Die Geschichte der Haggadah

Die Haggadah wurde etwa um 1350 in Spanien geschrieben (entweder in Saragossa oder in Barcelona). Sie enthält zunächst 34 Seiten mit Miniaturen und dann den bebilderten Haggadah-Text (von insgesamt 109 Seiten).
Offenbar nahmen sefardische Juden den Text nach ihrer Vertreibung aus Spanien im Jahre 1492 mit in ihre neue Heimat. Hier wurde der Text dann auch verwendet. Gebrauchsspuren wie Weinflecken enthält das Manuskript zahlreiche.

Revisto per mi gio
Notiz eines christlichen Zensoren in der Haggadah „Revisto per mi gio”

1894 wurde sie vom örtlichen Museum aufgekauft und ausgestellt. Sie überdauerte dort, dank des Einsatzes vieler Menschen, die Besatzung durch die Nationalsozialisten, die gezielt nach dem Buch suchten und den Beschuß des Museums im Jahre 1994 durch serbische Artillerie. Vor den Nazis wurde die Haggadah versteckt, 1994 musste es durch zwei Mitarbeiter des Museums aus dem schwer beschädigten Gebäude unter Lebensgefahr geborgen werden. Beide Male waren es muslimische Bosnier, die das Buch retteten.

Heute wird die Sarajevo im National-Museum in Sarajevo in einem speziellen Raum ausgestellt, als Symbol für das multi-ethnische Sarajevo.

Chajm Guski