Chanukkah

Das Fest der Tempelwiedereinweihung

Am 25. Tag des jüdischen Monats Kislev feiern wir Chanukah. Das ist in der dunkelsten Zeit des Jahres, wenn es die Sonne kaum noch schafft den Tag zu erhellen, wenn die Nacht unerträglich lang ist, wenn Kälte und Nässe uns bedrängen, und Niedergeschlagenheit uns zu lahmen droht. Dann entzünden wir ein neues Licht und am nächsten Tag ein weiteres, und das Licht wächst, und mit ihm die Wärme; und wir steigern das Licht, jeden Tag entzünden wir noch eines mehr. Mit ihm wächst auch unser Lebensmut wieder und unsere Freude. 8 Tage lang kommt täglich ein Licht hinzu, und wir betrachten still das zunehmende Licht, und es wirk in uns, und schließlich ist die schwere Zeit vorbei.

Wir gedenken der schrecklichen Zeit der Griechenherrschaft über uns, durch die unser Lebensfunke beinahe ausgelöscht worden wäre. Einer kleinen Gruppe unverzagter Frauen und Männer unter der Führung der Makkabäer gelang der Aufstand und der Sieg über die Bedrücker. Ein kleines bißchen geweihten Öles war gerettet worden mit dem der geschändete Tempel wieder geweiht und ein neues Licht in ihm entzündet werden konnte. Es war ein großes Wunder in jenen Tagen zu dieser Zeit wie das Licht erstarkte und sich bis in alle Häuser ausdehnte und 8 Tage lang leuchtete, so daß die große Dunkelheit überwunden wurde.

Seither entzünden wir in dieser Zeit jedes Jahr aufs Neue das Licht, jeder in seinem Haus, das ist unser Inneres, unser Tempel. Wir pflegen das Licht, benützen es nicht. Die Freude, die das Licht in uns hervorruft, läßt uns viele Sorgen und Kümmernisse vergessen. Wir singen und beschenken uns und auch jene, die wenig Freude haben als wir. Wir singen das Lied ,,Maos Tzur“, „Feste Burg und Fels meines Heiles, Dich zu preisen ist gut“ in dem die immer neuen wunderbaren Errettungen Israels während seines langen Weges besungen werden, an dessen Ende uns verheißen ist, daß Gott selbst den Tempel wieder errichten wird, in dem wir dann die Einweihung des Altars unter Liedern vollenden werden.

Quellenangabe:
– Siddur Tefiloth Yissra’el, Israels Gebete übersetzt und erläutert von Samson Raphael Hirsch; Verlag Morascha Zürich – Basel,
1992