Erzählungen des Talmuds

Wenn zwei gemeinsam in die Synagoge gehen – Berachot 5b/6a

R. Aba Benjamin sagt:
Wenn zwei hineingehen (in die Synagoge), um zu beten und einer von ihnen beendet sein Gebet früher und er wartet dann nicht auf seinen Begleiter, sondern geht weg,

dessen Gebet wird vor seinem Angesicht ((es findet kein Gehör)) zerrissen, wie es heißt ((Ijow 18, 4)):
»Du, der zerreißt seine Seele in seinem Zorn, es soll um deinetwillen die Erde verlassen sein«
Und nicht nur allein das, sondern er verursacht auch, dass sich die Schechinah von Israel entfernt, wie es heißt: »Und es wird entrückt der Fels von seinem Ort.«
Unter Fels ist nichts anderes als der Heilige, gepriesen sei er! zu verstehen ((wie im 5. Buch Moscheh 32, 18)):
»Den Felsen der dich geboren, hast du vergessen.«
Wenn er aber auf ihn wartet (bis auch dieser sein Gebet beendet hat), was ist sein Lohn?
Er wird nach der Meinung des R. Josse bar R. Chanina folgender Segnungen gewürdigt, wie es heißt ((Jeschajahu 48, 18-19)):
»Wenn du doch aufgemerkt hättest auf meine Gebote, so würde gleich einem fließenden Strom dein Friede sein und deine Gerechtigkeit gleich den Wellen des Meeres.
Und deine Nachkommen zahlreich sein wie der Sand des Meeres und die Sprösslinge deines Leibes gleich seinen Sprösslingen, die nicht vertilgt werden«