Erstes Buch Psalm 1 1. Wohl dem Manne, der nicht wandelt nach dem Rate der Frevler, der auf dem Wege der Sünder nicht beharrt und im Kreise der Spötter nicht sitzt; 2. Der vielmehr an der Lehre des Herrn Gefallen hat und über seine Lehre Tag und Nacht sinnt. 3. Er wird stets bleiben wie ein an Wasserbächen gepflanzter Baum, der seine Frucht zur rechten Zeit bringt, und dessen Laub nicht welkt; alles, was er tut, wird gedeihen. 4. Also sind die Frevler nicht; sie sind die Spreu, die ein Wind forttreibt. 5. Gewiss werden die Frevler nicht vor Gericht bestehen, und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten. 6. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Weg der Frevler geht in die Irre. Psalm 2 1.Warum toben die Völker, warum sinnen die Nationen Nichtiges? 2.Die Könige der Erde treten auf, und die Fürsten beraten sich miteinander, wider den Herrn und wider seinen Gesalbten. 3.[Sie sagen]: Lasset uns ihre Bande zerreißen und ihre Stricke von uns werfen! 4.Aber der in dem Himmel thront wacht, der Herr spottet ihrer. 5.Daraufhin redet er zu ihnen in einem Grimme, und in seiner Zornesglut schreckt er sie. 6.Ich habe ja meinen König auf Zijon, meinem heiligen Berge, gesalbt. 7.Ich will es genau verkünden. Der Herr hat zu mir gesprochen: Mein Sohn bist du, als hätte ich dich heute gezeugt. 8.Verlange von mir, und ich gebe Völker dir zum Eigentum, die Enden der Welt dir zum Besitz. 9.Du sollst sie mit eisernem Stabe zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschlagen. 10.Demnach, Könige, besinnet euch; nehmet Lehre an, ihr Mächtigen der Erde! 11.Dienet dem Herrn in Furcht und jubelt ihm zu mit Zittern! 12.Rüstet euch mit Lauterkeit, dass er nicht zürne und ihr irre gehet auf dem Wege — wenn auch nur sein Zorn ein wenig entbrennt. Wohl allen, die sich bergen bei ihm! Psalm 3 1. Psalm Davids da er vor seinem Sohne Awschalom floh. 2. Herr, wie zahlreich sind meine Feinde, wie zahlreich, die gegen mich aufstehen! 3. Viele sprechen von mir: Keine Hilfe ist für ihn bei Gott. Sela. 4. Aber du, Herr, bist mein Schild, meine Ehre, und der mein Haupt emporrichtet. 5. Meine Stimme ruft zum Herrn, und er erhört mich von seinem heiligen Berge. Sela. 6. Ich lege mich nieder und entschlafe; ich erwache, weil der Herr mich stützt. 7. Ich fürchte mich nicht vor Myriaden Volkes, die ringsum sich gegen mich erheben. 8. Auf, Herr, hilf mir, mein Gott! Denn du schlägst alle meine Feinde ins Gesicht; die Zähne der Frevler zerbrichst du. 9. Beim Herrn ist Hilfe; über dein Volk komme dein Segen. Sela. Psalm 4 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenpiele; ein Psalm Davids. 2. Wenn ich rufe, erhöre mich, Gott meines Heils; in der Bedrängnis schaffe mir Raum; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet! 3. O ihr Menschenkinder, wie lange noch wird meine Ehre der Schmach preisgegeben, werdet ihr Nichtiges lieben, Lüge suchen? Sela. 4. Erkennet doch, dass der Herr seinem Frommen sich wundervoll gezeigt; der Herr hört, wenn ich zu ihm rufe. 5. Zittert und sündiget nicht, sprechet in eurem Herzen auf eurem Lager und schweiget. Sela. 6. Bringet fromme Opfer dar und vertrauet auf den Herrn. 7. Viele fragen: Wer wird uns Gutes zeigen? O, lass uns strahlen das Licht deines Antlitzes, Herr! 8. Da gäbest du mir mehr Freude in das Herz, als ihnen ihr Getreide und ihr Most gewahrt. 9. In Frieden leg ich mich nieder und entschlafe, denn du, Herr, lässt mich ruhig und sicher sein. Psalm 5 1. Dem Sangmeister auf Flöten, ein Psalm Davids. 2. Meine Worte vernimm, o Herr, merke auf mein Sinnen. 3. Horch auf die Stimme meines Flehens, mein König und mein Gott, wenn ich zu dir bete. 4. Herr, höre am Morgen meine Stimme, denn am Morgen richte ich [mein Gebet] zu dir und schaue empor. 5. Denn du bist kein Gott, der Gefallen hat am Frevel, bei dir weilt nicht das Böse. 6. Es dürfen die Prahler vor dein Auge nicht treten, du hassest alle Übeltäter. 7. Du vernichtest alle, die Lüge reden; den blutgierigen und trügerischen Mann verabscheuet der Herr. 8. Ich aber komme durch deine große Huld in dein Haus und werfe mich in deinem heiligen Tempel in der Furcht vor dir nieder.9 Herr, führe mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen, ebene deinen Weg vor mir. 10. Denn in ihrem Munde ist keine Aufrichtigkeit, ihr Inneres ist Verderben, ein offenes Grab ist ihre Kehle, ihre Zunge führt glatte Reden. 11. Verdamme sie Gott! Dass sie durchihre Anschläge zusammenstürzen, in der Menge ihrer Missetaten stoße sie nieder, denn sie sind widerspenstig gegen dich. 12. Aber alle, die sich bei dir bergen, sollen sich freuen, ewiglich jauchzen, da du sie schirmst; es jubeln alle in dir, die deinen Namen lieben. 13. Denn, du segnest den Gerechten, Herr, wie ein Schild umgibst du ihn mit Gnade. Psalm 6 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel, auf dem Achtsait; ein Psalm Davids. 2. Herr, nicht in deinem Zorne strafe mich, und nicht in deinem Grimme züchtige mich. 3. Sei mir gnädig, Herr, denn ich bin verschmachtet, heile mich, Herr, denn meine Gebeine beben. 4. Meine Seele ist sehr bestürzt; wie lange noch, o Herr? 5. Kehre wieder, Herr, befreie mich, hilf mir um deiner Gnade willen. 6. Denn im Tode gedenkt man dein nicht, wer preist dich in der Unterwelt?7 Ich bin matt geworden in meinem Seufzen, in jeder Nacht schwimme ich [in Tränen] in meinem Bett, mit meinen Tränen netze ich mein Lager. 8. Vor Gram ist mein Auge umdüstert, es altert ob meinen Bedrängern. 9. Weichet von mir, ihr Übeltäter, denn der Herr hat die Stimme meines Weinens erhört. 10. Der Herr hat mein Flehen erhört; der Herr nimmt mein Gebet an. 11. Zu Schanden werden und sehr bestürzt all meine Feinde, sie weichen zurück, sind zu Schanden im Augenblicke. Psalm 7 1. Schigajon von David, als er dem Herrn sang wegen des Benjamiten Kusch. 2. Herr, mein Gott! bei dir berge ich mich, hilf mir von all meinen Verfolgern und rette mich. 3. Dass er mich nicht wie ein Löweerbeute, dass er mich nicht zermalme und niemand rettet. 4. Herr, mein Gott! wenn ich je solches getan, wenn Frevel in meinen Händen ist, 5. Wenn ich Böses dem mir Gutgesinnten erwiesen — ich, der ich doch den gerettet, der mich ohne Ursache befeindet — 6. So möge der Feind mir nachjagen und mich einholen und mein Leben zu Boden treten und meine Herrlichkeit in Staub legen. Sela. 7. Auf, Herr! in deinem Zorn, erhebe dich gegen das Wüten meiner Bedränger und errege für mich das Gericht, das du verheißen hast. 3. Und wenn dich die Menge der Völker umgibt, so kehre ihretwegen zurück in die Höhe. 9. Der Herr möge die Völker richten; schaffe mir Recht, Herr, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Unschuld. 10. Möchte doch der Frevler Bosheit aufhören, und stärke den Gerechten; denn du prüfst die Herzen und Nieren, o gerechter Gott! 11. Mein Vertrauen ist auf Gott, der denen hilft, die geraden Herzens sind.12, Gott ist ein gerechter Richter, ein Gott, der jeglichen Tag [den Bösen] zürnt. 13. Wenn [der Frevler] nicht umkehrt, vielmehr sein Schwert schärft, seinen Bogen spannt und ihn richtet. 14. Nun, sich selber hat er die Todesgeschosse bereitet, seine Pfeile hat er für seine Verfolger geschaffen. 15. Er empfängt Unheil und geht schwanger mit Verderblichem und gebart Lüge. 16. Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt, aber er selbst fällt in den Abgrund, den er gemacht. 17. So kommt sein Verderben auf sein Haupt zurück, und auf seinen Scheitel stürzt sein Frevel. 18. Preisen will ich den Herrn nach seiner Gerechtigkeit und lobsingen dem Namen des Herrn, des Höchsten. Psalm 8 1. Dem Sangmeister auf Gittit; ein Psalm Davids. 2. Herr, unser Gott, wie erhaben ist dein Name auf der ganzen Erde! Du, dessen Glanz über dem Himmel man verkündet. 3. [Dein Lob erschallt] selbst aus dem Munde der Kinder und Säuglinge, da du deine Macht begründet hast trotz deiner Widersacher, Feinde und Rachgierige zu vernichten. 5. Wenn ich deinen Himmel sehe, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du bereitet hast; — 5. Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst? Der Menschensohn, dass du auf ihn siehst? 6. Du ließest ihn nur um ein Geringes göttlichen Wesen nachstehen; mit Ehre und Glanz umgabst du ihn. 7. Du machtest ihn zum Herrn über die Werke deiner Hände. Alles hast du unter seine Füße gestellt: 8. Schafe und Rinder und auch das Vieh des Feldes, 9. Die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres; auch durchzieht er die Bahnen der Meere. 10. Herr, unser Gott, wie erhaben ist dein Name auf der ganzen Erde Psalm 9 1. Dem Sangmeister auf Mut-Labben,ein Psalm Davids. 2. Ich will den Herrn preisen von ganzem Herzen, ich will deine Wundertaten erzählen. 3. Denn ich freue mich und juble in dir; ich lobsinge deinem Namen, Höchster! 4. Weil meine Feinde zurückweichen mussten, sie stürzten und kamen um vor dir. 5. Denn du hast mir Gebühr und Recht geübt; du hast dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter. 6. Du hast die Völker bedroht, den Frevler vernichtet, ihren Namen auf immer und ewig ausgelöscht. 7. O Feind! aus ist es mit den Verheerungen für immer — und die Städte, die du zerstört hast, dahin ist ihr Angedenken. 8. Aber der Herr wird ewig thronen, auf Recht hat er seinen Thron gesetzt. 9. Er richtet die Welt mit Gerechtigkeit, er entscheidet über die Völker mit Redlichkeit. 10. Der Herr wird dem Gedrückten eine Feste sein für die Zeiten der Not. 11. Auf dich können vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, o Herr. 12. Lobsinget dem Herrn, ihr Bewohner Zijons; verkündet unter den Völkern seine Werke. 13. Denn er, der Blutschuld rächt, hat ihrer gedacht, er hat nicht vergessen den Schrei der Gebeugten. 14. Sei mir gnädig, Herr; siehe meine Pein, die mir von meinen Hassern [angetan wird], du, der mich emporhebst aus den Todespforten. 15. Auf dass ich erzähle all deinen Ruhm in den Toren des Volkes Zijon, da ich frohlocken werde in deiner Hilfe. 16. Versunken sind die Völker in der Grube, die sie gemacht, in dem Netz, das sie gelegt, ist ihr Fuß gefangen. 17. Kund geworden ist der Herr, als er Recht geübt, als der Frevler im Thun seiner Hände verstrickt wurde. Higgajon. Sela. 18. Mögen die Frevler in die Hölle fahren, alle gottvergessenen Völker. 19. Denn nicht für immer bleibt der Dürftige vergessen, die Hoffnung der Armen geht nicht ewig unter. 20. Auf, Herr! Dass der Sterbliche nicht trotzig werde. Mögen die Völker vor deinem Antlitz gerichtet werden. 21. Stelle ihnen, o Herr, eine Warnung hin! Mögen die Völker erfahren, dass sie sterblich sind. Sela. Psalm 10 1. Warum, o Herr, stehst du fern und wendest dich ab in den Zeiten der Not? 2. Bei dem Übermut des Frevlers, wenn er die Armen verfolgt; sie werden ergriffen durch die Tücke, die jener ersonnen. 3. Denn der Frevler prahlt mit dem Gelüst seiner Seele, und der Räuber rühmt sich, dass er den Herrn höhnt. 4. Der Frevler denkt in seines Zornes Hochmut: Er ahndet nicht; es ist kein Gott — sind alle seine Gedanken. 5. Da seine Wege stets gedeihen, so ist dein Recht weit entfernt von ihm, alle Widerwärtigkeiten — er bläst [verächtlich] darauf. 6. Er denkt: Nimmer wanke ich; für alle Zeiten komme ich nicht ins Unglück. 7. Sein Mund ist voll des Falscheides, Trug und Bedrückung, an seiner Zunge ist Verderben und Unheil. 8. Er liegt im Hinterhalte der Gehöfte, im Geheimen erschlägt er den Unschuldigen, seine Augen spähen dem Unglücklichen nach. 9. Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht, er lauert zu fassen den Armen; er fasst den Armen, indem er ihn in sein Netz zieht. 10. Er duckt nieder, bückt sich, und es sinken durch seine Gewalt die Armen. 11. Er denkt: Gott hat sein Antlitz verborgen, er steht nimmer. 12. Auf, Herr! Gott, erhebe deine Hand. Vergiss nicht der Gebeugten! 13. Warum soll der Frevler Gott höhnen und denken, du ahndest es nicht? 14. Wenn du nur hinsehen möchtest, so wirst du Unheil und Kränkung schauen, die du vergelten solltest. Denn auf dich verlässt sich der Unglückliche, dem Verwaisten bist du ein Beistand. 15. Brich den Arm des Frevlers und des Bösen, dass sein Frevel gesucht werde und nicht gefunden. 16. Der Herr ist König für immer und ewig; es verschwinden die [heidnischen] Völker aus seinem Lande. 17. Der Gebeugten Wunsch hörst du, o Herr, du richtest darauf deinen Sinn und neigst dein Ohr. 18. Wenn du Waisen und Gedrückten Recht verschaffst, so wird kein Sterblicher mehr auf der Erde trotzen. Psalm 11 1. Dem Sangmeister. Von David. Bei dem Herrn berge ich mich; wie wollt ihr mir sagen: Flüchte, wie ein Vogel, nach eurem Berge. 2. Denn die Frevler spannen den Bogen, sie richten ihre Pfeile auf der Sehne, im Dunkeln zu schießen auf die, die redlichen Herzens sind. 3. [Die Bösen sprechen): Die Grundpfeiler werden niedergerissen, und was hat der gerechte [Gott] ausgerichtet? 4. Der Herr in seinem heiligen Palaste, der Herr — im Himmel ist sein Thron — seine Augen schauen, seine Blicke prüfen die Menschenkinder. 5. Der Herr festigt den Gerechten; aber den Bösen und den Gewalttätigen hasst er. 6. Er lässt auf die Frevler glühende Kohlen regnen; Feuer und Schwefel und Glutwind ist ihres Looses Teil. 7. Denn gerecht ist der Herr, er liebt Gerechtigkeit, die Redlichen schauen sein Antlitz an. Psalm 12 1. Dem Sangmeister auf dem Achtsait,ein Psalm Davids. 2. Hilf, o Herr, denn dahin ist der Fromme, es schwindet die Treue unter den Menschenkindern. 3. Falsches reden sie miteinander; mit schmeichlerischer Lippe, mit falscher Gesinnung reden sie. 4. Möge der Herr alle ausrotten, die glatter Lippe sind, jede prahlerische Zunge. 5. Die da sprechen: Durch unsere Zunge sind wir mächtig; sind unsere Lippen mit uns, wer wird unser Herr sein? 6. Ob der Beraubung der Armen, ob dem Stöhnen der Dürftigen, will ich mich gleich erheben, spricht der Herr, will Hilfe dem senden, gegen den man schnaubt. 7. Des Herrn Sprüche sind lauter wie geläutertes Silber im Tiegel der Erde siebenfach geläutert. 8. Du, o Herr, behüte sie, bewahre sie vor diesem Geschlechte auf ewig. 9. Ringsum wandeln die Frevler nach ihrem Hochmut, herabwürdigend die Menschenkinder. Psalm 13 1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids. 2. Wie lange noch, o Herr, wirst du mich gänzlich vergessen? Wie lange noch wirst du dein Antlitz verbergen vor mir? 3. Wie lange noch soll ich mir selbst raten müssen, soll Kummer mir täglich im Herzen sein? Wie lange noch soll mein Feind sich erheben über mich? 4. Blick herab, erhöre mich o Herr, mein Gott! Erleuchte mein Auge, dass ich nicht in den Tod einschlafe. 5. Dass mein Feind nicht spreche: Ich habe ihn übermannt; dass meine Dränger nicht frohlocken, wenn ich wanke. 6. Ich aber vertraue auf deine Gnade, es frohlockt mein Herz ob deiner Hilfe. Ich will dem Herrn singen, denn er hat mir wohlgetan. Psalm 14 1. Dem Sangmeister. Von David. Es spricht der Niederträchtige in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Deshalb handelten sie niedrig und gemein: niemand that Gutes. 2. Der Herr schaut aber vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob ein Verständiger da ist, der Gott sucht. 3. Alles ist abtrünnig, insgesamt sind sie verderbt; niemand tut Gutes, auch nicht ein einziger. 4. Wissen es nicht all die Übeltäter, die mein Volk aufzehren, als ob sie Brot äßen, dass sie den Herrn nicht anrufen? 5. Bald werden sie erzittern, denn Gott ist mit dem frommen Geschlecht. 6. Des Armen Sinnen mögt ihr schmähen, doch der Herr ist seine Zuflucht. 7. O dass von Zijon Israels Heil käme! Wenn der Herr sein Volk wiederhergestellt haben wird, jubelt Jakob und freut sich Israel. Psalm 15 2. Nur der schuldlos wandelt und Recht übt und Wahrheit redet in seinem Herzen. 3. Der mit seiner Zunge nicht verleumdet, seinem Nächsten nichts Böses tut und Schmähung nicht erhebt gegen seinen Verwandten. 4. Der Verächtliche ist missachtet in seinen Augen, aber die den Herrn fürchten, ehrt er; er schwört zu seinem eigenen Schaden und ändert es nicht. 5. Sein Geld leiht er nicht auf Zins aus, und Bestechung gegen den Unschuldigen nimmt er nicht. Wer solches tut, wankt ewig nicht. Psalm 16 1. Michtam von David. Behüte mich, Gott, denn bei dir berge ich mich. 2. Ich spreche zu Gott: Mein Herr bist du, kein Glück für mich außer dir. 3. [Meine Worte gelten] den Heiligen, die im Lande sind, den Edlen, an denen ich Gefallen habe. 4. Aber jene, die dem Fremden nacheilen, vermehren nur ihre Leiden. Ich will ihre blutigen Trankopfer nicht darbringen und ihre Namen nicht über meine Lippen bringen. 5. Der Herr ist meine Gabe und mein Kelch, du wirfst für mich das Loos. 6. Meine Maßschnur [mein Teil] ist mir in lieblicher Gegend zugefallen, mein Besitz ist mir so herrlich zuteilgeworden. 7. Ich will den Herrn preisen, der mich beraten; auch in den Nächten mahnen mich meine Nieren [mein Gewissen]. 8. Ich habe den Herrn stets vor Augen; denn er ist zu meiner Rechten, ich wanke nicht. 9. Fürwahr, es freut sich mein Herz und mein Geist frohlockt, auch mein Leib ruht in Sicherheit. 10. Denn du wirst meine Seele nicht überlassen der Unterwelt, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Hölle schaue. 11. Du wirst mir zeigen den Pfad des Lebens; der Freuden Fülle ist vor deinem Antlitz, Wonne in deiner Rechten immerdar. Psalm 17 1.Psalm von David. Herr, wer darf in deinem Zelt weilen, wer darf auf deinem heiligen Berge wohnen? 1. Gebet von David. Höre mich, Herr mit Gerechtigkeit, horch auf meinen Ruf, vernimm mein Gebet, das nicht von falscher Lippe kommt. 2. Von dir geht mein Urteil aus, deine Augen schauen Gnade. 3. Du hast mein Herz geprüft, mich in der Nacht [in der Not] heimgesucht und mich geläutert, aber [sein Fehl] gefunden, weder habe ich solches gesonnen, noch ist es über meine Lippe gekommen. 4. Wenn Menschen gegen deiner Lippen Spruch handelten, habe ich mich gehütet vor den Pfaden des Zügellosen. 5. Meine Schritte hielten fest an deinen Geleisen, meine Tritte wankten nicht. 6. Ich rufe dich an, denn du wirst mich erhören o Gott; neige mir dein Ohr, höre meine Worte.7 Erweise mir deine wunderbare Gnade, der du jene rettest, die sich vor Widersachern in deiner Rechten bergen wollten. 8. Bewahre mich wie die Pupille im Auge, im Schatten deiner Fittiche birg mich. 9. Vor den Frevlern, die mich vergewaltigen, vor meinen Feinden, die gierig mich umzingeln. 10. Ihr feistes Herz verschließen sie, mit ihrem Munde sprechen sie hoffärtig. 11. Bei jedem Schritte umringen sie uns jetzt; ihre Augen richten sie darauf, uns zu Boden zu strecken. 12. Er gleicht einem Löwen, der nach Beute lechzt, und dem Junglöwe, der im Versteck sitzt. 13. Auf, Herr, stelle dich ihm entgegen, strecke ihn nieder, rette mich mit deinem Schwerte vor dem Frevler. 14. Denen, die deinetwegen gepeinigt werden, o Herr, von Krankheit gepeinigt, gib Anteil am Leben. Mit deinem Schatze sättige ihren Leib, dass daran auch ihre Kinder satt werden und ihr Vermögen ihren Nachkommen hinterlassen. 15. Ich werde um meiner Frömmigkeit willen dein Antlitz schauen, erwachend an deiner Gestalt schwelgen. Psalm 18 1. Dem Sangmeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der vor dem Herrn die Worte dieses Gesanges redete, an dem Tage, da der Herr ihn gerettet aus der Hand all seiner Feinde, auch aus der Hand Sauls. 2. Er sprach: Ich liebe dich, Herr, meine Macht! 3. Herr, mein Fels und meine Burg und mein Erretter bist du! Mein Gott, mein Hort, bei dem ich mich berge, mein Schild, Horn meines Heils, meine Feste. 4. Ich rufe den ruhmesreichen Gott an und werde von meinen Feinden gerettet. 5. Denn mich umringten Todesbrandungen, Ströme des Verderbens ängstigten mich. 6. Bande der Unterwelt umgaben mich, Todesschlingen umfingen mich. 7. In meiner Bedrängnis rufe ich den Herrn, zu meinem Gotte flehe ich; er erhört aus seinem Palast meine Stimme, und mein Flehen kommt zu seinem Ohr. 9. Es wankt und bebt die Erde, des Himmels Grundfesten erzittern; sie wanken, denn er zürnt. 9. Rauch steigt auf in seinem Zorn, und Feuer zehrt aus seinem Munde; Kohlen flammen von ihm aus. 10. Und er neigte den Himmel und kam herab, eine Wetterwolke unter seinen Füßen. 11. Er fuhr einher auf einem Cherub und flog und schwebte auf den Fittichen des Windes. 12. Er machte Finsternis rings um sich zur Umhüllung, Wasserflut aus dichtem Gewölk. 13. Vom Glanz um ihn fuhren einher die Wolken, Hagel und Blitze. 14. Der Herr donnert vom Himmel herab, und der Höchste lässt seine Stimme erschallen; Hagel und Blitze. 15. Er sandte Pfeile und zerstreute, [die Wolken] — einen Blitz und verwirrte sie. 16. Da wurden sichtbar die Meeresquellen, aufgedeckt die Grundfesten des Erdenrunds, durch das Dräuen des Herrn, vom Odem seines Zornhauches. 17. Er langt aus der Höhe und fasset mich, er zieht mich aus mächtigem Gewässer. 18. Er rettet mich von meinem mächtigen Feind, von meinen Hassern, wenn sie mich überwältigen. 19. Sie überfielen mich am Tage meines Sturzes; doch der Herr war meine Stütze. 20. Er führte mich ins Freie, er befreiet mich, denn er will mir wohl. 21. Der Herr vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Hände Lauterkeit erstattet er mir. 22. Denn gewahrt habe ich der Wege des Herrn und frevelte nicht gegen meinen Gott. 23. Denn alle seine Vorschriften sind mir vor Augen, und von seinen Satzungen weiche ich nicht. [Vergl. 2. Samuel, Kap. 22] 24. Ich war schuldlos vor ihm und hütete mich vor Sünde. 25. Da erstattete der Herr mir nach Gebühr, nach meiner Lauterkeit, die ihm gegenwärtig war. 26. Dem Guten erweisest du dich gütig, dem untadeligen Mann untadelig. 27. Dem Lautern erweisest du dich lauter, und dem Krummen nach seiner Verkehrtheit. 28. Dem bedrückten Volke stehst du bei, aber die Blicke der Hochmütigen lässt du sinken. 29. Denn du bringst mir Licht, o Herr, und der Herr erhellt mein Dunkel. 30. Durch dich renne ich Scharen nieder, mit meines Gottes Hilfe überspringe ich Mauern. 31. Gott — untadelig ist sein Weg, des Herrn Wort ist geläutert: ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen. 32. Denn wer ist noch Gott außer dem Herrn? Wer ein Hort außer unserm Gott? 33. Gott umgürtet mich mit Macht und frei und gerade macht er meinen Weg. 34. Er macht gleich den Hirschkühen meine Füße und stellt mich hin auf meinen Hohen, 35. Übt meine Hände zum Kriege, und eherne Bogen drücken meine Arme nieder. 36. Du verleihst mir den Schild deines Heils, deine Rechte stützt mich und dein Siegesmut macht mich groß. 37. Du weitest meinen Schritt unter mir und meine Gelenke wanken nicht. 38. Ich jage meinen Feinden nach und vertilge sie und wende nicht um, bis ich sie aufgerieben. 39. Ich reibe sie auf und zerschmettere sie, dass sie nicht aufstehen; sie fallen unter meine Füße. 40. Du umgürtest mich mit Macht zum Kriege, beugst meine Widersacher unter mich. 41. Und meiner Feinde Nacken kehrest du mir zu; meine Hasser vernichte ich. 42. Sie flehen, aber niemand hilft ihnen; [sie rufen] zu dem Herrn, er erhört sie nicht. 43. Ich zerreibe sie wie Staub der Erde, wie Gassenkot räume ich sie hinweg. 44. Du rettest mich aus den Fehden der Völker, bewahrst mich auf zum Haupte der Völkerschaften; ein Volk, dass ich nicht kannte, dient mir. 45. Auf jeden Befehl gehorchen sie mir; die Fremden werden vor mir verringert. 46. Die Fremden werden schlaff und wanken hervor aus ihren Schlössern. 47. Es lebt der Herr und gepriesen ist mein Hort, und erhöhet der Gott, der Hort meines Heils 48. Gott, der mir Rache verleiht und Völker unter mich stürzt; 49. Und mich herausführt aus meinen Feinden und über meine Widersacher mich erhebt, vom gewalttätigen Manne mich rettet. 50. Darum preise ich dich unter den Völkern, o Herr, und deinen Namen rühm ich im Saitenspiel. 51. Er erhöht das Heil seines Königs und erweist Gnade seinem Gesalbten, dem David und seinen Nachkommen in Ewigkeit. Psalm 19 1. Dem Sangmeister,Psalm Davids. 2. Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes, und seiner Hände Werk verkündet das Firmament. 3. Ein Tag verkündet dem andern das Wort, und eine Nacht bringt der andern Kenntnis. 4. Ohne Worte und ohne Reden; es wird keine Stimme vernommen. 5. Über die ganze Erde erstreckt sich [des Himmels] Glanz, bis an das Ende der Welt seine Worte; dem Sonnenball richtet da [Gott] ein Zelt ein. 6. Er gleicht einem Bräutigam, der aus seiner Kammer hervortritt; er freut sich wie ein Held die Bahn zu durchlaufen. 7. Von dem einen Ende des Himmels ist sein Anfang, und sein Kreislauf ist über dessen anderem Ende, nichts ist verhüllt seiner Glut. — 8. Die Lehre des Herrn ist untadelig, sie erquickt die Seele; des Herrn Zeugnis bewährt, sie macht Toren weise. 9. Die Befehle des Herrn sind recht, sie erfreuen das Herz; des Herrn Gebot ist lauter, es erleuchtet die Augen. 10. Die Furcht des Herrn ist rein, sie bestehet ewig; des Herrn Aussprüche sind wahr und gerecht allzumal. 11. Sie ist köstlicher denn Gold und feines Gold in Menge, und süßer denn Honig und Honigseim. — 12. Dein Knecht achtet auch treu auf sie, er übt sie mit großer Treue. 13. Verirrungen, wer merkt sie alle? Von verborgenen [Sünden] sprich mich frei. 14. Aber auch von bösen Trieben halte deinen Knecht fern, dass sie mich nicht beherrschen. Dann bleibe ich ohne Tadel und rein von schweren Vergehen. 15. Mögen meines Mundes Worte und meines Herzens Sinnen dir wohlgefällig sein, Herr, mein Hort und mein Erlöser. Psalm 20 1. Dem Sangmeister, Psalm Davids. 2. Möge dich der Herr am Tage der Not erhören, dich kräftigen der Name des Gottes Jakobs. 3. Er sende dir Beistand aus dem Heiligtum, und von Zijon aus stütze er dich. 4. Er gedenke all deiner Speiseopfer, und dein Ganzopfer sei ihm wert. Sela. 5. Er gebe dir nach deinem Begehr und all deine Wünsche erfülle er. 6. Jauchzen wollen wir in deinem Heil, und bei unseres Gottes Namen vertrauensvoll blicken. Der Herr erfülle all dein Verlangen. 7. Ich weiß es gewiss, dass der Herr seinem Gesalbten hilft, ihn erhört aus seinem heiligen Himmel, durch mächtige Siegestaten seiner Rechten. 8. Diese [streiten] mit Wagen und jene mit Rossen; wir aber rufen an den Namen des Herrn, unseres Gottes. 9. Sie sinken hin und fallen, wir aber stehen aufrecht und halten uns. 10. Herr, hilf! der König möge uns erhören am Tage unseres Rufens. Psalm 21 1. Dem Sangmeister,Psalm Davids. 2. Herr, über deine Macht freuet sich der König, und über deine Hilfe frohlockt er so sehr! 3. Seines Herzens Wunsch gewährst du ihm, und seiner Lippen Bitte hast du ihm nicht verweigert. Sela. 4. Dass du ihm mit Segnungen des Heils entgegenkamst, ihm auf das Haupt die Krone von feinem Golde setztest. 5. Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, langes Dasein für und für. 6. Groß ist seine Ehre durch dein Heil; Glanz und Majestät verliehest du ihm. 7. Du machst ihn zur Segnung für lange Zeit, erheiterst ihn mit Freude vor deinem Antlitz. 8. Denn der König vertraut auf den Herrn, und durch des höchsten Gnade wird er nimmer wanken. 9. Deine Hand wird all deinen Feinden beikommen, deine Rechte kommt all deinen Hassern bei. 10. Du machst sie zur Zeit deines Zornblickes gleich dem Feueropfer. Der Herr wird in seinem Grimm sie verderben und ein Feuer sie verzehren. 11. Ihre Frucht vertilgst du aus der Erde, und ihren Samen aus den Menschenkindern. 12. Und wollten sie dir Unheil zufügen, ersannen sie Ränke wider dich — nichts richten sie aus. 13. Denn du lässt sie den Nacken kehren, mit deinen Sehnen zielest du auf ihr Angesicht. 14. Erhebe dich, Herr, in deiner Macht; wir wollen singen und lobpreisen deine Stärke. Psalm 22 1. Dem Sangmeister. Nach: Hirschkuh am frühen Morgen [Damit ist die Sangweise nach einem alten Liede, das so anfing, bezeichnet.Psalmen, 22—25]. Psalm Davids. 2. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bist du fern von meiner Hilfe, den Worten meines Jammers? 3. Mein Gott, ich rufe [zu dir] am Tage, und du erhörst nicht, auch nachts, und ich finde keine Ruhe. 4. Du bist ja der Heilige, thronend unter den Lobliedern Israels. 5. Auf dich vertrauten unsere Väter, sie vertrauten dir und du befreitest sie. 6. Zu dir schrieen sie und wurden errettet, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zu Schanden. 7. Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und von den Leuten verachtet. 8. Alle, die mich sehen, spotten mein, sie sperren die Lippen auf und schütteln das Haupt. 9. Wer [seine Sache] dem Herrn befiehlt, den wird er befreien und erretten, da er Gefallen hat an ihm. 10. Denn du hast mich aus dem Mutterschoße hervorgezogen und legtest mich getrost an meiner Mutter Brust. 11. Auf dich wurde ich gewiesen vom Mutterschoße, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott. 12. Sei mir nicht fern, denn nah ist die Not, und kein Beistand ist da. 13. Umringt haben mich viele Stiere, die Gewaltigen Basans mich umgeben. 14. Sie thun gegen mich ihren Mund auf wie ein Löwe, der brüllt und nach Beute jagt. 15. Wie Wasser bin ich verschüttet und alle meine Gebeine sind wie auseinandergerissen, mein Herz ist wie Wachs geworden, zerschmolzen in meinem Eingeweide. 16. Vertrocknet gleich einem Scherben, ist mein Mark, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, in Todesstaub legst du mich. 17. Mich umringen Hunde, eine Rotte Bösewichter umkreist mich gleich Löwen an Händen und Füßen. 18. Ich kann all meine Gebeine zählen, sie schauen, sehen [schadenfroh] auf mich. 19. Sie verteilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Loos. 20. Du aber, o Herr, sei nicht fern; du meine Stärke, eile zu meinem Beistande herzu. 21. Rette mein Leben vom Schwerte, aus der Hand des Hundes mein verlassenes Leben. 22. Hilf mir aus des Löwen Rachen, und aus den Hörnern der Reëmim erhöre mich. 23. Preisen will ich deinen Namen unter meinen Brüdern, in der Versammlung dich rühmen. 24. Die ihr den Herrn fürchtet, rühmet ihn, alle Nachkommen Jakobs, ehret ihn, und zittert vor ihm, ihr Nachkommen Israels! 25. Denn er verachtete und verwarf nicht des Elenden Qual und barg nicht sein Antlitz vor ihm; als er zu ihm schrie, erhörte er ihn. 26. Von dir geht mein Lobgesang aus in großer Versammlung, mein Gelübde bezahle ich im Angesichte der ihn Fürchtenden. 27. Essen werden die Gedrückten und sich sättigen, es rühmen den Herrn seine Verehrer. Euer Herz lebe auf für immer! 28. Es werden seiner gedenken und dem Herrn sich zuwenden [alle Menschen] bis in die äußersten Enden der Erde; vor dir werden sich niederwerfen alle Geschlechter der Völker. 29. Denn des Herrn ist das Königtum, er ist der Herrscher aller Völker. 30. Vor ihm werden sich niederwerfen alle Satten der Erde, nachdem sie gegessen haben werden; vor ihm werden aber auch die zum Staube Gebeugten kommen, auch der, welcher sein Leben nicht fristen kann. 31. Die [späteren] Nachkommen dienen ihm, erzählt wird von dem Herrn [von Geschlecht] zu Geschlecht. 32. Sie kommen und verkünden sein Heil dem nachgeborenen Geschlechte, dass er es vollbracht. Psalm 23 1. Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirt, ich darbe nicht. 2. Auf grasigen Auen lässt er mich lagern, an stillen Wassern gewährt er mir Ruhe. 3. Meine Seele labt er, er führt mich auf den Weg des Heils um seines Namens willen. 4. Auch wenn ich im Tale des Todesschattens gehe, fürchte ich kein Leid, denn du bist mit mir. Dein Stab und deine Krücke — sie flößen mir Vertrauen ein. 5. Du richtest vor mir einen Tisch an trotz meiner Bedränger; du tränkst in Öl mein Haupt, mein Kelch fließt über. 6. Ja, nur Glück und Gnade folgen mir nach all meine Lebenstage, und ich weile im Hause des Herrn für lange Zeit. Psalm 24 1. Ein Psalm Davids. Des Herrn ist die Erde und was sie füllet, das Erdenrund und seine Bewohner. 2. Denn er hat sie über Meere gegründet und über Ströme sie aufgerichtet. 3. Wer darf hinziehen auf den Berg des Herrn, und wer weilen auf seiner heiligen Stätte? 4. Wer rein an Händen und lauteren Herzens ist, dessen Sinn nicht nach Eitlem verlangt, und der nicht falsch schwört. 5. Er erhält Segen vom Herrn und Hilfe vom Gotte seines Heils. 6. Also ist das Geschlecht seiner Verehrer, die dein Antlitz suchen, o Jakob. Sela. 7. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und raget empor, ewige Pforten, dass einziehe der König der Ehre. 8. Wer ist er, der König der Ehre? Der Herr, gewaltig und stark! Der Herr ein Held des Krieges. 9. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, erhebet sie, ewige Pforten, dass einziehe der König der Ehre. 10. Wer ist der König der Ehre? Der Herr Zebaot, er ist der König der Ehre. Sela. Psalm 25 1. Von David. Zu dir o Herr erhebe ich meine Seele. 2. Mein Gott, auf dich vertraue ich; o dass ich nicht zu Schanden werde! Dass nicht meine Feinde über mich jubeln! 3. Dass auch alle, die auf dich hoffen, nicht zu Schanden werden; zu Schanden mögen die werden, die ohne Ursache Böses sinnen. 4. Deine Wege, Herr, mache mir kund, deine Pfade lehre mich. 5. Leite mich in deiner Treue und lehre sie mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich hoffe ich alle Tage. 6. Gedenke deiner Liebe, Herr, und deiner Gnade; denn von Ewigkeit sind sie. 7. Der Sünden meiner Jugend und meiner Missetaten gedenke nicht; nach deiner Gnade gedenke du mein um deiner Güte willen, Herr! 8. Gütig und redlich ist der Herr, darum zeigt er Sundern den Weg [zur Besserung]. 9. Er leitet die Demütigen in Gerechtigkeit, und lehrt die Demütigen seinen Weg. 10. Alle Pfade des Herrn sind Gnade und Treue für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse hüten. 11. Um deines Namens willen, Herr, verzeihe meine Schuld, die so groß ist. 12. Jeder Mann, der den Herrn fürchtet, dem zeigt er den Weg, den er wählen soll. 13. Er selbst wohnt im Glück, und seine Nachkommen werden das Land besitzen. 14. Der Rat des Herrn ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie wissen. 15. Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn meine Füße befreit er stets aus dem Netze. 16. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn einsam und elend bin ich. 17. Die Bedrängnisse meines Herzens mehren sich immer. Führe mich heraus aus meiner Enge. 18. Siehe mein Elend und meine Mühsal und vergib all meine Sünden. 19. Siehe meine Feinde, deren so viele sind, ohne Grund hassen sie mich. 20. Bewahre meine Seele und rette mich; dass ich nicht zu Schanden werde, denn bei dir berge ich mich. 21. Unschuld und Redlichkeit werden mich behüten, wenn ich auf dich hoffe. 22. Erlöse, Gott, Israel von all seinen Leiden. Psalm 26 1. Von David. Nimm dich meiner an, Herr, denn ich wandle in meiner Unschuld und vertraue dem Herrn, so werde ich nie wanken. 2. Prüfe mich, Herr und versuche mich, läutre meine Nieren und mein Herz. 3. Denn deine Gnade ist mir vor Augen, und ich wandle in deiner Treue. 4. Ich sitze nicht mit falschen Leuten, und mit Hinterlistigen gehe ich nicht um. 5. Ich hasse die Zusammenkunft der Bösewichter, und mit Frevlern sitze ich nicht zusammen. 6. Ich wasche in Reinheit meine Hände und umringe deinen Altar, o Herr. 7. Vernehmen zu lassen die Stimme des Dankens und zu erzählen all deine Wunder. 8. Herr, ich liebe die Stätte deines Hauses und den Ort, wo deine Herrlichkeit thront. 9. Raffe mich nicht mit den Sündern weg, nicht mit den Blutmenschen mein Leben. 10. In deren Händen Tücke ist, und deren Rechte voll ist von Bestechung. 11. Ich aber wandle in meiner Unschuld; erlöse mich und sei mir gnädig. 12. Wenn mein Fuß auf ebenem Boden steht, dann will ich in Versammlungen den Herrn preisen. Psalm 27 Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem soll ich mich fürchten? — Der Herr ist meines Lebens Schutzwehr, vor wem soll ich bangen? 2. Wenn Bösewichter auf mich eindringen, mein Fleisch zu fressen, wenn meine Widersacher und meine Feinde an mich [herankommen], so stürzen sie und fallen. 3. Wenn sich gegen mich ein Lager aufstellt, so fürchtet mein Herz nicht; wenn sich gegen mich Krieg erhebt, auch dann bin ich sicher. 4. Eines wünsche ich vom Herrn, das erbitte ich, dass ich bleiben möge im Hause des Herrn all meine Lebenstage, zu schauen die Anmut des Herrn, immer seinen Tempel zu besuchen. 5. Denn er schützt mich in seiner Hütte am Tage des Unglücks; er bewahrt mich im Schutze seines Zeltes und stellt mich hoch auf einen Felsen. 6. Bald wird sich mein Haupt über meine Feinde rings um mich erheben; Opfer des Jubels will ich seinem Zelt opfern, den Herrn besingen und ihn lobpreisen. 7. Höre, Herr, meine Stimme, — ich rufe. So sei mir gnädig und erhöre mich! 8. Von dir spricht mein Sinn: Suchet mein Antlitz! Dein Antlitz, Herr, suche ich auch. 9. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, strecke nicht hin im Grimme deinen Knecht; mein Beistand warst du ja stets. Verstoße mich nicht und verlasse mich nicht, Gott meines Heils. 10. Auch wenn mein Vater und meine Mutter mich verlassen, nimmt mich der Herr auf. 11. Zeige mir, Herr, deinen Weg, und führe mich auf ebenem Pfade um meiner Lästerer willen. 12. Gib mich nicht der Rachgier meiner Feinde preis, denn gegen mich stehen falsche Zeugen auf — [Leute] die Gewalt schnauben. 13. Dass ich fast nicht mehr geglaubt, die Güte des Herrn zu schauen im Lande des Lebens! 14. Hoffe jedoch auf den Herrn. Sei stark, und mutig sei dein Herz, ja, hoffe auf den Herrn. Psalm 28 Zu dir, Herr, rufe ich. Mein Hort, lass mich nicht ungehört; denn wenn du dich schweigend [gegen mein Flehen] verhältst, würde ich gleich denen, die in die Grube sinken. 2. Höre meines Flehens Stimme, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände zu deiner heiligen Stätte aufhebe. 3. Raffe mich nicht hin mit den Frevlern und mit den Übeltätern, die mit ihrem Nächsten friedlich sprechen, aber Bosheit im Herzen hegen. 4. Gib ihnen nach ihrem Thun und nach ihren bösen Werken; nach dem Thun ihrer Hände gib ihnen, erstatte ihnen ihren Lohn. 5. Wenn sie nicht merken auf die Werke des Herrn und auf die Tat seiner Hände, reiße er sie nieder und baue sie nicht auf. 6. Gepriesen sei der Herr, dass er die Stimme meines Flehens erhört hat. 7. Der Herr ist meine Macht und mein Schild, auf ihn vertraute mein Herz und mir ist geholfen worden, und es jauchzt mein Herz; so will ich mit meinem Gesang ihm danken. 8. Der Herr ist ihnen Macht und die Siegesfeste seines Gesalbten. 9. Hilf deinem Volke und segne dein Erbe und weide und trage sie bis in Ewigkeit. Psalm 29 1. ein Psalm Davids. Gebet dem Herrn, ihr Göttersöhne, spendet dem Herrn [den Ruhm], der Herrlichkeit und der Macht. Gebt dem Herrn den Ruhm, seines Namens, werfet euch vor dem Herrn nieder im heiligen Schmucke. 3. Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert über mächtigen Wassern. 4. Die Stimme des Herrn erschallt mit Macht, die Stimme des Herrn mit Majestät. 5. Die Stimme des Herrn zertrümmert Zedern; der Herr zertrümmert die Zedern des Libanon. 6. Er lässt sie hüpfen wie Kälber, Libanon und Sirjon wie junge Reëmim. 7. Die Stimme des Herrn wirft zuckende Feuerflammen. 8. Die Stimme des Herrn macht die Wüste erzittern; der Herr macht die Wüste Kadesch erzittern. 9. Die Stimme des Herrn macht zittern die Eichen und entblättert die Wälder. In seinem Palaste spricht alles: Herrlich! 10. Der Herr thronte über der Flut, der Herr thront als König immerdar. 11. Der Herr verleiht seinem Volke Macht, der Herr segnet sein Volk mit Frieden. Psalm 30 1. Lied Davids bei der Tempelweihe. 2. Ich erhebe dich, Herr, weil du mich heraufgezogen hast und meine Feinde über mich nicht triumphieren ließest. 3. Herr, mein Gott, zu dir schrie ich, und du heiltest mich. 4. Herr, du hast meine Seele heraufgezogen aus der Unterwelt, du hast mich leben lassen, dass ich nicht in die Grube sank. 5. Lobpreiset den Herrn, ihr seine Frommen und danket seinem heiligen Andenken. 6. Denn sein Zorn ist nur für den Augenblick, in seiner Gnade aber Leben. Am Abend kehrt Weinen ein, am Morgen Jubel. 7. Ich dachte in meinem Glücke, ich werde nimmer wanken. 8. Herr, in deiner Gnade hattest du mich auf meine festen Berge gestellt; du bargst dein Antlitz, da war ich erschrocken. 9. Zu dir, Herr, rief ich, und zum Herrn flehte ich. 10. Welcher Gewinn ist an meinem Blute, wenn ich in die Grube sinke? Wird der Staub dich preisen, wird er deine Treue verkünden? 11. Höre, Herr, sei mir gnädig! Herr, stehe mir bei! 12. Da wandtest du meine Klagen in Reigentanz, löstest meinen Sack und umgabst mich mit Freude. 13. Damit dich die Herrlichkeit preise und nicht verstumme. Herr, mein Gott, ewig will ich dich preisen. Psalm 31 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. 2. Bei dir, Herr, berge ich mich. O dass ich nicht zu Schanden werde ewiglich! Rette mich in deiner Gerechtigkeit. 3. Neige mir dein Ohr, rette mich eilends; sei mir ein Fels der Feste, ein Bergschloss, mir zu helfen. 4. Denn mein Fels und meine Burg bist du, und um deines Namens willen führe mich und schaff mir Ruhe. 5. Führe mich heraus aus dem Netze, das sie mir gelegt; denn du bist meine Schutzwehr. 6. In deine Hand befehle ich meinen Odem; du hast mich erlöst, Herr, treuer Gott! 7. Ich hasse die, welche festhalten an nichtigem Tand, ich aber vertraue auf den Herrn. 8. Ich will jubeln und mich freuen in deiner Gnade, der du mein Elend gesehen, gemerkt hast auf die Bedrängnisse meiner Seele. 9. Und mich nicht geliefert in des Feindes Hand, sondern auf geräumigen Boden hast du meine Füße gestellt. 10. Sei mir gnädig, Herr! denn mir ist angst; es schwindet in Gram mein Auge, meine Seele und mein Leib. 11. Denn es vergeht in Kummer mein Leben und meine Jahre im Seufzen: es sinkt meine Kraft durch meine Schuld, und meine Gebeine schwinden. 12. Vor all meinen Bedrängern bin ich zur Schmach geworden und für meine Nachbarn so sehr, und ein Schrecken für meine Bekannten; die mich auf der Straße erblicken, entweichen vor mir. 13. Vergessen bin ich, wie ein Toter aus dem Sinne; ich bin geworden wie ein verfallenes Gerät. 14. Ja, ich höre die Lästerung vieler, die sich um mich zusammenrotten, da sie sich zusammen gegen mich beraten, sie trachten, mir das Leben zu nehmen. 15. Ich aber vertraue immer auf dich, Herr! ich spreche zu dir: Mein Gott bist du. 16. In deiner Hand sind meine Geschicke; rette mich aus meiner Feinde Hand und von meinen Verfolgern. 17. Lass dein Antlitz leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Gnade. 18. Herr, dass ich nicht zu Schanden werde, da ich dich angerufen! Mögen zu Schanden werden die Frevler, verstummen in der Unterwelt. 19. Mögen die Lippen der Lüge verstummen, die gegen den Gerechten Gewalttat planen mit Hochmut und Verachtung. 20. Wie groß ist dein Gut, das du geborgen hast denen, die dich fürchten, das du denen gewährt hast, die sich bei dir bergen, angesichts der Menschenkinder. 21. Du bewahrst sie im Schutze deines Antlitzes vor den Anzettelungen der Menschen, birgst sie wie in einer Hütte vor der Zungen Hader. 22. Gepriesen sei der Herr, dass er mir seine Gnade in der belagerten Stadt wunderbar erwiesen hat. 23. Ich hatte in meiner Bestürzung geglaubt, ich sei entrissen deinen Blicken. Allein du hörtest meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie. 24. Liebet den Herrn, ihr all seine Frommen; der Herr bewahrt die Treue und vergilt den Übermut dessen, der hoffärtig handelt. 25. Seid stark, und fest sei euer Herz, alle, die ihr harret auf den Herrn. Psalm 32 1. Von David. Eine Betrachtung. Wohl dem, dem die Missetat vergeben, dessen Sünde bedeckt [verziehen] ist. 2. Wohl dem Menschen, dem der Herr keine Schuld anrechnet und in dessen Gemüt kein Trug ist. 3. Denn wie sollte ich schweigen, da meine Gebeine verwesten; ich schrie deshalb alle Tage. 4. Denn Tag und Nacht lastet auf mir deine Hand; verwandelt ist mein Mark in des Sommers Dürre. Sela. 5. Meine Sünde mache ich dir kund, und meine Schuld verdecke ich nicht. Da sprach ich: Ich will meine Missetat dem Herrn bekennen, und du vergabst gleich die Schuld meiner Sünde. Sela. 6. Deshalb soll jeglicher Fromme zu dir beten zur Zeit, wo du zu finden bist: dass die mächtigen Gewässer, wenn sie einherfluten, ihn nicht treffen. 7. Du bist mein Schutz, du bewahrst mich vor Drangsal, mit Rettungsjubel umgibst du mich. Sela. 8. Ich will dich belehren und den Weg dir zeigen, den du gehen sollst, dir raten, mein Auge auf dich richten. 9. Seid nicht wie das Ross, wie das unverständige Maultier, das nur mit Zaum und Gebiss, seinem Schmucke, zu zügeln ist; lasse es dir nicht nahen. 10. Viele sind die Schmerzen des Frevlers; wer aber auf den Herrn vertraut, den wird Gnade umgeben. 11. Freuet euch des Herrn und jubelt, ihr Gerechten; jauchzet alle, die ihr graden Herzens seid. Psalm 33 1. Jauchzet Gerechte, in dem Herrn, I den Redlichen geziemt Lobgesang. 2. Danket dem Herrn mit der Zither, mit zehnsaitigem Psalter spielet ihm. 3. Singet ihm ein neues Lied, spielet schön mit Jubelklang. 4. Denn redlich ist des Herrn Wort, und all sein Thun mit Treue. 5. Er liebt Recht und Gebühr, des Herrn Gnade ist voll die Erde. 6. Durch des Herrn Wort ist der Himmel geworden, und auf seines Mundes Hauch sein ganzes Heer. 7. Er sammelt des Meeres Gewässer wie einen Haufen, er legt in Vorratskammern Meerestiefen. 8. Vor dem Herrn fürchtet sich der Erdenball, vor ihm bangen alle Bewohner des Erdenrundes. 9. Denn er sprach, und es ward, er gebot, und es bestand. 10. Der Herr stört den Ratschluss der Völker, vereitelt die Gedanken der Nationen. 11. Des Herrn Ratschluss wird ewig bestehen, seines Herzens Gedanken für alle Geschlechter. 12. Heil dem Volke, dessen Gott der Herr ist, der Nation, die er sich zum Eigentum erkoren. 13. Vom Himmel blickt der Herr und stehet alle Menschenkinder. 14. Aus der Stätte seines Sitzes schauet er auf alle Bewohner der Erde. 15. Er hat ihr Herz insgesamt gebildet, er merkt auch auf all ihre Taten. 16. Der König ist nicht siegreich durch des Heeres Menge, der Held wird nicht gerettet durch große Kraft. 17. Eitel ist das Ross zum Siege, und durch sein großes Heer rettet er sich nicht. 18. Des Herrn Auge ist auf die gerichtet, die ihn fürchten, auf die, welche auf seine Gnade hoffen. 19. Sie vom Tode zu retten, und bei Hungersnot zu erhalten. 20. Unsere Seele harrt des Herrn, unser Beistand und unser Schild ist er. 21. Denn in ihm freut sich unser Herz; seinem heiligen Namen vertrauen wir. 22. So möge deine Gnade, Herr, über uns sein, wie wir auf dich hoffen. Psalm 34 1. Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech verstellte, so dass dieser ihn forttrieb, und er ging. 2. Ich will den Herrn preisen zu jeglicher Zeit, stets sei sein Lob in meinem Munde. 3. In dem Herrn rühme sich meine Seele; es mögen dies die Gebeugten hören und sich freuen. 4. Verherrlicht den Herrn mit mir und lasset uns seinen Namen erheben zumal. 5. Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, und aus all meinen Schrecknissen hat er mich gerettet. 6. [Alle], die auf ihn blickten, wurden erfreut, und ihr Gesicht errötete nicht. 7. Da ist ein Armer, der rief, und der Herr erhörte ihn, von all seinen Leiden rettete er ihn. 8. Es lagern die Engel des Herrn rings um die, welche ihn fürchten, und befreien sie. 9. Versteht es und sehet, dass der Herr gütig ist; wohl dem Manne, der bei ihm sich birgt. 10. Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; denn kein Mangel denen, die ihn fürchten. 11. Junge Löwen darben und hungern, aber die den Herrn suchen, entbehren kein Gut. 12. Kommt her, Kinder, höret auf mich, die Furcht des Herrn lehr ich euch; 13. Jeder Mann, der das Leben begehrt, Tage wünscht, Gutes zu schauen: 14. Wahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. 15. Halte dich fern vom Bösen und tue Gutes, suche den Frieden und jage ihm nach. 16. Des Herrn Augen sind auf die Frommen gerichtet und sein Ohr auf ihr Schreien. 17. Des Herrn Zornblick ist wider die, welche Böses tun, ihr Andenken von der Erde zu tilgen. 18. [Die Frommen] schreien und der Herr hört, und aus all ihren Leiden rettet er sie. 19. Nahe ist der Herr denen, die gebrochenen Herzens sind; denen, die niedergeschlagenen Gemütes sind, hilft er. 20. Viel sind die Leiden des Gerechten, aber aus allen befreit ihn der Herr. 21. Er behütet all seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen. 22. Den Frevler tötet das Unheil, und des Gerechten Hasser büßen. 23. Der Herr erlöst die Seele seiner Knechte und lässt nicht alle jene Schaden nehmen, die sich bei ihm bergen. 35. Psalm. 1. Von David. Streite, o Herr, gegen meine Feinde; führe Krieg gegen solche, die mich bekriegen. 2. Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich zu meinem Beistand. 3. Zücke den Speer und tritt dazwischen, meinen Verfolgern entgegen; sprich zu mir: Deine Hilfe bin ich. 4. Mögen zu Schanden und zur Schmach werden alle, die mir nach dem Leben trachten; mögen zurückweichen und erröten alle, die mein Unglück sinnen. 5. Mögen sie wie Spreu vor dem Wind sein, dass der Engel des Herrn sie wegstoße. 6. Es sei ihr Weg finster und schlüpfrig, und der Engel des Herrn verfolge sie. 7. Denn ohne Ursache legten sie mir ihr Netz, ohne Ursache gruben sie mir eine Grube. 8. Möge ihn ungeahnt Verderben treffen, und sein Netz, das er gelegt, fange ihn selber, im Sturmwetter stürze er hinein. 9. Meine Seele aber frohlocke des Herrn, sie freue sich seiner Hilfe. 10. All meine Gebeine werden sprechen: Herr, wer ist gleich dir? Der du den Armen von dem Mächtigen rettest und den Armen und Dürftigen von seinem Räuber. 11. Es traten ruchlose Zeugen auf; was ich nicht weiß, danach fragten sie mich. 12. Sie vergelten mir Böses für Gutes; welche Verlassenheit meiner Seele! 13. Wo ich doch, wenn sie litten, einen Sack anlegte, in Fasten mich kasteite, möge mein Gebet in meinen Busen [auf mich selbst] zurückkehren. 14. Als wäre er Freund, ein Bruder, ging ich [bei seiner Krankheit] einher, wie um die Mutter trauernd senkte ich betrübt das Haupt. 15. Aber bei meinem Sturze freuen sie sich und versammeln sich; es versammeln sich gegen mich Wichte, die ich nicht kenne, sie möchten mich zerreißen und ruhen nicht. 16. Unter heuchlerischem Gespött im Kreise knirschen sie wider mich mit ihren Zähnen. 17. Herr, wie lange willst du es ansehen? Erquicke meine Seele [und befreie sie] von ihrem Verderben, von den jungen Löwen meine Einzige. 18. Ich will dich preisen in großer Versammlung, unter zahlreichem Volk dich rühmen. 19. Es sollen nicht jene frohlocken, die mich grundlos anfeinden, nicht mit den Augen blinzeln, die mich ohne Ursache hassen. 20. Denn Unfrieden reden sie und gegen die Ruhigen im Lande sinnen sie Werke des Trugs. 21. Sie reißen gegen mich ihren Mund auf und sprechen: Haha! nun sieht es unser Auge! 22. Du siehst es, Herr! schweige nicht; Herr, entferne dich nicht von mir. 23. Ermuntere dich und erwache zu meinem Rechte, mein Gott und mein Herr, zu meiner Streitsache. 24. Richte mich nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott, sie sollen über mich nicht frohlocken. 25. Sie sollen nicht denken, ha, unsere Lust! Nicht glauben, nun haben wir ihn vernichtet! 26. Mögen alle zu Schanden werden und erröten, die sich meines Unglücks freuen, sich in Schande und Schmach hüllen, die sich über mich erheben. 27. Jauchzen sollen alle und sich freuen, die mein Recht wünschen, und beständig sprechen: Groß ist der Herr, der seines Knechtes Wohl begehrt. 28. Meine Zunge wird reden von deiner Gerechtigkeit, den ganzen Tag von deinem Ruhme. Psalm 36 1. Dem Sangmeister. Von David, dem Knecht des Herrn. 2. Der freventliche Spruch des Bösewichts ist in meinem Herzen sich verstehe ihn wohl]: Es ist keine Gottesfurcht vor seinen Augen. 3. Mit seinen Blicken heuchelt er wohl [Gottesfurcht], aber in seiner Sünde findet er ihn, ihn zu hassen. 4. Die Worte seines Mundes sind Unheil und Trug; er unterlässt es, nachzudenken, um Gutes zu tun. 5. Er sinnt Unheil auf seinem Lager, betritt einen bösen Weg, und das Böse verwirft er nicht. 6. Herr, an den Himmel reicht deine Gnade, und deine Treue bis zu den Wolken. 7. Deine Gerechtigkeit gleicht den mächtigen Bergen, deine Gerichte einer unermesslichen Tiefe. Menschen und Vieh hilfst du, Herr. 8. Wie köstlich ist deine Gnade, Gott, den Menschenkindern, die in deiner Fittiche Schatten sich bergen. 9. Sie schwelgen in deines Hauses Fülle, und mit dem Strom deiner Süßigkeiten tränkst du sie. 10. Denn bei dir ist Quell des Lebens, in deinem Lichte schauen wir Helle. 11. Lenke deine Gnade denen zu, die dich erkennen, und dein Heil denen, die geraden Herzens sind. 12. Dass der Hoffart Fuß nicht über mich schreite, und die Hand der Frevler mich nicht scheuche. 13. Die Übeltäter mögen bald stürzen und nicht wieder aufstehen. Psalm 37 1. Von David. Erhitze dich nicht über die Bösewichter, ereifere dich nicht über die, welche Unrecht tun. 2. Denn wie Gras werden sie schnell abgemäht und wie grünes Kraut verdorren sie. 3. Vertraue dem Herrn und tue Gutes, wohne im Lande und pflege Treue. 4. Du wirst deine Lust am Herrn haben, und er wird dir deines Herzens Wünsche erfüllen. 5. Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertraue ihm und er wird es vollbringen. 6. Er wird hervorgehen lassen wie das Licht deine Gerechtigkeit, und dein Recht wie Mittagshelle. 7 Ergib dich dem Herrn und harre sein, erhitze dich nicht über den Glücklichen, über den Mann, der seine Entwürfe ausführt. 8. Lass ab vom Zorn und gib auf den Grimm. Erhitze dich nicht, zu deinem Schaden nur wäre es. 9. Denn die Bösewichter werden ausgerottet, aber die auf den Herrn hoffen, werden das Land besitzen. 10. Nur noch ein wenig und der Frevler ist nicht mehr; du siehst dich um nach seiner Stelle und er ist nicht da. 11. Aber die Demütigen werden das Land besitzen, sich ergötzen an der Fülle des Friedens. 12. Der Frevler sinnt wider den Gerechten, er knirscht gegen ihn mit den Zähnen. 13. Aber der Herr spottet seiner, denn er sieht, dass sein Tag kommt. 14. Die Frevler ziehen das Schwert und spannen ihren Bogen, zu stürzen den Armen und Dürftigen, zu schlachten, die graden Wandels sind. 15. Ihr Schwert dringt jedoch in ihr eigenes Herz, und ihre Bogen werden zerbrochen. 16. Besser die kleine Zahl der Gerechten, als die Menge vieler Frevler. 17. Denn der Frevler Arme werden zerbrochen, aber die Gerechten stützt der Herr. 18. Der Herr hat acht auf die Tage der Unschuldigen und ihr Besitz wird ewig dauern. 19. Sie werden nicht zu Schanden zur Zeit des Unglücks und in den Tagen der Hungersnot werden sie satt. 20. Denn die Frevler kommen um, und die Feinde des Herrn schwinden wie die Pracht der Anger, wie der Rauch schwinden sie. 21. Es borgt der Frevler und bezahlt nicht, aber der Gerechte ist mildtätig und freigebig. 22. Denn die von ihm Gesegneten besitzen das Land, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet. 23. Vom Herrn werden des Mannes Schritte festgestellt, und er ist seinem Wege günstig. 24. Auch wenn er wankt, stürzt er nicht, denn der Herr stützt seine Hand. 25. Jung war ich und bin auch alt geworden, aber nie sah ich einen Gerechten verlassen, oder dass seine Nachkommen nach Brot gehen. 26. Alle Tage ist er mildtätig und leihet, und seinen Nachkommen wird es zum Segen. 27. Halte dich fern vom Bösen und tue Gutes und ruhe ewiglich. 28. Denn der Herr liebt das Recht und verlässt nicht seine Frommen, ewiglich sind sie geschützt; aber der Frevler Nachkommenschaft wird ausgerottet. 29. Die Gerechten werden das Land besitzen und immer darin wohnen. 30. Des Gerechten Mund spricht Weisheit, und seine Zunge redet Recht. 31. Die Lehre seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte wanken nicht. 32. Der Gottlose lauert dem Gerechten auf und sucht ihn zu töten. 33. Der Herr aber lässt ihn nicht in seiner Hand und verdammt ihn nicht, wenn er gerichtet wird. 34. Hoffe auf den Herrn und beobachte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, das Land in Besitz zu nehmen; die Ausrottung der Frevler siehst du mit an. 35. Ich sah einen trotzigen Frevler, der sich spreizte wie ein belaubter tiefwurzelnder Baum. 36. Aber kaum ging man vorbei, da war er nicht mehr; ich suchte ihn und er war nicht zu finden. 37. Beobachte Rechtschaffenheit und sieh auf Redlichkeit, denn für den Mann des Friedens ist eine Zukunft. 38. Die Abtrünnigen werden insgesamt vertilgt; der Gottlosen Zukunft wird ausgerottet. 39. Aber der Gerechten Hilfe ist vom Herrn; ihre Schutzwehr zur Zeit der Not. 40. Der Herr steht ihnen bei und rettet sie; er rettet sie von Frevlern und hilft ihnen, denn sie bargen sich bei ihm. Psalm 38 1. Ein Psalm Davids beim Opfern. 2. Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm. 3. Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen und deine Hand lastet auf mir. 4. An meinem Körper ist nichts Heiles ob deinem Grollen, kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. 5. Denn meine Missetaten übersteigen mein Haupt, wie schwere Last drücken sie mich nieder. 6. Es faulen, modern meine Wunden ob meiner Torheit. 7. Ich winde mich, senke gar sehr das Haupt, alle Tage gehe ich betrübt umher. 8. Denn meine Schenkel sind voll Brandes, und nichts Heiles ist an meinem Leibe. 9. Ohnmächtig bin ich und zerknirscht gar sehr, ich jammere unter meines Herzens Stöhnen. 10. Herr, dir ist gegenwärtig all mein Verlangen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen. 11. Mein Herz ist ruhelos, meine Kraft verlässt mich, und auch meiner Augen Licht ist mir nicht geblieben. 12. Meine Freunde und meine Genossen stehen fern von meiner Pflege, und meine Nächsten stehen von weitem. 13. Die mir nach dem Leben trachten legen Schlingen, und die mein Unglück wünschen reden Verderben, und Trug sinnen sie alle Tage. 14. Ich höre es nicht, als wäre ich taub; ich bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet. 15. Ich bin geworden wie einer, der nicht merkt und in dessen Mund keine Verteidigung ist. 16. Denn auf dich, Herr, harre ich; du wirst mich erhören, Herr mein Gott! 17. Denn ich besorge, dass sie über mich nicht frohlocken, dass sie sich über mich nicht erheben, wenn mein Fuß wankt. 18. Denn zum Sturze bin ich vorbereitet, und mein Schmerz ist stets mir gegenwärtig. 19. Denn meine Missetat gestehe ich ein, ich verzage über meine Sünde. 20. Meines Lebens Feinde sind mächtig, und zahlreich, die mich in ihrer Falschheit hassen. 21. Die nur Böses vergelten für Gutes, die mich befeinden darum, dass ich nach dem Guten strebe. 22. Verlasse mich nicht, Herr, mein Gott, entferne dich nicht von mir.23 Eile zu meinem Beistand, Herr, meine Hilfe! Psalm 39 1. Dem Sangmeister, dem Jedutun, ein Psalm Davids. 2. Ich sprach: Ich will meinen Wandel hüten, nicht zu sündigen mit meiner Zunge; ich will hüten meinen Mund mit einem Schloss, während der Frevler mir vor Augen ist. 3. Ich blieb ganz stumm; ich schwieg allem Guten fern, und mein Schmerz war gefährlich. 4. Mein Herz entbrannte in meinem Innern, in meinem Gemüt loderte ein Feuer; da redete ich mit meiner Zunge; 5. Mache mir kund, Herr, mein Ende und wie groß das Maß meiner Tage sei. Ich will wissen, wann ich aufhören werde. 6. Fürwahr, mit der Spanne bemessen hast du meine Tage, und meine Dauer ist dir gegenüber wie nichts. Ja wie, lauter Tand stehen alle Menschen da. Sela. 7. Als Schattenbild geht der Mensch einher, ja, um nichts lärmen sie. Er schüttet [Reichtum] auf und weiß nicht, wer es dereinst an sich rafft. 8. Und nun, was soll ich hoffen, Herr? Meine Zuversicht ist nur auf dich. 9. Rette mich von all [den Folgen] meiner Verfehlungen; mache mich nicht zum Spotte des Niederträchtigen. 10. Ich bin verstummt, ich öffne nicht meinen Mund, denn du hast es getan. 11. Nimm von mir ab deine Plage, vom Angriffe deiner Hand vergehe ich. 12. Mit Strafen ob der Schuld züchtigst du den Mann, dann machst du zerfallen, der Motte gleich, seine Herrlichkeit. Ja, eitel sind alle Menschen. Sela. 13. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Flehen, zu meiner Träne schweige nicht; denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse gleich all meinen Vätern. 14. Wende [das Unheil] von mir ab, dass ich mich erhole, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin. Psalm 40 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. 2. Stets habe ich auf den Herrn gehofft; er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien. 3. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem Lehmschlamme, und stellte meine Füße auf einen Felsen; er machte meine Schritte sicher. 4. Er legte in meinen Mund ein neues Lied, Lobgesang unserm Gotte. Es werden es viele schauen und schauern, und sich verlassen auf den Herrn. 5. Wohl dem Manne, der sein Vertrauen auf Gott setzt und sich nicht gewandt zu den Trotzigen und den Anhängern der Lüge. 6. Viel hast du getan, du Herr mein Gott, deiner Wundertaten und deiner Absichten für uns. Niemand ist dir gleich! Wollte ich verkünden und erzählen — sie überstiegen die Zahl. 7. Mahlopfer und Speiseopfer begehrst du nicht, das hast du mir eingeprägt; Ganzopfer und Sühnopfer verlangst du nicht. 8. Da sprach ich: Ich komme mit einer Buchrolle, worin [meine wunderbare Errettung] geschrieben ist. 9. Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und deine Lehre ist in meinem Innern. 10. Ich verkünde dein Heil in großer Versammlung; meine Lippen hören nicht auf [dich zu preisen]. Herr, du weißt es. 11 Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen, deine Treue und deine Hilfe spreche ich aus; ich verhehle nicht deine Huld und deine Treue vor der großen Versammlung. 12. Du, Herr, wirst deine Liebe mir nicht verweigern, deine Gnade und deine Treue werden stets mich bewahren. 13. Denn mich umringen Leiden ohne Zahl, mich erreichen meine Strafen unübersehbar, zahlreicher als meines Hauptes Haar, und mein Mut verlässt mich. 14. Willige, Herr, in meine Rettung, eile, Herr, zu meinem Beistand. 15. Mögen alle zu Schanden werden und erröten, die mir nach dem Leben trachten, es wegzuraffen; mögen alle zurückweichen und beschämt sein, die mein Unglück wünschen. 16. Mögen die infolge ihrer Schande erstarren, die schadenfroh über mich rufen: Ah, ah! 17. Lass aber alle frohlocken und sich mit dir freuen, die dich suchen; die nach deinem Heil verlangen, mögen immer sprechen: Groß ist der Herr! 18. Ich aber, ich armer und dürftiger, für mich wird der Herr sorgen. Mein Beistand und mein Retter bist du, mein Gott säume nicht. Psalm 41 1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids. 2. Wohl dem, der sich des Armen annimmt, am Tage des Unglücks wird ihn der Herr retten.3 Der Herr wird ihn behüten und erhalten, er wird glücklich gepriesen im Lande, und du giebst ihn nicht preis der Wut seiner Feinde. 4. Der Herr wird ihn stützen auf dem Schmerzenslager, sein ganzes Lager wendest du um in seiner Krankheit. 5. Ich sprach: Herr, sei mir gnädig. Heile mich, wenn ich auch gegen dich gesündigt habe. 6. Meine Feinde verkünden mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name verschwinden? 7. Kommt jemand mich zu besuchen, so redet er falsch, sein Herz sammelt Unheil, dann geht er auf die Straße und redet darüber. 8. Miteinander flüstern über mich alle meine Hasser, gegen mich sinnen sie Unglück. 9. [Sie sagen]: Unheilvolles haftet an ihm, und wenn er sich darnieder gelegt, wird er nicht wieder aufstehen. 10. Auch der mir befreundete Mann, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hebt gegen mich die Ferse.11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf, dass ich ihnen vergelte. 12. Daran werde ich erkennen, dass du Wohlgefallen hast an mir, wenn mein Feind über mich nicht jubelt. 13. Wegen meiner Unschuld stützest du mich und stellst mich hin vor dir ewiglich. 14. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, in aller Ewigkeit. Amen! Amen! Zweites Buch Psalm 42 1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von den Söhnen Korah. 2. Wie eine Hirschkuh nach Wasserquellen lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott! 3. Es dürstet meine Seele nach Gott, nach dem lebendigen Gott; wann werde ich kommen und vor dem Antlitz Gottes erscheinen? 4. Meine Träne ist meine Speise geworden Tag und Nacht; wenn man zu mir alle Tage spricht: Wo ist dein Gott? 5. Daran denke ich, und ich werde wehmütig gestimmt: da ich einher zog in der Menge, mit ihnen wallte zum Gotteshause, mit der Stimme des Jubels und des Dankes in der festlichen Schaar. 6. Was bist du, meine Seele, gebeugt und jammerst in mir? Harre auf Gott, denn noch werd ich ihm danken das Heil seines Antlitzes. 7. Mein Gott es ist meine Seele gebeugt. Weil ich dein gedenke aus dem Jordanlande und den Hermongipfeln, von dem kleinen Berge. 8. Eine Flut ruft der anderen bei dem Rauschen deiner Wasserfülle, all deine Brandungen und deine Wogen gingen über mich hin. 9. Am Tage entbietet der Herr seine Gnade, und in der Nacht ist sein Lied bei mir, ein Gebet zu meinem Gotte. 10. Darf ich zu Gott, meinem Helfer, sprechen: Warum hast du mich vergessen? warum soll ich betrübt einhergehen unter dem Druck des Feindes? 11. Es ist wie ein Mordstoß in meine Gebeine, wenn mich meine Feinde höhnen, wenn sie mich alle Tage fragen: Wo ist dein Gott? 12. Was bist du gebeugt, meine Seele und was jammerst du in mir? Harre auf Gott, denn noch werde ich ihm danken, dem Heil meines Antlitzes und meinem Gotte. Psalm 43 1. Schaffe mir recht, o Gott! Führe meinen Streit gegen liebloses Volk; von falschen und ungerechten Leuten befreie mich. 2. Denn warum hast du mich, o Gott meiner Schutzwehr, verstoßen? Warum soll ich betrübt einhergehen unter dem Druck des Feindes? 3. Sende dein Licht und deine Treue, dass sie mich geleiten und mich nach deinem heiligen Berge bringen und zu deinen Wohnungen. 4. Dass ich zum Altar Gottes komme, zu Gott, meiner Jubelwonne, und dich preise mit der Zither, Gott, mein Gott. 5. Was bist du gebeugt, meine Seele und was jammerst du in mir? Harre auf Gott, denn noch werde ich ihm danken, dem Heil meines Antlitzes und meinem Gotte. Psalm 44 1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von den Söhnen Korah. 2. Gott, mit unseren Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns erzählt, die Taten, die du vollführtest in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit. 3. Du triebst mit deiner Hand Volker aus und [unsere Vorfahren] pflanztest du ein, bestraftest Nationen und sie breitetest du aus. 4. Denn nicht mit ihrem Schwerte nahmen sie das Land ein, und nicht ihr Arm brachte ihnen Sieg, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Antlitzes, denn du warst ihnen gnädig. 5. Du, mein König, bist Gott, entbiete die Siege Jakobs! 6. Mit dir stoßen wir unsere Dränger, mit deinem Namen zerstampfen wir unsere Widersacher. 7. Denn auf meinen Bogen vertraue ich nicht und mein Schwert hilft mir nicht. 8. Sondern du hilfst uns von unseren Drängern, und unsere Hasser machst du zu Schanden. 9. Gottes rühmten wir uns alle Tage und deinen Namen preisen wir ewiglich. Sela. 10. Aber du hast uns verstoßen und uns beschämt, du ziehst nicht mehr mit unseren Schaaren aus. 11. Du treibst uns zurück vor dem Dränger, und unsere Hasser plündern für sich. 12. Du gibst uns wie die Schafe zum Fraße hin und zerstreust uns unter die Völker. 13. Du verkaufst dein Volk um einen geringen Preis und forderst keinen hohen Kaufpreis für sie. 14. Du machst uns zum Hohn bei unseren Nachbarn, zum Gespött und Gelächter bei unserer Umgebung. 15. Du machst uns zum Sprichwort unter den Völkern, zum Kopfschütteln unter den Nationen. 16. Alle Tage ist meine Schmach mir vor Augen, und die Scham meines Angesichts bedeckt mich. 17. Vor der Stimme des Höhnenden und Lästerers, vor dem Feind und Rachgierigen. 18. Alles dies hat uns betroffen, doch vergaßen wir deiner nicht, wir fielen nicht ab von deinem Bunde. 19. Unser Herz wich nicht zurück, unser Schritt bog nicht ab von deinem Pfad. 20. Denn du verschlugst uns in die Wohnung der Schakale und mit Finsternis bedecktest du uns. 21. Haben wir den Namen unseres Gottes je vergessen und unsere Hände fremden Götzen [betend] ausgebreitet? 22. Gott kann ja solches ergründen, denn er kennt die Geheimnisse des Herzens. 23. Denn um dich werden wir hingemordet alle Tage, wir werden dem Schafe der Schlachtbank gleichgeachtet. 24. Erwache! Warum schläfst du, Herr? Ermuntre dich! Verstoß uns nicht für immer. 25. Warum verbirgst du dein Antlitz, vergisst unser Elend und unsern Druck? 26. Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Leib klebt am Boden. 27. Auf, uns zum Beistand! und erlöse uns um deiner Gnade willen. Psalm 45 1. Dem Sangmeister auf Sosanim. Von den Söhnen Korah. Eine Betrachtung; ein Liebeslied. 2. Mein Herz überwallt in schöner Rede: ich weihe meine Worte dem König. Meine Zunge ist der Griffel eines geübten Schreibers. 3. Du bist schöner als alle Menschenkinder, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat dich Gott für immer gesegnet. 4. Gürte dein Schwert um die Hüfte, o Held, in deinem Glanz und in deinem Schmuck! 5. In deinem Schmucke brich auf, fahre einher für die Sache der Wahrheit und verkünde Heil; deine Rechte zeige furchtbare Taten. 6. Deine Pfeile sind geschärft — Völker stürzen unter dir hin — [sie dringen] den Feinden des Königs ins Herz. 7. Dein Machtthron dauert immer und ewig; ein gerechtes Zepter ist das Zepter deines Königtums. 8. Du liebst Gerechtigkeit und hassest Frevel, darum salbte dich Gott, dein Gott, mit Wonne-Öl vor deinen Genossen. 9. Myrrhe und Aloe, Kassia sind all deine Gewänder, aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel. 10. Königstöchter in deinem Gepränge, — es steht die Gemahlin dir zur Rechten in Gold von Ofir. 11. Horch auf, o Tochter, und schaue und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus. 12. Dass der König an deiner Schönheit Gefallen finde; denn er ist dein Herr, bücke dich vor ihm. 13. Und du, Tochter von Tyrus, die Reichsten des Volkes werden dich mit Geschenken begrüßen. 14. Die ganze Herrlichkeit der Königstochter ist im inneren Gemach, aus Goldwirkerei ist ihr Kleid. 15. In bunten Gewändern wird sie zum Könige geführt, Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gespielinnen, dir zugebracht. 16. Sie werden unter Freud und Jubel geführt, sie ziehen in den Palast des Königs ein. 17. An deiner Väter Statt werden deine Söhne treten, du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Lande. 18. Deinen Namen will ich in jeglichem Geschlechte preisen. Darum sollen Völker dich loben immer und ewig. Psalm 46 1. Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korah; ein Lied auf Alamot. 2. Gott ist unsere Zuflucht und Macht, ein Beistand in Drangsalen und immer gegenwärtig. 3. Darum fürchten wir uns nicht, auch wenn die Erde weicht, wenn die Berge [die hervorragenden Inseln] mitten im Meere wanken. 4. Mögen tosen und schäumen seine Fluten, mögen erbeben Berge durch seine Macht. Sela. 5. Ein Strom ist, dessen Bäche die Gottesstadt erfreuen, den Heiligen in den Wohnungen des Höchsten. 6. Gott ist in ihr, sie wankt nicht; Gott steht ihr bei, wenn der Morgen anbricht. 7. Es tobten Völker und Reiche wankten, er ließ seine Stimme erschallen, und die Erde verging. 8. Der Herr Zebaot ist mit uns; eine Feste ist uns der Gott Jakobs. Sela.Psalmen, 9. Gehet, schauet die Werke Gottes, der Verheerungen im Lande angerichtet hat. 10. Er scheuchte die Kriege ans Ende der Erde; er zerbrach Bogen und zerschlug den Kriegsspieß, die Wagen verbrannte er im Feuer. 11. Lasset ab und erkennet, dass ich Gott bin; erhaben bin ich unter Völkern, erhaben auf Erden. 12. Der Herr Zebaot ist mit uns, eine Feste ist uns der Gott Jakobs. Sela. Psalm 47 1. Dem Sangmeister. ein Psalm von den Söhnen Korah. 2. Schlaget, ihr Völker, in die Hände, jauchzet Gott mit der Stimme des Jubels zu. 3. Denn der Herr ist erhaben, furchtbar, ein König, groß über die ganze Erde. 4. Er unterwarf uns Völker, und Nationen gab er unter unsere Füße. 5. Er erkor uns unser Erbe, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt. Sela. 6. Es erhob sich Gott mit Jubel, der Herr beim Posaunenschall. 7. Lobpreiset unsern Gott, spielet und lobpreiset unsern König, spielet. 8. Denn Gott ist Konig der ganzen Erde; lobpreiset ihn mit Verständnis. 9. Gott regiert über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron. 10. Die Führer der Stämme sind versammelt, das Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind die Schilde der Erde, er ist sehr erhaben. Psalm 48 1. Ein Lied. Psalm von den Söhnen Korah. 2. Groß ist der Herr und sehr gepriesen in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge. 3. Anmutige Landschaft und Wonne der ganzen Erde Berg Zijon, Gottessitz [Wörtlich: Nordhöhe, vergl. Jesaja 14, 13.], die Stadt des großen Königs. 4. Gott ist in ihren Palästen als Feste gepriesen worden. 5. Denn die Könige hatten sich versammelt, zusammen kamen sie hergezogen. 6. Aber wie sie schauten, da staunten sie, sie waren erschrocken und bestürzt. 7. Beben ergriff sie dort, Krämpfe wie eine Gebärerin. 8. Mit dem Ostwinde zerschmettertest du die Tarsisschiffe. 9. Wie wir es gehört, so haben wir es gesehen in der Stadt des Herrn Zebaot, in der Stadt unseres Gottes. Gott lasse sie ewig bestehen! 10. Wir haben, o Gott, auf deine Gnade gehofft inmitten deines Tempels. 11. Wie dein Name, Gott, so ist dein Ruhm über die Enden der Erde. Von Gerechtigkeit ist voll deine Rechte. 12. Es freut sich der Berg Zijon, es frohlocken die Städte Judas um deiner Gerechte willen. 13. Umringet Zijon und umkreiset es, zählet seine Türme. 14. Richtet euren Sinn auf seine Wälle, merkt ihre Paläste ab, auf dass ihr erzählt dem späten Geschlecht: 15. Dass dieser Gott ist unser Gott immer und ewig, er wird uns führen bis zum Tode! Psalm 49 1. Dem Sangmeister. ein Psalm von den Söhnen Korah. 2. Hört dies, all ihr Völker, horcht auf, all ihr Weltbewohner! 3. Die Niederen wie die Vornehmen, reich wie arm! 4. Mein Mund redet Weisheit und meines Herzens Sinnen ist Einsicht. 5. Ich neige zum Spruche mein Ohr, eröffne bei der Zither meinen Spruch. 6. Warum sollt ich fürchten in den Unglückstagen, wenn die Strafe sich an meine Ferse haftet? 7. [Frage jene], die auf ihr Vermögen vertrauen und mit ihrem großen Reichtum sich rühmen. 8. Ach, der wird keinen lösen; man kann ihn nicht Gott als Lösegeld geben. 9. Und wenn er noch so hoch sein Lösegeld gäbe — würde er ewig leben bleiben? 10. Würde er in der Ewigkeit leben? Niemals das Grab schauen? 11. Sieht er doch auch Weise sterben, zumal Toren und Dumme umkommen; ihr Vermögen überlassen sie anderen. 12. Ihr Grab ist nun für immer ihre Behausung, ihre Wohnung für alle Geschlechter — jener, der auf Erden einen ruhmvollen Namen hatten. 13. Aber der Mensch bleibt nicht im Glanze; er gleicht dem Vieh, welches verstummt. 14. So ist ihre törichte Weise; aber die ihnen folgen haben Gefallen an ihrer Rede. Sela. 15. Wie die Schafe wandern sie in die Gruft, der Tod weidet sie, und auf sie treten Gerechte; ein Morgen. — und ihre Gestalt verwest, da die Gruft ihre Wohnung geworden. 16. Nur Gott kann meine Seele aus der Gruft befreien; denn er fasst mich an. Sela. 17. Fürchte nicht, wenn einer reich wird, wenn seines Hauses Macht wächst; 18. Denn bei seinem Tode nimmt er nichts mit von allem, sein Reichtum sinkt ihm nicht nach. 19. Mag seine Seele er segnen bei seinem Leben, — und mögen sie dich preisen, dass du dir gütlich tust —! 20. Sie kommt in die Wohnung [die Gruft] seiner Väter, die nimmer das Licht wieder schauen. 21. Der Mensch im Glanze, der nicht Einsicht hat, gleicht dem Vieh, dem stummen. Psalm 50 1.Psalm von Asaf. Der Gott der Götter ist der Herr — der die Welt durch sein Wort hervorrief — von Sonnenaufgang bis zu ihrem Untergang. 2. Von Zijon, der herrlichen Pracht, strahlte Gott herauf. 3. Unser Gott erscheint und schweigt nicht, vor ihm her lodert ein Feuer, und rings um ihn stürmt es gewaltig. 4. Er ruft die Himmel droben und die Erde sich seines Volkes anzunehmen. 5. Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund schließen über dem Opfer. 6. Es kündet der Himmel seine Gerechtigkeit; denn Gott ist Richter. Sela. 7. Höre, mein Volk! ich will reden, o Israel, ich will gegen dich zeugen, Gott, dein Gott bin ich! 8. Nicht um deine Opfer will ich dich zur Rede stellen; deine Ganzopfer waren mir stets zuwider. 9. Ich will aus deinem Hause keinen Farren nehmen, aus deinen Hürden keine Böcke. 10. Denn mein sind alle Tiere des Waldes, das Vieh auf den hohen Bergen. 11. Ich kenne jeden Vogel der Berge, und das Wild der Flur ist mir bekannt. 12. Wenn ich hungerte — dir sagt ich es nicht, denn mein ist die Welt und was sie füllt. 13. Esse ich das Fleisch der Masttiere, oder trink ich der Böcke Blut? 14. Opfere Gott Dank und bezahle damit dem Höchsten deine Gelübde. 15. Ruf mich am Tage der Not, ich werde dich befreien, wenn du mich ehrst. 16. Aber zum Frevler spricht Gott: Was hast du von meinen Satzungen zu erzählen? Du führst meinen Bund im Munde? 17. Du hassest ja Zucht, und meine Worte verwarfst du. 18. Sahst du einen Dieb, da gefiel es dir bei ihm, und mit Ehebrechern hieltest du es. 19. Deinen Mund öffnetest du zum Bösen und deine Zunge zettelt Betrug an. 20. Sitzest du, da redest du gegen deinen Bruder, hängest dem Sohne deiner Mutter Makel an. 21. Solches hast du getan und ich sollte schweigen? Meintest du, ich sei dir gleich? Ich verweise es dir und stelle es dir vor Augen. 22. Sehet doch ein, ihr Gottvergessenen: sonst zerreiß ich und niemand rettet. 23. Wer Dankopfert, der ehrt mich; und wer diese [fromme] Lebensweise wählt, ihn lasse ich schauen das Heil Gottes. Psalm 51 1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids. 2. Als zu ihm der Prophet Natan kam, nachdem er mit Bat-Seba seine Zusammenkunft hatte. 3. Sei mir, Gott, gnädig in deiner Huld, in deiner großen Liebe lösche meine Missetaten aus. 4. Wasche mich ganz rein von meiner Schuld und von meiner Sünde reinige mich. 5. Denn meine Missetat kenne ich und meine Sünde ist mir stets gegenwärtig. 6. Dir allein habe ich gesündigt, und was bös in deinen Augen habe ich begangen, — so dass du recht hast mit deinem Spruche und in deinem Gerichte obsiegst. 7. In Schuld wurde ich ja gezeugt und in Sünden empfing mich meine Mutter. 8. Wahrheit begehrst du ja im Innern, so lass in dem Verborgenen mich Weisheit erkennen. 9. Entsündige mich wie mit Ysop[Vergl. 3. Buch Moses 14, 44]., dass ich rein werde wasche mich, dass ich weißer werde denn Schnee 10. Verkünde mir Wonne und Freude, dass die Gebeine aufleben, die du zerschlagen. 11. Birg dein Antlitz vor meinen Sünden und all meine Missetaten lösche aus. 12. Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und ein gesundes Gemüt erneuere in meinem Innern. 13. Wirf mich nicht weg von deinem Antlitz, und deinen heiligen Geist nimm nicht von mir. 14. Gib mir wieder die Wonne deines Heils und stütze mich mit einem willigen Gemüt. 15. Dann will ich Abtrünnige deine Wege lehren, und Sünder sollen zurückkehren zu dir. 16. Rette mich von Blutschuld, Gott, Gott meiner Hilfe; jubelnd wird meine Zunge deine Gerechtigkeit preisen. 17. Herr, öffne meine Lippen, und mein Mund soll deinen Ruhm verkünden 18. Denn du verlangst nicht Opfer, dass ich es gebe, Ganzopfer begehrst du nicht. 19. Das Opfer Gottes ist ein gebrochenes Gemüt; ein gebrochenes, zerknirschtes Herz verschmähst du nicht, o Gott. 20. Tue wohl Zijon in deiner Gnade, baue auf die Mauern Jerusalems. 21. Dann wirst du in Gnaden aufnehmen die Opfer der Gerechtigkeit, Brand= und Ganzopfer; dann sollen Farren auf deinen Altar kommen. 10. Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf Gottes Gnade immer und ewig. 11. Danken will ich dir ewiglich, dass du es vollbracht, und harren deines Namens, weil er gütig ist im Angesichte deiner Frommen. Psalm 53 1. Dem Sangmeister auf Mahalat. Eine Betrachtung von David, 2. Es sprach der Niederträchtige in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Deshalb handelten sie niedrig und gemein. Niemand tat Gutes. 3. Gott schauet vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob ein Verständiger da ist, der Gott sucht. 4. Alle sind abgewichen, insgesamt sind sie verderbt; niemand tut Gutes, auch nicht ein einziger. 5. Wissen es nicht all die Übeltäter, die mein Volk aufzehren, als ob sie Brot äßen, dass sie Gott nicht anrufen? 6. Bald werden sie erzittern, wo eine Angst nie war, denn Gott streuet umher die Gebeine deiner Feinde. Du machst sie zu Schanden, denn Gott hat sie verworfen. 7. O, dass von Zijon Israels Heil käme! wenn Gott sein Volk wiederherstellt, dann jubelt Jakob und freut sich Israel. Psalm 52 1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von David. 2. Als der Idumäer Doëg kam und dem Saul meldete und zu ihm sprach: David ist ins Haus Abimelechs gekommen. 3. Was rühmst du dich der Bosheit, Gewaltiger? Gottes Gnade währt für alle Tage. 4. Deine Zunge sinnt Unheil, wie ein geschliffenes Schermesser ist [die Zunge] des Falschheit Übenden. 5. Du liebst Böses mehr als Gutes, Lügen mehr als Wahrheit reden. Sela. 6. Du liebst nur verderbenbringende Reden, die Zunge des Trugs. 7. So wird auch Gott dich ausreißen für immer, dich zermalmen und aus dem Zelte fortwerfen und dich entwurzeln aus dem Lande des Lebens. Sela. 8. Es werden die Gerechten schauen und schauern und über ihn lachen. 9. Das ist der Mann, der nicht Gott zu seiner Schutzwehr gemacht hat, sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ und auf seine Bosheit trotzte. Psalm 54 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Eine Betrachtung Davids, 2. Da die Sifier kamen und zu Saul sprachen: David hält sich bei uns verborgen. 3. Gott, hilf mir mit deinem Namen, und mit deiner Stärke schaffe mir Recht. 4. Gott, erhöre mein Gebet, horch auf meines Mundes Worte. 5. Denn Barbaren stehen gegen mich auf, und Grausame trachten mir nach dem Leben, solche, die sich Gott nicht vergegenwärtigen. Sela. 6. Gott ist mein Beistand, der Herr stützt mich. 7. Er wird meinen Lästerern das Böse vergelten; in deiner Treue vernichte sie. 8. Willig werde ich dir dann opfern, deinem Namen danken, Herr, dass er gütig ist. 9. Dass er mich aus aller Not gerettet, und an meinen Feinden sieht mein Auge [Vergeltung]. Psalm 55 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Eine Betrachtung von David. 2. Vernimm, o Gott, mein Gebet und entziehe dich nicht meinem Flehen. 3.Horch auf mich und erhöre mich; ich klage bitter in meinem Jammer und seufze. 4. Wegen der Stimme des Feindes, vor dem Drucke des Frevlers; denn sie bringen auf mich Unheil und wütig feinden sie mich an. 5. Mein Herz bebt in meinem Innern, und Todesschrecken befallen mich. 6. Furcht und Zittern überkommt mich, es bedeckt mich Schauder. 7. Ich spreche: Hätte ich doch Flügel gleich der Taube, ich flöge davon, dass ich anderswo Ruhe fände. 8. Weithin möchte ich entfliehen und in der Wüste rasten. Sela. 9. Ich suche einen Zufluchtsort für mich vor der Windsbraut, vor dem Sturm. 10. Vernichte sie, o Herr, verwirre ihre Zunge, denn ich sehe in der Stadt nur Gewalttat und Hader. 11. Tag und Nacht schleppen sie solches auf ihre Mauern, und Unheil und Verderbliches ist in ihrer Mitte. 12. Verderben ist in ihrer Mitte, es hört auf ihrem Markte Bedrückung und Trug nicht auf. 13. Denn nicht nur der Feind höhnt mich, dass ich es trüge, nicht nur mein Hasser erhebt sich über mich, dass ich mich vor ihm verberge. 14. Sondern auch du, ein Mensch meinesgleichen, mein Vertrauter und mein Bekannter, 15. Die wir doch zusammen süße Zwiesprache gepflogen und ins Gotteshaus tiefbewegt gingen. 16. Stürze den Tod über sie, dass sie in die Gruft lebend sinken; denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, in ihrer Mitte. 17. Ich rufe zu Gott und der Herr hilft mir. 18.Abends, morgens und mittags betete und seufzte ich, und er erhörte meine Stimme. 19. Er erlöste mich und brachte mich heil aus dem Krieg, wo sie in Menge gegen mich auftraten. 20. Es hört Gott und beugt sie nieder, und der seit Anbeginn thront — Sela — sie, die keine Änderung wollen und Gott nicht fürchten. 21. Er legt Hand an seine Befreundeten, entweihet seinen Bund. 22. Glatt sind die süßen Worte seines Mundes, und Krieg ist sein Sinn; weicher sind seine Worte als Öle, aber sie sind gezückte Schwerter. 23. Lege auf den Herrn deine Bürde und er wird dich versorgen. Er wird nimmer wanken lassen den Gerechten. 24. Du aber, o Gott, stürze sie in die Grube des Verderbens, die Männer des Bluts und des Truges sollen nicht zur Hälfte ihre Tage ausleben. Ich aber vertraue auf dich. Psalm 56 1. Dem Sangmeister; nach der Melodie: stumme Taube in der Ferne! Von David. Ein Michtam, als ihn die Philister zu Gat ergriffen. 2. Sei mir gnädig, o Gott, denn ein Mensch tritt mich nieder, immer und immer bedrängt er mich befehdend. 3. Es drücken mich meine Lästerer alle Zeit nieder; denn viele befehden mich in der Höhe. 4. Den Tag, an dem ich fürchte, vertraue ich auf dich. 5. An Gott rühm ich sein Wort, auf Gott vertrau ich und fürchte nichts; was kann ein Sterblicher mir tun? 6. Immer und immer wieder möchten sie meine Angelegenheiten zum Schlimmen wenden, gegen mich sind all ihre Gedanken zum Bösen. 7. Sie rotten sich zusammen, verstecken sich und belauern meine Fersen, als wenn sie es abgesehen auf mein Leben. 8. Umsonst! Denn [sich] entrinne ihnen; im Zorn stürze die Schaaren, o Gott! 9. Meine Tränen zählest du, tue meine Tränen in deinen Schlauch; sie sind ja von dir gezählt! 10. Gewiss werden meine Feinde am Tage, wo ich rufe, zurückweichen müssen; das weiß ich, da Gott mir beisteht. 11. Von Gott rühm ich die Verheißung, vom Herrn rühm ich die Verheißung. 12. Auf Gott vertrau ich und fürchte nichts; was kann ein Mensch mir tun? 13. Mir, o Gott, liegen ob meine Gelübde für dich, bezahlen will ich dir die Dankopfer. 14. Weil du mich vom Tode gerettet, meinen Fuß vom Sturz, zu wandeln vor Gott im Lichte des Lebens. Psalm 57 1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie: Verderbe nicht. Von David. Ein Michtam auf seiner Flucht vor Saul, als er sich in der Höhle befand. 2. Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig; denn bei dir birgt sich mein Leben und im Schatten deiner Flügel bin ich geborgen, bis das Verderben vorüber ist. 3. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der über mich beschließt. 4. Er sendet vom Himmel und hilft mir von dem Lästerer, der mich niedertritt, Sela; es sendet Gott seine Gnade und seine Treue. 5. Ich befinde mich unter Löwen, ich liege unter hasssprühenden Menschensöhnen, deren Zähne wie Lanzen und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist. 6. Erhebe dich über den Himmel, o Gott, über die ganze Erde sei deine Herrlichkeit. 7. Ein Netz haben sie meinen Tritten gestellt, mich niederzubeugen, sie gruben mir eine Grube; sie sind selbst hineingestürzt. Sela. 8. Fest ist mein Herz, o Gott, fest ist mein Herz, ich will singen und lobpreisen. 9. Erwache mein Ehrenlied, erwache bei Psalter und Zither! Ich will erwachen mit dem Morgenrot. 10. Ich will dich preisen unter Völkern, Herr, dich loben unter Nationen. 11. Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade und bis zum Gewölk deine Treue. 12. Erhebe dich über den Himmel, o Gott, über die ganze Erde sei deine Herrlichkeit. Psalm 58 1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie: Verderbe nicht. Von David, ein Michtam. 2. Redet ihr wirklich mächtige Wahrheit und richtet redlich die Menschenkinder? 3. Im Herzen sinnet ihr doch nur Frevel, im Lande brechet ihr der Gewalttat eurer Hände Bahn. 4. Abgewichen sind die Frevler vom Mutterschoße an; es irren von Mutterleibe an, die Lügen reden. 5. Ihr Gift ist gleich dem Gift der Schlange, wie die taube Otter, die ihr Ohr verstopft; 6. Die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des kundigen Bändigers. 7. Gott, schlag ein ihre Zähne in ihrem Munde, der jungen Löwen Gebiss reiß aus, o Herr! 8. Sie sollen zergehen wie Wasser, das zerfließt; schießt er seine Pfeile ab, so seien sie, wie wenn sie zerbröckelten. 9. Wie die Schnecke zerfließt, möge er vergehen; wie des Weibes Fehlgeburt, die nicht die Sonne sieht. 10. Bevor euer Dorngestrüpp zum Dornbusch heranwächst, noch ganz grün reißt er es im Sturme hinweg. 11. Es freue sich der Gerechte, wenn er Rache geschaut, seine Füße badet er im Blut des Frevlers. 12. Und es sprechen alle Menschen: Das ist die Frucht der Frommen; ja, es gibt einen richtenden Gott auf Erden. Psalm 59 1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie]: Verderbe nicht. Von David. Ein Michtam, als Saul sandte, dass sie das Haus bewachten, ihn zu töten. 2. Rette mich vor meinen Feinden, mein Gott, vor meinen Widersachern gib mir eine Zuflucht. 3. Rette mich von Übeltätern, und von Blutmenschen hilf mir. 4. Denn sie lauern mir auf; es rotten sich gegen mich Freche zusammen, ohne mein Verbrechen und ohne meine Schuld, Herr. 6. Erwache, o Herr, Gott Zebaot, Gott Israels, die Heiden heimzusuchen; gewähre den unheilstiftenden Treulosen keine Gnade! Sela. 7. Sie kehren heim am Abend, heulen wie Hunde und laufen in der Stadt umher. 8. Wie sie mit ihrem Munde schwatzen, Schwerter sind auf ihren Lippen; denn, [denken sie,] wer hört es? 9. Du aber, Herr, lachst ihrer, spottest aller Heiden. 10. Bei seiner Macht harre ich dein, denn Gott ist meine Feste. 11. Mein Gott der Gnade wird mir [sofort] entgegenkommen, Gott wird mich an meinen Lästerern [Rache] sehen lassen. 12. Töte sie nicht, dass nicht mein Volk vergesse; schüttle sie mit deiner Kraft und stürze sie, du unser Schild, o Herr! 13. Sündhaft ist ihr Mund, das Wort ihrer Lippen, — dass sie in ihrem Hochmut zu Falle kommen! — Und nur von Falscheiden und Trug erzählen sie einander. 14. Vertilge sie im Grimme, vertilge sie, dass sie nicht mehr seien; man wird dann erfahren, dass Gott in Jakob herrscht, bis an die Grenzen der Erde. Sela. 15. Jene aber, die am Abend heimkehren und wie Hunde heulen und in der Stadt umherlaufen. 16. Sie mögen stets nach Speise herumschweifen; sie sollen nie satt werden und nie rasten. 17. Ich aber will deine Macht preisen und jauchzen am Morgen von deiner Gnade; denn du warst mir eine Feste und Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis. 18. Du, meine Macht, dich will ich lobpreisen; denn Gott ist meine Feste, mein gnädiger Gott. Psalm 60 1. Dem Sangmeister auf Susan Edut. Ein Michtam von David, es zu lehren. 2. Als er Aram Naharajim und Aram Zoba befehdete und Joab umkehrte und zwölftausend Idumäer im Salztal schlug. 3. Gott, du hast uns verstoßen und niedergeworfen; du hast gezürnt, o stelle uns wieder her! 4. Du hast das Land erschüttert, es zerspalten; heile seine Risse, denn es wankt. 5. Du bist mit deinem Volke hart verfahren, hast uns getränkt mit Taumelwein. 6. Nun hast du denen, die dich fürchten, ein Panier gegeben, sich zu erheben um der Wahrheit willen. Sela. 7. Auf dass deine Lieblinge gerettet werden, hilf mit deiner Rechten und erhöre uns. 8. Gott hat verheißen bei seinem heiligen [Namen]: ich werde frohlocken, Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen. 9. Mein ist Gilead und mein Manasse; Efraim die Schutzwehr meines Oberhauptes, Juda mein Führer 10. Moab mein Waschbecken, auf Edom werfe ich meinen Schuh; wegen meiner, o Pleset, brich zusammen! 11. Wer bringt mich in die feste Stadt, wer führt mich bis Edom? 12. Du, o Gott, hast uns ja verstoßen; du zogst, o Gott, nicht aus mit unseren Heeren. 13. Schaffe uns doch Beistand gegen den Feind; denn nichtig ist ja Menschenhilfe. 14. Mit Gott gewinnen wir Kraft, und er wird unsere Feinde zerstampfen. Psalm 61 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Von David. 2. Hör, o Gott, mein Flehen, horch auf mein Gebet. 3. Vom Ende der Erde ruf ich dir zu, wenn mein Herz hinschmachtet; wenn Drangsal über mich kommt, — schaff mir Ruhe. 4. Denn du warst ja immer meine Zuflucht, ein fester Turm vor dem Feind. 5. Laß mich ewig in deinem Zelt weilen, mich bergen im Schutze deiner Flügel. Sela. 6. Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört, hast eingesetzt in ihr Erbe, die deinen Namen furchten. 7. Den Tagen des Königs füge neue Tage hinzu, seine Jahre seien wie für ewige Geschlechter. 8. Möge er lange thronen vor Gott, Gnade und Treue bestelle zu seiner Hut. 9. So will ich deinen Namen lobpreisen und bezahlen meine Gelübde Tag für Tag. Psalm 62 1. Dem Sangmeister nach Jedutun, ein Psalm Davids. 2. Nur auf Gott harrt meine Seele, von ihm kommt meine Hilfe. 3. Nur er ist mein Hort und meine Hilfe, meine Feste; ich werde nicht wanken. 4. Wie lange wollt ihr auf Menschen einstürmen, wollt ihr alle [die Leute mörderisch anfallen, wie eine wankende Mauer, eine einstürzende Scheidewand?1 5. Weil sie ihn von seiner Hohe zu stürzen beschließen, sprechen sie so gefällig; mit dem Munde segnen sie, aber im Herzen fluchen sie. Sela. 6. Ganz in Gott ergib dich meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung. 7. Nur er ist mein Hort und meine Hilfe, meine Feste; ich werde nicht wanken. 8. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Hort meiner Macht, meine Zuflucht ist in Gott. 9. Vertrauet ihm zu jeglicher Zeit, ihr Leute, schüttet vor ihm euer Herz aus, Gott ist unsere Zuflucht. Sela. 10. Nur wie ein Hauch sind die Menschenkinder, Täuschung die Menschensöhne; auf der Wagschale steigen und schnellen sie empor; Hauch sind sie insgesamt. 11. Vertraut nicht auf Gewalttat, und werdet am Geraubten nicht betört. Wenn das Vermögen wächst, achtet nicht darauf. 12. Zum ersten Male hat Gott geredet und auch zum zweiten Male, was ich gehört: Gott ist mächtig. 13. Bei dir, o Gott, ist Gnade; du vergiltst jedem nach seinem Werk. Psalm 63 1. ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war. 2. Gott, mein Gott bist du, ich suche dich, es dürstet nach dir meine Seele, es lechzet nach dir mein Leib, im Lande der Trockenheit, verschmachtet aus Wassermangel. 3. Wie ich im Heiligtum dich geschaut, so möchte ich wiedersehen deine Macht und deine Herrlichkeit. 4. Denn besser ist deine Gnade als Leben, lobpreisen dich meine Lippen. Ich will dich mein Lebelang preisen, bei deinem Namen erheben meine Hände. 6. Wie von Fett und Mark bin ich dann gesättigt, und mit Jubellippen lobsingt mein Mund. 7. Wie gedenke ich dein auf meinem Lager, in den Nachtwachen über dich sinne 8. Dass du mir ein Beistand warst, und im Schatten deiner Flügel jubelte ich. 9. An dir hing meine Seele, mich fasste deine Rechte. 10. Sie aber, die zum Verderben mir nach dem Leben trachten, werden in den tiefen Abgrund sinken. 11. Sie werden stürzen durchs Schwert; die Beute der Schakale werden sie. 12. Aber der König wird sich in Gott freuen, es rühme sich jeder, der bei ihm schwört; verstummen wird der Mund derer, die Lügen reden. Psalm 64 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. 2. Höre, o Gott, meine Stimme in meinem Flehen, vor Feindes Angst bewahre mein Leben. 3. Birg mich vor der Rotte der Bösewichter, vor dem Anstürmen der Übeltäter, 4. Die wie ein Schwert ihre Zunge schärfen, ihren Pfeil spannen, das böse Wort. 5. Im Verstecke auf den Unschuldigen zu zielen, plötzlich schießen sie auf ihn ohne Scheu. 6. Sie ermutigen sich in bösem Anschlag, verabreden Schlingen zu legen, sie sprechen: Wer sieht sie? 7. Sie ersinnen Frevel und verbergen ihn sehr tief in des Mannes Inneres und des Herzens Grund. 8. Da schoss sie Gott plötzlich mit dem Pfeil, — da war ihre Niederlage. 9. Ihre eigene Zunge brachte sie in die Schlinge. Das Haupt schütteln alle, die sie sehen. 10. Es fürchten sich dann alle Menschen und verkünden das Wort Gottes, und seine Tat erwägen sie. 11. Es freut sich der Gerechte in dem Herrn und birgt sich bei ihm; es preisen ihn alle, die geraden Herzens sind. Psalm 65 1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids. Ein Lied. 2. Dich zu preisen harre ich, o Gott, in Zijon, dir das Gelübde zu erfüllen. 3. Hörer des Gebets, zu dir kommen alle Geschöpfe. 4. Missetaten überwältigen mich, aber du wirst unsere Schuld vergeben. 5. Wohl dem, den du erwählst und herzutreten lässt, dass er in deinen Höfen weile. O, dass wir uns sättigten am Segen deines Hauses, dem Heiligtum deines Tempels 6. Wunderbar im Heile erhöre uns, Gott unserer Hilfe, Zuversicht aller Enden der Erde und der fernen Meere. 7. Er bereitete die Berge durch seine Kraft, er, der umgürtet ist mit Macht. 8. Er besänftigt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Toben der Völker. 9. Es erzittern die Bewohner der fernen Weltteile vor deinen Zeichen; Ost und West machst du jubeln. 10. Du hast der Erde gedacht und sie bewässert, sie sehr bereichert. Der Bach Gottes ist voll Wassers, du bereitest ihnen Korn, denn so hast du sie bereitet. 11. Tränke ihre Furchen, senke ihre Schollen, erweiche sie mit Güssen und segne ihr Gewächs. 12. Gekrönt hast du das segensreiche Jahr und deine Spuren sind triefend Fett. 13. Es triefen die Auen der Wüste und mit Jubel umgürten sich die Hügel. 14. Es kleiden sich die Fluren mit Schafen, und die Täler hüllen sich in Getreide. Man jauchzt und singt. 66. Psalm. 1. Dem Sangmeister. ein Psalmlied. Jauchzet Gott zu, alle Erdenbewohner 2. Lobpreiset seines Namens Ehre, gebet Ehre seinem Ruhm! 3. Sprechet zu Gott: Wie furchtbar ist dein Werk! Wegen deiner großen Macht schmeicheln dir deine Feinde. 4. Alle Erdenbewohner bücken sich vor dir und lobpreisen dich, sie lobpreisen deinen Namen. Sela. 5. Geht und schaut die Werke Gottes, sein wunderbares Schaffen für die Menschenkinder. 6. Er wandelte das Meer in Trockenheit, durch den Strom zogen sie zu Fuße. Damals freuten wir uns sein. 7. Er herrscht über die Welt in seiner Stärke, seine Augen schauen auf die Völker, über die Abtrünnigen, dass sie sich nicht überheben. Sela. 8. Preiset, Völker unsern Gott, und lasset erschallen die Stimme seines Lobgesanges. 9. Der uns beim Leben erhielt und unsern Fuß nicht wanken ließ. 10. Nur geprüft hast du uns, Gott, uns geläutert, wie man Silber läutert. 11. Als du uns in die Schlinge gebracht hast und unsern Lenden Klemmen angelegt. 12. Als du Menschen über uns zu Zwingherrn einsetztest, als wir in Feuer und Wasser kamen. Du hast uns in die Freiheit geführt. 13. Ich betrete dein Haus mit Opfern, bezahle dir mein Gelübde; 14. Was meine Lippen ausgesprochen und mein Mund geredet hat in meiner Not. 15. Feiste Opfer bring ich dir mit dem Dufte der Widder; ich opfere Rinder und Böcke. Sela. 16. Kommet, höret, dass ich erzähle, all ihr Gottesfürchtigen, was er mir getan. 17. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und Lobpreis war auf meiner Zunge. 18. Hätte ich Unrecht vor in meinem Herzen, würde der Herr mich nicht erhören. 19. Allein gehört hat Gott, gehorcht der Stimme meines Gebetes. 20. Gepriesen sei Gott, der mein Gebet um seine Gnade nicht wegtat. Psalm 67 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel, ein Psalmlied. 2. Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse leuchten sein Antlitz gegen uns. Sela. 3. Dass man auf Erden deinen Weg erkenne, unter allen Völkern deine Hilfe. 4. Es preisen dich alle Völker, Gott, dich preisen die Völker alle. 5. Es freuen sich und jauchzen die Nationen, wenn du Völker redlich richtest, und Nationen auf Erden leitest. Sela. 8. Die Völker preisen dich, o Gott, dich preisen die Völker alle. 7. Die Erde gibt ihren Ertrag, es segnet uns Gott, unser Gott. 8. Es segnet uns Gott, es fürchten ihn [die Bewohner] aller Enden der Erde Psalm 68 1. Dem Sangmeister, ein Psalmlied Davids. 2. Gott möge sich erheben, dass sich seine Feinde zerstreuen und seine Hasser fliehen vor seinem Angesichte. 3. Wie Rauch auseinandergetrieben wird, treibe sie auseinander, wie Wachs zerschmilzt vor dem Feuer, vergehen die Frevler vor Gott. 4. Aber die Gerechten freuen sich, jauchzen vor Gott und jubeln in Freude. 5. Singet Gott, lobpreiset seinen Namen, ebnet die Bahn dem auf Wolken Einherziehenden. In Jah ist sein Name und frohlocket vor ihm. 6. Vater der Waisen und Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung. 7. Gott führt Verlassene in die Heimat ein, er führt die Gefesselten hinaus ins Freie; nur die Abtrünnigen bleiben in der Dürre. 8. Gott, als du vor deinem Volke auszogst, als du in der Wüste einherschrittest — Sela, — 9. Bebte die Erde, auch troffen die Himmel vor dem Anblicke Gottes, dieser Sinai vor dem Anblicke Gottes, des Gottes Israels. 10. Reichlichen Segen spende, o Gott; dein Erbe, das verschmachtete, richte du auf! 11. Nahrung [gewähre] denen, die darin wohnen; du hast bereitet in deiner Güte für den Gebeugten, o Gott. 12. Der Herr ließ ein Wort ergehen; die Heilbotinnen kommen in großer Schaar. 13. Die Könige der Schaaren enteilen, enteilen, und die Hausbewohnerin teilt Beute. 14. Wenn ihr lagert zwischen den Hürden gleich den silberbedeckten Taubenflügeln und ihrem Gefieder in Goldschimmer. 15. Als der Allmächtige die Könige darin zerstreute, schneite es auf Zalmon. 16. Ein mächtig hoher Berg ist der Basansberg, hügeliges Gebirge, Basansberg. 17. Warum blicket ihr scheel, hügelige Berge, auf den Berg, den Gott zu seinem Sitz begehrt? wo der Herr immerdar thronen wird? 18. Die Wagen Gottes sind zwei Myriaden, Tausende und aber Tausende. Der Herr ist unter ihnen, der Sinai im Heiligtume. 19. Du stiegst zur Höhe führtest Gefangene weg, empfingst Geschonte unter den [heidnischen] Völkern. Sie kehren auch dort ein, wo Gott, Jah — weilt. 20. Gepriesen sei der Herr Tag für Tag. Gott ladet uns unser Heil auf. Sela. 21. Der Gott, der uns ein Gott der Rettung ist, bei Gott dem Herrn sind Ausgänge [Rettung] vom Tode. 22. Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den behaarten Scheitel, der einhergeht in seinen Verschuldungen. 23. Es spricht der Herr: Vom Basan bring ich zurück, ich bringe zurück auch aus den Meerestiefen. 24. Auf dass dein Fuß im Blute wate, deiner Hunde Zunge ihr Teil habe an Feinden. 25. Sie sahen deinen Wandel, Gott, den Wandel meines Gottes, meines Königs, im Heiligtum. 26. Voran ziehen Sänger, dahinter Saitenspieler unter paukenschlagenden Jungfrauen. 27. In Chören preiset Gott, den Herrn, ihr aus dem Quell Israels 28. Dort war Benjamin, der jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas mit ihrem Hause, die Fürsten Sebulun, die Fürsten Naftali. 29. Dein Gott hat deinen Sieg verheißen, den Sieg, den du, Gott, uns geschaffen hast. 30. Aus deinem Tempel in Jerusalem bringen dir Könige Gaben. 31. Bedrohe das Tier des Schilfes, die Rotte der Stiere unter den Kälbern der Völker, die sich treten lassen um Silberstücke. Er zerstreut die Völker, die Hader suchen. 32. Es kommen Edle aus Ägypten und die Äthiopier falten ihre Hände vor Gott. 33. Königreiche der Erde, singet Gott, lobpreiset den Herrn, Sela. 34. Denn der einherfährt durch den höchsten Himmel der Urzeit, er lässt seine Stimme erschallen, seine mächtige Stimme. 35. Gebet Gott Triumph! über Israel ist sein Ruhm und seine Macht in den Wolken. 36. Furchtbar bist du, Gott, aus deinem Heiligtum, Gott Israels; er gibt Macht und Stärke dem Volke. Gepriesen sei Gott. Psalm 69 1. Dem Sangmeister auf Sosanim. Von David. 2. Hilf mir, o Gott! denn das Wasser dringt mir ans Leben. 3. Ich versinke in der schlammigen Tiefe, wo kein Grund ist; ich gerate in des Wassers Abgrund, und die Flut strömt über mich hinweg. 4. Ich rufe mich müde, heiser ist meine Kehle, es verschmachten meine Augen, harrend meines Gottes. 5. Die mich grundlos hassen sind mehr als Haare auf meinem Haupte, zahlreichsind meine Feinde um nichts; was ich niemals geraubt, soll ich ihnen zurückgeben. 6. Gott, du kennst ja meine Torheit, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen. 7. Lass nicht in mir zu Schanden werden, die auf dich hoffen, Herr, Gott Zebaot; lass nicht in mir beschämt werden, die dich suchen, Gott Israels. 8. Denn um dich ertrug ich Hohn und mein Angesicht wurde schmachbedeckt. 9. Entfremdet bin ich meinen Brüdern geworden, ein Fremdling den Söhnen meiner Mutter. 10. Denn der Eifer um dein Haus verzehrte mich, und die Lästerungen deiner Lästerer sind auf mich gefallen. 11. Ich weinte im Fasten, aber das gereichte mir zum Hohn. 12. Ich machte den Sack zu meinem Kleide, da wurde ich ihnen zum Sprichwort. 13. Es schwatzen von mir, die am Tore sitzen, ich bilde das Lied der Zecher. 14. Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade, o Gott, durch deine große Liebe, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe. 15. Rette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke; rette mich von meinen Hassern und aus des Wassers Abgrund. 16. Dass über mich nicht die Wasserflut ströme und mich die Tiefe verschlinge, dass der Brunnen seine Öffnung nicht über mir schließe. 17. Erhöre mich, Herr, denn herzlich ist deine Gnade, nach deiner großen Liebe wende dich zu mir. 18. Verbirg nicht dein Antlitz vor deinem Knecht, denn mir ist angst, erhöre mich bald. 19. Sei mir nahe mit der Erlösung, trotz meiner Feinde befreie mich. 20. Du kennst meine Schmach und meine Schande und meinen Schimpf, gegenwärtig sind dir alle meine Dränger. 21. Schmach bricht mir das Herz, dass ich sieche, ich hoffte auf Mitleid, aber keins war da, und auf Tröster und fand sie nicht. 22. Sie tun in meine Speise Galle, und zu meinem Durste tränken sie mich mit Essig. 23. Möge ihr Tisch vor ihnen zur Falle werden, und den Sorglosen zur Schlinge. 24. Mögen ihre Augen finster werden, dass sie nicht sehen, und ihre Hüften mache immer wanken. 25. Schütt auf sie deinen Grimm aus und deine Zornesglut treffe sie. 26. Ihr Palast sei verödet, in ihren Zelten sei kein Bewohner. 27. Denn wen du geschlagen, verfolgen sie [noch mehr], und von den Schmerzen deiner Verwundeten unterhalten sie sich. 28. Lege Strafe auf ihre Schuld und lass sie nicht eingehen in dein Heil. 29. Ausgelöscht seien sie aus dem Buche der Lebenden und mit den Gerechten nicht verzeichnet. 30. Ich aber, ich bin ein Armer und Schmerzbeladener; deine Hilfe, Gott, wird mich hochstellen. 31. Ich werde den Namen Gottes im Liede rühmen und ihn mit Dank erheben. 32. Das wird dem Herrn besser gefallen als ein gehörntes, hufgespaltenes Rind. 33. Es sehen dies die Gebeugten und freuen sich, die Gott suchen und euer Herz lebt auf. 34. Denn der Herr hört auf die Dürftigen und seine Gefesselten verschmäht er nicht. 35. Ihn preisen Himmel und Erde, die Meere, und was darin sich regt. 36. Denn Gott wird Zijon helfen und bauen die Städte Judas, dass man darin wohne und es besitze. 37. Und die Nachkommen seiner Knechte werden es besitzen, und die seinen Namen lieben darin wohnen. Psalm 70 1. Dem Sangmeister. Von David. Beim Opfer. 2. Gott, eile zu meiner Rettung, Herr, zu meinem Beistand! 3. Dass alle zu Schanden werden und erröten, die mir nach dem Leben trachten, dass alle zurückweichen und beschämt werden, die mein Unglück wünschen. 4. Zurückweichen mögen alle in Folge ihrer Schande, die sprechen: Ha, ha! 5. Aber frohlocken und sich freuen in dir sollen alle, die dich suchen; und beständig sprechen: Groß ist der Herr! die nach deiner Hilfe verlangen. 6. Ich aber bin arm und dürftig, eile Gott zu mir. Mein Beistand und mein Erretter bist du, Herr, säume nicht. Psalm 71 1. Bei dir, Herr, berge ich mich; lass mich nimmer zu Schanden werden. 2. In deiner Gerechtigkeit rette mich und befreie mich, neige mir dein Ohr und hilf mir. 3. Sei mir eine Felsenwohnung, wo ich beständig Zuflucht finde, wie du zu meiner Hilfe verheißen, denn mein Fels und meine Burg bist du. 4. Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Ruchlosen, aus der Hand des Ungerechten und Gewalttätigen. 5. Denn du bist meine Hoffnung, mein Herr, Gott, meine Zuversicht von Jugend auf. 6. Auf dich habe ich mich gestützt vom Mutterleibe an, seit meiner Mutter Schoß bist du meine Vorsehung; von dir ist stets mein Rühmen. 7. Wie ein Warnungszeichen bin ich vielen geworden, aber du bist meine mächtige Zuflucht. 8. Voll wird dann mein Mund deines Lobes sein, alle Tage gedenke ich deines Ruhmes. 9. Wirf mich nicht weg zur Zeit des Alters, wenn meine Kraft schwindet, verlasse mich nicht. 10. Denn meine Feinde sprechen von mir, und die mein Leben belauern, halten gemeinsam Rat ab. 11. Und sprechen: Gott hat ihn verlassen, verfolgt und greift ihn, denn niemand rettet ihn. 12. Gott, entferne dich nicht von mir, mein Gott, eile mir beizustehen. 13. Mögen meine Widersacher zu Schanden und vernichtet werden, in Spott und Schimpf sich hüllen, die mein Unglücksuchen. 14. Ich aber hoffe stets, ich werde deinen Ruhm noch vergrößern. 15. Mein Mund wird erzählen deine Gerechtigkeit, jeden Tag deine Hülfe, die ich nicht ermessen kann. 16. Ich trete hin mit den Machttaten Gottes des Herrn, will verkünden deine Gerechtigkeit, nur deine allein. 17. Gott, du hast mich geleitet von Jugend auf und bis jetzt; darum will ich deine Wunder verkünden. 18. Ver lass mich, o Herr, auch bis ins Alter und Greisentum nicht, bis ich verkünde deine Macht dem späteren Geschlechte, jedem Nachkommen deine Stärke. 19. Dein Heil, o Gott, reicht zur Höhe, der du großes getan, Gott, wer ist dir gleich? 20. Der du mich viel Not und Leiden hast erleben lassen, du wirst wiederum mich beleben und aus den Tiefen der Erde mich wiederum erheben. 21. Du wirst meine Würde vergrößern und tröstend dich mir zuwenden. 22. Dafür werde ich dich preisen mit Psaltern, deine Treue, mein, Gott, dich lobpreisen mit der Harfe, Heiliger Israels! 23. Jauchzen werden meine Lippen, wenn ich dich lobpreise, und meine Seele, die du erlöst hast. 24. Auch soll meine Zunge immer von deiner Gerechtigkeit sprechen, denn beschämt sind und es erröten alle, die mein Unglück suchen. Psalm 72 Gott, verleihe deinen Richterspruch dem König und dein Heil dem Königssohne, 2. Dass er dein Volk mit Gerechtigkeit richte und die Armen nach Gebühr. 3. Mögen die Berge dem Volke Frieden bringen und die Hügel Gerechtigkeit. 4. Erschaffe Recht den Armen des Volkes, helfe den dürftigen Kindern und zermalme den Gewalttätigen. 5. Sie mögen dich fürchten, soweit die Sonne leuchtet, und unter dem Mond für alle Geschlechter. 6. [Das Heil] komme wie Regen auf Wiesenschur, wie Güsse zur Wasserung der Erde. 6. In seinen Tagen soll der Gerechte blühen und Friedensfülle sei, bis kein Mond mehr ist. 8. Er herrsche von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde. 9. Vor ihm sollen die [Bewohner] der Inseln knien und seine Feinde Staub lecken. 10. Die Könige von Tarsis und der Meeresküste steuern Geschenke, die Könige von Saba und Seba bringen Gaben dar. 11. Die Könige sollen sich vor ihm niederwerfen, alle Völker ihm dienen. 12. Er wird den Dürftigen, der nach Hilfe ruft, befreien, und den Armen, der keinen Beistand hat. 13. Er wird mild auf den Armen und Dürftigen schauen, und die Dürftigen rettet er. 14. Von Bedrückung und Gewalt wird er sie befreien, und teuer ist ihr Blut in seinen Augen. 15. Er möge leben, und [Gott] gebe ihm vom Golde Sabas; denn für ihn wird ständig gebetet, alle Tage wird er gesegnet. 16. Es sei Fülle des Getreides im Lande, auf dem Gipfel der Berge; es rausche wie der Libanon seine Frucht, und sie erblühe aus der Stadt wie das Gras der Erde. 17. Es sei sein Name auf ewig, unter der Sonne blühe sein Name, dass man sich mit ihm segne, alle Völker ihn glücklich preisen. 18. Gepriesen sei der Herr, Gott, der Gott Israels, der allein Wunder tut. 19. Und gepriesen sein herrlicher Name ewiglich, und voll werde seiner Herrlichkeit die ganze Erde. Amen, Amen! 20. Zu Ende sind die Gebete Davids, des Sohnes Isai. Drittes Buch Psalm 73 1.Psalm von Assaf. Gütig gegen Israel ist Gott, gegen die, die reinen Herzens sind. 2. Und ich, beinahe wankten meine Füße, glitten meine Tritte aus. 3. Denn ich beneidete die Prahler, das Glück der Frevler sah ich mir an. 4. Denn keine Qualen haben sie, kräftig ist ihr Leib. 5. Das Ungemach der Menschen sehen sie nicht, und mit den andern werden sie nicht heimgesucht. 6. Darum ist ihr Halsgeschmeide Hoffart, und Gewalttat hüllen sie als Gewand um. 7. Vor Fett verschwindet ihr Auge, wie hochgeschwollen ist ihr Wanst. 8. In die Tiefe steigen ihre bösen Beschlüsse, und auch von der Höhe reden sie Gewalt. 9. Gegen den Himmel richten sie ihren Mund, und ihre Zunge ergeht sich auf die Erde. 10. Wahrlich, so wird ihr Anhang noch geschleppt, wie ein großer Strom finden sie sich bei ihnen ein. 11. Sie sprechen: Wie soll Gott wissen, und [wie soll] Kenntnis sein beim Höchsten? 12. So sind diese Frevler und die immer Skrupellosen werden mächtig. 13. Nutzlos habe ich reingehalten mein Herz und in Unschuld gewaschen meine Hände. 14. Alle Tage war ich gedemütigt, denn jeden Morgen hielt ich Strafreden. 15. Wenn ich aber so reden und verkünden würde — da wäre ich ja gegen das Geschlecht deiner Kinder treulos. 16. Ich glaube nur dies zu erkennen, was in meinen Augen als Pein mir erschien. 17. Ich kam dann in das Heiligtum Gottes, ich verstand nun wohl das Ende [der Bösen]. 18. Dass du sie auf schlüpfrigen Boden stellst und in die Untiefen stürzen willst. 19. Wie sind sie zunichte geworden im Nu! Geschwunden, sie sind dahin, ein Schattenbild. 20. Wie im Traum nach dem Erwachen wirst du, Herr, wenn sie erwachen, ihr Dasein verwerfen. 21. Denn es war mein Herz erbittert, und in meinen Nieren fühlt ich es stechen. 22. Als ich noch dumm war und nicht einsah, wie ein Vieh war ich vor dir. 23. Jetzt will ich beständig bei dir sein! Du fassest mich bei meiner Rechten. 24. Durch deinen Rat leitest du mich und führst mich zu Ehren. 25. Wen habe ich sonst im Himmel? Neben dir begehr ich nichts auf Erden. 26. Dir sehnt sich entgegen mein Leib und mein Herz; der Hort meines Herzens und mein Teil ist Gott ewiglich. 27. Die von dir Fernen kommen um; du vernichtest, wer dir abtrünnig wird. 28. Ich aber — die Nähe Gottes ist mein Gut; ich habe auf Gott den Herrn meine Zuversicht gestellt, zu erzählen all deine Werke. Psalm 74 1. Eine Betrachtung von Assaf. Warum, Gott, hast du für immer verstoßen, warum raucht dein Zorn über die Herde deiner Weide? 2. Gedenke deiner Gemeinde, die du dir vormals geeignet, die du erlöset zum Stamme deines Besitzes, den Berg Zijon, auf dem du thronst. 3. Erhebe deine Tritte zu den unheilbaren Verwüstungen, alles hat der Feind im Heiligtum zerstört. 4. Es brüllten deine Feinde inmitten deiner Versammlungsorte, sie stellten ihre Zeichen da als Zeichen auf. 5. Es sieht sich an, als ob man die Äxte in dem Walddickicht hochgeschwungen hätte. 6. Und nun haben sie all ihr Schnitzwerk mit Beil und Hämmern zerschlagen. 7. Sie steckten in Brand dein Heiligtum, entweihten zu Boden die Wohnung, deinem Namen geweiht. 8. Sie sprachen in ihrem Herzen: Lasst uns sie quälen insgesamt! Sie verbrannten alle Gottesstätten im Lande. 9. Unsere Zeichen sehen wir nicht mehr; es ist kein Prophet da, und keiner von uns weiß, wie lange dies noch bleiben wird. 10. Wie lange, o Gott, wird der Dränger lästern? Soll der Feind höhnen deinen Namen für immer? 11. Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Ziehe sie aus deinem Busen und vertilge sie! 12. Gott ist ja mein König von Anfang, er schafft Hilfe im Lande. 13. Du hast mit deiner Macht das Meer gespalten, zerschmettert die Köpfe der Drachen auf dem Wasser. 14. Du hast zerschlagen die Köpfe des Leviatan, gabst ihn zum Fraße den Leuten, den Meeresküstenbewohnern. 15. Du hast gespalten Quell und Bach, hast ausgetrocknet mächtig flutende Ströme. 16. Dein ist der Tag, dein auch die Nacht, Leuchte und Sonne hast du angeordnet. 17. Du hast festgestellt die Grenzen der Erde, Sommer und Winter hast du eingesetzt. 18. Bedenke dies: Der Feind lästerte den Herrn, ein niederträchtiges Volk höhnt deinen Namen. 19. Gib nicht dem Fraß preis das Leben deiner Turteltaube, das Leben deiner Armen vergiss nimmer. 20. Schaue auf den Bund, denn dicht ist die Finsternis der Erde in Wohnungen der Gewalt. 21. Lass den Gebeugten nicht beschämt zurückweichen: die Armen und Dürftigen werden deinen Namen preisen. 22. Auf, o Gott, führe deinen Streit, gedenke, wie dich die Niederträchtigen alle Tage gehöhnt. 23. Vergiss nicht die schallende Stimme deiner Feinde, das Getöse deiner Widersacher, das beständig aufsteigt. Psalm 75 1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie]: Vertilge nicht. Psalm von Assaf. Ein Lied. 2. Wir danken dir, Gott, wir danken dir, und nahe ist dein Ruhm. Man erzählt deine Wunder. 3. [Als du verkündetest]: Zur Frist, die ich mir setze, werde ich redlich richten. 4. Es wankt die Erde und ihre Bewohner, aber ich richte ihre Säulen auf. Sela. 5. Ich spreche zu den Mutwilligen. Seid nicht mutwillig: Und zu den Frevlern: Erhebet nicht das Horn. 6. Erhebet nicht hoch euer Horn, redet nicht in Halsstarrigkeit; 7. Weder im Osten noch im Westen, und auch nicht von der Wüste der Berge her. 8. Denn Gott ist Richter; diesen erniedrigt, jenen erhöht er. 9. Denn ein Kelch ist in der Hand des Herrn, und es schäumt der Wein, voll ist er des Mischtranks, und er schüttet aus davon; seine Hefen schlürfen, es trinken daraus alle Frevler des Landes. 10. Ich aber will ewiglich verkünden, lobpreisen den Gott Jakobs. 11. Und all die Hörner der Frevler schlag ich ab, hoch seien die Hörner des Gerechten. Psalm 76 1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Psalm von Assaf. Ein Lied. 2. Ruhmvoll geworden ist Gott in Juda, in Israel ist sein Name groß. 3. In Salem ist seine Hütte und seine Wohnstätte in Zijon. 4. Dort zerbrach er den blitzenden Bogen, Schild und Schwert und Krieg. Sela. 5. Glänzend bist du, herrlich von den Bergen der Beute herab, [wo sich das Wild herumtummelt]. 6. Betäubt waren all die Hartherzigen, sie schlummerten ihren Schlaf, und all die Tapferen fanden ihre Hände nicht. 7. Vor deinem Dräuen, Gott Jakobs, waren betäubt Wagen und Ross. 8. Du, furchtbar bist du, und wer besteht vor dir, vor deinem Zorn? 9. Vom Himmel lässt du Gericht erschallen, — die Erde erschrickt und wird still, 10. Als Gott zum Gericht aufstand, zu helfen all den Gebeugten der Erde. Sela. 11. Denn dein Grimm über die Heiden ist dein Lob, wegen des Restes [Israels] umgibst du dich mit Zorn. 12. Gelobet [Opfer] und bringt sie dar dem Herrn eurem Gotte, ihr alle rings um ihn. Man bringe Gaben dem Furchtbaren! 13. Der da mähet den Trotz des Gewaltigen, furchtbar den Königen der Erde. Psalm 77 1. Dem Sangmeister nach Jedutun. Von Assaf. ein Psalm. 2. Meine Stimme ist zu Gott gerichtet, wenn ich schreie; meine Stimme zu Gott — o horch auf mich! 3. Am Tage meiner Drangsal suche ich den Herrn, meine Hand ist nachts ausgestreckt und lässt nicht nach, meine Seele nimmt keinen Trost an. 4. Ich gedenke Gottes und stöhne, sinne nach, und mein Geist wird umnachtet. 5. Du hältst meine Augenlider offen, zerschlagen bin ich und kann nicht. reden. 6. Ich denke der Tage der Urzeit, der Jahre der Vorzeit. 7. Ich gedenke meines Saitenspiels in der Nacht, mit meinem Herzen sinne ich und mein Geist grübelt nach. 8. Wird denn auf ewig der Herr verstoßen und nimmer wieder gnädig sein? 9. Ist seine Gnade für immer zu Ende, ist es aus mit der Verheißung für alle Geschlechter? 10. Hat Gott das Begnadigen vergessen oder verschließt er zürnend sein Erbarmen? Sela. 11. Ich dachte in meinem Flehen der Jahre der Macht des Höchsten! 12. Ich gedenke der Taten Jahs, ich gedenke aus der Urzeit deines Wunders; 13. Ich sinne über all deine Werke und denke nach über deine Taten. 14. Gott, in Heiligkeit ist dein Weg. Welches Wesen ist groß wie Gott? 15. Du, o Gott, Wundertäter, hast kund getan unter den Völkern deine Macht. 16. Du hast mit Kraft dein Volk erlöst, die Söhne Jakobs und Josefs. Sela. 17. Dich sahen die Wasser, Gott, dich sahen die Wasser, und sie erbebten, auch die Tiefen erzitterten. 18. Es strömten die Wolken Wasser, die Stimme ließ erschallen das Gewölk, auch deine Pfeile flogen umher. 19. Deines Donners Stimme am Firmament, Blitze erhellten das Erdenrund, es erbebte und wankte die Erde. 20. Durchs Meer ging dein Weg, und dein Pfad durch mächtige Gewässer, und deine Spuren wurden nicht erkannt. 21. Du leitetest wie eine Herde dein Volk durch Moses und Aaron. Psalm 78 1. Eine Betrachtung von Assaf. Horch auf, mein Volk, auf meine Lehre; neiget euer Ohr den Worten meines Mundes. 2. Ich will zu einer Gleichnisrede meinen Mund auftun, Rätsel aussprechen aus der Urzeit. 3. Was wir vernommen haben und wissen, solches, wie es unsere Väter uns erzählt haben. 4. Es ist nicht verhehlt ihren Kindern, bis in das späteste Geschlecht erzählt man den Ruhm des Herrn, seine Macht und seine Wunder die er gezeigt. 5. Denn er hat Zeugnis in Jakob aufgestellt und Lehre setzte er ein in Israel, die er unsern Vätern geboten, sie ihren Söhnen kund zu tun. 6. Damit das späteste Geschlecht das kenne, die Söhne, die nachher geboren werden, aufstehen und es ihren Söhnen erzählen. 7. Dann werden sie ihr Vertrauen auf Gott setzen und nicht vergessen die Taten Gottes, und seine Gebote wahren. 8. Dass sie nicht wie ihre Väter werden, ein unbändiges und widerspenstiges Geschlecht, ein Geschlecht, das seinen Sinn nicht [zum Guten] richtete, und dessen Gemüt nicht treu war gegen Gott. 9. Die Söhne Efraims waren gerüstete Bogenschützen, wandten aber um [flohen am Tage der Schlacht?]1. 10. Weil sie nicht den Bund Gottes wahrten und sich weigerten, in seiner Lehre zu wandeln. 11. Sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen gezeigt. 12. Vor ihren Vätern tat er Wunder im Lande Ägypten, im Gefilde Zoan. 13. Er spaltete das Meer und führte sie hindurch, er machte das Wasser stauen wie einen Damm. 14. Er führte sie mit der Wolke bei Tag und die ganze Nacht mit Feuershelle. 15. Er spaltete Felsen in der Wüste und tränkte sie wie aus unermesslichen Tiefen. 16. Aus dem Felsen brachte er Fließendes hervor und ließ Wasser in Strömen rinnen. 17. Aber sie fuhren fort, gegen ihn zu sündigen, in der Steppe gegen den Höchsten widerspenstig zu sein. 18. Sie versuchten Gott in ihrem Herzen, Speise zu verlangen für ihre Gier. 19. Sie redeten wider Gott; sie sprachen: Wird Gott in der Wüste einen Tisch anzurichten vermögen? 20. Wohl schlug er einen Felsen, dass Wasser floss und Bäche fluteten; wird er aber auch seinem Volke Brot geben oder Fleisch bereiten können? 21. Wahrlich, das hörte der Herr und ereiferte sich; ein Feuer entzündete sich in Jakob, und Zorn stieg auf gegen Israel. 22. Weil sie nicht an Gott glaubten und seiner Hilfe nicht vertrauten. 23. Doch entbot er die Wolken droben, und die Türen des Himmels tat er auf. 24. Und ließ Manna auf sie regnen zur Nahrung und gab ihnen himmlisches Korn. 25. Vorzügliches aß der Mensch, Speise sandte er ihnen zur Sättigung. 26. Er ließ den Ostwind heraufziehen am Himmel und führte mit seiner Macht den Südwind. 27. Er ließ Fleisch auf sie streuen wie Staub und wie Sand der Meere beschwingte Vögel. 28. Diese ließ er in sein Lager fallen rings um seine Wohnungen. 29. Sie aßen und wurden recht satt, und ihr Gelüst erfüllte er ihnen. 30. Noch waren sie aber ihrem Gelüste nicht entrückt, noch war ihre Speise in ihrem Munde, 31. Da stieg auf gegen sie der Zorn Gottes, und er tötete unter ihren Fürsten und streckte die Jünglinge Israels nieder. 32 Bei all dem sündigten sie fort und glaubten nicht an seine Wunder. 33. Er ließ ihre Tage in Nichtigkeit schwinden und ihre Jahre in Schrecken. 34. Wenn er sie tötete, suchten sie ihn und kehrten zurück und verlangten nach Gott. 35. Sie erinnerten sich dessen, dass Gott ihr Hort, der höchste Gott ihr Erlöser ist. 36. Sie heuchelten ihm aber mit ihrem Munde und mit ihrer Zunge logen sie ihm vor. 37. Ihr Herz hielt nicht fest zu ihm, und sie waren nicht treu in seinem Bunde. 38. Aber er war barmherzig und vergab die Missetat; er vertilgte nicht und wandte oft seinen Zorn ab und weckte nicht all seinen Grimm. 39. Er gedachte, dass sie Fleisch sind, ein vergehender Odem, der nicht wiederkehrt. 40. Wie oft waren sie widerspenstig gegen ihn in der Wüste und betrübten ihn in der Öde. 41. Denn wiederholt versuchten sie Gott, und den Heiligen Israels kränkten sie. 42. Sie gedachten nicht seiner Hand, des Tages, wo er sie erlöst vom Feinde. 43. Da er in Ägypten seine Zeichen getan und seine Wunder im Gefilde Zoan. 44. Als er ihre Flüsse in Blut verwandelte, dass sie ihr Wasser nicht trinken konnten. 45. Als er gegen sie wilde Tiere losließ, die sie fraßen, die Frösche, die sie zu Grunde richteten. 46. Als er ihren Ertrag dem Käfer gab und ihre Arbeit der Heuschrecke. 47. Als er durch Hagel ihren Weinstock schlug und ihre Maulbeerbäume durch Reif. 48. Als er ihr Vieh dem Hagel preisgab und ihre Herden den Blitzen. 49. Als er gegen sie seine Zornesglut losließ und Wut, Grimm und Drangsal und eine Schaar von Unglücksboten. 50. Als er seinem Zorn freie Bahn ließ, ihr Leben nicht dem Tode vorenthielt, als er ihr Leben der Pest preisgab. 51. Als er alle Erstgeburt in Ägypten schlug, die Erstlinge der Kraft in den Zelten Hams. 52. Als er sein Volk wie Schafe ziehen ließ und sie leitete wie eine Herde in der Wüste. 53. Er führte sie sicher, dass sie nicht zagten, und ihre Feinde bedeckte das Meer. 54. Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berge, den sich geeignet seine Rechte. 55. Er trieb vor ihnen Völker aus und ließ sie zufallen durch die Maßschnur als Besitz, und in ihren Zelten wohnen die Stamme Israels. 56. Sie aber versuchten und waren widerspenstig gegen den höchsten Gott und seine Zeugnisse wahrten sie nicht. 57. Sie fielen ab und wurden treulos wie ihre Väter, sie wandten sich wie ein trügerischer Bogen. 58. Sie kränkten ihn durch ihre Höhen, durch ihre Götzenbilder ereiferten sie ihn. 59. Gott hörte es und ereiferte sich und verwarf Israel sehr. 60. Er verstieß Silos Stiftszelt, das Zelt, wo er gethront unter Menschen. 61. Er gab in die Gefangenschaft seine Macht und seine Herrlichkeit in die Hand des Feindes. 62. Sein Volk lieferte er dem Schwerte und über sein Erbe ereiferte er sich. 63. Seine Jünglinge fraß das Feuer und seine Jungfrauen wurden nicht geschont. 64. Seine Priester fielen durch das Schwert und seine Witwen konnten nicht genug weinen. 65. Da erwachte wie ein Schlafender der Herr, wie ein Held, jauchzend vom Weine, 66. Und schlug seine Feinde zurück; er gab ihnen ewige Schmach. 67. Er verschmähte Josefs Zelt, am Stamme Efraims hatte er kein Gefallen. 68. Er erkor vielmehr den Stamm Juda, den Berg Zijon, den er liebte. 69. Und er baute recht hoch sein Heiligtum, wie die Erde, die er auf ewig gegründet. 70. Er erkor seinen Knecht David, den er von den Hürden der Schafe wegnahm. 71. Von den Milchherden brachte er ihn, zu weiden Jakob, sein Volk, und Israel, sein Erbe. 72. Er weidete sie auch in der Redlichkeit seines Herzens, und in Weisheit leitete er sie mit seinen Händen. Psalm 79 1.Psalm von Assaf. Gott, Völker sind eingedrungen in dein Erbe; sie haben verunreinigt deinen heiligen Tempel und Jerusalem zum Trümmerhaufen gemacht. 2. Sie haben die Leichen deiner Knechte hingegeben zum Fraße den Vögeln des Himmels, das Fleisch deiner Frommen den Tieren der Erde. 3. Sie haben ihr Blut vergossen wie Wasser rings um Jerusalem, niemand begräbt [die Leichen]. 4. Wir sind ein Hohn geworden unsern Nachbarn, Spott und Gelächter unserer Umgebung. 5. Wie lange, Herr, grollst du so gänzlich? Brennt wie Feuer dein Eifer? 6. Schütte aus deinen Grimm über die Völker, welche dich nicht erkennen, und über die Königreiche, die deinen Namen nicht anrufen. 7. Denn sie haben Jakob gefressen und seine Wohnung verwüstet. 8. Gedenke uns nicht die Sünden der Früheren; rasch möge uns dein Erbarmen entgegenkommen, denn wir sind sehr gebeugt. 9. Steh uns bei, Gott unseres Heils, um der Ehre deines Namens willen rette uns und vergib unsere Sünden um deines Namens willen. 10. Warum sollen die Völker sprechen. Wo ist ihr Gott? Möge kund werden unter den Völkern vor unseren Augen die Rache für das vergossene Blut deiner Knechte. 11. Möge vor dich kommen das Stöhnen der Gefesselten: mit deiner großen Macht erhalte die dem Tode Geweihten. 12. Vergilt unsern Nachbarn siebenfach in ihren Schoß ihren Hohn, mit dem sie dich verhöhnt, o Herr. 13. Wir aber, dein Volk und die Herde deiner Weide, wollen dir danken ewiglich, in alle Geschlechter deinen Ruhm erzählen. Psalm 80 1. Dem Sangmeister, nach Sosanim Edut; von Assaf. ein Psalm. 2. Hirt Israels, horch auf! Der du Josef wie Schafe leitest, thronend über Cherubim — erscheine! 3. Vor Efraim und Benjamin und Manasse erwecke deine Stärke und komm uns zu Hilfe. 4. Gott, führ uns zurück und lasse dein Antlitz leuchten, dass uns geholfen werde. 5. Herr, Gott Zebaot, wie lange noch wird dein Zorn rauchen trotz der Gebete deines Volkes? 6. Du speisest sie mit Tränenbrot, mit Tränen in Überfluss tränkst du sie. 7. Du machst uns zum Gerede für unsere Nachbarn, und unsere Feinde spotten unter sich. 8. Führe uns, o Gott Zebaot, zurück und lasse dein Antlitz leuchten, dass uns geholfen werde. 9. Einen Weinstock holtest du aus Ägypten, du vertriebst Völker und pflanztest ihn ein. 10. Du räumtest vor ihm auf, und er schlug seine Wurzeln und erfüllte die Erde. 11. Berge deckte sein Schatten und seine Äste Zedern Gottes. 12. Er trieb seine Ranken bis aus Meer, und bis zum Strome seine Setzlinge. 13. Warum hast du aber seine Zäune eingerissen, dass ihn alle, die des Weges ziehen, pflücken? 14. Es benagt ihn das Schwein aus dem Walde, und das Tier des Waldes weidet ihn ab. 15. Gott Zebaot, o kehre zurück, blicke vom Himmel und schaue und siehe nach diesem Weinstocke. 16. Nach dem Sprössling, den deine Rechte gepflanzt, nach dem Reis, das du dir befestigt hast. 17. Er ist verbrannt durch Feuer, abgehauen; vor deinem zornigen Blick kommen sie um. 18. Möge deine Hand schützend walten über dem Manne deiner Rechten, über dem Menschensohn, den du dir erzogen hast. 19. Wir werden nicht von dir weichen. Belebe uns wieder und deinen Namen wollen wir anrufen. 20. Herr, Gott Zebaot, führe uns zurück, lasse dein Antlitz leuchten, dass uns geholfen werde. Psalm 81 1. Dem Sangmeister auf der Gittit. Von Assaf. 2. Jauchzet Gott zu, unserer Stärke, jubelt dem Gotte Jakobs. 3. Bringet Saitenspiel und reichet Pauken her, liebliche Zither mit Psaltern. 4. Stoßet am Neumond in die Posaune, am Monatsbeginn zu unserem Festtag. 5. Denn eine Satzung ist es für Israel, eine Vorschrift von dem Gotte Jakobs. 6. Als Zeugnis setzte er es ein in Josef, als er gegen das Land Ägypten auszog. Die Sprache des, den ich nicht gekannt, hörte ich [als er verkündete]: 7. Entrückt habe ich der Lastarbeit seine Schulter, seine Hände wurden des Korbes [der Frohnarbeit] ledig. 8. In der Not riefst du und ich befreite dich, erhörte dich in des Donners Umhüllung, ich prüfte dich an den Haderwassern. Sela. 9. Höre, mein Volk, ich will dich verwarnen, — Israel, dass du mir gehorchest! 10. Es soll bei dir kein fremder Gott sein; bücke dich nicht vor einem anderen Gott. 11. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich heraufgeführt aus dem Lande Ägypten. Tue weit auf deinen Mund, dass ich ihn [mit meinem Segen] fülle. 12. Aber mein Volk hörte nicht auf meine Stimme, Israel war mir nicht, willig. 13. Da ließ ich es folgen dem Übermut seines Herzens, mochten sie gehen nach ihren Ratschlüssen. 14. Wenn doch mein Volk mir gehorchen, Israel in meinen Wegen wandeln wollte! 15. Leicht demütigte ich ihre Feinde, und gegen ihre Dränger kehrte ich meine Hand. 16. Die Hasser des Herrn müssten ihm heucheln, und ihr Glück würde ewig sein. 17. Er speiste es von des Weizens Fette, und aus dem Felsen mit Honig sättigte er dich. Psalm 82 1.Psalm von Assaf. Gott steht in der Gottesgemeinde; in ihrer Mitte richtet Gott. 2. Wie lange werdet ihr Unrecht richten, und das Ansehen der Frevler achten? Sela. 3. Schaffet Recht dem Geringen und der Waise, dem Gedrückten und Armen gebet Recht. 4. Befreiet den Armen und Dürftigen, aus der Hand der Frevler entreißet ihn. 5. Aber sie erkennen nicht und sehen nicht ein; sie wandeln im Finstern umher, deshalb wanken alle Grundfesten der Erde. 6. Ich dachte, Edle seid ihr und des Vornehmen Söhne ihr alle. 7 Aber wie ein Mensch sterbet ihr, und wie der Fürsten einer fallet ihr. 8. Auf Gott richte die Erde; denn alle Völker sind dein Besitz. Psalm 83 1. Ein Lied. Psalm von Assaf. 2. Gott, lass dir keine Ruhe, schweige nicht und raste nicht, o Gott! 3. Denn deine Feinde toben, und deine Hasser erheben das Haupt. 4. Gegen dein Volk halten sie listigen Rat, sie ratschlagen gegen deine Schutzlinge. 5. Sie sprechen: Auf, lasst uns sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass nicht mehr gedacht werde Israels Name. 6. So beraten sie sich einmütig, wider dich schließen sie einen Bund, 7. Die Zeltbewohner und die Ismaëliten, Moab und die Hagriter, 8. Gebal, die Amoniter und Amalekiter, Pleset samt den Bewohnern von Tyrus. 9. Auch Assyrien ist ihnen verbündet, sie sind eine Stütze den Söhnen Lot. Sela. 10. Tue an ihnen wie an Midian, wie an Sisera, wie an Jabin am Bache Kischon,[ Vergl. Buch der Richter Kap. 4,7] 11. Die vertilgt wurden zu Endor und Dünger auf dem Felde wurden. 12. Mache ihre Fürsten wie Oreb und Seëb, und wie Sebach und Zalmunna all ihre Anführer. 12. Weil sie gesprochen: Wir wollen uns erobern die Wohnungen Gottes. 14. Mein Gott, mache sie dem Wirbel gleich, der Stoppel vor dem Wind. 15. Wie das Feuer, das den Wald verbrennt, und die Flamme, die Berge entzündet. 16. Also verfolge sie mit deinem Wetter, und mit deinem Sturm schrecke sie. 17. Füll ihr Angesicht mit Schmach, dann wird man deinen Namen anbeten, Herr. 18. Mögen sie zu Schanden werden und erschrecken für immer, erröten und umkommen. 19. Dass sie erfahren, dass dein Name, Herr, allein erhaben ist über der ganzen Erde. Psalm 84 1. Dem Sangmeister auf der Gittit. Von den Söhnen Korah. ein Psalm. 2. Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaot! 3. Es sehnte sich und schmachtete meine Seele nach den Höfen des Herrn; mein Herz und mein ganzes Wesen jauchzen dem lebendigen Gotte zu. 4. Wie der Vogel sein Haus findet und der Sperling sich ein Nest baut, wo er seine Küchlein birgt, — sind mir deine Altäre, Herr Zebaot, mein König und mein Gott! 5. Wohl denen, die in deinem Hause weilen, immerdar dich preisen. Sela. 6. Wohl dem Menschen, der seine Macht hat an dir, in deren Herzen du Bahnen findest; 7. Die durchs Bakathal ziehen, in einen Quell es wandeln, denn der Frühregen spendet Segen. 8. Sie gehen von Weiler zu Weiler und erscheinen vor Gott in Zijon. 9. Herr, Gott Zebaot, höre mein Gebet, horch auf, Gott Jakobs. Sela. 10. Unser Schild, schaue her, o Gott, und blicke auf das Antlitz deines Gesalbten. 11. Denn besser ist ein Tag in deinen Höfen denn tausend [andere] Tage; mir ist werter an der Schwelle stehen im Hause meines Gottes, als zu wohnen in Zelten des Frevels. 12. Denn Sonne und Schirm ist der Herr, Gott; Gunst und Ehre gibt der Herr; er versagt kein Gut denen, die in Unschuld wandeln. 13. Herr, Zebaot, wohl dem Menschen, der auf dich vertraut! Psalm 85 1. Dem Sangmeister von den Söhnen Korah. ein Psalm. 2. Du bist gnädig, o Herr, deinem Land, du hast Jakob wiederhergestellt. 3. Du hast die Schuld deines Volkes vergeben, verhüllt all ihre Sünde. Sela. 4. Du hast zurückgezogen all deinen Groll und nachgelassen von deiner Zornesglut. 5. Kehre auch jetzt um zu uns, Gott unseres Heils, und lass deinen Zorn gegen uns. 6. Willst du uns ewig zürnen? hinziehen deinen Grimm für alle Geschlechter? 7. Du wirst uns doch wieder beleben, dass dein Volk sich dein erfreue. 8. Lass uns schauen, Herr, deine Gnade, und dein Heil gib uns. 9. Ich mochte hören, was der Herr beschließt, denn Frieden verhängt er über sein Volk und seine Frommen, damit sie nicht zur Torheit umkehren. 10. Ja, nahe denen, die ihn fürchten, ist sein Heil, dass Herrlichkeit wohne in unserm Lande. 11. Gnade und Treue begegnen, Heil und Frieden küssen sich. 12. Treue sprosst aus der Erde, und Heil schauet vom Himmel hernieder. 13. So ist es, wenn der Herr das Gute gibt und unser Land seinen Ertrag. 14. Heil geht vor ihm einher und richtet auf den Weg seine Tritte. Psalm 86 Neige, Herr, dein Ohr, erhöre mich, denn arm und dürftig bin ich. 2. Behüte mich, denn ich bin fromm, hilf, mein Gott, deinem Knecht, der auf dich vertraut. 3. Sei mir gnädig, Herr, denn zu dir rufe ich den ganzen Tag. 4. Erfreue deinen Knecht, denn zu dir, Herr, erhebe ich mein Herz. 5. Denn du, o Herr, bist gütig und verzeihend, reich an Gnade für alle, die dich anrufen. 6. Vernimm, Herr, mein Gebet, und höre auf die Stimme meines Flehens. 7. Am Tage meiner Not rufe ich dich, dass du mich erhörst. 8. Niemand ist dir gleich unter Göttern, Herr, und nichts gleicht deinen Werken. 9. Alle Völker, die du geschaffen, werden kommen und sich vor dir bücken und deinen Namen ehren. 10. Denn groß bist du und tust Wunder, nur du, o Gott, allein. 11. Lehre mich, Herr, deinen Weg, ich will wandeln in deiner Wahrheit; richte mein Herz, deinen Namen zu fürchten. 12. Preisen will ich dich, Herr, mein Gott, mit meinem ganzen Herzen und immer deinen Namen verehren. 13. Denn deine Gnade ist groß gegen mich; du hast mich gerettet aus der Gruft der Tiefe. 14. Gott, Bösewichter sind gegen mich aufgestanden, und eine Rotte Übermütiger trachtet mir nach dem Leben; sie hatten dich nicht vor Augen. 15. Du aber, Herr, bist ein barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Gnade und Treue. 16. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, verleihe deine Macht deinem Knecht und hilf dem Sohne deiner Magd. 17. Erweise an mir Wunder zum Heil, dass meine Feinde es sehen und zu Schanden werden, denn du, Herr, stehst mir bei und tröstest mich. Psalm 87 1. Von den Söhnen Korah. ein Psalmlied. Seine Feste ist auf heiligen Bergen. 2. Der Herr liebt die Tore Zijons mehr als alle Wohnungen Jakobs. 3. Herrliches ist über dich verheißen, o du Gottesstadt! Sela. 4. Gedenke ich Rahabs [Ägyptens] und Babels, der Philister und Tyrus oder Äthiopiens, [so muss es bestimmt gesagt werden]: der oder jener sei dort geboren. 5. Aber von Zijon wird jedermann gekannt, der daselbst geboren ist, denn es gründet es der Höchste. 6. Der Herr zahlt im Verzeichnis der Völker: der ist da geboren. Sela. 7. Sänger und Reigentänzer [werden anstimmen]: All meine Gedanken sind an dich. Psalm 88 1.Psalmlied von den Söhnen Korah. Dem Sangmeister, auf Mahalat anzustimmen. Eine Betrachtung von Heman dem Efrachi. 2. Herr, Gott meiner Hilfe, Tag und Nacht schreie ich zu dir. 3. Möge mein Gebet vor dich kommen, neige dein Ohr meinem Ruf, 4. Denn satt an Leiden bin ich, und mein Leben naht der Gruft. 5. Ich werde bereits gezählt zu den ins Grab Sinkenden, ich bin geworden wie ein kraftloser Mann. 6. Unter Toten ist mein Lager, wie Erschlagene, die im Grabe liegen, derer du nicht wieder gedenkst, die durch deine Hand weggerafft worden sind. 7. Du hast mich in die Grube der Unterwelt gelegt, in tiefe Finsternis. 8. Auf mir lastet dein Grimm, und mit all deinen Brandungen drückst du mich nieder. Sela. 9. Du hast meine Bekannten von mir entfernt, mich ihnen zum Gräuel gemacht: ich bin eingeschlossen und kann nicht heraus. 10. Mein Auge verschmachtet vor Elend: ich rufe dich, Herr, alle Tage, ich breite zu dir meine Hände. 11. Willst du an Toten Wunder tun? oder sollen die Verblichenen erstehen, dich zu preisen? Sela. 12. Wird von deiner Gnade von deiner Treue im Grabe, in der Verwesung erzählt? 13. Wird in der Finsternis dein Wunder erkannt und deine Gerechtigkeit im Lande der Vergessenheit? 14. Ich aber flehe zu dir, o Herr; an jedem Morgen begrüßt dich mein Gebet. 15. Warum, Herr, verstößt du mich, verbirgst dein Antlitz vor mir? 16. Arm bin ich und vergehe vor Beben; ich trage deinen Schrecken und bin verwirrt. 17. Über mich fahren hin deine Zornfluten, deine Schrecknisse vernichten mich. 18. Sie umgeben mich alle Tage wie Wasser, sie schlagen über mich zusammen. 19. Du hast von mir Freund und Genossen entfernt; für meine Bekannten bin ich in die Finsternis geraten. Psalm 89 1. Eine Betrachtung von Etan dem Efrachi. 2. Die Gnaden des Herrn will ich immer besingen, deine Treue mit meinem Munde kund machen für alle Geschlechter. 3. Ich dachte, für immer ist deine Gnade aufgebaut, mit dem Himmel stützest du deine [unvergängliche] Treue. 4. [Einst hast du verheißen]: Ich habe einen Bund geschlossen mit meinem Erkorenen, da ich meinem Knechte David zugeschworen: 5. Für immer richte ich auf deine Nachkommen, für alle Geschlechter baue ich deinen Thron. Sela. 6. Der Himmel preist ja dein Wunder, o Herr, deine Treue [wird verkündet] in der heiligen Versammlung. 7. Denn wer in lichter Höhe misst sich mit dem Herrn? wer unter den Göttersöhnen kann sich vergleichen mit dem Herrn? 8. Gott ist im Rate der Heiligen hoch verherrlicht, er ist furchtbar über all seine Umgebung. 9. Herr, Gott Zebaot, wer ist dir gleich, mächtiger Gott? Deine Treue umgibt dich. 10. Du beherrschest des Meeres Trotz, erhebt es seine Wogen, besänftigst du sie. 11. Du hast wie einen Erschlagenen den Übermütigen niedergetreten, mit dem Arm deiner Macht deine Feinde zerstreut. 12. Dein ist der Himmel, dein auch die Erde, die Welt und was sie füllt, du hast sie gegründet. 13. Nord und Süd hast du geschaffen, Tabor und Hermon — in deinem Namen jauchzen sie. 14. Dein ist die Macht und der Sieg; mächtig ist deine Hand, erhaben deine Rechte. 15. Recht und Gebühr sind deines Thrones Stütze, Gnade und Treue begrüßen dein Antlitz. 16. Glücklich das Volk, das den Posaunenklang kennt, Herr; alle die im Lichte deines Antlitzes wandeln. 17. Die deinem Namen alle Tage zujubeln und deine Gerechtigkeit laut preisen. 18. Denn du bist die Zierde ihrer Macht, und durch deine Gnade ist hoch unser Horn. 19. Denn der Herr ist unser Schild, der Heilige Israels unser König. 20. Nun redetest du einst im prophetischen Gesicht zu deinem Frommen und sprachst: Ich verleihe Sieg dem Helden, ich erhebe ihn aus dem Volke. 21. Ich habe meinen Knecht David gefunden und mit meinem heiligen Öle ihn gesalbt. 22. Meine Hand wird ihn stützen und mein Arm ihn kräftigen. 23. Kein Feind darf ihn reizen und der Ruchlose ihn nicht bedrücken. 24. Ich zermalme vor ihm seine Widersacher und seine Hasser schlage ich. 25. Meine Treue und meine Gnade wird mit ihm sein, und durch meinen Namen wird hoch sein Horn. 26. Ich richte über das Meer seine Herrschaft und über Ströme seine Macht. 27. Er wird mich anrufen: Mein Vater bist du, mein Gott und der Hort meines Heils. 28. Und ich setze ihn zum Erstgeborenen ein, zum Höchsten über die Könige der Erde. 29. Für immer bewahre ich ihm meine Gnade, und mein Bund bleibt ihm getreu. 30. Ich setze für immer seine Nachkommenschaft ein und seinen Thron wie die Dauer des Himmels. 31. Wenn auch seine Söhne meine Lehre verlassen sollten und nach meinen Vorschriften nicht wandeln; 32. Wenn sie meine Satzungen entweihen und meine Gebote nicht halten; 33. So werde ich mit Strafe ihren Abfall heimsuchen und mit Plagen ihr Vergehen. 34. Aber meine Gnade entziehe ich ihnen nicht, ich werde nicht falsch an meiner Treue. 35. Ich entweihe nicht meinen Bund, und was ich mit meinen Lippen versprach, das ändere ich nicht. 36. Ein für alle Mal habe ich in meinem Heiligtum geschworen: Dem David werde ich niemals trügerisch. 37. Seine Nachkommen werden ewig sein und sein Thron wie die Sonne mir vor Augen. 38. Wie der Mond wird er befestigt sein für immer, denn in lichter Höhe ist das Zeugnis bewährt. Sela. 39. Und doch hast du verworfen und verschmäht, grolltest gegen deinen Gesalbten. 40. Du hast den Bund deines Knechtes verworfen, zu Boden entweiht sein Diadem. 41. All seine Mauern hast du zerbrochen, seine Festungen zertrümmert 42. Alle die des Weges ziehen, plündern ihn aus; er ist ein Hohn geworden seinen Nachbarn. 43. Du hast die Macht seiner Widersacher groß gemacht, alle seine Feinde erfreut. 44. Auch wendest du zurück die Schärfe seines Schwertes und lässt ihn nicht standhaft sein im Kriege. 45. Du hast seinen Glanz vernichtet und seinen Thron zu Boden gestürzt. 46. Du verkürztest die Tage seiner Jugend, hülltest ihn in Schande. Sela. 47. Wie lange, Herr, wirst du dich gänzlich verbergen, wird dein Grimm wie Feuer brennen? 48. Ich denke, wie alles vergänglich ist, zu welcher Nutzlosigkeit du alle die Menschenkinder erschaffen hast. 49. Welcher Mensch lebt [ewig] und schaut nicht den Tod, dass er sich von der Gruft retten könnte? Sela. 50. Wo sind deine früheren Gnaden, Herr, was du David zugeschworen bei deiner Treue? 51. Gedenke, Herr, der Schmach deiner Knechte, die ich im Busen trage von all den vielen Völkern; 52. Dass deine Feinde den Herrn lästern, dass sie die Vergangenheit deines Gesalbten schmähen. 53. Gepriesen sei der Herr ewig. Amen! Amen! Viertes Buch Psalm 90 1. Gebet von Mose, dem göttlichen Manne Herr eine Zuflucht bist du uns in allen Geschlechtern gewesen. 2. Bevor die Berge entstanden und Erde und Weltall hervorgebracht worden denn von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott. 3. Du führst den Menschen zu völliger Verzagtheit und sprichst: Kehrt zurück, Menschenkinder 4. Denn ein Jahrtausend ist in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vorüber ist, und eine Wache in der Nacht. 5. Du flutest über sie einher; im Schlafe waren sie noch, aber am Morgen vergehen sie wie Gras. 6. Oder am Morgen noch blühten sie und vergehen, am selben Abend welken sie hin und verdorren. 7. Denn wir vergehen in deinem Zorn, und in deinem Grimme sind wir verschüchtert. 8. Du stellst unsere Vergehungen vor dich hin, [sie sind dir immer gegenwärtig], unser heimlich Thun vor das Licht deines Antlitzes. 9. All unsere Tage verstreichen dann in deinem Grimm, wir verbringen unsere Jahre wie einen Seufzer. 10. Unsere Lebenszeit ist siebzig Jahre, und wenn es hoch geht achtzig Jahre, und zumeist sind sie voller Elend und Unheil, und dann enteilt es schnell und wir müssen davon. 11. Wer kennt deinen starken Zorn, deinen Schrecken und deinen Grimm? 12. Unsere Tage zählen lehre uns denn, dass wir ein weises Herz erlangen. 13. Kehr um, o Herr! wie lange noch? o, erbarme dich deiner Knechte. 14. Sättige uns am Morgen mit deiner Gnade, dass wir jauchzen und uns freuen all unsere Tage. 15. Erfreue uns mit so vielen Tagen als du uns gebeugt, und so vielen Jahren, als wir Unglück geschaut haben. 16. Es erscheine deinen Knechten dein Thun, und deine Herrlichkeit über ihren Söhnen. 17. Es sei die Liebe des Herrn unseres Gottes über uns, und das Werk unserer Hände fördere er bei uns, das Werk unserer Hände fördere er. Psalm 91 1. [Wohl dem,] der in dem Schutz des Höchsten sitzt, der im Schatten des Allmächtigen weilt. 2. Ich spreche deshalb zum Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg bist du, mein Gott, dem ich vertraue. 3. Er wird dich retten von der Schlinge der Heimtücke, von der Pest des Verderbens. 4. Mit seiner Schwinge deckt er dich, und unter seinen Fittichen bist du geborgen. Schild und Panzer ist seine Treue. 5. Du hast nicht zu fürchten die Schrecken der Nacht, und den Pfeil, der am Tage abgeschossen wird. 6. Auch nicht die Pest, die im Dunkel schleicht, die Seuche, die am Mittag wütet.7 Es fallen dir zur Seite Tausende und Zehntausende zu deiner Rechten, zu dir tritt sie nicht heran 8. Mit deinen Augen wirst du hinblicken und die Vergeltung der Frevler sehen. 9. [Weil du gesagt hast]: Du, Herr, bist meine Zuversicht; den Höchsten machtest du zu deiner Zuflucht. 10. Kein Unglück wird dir widerfahren, und eine Plage naht nicht deinem Zelt. 11. Denn seine Engel wird er dir entbieten, dich zu behüten auf all deinen Wegen. 12. Auf Händen werden sie dich tragen, dass nicht an dem Stein dein Fuß sich stoße. 13.Über Löwe und Otter wirst du schreiten, zertreten junge Löwen und Drachen. 14. Denn nach mir begehrt er, [spricht Gott], so will ich ihn befreien, ich stelle ihn hoch, weil er meinen Namen kennt. 15. Er soll mich anrufen und ich erhöre ihn, mit ihm bin ich in der Not; ich errette ihn und will ihn zu Ehren bringen. 16. Mit langem Leben will ich ihn sättigen und ihn meine Hilfe schauen lassen. Psalm 92 1.Psalmlied. Für den Sabbat. 2. Gut ist es dem Herrn zu danken, und deinen Namen zu lobpreisen, Höchster. 3. Zu verkünden am Morgen deine Gnade und deine Treue in den Nächten. 4. Auf dem Zehnsait und auf dem Psalter, zum Spiel auf der Harfe. 5. Denn, Herr, du hast mich mit deiner Tat erfreut; ob den Werken deiner Hände juble ich. 6. Wie groß sind deine Werke, Herr, wie tief deine Ratschlüsse. 7. Der Dumme versteht sie nicht, und der Tor sieht solches nicht ein. 8. Wenn die Frevler wie Gras aufblühen und alle Übeltäter emporsprossen, so ist es, damit sie bald getilgt werden auf immer. 9. Du aber bist ewiglich erhaben, Herr! 10. Denn deine Feinde, Herr deine Feinde gehen unter, es zerstreuen sich alle Übeltäter. 11. Und du erhöhst mein Horn wie das des Reëm; meine Verwelktheit [wird verwandelt] in einen grünenden Ölzweig. 12. Und es schaut mein Auge auf meine Widersacher, von den Bösewichtern, die wider mich aufstehen, hört mein Ohr [die Strafe]. 13. Der Gerechte blüht gleich Palmen; wie die Zeder auf dem Libanon schießt er empor. 14. Gepflanzt im Hause des Herrn, in den Höfen unseres Gottes blühen sie. 15. Selbst im Greisenalter sprossen sie, markig und frisch bleiben sie. 16. Zu verkünden, dass redlich ist der Herr, dass an meinem Hort kein Tadel ist. Psalm 93 1. Der Herr regiert: Hoheit hat er angetan, angetan der Herr, mit Macht sich umgürtet; fest ist das Erdenrund und wankt nicht. 2. Fest steht dein Thron von je, von Ewigkeit bist du. 3. Ströme erheben, Herr, Ströme erheben ihre Stimme, Ströme erheben ihr Gebrause. 4. Mächtiger als das Rauschen mächtiger Gewässer, der gewaltigen Brandungen des Meeres ist der Herr in der Höhe. 5. Deine Zeugnisse sind sehr zuverlässig, dein Haus ziert Heiligkeit, für ewige Zeiten. Psalm 94 1. Erscheine, Gott der Rache, Herr, Gott der Rache! 2. Erhebe dich, Richter der Erde, vergelte nach Verdienst den Hochmütigen. 3. Wie lange werden die Frevler, o Herr, wie lange die Frevler jauchzen? 4. Sie geifern, reden Trotz, es prahlen alle Übeltäter. 5. Dein Volk, o Herr, zertreten sie, und dein Erbe bedrücken sie. 6. Witwe und Fremdling würgen sie, und Waisen morden sie. 7. Denn sie sprechen: Es sieht nicht Jah, es merkt nicht der Gott Jakobs. 8. Sehet doch ein, ihr Dummen im Volk, und ihr Toren, wann kommt ihr zu Verstande? 9. Der das Ohr gepflanzt, wird doch auch hören, und der das Auge gebildet, wird doch auch sehen! 10. Der die Völker züchtigt, der wird auch euch strafen. Er, der den Menschen Erkenntnis lehrt, — 11. Der Herr kennt die Gedanken der Menschen, dass sie nichtig sind. 12. Wohl dem Manne, den du züchtigst, Jah, und aus deiner Lehre unterweisest. 13. Ihm Ruhe zu geben in böser Zeit, während dem Frevler gegraben wird die Grube. 14. Denn der Herr wird sein Volt nicht verlassen und sein Erbe nicht aufgeben. 15. Zum Heil kehrt das Gericht zurück und ihm nach alle, die redlichen Herzens sind. 16. Wer leistet mir Beistand gegen Bösewichter, wer stellt sich für mich gegen Übeltäter? 17. Wenn nicht der Herr mir Beistand wäre, beinahe läge ich in Todesstille. 18. Wenn ich gesprochen: Es wankt mein Fuß — deine Gnade, Herr, stützte mich! 19. Bei meinen vielen Kümmernissen in meinem Innern erheitern mich deine Tröstungen. 20. Erreicht dich an deinem Thron das Verderben des, der gegen das Gesetz Unheil sinnt? 21. Sie scharen sich gegen den Gerechten, und unschuldiges Blut [vergießen sie] freventlich. 22. Da war der Herr mir zur Feste und mein Gott der Felsen meiner Zuflucht. 23. Er brachte auf sie ihr Unheil zurück; in ihrer eigenen Bosheit vernichtete er sie. Es vernichtete sie der Herr, unser Gott. Psalm 95 1. Auf! wir wollen jauchzen dem Herrn, jubeln dem Hort unseres Heils. 2. Wir wollen begegnen seinem Antlitz mit Danklied, mit Gesängen ihm zujubeln. 3. Denn ein großer Gott ist der Herr und ein großer König über alle Götter. 4. In dessen Hand die Gründe der Erde sind, und die hohen Berge sind sein. 5. Dem das Meer gehört, das er gemacht, und auch das Trockene haben seine Hände gebildet. 6. Kommt, wir wollen uns bücken und niederbeugen, hinknien vor dem Herrn, unserm Schöpfer. 7. Denn er ist unser Gott und wir das Volk seiner Weide und die Herde seiner Hand, wenn ihr nur immer seiner Stimme gehorchen wolltet! 8. Seid nicht harten Herzens wie zu Meriba, wie am Tage von Massa in der Wüste; 9. Da mich eure Väter versuchten, mich prüften, obschon sie mein Werk gesehen. 10. Vierzig Jahre war ich überdrüssig des Geschlechts, denn ich sprach: Ein Volk irren Herzens sind sie, weil sie nicht meine Wege erkannten. 11. Und deshalb hatte ich in meinem Zorn geschworen: Sie sollen nicht zu meiner Ruhestätte gelangen. Psalm 96 1. Singet dem Herrn ein neues Lied, singet dem Herrn, das ganze Land. 2. Singt dem Herrn, preiset seinen Namen, verkündet von Tag zu Tag seine Hilfe. 3. Erzählt unter den Völkern seine Herrlichkeit, unter allen Nationen seine Wunder. 4. Denn groß ist der Herr und sehr gepriesen, furchtbar ist er über alle Götter. 5. Denn die Götter aller Völker sind nichtig, aber der Herr hat den Himmel geschaffen. 6. Glanz und Majestät ist vor ihm, Macht und Pracht in seinem Heiligtum. 7. Erkennt dem Herrn zu, Völkergeschlechter, erkennt dem Herrn zu Ehre und Macht! 8. Erkennt dem Herrn seines Namens Ehre zu, bringet Geschenke und geht ein in seine Hofe. 9. Bückt euch vor dem Herrn im heiligen Schmucke, erzittert vor ihm alle Lande. 10. Sprecht unter den Völkern: Der Herr regiert! Fürwahr, fest ist der Erdkreis und wankt nicht, Völker richtet er mit Redlichkeit. 11. Es frohlocke der Himmel und juble die Erde, es dröhne das Meer und was darin ist. 12. Fröhlich sei die Flur und alles, was darin, es jauchzen auch alle Bäume des Waldes — 13. Vor dem Herrn; denn er ist gekommen, ist gekommen die Erde zu richten. Richten wird er den Erdenkreis mit Gerechtigkeit und die Völker mit seiner Treue. Psalm 97 1. Der Herr regiert! Es juble die Erde, es frohlocken die vielen Inseln! 2. Gewölk und Wetterdunkel ist rings um ihn, Recht und Gebühr sind die Stützen seines Thrones. 3. Feuer geht einher vor ihm und brennt ringsum seine Feinde. 4. Es erhellen seine Blitze den Erdenkreis. Es schaut und zittert die Erde; 5. Berge schmelzen wie Wachs vor dem Herrn, vor dem Herrn der ganzen Welt. 6. Es verkünden die Himmel sein Recht, und alle Völker schauen seine Herrlichkeit. 7. Zu Schanden werden all die Bildanbeter, die sich der Götzen rühmen. Werft euch vor ihm nieder, all ihr Götter! 8. Es hört und freut sich Zijon, und es jubeln die Städte Judas wegen deiner Gerichte, Herr! 9. Denn du, Herr, bist erhaben über die ganze Erde, sehr hoch über alle Götter. 10. Alle, die ihr den Herrn liebt, hasset das Böse; er hütet das Leben seiner Frommen, aus der Hand der Frevler rettet er sie. 11. Ein Licht geht auf den Gerechten und Freude allen, die redlichen Herzens sind. 12. Freut euch Gerechte, in dem Herrn, und danket seinem heiligen Angedenken. Psalm 98 1. Singt dem Herrn ein neues Lied, denn er hat Wunder getan. Seine Rechte und sein heiliger Arm verliehen ihm Sieg. 2. Kund gemacht hat der Herr seine Hilfe, vor den Augen der Völker sein Heil offenbart. 3. Er gedachte seiner Gnade und seiner Treue dem Hause Israel. Man schaut an allen Grenzen der Erde die Hilfe unseres Gottes. 4. Jubelt dem Herrn, alle Lande; brecht auf in Jauchzen und preist ihn! 5. Spielt dem Herrn mit der Harfe, mit Harfe und Stimme des Jubels. 6. Mit Trompeten und Posaunenschall jubelt vor dem König dem Herrn. 7. Es dröhne das Meer und alles, was darin, der Erdenkreis und seine Bewohner. 8. Auch die Ströme schlagen die Hände zusammen, alle Berge jubeln — 9. Vor dem Herrn; denn er ist gekommen die Erde zu richten. Er wird den Erdenkreis mit Gerechtigkeit richten und die Völker mit Redlichkeit. Psalm 99 1. Der Herr regiert! Es zittern die Völker; der über Cherubim thront[herrscht] — es wankt die Erde. 2. Der Herr in Zijon ist groß, und erhaben ist er über alle Völker. 3. Sie preisen deinen Namen — groß und furchtbar, heilig ist er. 4. Die Macht des Königs, der das Recht liebt; du hast festgestellt die Redlichkeit, Gebühr und Recht hast du in Jakob geschaffen. 5. Erhebet den Herrn, unsern Gott, und bücket euch vor seiner Füße Schemel. Heilig ist er. 6. Mose und Aaron von seinen Priestern und Samuel unter denen, die seinen Namen anriefen, sie riefen zum Herrn und er erhörte sie. 7. In der Wolkensäule redete er zu ihnen, sie wahrten seine Zeugnisse und die Satzung, die er ihnen gegeben, 8. Herr, unser Gott, du erhörtest sie. Ein verzeihender Gott warst du [Israel] aber auch Rächer ihrer Untaten. 9. Erhebet den Herrn, unsern Gott, und bücket euch vor seinem heiligen Berge, denn heilig ist der Herr, unser Gott. Psalm 100 1.Psalm; zum Dankopfer. Jubelt dem Herrn, alle Lande. 2. Dient dem Herrn mit Freude, erscheint vor ihm mit Jubelgesang. 3. Erkennt, dass der Herr Gott ist, er hat uns geschaffen und sein sind wir, sein Volk und die Herde seiner Weide. 4. Geht ein in seine Tore mit Danklied, in seine Höfe mit Lobgesang, dankt ihm und preist seinen Namen. 5. Denn gütig ist der Herr; seine Gnade währt ewig und für ewige Geschlechter seine Treue. Psalm 101 1. ein Psalm Davids. Liebe und Recht will ich singen, dich, Herr, will ich lobpreisen. 2. Ich will merken auf den Weg der Redlichkeit, wann wirst du zu mir kommen? Ich wandele in meines Herzens Unschuld in meinem Haus. 3. Ruchloses soll mir nicht vor Augen kommen, das Tun der Abtrünnigen hasse ich, es hafte nicht an mir. 4. Ein verkehrtes Herz bleibe mir fern, den Bösen will ich nicht kennen. 5. Der im Geheimen seinen Genossen verleumdet, den will ich vertilgen; den von stolzem Blick und hochfahrendem Sinn mag ich nicht leiden. 6. Meine Augen sind auf die Treuen im Lande gerichtet, dass sie bei mir wohnen; wer auf untadeligem Wege geht, der soll mir dienen. 7. In meinem Hause wohne nicht, wer Trug übt; wer Lügen redet, soll nicht bestehen vor meinen Augen. 8. Morgen für Morgen vernichte ich alle Frevler des Landes, dass aus der Stadt des Herrn alle Übeltäter ausgerottet werden. Psalm 102 1. Gebet eines Gebeugten, als er verzagte und vor dem Herrn seine Klagen ausschüttete. 2. Herr, höre mein Gebet, und mein Schreien komme vor dich. 3. Verbirg nicht dein Antlitz vor mir am Tage meiner Not; neige mir dein Ohr am Tage, da ich zu dir rufe und erhöre mich eilends. 4. Denn in Rauch verschwinden meine Tage und meine Gebeine sind wie ein Brand versengt. 5. Wie Gras getroffen und vertrocknet ist mein Herz, dass ich mein Brot zu essen vergesse. 6. Von der Stimme meines Stöhnens klebt mein Gebein mir an der Haut. 7. Ich gleiche dem Pelikan der Wüste, ich bin wie der Uhu in der Ruine. 8. Ich blieb immer wach wie ein einsamer Vogel auf dem Dache. 9. Alle Tage höhnen mich meine Feinde, die gegen mich rasen, schwören bei mir.10 Denn ich esse Asche wie Brot, und meinen Trank mische ich mit Tränen, 11. Wegen deines Grimmes und deines Zornes, denn du hobst mich auf und warfst mich hin. 12. Meine Tage sind wie ein gedehnter Schatten, und ich vertrockne wie Gras. 13. Du aber, Herr, thronst ewiglich, und dein Angedenken ist für alle Geschlechter. 14. Du wirst aufstehen, dich Zijons erbarmen; es ist Zeit, es zu begnadigen, denn die Frist ist da. 15. Denn deine Knechte liebten seine Steine, und seinen Staub herzen sie. 16. Dann werden die Völker den Namen des Herrn fürchten und alle Könige der Erde deine Herrlichkeit. 17. Weil der Herr Zijon gebaut und erschienen ist in seiner Herrlichkeit; 18. Er hat sich zugewendet dem Gebet des Verlassenen und nicht verschmäht ihr Gebet. 19. Solches werde aufgeschrieben für das späteste Geschlecht, damit das künftige Volk Jah preise. 20. Denn er hat hinabgeblickt aus seiner heiligen Höhe, der Herr schaut vom Himmel zur Erde; 21. Zu hören das Seufzen des Gefesselten, frei zu machen die dem Tode geweihten Menschen, 22. Dass sie in Zijon den Namen des Herrn verkünden und seinen Ruhm in Jerusalem. 23. Wenn sich Völker versammeln allzumal und Königreiche dem Herrn zu dienen. 24. Er hat gebeugt auf dem Wege meine Kraft, meine Tage verkürzt. 25. Da sprach ich: Mein Gott, raffe mich nicht weg in der Hälfte meiner Tage, deine Jahre währen ja für alle Geschlechter. 26. Die Erde, die du vordem gegründet, und deiner Hände Werk der Himmel, 27. Sie vergehen, du aber bestehst, und alle zerfallen wie ein Kleid, wie ein Gewand wechselst du sie und sie werden vergehen. 28. Du aber bleibst derselbe und deine Jahre enden nicht. 29. Die Söhne deiner Knechte werden ruhig, und ihre Nachkommenschaft wird vor dir bestehen. Psalm 103 Lobe, meine Seele, den Herrn, und all mein Inneres seinen heiligen Namen. 2. Lobe, meine Seele, den Herrn, vergiss nicht all seine Wohltaten. 3. Der all deine Schuld verzeiht, der all deine Krankheiten heilt; 4. Der aus der Grube dein Leben erlöst, der dich mit Liebe und Barmherzigkeit umgibt; 5. Der mit Glück dein Alter sättigt, dass sich gleich dem Adler deine Jugend erneut. 6. Der Herr übt Gerechtigkeit und Recht allen Unterdrückten. 7. Er machte seine Wege dem Mose kund, den Kindern Israel seine Werke. 8. Barmherzig und gnädig ist der Herr, langmütig und von großer Gnade. 9. Nicht auf immer hadert er, und nicht auf ewig trägt er nach. 10. Nicht nach unsern Sünden tat er uns, und nicht nach unsern Missetaten vergalt er uns. 11. Denn so hoch der Himmel ist über der Erde, ist seine Gnade mächtig über denen, die ihn fürchten. 12. Soweit der Osten ist vom Westen, so weit entrückt er uns unsere Vergehen. 13. Wie ein Vater sich der Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr derer, die ihn fürchten. 14. Denn er erkannte unser Gebilde, er ist eingedenk, dass wir Staub sind. 15. Der Mensch — wie Gras sind seine Tage, wie des Feldes Blume, so blüht er. 16. Wenn ein Wind über sie hinfährt, so ist sie nicht mehr da, und es kennt sie nicht mehr ihre Stelle. 17. Aber die Gnade des Herrn ist von Ewigkeit zu Ewigkeit denen, die ihn fürchten, und seine Gerechtigkeit deren. Kindeskindern, 18. Für die, welche seinen Bund halten und seiner Befehle eingedenk sind, sie zu vollführen. 19. Der Herr hat im Himmel seinen Thron errichtet, und sein Königtum herrscht über alles. 20. Lobt den Herrn, ihr seine Engel, ihr starken Helden, die seinen Befehl vollführen, der Stimme seines Wortes gehorchend. 21. Lobt den Herrn, all sein Heer, seine Diener, Vollstrecker seines Willens. 22. Lobt den Herrn all seine Werke, an allen Orten seiner Herrschaft. Lobe, meine Seele, den Herrn. Psalm 104 1. Lobe, meine Seele, den Herrn! Herr, mein Gott, du bist sehr groß; mit Majestät und Pracht bist du umgeben. 2. Der in Licht sich hüllt wie in ein Gewand, er spannt den Himmel wie einen Teppich. 3. Der mit Wassern seine Söller bälkt, Wolken macht zu seinem Fahrzeug, der einherzieht auf den Fittichen des Windes. 4. Er macht Winde zu seinen Boten und flammende Blitze zu seinen Dienern. 5. Er gründete die Erde auf ihren Säulen, sie wird nicht wanken immer und ewig. 6. Den Meeresgrund hast du wie mit einem Gewand überdeckt, berghoch steht das Wasser. 7. Vor deinem Schelten wich es vor der Stimme deines Donners bebte es zurück. 8. Es steigt wie hohe Berge, es fließt nieder in die Täler, an die Stelle, die du ihm zugewiesen hast; 9. Eine Grenze hast du ihm gesteckt, darüber soll es nicht gehen und nicht wieder die Erde bedecken. 10. Der Quellen entsendet in Täler, zwischen Bergen fließen sie. 11. Sie tränken alles Wild des Feldes, es stillen Waldesel ihren Durst. 12. Über ihnen wohnen die Vögel des Himmels zwischen Zweigen hervor lassen sie die Stimme hören. 13. Er tränkt Berge aus seinen Söllern, und mit der Frucht deiner Werke sättigt sich die Erde. 14. Der Gras sprossen lässt für das Vieh, und Kraut dem Dienste der Menschen, Brot aus der Erde hervorzubringen; 15. Und Wein, des Menschen Herz zu erfreuen, dass sein Angesicht von Öl glänze, und Brot, das des Menschen Herz labt. 16. Es sättigen sich die Bäume des Herrn Libanons Zedern, die er gepflanzt. 17. Die Vögel nisten da, der Storch — Zypressen sind sein Haus. 18. Die hohen Berge sind für die Steinböcke, die Felsen sind Zuflucht der Kaninchen. 19. Er hat den Mond gemacht für die Feste, die Sonne kennt ihre Untergangszeit. 20. Setzest du Finsternis ein, so ist es Nacht; da tummelt sich alles Wild des Waldes. 21. Die jungen Leuen brüllen nach Beute, sie erbitten von Gott ihre Nahrung. 22. Geht die Sonne auf, so ziehen sie sich zurück, und in ihre Wohnungen strecken sie sich. 23. Dann geht der Mensch zu seinem Geschäft aus und zu seinem Dienst bis zum Abend. 24. Wie viel sind deine Werke, Herr! Sie alle hast du mit Weisheit gemacht. Voll ist die Erde deiner Geschöpfe. 25. Das Meer da ist, groß und geräumig nach allen Seiten, dort ein Gewimmel, ohne Zahl, von kleinen und großen Tieren. 26. Dort ziehen Schiffe einher, Leviatan, den du gebildet, sich darin zu tummeln. 27. Sie alle harren auf dich, dass du ihnen Nahrung zur rechten Zeit gibst. 28. Du gibst sie ihnen, sie lesen auf; du öffnest deine Hand, sie sättigen sich an dem Segen. 29. Wendest du aber dein Antlitz ab, so erschrecken sie; du nimmst ihren Odem, sie verscheiden und kehren in ihren Staub zurück. 30. Dann sendest du wiederum deinen Odem aus sie werden geschaffen, und du verjüngst das Angesicht der Erde. 31. Die Herrlichkeit des Herrn dauert auf ewig, es freut sich der Herr seiner Werke. 32. Der auf die Erde schaut und sie erzittert, die Berge berührt, und sie rauchen. 33. Ich will dem Herrn singen, so lange ich lebe, lobpreisen meinen Gott, so lange ich da bin. 34. Angenehm sei ihm meine Rede. Ich freue mich des Herrn. 35. Mögen die Sünder von der Erde vertilgt werden und die Frevler nicht mehr sein. Lobe meine Seele den Herrn, Halleluja! Psalm 105 1. Danket dem Herrn, ruft an seinen Namen! Verkündet unter Völkern seine Taten! 2. Singt ihm, spielt ihm, sprecht von all seinen Wundern. 3. Rühmt euch seines heiligen Namens; es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen. 4. Verlangt nach dem Herrn und seiner Macht, suchet sein Antlitz allezeit. 5. Gedenkt seiner Wunder, die er getan, seiner Zeichen und der Aussprüche seines Mundes. 6. Nachkommenschaft Abrahams, seines Knechtes, Söhne Jakobs, seine Erkorenen! 7. Er, der Herr, ist unser Gott, über die ganze Erde gehen seine Gerichte. 8. Er gedenkt ewiglich seines Bundes, des Wortes, das er verheißen, ins tausendste Geschlecht, 9. Den er mit Abraham geschlossen und seines Schwurs an Isak. 10. Er stellte es fest für Jakob zur Satzung, für Israel zum ewigen Bunde, 11. Als er sprach: Dir gebe ich das Land Kanaan als zugemessenes Eigentum. 12. Da sie noch ein zähliges Häuflein waren, ihrer wenig, als sie darin nur als Fremde weilten. 13. Sie zogen von Volk zu Volk, von Königreich zu fremder Nation. 14. Erließ keinen Menschen sie bedrücken und strafte um sie Könige. 15. Rühret nicht meine Gesalbten an, und meinen Propheten füget kein Leid zu. 16. Einst rief er Hungersnot über das Land, er zerbrach alle Stützen des Brotes. 17. Da sandte er vor ihnen einen Mann her, als Knecht wurde Josef verkauft. 18. Sie zwangen in Fesseln seinen Fuß, in Eisen wurde er gelegt, 19. Bis zur Zeit, da sein Wort eintraf, des Herrn Spruch ihn bewährte. 20. Da sandte der König und man entfesselte ihn, ein Herrscher über Völker ließ ihn frei werden. 21. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus und zum Schalter über all seinen Besitz. 22. Zu binden seine Fürsten nach seinem Belieben und seine Ältesten sollte er weise machen. 23. Israel kam also nach Ägypten, und Jakob weilte im Lande Ham. 24. Fruchtbar machte [Gott) sein Volk gar sehr und zahlreicher als seine Feinde. 25. Da wandte sich ihr Herz, sein Volk zu hassen, Arglist zu üben an seinen Knechten. 26. Er sandte seinen Knecht Mose, auch Aaron, den er erwählt hatte. 27. Sie taten unter ihnen seine Zeichen und Wunder im Lande Ham. 28. Er sandte Finsternis und machte finster, sie widerstrebten nicht seinem Worte. 29. Er wandelte ihr Wasser in Blut und tötete ihre Fische. 30. Es wimmelte ihr Land von Fröschen, selbst in den Gemächern ihrer Könige. 31. Er befahl, und es kam wilde Brut, ein Geschmeiß über ihr ganzes Gebiet. 32. Er ließ über sie Hagel regnen, Feuerflammen in ihrem Lande; 33. Er schlug ihren Weinstock und ihren Feigenbaum und zertrümmerte die Bäume ihres Gebietes. 34. Er befahl und es kamen Heuschrecken, Grillen ohne Zahl, 35. Die wegfraßen alles Kraut in ihrem Lande, sie fraßen weg die Frucht ihres Erdbodens. 36. Er schlug alle Erstgeburt in ihrem Lande, die Erstlinge all ihrer Kraft. 37. Dann führte er sie heraus mit Silber und Gold, und keiner strauchelte in seinen Stämmen. 38. Die Ägypter waren froh über ihren Auszug, denn ihr Schrecken war über sie gefallen. 39. Er breitete Wolken zum Schutz aus und Feuer, die Nacht zu erleuchten. 40. Sie forderten, und er brachte Wachteln, und mit Himmelsbrot sättigte er sie. 41. Er öffnete Felsen und es floss Wasser, es floss durch Steppen wie ein Strom. 42. Denn er gedachte seines heiligen Wortes an seinen Knecht Abraham. 43. Er führte sein Volk heraus mit Wonne, mit Jauchzen seine Erwählten. 44. Und gab ihnen Länder der Völker, die Arbeit der Nationen nahmen sie in Besitz. 45. Auf dass sie seiner Satzungen wahrten und seine Lehre beobachteten. Halleluja. Psalm 106 1. Halleluja. Danket dem Herrn, denn 2 er ist gütig, ewig währet seine Huld. 2. Wer kann genug die Machttaten des Herrn rühmen, all seinen Ruhm verkünden? 3. Wohl denen, die das Recht wahren, dem, der Gerechtigkeit übt zu jeder Zeit. 4. Gedenke mein, o Herr, wenn du an deinem Volke Gnade übst, nimm mich wahr bei deiner Hilfe. 5. Dass ich schaue das Glück deiner Erwählten, mich freue bei der Freude deines Volkes mich rühme mit deinem Erbe. 6. Wir haben gesündigt wie unsere Väter, gefehlt und gefrevelt. 7. Unsere Väter in Ägypten verstanden nicht deine Wunder, sie gedachten nicht deiner großen Gnade, sie waren widerspenstig am Meere, am Schilfmeere. 8. Er rettete sie aber um seines Namens willen, kund zu tun seine Macht. 9. Er schalt das Schilfmeer, und es wurde trocken, er führte sie durch die Tiefen wie durch eine Steppe. 10. Er rettete sie aus der Hand des Hassers und erlöste sie aus des Feindes Hand. 11. Die Gewässer bedeckten ihre Widersacher, nicht einer von ihnen blieb übrig. 12. Da vertrauten sie auf seine Worte und sangen seinen Ruhm. 13. Bald vergaßen sie aber seine Werke und harrten nicht auf seinen Ratschluss. 14. Sie fühlten ein Gelüste in der Wüste und versuchten Gott in der Öde. 15. Er gewährte ihnen wohl ihr Verlangen, aber er ließ dann Vernichtung los gegen ihr Leben. 16. Sie wurden im Lager neidisch gegen Mose, auch gegen Aaron, den Heiligen des Herrn. 17. Da öffnete sich die Erde und verschlang Datan und bedeckte die Gemeinde Abirams. 18. Es entbrannte Feuer gegen ihre Gemeinde, die Flamme verzehrte die Frevler. 19. Sie machten ein Kalb am Horeb und bückten sich vor dem gegossenen Bilde. 20. Sie gaben ihre Herrlichkeit hin für das Bild eines Gras fressenden Ochsen. 21. Sie vergaßen Gott, ihren Retter, der in Ägypten Großes getan, 22. Wunder im Lande Ham, Furchtbares am Schilfmeer. 23. Er wollte sie vertilgen, wenn nicht sein Erkorener Mose vor ihm in den Riss getreten [für sie mit Fürbitte eingetreten] wäre, seinen Grimm abzuwenden, dass er sie nicht verderbe. 24. Dann verschmähten sie das köstliche Land, sie trauten nicht seiner Verheißung. 25. Sie murrten in ihren Zelten und gehorchten nicht der Stimme des Herrn. 26. Da hob er seine Hand gegen sie auf. [und schwor], sie in der Wüste fallen zu lassen, 27. Ihre Nachkommen unter die Völker zu werfen, sie zu zerstreuen in die Länder. 28. Sie hingen auch dem Baal Peor an und aßen Totenopfer. 29. So kränkten sie ihn durch ihre Handlungen; da brach ein Sterben unter ihnen aus. 30. Pinehas trat nun auf und strafte, so wurde das Sterben abgewehrt. 31. Das wurde ihm zum Verdienst angerechnet für alle Geschlechter, für immer. 32. Aber sie erzürnten [Gott] wieder an dem Haderwasser; ihretwegen verfuhr er hart mit Mose. 33. Denn sie hatten ihn erbittert, so dass er unbedacht mit seinen Lippen redete. 34. Auch vertilgten sie nicht die Völker, wie ihnen der Herr befohlen hatte. 35. Sie mischten sich unter die Völker und lernten ihr Treiben. 36. Sie dienten ihren Götzen, die ihnen zum Fallstrick wurden. 37. Auch opferten sie ihre Söhne und ihre Töchter den Geistern. 38. So vergossen sie unschuldiges Blut, das Blut ihrer Söhne und ihrer Töchter, die sie den Götzen Kanaans opferten; das Land wurde durch Blutschuld verrucht. 39. Sie wurden unrein durch ihre Werke und unzüchtig durch ihre Handlungen. 40. Es erglühte der Zorn des Herrn über sein Volk, und er verabscheute sein Erbe. 41. Er gab sie in die Hand der Völker: ihre Hasser herrschten über sie. 42. Ihre Feinde bedrängten sie, und sie wurden gedemütigt unter ihrer Hand. 43. Viele Male rettete er sie, sie aber waren widerspenstig mit ihren Anschlägen, so kamen sie herunter durch ihre Schuld. 44. Aber doch sah er, wenn sie in Bedrängnis gerieten, wenn er ihren Ruf hörte. 45. Er gedachte ihnen seinen Bund und erbarmte sich nach seiner großen Gnade. 46. Er ließ sie Barmherzigkeit finden vor all ihren Bezwingern. 47. Hilf uns, Herr, unser Gott, und sammle uns aus den Völkern, damit wir deinem heiligen Namen danken und deinen Ruhm preisen. 48. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit, und es spreche alles Volk: Amen! Halleluja! Fünftes Buch Psalm 107 1. Danket dem Herrn, denn er ist gütig; ewig währt seine Gnade. 2. Dies sollen die durch den Herrn Erlösten sprechen, die er aus der Hand des Feindes befreit hat; 3. Und sie aus den Ländern gesammelt hat, von Osten und von Westen, von Norden und von den Meeresküsten. 4. Sie irrten in der Wüste, auf dem Wege durch die Öde; sie fanden keine bewohnte Stadt. 5. Hungernd und durstend verschmachtete ihre Seele in ihnen. 6. Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not; er rettete sie aus ihrer Bedrängnis. 7. Er leitete sie auf geebnetem Wege, dass sie in eine bewohnte Stadt kamen. 8. Sie danken dem Herrn für seine Gnade und für seine Wunder, die er den Menschenkindern erwies. 9. Denn er hat die durstende Seele gesättigt, und die hungernde Seele füllte er des Guten. 10. Die in Finsternis und in Todesschatten saßen, gefesselt in Elend und Eisen, 11. Weil sie dem Worte Gottes widerspenstig waren und des Höchsten Rat geschmäht hatten. 12. Er beugte durch Not ihr Herz; sie stürzten und niemand half ihnen. 13. Sie schrien aber zum Herrn in ihrer Not; er rettete sie aus ihrer Bedrängnis, 14. Er führte sie aus der Finsternis und Verdüsterung und ihre Bande zerriss er. 15. Sie danken dem Herrn für seine Gnade und für seine Wunder, die er den Menschenkindern erwies: 16. Dass er eherne Türen zerbrochen und eiserne Riegel gesprengt hat. 17. Toren litten durch ihren sündigen Wandel und ihre Missetaten. 18. Jede Speise verabscheuten sie, und sie kamen an die Todespforten. 19. Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not, er rettete sie aus ihrer Bedrängnis. 20. Er sendet sein Wort und heilte sie dass sie dem Grabe entrannen. 21. Sie danken dem Herrn für seine Gnade und für seine Wunder, die er den Menschenkindern erwies. 22. Sie opfern Opfer des Dankes und erzählen seine Werke mit Jubel. 23. Die das Meer in Schiffen befuhren, Geschäfte betrieben auf hoher See, 24. Sie schauten die Werke des Herrn und seine Wunder in der Tiefe. 25. Denn er sprach und ließ einen Sturmwind entstehen, der seine Wellen emportrieb 26. Sie stiegen himmelan, sanken zur Tiefe; ihre Seele verzagte im Unglück. 27. Sie tanzten im Kreise, taumelten gleich Trunkenen, und all ihre Weisheit wurde verwirrt. 28. Da schrien sie zum Herrn in ihrer Not und aus ihrer Bedrängnis rettete er sie. 29. Er ließ den Sturm stillstehen, und es besänftigten sich seine Wellen. 30. Sie freuten sich, als sie ruhig geworden und er sie an das gewollte Ziel leitete. 31. Sie danken dem Herrn für seine Gnade und für seine Wunder, die er den Menschenkindern erwies; 32. Sie erheben ihn in der Volksversammlung, und im Sitze der Ältesten rühmen sie ihn. 33. Denn er wandelte Ströme in eine Wüste, und Wassergüsse in verschmachtenden Boden. 34. Fruchtbares Land in Salzsteppe, wegen der Bosheit seiner Bewohner. 35. Aber ebenso wandelt er die Wüste in Wasserteiche und Land der Wildnis zu Wassergüssen. 36. Dort setzte er Hungernde ein; sie errichteten eine bewohnbare Stadt. 37. Sie besäen Felder und pflanzen Weinberge, und sie bringen die Frucht des Ertrages ein. 38. [Gott] segnet sie und sie mehren sich sehr, und auch ihr Vieh mindert sich nicht. 39. Denn sie nahmen zuvor ab und sanken durch die Gewalt des Elends und des Kummers. 40. Er schüttet Schmach auf Edle aus und führt sie irre in unwegsamer Öde. 41. Aber den Dürftigen erhebt er aus dem Elend und macht die Geschlechter zahlreich wie Schafe. 42. Es schauen es die Redlichen und freuen sich und jede Ungerechtigkeit muss verstummen. 43. Wer weise ist, der merke dies es möge verstanden sein die Gnade des Herrn. Psalm 108 1.Psalmlied von David. 2. Fest ist mein Herz, o Gott, und auch mein Geist; ich will singen und lobpreisen. 3. Erwache, Psalter und Zither, ich will erwachen mit dem Morgenrot. 4. Ich will dir danken vor allen Völkern, Herr, und dich lobpreisen unter Nationen. 5. Denn höher als der Himmel reicht deine Gnade und bis zum Gewölk deine Treue. 6. Erhebe dich über den Himmel, o Gott, dass über die ganze Erde deine Herrlichkeit sei. 7. Dass deine Lieblinge gerettet werden, hilf mit deiner Rechten und erhöre mich. 8. Gott hat verheißen in seinem Heiligtum: ich werde frohlocken, Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen. 9. Mein ist Gilead, mein Manasse und Efraim, die Schutzwehr meines Hauptes, Juda mein Zepter. 10. Moab mein Waschbecken, auf Edom werfe ich meinen Schuh, über Pleset juble ich. 11. Wer bringt mich in die feste Stadt, wer führt mich bis Edom? 12. Du, o Gott, du hast uns verstoßen und zogst nicht aus, Gott, mit unsern Heeren. 13. Schaff uns Hilfe gegen den Feind, nichtig ist ja die Menschenhilfe. 14. Durch Gott werden wir mächtig, und er wird unsere Feinde zerstampfen. Psalm 109 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. Gott, dem gilt mein Loblied, o schweige nicht! 2. Denn sie haben über mich geöffnet den Mund des Frevlers und des Truges, sie reden mit mir mit der Zunge der Lüge. 3. Mit Worten des Hasses umzingeln sie mich und streiten gegen mich ohne Ursache. 4. Statt meiner Liebe befehden sie mich, während ich [für sie] bete. 5. Sie erzeigen mir Böses für Gutes und Hass für meine Liebe. 6. Bestelle über ihn einen Frevler, ein Ankläger stehe zu seiner Rechten [ihn anzuklagen]. 7. Rechtet er, so geh er schuldig aus, und sein Gebet werde zur Sünde. 8. Wenig seien seine Tage, seine Obliegenheit nehme ein anderer. 9. Seine Kinder seien Waisen und sein Weib eine Witwe. 10. Seine Kinder mögen umherirren und betteln, und [Hilfe] suchen fern von ihren Trümmern. 11. Der Gläubige lege auf das Seinige Beschlag und Fremde rauben seinen Erwerb.12 Niemand erweise ihm Gnade und keiner sei mildtätig seinen Waisen. 13. Seine Nachkommenschaft werde ausgerottet, im späteren Geschlechte werde ihr Name ausgelöscht. 14. Gedacht werde die Schuld seiner Väter von dem Herrn, und die Sünde seiner Mutter werde nicht getilgt. 15. Sie seien dem Herrn stets vor Augen, dass er von der Erde ihr Andenken auslösche. 16. Dafür, dass er nicht gedachte, Gnade zu üben, dass er den Armen und Dürftigen verfolgte und den mit verzagtem Herzen töten wollte. 17. Er liebte den Fluch, so komme er über ihn; er begehrte nicht den Segen, so bleibe er ihm fern. 18. Denn er zog den Fluch an wie sein Gewand, so dringe er wie Wasser in sein Inneres und wie Öl in seine Gebeine. 19. Er sei ihm wie ein Kleid, in das er sich hülle, und zum Gurt, den er stets umgürtet. 20. Dies sei der Lohn meiner Widersacher vom Herrn und derer, die gegen mich Böses reden. 21. Du aber Gott, Herr, tue mit mir um deines Namens willen; weil du gütig bist in deiner Gnade, rette mich. 22. Denn arm und dürftig bin ich, und mein Herz ist gebrochen in meiner Brust. 23. Wie ein Schatten, wenn er sich streckt, vergehe ich; aufgescheucht bin ich wie die Heuschrecke. 24. Meine Knie wanken vom Fasten, und mein Fleisch zehrt ab ohne Fett. 25. Ich bin ihnen zum Hohn geworden, sie sehen mich und schütteln ihr Haupt. 26. Stehe mir bei, Herr, mein Gott, hilf mir nach deiner Gnade. 27. Damit sie erkennen, dass dies ist deine Hand; du, Herr, hast es getan. 28. Sie fluchen, du aber segnest — sie stehen auf und werden zu Schanden, während dein Knecht sich freut. 29. Mögen meine Widersacher Schimpf anlegen und sich hüllen wie in einen Mantel in ihre Schande. 30. Danken will ich dem Herrn mit meinem Munde und unter vielen ihn rühmen. 31. Denn er stand zur Rechten des Dürftigen, [ihn] zu retten von jenen, die ihn verurteilen wollten. Psalm 110 1. ein Psalm Davids. Der Herr sprach zu meinem Herrn: Setze dich mir zur Rechten, bis ich dir deine Feinde als Schemel unter deine Füße hinlege. 2. Dein mächtiges Zepter wird der Herr von Zijon ausstrecken, herrsche über deine Feinde. 3. Dein Volk ist freiwillig in deinem Heerlager, im heiligen Schmuck; aus dem Schoße der Frühe kommt zu dir deine blühende Jugend. 4. Der Herr hat geschworen und bereut nicht, du bist Priester auf ewig nach der Weise des Malkizedek. 5. Der Herr zu deiner Rechten zerschmettert am Tage seines Zornes Könige. 6. Gericht hält er unter den Völkern — es ist voller Leichen; er zerschmettert die Häupter auf weitem Lande. 7. Aus dem Bache trinkt er am Wege; darum erhebt er das Haupt. Psalm 111 1. Halleluja! Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen, im Kreise der Redlichen und der Gemeinde. 2. Groß sind die Werke des Herrn, passend für alle Bedürfnisse. 3. Glanz und Majestät ist sein Thun, und seine Gerechtigkeit besteht auf immer. 4. Gedächtnis hat er seinen Wunden gestiftet, gnädig und barmherzig ist der Herr. 5. Nahrung gab er denen, die ihn fürchten; er gedenkt ihnen stets seines Bundes. 6. Seiner Werke Macht hat er seinem Volke verkündet, ihnen zu geben das Eigentum der Völker. 7. Die Werke seiner Hände sind Treue und Recht, bewährt all seine Befehle 8. Gestützt auf immer und ewig, gemacht nach Treue und Redlichkeit.9 Erlösung sandte er seinem Volke, auf ewig seinen Bund verheißend; heilig und furchtbar ist sein Name. 10. Der Anfang aller Weisheit ist die Furcht vor dem Herrn, gute Einsicht sind die göttlichen Gebote) allen, die sie üben. Sein Ruhm besteht für immer. Psalm 112 1. Halleluja! Wohl dem Manne, der den Herrn fürchtet und an seinen Geboten Wohlgefallen findet. 2. Gewaltig im Lande wird seine Nachkommenschaft sein, ein Geschlecht der Redlichen wird sie gepriesen. 3. Fülle und Reichtum ist in seinem Hause, und seine Gerechtigkeit besteht auf immer. 4. Den Gerechten geht in der Finsternis ein Licht auf vom Gnädigen, Barmherzigen und Gerechten. 5. Glücklich der Mann, der mildtätig ist und ausleiht, behaupten wird er seine Sache beim Gericht. 6. Denn er wankt nimmer, zum ewigen Gedächtnis wird der Gerechte sein. 7. Vor böser Kunde wird er sich nicht fürchten, fest ist sein Herz, vertrauend auf den Herrn. 8. Gestützt ist sein Herz, er fürchtet nicht, bis er [Rache] sieht an seinen Feinden. 9. Er hat ausgestreut, den Dürftigen geschenkt, seine Gerechtigkeit besteht für ewig, erhöht ist sein Horn in Ehren. 10. Der Frevler sieht es und ärgert sich, er knirscht mit den Zähnen und vergeht. Das Gelüst der Frevler wird zunichte. Psalm 113 1. Halleluja! Lobet, Diener des Herrn, lobet den Namen des Herrn! 2. Der Name des Herrn sei gepriesen von nun an bis in Ewigkeit. 3. Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang wird der Name des Herrn gelobt. 4. Hoch über allen Völkern ist der Herr, auf dem Himmel ist seine Herrlichkeit. 5. Wer ist gleich dem Herrn, unserm Gotte, der so hoch thronet, 6. Der so tief herniederschaut: im Himmel und auf Erden? 7. Der emporrichtet aus dem Staube den Armen; aus dem Kote erhöht er den Dürftigen, 8. Ihm einen Sitz zu geben bei den Edlen, bei den Edlen seines Volkes? 9. Der die Unfruchtbare im Hause einsetzt als die fröhliche Mutter der Kinder. Halleluja! Psalm 114 1. Als Israel aus Ägypten zog, das Haus Jakobs von dem Volke fremder Zunge, 2. Wurde Juda zu seinem Heiligtum, Israel seine Herrschaft. 3. Das Meer sah [ihn] und floh, der Jordan wich zurück; 4. Die Berge hüpften wie Widder, die Hügel wie junge Lämmer. 5. Was ist dir, o Meer, dass du fliehest, Jordan, dass du zurückweichst? 6. Ihr Berge dass ihr wie Widder hüpfet, ihr Hügel wie junge Lämmer? 7. Vor dem Herrn erzittre, Erde, vor dem Gott Jakobs! 8. Der den Felsen wandelt in einen Wasserteich den Kieselstein in einen Wasserquell. Psalm 115 1. Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern deinem Namen gib Ehre, ob deiner Gnade, ob deiner Treue! 2. Warum sollen die Völker sprechen: Wo ist denn ihr Gott? 3. Und doch ist unser Gott im Himmel; alles, was er will, tut er. 4. Ihre Götzen sind aus Silber und Gold, ein Werk von Menschenhänden. 5. Einen Mund haben sie und können nicht reden, Augen, und können nicht sehen. 6. Ohren, und sie hören nicht, eine Nase, und sie riechen nicht. 7. Sie haben Hände und tasten nicht, Füße und gehen nicht. Sie geben keinen Laut mit ihrer Kehle. 8. Wie sie mögen ihre Verfertiger werden, jeder, der ihnen vertraut. 9. Israel vertraut dem Herrn — sein Beistand und sein Schild ist er. 10. Haus Aaron vertraut dem Herrn — sein Beistand und sein Schild ist er. 11. Die den Herrn fürchten, vertrauen dem Herrn — ihr Beistand und ihr Schild ist er. 12. Der Herr möge unser gedenken; er möge segnen, segnen das Haus Israel, segnen das Haus Aaron. 13. Er möge alle segnen, die den Herrn fürchten, die Kleinen samt den Großen. 14. Der Herr möge euch vermehren, euch und eure Kinder. 15. Gesegnet seid ihr dem Herrn, dem Schöpfer des Himmels und der Erde. 16. Der Himmel ist des Herrn, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben. 17. Nicht die Toten loben Jah und nicht jene, die in Grabesstille sinken. 18. Aber wir preisen Jah von nun an bis in Ewigkeit. Halleluja! Psalm 116 1. Ich liebe den Herrn, denn er erhörte meine Stimme, mein Flehen. 2. Denn er neigte mir sein Ohr, so oft ich [ihn] anrief. 3. Mich umfingen die Bande des Todes, und Drangsal der Hölle traf mich, Not und Kummer fand ich. 4. Da rief ich den Namen des Herrn an: Ach, Herr, rette mich! 5. Gnädig ist der Herr und gerecht, und unser Gott erbarmt sich. 6. Der Herr behütet die Einfältigen; ich war schwach und er half mir. 7. Kehre zurück, mein Herz, in deine Ruhe, denn der Herr hat dir wohlgetan. 8. Denn befreit hast du mich vom Tode, mein Auge von Tränen, meinen Fuß vom Sturze. 9. Ich werde wandeln vor dem Herrn in den Landen des Lebens. 10. Ich sprach die Wahrheit, als ich redete, ich bin sehr gedrückt. 11. In meiner Verirrung sprach ich: Des Menschen Alles ist trügerisch! 12. Wie soll ich dem Herrn vergelten all seine Wohltaten gegen mich? 13. Den Kelch des Heiles erhebe ich, und den Namen des Herrn ruf ich an. 14. Meine Gelübde bezahle ich dem Herrn in Gegenwart seines ganzen Volkes. 15. Selten lässt der Herr seine Frommen [frühzeitig] sterben. 16. Ach, Herr, ich bin dein Knecht, dein Knecht, Sohn deiner Magd, mir hast du meine Bande gelöst. 17. Dir will ich Opfer des Dankes darbringen, und den Namen des Herrn rufe ich an. 18. Meine Gelübde bezahle ich dem Herrn in Gegenwart seines ganzen Volkes, 19. In den Höfen des Hauses des Herrn, in deiner Mitte, Jerusalem. Halleluja! Psalm 117 1. Lobet den Herrn, all ihr Völker, preiset ihn, alle Nationen. 2. Denn mächtig über uns ist seine Gnade und die Treue des Herrn auf ewig. Halleluja! Psalm 118 1. Danket dem Herrn, denn er ist gütig, ewig währt seine Gnade. 2. So spreche Israel: Denn ewig währt seine Gnade. 3. So spreche das Haus Aaron: Denn ewig währt seine Gnade. 4. So mögen alle sprechen, die den Herrn fürchten, denn ewig währt seine Gnade. 5. Aus der Enge rief ich Jah, — Jah erhörte und [stellte mich] in die Weite. 6. Der Herr ist mit mir — ich fürchte nichts; was kann ein Mensch mir tun? 7. Der Herr ist mein Helfer, und ich werde [Rache] sehen an meinen Hassern. 8. Besser ist es, sich beim Herrn zu bergen, als auf Menschen zu vertrauen. 9. Besser ist es, sich beim Herrn zu bergen, als auf Edle zu vertrauen. 10. Alle Völker haben mich umringt, im Namen des Herrn wehre ich sie ab. 11. Sie haben mich umringt, ja umzingelt; im Namen des Herrn wehre ich sie ab. 12. Sie haben mich umringt wie Bienen, aber sie verenden wie vom Dornenfeuer, im Namen des Herrn wehre ich sie ab. 13. Stießest du mich auch zum Falle, aber der Herr half mir. 14. Mein Sieg und mein Sang ist Jah, er war meine Rettung. 15. Stimme des Jubels und des Sieges erschallt in den Zelten der Gerechten: Die Rechte des Herrn schafft Macht. 16. Die Rechte des Herrn ist hochgehoben, die Rechte des Herrn schafft Macht. 17. Ich sterbe nicht, ich werde leben und die Taten Jahes erzählen. 18. Gezüchtigt hat mich Jah, aber dem Tode gibt er mich nicht preis. 19. Öffnet mir die Pforten des Heils, ich will durch sie eintreten, Jah preisen. 20. Dies ist die Pforte des Herrn, Gerechte treten da ein. 21. Ich will dich preisen, dass du mich erhört hast und meine Rettung warst. 22. Der Stein, den die Bauleute verschmäht haben, ist zum Eckstein geworden. 23. Von dem Herrn ist dies geschehen, das in unseren Augen so wunderbar ist. 24. Diesen Tag hat der Herr geschaffen, lasset uns jubeln und uns an ihm freuen. 25. Ach, Herr, gewähre Hilfe; ach, Herr, gewähre mir Glück! 26. Gesegnet, der da kommt im Namen des Herrn! grüßen wir euch aus dem Hause des Herrn! 27. Ein Gott ist der Herr und leuchtet uns; bindet das Festopfer mit Seilen [und führt es] bis zu den Hörnern des Altars. 28. Mein Gott bist du, den ich preise, mein Gott, den ich erhebe. 29. Danket dem Herrn, denn er ist gütig, ewig währt seine Gnade. Psalm 119 1. Wohl denen, die redlichen Weges W sind, die in der Lehre des Herrn wandeln. 2. Wohl denen, die seine Zeugnisse bewahren und mit ganzem Herzen ihn suchen. 3. Auch nie Frevel verübt haben und in seinen Wegen gewandelt sind. 4. Du hast deine Befehle geboten, dass man sie streng einhalte. 5. Mögen doch meine Wege feststehen, deine Satzungen zu halten. 6. Dann werde ich nicht zu Schanden, wenn ich auf all deine Gebote blicke. 7. Ich will dir danken mit redlichem Herzen, wenn ich deine gerechten Vorschriften lerne. 8. Deine Satzungen will ich halten, verlasse mich nicht gar zu sehr. 9. Wodurch kann ein Jüngling seinen Wandel rein halten? doch nur, indem er ihn nach deinem Worte hält. 10. Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht; lasse mich nicht irren von deinen Geboten. 11. In meinem Herzen habe ich deinen Spruch geborgen, auf dass ich nicht sündige gegen dich. 12. Gepriesen seist du, Herr, lehre mich deine Satzungen. 13. Mit meinen Lippen habe ich alle Aussprüche deines Mundes erzählt. 14. An dem Wege deiner Zeugnisse hatte ich Freude wie über allen Reichtum. 15. Über deine Befehle will ich sinnen und schauen auf deine Pfade. 16. An deinen Satzungen will ich mich ergötzen und dein Wort nicht vergessen. 17. Tue wohl deinem Knecht, lass mich leben und dein Wort beobachten. 18. Öffne meine Augen, dass ich das Wunderbare deiner Lehre sehe. 19. Ein Fremdling bin ich auf Erden, verbirg nicht vor mir deine Gebote. 20. Zu jeder Zeit lerne ich mit Lust deine Rechte. 21. Du hast die verfluchten Übermütigen gescholten, die von deinen Geboten abirren. 22. Wälze Schmach und Verachtung von mir ab, denn deine Zeugnisse habe ich bewahrt. 23. Wenn auch Fürsten sitzen und sich mit mir unterreden wollen — dein Knecht spricht nur von deinen Satzungen. 24. Ja deine Zeugnisse sind meine Erholung, meine Ratgeber. 25. Es klebt am Staub meine Seele, belebe mich nach deinem Worte 26. Meine Wege erzählte ich und du erhörtest mich, lehre mich deine Satzungen. 27. Den Weg deiner Befehle lass mich verstehen; ich will sinnen über deine Wunder. 28. Ich zerfließe in Tränen vor Kummer, erhalte mich nach deinem Worte. 29. Den Weg der Lüge halte fern von mir, und mit deiner Lehre begnadige mich. 30. Den Weg der Treue habe ich erwählt, deine Vorschriften [vor mich] hingestellt. 31. Ich hange an deinen Zeugnissen, Herr, beschäme mich nicht. 32. Den Weg deiner Gebote will ich gehen, mache weise mein Herz. 33. Lehre mich, Herr, den Weg deiner Satzungen, ich will ihn einhalten auf jeden Schritt. 34. Mache mich einsichtig, dass ich deine Lehre wahre und sie beobachte mit ganzem Herzen. 35. Lass mich treten auf die Bahn deiner Gebote, denn sie begehre ich. 36. Neige mein Herz zu deinen Zeugnissen und nicht zur Habgier. 37. Wende meine Augen ab, dass sie nicht nach Frevel sehen, in deinen Wegen erquicke mich. 38. Bestätige deinem Knecht deine Verheißung, dass er dich fürchte. 39. Wende ab meine Schmach, vor der ich bange, denn deine Rechte sind gut. 40. O, ich verlangte nach deinen Geboten, in deiner Gerechtigkeit belebe mich. 41. Möge auf mich deine Gnade kommen, Herr, deine Hilfe nach deiner Verheißung. 42. Ich werde den mich Höhnenden zu antworten wissen, denn ich vertraue deinem Worte. 43. Entziehe meinem Munde nicht das Wort der Wahrheit gar zu sehr, denn auf deine Rechte habe ich geharrt. 44. Ich will deine Lehre beständig halten, immer und ewig. 45. Lass mich wandeln im Freien, denn deine Befehle suchte ich. 46. Ich will über deine Zeugnisse vor Königen reden und mich nicht schämen. 47. Ich ergötze mich an deinen Geboten, die ich liebe. 48. Ich erhebe meine Hände zu deinen Geboten, die ich liebe und sinne über deine Satzungen. 49. Gedenke des Wortes an deinen Knecht, auf das du mich harren ließest. 50. Dies war mein Trost in meinem Elend, deine Verheißung hat mich belebt. 51. Übermütige haben mich gar sehr verspottet, aber von deiner Lehre wandte ich mich nicht ab. 52. Ich gedenke deiner Rechte von Alters her, o Gott, und tröste mich. 53. Eine Zornesglut hat mich ob den Frevlern ergriffen, die deine Lehre verlassen. 54. Gesänge sind mir deine Satzungen im Hause meiner Pilgerschaft geworden. 55. Ich gedenke in der Nacht deines Namens, Herr, und beobachte deine Lehre. 56. Dies wurde mir zu Teil, weil ich deine Befehle gehalten habe. 57. Mein Teil ist der Herr; ich gedachte deine Worte zu beobachten. 58. Ich habe zu dir mit ganzem Herzen gefleht: Sei mir gnädig nach deiner Verheißung. 59. Ich überdachte meine Wege und lenkte meinen Gang zu deinen Zeugnissen. 60. Ich eile und zaudere nicht, deine Gebote zu halten. 61. Die Stricke der Frevler umringten mich, deine Lehre vergaß ich doch nicht. 62. Um Mitternacht steh ich auf, dir zu danken für deine gerechten Vorschriften. 63. Ein Genosse bin ich allen, die dich fürchten und deine Befehle halten. 64. Von deiner Gnade, Herr, ist voll die Erde. Lehre mich deine Satzungen. 65. Gutes hast du an deinem Knecht getan, Herr, nach deinem Worte. 66. Lehre mich Einsicht und Erkenntnis, denn auf deine Gebote vertraue ich. 67. Bevor ich gedemütigt war, irrte ich, aber jetzt beobachte ich deinen Spruch. 68. Gut bist du und mildtätig, lehre mich deine Satzungen. 69. Die Übermütigen verbreiten gegen mich Lüge, doch mit ganzem Herzen erfülle ich deine Befehle. 70. Denn fett wie Unschlitt ist ihr Herz, ich aber ergötze mich an deiner Lehre. 71. Wohl mir, dass ich gedemütigt wurde, auf dass ich deine Satzungen lerne. 72. Lieber ist mir die Lehre deines Mundes als Tausende von Gold- und Silberstücken. 73. Deine Hände haben mich geschaffen und bereitet, mache mich auch einsichtig, dass ich deine Gebote lerne. 74. Die dich fürchten, werden mich sehen und sich freuen, weil ich auf dein Wort geharrt habe. 75. Ich weiß, Herr, dass deine Gerichte gerecht sind und dass du mich nur in deiner Treue gedemütigt hast. 76. Möge mich deine Gnade trösten nach deiner Verheißung an deinen Knecht. 77. Dein Erbarmen möge mir werden, auf dass ich lebe, denn nur deine Lehre ist meine Erholung. 78. Zu Schanden sollen die Übermütigen werden, weil sie ohne Ursache mein Recht gebeugt; denn ich sinne über deine Befehle. 79. Es sollen sich alle zu mir wenden, die dich fürchten und die deine Zeugnisse kennen. 80. Mein Herz sei redlich in deinen Satzungen, auf dass ich nicht zu Schanden werde. 81. Ich schmachte nach deiner Hilfe, deines Wortes harre ich. 82. Meine Augen schmachten nach deiner Verheißung, sprechend: Wann wirst du mich trösten? 83. Denn wenn ich auch wie ein Schlauch im Rauche geworden bin*), deine Satzungen vergesse ich doch nicht. 84. Wieviel sind die Tage deines Knechtes? Wann wirst du an meinen Verfolgern Recht üben? 85. Es graben mir Übermütige Gruben, damit ich nicht nach deiner Lehre [wandle]. 86. All deine Gebote sind zuverlässig; mit Lug haben sie mich verfolgt, stehe mir bei. 87. Beinahe hätten sie mich aufgerieben im Lande, ich aber verließ deine Befehle nicht. 88. Nach deiner Gnade beleb. mich und ich will achten auf das Zeugnis deines Mundes. 89. Für ewig, o Herr, bestehe dein Wort im Himmel; 90. Für alle Geschlechter währt deine Wahrheit, [ebenso wie] du die Erde befestigt hast und sie steht. 91. Nach deiner Einsetzung stehen sie heute, denn alle sind deine Diener. 92. Wäre nicht deine Lehre meine Erholung, dann wäre ich vergangen in meinem Unglück. 93. Nie und nimmer will ich deine Befehle vergessen, denn durch sie hast du mich erhalten. 94. Dein bin ich, befreie mich, denn deine Befehle suche ich. 95. Frevler lauern mir auf, mich zu vernichten, auf deine Zeugnisse richte ich den Sinn. 96. Allem Schaffen sah ich ein Ziel, nur dein Gebot ist unendlich. 97. Wie liebe ich deine Lehre, den ganzen Tag ist sie mein Sinnen. 98. Mehr weise als meine Feinde macht mich dein Gebot, denn ewig ist es mein. 99. Mehr als meine Lehrer bin ich verständig geworden, denn deine Zeugnisse sind mein Sinnen. 100. Mehr als die Ältesten habe ich Einsicht, denn deine Befehle habe ich bewahrt. 101. Von jedem bösen Pfade habe ich meinen Fuß zurückgehalten, auf dass ich dein Wort halte. 102. Von deinen Rechten habe ich mich nicht entfernt, denn du hast mich belehrt. 103. Wie süß ist dein Spruch meinem Gaumen, mehr als Honig dem Munde. 104. Durch deine Befehle gewann ich Einsicht, darum hasse ich jeden Pfad der Lüge. 105. Eine Leuchte meinem Fuße ist dein Wort und ein Licht für meine Stege. 106. Ich habe es geschworen und hielt es aufrecht, zu beobachten deine gerechten Vorschriften. 107. Ich bin gar sehr gedemütigt, o Herr, belebe mich nach deinem Worte. 108. Die Gaben meines Mundes [mein Lobpreisen] nimm gnädig an, o Herr, und deine Vorschriften lehre mich. 109. Ich wagte stets mein Leben1, deine Lehre nicht zu vergessen. 110. Frevler haben mir eine Schlinge gelegt, aber von deinen Befehlen bin ich nicht abgeirrt. 111. Deine Zeugnisse habe ich mir zum Besitz genommen für ewig, denn meines Herzens Wonne sind sie. 112. Ich habe mein Herz geneigt, deine Satzungen zu tun für immer, auf jedem Schritt. 113. Zweifler hasse ich, aber deine Lehre liebe ich. 114. Mein Schirm und mein Schild bist du, auf dein Wort habe ich geharrt. 115. Weichet von mir, Bösewichter, dass ich die Gebote meines Gottes halte. 116. Stütze mich nach deiner Verheißung, dass ich lebe; lasse mich nicht zu Schanden werden an meiner Hoffnung. 117. Unterstütze mich, dass ich gerettet werde, dass ich mich mit deinen Satzungen immer beschäftige. 118. Du hast alle verworfen, die von deinen Satzungen abgeirrt sind, denn eitel ist der Trug. 119. Wie Schlacken hast du alle Frevler des Landes weggeschafft; darum liebe ich deine Zeugnisse. 120. Ich schauerte vor dir zusammen, denn vor deinen Gerichten fürchte ich mich. 121. Ich habe Recht und Gebühr geübt, überlasse mich nicht meinen Bedrückern. 122. Vertritt deinen Knecht zum Guten, dass Bösewichter mich nicht bedrücken. 123. Meine Augen schmachten nach deiner Hilfe und nach deiner gerechten Verheißung. 124. Tue an deinem Knechte nach deiner Gnade und deine Satzungen lehre mich. 125. Dein Knecht bin ich, mache mich einsichtig, dass ich deine Zeugnisse erkenne. 126. Zeit ist es für den Herrn zu handeln, denn sie haben deine Lehre gebrochen. 127. Wahrlich, ich liebe deine Gebote mehr denn Gold und gediegenes Erz. 128. Wahrlich, ich hielt die Befehle alle für Recht, jeden Pfad der Lüge hasste ich. 129. Wunderbar sind deine Zeugnisse, darum habe ich sie begehrt. 130. Die Offenbarung deiner Worte erleuchtet, sie macht die Einfältigen weise. 131. Meinen Mund öffnete ich und lechzte, denn nach deinen Geboten verlangte es mich. 132. Wende dich zu mir und sei mir gnädig, nach der Weise derer, die deinen Namen lieben. 133. Meine Schritte befestige in deinen Aussprüchen, und lass kein Unrecht über mich herrschen. 134. Erlöse mich vom Druck der Menschen, dass ich deine Befehle beobachte. 135. Lass dein Antlitz leuchten deinem Knechte und lehre mich deine Satzungen. 136. Wasserbäche ließen meine Augen strömen über jene, die deine Lehre nicht beobachten. 137. Gerecht bist du, Herr, und redlich deine Gerichte. 138. Du hast deine gerechten und sehr wahrhaften Zeugnisse geboten. 139. Mich hat mein Eifer verzehrt, denn vergessen haben meine Feinde deine Worte. 140. Sehr geläutert ist dein Ausspruch und dein Knecht liebt ihn. 141. Gering bin ich und verachtet, aber deine Befehle habe ich nicht vergessen. 142. Deine Gerechtigkeit bleibt ewig recht und deine Lehre wahr. 143. Not und Bedrängnis trafen mich, da waren deine Gebote meine Erholung. 144. Gerecht sind deine Zeugnisse ewig. Mache mich einsichtig, dass ich lebe. 145. Ich rufe mit ganzem Herzen: Erhöre mich, Herr, deine Satzungen will ich wahren. 146. Ich rufe dich, hilf mir, dass ich deine Gebote beobachte. 147. Ich trete vor dich hin im Morgengrauen und flehe, deines Wortes harre ich. 148. Meine Augen waren geöffnet noch vor den Nachtwachen, zu sinnen über deinen Ausspruch. 149. Meine Stimme höre in deiner Gnade, o Herr, nach deinem Recht belebe mich. 150. Genaht haben sich, die der Tücke nachjagen und von deiner Lehre fern sind. 151. Nahe bist du aber, Herr, und all deine Gebote sind wahr. 152. Von jeher habe ich deine Zeugnisse erkannt, dass du auf ewig sie gegründet hast. 153. Siehe mein Elend und rette mich, denn deine Lehre habe ich nicht vergessen. 154. Führe meine Streitsache und erlöse mich, nach deiner Verheißung belebe mich. 155. Von den Frevlern ist die Hilfe fern, denn deine Satzungen haben sie nicht gesucht. 156. Deine Barmherzigkeit ist groß, Herr, nach deinen Rechten belebe mich. 157. Zahlreich sind meine Verfolger und meine Feinde, aber von deinen Zeugnissen wende ich mich nicht ab. 158. Ich sah Treulose und es ekelte mir, weil sie dein Wort nicht beobachten. 159. Siehe, dass ich deine Befehle liebe, Herr, nach deiner Gnade belebe mich. 160. Der Inhalt deines Wortes ist Wahrheit, und ewig gilt jede deiner gerechten Vorschriften. 161. Fürsten haben mich ohne Ursache verfolgt, aber nur vor deinem Worte zittert mein Herz. 162. Froh war ich über deine Verheißung, wie wenn man große Beute findet. 163. Lüge hasste und verabscheute ich, nur deine Lehre liebte ich. 164. Siebenmal im Tage habe ich dich gepriesen wegen deiner gerechten Vorschriften. 165. Ungestörter Friede denen, die deine Lehre lieben, sie trifft kein Anstoß. 166. Ich hoffe auf deine Hilfe, Herr, und deine Gebote tue ich. 167. Ich habe deine Zeugnisse gehalten und sie sehr geliebt. 168. Ich habe deine Befehle und Zeugnisse beobachtet, denn all meine Wege sind dir vor Augen. 169. Möge mein Ruf, Herr, dir nahen, nach deinem Worte mache mich einsichtig. 170. Möge mein Flehen vor dich kommen. nach deiner Verheißung rette mich. 171. Meine Lippen werden überströmen von deinem Lob, wenn du mich lehrest deine Satzungen. 172. Meine Zunge wird deinen Spruch singen, denn alle deine Gebote sind gerecht. 173. Möge deine Hand zu meinem Beistand sein, denn deine Befehle erkor ich. 174. Mich verlangt nach deiner Hilfe, Herr, und deine Lehre ist meine Erholung. 175. Ich will leben, dich zu rühmen, deine Gerichte mögen mir beistehen. 276. Ich bin sonst verirrt wie ein verlorenes Schaf; suche deinen Knecht, denn deine Gebote vergesse ich nicht. Psalm 120 1. Stufenlied. Zum Herrn rufe ich in meiner Bedrängnis, dass er mich erhöre. 2. O Herr, rette mich von der Lippe der Lüge, von trügerischer Zunge 3. Was gibt dir denn und was gibt dir wieder die trügerische Zunge? 4. [Sie ist wie] die scharfen Pfeile eines Kriegers oder wie glühende Ginsterkohlen. 5. Wehe mir, dass ich in Mesech weilen muss, dass ich in den Zelten Kedars wohne; 6. Dass ich so lange Zeit bei dem Feind des Friedens bleiben muss. 7. Ich bin für Frieden; aber wenn ich auch dazu rede, sie wollen Krieg. Psalm 121 1. Stufenlied. Ich erhebe meine Augen zu den Bergen, woher wird mir Hilfe kommen? 2. Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde geschaffen hat.3 Er lasse deinen Fuß nicht wanken, es schlummere dein Hüter nicht. 4. Fürwahr, es schlummert und schläft nicht der Hüter Israels. 5. Der Herr ist dein Hüter, der Herr dein Schatten zu deiner rechten Hand. 6. Dass am Tage dich die Sonne nicht steche und nicht der Mond bei Nacht.7 Der Herr wird dich behüten vor allem Übel; ja, er wird dich hüten. 8. Der Herr wird behüten deinen Ausgang und deinen Eingang von nun an bis in Ewigkeit. Psalm 122 1. Stufenlied. Von David. Ich freue mich, wenn sie zu mir sagen: Ins Haus des Herrn lasset uns gehen. 2. Es standen unsere Füße in deinen Toren, Jerusalem. — 3. Jerusalem, du [wieder] aufgebaute Stadt, eine Stadt, die wieder zusammengefügt wurde!4 Wohin die Stämme zogen, die Stämme Jahes ein Gesetz für Israel, zu danken dem Namen des Herrn. 5. Dort standen Throne zu Gericht, die Throne des Hauses David.6 Betet für das Wohl Jerusalems! Wohl gehe es deinen Freunden! 7. Möge Friede sein in deiner Burg, Ruhe in deinen Palästen. 8. Um meiner Brüder und Freunde willen lass mich Frieden verkünden über dich. 9. Wegen des Hauses des Herrn, unseres Gottes, lass mich Gutes erbitten für dich. Psalm 123 1. Stufenlied. Zu dir erhebe ich meine Augen, der du im Himmel thronst. 2. Wie die Augen der Knechte zu ihres Herrn Hand, wie die Augen der Magd zu ihrer Gebieterin Hand, so schauen unsere Augen auf den Herrn, unsern Gott, bis er uns begnadigt. 3. Sei uns gnädig, Herr sei uns gnädig, denn reichlich sind wir der Verachtung satt. 4. Genug sind wir des Hohnes gesättigt der Sorglosen, der Verachtung der Hoffärtigen. Psalm 124 1. Stufenlied. Von David. Wo nicht der Herr für uns gewesen wäre — spreche Israel — 2. Wo nicht der Herr für uns gewesen wäre, als Menschen gegen uns aufstanden: 3. Dann hätten sie uns lebendig verschlungen, als ihr Zorn gegen uns erglühte; 4. Dann hätten die Wasser uns überschwemmt, die Strömung ginge über uns hin; 5. Dann gingen über uns Wasserwogen hin. 6. Gepriesen sei der Herr, der uns nicht preis gab zum Raub für ihre Zähne. 7. Wir sind wie ein Vogel aus der Schlinge der Vogelsteller entronnen, die Schlinge ist gerissen und wir sind entronnen. 8. Unsere Hilfe ist im Namen des Herrn, der Himmel und Erde geschaffen. Psalm 125 1. Stufenlied. Die auf den Herrn vertrauen, sind wie der Zijonsberg, der nicht wankt, der ewig bestehen wird. 2. Jerusalem — Berge sind rings um es und der Herr rings um sein Volk von nun an bis in Ewigkeit. 3. Denn nicht ruhen wird des Frevlers Zepter neben dem Los der Gerechten, dass die Gerechten nicht nach dem Frevel ihre Hände ausstrecken. 4. Erweise Gutes, Herr, den Guten und denen, die in ihrem Herzen rechtschaffen sind 5. Die aber auf krummen Wegen gehen, entführe der Herr mit den Übeltätern. Friede über Israel! Psalm 126 1. Stufenlied. Als der Herr Zijon wiederherstellte, waren wir wie Träumende. 2. Dann füllte sich unser Mund mit Lachen und unsere Zunge mit Jubel. Dann sprach man unter den Völkern: Der Herr hat Großes an diesen getan. 3. Großes hat der Herr an uns getan, wir waren erfreut. 4. Stelle unser [Volk] wieder her; dies wird sein! wie Wasserbache in Trockenland. 5. Die mit Tränen säen werden mit Jubel ernten. 6. Weinend geht, der den Samenwurf trägt, aber er wird mit Jubel heimkehren, tragend seine Garben. Psalm 127 1. Stufenlied. Von Salomo. Wenn der Herr nicht das Haus bauet, — vergeblich haben sich daran abgemüht, die es erbaut; wenn der Herr die Stadt nicht hütet, wacht der Wächter vergeblich. 2. Vergeblich steht ihr früh auf, sitzet spät wach, die ihr Brot der Mühsal esset; ebenso gibt er es seinem Liebling im Schlaf. 3. Ein Geschenk des Herrn sind Söhne, sein Lohn die Leibesfrucht. 4. Wie Pfeile in des Kriegers Hand, also die Söhne der Jugend. 5. Wohl dem Manne, der seinen Köcher mit ihnen gefüllt! Sie werden nicht zu Schanden, wenn sie mit Feinden reden [rechten] am Tore. Psalm 128 1. Stufenlied. Wohl dem, der den Herrn fürchtet, der in seinen Wegen wandelt. 2. Wenn du deiner Hände Arbeit genießest, wohl dir, du hast es gut. 3. Dein Weib ist wie ein fruchttragender Weinstock in deinem Hause, deine Kinder wie Ölbaum-Sprösslinge rings um deinen Tisch. 4. Fürwahr, so wird der Mann gesegnet, der den Herrn fürchtet. 5. Es segne dich der Herr von Zijon und schaue an Jerusalems Glück all deine Lebenstage. 6. Und sie erleben Kinder von deinen Kindern. Friede über Israel! Psalm 129 1. Stufenlied. Viel haben sie mich bedrängt seit meiner Jugend — spricht Israel —, 2. Viel mich bedrängt seit meiner Jugend, doch überwältigt haben sie mich nicht. 3. Auf meinem Rücken haben Pflüger gepflügt, lang gezogen ihre Furchen. 4. Der Herr ist gerecht, er zerschnitt das Seil der Frevler. 5. Mögen zu Schanden werden und zurückweichen alle Feinde Zijons; 6. Mögen sie wie das Gras der Dächer werden, das, bevor es noch aufschießt, verdorrt. 7. Womit der Schnitter nicht die Hand gefüllt und nicht seinen Schoß der Garbenbinder; 8. Wobei die Vorüberziehenden nicht sprechen: Der Segen des Herrn über euch! [Und diese nicht erwidern]: Wir segnen euch im Namen des Herrn! 2 Psalm 130 1. Stufenlied. Aus den Tiefen rufe ich dich, o Herr! 2. Herr, höre an meine Stimme; möge dein Ohr die Stimme meines Flehens vernehmen. 3. Wenn du die Schuld behalten willst, Jah — Herr, wer könnte bestehen? 4. Aber bei dir ist Vergebung, auf dass du gefürchtet werdest.5 Ich hoffe, Herr, auf dich hoffe ich, auf dein Wort harre ich. 6. Ich hoffe auf den Herrn mehr als die Wächter auf den Morgen, als die Wächter auf den Morgen. 7. Harre, Israel, auf den Herrn, denn bei dem Herrn ist die Gnade und reichlich bei ihm Erlösung.8 Er wird Israel erlösen von all seiner Schuld. Psalm 131 1. Stufenlied. Von David. O Herr, mein Herz ist nicht stolz und nicht hoch waren meine Blicke. Niemals ging mein Sinn nach Dingen, die für mich zu groß und erhaben waren. 2. Stets habe ich mich gestellt wie ein entwöhntes Kind bei seiner Mutter; wie ein entwöhntes Kind war ich in meinem Herzen. 3. Harre, Israel, auf den Herrn von nun an bis in Ewigkeit. Psalm 132 1. Stufenlied. Gedenk, o Herr, dem David all seine Mühseligkeit. 2. Wie er dem Herrn geschworen, gelobt dem Gewaltigen Jakobs: 3. Ich gehe nicht in das Zelt meines Hauses, ich besteige nicht mein Ruhebett, 4. Ich gönne keinen Schlaf meinen Augen, meinen Wimpern keinen Schlummer, 5. Bis ich eine Stätte für den Herrn finde, eine Wohnung dem Gewaltigen Jakobs. 6. Jetzt hörten wir es zu Efrata, wir fanden es in dem Gefilde Jaar [Betlehem). 7. Lasset uns in seine Wohnung gehen, uns niederwerfen vor seiner Füße Schemel. 8. Erhebe dich, Herr, zu deiner Ruhestatt, du und die Lade deiner Herrlichkeit! 9. Deine Priester bekleiden sich mit Gerechtigkeit und deine Frommen jubeln.10 Um Davids, deines Knechtes willen, weise nicht deinen Gesalbten zurück. 11. Geschworen hat der Herr dem David; wahrhaftig, er wird nicht davon abweichen. Von deiner Leibesfrucht setze ich auf den Thron! 12. Wenn deine Söhne meinen Bund halten und das Zeugnis, das ich sie lehre, so sollen auch ihre Söhne für ewig auf dem Thron sitzen. 13. Denn der Herr hat Zijon erwählt, es sich zum Wohnsitze ausersehen. 14. Dies ist meine Ruhestatt für ewig; hier will ich thronen, denn ich habe es mir ausersehen. 15. Seine Nahrung werde ich segnen und seine Dürftigen sättigen mit Brot. 16. Seine Priester bekleide ich mit Heil und seine Frommen sollen jubeln. 17. Bald lasse ich wachsen ein Horn dem David, zu richten eine Leuchte meinem Gesalbten. 18. Seine Feinde will ich mit Schmach bekleiden, aber auf ihm blühe seine Krone. Psalm 133 1. Stufenlied. Von David. Fürwahr, wie schön und lieblich ist es, wenn Brüder zusammenwohnen. 2. Wie köstliches Öl auf das Haupt, herabfließend auf den Bart, den Bart Aarons, der herabfließt auf den Saum seiner Gewänder. 3. Wie der Tau Hermons, der herabfließt auf Zijons Gebirge, denn dort hat der Herr den Segen entboten, Leben bis in Ewigkeit. Psalm 134 1. Stufenlied. Auf, preiset den Herrn, all ihr Knechte des Herrn, die im Hause des Herrn in den Nächten wach bleiben! 2. Erhebet eure Hände zum Heiligtum und preiset den Herrn. 3. Es segne dich der Herr von Zijon, der Himmel und Erde geschaffen. Psalm 135 1. Halleluja! Lobet den Namen des Herrn, lobet ihn, ihr Diener des Herrn. 2. Die im Hause des Herrn stehen, in den Höfen des Hauses unseres Gottes. 3. Halleluja! denn gütig ist der Herr, lobpreiset seinen Namen, denn er ist lieblich. 4. Denn Gott hat sich Jakob erkoren, Israel zu seinem Eigentum. 5. Wahrlich, ich weiß, dass der Herr groß ist und unser Herr mehr als alle Götter.6 Alles, was dem Herrn beliebt, hat er geschaffen im Himmel und auf Erden, in euren und allen Tiefen. 7. Er lässt Dünste aufsteigen vom Rande der Erde, Blitze zum Regen hat er gemacht, er führt hervor den Wind aus seinen Schatzkammern. 8. Der die Erstgeborenen Ägyptens schlug an Menschen und Vieh; 9. Er sandte Zeichen und Wunder unter die Ägypter, an Pharao und seine Knechte. 10. Der zahlreiche Völker schlug und mächtige Könige tötete: 11. Sichon, König des Emori, und Og, König von Basan, und all die Königreiche Kanaans. 12. Er gab ihr Land seinem Volke Israel zum Besitztum. 13. Herr, dein Name ist für ewig, Herr, dein Gedächtnis ist für alle Geschlechter. 14. Denn Recht schafft der Herr seinem Volke, und seiner Knechte erbarmt er sich. 15. Die Götzen der Völker sind aus Silber und Gold, Werk von Menschenhänden. 16. Einen Mund haben sie und können nicht reden, Augen und können nicht sehen, 17. Ohren und können nicht hören, auch ist kein Odem in ihrem Munde. 18. Wie sie mögen ihre Verfertiger werden, ein jeder, der ihnen vertraut 19. Ihr vom Hause Israel, preiset den Herrn, Haus Aaron, preiset den Herrn. 20. Ihr vom Hause Levi, preiset den Herrn. Die ihr den Herrn fürchtet, preiset den Herrn. 21. Gepriesen sei der Herr von Zijon, der in Jerusalem thronet. Halleluja! Psalm 136 1. Danket dem Herrn, denn er ist gütig, ewig währt seine Gnade. 2. Danket dem höchsten Gotte, ewig währt seine Gnade. 3. Danket dem höchsten Herrn, ewig währt seine Gnade. 4. Der allein große Wunder tut, ewig währt seine Gnade.5 Der den Himmel geschaffen mit Einsicht, ewig währt seine Gnade. 6. Der die Erde ausspannte über den Wassern, ewig währt seine Gnade. 7. Der die großen Lichter geschaffen, ewig währt seine Gnade. 8. Die Sonne zur Herrschaft über den Tag, ewig währt seine Gnade. 9. Den Mond und die Sterne zur Herrschaft über die Nacht, ewig währt seine Gnade. 10. Der alle Erstgeborenen der Ägypter schlug, ewig währt seine Gnade. 11. Und Israel herausführte aus ihrer Mitte, ewig währt seine Gnade. 12. Mit starker Hand und ausgestrecktem Arm, ewig währt seine Gnade. 13. Der das Schilfmeer geteilt, ewig währt seine Gnade. 14. Israel mitten hindurchziehen ließ, ewig währt seine Gnade. 15. Aber Pharao und sein Heer ins Schilfmeer stürzte, ewig währt seine Gnade. 16. Der sein Volk durch die Wüste führte, ewig währt seine Gnade. 17. Der große Könige schlug, ewig währt seine Gnade. 18. Und mächtige Könige tötete, ewig währt seine Gnade. 19. Sichon, König des Emori, ewig währt seine Gnade. 20. Und Og, König von Basan, ewig währt seine Gnade. 21. Ihr Land zum Besitztum gab, ewig währt seine Gnade. 22. Israel, seinem Volke, zum Besitztum, ewig währt seine Gnade. 23. Der unser gedachte in unserer Erniedrigung, ewig währt seine Gnade. 24. Und uns von unseren Feinden befreite, ewig währt seine Gnade. 25. Der Nahrung gibt allem Fleische, ewig währt seine Gnade. 26. Danket dem Gotte des Himmels, ewig währt seine Gnade! Psalm 137 1. In den Strömen Babels — dort saßen wir und weinten, indem wir Zijons gedachten. 2. An den Weiden darin hingen wir unsere Harfen. 3. Denn dort verlangten von uns unsere Zwingherrn Liedesworte und unsere Quäler Freudenlieder: Singet uns eins von den Zijonsliedern! 4. Wie sollen wir des Herrn Lied auf fremdem Boden singen? 5. Wenn ich dich je vergesse, Jerusalem, so versage meine Rechte. 6. Kleben möge meine Zunge mir am Gaumen, wenn ich dein nicht gedenke, wenn ich nicht erhebe Jerusalem auf den Gipfel meiner Freude. 7. Gedenke, Herr, den Söhnen Edom den Tag von Jerusalem, als sie sprachen: Wühlet, wühlet bis auf den Grund darin. 8. Tochter Babels, du Unglückselige, wohl dem, der dir vergilt für das, was du uns getan. 9. Wohl dem, der deine Kindlein fasst und an den Felsen zerschmettert. Psalm 138 1. Von David. Ich danke dir mit meinem ganzen Herzen, vor dir, Gott, lobpreise ich dich. 2. Ich werfe mich vor deinem heiligen Tempel nieder und preise deinen Namen für deine Gnade und Treue, denn du hast über alles deinen Ruhm und deine Verheißung groß gemacht. 3. Am Tage, da ich rief, erhörtest du mich; du gabst mir Mut und Kraft. 4. Es preisen dich, Herr, alle Könige der Erde, wenn sie die Worte deines Mundes hören; 5. Und sie singen von den Wegen des Herrn, denn groß ist die Herrlichkeit des Herrn. 6. Hoch ist der Herr, doch siehet er den Niedrigen; er ist erhaben — aber er erkennt aus der Ferne. 7. Wenn ich mitten durch Drangsale gehe, erhältst du mich am Leben; meinen Feinden zum Trotz streckst du deine Hand aus, deine Rechte rettet mich. 8. Der Herr beschließt für mich. Herr, deine Gnade währt ewiglich. Das Werk deiner Hände [mich] lasse nicht. Psalm 139 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. Herr, du hast mich erforscht und kennst mich. 2. Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen du weißt mein Sinnen seit jeher. 3. Mein Gehen und mein Liegen sichtest du, mit all meinen Wegen bist du vertraut. 4. Denn kein Wort ist auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht wüsstest 5. [Von allen Seiten] hinten und vorn hast du mich eingeschlossen und auf mich deine Hand gelegt. 6. Zu wunderbar ist mir solch Wissen, erhaben, ich erreiche es nicht. 7. Wohin soll ich gehen vor deinem Geiste und wohin vor deinem Antlitz fliehen? 8. Wenn ich in den Himmel stiege, dort bist du, und machte ich die Unterwelt zum Lager, da bist du auch. 9. Erhöbe ich mich auf des Morgenrotes Flügeln und ruhte im Äußersten des Meeres, 10. Auch dort würde deine Hand mich leiten, deine Rechte mich fassen. 11. Und glaubte ich, die Finsternis werde mich gewiss aufnehmen, so würde die Nacht licht um mich. 12. Selbst die Finsternis verbirgt nichts vor dir, die Nacht leuchtet wie der Tag, das Dunkel gleicht der Helle. 13. Denn du hast meine Nieren gebildet, wobst mich in dem Schoße meiner Mutter. 14. Ich preise dich, dass mir Wunder erwiesen wurden: wunderbar sind deine Werke, und ich erkenne es wohl an. 15. Nicht verhohlen war mein Gebein vor dir, da ich im Verborgenen gepresst wurde, gewirkt wurde in der Erde Tiefen. 16. Meine Körperteile sahen deine Augen, und in dein Buch wurden sie alle verzeichnet, auch die künftig gebildet werden, von denen noch kein Einziger da ist. 17. Und wie schwer sind mir deine Gedanken! Gott, wie mächtig ihre Zahl! 18. Wollte ich sie zählen, sie sind ja zahlreicher als Sand. Ich erwache und noch bin ich bei dir. 19. Wenn du doch, o Gott, den Frevler töten wolltest, dann werdet ihr Blutmänner von mir weichen. 20. Die dich zur Falschheit aussprechen, bei dir falsch schwören, sind deine Feinde. 21. Deine Hasser, Herr, hasse ich gewiss, und mit deinen Widersachern hadere ich. 22. Mit dem größten Hasse verabscheue ich sie, Feinde sind sie mir geworden. 23. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich und erkenne meine Gedanken. 24. Siehe zu, ob an mir nicht die Art der Sünde sei. O, führe mich auf dem Wege der Ewigkeit. Psalm 140 1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids. 2. Rette mich, Herr, von bösen Menschen; behüte mich vor gewalttätigen Männern. 3. Die im Herzen Böses erdacht haben, alle Tage erregen sie Streit. 4. Sie haben ihre Zunge wie eine Schlange geschärft, Skorpiongift ist unter ihren Lippen. Sela. 5. Behüte mich, Herr, vor den Händen der Ruchlosen, bewahre mich vor den gewalttätigen Leuten, die mich zu Fall bringen wollen. 6. Die Mächtigen haben mir Schlingen und Seile gelegt, ein Netz gebreitet neben dem Pfad, sie haben mir Fallen gestellt. Sela. 7. Aber ich sprach zum Herrn: Mein Gott bist du, vernimm, Herr, meines Flehens Ruf. 8. Gott, mein Herr, ist die Feste meines Heils, du deckst mein Haupt am Waffentage. 9. Erfülle nicht, Herr, die Wünsche des Frevlers, sein Vorhaben führe nicht aus, dass sich nicht überhebe — Sela — 10. Das Haupt derer, die mich umlauern; aber das Unheil, das sie mit ihren Lippen aussprachen, wird sie selber bedecken. 11. Man wird auf sie Kohlen stürzen, ins Feuer wird er sie werfen, in Fluten, dass sie nicht wiedererstehen. 12. Der Mann der [bösen] Zunge wird nicht im Lande bestehen; den Mann der Gewalt — wird Unglück jagen zum Sturze. 13. Ich weiß, dass der Herr den Armen Recht schafft und Gerechtigkeit den Dürftigen. 14. Gewiss, Gerechte danken deinem Namen, Redliche bleiben vor deinem Angesicht. Psalm 141 1. ein Psalm Davids. Herr, ich rufe dich, eile zu mir, vernimm meine Stimme, wenn ich zu dir rufe. 2. Es sei mein Gebet vor dir wie ein Weihrauchopfer, meine gehobenen Hände wie das Abendopfer. 3. Bestelle, Herr, meinem Munde Hut, bewahre die Öffnung meiner Lippen. 4. Dass mein Sinn nicht zu böser Rede lenke, frevelhafte Handlungen zu verüben mit Übeltätern; dass ich nicht koste von ihren Leckereien. 5. Möge mich der gerechte [Gott] mit Gnade züchtigen und zurechtweisen, aber das Salböl nicht von meinem Haupt nehmen. Dass ich noch — und darauf ist gerichtet mein Gebet — ihr Unglück sehe. 6. Hart wie Felsen entzogen sich mir ihre Richter [mir Recht zu gewähren), nachdem sie meine liebevollen Worte gehört. 3 7. Wie man die Erde durchfurcht und spaltet, so werden unsere Gebeine zerstreut bis an die Öffnung der Hölle. 8. Aber auf dich, Gott, mein Herr, sind meine Augen gerichtet, bei dir berge ich mich, gib nicht mein Leben preis. 9. Behüte mich vor der Gewalt der Schlinge, die sie mir gelegt, und den Fallen der Übeltäter. 10. Mögen die Frevler in die eigenen Netze fallen allesamt, während ich durchkomme. Psalm 142 1. Eine Betrachtung von David, als er in der Höhle war. Ein Gebet. 2. Mit meiner Stimme schreie ich zum Herrn, mit meiner Stimme flehe ich zum Herrn. 3. Mein Leid klage ich vor ihm, meine Not erzähle ich ihm. 4. Wenn mein Geist in mir verschmachtet, so kennst du meinen Pfad, auf dem Wege, den ich wandle, haben sie mir eine Schlinge gelegt. 5. Blicke rechts und sieh, da ist mir kein Bekannter, entschwunden ist mir die Zuflucht, niemand fragt nach mir. 6. Ich schreie zu dir, Herr, spreche: Du bist mein Schutz, mein Teil im Lande des Lebens. 7. Vernimm mein Flehen, denn ich bin sehr elend, rette mich vor meinen Verfolgern, denn sie sind stärker als ich. 8. Befreie mich aus der Gefangenschaft, deinen Namen zu preisen. Mit mir schmücken sich die Gerechten, wenn du mir wohltust. Psalm 143 1. ein Psalm Davids. Herr, höre mein Gebet, horch auf mein Flehen; erhöre mich in deiner Treue, in deiner Gerechtigkeit. 2. Ach, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht denn vor dir ist kein Lebender gerecht. 3. Es verfolgt mich der Feind, er tritt mein Leben zu Boden, er hat mich in Finsternis gesetzt wie die ewig Toten. 4. Es verschmachtet in mir mein Geist, in mir entsetzt sich mein Herz. 5. Ich bedenke Tage der Vorzeit, sinne überall deine Werke, über deiner Hände Werk denke ich nach. 6. Ich breite meine Hände zu dir empor, mein Gemüt ist wie ein [nach Regen] lechzendes Land zu dir. Sela. 7. Eilends erhöre mich, Herr, denn schwindet mein Geist, birg nicht dein Angesicht vor mir; ich würde gleich denen, die in die Grube fahren. 8.Verkünde mir am Morgen deine Gnade, denn auf dich vertraue ich; mache den Weg mir kund, den ich gehen soll, denn auf dich setze ich meine Hoffnung. 9. Rette mich vor meinen Feinden, Herr; dir habe ich vertraut. 10. Lehre mich deinen Willen tun, denn du bist mein Gott; dein gütiger Geist leite mich auf ebenem Wege. 11. Um deines Namens willen, Herr, erhalte mich; um deiner Gerechtigkeit willen führe mich aus Drangsal. 12. In deiner Gnade rotte meine Feinde aus und vernichte alle, die mich bedrängen, denn ich bin dein Knecht. Psalm 144 1. Von David. Gepriesen sei der Herr, mein Hort, der meine Hände zum Kampf gewohnt hat, meine Finger zum Kriege.2 Meine Gnade und meine Burg, meine Feste und mein Befreier, mein Schild und meine Zuflucht, der mir Völker unterwirft. 3. Herr, was ist der Mensch, dass du ihn kennst, der Menschensohn, dass du auf ihn achtest? 4. Der Mensch gleich dem Hauch, seine Tage sind wie der enteilende Schatten.5 Herr, neige deinen Himmel und steige hernieder, rühre die Berge an, dass sie rauchen. 6. Schleudre Blitze und zerstreue sie, sende deine Pfeile und verscheuche sie 7. Strecke deine Hand aus der Höhe, befreie und rette mich aus mächtigen Gewässern, aus der Hand der Fremden, 8. Deren Mund Falschheit redet, und deren Rechte die Lüge ist. 9. Gott, ein neues Lied will ich dir singen, auf zehnsaitigem Psalter dir spielen. 10. Der den Königen Sieg verleiht, der seinen Knecht David von dem Schwert des Unheils gerettet. 11. Befreie und errette mich aus der Hand der Fremden, deren Mund Falschheit redet, und deren Rechte die Lüge ist. 12. Unsere Söhne sind wie Sprösslinge emporgewachsen in ihrer Jugend; unsere Töchter wie geschnitzte Ecksäulen nach der Bauart eines Tempels. 13. Unsere Speicher sind gefüllt, spendend von jeder Art, unsere Schafe tausendfältig, myriadenfach sich mehrend auf unsern Fluren. 14. Unsere Rinder trächtig, kein Riss [in der Mauer] und keines lauft davon, auch kein Geschrei in unseren Straßen. 15. Wohl dem Volke, dem also geschieht; wohl dem Volke, dessen Gott der Herr ist. Psalm 145 1. Loblied von David. Ich will dich erheben, mein Gott, o König, und preisen deinen Namen ewig und immer. 2. An jedem Tage preise ich dich und rühme deinen Namen ewig und immer. 3. Groß ist der Herr und sehr gerühmt, seine Größe ist unergründlich. 4. Ein Geschlecht rühmt dem anderen deine Werke und deine Machttaten melden sie. 5. Den herrlichen Glanz deiner Majestät und deine Wundertaten will ich erzählen. 6. Die Macht deiner furchtbaren Taten sprechen sie aus, und deine Größe will ich erzählen. 7. Die Erinnerung an deine große Güte drücken sie aus und über deine Gerechtigkeit jubeln sie. 8. Gnädig und barmherzig ist der Herr, langmütig und von großer Gnade. 9. Gütig ist der Herr gegen alle und sein Erbarmen ist über all seine Werke. 10. Es loben dich, Herr, all deine Werke, und deine Frommen segnen dich. 11. Die Herrlichkeit deiner Herrschaft sprechen sie aus, und von deiner Starke reden sie. 12. Den Menschenkindern seine Stärke zu künden und die Herrlichkeit der Majestät seiner Herrschaft. 13. Dein Reich ist ein Reich für immer und ewig, und deine Herrschaft geht durch 14. Der Herr stützt alle Gefallenen und richtet auf alle Gebeugten. 15. Die Augen aller warten auf dich, und du gibst ihnen ihre Nahrung zu rechter Zeit. 16. Du öffnest deine Hand und sättigst alles Lebendige nach Wunsch. 17. Gerecht ist der Herr in all seinen Wegen und gnadenvoll in all seinen Werken. 18. Nahe ist der Herr allen, die ihn rufen, allen, die ihn anrufen in Wahrheit. 19. Er tut den Willen derer, die ihn fürchten, und ihr Flehen hört er und hilft ihnen. 20. Es hütet der Herr alle, die ihn lieben, aber alle Frevler vertilgt er 21. Des Herrn Ruhm will mein Mund aussprechen; es preisen alle Geschöpfe seinen heiligen Namen ewig und immerdar. Psalm 146 1. Halleluja. Rühme meine Seele den Herrn! 2. Ich will den Herrn rühmen mein Leben lang, lobpreisen meinen Gott, so lang ich da bin. 3. Vertraut nicht auf Fürsten, auf den Menschensohn, bei dem keine Hilfe ist. 4. Geht ihm der Odem aus, so kehrt er in seine Erde zurück. Am selbigen Tage sind hin seine Anschläge. 5. Wohl dem, dessen Beistand Jakobs Gott ist, des Hoffnung nur auf den Herrn seinen Gott ist. 6. Der Himmel und Erde geschaffen, das Meer und alles, was darin, der Treue hält auf ewig. 7. Der Recht schafft den Gedrückten und Brot gibt Hungrigen. Der Herr [löst] die Fessel der Gefesselten. 8. Der Herr macht die Blinden sehen, der Herr richtet auf die Gebeugten, der Herr liebt die Gerechten. 9. Der Herr schützt die Fremdlinge, Waisen und Witwen kräftigt er, aber den Weg der Frevler beugt er ab [führt er irre]. 10. Der Herr regiert ewig, dein Gott, Zijon, für alle Geschlechter. Halleluja! Psalm 147 1. Halleluja! Wahrlich, schön ist es unsern Gott zu lobpreisen, wahrlich, lieblich; ihm geziemt Lobgesang. 2. Der Herr baut Jerusalem, die Verstoßenen Israels sammelt er. 3. Er heilet, die gebrochenen Gemütes und verbindet ihre Wunden. 4. Er zählet die Zahl der Sterne, er zählet sie alle mit Namen. 5. Groß ist unser Herr und reich an Kraft, seine Einsicht unaussprechlich. 6. Der Herr stärkt die Gebeugten, die Frevler erniedrigt er bis zur Erde. 7. Stimmet an dem Herrn ein Danklied, lobpreiset unsern Gott mit der Zither. 8. Der den Himmel bedeckt mit Wolken, und der Erde Regen bereitet, der auf den Bergen Gras sprossen läßt, 9. Er gibt dem Vieh seine Nahrung, den jungen Raben, wenn sie rufen. 10. Nicht an des Rosses Stärke hat er Gefallen, nicht an des Mannes Schenkeln Lust. 4 11. Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten, die auf seine Gnade harren. 12. Preise, Jerusalem, den Herrn, rühme deinen Gott, Zijon! 13. Denn befestigt hat er die Riegel deiner Tore, gesegnet deine Kinder in deiner Mitte. 14. Er verleiht deinem Gebiet Heil, mit dem Fett des Weizens sättigte er dich. 15. Er sendet sein Wort zur Erde, schnell läuft sein Ausspruch. 16. Der Schnee gibt wie Wolle und Reif streut wie Asche, 17. Der seinen Reif wie Brosamen schleudert; wer kann bestehen vor seiner Kälte? 18. Dann aber sendet er sein Wort und lässt sie schmelzen, er lässt seinen Wind wehen, so zerrinnen sie zu Wasser. 19. Er verkündete Jakob seine Werke, seine Satzungen und Rechte Israel. 20. Nicht also hat er irgendeinem Volk getan, und Rechte kennen sie nicht. Halleluja! Psalm 148 1. Halleluja! Lobet den Herrn aus dem Himmel, lobet ihn in allen Höhen! 2. Lobet ihn, alle seine Engel, lobt ihn, all sein Heer: 3. Lobet ihn, Sonne und Mond, lobet ihn, alle Sterne des Lichts! 4. Lobet ihn, Himmel der Himmel, das Wasser, das über dem Himmel! 5. Alle sollen des Herrn Namen loben, denn er gebot, und sie wurden geschaffen. 6. Er gab ihnen für ewig Bestand; ein Gesetz gab er und es wandelt nicht. 7. Lobet den Herrn von der Erde, ungeheure und alle Tiefen! 8. Feuer und Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwind, der sein Wort vollstreckt! 9. Berge und alle Hügel, Fruchtbäume und alle Zedern! 10. Wild und alles Vieh, Gewürm und jeder beschwingte Vogel! 11. Erdenkönige und alle Nationen, Fürsten und alle Mächtigen der Erde!12 Jünglinge samt Jungfrauen, Greise samt Jungen! 13. Alle sollen des Herrn Namen loben, denn erhaben ist sein Name allein; seine Majestät ist über Himmel und Erde. 14. Er erhöhte das Horn seines Volkes und gab Ruhm all seinen Frommen, den Kindern Israel, dem ihm nahen Volke. Halleluja! Psalm 149 1. Halleluja! Singet dem Herrn ein 2 neues Lied, seinen Ruhm in den Versammlungen der Frommen! 2. Israel freue sich seines Schöpfers, Zijons Kinder sollen jubeln mit ihrem König; 3. Loben seinen Namen im Reigen, mit Pauken und Zither ihm spielen. 4. Denn gnädig ist der Herr seinem Volke, er schmückt die Gebeugten mit Hilfe. 5. Es jauchzen die Frommen in Ehren, sie jubeln auf ihren Lagern. 6. Erhebung Gottes ist in ihrem Munde und zweischneidiges Schwert in ihren Händen. 7. Rache zu üben an den Völkern, zu züchtigen die Nationen. 8. Ihre Könige in Bande zu schlagen und ihre Edlen in eiserne Ketten. 9. An ihnen zu üben das vorgeschriebene Recht. Eine Herrlichkeit ist er all seinen Frommen. Halleluja! Psalm 150 1. Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in seiner mächtigen Wölbung. 2. Lobet ihn ob seinen Machttaten, lobet ihn nach seiner erhabenen Große! 3. Lobet ihn mit Psalter und Zither. 4. Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saitenspiel und Flöten. 5. Lobet ihn mit helltönenden Cymbeln, lobet ihn mit schmetternden Cymbeln! 6. Alles, was Odem hat, lobe Jah. Halleluja!