15 Januar 2006

Scharons Ärzte mahnen zur Geduld

Der Gesundheitszustand von Ministerpräsident Ariel Sharon ist nach Angaben des israelischen Rundfunks „sehr beunruhigend“. Wenn sich nicht bald ein deutliches Zeichen der Besserung einstelle, müsse schon ein Wunder geschehen, um Sharon aus dem Koma zu wecken. Je länger er ohne Bewusstsein sei, desto geringer würden die Chancen seines Erwachens und einer annähernden Normalisierung seiner Funktionen.

Eine Woche nach der Einweisung ins Krankenhaus riefen seine Ärzte die Öffentlichkeit auf, sich in Geduld zu üben. „Wer erwartet, dass es in den nächsten Tagen deutliche Änderungen im Gesundheitszustand des Ministerpräsidenten geben wird, der belügt sich selbst.“ Wir begeben uns jetzt auf einen langen Weg“, so ein leitender Vertreter des Hadassa-Krankenhauses.

Trotz der ursprünglichen Absicht, die Verabreichung von Medikamenten zur Aufrechterhaltung des künstlichen Komas einzustellen und Sharon aus dem einwöchigen Koma zu holen, entschied am Mittwoch das behandelnde Team, weiterhin eine kleine Menge an Medikamenten zu verabreichen. Die Entscheidung wurde gefällt, nachdem Sharon mehrmals schwer gehustet hatte und sein Blutdruck stark angestiegen war. Der leitende Chirurg Sharons, Prof. Felix Umanski, erklärte, dass Veränderungen des Blutdrucks es erforderlich machten, weiterhin Medikamente zu geben, um den Zustand stabil zu halten.

Der Zustand des Ministerpräsidenten ist weiterhin ernst, aber stabil. Im Laufe der Woche wurde eine leichte Verbesserung verzeichnet. Im Krankenhaus hieß es, dass die Reaktionen Sharons auf Schmerzen in der rechten Hand und dem rechten Bein zugenommen haben und sogar eine leichte Bewegung des linken Beines, das sich bis jetzt nicht bewegt hatte, zu erkennen war. (Yedioth Aharonoth, 12.1.)