Das Erste Buch der Könige (Melachim Alef) in der (angepassten) Übertragung von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld.
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Kapitel 1
Davids Alter. Salomo als König eingesetzt.
Der König David war alt und betagt geworden; sie bedeckten ihn mit Kleidern, aber es wurde ihm nicht warm.
Da sprachen seine Diener zu ihm: Man suche dem König, unserm Herrn, ein jungfräuliches Mädchen, dass sie dem König aufwarte und ihm zur Pflegerin sei; sie liege auch an deinem Busen, dass es unserm Herrn, dem König, warm werde.
Man suchte nach einem schönen Mädchen im ganzen Gebiet Israels, man fand die Sunammitin Awischag und brachte sie dem König.
Das Mädchen war sehr schön; also ward sie dem König eine Pflegerin und bediente ihn; aber der König erkannte sie nicht.
Adonija, Sohn der Haggit, erhob sich in jener Zeit und dachte: Ich werde [nach meines Vaters Tode] König sein. Er schaffte sich Wagen und Reiter an und fünfzig Mann, die vor ihm herliefen.
Sein Vater kränkte ihn im Leben nicht, dass er gesprochen hätte: Warum tust du solches? Er war auch sehr schön von Gestalt. Er war als Zweiter geboren nach Awschalom [und rechnete nach dessen Tod auf die Thronfolge].
Er hatte sich mit Joab, dem Sohne Zerujas, und mit dem Priester Ebjatar verabredet, und sie unterstützten Adonija.
Aber der Priester Zadok und Benajahu, Sohn Jojadas, und der Prophet Natan und Simëi und Rëi und die Helden Davids hielten es nicht mit Adonija.
Adonija schlachtete einst Schafe, Rinder und Mastkälber an dem Steine Sohelet, der neben En-Rogel liegt, und lud dazu alle seine Brüder, die Söhne des Königs, und alle Männer Jehudas, die Diener des Königs, ein.
Aber den Propheten Natan und Benajahu und die Helden und seinen Bruder Salomo lud er nicht.
Da sprach Natan zu Batseba, der Mutter Salomos, also: Du hast wohl gehört, dass Adonija, Sohn der Haggit, König werden soll, ohne dass David unser Herr es weiß.
Komm, ich will dir einen Rat geben, dass du dein Leben und das Leben deines Sohnes Salomo rettest.
Gehe hinein zu dem König David und sprich zu ihm: Du hast doch, mein Herr und König, zugeschworen deiner Magd und gesprochen: Dein Sohn Salomo wird nach mir König sein, er wird auf meinem Thron sitzen! Warum nun ist Adonija König geworden?
Während du dort noch mit dem König redest, werde ich nachkommen und deine Reden bekräftigen.
Da ging Batseba zu dem König in das Gemach. Der König war damals sehr alt; die Sunammitin Awischag bediente den König.
Batseba neigte sich und warf sich nieder vor dem König; der König fragte sie: Was ist dir?
Sie sprach zu ihm: Mein Herr, du hast zugeschworen bei dem Herrn, deinem Gott, deiner Magd: Dein Sohn Salomo wird König sein nach mir, er wird sitzen auf meinem Thron.
Nun aber will Adonija König werden; du mein Herr, o König, du weißt es wohl nicht.
Er hat Stiere, Mastvieh und Schafe die Fülle geschlachtet und dazu geladen alle Söhne des Königs und den Priester Ebjatar und den Heerführer Joab; aber deinen Knecht Salomo hat er nicht geladen.
Auf dich aber mein Herr, o König, sind die Augen von ganz Jsrael gerichtet, dass du ihnen kund thuest, wer sitzen soll auf dem Thron meines Herrn des Königs nach ihm.
Wenn mein Herr, der König, sich dereinst zu seinen Vätern legt, werden ich und mein Sohn Salomo dem Tode verfallen sein.
Sie redete noch zu dem König, als der Prophet Natan kam.
Man meldete dem König: Der Prophet Natan is da. Er kam vor den König und warf sich vor dem König auf sein Angesicht zur Erde.
Natan hub an: Mein Herr und König, hast du angeordnet: Adonija soll König sein nach mir, er soll sitzen auf meinem Thron?
Denn er ist heute gegangen und hat Stiere, Mastvieh und Schafe die Fülle geschlachtet und hat dazu alle Söhne des Königs geladen, die Obern des Heeres und den Priester Ebjatar; sie essen und trinken vor ihm und rufen: Es lebe der König Adonija!
Aber mich, deinen Knecht, und den Priester Zadok und Benajahu, Sohn Jojadas, und deinen Knecht Salomo hat er nicht geladen.
War es von Seiten meines Herrn, des Königs, geschehen, ohne dass du hast wissen lassen deinen Knecht, wer sitzen soll auf dem Thron meines Herrn des Königs nach ihm?
Da rief der König David und sprach: Rufet mir Batseba [die inzwischen hinaus-gegangen war]! sie kam hinein zu dem König und stand vor dem König.
Da schwur der König und sprach: so wahr der Herr lebt, der mich erlöst hat aus jeglicher Not,
Dass wie ich dir geschworen habe beim Herrn, dem Gott Israels, und gesprochen: Dein Sohn Salomo wird König sein nach mir und wird auf meinem Thron sitzen an meiner statt! — also werde ich noch heute tun.
Da neigte sich Batseba mit dem Angesicht zur Erde und warf sich nieder vor dem König und sprach: Es lebe mein Herr, der König David, lange Zeit!
Der König David sprach: Rufet mir den Priester Zadok und den Propheten Natan und Benajahu, Sohn Jojadas. Sie kamen alle vor den König.
Der König sprach zu ihnen: Nehmet mit euch die Diener eures Herrn und lasset meinen Sohn Salomo auf meiner Mauleselin reiten und führet ihn hinab an den Gihon.
Dort salbe ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum König über Israel, dann stoßet in die Posaune und rufet: Es lebe der König Salomo!
Dann ziehet herauf hinter ihm her, dass er komme und auf meinem Thron sitze; er soll König sein an meiner statt; denn ihn habe ich bestimmt, ein Fürst zu sein über Israel und Jehuda.
Da rief Benajahu, Sohn Jojadas, dem König zu und sprach: Amen! Also wolle der Gott meines Herrn, des Königs!
So wie Gott mit meinem Herrn, dem König, war, so sei er mit Salomo, und erhöhe seinen Thron noch über den Thron meines Herrn, des Königs Davids.
Also zogen der Priester Zadok und der Prophet Natan, und Benajahu, Sohn Jojadas, und der Kreti und Pleti; sie ließen Salomo auf der Mauleselin des Königs David reiten und führten ihn an den Gihon.
Der Priester Zadok nahm das Horn mit Öl aus dem [Stifts-]Zelte und salbte Salomo; sie stießen in die Posaune und das ganze Volk rief: Es lebe der König, Salomo!
Das ganze Volk zog hinter ihm her; das Volk spielte auf Flöten und war in solcher Freude, dass die Erde von seinem Lärmen erbebte.
Das hörte Adonija und alle seine Geladenen; eben hatten sie aufgehört zu essen. Joab hörte den Schall der Posaune und fragte: Weshalb ist das tosende Lärmen der Stadt?
Noch sprach er, da kam Jonatan, Sohn des Priesters Ebjatar. Adonija sprach zu ihm: Komm’ nur, denn ein wackerer Mann bist du und Gutes bringst du zur Botschaft.
Jonatan antwortete jedoch und sprach zu Adonija: Aber unser Herr, der König David, hat Salomo zum König eingesetzt!
Der König hat mit ihm gesandt den Priester Zadok und den Propheten Natan und Benajahu, Sohn Jojadas, und den Kreti und Pleti; sie haben ihn reiten lassen auf der Mauleselin des Königs.
Dann haben ihn der Priester Zadok und der Prophet Natan zum Könige gesalbt am Gihon und sind von dort fröhlich heraufgezogen, und die Stadt erbrauste [von ihrer Freude]. Das ist der Lärm, den ihr gehört.
Bereits hat sich auch Salomo auf den Königsthron gesetzt.
Die Diener des Königs sind hineiegangen zu segnen unsern Herrn, den König David, mit den Worten: Dein Gott mache glänzender den Namen Salomos als deinen Namen und erhebe seinen Thron über deinen Thron! Und der König verbeugte sich auf dem Lager.
Der König sprach dabei also: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der mich hat erleben lassen, dass [mein Sohn] auf meinem Thron sitzt.
Da erschraken alle Geladenen, die bei Adonija waren. Sie standen auf und gingen jeder seines Weges.
Adonija fürchtete sich vor Salomo. Er machte sich daher auf und ging hin und faßte die Hörner des Altars [der als Asyl galt].
Es wurde dem Salomo berichtet mit den Worten: Adonija fürchtet den König Salomo; er hat die Hörner des Altars gefaßt und gesprochen: Es schwöre mir heute der König Salomo, dass er seinen Knecht nicht töte durch das Schwert.
Salomo ließ ihm sagen, wenn er ein wackrer Mann sein wird, so soll keines von seinen Haaren zur Erde fallen; wenn aber an ihm schlechtes gefunden wird, so stirbt er.
Der König Salomo schickte hin, und sie führten ihn von dem Altar herab. Er kam und warf sich nieder vor dem König Salomo. Salomo sprach zu ihm: Geh nach Hause!
Kapitel 2
Davids Ableben. Seine lezten Anordnungen.
Als nun der sterbetag Davids herankam, da gebot er seinem Sohne Salomo und sprach:
Ich gehe den Weg aller Welt, so sei mutig und sei ein Mann!
Beobachte die Vorschriften des Herrn deines Gottes, dass du auf seinen Wegen gehest, seine Satzungen wahrest, seine Gebote, seine Rechte und seine Zeugnisse, wie geschrieben ist in der Lehre Moses; damit du glücklich seiest in allem, was du thuest, und überall, wohin du dich wendest.
Damit der Herr seine Zusage bestätige, die er über mich ausgesprochen mit den Worten: Wenn deine Söhne achten ihres Weges, zu wandeln vor mir in Wahrhaftigkeit mit ihrem ganzen Herzen und mit ihrer ganzen Seele, so verheiße ich: Es soll von deinem Geschleht nie- mals fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels.
Du weißt, was mir Joab, der Sohn Zerujas, einst getan, was er getan den beiden Heerführern Israels: Abner, dem Sohne Ners, und Amasa, dem Sohne Jeters, die er erschlagen; er vergoß Blut des Krieges im Frieden und brachte Blut des Krieges an seinen Gurt, der an seinen Hüften, und an seinen Schuh, der an seinen Füßen.
Verfahre also [mit ihm] nach deiner Weisheit, lasse ihn nicht ergraut und in Frieden sterben.
Aber den Söhnen Barfillais aus Gilead erweise Liebe, und sie seien unter deinen Tischgenossen, denn also nahten sie mir, da ich vor deinem Bruder Awschalom floh.
Da ist bei dir auch Simei, Sohn Geras, der Benjaminite aus Bahurim, er schmähte mich sehr schimpflich am Tage meiner Flucht nach Mahanajim; er kam mir aber dann entgegen am Jordan und ich schwur ihm beim Herrn: Ich werde dich nicht töten mit dem Schwert.
Und nun, lass ihn doch nicht straflos ausgehen, denn du bist ein weiser Mann und du wirst wissen, was du ihm tun sollst, dass du sein greises Haupt senkest mit Blut in die Gruft.
David legte sich zu seinen Vätern; er wurde begraben in der stadt Davids.
David regierte über Israel vierzig Jahre. In Hebron regierte er sieben Jahre und in Jerusalem regierte er drei und dreißig Jahre.
Salomo saß dann auf dem Thron seines Vaters David und sein Königtum war sehr gesichert. Salomo vernichtet seine Feinde.
Adonija, Sohn der Haggit, kam eines Tages zu Batseba, der Mutter Salomos. sie prach: Kommst du in friedlicher Absicht? Er erwiderte: Gewiß, in friedlicher Absicht.
Er sagte zu ihr weiter: Ich habe ein Anliegen an dich. Sie antwortete: sprich!
Da sprach er: Du weißt, dass das Königtum eigentlich mein war; auf mich richtete ganz Israel seine Augen, dass ich König werde; aber das Königtum wurde meinem Bruder zugewendet, denn vom Herrn war es ihm beschieden.
Und nun habe ich Eins von dir zu erbitten, weise mich nicht zurück. Sie sagte ihm: Rede doch!
Er sprach nun: Sprich du doch mit dem König Salomo, er wird dich nicht zurüctweisen, dass er mir die Sunammitin Awischag zur Frau gebe.
Batseba sprach: Gut, ich will deinetwegen mit dem König reden.
Batseba kam zum König Salomo, um mit ihm wegen Adonija zu reden. Der König erhob sich ihr entgegen und verbeugte sich vor ihr. Er setzte sich auf seinen Thron und stellte einen Stuhl für die Mutter des Königs; sie saß zu seiner Rechten.
Daun sprach sie: Eine kleine Bitte will ich von dir erbitten, weise mich nicht zurück. Der König antwortete ihr: Erbitte, meine Mutter, denn ich werde dich nicht zurückweisen.
Sie sprach: Man möge die Sunammitin Awischag deinem Bruder Adonja zur Frau geben.
Da antwortete der König Salomo und sprach zu seiner Mutter: Warum erbittest du nur die Sunammitin Awischag für Adonija? Erbitte ihm lieber das Königtum, denn er ist mein älterer Bruder; ihm, wie dem Priester Ebjatar und Joab, dem Sohne Zerujas.
Der König schwur deshalb beim Herrn also: so thue mir Gott und so fahre er fort, dass sich Adonija um sein Leben geredet hat.
Und nun, so wahr der Herr lebt, der mich fest aufgestellt und mich hat sitzen lassen auf dem Thron meines Vaters David, und der mir ein Haus gemacht, wie er verheißen, dass noch heute Adonija sterben soll.
Der König Salomo befahl dem Benajahu, Sohn Jojadas, [den Adonija zu töten]; und er stieß ihn nieder, dass er starb.
Dem Priester Ebjatar befahl der König: Geh nach Anatot auf deine Güter, denn ein todeswürdiger Mann bist du. Aber jetzt will ich dich nicht töten, weil du getragen die Lade Gottes, des Herrn, vor meinem Vater David, und weil du an allen Leiden meines Vaters teilgenommen hast.
So verstieß salomo den Ebjatar, dass er nicht mehr [Hohe-]priester des Herrn war; es ging somit in Erfüllung das Wort des Herrn, das er geredet über das Haus Eli in Silo.
Das Gerücht [von diesen Ereignissen] kam an Joab — Joab hatte es mit Adonija gehalten, wenn auch nicht mit Awschalom — da floh Joab in das Zelt des Herrn und faßte die Hörner des Altars.
Es wurde dem König Salomo berichtet, dass Joab geflohen in das Zelt des Herrn und neben dem Altar sei. Da schickte Salomo Benajahu, den Sohn Jojadas, mit den Worten: Geh, stoße ihn nieder!
Benajahu ging hinein in das Zett des Herrn und sprach zu ihm: so befahl der König: Geh hinaus! Er erwiderte: Nein, hier will ich sterben. Benajahu brachte dem König Bescheid: So hat Joab geredet und so hat er mir geantwortet.
Der König sprach zu ihm: Thue, wie er geredet, und stoße ihn nieder und begrabe ihn, dass du abwendest das unschuldige Blut, das Joab vergossen, von mir und von dem Hause meines Vaters.
Der Herr wird kommen lassen das Blut [die Todesstrafe] auf sein Haupt, da er niedergestoßen zwei Männer, gerechtere und bessere als er, und sie mit dem Schwerte erschlagen, ohne dass es mein Vater David gewusst: Abner, den Sohn Ners, den Heerführer Israels, und Amasa, den Sohn Jeters, den Heerführer Jehudas.
Ihr Blut komme auf das Haupt Joabs und auf das Haupt seiner Nachkommen auf ewig; aber mit David uud seinen Nachkommen und seinem Hause und seinem Throne wird Frieden sein für ewig von dem Herrn.
Benajahu, Sohn Jojadas, ging hin und stieß [Joab] nieder und tötete ihn; er wurde begraben in seinem Hause in der Steppe.
Der König setzte Benajahu, den Sohn Jojadas, an [Joabs] statt über das Heer, und den Priester Zadok setzte der König anstatt Ebjatars.
Der König ließ dann Simëi rufen und sprach zu ihm: Baue dir ein Haus in Jerusalem und wohne daselbst; gehe von da nach keiner Richtung fort.
Denn, dass du es weißt, an dem Tage, da du hinausgehest und den Bach Kidron überschreitet, mußt du sterben; dein Blut kommt über dein Haupt.
Simëi sprach zum Könige: Es ist gut; so wie mein Herr, der König, befohlen, so wird dein Knecht tun. Und Simei wohnte in Jerusalem lange Zeit.
Aber nach Verlauf dreier Jahre entflohen dem Simëi zwei Knechte zu Achis, dem Sohne Maachas, dem König von Gat. Man zeigte dem Simsëi an: Deine Knechte sind in Gat.
Da machte sich Simëi auf; er sattelte seinen Esel und ging nach Gat zu Achis, seine Knechte aufzusuchen. Simëi ging also hin und brachte seine Knechte aus Gat.
Dem Salomo wurde berichtet, dass Simëi aus Jerusalem nach Gat gegangen und zurüugekommen sei.
Der König ließ Simëi rufen und sprach zu ihm: Habe ich dich nihct schwören lassen beim Herrn und dich verwarnt mit den Worten: An dem Tage, da du nach irgend einer Richtung fortgehest, mußt du sterben? Und du sprachst zu mir: Es ist gut, ich habe es gehört.
Warum hast du nicht beachtet den Schwur des Herrn und das Gebot, das ich dir aufgelegt?
Der König sprach weiter zu Simëi: Du kennst all das Böse, — du weißt ja, was ich meine, — das du meinem Vater David getan. Der Herr bringt nun deine Bosheit auf dein Haupt.
Der König Salomo aber bleibt gesegnet, und der Thron Davids wird gesichert sein vor dem Herrn auf ewig.
Der König gebot Benajahu, dem Sohne Jojadas; er ging hin und stieß [Simëi] nieder, dass er starb. So war das Königtum gesichert in der Hand Salomos.
Kapitel 3
Salomos weise Entscheidung.
Salomo verschwägerte sich mit Pharao, dem König von Ägypten. Er nahm die Tochter Pharaos zur Frau und brachte sie in die Stadt Davids, bis sein Haus und das Haus des Herrn und die Mauern um Jerusalem fertig waren.
Das Volk opferte noch immer auf Höhen, denn es war kein Haus gebauet für den Namen des Herrn bis zu jenen Tagen.
Salomo liebte den Herrn; er wandelte nach den Gesetzen seines Vaters David, nur dass er auf Höhen opferte und räucherte.
Der König ging nach Gibeon, um dort zu opfern, denn dies war das bedeutende Heiligtum. Tausend Ganzopfer opferte Salomo auf diesem Altar.
In Gibeon erschien der Herr dem Salomo im Traume der Nacht. Gott sprach zu ihm: Begehre, was ich dir geben soll.
Salomo sprach [vor Gott]: Du hast deinem Knecht David, meinem Vater, große Huld erwiesen, so wie er vor dir wandelte in Wahrheit und in Gerechtigkeit und in Schlichtheit des Herzens; du hast ihm erhalten diese große Huld, dass du ihm einen Sohn gegeben, der heute auf seinem Throne sitzt.
Und nun, Herr, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König eingesetzt an stelle Davids, meines Vaters; ich aber bin jung; ich weiß nicht ein noch aus.
Dein Knecht ist mitten unter deinem Volke, das du erwählt, ein zahlreiches Volk, das nicht berechnet und nicht gezählt werden kann vor Menge.
So gib deinem Knecht einen verständigen Sinn, dein Volk zu richten, zu unterscheiden zwischen Gutem und Bösem; denn wer könnte sonst dein mächtiges Volk richten?
Es gefiel dem Herrn, dass Salomo solches erbeten hatte.
Gott sprach daher zu ihm: Weil du dies erbeten hast, — du hast für dich nicht erbeten langes Leben oder Reichtum oder das Leben deiner Feinde, sondern nur Einsicht, das Rechtsprechen zu verstehen, —
So erfülle ich deinen Wunsch; ich gebe dir einen weisen und einsichtigen Sinn, dass deinesgleichen nicht gewesen ist vor dir und nicht sein wird nach dir.
Aber auch was du nicht erbeten gebe ich dir, Reichtum und Ehre, dass deinesgleichen niemand gewesen unter den Königen — für alle deine Tage.
Und wenn du in meinen Wegen wandeln wirst, zu wahren meine Satzungen und meiner Gebote, so wie dein Vater David gewandelt, dann werde ich deine Tage verlängern.
Salomo erwachte; es war ein Traum. Er ging nach Jerusalem und stellte sich vor die Bundeslade des Herrn; dort opferte er Ganzopfer und Mahlopfer und bereitete ein Mahl allen seinen Dienern.
Damals kamen zwei Buhlweiber vor den König und standen vor ihm.
Das eine Weib sprach: Bitte, Herr, ich und dieses Weib wohnen in einem Hause; da gebar ich mit ihr zusammen im Hause.
Am dritten Tage nämlich nach meinem Gebären, gebar auch dieses Weib, Wir waren beisammen, kein Fremder wohnte mit uns im Hause, nur wir beide waren im Hause.
Da starb der Sohn dieses Weibes nachts, weil sie auf ihm [im Schlafe] gelegen hat.
Nun stand sie auf mitten in der Nacht und nahm meinen Sohn von meiner Seite, als deine Magd schlief, und legte ihn an ihren Busen, den toten legte sie an meinen Busen.
Ich stand am Morgen auf, meinen Sohn zu säugen, da war er tot. Aber da ich ihn am Morgen betrachtete, war es nicht mein Sohn, den ich geboren hatte.
Das andere Weib sprach hingegen: Nicht so! Mein sohn ist der lebende und dein Sohn is der tote. Diese wiederum sprach: Nicht so! Dein Sohn ist der tote und mein Sohn ist der lebende. Und so stritten sie vor dem König.
Der König sprach: Diese spricht: Der lebende ist mein Sohn und dein Sohn ist der tote; und diese spricht: Nicht so! Dein Sohn ist der tote und mein Sohn ist der lebende.
Der König befahl: Bringt mir ein Schwert. Man brachte das Schwert vor den König.
Nun sprach der König: Hauet das lebende Kind entzwei und gebet eine Hälfte der einen und eine Hälfte der andern.
Da sprach die Frau, deren Sohn der lebende war, zum Könige — denn es erglühte ihre Liebe für ihren Sohn —: Bitte Herr, gebet ihr das lebende Kind, nur tötet es nicht. Aber jene sprach: Weder mein noch dein sei es. Zerhauet es.
Da rief der König: Ihr gebet das lebende Kind, tötet es nicht. Diese ist die Mutter.
Als ganz Israel den Ausspruch hörte, den der König getan, da fürchteten sie sich vor dem König; denn sie sahen, dass die Weisheit Gottes in ihm war, Recht zu üben.
Kapitel 4
König Salomos Beamte.
Der König Salomo herrschte also über ganz Israel.
Das sind die Obern, die er eingesetzt hatte: Asarja, Sohn Zadoks, Priester.
Elihoref und Ahijah, die Söhne Sisas, Reichsschreiber.
Benajahu, Sohn Jojadas, über das Heer, Zadok und Ebjatar Priester.
Asarja, Sohn Natans, über die Vorsteher, und Sabud, Sohn Natans, der Priester, Gesellschafter des Königs.
Ahisar Hausverwalter; Adoniram, Sohn Abdas, Frohnmeister.
Salomo hatte zwölf Vorsteher über ganz Israel; die verpflegten den König und sein Haus; einen Monat im Jahr lag es jedem ob, ihn zu verpflegen.
Das sind ihre Namen: Ben-Hur auf dem Gebirge Efraim;
Ben-Deker in Makaz und Saalbim und Bet Semes und Elon-Bet-Hanan;
Ben-Heßed in Arubot, ihm unterstand Socho und das ganze Land Hefer;
Ben-Abinadab hatte die ganze Landschaft Dor; Tafat, die Tochter Salomos, wurde seine Frau;
Baana, Sohn Ahiluds, über Taanach und Megiddo und das ganze Bet-Sean, das neben Zortan unterhalb Israel, von Bet Sean bis Abel Mehola bis jenseit von Jokmeam ;
Ben-Geber saß in Ramot Gilead. Ihm unterstanden die Weiler Jairs, Sohnes Manasse, in Gilead; auch der Strich Argob in Baschan, sechzig große Städte mit Mauern und ehernen Riegeln:
Ahinadab, Sohn Iddos, residierte in Mahanajim;
Ahimaaz in Naftali; auch er nahm eine Tochter Salomos, die Basemat, zur Frau:
Baana, Sohn Husais, in Asser und Bealot;
Josafat, Sohn Peruahs, in Issachar;
Simëi, Sohn Elas, in Benjamin;
Geber, Sohn Uris, im Lande Gilead — dem [ehemaligen] Lande Sichons, Königs von Emori, und Ogs, Königs von Baschan. — Ein Vorsteher war über das [ganze] Land.
Jehuda und Israel waren zahlreich wie der Sand am Meer, sie aßen und tranken und waren fröhlich.
Kapitel 5
Salomos Glanz und Hofstaat.
Salomo herrschte über alle Königreiche von dem Strome [Euphrat] an [östlich], bis zum Land der Philister [westlich] und an die Grenze von Ägypten [südlich]. Sie brachten Geschenke und dienten dem Slomo alle Tage seines Lebens.
Es war der Speisebedarf Salomos für einen Tag: Dreißig Kor Kernmehl und sechzig Kor Mehl;
Zehn feiste Rinder, zwanzig Rinder von der Weide und hundert Schafe, ohne die Rehe und Hirsche und Jahmur und das gemästete Federvieh.
Denn er waltete über das ganze Gebiet diesseits des Stromes, von Tifsah bis Gasa über alle Könige diesseits des Stromes; er hatte Frieden von allen Seiten ringsum.
Jehuda und Israel wohnten ruhig, jeder, unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, von Dan bis Beerseba, alle Tage Salomos.
Salomo hatte vierzigtausend Gespann Pferde zu seinen Wagen und zwölftausend Reiter.
Es verpflegten die [genannten] Vorsteher den König Salomo und alle, die zum Tische des Königs Salomo kamen, ein jeder in seinem Monat; sie ließen es an nichts fehlen.
Auch [lieferten sie] die Gerste und das Stroh für die Pferde und für die Renner; sie brachten es an den Ort, wo es hingehörte, jeder nach seiner Vorschrift.
Gott gab dem Salomo Weisheit, sehr große Einsicht und ausgebreitete Erkenntnis wie der Sand am Ufer des Meeres.
Die Weisheit Salomos war größer als die Weisheit aller Morgenländer und der Ägypter.
Er war weiser als alle Menschen, als Etan der Esrahi und Haman und Kalkol und Darda, die Söhne Machols, und sein Ruhm galt unter allen Völkern ringsum.
Er verfaßte dreitausend Sprüche, und seiner Lieder waren tausend und fünf.
Er dichtete über die Bäume, von der Zeder auf dem Libanon bis zum Ysop, der herauswächst an der Mauer; er dichtete [Fabeln] über das Vieh, über die Vögel, über das Gewürm und über die Fische.
Aus allen Völkern kamen sie, die Weisheit Salomos zu hören, alle Könige der Erde, die von seiner Weisheit gehört.
Hiram, König von Zor, sandte seine Diener an Salomo, als er hörte, dass man ihn zum Könige gesalbt anstatt seines Vaters; denn Hiram war immer ein Freund Davids gewesen.
Salomo sandte zu Hiram und ließ ihm sagen:
Du weißt, dass mein Vater David nicht vermochte ein Haus dem Namen des Herrn seines Gottes zu bauen wegen der Kriege, womit sie ihn umringten, bis der Herr sie ihm unterworfen hatte.
Doch nun hat der Herr, mein Gott, mir Ruhe geschaft ringsum, da ist kein Widersacher und kein böser Anstoß mehr.
Ich gedenke jetzt zu bauen ein Haus dem Namen des Herrn meines Gottes, wie der Herr zu meinem Vater David geredet: Dein Sohn, den ich setzen werde an deiner statt auf deinen Thron, der wird das Haus bauen meinem Namen.
Befiehl nun, dass man mir fälle Zedern aus dem Libanon, meine Knechte sollen deinen Knechten dabei helfen; den Lohn der Knechte werde ich dir geben, ganz wie du verlangen wirst; denn du weißt, dass niemand ist unter uns, der verstände, Bäume zu fällen, wie die Zidonier.
Als Hiram die Botschaft Salomos hörte, freute er sich sehr und sprach: Gepriesen sei der Herr heute, der dem David einen weisen Sohn gegeben, über dieses zahlreiche Volk [zu herrschen].
Hiram ließ Salomo sagen: Ich habe gehört, um was du zu mir geschickt hast; ich werde alle deine Wünsche erfüllen an Zederbäumen und an Tannenbäumen.
Meine Knechte werden sie herabbringen vom Libanon an das Meer, und ich werde daraus Flöße machen im Meere bis an den Ort, den du mir anweisen wirst, und werde sie dort zerschlagen, und du kannst sie wegbringen. Du wirst dagegen meinen Wunsch erfüllen, den Speiseedarf meines Hauses zu geben.
So gab Hiram dem Salomo Zedernbäume und Tannenbäume nach seinem Wunsch;
Und Salomo gab dem Hiram zwanzig tausend Kor Weizen zur Nahrung für sein Haus und zwanzig Kor Öl von gestoßenen [Oliven]; dies gab Salomo dem Hiram Jahr für Jahr.
Der Herr verlieh Weisheit dem Salomo, wie er ihm verheißen. Es war Friede zwischen Hiram und Salomo, sie schlossen einen Bund miteinander.
Salomo hob Frohnarbeiter aus von ganz Israel; die Frohnarbeiter waren dreißigtausend Mann.
Er schickte sie, auf den Libanon, zehntausend im Monat wechselweis: Einen Monat waren sie auf dem Libanon und zwei Monate zu Hause; Adoniram war über die Frohnarbeiter.
Salomo hatte siebzigtausend Lastträger und achtzigtausend Steinhauer im Geirge.
Ohne die Obern, die von Salomo gesetzt waren über das Werk: dreitausend und dreihundert, die über das Volk walteten, das an dem Werke arbeitete.
Der König gebot, dass sie große und schwere Steine brachten, um das Haus aus behauenen Steinen zu begründen.
Die Bauleute Salomos und die Bauleute Hirams und die Gibläer behauten und richteten zu das Holz und die Steine, das Haus zu bauen.
Kapitel 6
Das Heiligtum in Jerusalem.
Im vierhundert und achtzigsten Jahre nach dem Auszug der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, im vierten Jahre im Monat Siv — das ist der zweite Monat — der Regierung Salomos über Israel, baute er das Haus des Herrn.
Das Haus, das der König Salomo dem Herrn baute, war sechzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch.
Die Halle vor dem Tempel des Hauses war zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit nach der Vorderseite des Hauses.
Und er machte an dem Hause Fenster, geschlossen aber durchsichtig [Glasfenster].
Er baute um die Mauer des Hauses einen Gang, an dem Tempel und an der heiligen Stätte und machte Seitengemächer ringsum.
Der unterste Gang war fünf Ellen breit, der mittlere sechs Ellen breit, der dritte sieben Ellen breit; denn Absätze hatte er um das Haus von außen gemacht, damit sie nicht eingreifen in die Mauer des Hauses.
Das Haus, da es erbaut wurde — nur aus völlig zugehauenen Steinen im Bruche wurde es erbaut, Spitzhämmer und Äxte, irgendein eisernes Gerät, wurde nicht in dem Hause gehört, während daran gebaut wurde.
Die Türe des Seitengemachs des mittleren [Ganges] war an der rechten Seite des Hauses, und auf Wendeltreppen stieg man zu dem mittleren und von dem mittleren zu dem dritten.
Er vollendete den Bau des Hauses und bedeckte das Haus mit Balken und Dielenreihen aus Zedern.
Er baute den Gang um das ganze Haus fünf Ellen hoch und befestigte ihn an das Haus durch Zedernholz.
Der Herr verkündete dem Salomo also:
Du errichtest hier ein Heiligtum — ja, wenn du nach meinen Satzungen wandeln wirst und meine Rechte tun und wahren alle meine Gebote, nach ihnen zu wandeln, so werde ich aufrecht halten mein Wort an dir, das ich deinem Vater David verheißen habe.
Ich werde thronen unter den Kindern Israel und mein Volk Israel nicht verlassen.
Salomo baute das Haus weiter und vollendete es.
Er fertigte die Mauern des Hauses von innen mit Brettern aus Zedern; von dem Fußboden des Hauses bis zu den Balken der Decke belegte er mit Holz von innen. Er belegte dann den Fußboden des Hauses mit Brettern von Tannenholz.
An der Hinterseite des Hauses belegte er zwanzig Ellen mit Brettern von Zedern, von dem Fußboden bis zu den Wänden; er baute nach innen das hintere Gemach zum Allerheiligsten.
Vierzig Ellen war das Haus, der Tempel nach vorn zu.
Und das Zedernholz im Innern des Hauses war mit Schnitzwerk, Koloquinten und aufgebrochenen Blumen; überall Zedernholz, kein Stein wurde gesehen.
Das heilige Gemach im Innern des Hauses [das Allerheiligste] richtete er ein, um die Bundeslade des Herrn dorthin zu setzen.
Das Innere des Allerheiligsten war zwanzig Ellen lang, zwanzig Ellen breit und zwanzig Ellen hoch; er überzog es mit gediegenem Golde. Auch den Altar belegte er mit Zedernholz.
Salomo überzog das Haus von innen mit gediegenem Golde und zog goldene Ketten vor dem Allerheiligsten her; er überzog es mit Gold.
Das ganze Haus überzog er mit Gold, das ganze Haus bis zu Ende, und den ganzen Altar im Allerheiligsten überzog er mit Gold.
Und er machte für das Allerheiligste zwei Cherubim von Oleasterholz, zehn Ellen hoch ein jeder.
Fünf Ellen lang war jeder Flügel des Cherub, somit zehn Ellen von einem Ende des Flügels bis zum andern Ende.
Ebenso zehn Ellen des zweiten Cherub, einerlei Maß und einerlei Schnitt hatten beide Cherubim [die Flügelausdehnung].
Die Höhe des einen Cherub war zehn Ellen und ebenso des andern Cherub.
Er stellte die Cherubim in das innerste Haus und man breitete die Flügel der Cherubim aus, dass der Flügel des einen die eine Wand und der Flügel des andern Cherub die andere Wand berührte, und ihre Flügel nach dem Innern des Hauses zu berührten einander, Flügel an Flügel.
Er überzog die Cherubim mit Gold.
Und an den Wänden des Hauses ging herum ein Kranz von Schnitzereien, Figuren von Cherubim, Palmen und aufgebrochenen Blumen im Innern und im Äußeren.
Auch den Fußboden des Hauses überzog er mit Gold, im Innern und im Äußeren.
Zum Eingang des Allerheiligsten machte er Türen von Oleasterholz, die Oberschwelle und die Pfosten fünfseitig.
Auch die beiden Türen von Oleasterholz; auf ihnen grub er Cherubim ein und Palmen und aufgebrochene Blumen und überzog sie mit Gold; er schlug das Gold glatt auf den Cherubim und den Palmen.
Ebenso machte er an den Eingang des Tempels Pfosten von Oleasterholz, vierseitige [Tafeln].
Und zwei Türen von Tannenholz: zwei runde Zapfen an der einen Türe und zwei runde Pfannen an der andern Tür.
Und er grub ein Cherubim, Palmen und aufgebrochene Blumen und überzog sie mit Gold passend auf das Eingegrabene.
Dann baute er den Inneren Hof, drei Lagen von gehauenen Steinen und eine Lage Bretter von Zedern.
Im vierten Jahre, im Monat Siw, wurde der Grundstein zum Hause des Herrn gelegt.
Und im elften Jahre, im Monate Bul, das ist der achte Monat, war das Haus fertig in all seinen Stücken und nach all seinen Vorschriften: also baute er daran sieben Jahre.
Kapitel 7
Der Königspalast.
Aber an seinem Hause baute Salomo dreizehn Jahre, bis er mit seinem Hause ganz fertig war.
Er baute das Libanonwaldhaus hundert Ellen lang, fünfzig Ellen breit und dreißig Ellen hoch auf vier Reihen Säulen aus Zedernholz, und Bretter von Zedern auf den Säulen.
Und gedeckt mit Zedern von oben über die Sparren, die auf den fünfundvierzig Säulen, fünfzehn jeder Reihe.
Und durchsichtig [mit Glas] drei Reihen, Fenster gegen Fenster dreimal.
Alle Türen und Pfosten waren viereckig, durchsichtig, gegenüber den dreimal zusammentreffenden Fenstern.
Die Säulenhalle machte er fünfzig Ellen lang und dreißig Ellen breit, eine Halle davor, auch Säulen mit einem Knoten [Zierat] darauf.
Auch ließ er die Halle des Thrones bauen, woselbst er richtete: die Halle des Gerichts getäfelt mit Zedern auf dem ganzen Fußboden.
Und sein Haus, worin er wohnte, in dem andern Hofe, innerhalb der Halle, war wie diese verfertigt. Ein ebensolches Haus wie diese Halle baute er für die Tochter Pharaos, die Salomo genommen.
All dieses war von schweren Steinen nach den Maßen von Werkstücken, gemeißelt mit dem Meißel von innen und von außen, von dem Grunde bis zum Unterbalken, von außen bis an den großen Hof.
Der Grund war von schweren und großen Steinen, Steine von je zehn Ellen und Steine von je acht Ellen.
Oben waren wertvolle Steine nach den Maßen von Werkstücken und Zedern.
Der große Hof hatte ringsum drei Reihen von glatt gehauenen Steinen und eine Reihe Bretter von Zedern, ebenso der innere Hof des Hauses des Herrn und die Halle des Hauses. Die inner. Ausschmückung des Heiligtums.
Der König Salomo ließ den Hiram aus Zor holen;
Er war der Sohn einer Witwe aus dem Stamme Naftali, sein Vater aber war ein Tyrer [ein Phönizier], ein Kupferschmied; er war ein geschickter Künstler von Erfindung und Einsicht in allen Kunstarbeiten in Kupfer; er kam zum Könige Salomo und machte sein ganzes Werk.
Er bildete die beiden Säulen aus Kupfer; achtzehn Ellen war die eine Säule hoch und zwölf Ellen war der Umfang der zweiten Säule.
Er machte zwei Knäufe, um sie zu setzen auf die Spitzen der Säulen, gegossen aus Kupfer. Jeder Knauf war fünf Ellen hoch.
Er fertigte auch Gitter in Flechtarbeit an, Gewinde in Kettenarbeit für die Knäufe auf der Spitze der Säulen, je sieben für jeden Knauf.
Er machte die Säulen, dass zwei Reihen Granatäpfel ringsum standen auf dem einen Gitter, die Knäufe zu decken die auf ihrer Spitze waren. Ebenso machte er es an dem andern Knauf.
Die Knäufe auf der Spitze der Säulen, mit Lilienwerk wie auf der Halle, waren vier Ellen [hoch].
Die Knäufe auf den beiden Säulen erhoben sich auch mehr an dem Bauche an der Seite des Gitters; dazu zweihundert Granatäpfel in Reihen ringsum auf dem andern Knauf.
Er richtete die Säulen auf zu der Halle des Tempels; die rechte Säule richtete er auf und nannte sie Jachin; dann richtete er die linke Säule auf und nannte sie Boas.
Auf der Spitze der Säulen war ein Lilienwerk; damit war vollendet das Werk der Säulen.
Er goss den Wasserbehälter zehn Ellen von einem Rande bis zum andern, rund, fünf Ellen hoch und dreißig Ellen im Umfange.
Unterhalb des Randes ringsum umgaben ihn Koloquinten, zehn Ellen, einschließend den Wasserbehälter ringsum in zwei Reihen, die Koloquinten gegossen in einem Gusse mit demselben.
[Der Wasserbehälter] stand auf zwölf Rindern; drei gekehrt gegen Norden, drei gekehrt gegen Westen, und drei gekehrt gegen Süden, und drei gekehrt gegen Osten, der Wasserbehälter stand auf ihnen oben darüber; die [Tiergestalten] waren mit dem Rücken nach innen zugewendet.
Die Wand des Wasserbehälters war eine Faust dick; sein Rand war gearbeitet wie der Rand eines Bechers, mit Lilienknospen; zweitausend Bat fasste er.
Er machte zehn Gestelle aus Kupfer; jedes Gestell vier Ellen lang, vier Ellen breit und drei Ellen hoch.
Also war die Arbeit des Gestells: Zargen waren daran und die Zargen zwischen den Eckleisten.
Und auf den Zargen zwischen den Eckleisten waren Löwen, Rinder und Cherubim, und auf den Eckleisten ebenso von oben und unter den Löwen und den Rindern Gehänge von Rosenwerk.
Vier kupferne Räder waren an jedem Gestell und kupferne Achsen, und an den vier Ecken waren Trageplatten, unter dem Waschbecken waren die Trageplatten angegossen; an der Seite einer jeden waren Girlanden.
Seine Mündung oben innerhalb des Kranzes war eine Elle, und die Mündung war rund in der Arbeit des Fußes anderthalb Ellen, und auch auf seiner Mündung war eingegrabene Arbeit, aber ihre Zargen waren viereckig, nicht rund.
Die vier Räder waren unterhalb der Zargen, die Achsen der Räder waren an dem Gestelle; jedes Rad war anderthalb Ellen hoch.
Und die Arbeit der Räder war wie die eines Wagenrades; ihre Achsen, ihre Felgen, ihre Speichen und ihre Naben, alles gegossen.
An den vier Winkeln eines Gestelles waren vier Trageplatten: auf dem Gestell waren die Trageplatten daran.
Der obere Teil des Gestelles war rund ringsum, eine halbe Elle in der Höhe, und oben auf dem Gestell waren dessen Handhaben, und die Schlusseisen [gingen] von ihm aus.
Er grub auf die Tafeln, auf ihre Handhaben und die Schlussleisten: Cheruim, Löwen und Palmen und in den Zwischenräumen brachte er Gehänge an.
Auf dieselbe Weise machte er die zehn Gestelle; ein Guss, ein Maß, ein Schnitt war für alle.
Er fertigte zehn Waschbecken aus Kupfer an, jedes Waschbecken vierzig Bat fassend; vier Ellen jedes Waschbecken, je ein Waschbecken auf ein Gestell für die zehn Gestelle.
Er setzte fünf Gestelle auf die rechte Seite des Hauses und fünf auf die linke Seite des Hauses; den Wasserbehälter setzte er an die rechte Seite des Hauses, südöstlich.
Hiram machte die Waschbecken, die Schaufeln und die Blutschalen; Hiram vollendete dann die Arbeit des ganzen Werkes, das er gearbeitet für den König Salomo am Hause des Herrn.
Zwei Säulen und je zwei kugelige Knäufe oben auf den Säulen, und zwei Gitter, die zwei kugeligen Knäufe zu bedecken, waren oben auf den Säulen.
Und vierhundert Granatäpfel zu den beiden Gittern; zwei Reihen Granatäpfel zu einem Gitter, die beiden kugeligen Knäufe zu bedecken, die vorn an den Säulen waren.
Und zehn Gestelle und zehn Waschbecken auf den Gestellen.
Den Wasserbehälter und die zwölf Rinder unter dem Wasserbehälter.
Die Töpfe und die Schaufeln und die Blutschalen und alle Geräte, die Hiram gefertigt für den König Salomo, für das Haus des Herrn, waren aus geglättetem Kupfer.
In dem Umkreise des Jordan goss sie der König, in Bergwerken zwischen Sukkot und Zortan.
Salomo ließ es da mit all den Geräten vor übergroßer Menge; das Gewicht des Kupfers wurde nicht untersucht.
Salomo machte alle Geräte, die im Hause des Herrn: den goldenen Altar und den Tisch, auf welchem das Schaubrot war, aus Gold.
Auch die Leuchter, je fünf zur Rechten und fünf zur Linken vor dem Allerheiligsten, aus gediegenem Golde, das Blumenwerk, die Lampen und die Zangen aus Gold.
Die Schalen, die Messer, die Blutschalen, die Löffel und die Pfannen aus gediegenem Golde; und die Angeln zu den Türen des inneren Hauses, zum Allerheiligsten und zu den Türen des Hauses zum Tempel, aus Gold.
Und so war das ganze Werk, das der König Salomo für das Haus des Herrn bestellt, vollendet. Salomo brachte hinein die heiligen Spenden seines Vaters David: das Silber, das Gold und die Geräte; er legte sie in die Schatzkammer des Hauses des Herrn.
Kapitel 8
Die Einweihung des Heiligtums.
Darauf versammelte Salomo die Ältesten Jsraels, alle Stammhäupter, die Fürsten der Stammhäuser der Kinder Israel zu sich nach Jerusalem, um heraufzubringen die Bundeslade des Herrn aus der Stadt Davids, das ist Zijon.
Es versammelten sich um den König Salomo alle Männer von Jsrael im Monat Etanim, das ist der siebente Monat, am [Laubhütten]feste.
Es kamen alle Ältesten Israels, und die Priester trugen die Lade.
Sie brachten die Lade des Herrn und das Stiftszelt und alle heiligen Geräte, die im Zelt waren; die Priester und die Leviten trugen sie.
Der König Salomo und die ganze Gemeinde Jsrael, die sich bei ihm eingestellt hatte, opferten mit ihm vor der Lade Schafe und Rinder ohne Zahl und Rechnung.
Die Priester brachten die Bundeslade des Herrn an ihren Ort, nach dem allerheiligsten Raum des Hauses, unter die Flügel der Cherubim.
Denn die Cherubim breiteten die Flügel über die Stelle der Lade, so dass die Cherubim die Lade bedeckten und die Stangen darüberhin.
Die Stangen waren so lang, dass die Spitzen der Stangen gesehen wurden vom Heiligtum aus an der Vorderseite des Allerheiligsten, aber sie wurden nicht auswärts gesehen; [wohl ragten die Stangen hervor, aber sie waren bedeckt und daher nicht sichtbar]. Sie blieben dort bis auf den heutigen Tag.
In der Lade war nichts als die zwei steinernen Tafeln, die Mose am Horeb hineingelegt hatte, als der Herr einen Bund geschlossen mit den Kindern Israel nach ihrem Auszuge aus dem Lande Ägypten.
Als die Priester das Heiligtum verließen, da erfüllte die Wolke das Haus des Herrn.
Die Priester vermochten nicht da zu stehen, den Amtsdienst zu verrichten vor der Wolke: denn die Herrlichkeit des Herrn hatte erfüllt das Haus des Herrn.
Damals sprach Salomo: Der Herr hat verheißen zu thronen im Wolkendunkel.
Gebaut habe ich dir ein erhabenes Haus, eine Stätte zu deinem Sitz für ewig.
Der König wendete sein Angesicht [zum Volke] und segnete die ganze Versammlung Israels, während die ganze Versammlung Jsraels stand.
[Salomo] sprach: Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, der meinem Vater David verheißen und es jetzt auch erfüllt hat also:
Von dem Tage, da ich herausgeführt mein Volk Israel aus Ägypten, hab’ ich keine Stadt erwählt aus allen Stämmen Israels, dass man dort ein Haus baue, dass mein Name darin sei; aber ich erwählte David, dass er herrsche über mein Volk Jsrael.
Mein Vater David hatte es im Sinne, ein Haus zu bauen dem Namen des Herrn, des Gottes Israels.
Aber der Herr sprach zu meinem Vater David: Du hast es im Sinn gehabt, ein Haus zu bauen meinem Namen; damit hast du wohl getan, dass du es im Sinne gehabt hast.
Doch du sollst das Haus nicht bauen, sondern dein leiblicher Sohn soll das Haus bauen meinem Namen.
Der Herr hat sein Wort bestätigt, das er geredet, und ich bin aufgestanden anstatt meines Vaters David und sitze auf dem Thron Israels, so wie der Herr geredet, und habe gebaut das Haus dem Namen des Herrn, des Gottes Israels.
Ich habe dort eine Stelle gemacht für die Lade, worin [aufbewahrt wird] der Bund des Herrn, den er geschlossen mit unsern Vätern, da er sie herausgeführt aus dem Lande Ägypten.
Salomo trat vor den Altar des Herrn in Gegenwart der ganzen Versammlung Israels und breitete seine Hände gen Himmel
Und sprach: Herr, Gott Jsraels, keiner ist wie du, Gott, im Himmel droben und auf Erden unten, bewahrend den Bund und die Huld deinen Knechten, die vor dir wandeln mit ihrem ganzen Herzen.
Der du bewahrt hast deinem Knecht David, meinem Vater, was du ihm verheißen; du hast geredet und heute auch vollführt.
Und nun Herr, Gott Israels, bewahre deinem Knecht David, meinem Vater, was du verheißen und gesprochen: Es soll dir nicht fehlen vor mir an einem Manne, der auf dem Thron Israels sitzt, wenn nur deine Söhne wahren ihres Weges, vor mir zu wandeln, wie du vor mir gewandelt bist.
Und nun, Gott Israels, möge in Erfüllung gehen dein Wort, das du deinem Knecht David, meinem Vater, verheißen.
Denn mag wohl in Wahrheit Gott wohnen auf der Erde? Der Himmel und des Himmels Himmel können dich nicht fassen: gar nun dieses Haus, das ich gebaut!
[Aber dieses Heiligtum diene dazu], dass du dich [an dieser Stätte] zu dem Gebete deines Knechtes wendest und zu seinem Flehen, Herr, mein Gott, zu hören auf den Ruf und das Gebet, welches dein Knecht heute vor dir betet.
Dass deine Augen offen seien über diesem Hause Tag und Nacht, über dem Orte, wovon du gesprochen: Mein Name soll dort sein, dass du hörest auf das Gebet, welches dein Knecht betet an diesem Orte.
Höre auf das Flehen deines Knechtes und deines Volkes Israel, die beten werden an diesem Orte; du mögest hören an der Stätte deines Siztes, im Himmel — erhören und vergeben.
Wenn jemand gegen seinen Nächsten fehlt, dass ihm dieser Flucht, und der Fluch kommt vor deinen Altar in diesem Hause:
So mögest du hören im Himmel und Recht schaffen deinen Knechten, den Schuldigen zu bestrafen nach seinem Wandel und den Gerechten nach seiner Gerechtigkeit lohnen.
Wenn dein Volk Israel geschlagen wird von dem Feinde, weil es gegen dich gesündigt hat, und sie kehren zurück zu dir und bekennen deinen Namen und beten und flehen zu dir in diesem Hause:
So höre du im Himmel und vergib die Sünde deines Volkes Israel, führe sie zurück nach dem Boden, den du ihren Vätern gegeben hast.
Wenn der Himmel verschlossen ist und kein Regen ist, weil sie gegen dich gesündigt haben, und sie beten an diesem Orte und bekennen deinen Namen und lassen ab von ihrer Sünde, wenn du sie demütigst:
So höre du im Himmel und vergib die Sünde deiner Knechte, deines Volkes Israel, nachdem du ihnen gezeigt den guten Weg auf welchem sie gehen sollen, und gib Regen auf dein Land, das du deinem Volke zum Erbteil gegeben.
Oder wenn Hungersnot sein wird im Lande, Pest oder Kornbrand, Heuschreckenfraß oder dass Feinde ihn drängen in dem Lande und in seinen Städten, oder irgendeine Plage oder Krankheit;
Jegliches Gebet und jegliches Flehen, das irgendein Mensch vorbringt von deinem ganzen Volke Israel, denn jeder kennt die Leiden seines Herzens, und er breitet seine Hände aus zu diesem Hause [und betet]:
So höre du im Himmel, der Stätte deines Sitzes, und vergib und gewähre, gib einem jeden nach all seinen Wegen, wie du sein Herz kennst, denn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder.
Damit sie dich fürchten alle Tage, solange sie leben auf dem Erdboden, den du unsern Vätern gegeben.
Aber auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volke Israel ist, der aus fernem Lande um deines Namens willen kommt,
— Denn sie werden hören von deinem großen Namen und deiner starken Hand und deinem ausgestreuten Arme, — er kommt und betet in diesem Hause:
Höre du im Himmel, der Stätte deines Sitzes, und tue alles, um was der Fremde zu dir ruft, damit alle Völker der Erde deinen Namen erkennen, dich zu fürchten wie dein Volk Israel, dass sie erkennen, dass deine Herrlichkeit über diesem Hause ruht, das ich gebaut.
Auch wenn dein Volk in den Krieg zieht wider seinen Feind auf dem Wege, den du sie schicken wirst, und sie werden beten zum Herrn nach der Stadt hin, die du erwählt und dem Hause, das ich deinem Namen gebaut:
So höre du im Himmel ihr Gebet und ihr Flehen und tue, was ihnen not ist.
Auch wenn sie gegen dich sündigen — denn es ist kein Mensch, der nicht sündigte — und du zürnst über sie und überlieferst sie dem Feind, und ihre Bezwinger führen sie gefangen in das Land des Feindes, nahe oder ferne,
Und sie nehmen es zu Herzen in dem Lande, wohin sie gefangen weggeführt worden, und halten Einkehr und flehen zu dir im Lande ihrer Bezwinger: Wir haben gesündigt und verbrochen, wir haben gefrevelt!
Und sie kehren zu dir zurück mit ganzem Herzen und mit ganzer Seele in dem Lande ihrer Feinde, die sie gefangen weggeführt, und sie beten zu dir nach ihrem Lande hin, das du ihren Vätern gegeben hast, nach der Stadt, die du erwählt, und dem Hause, das ich deinem Namen gebaut:
So höre im Himmel, der Stätte deines Sitzes, ihr Gebet und ihr Flehen, und tue, was ihnen not ist.
Und vergib deinem Volke, was sie gesündigt gegen dich, und all ihre Missetaten, die sie gegen dich begangen; lass sie Barmherzigkeit vor ihren Bezwingern finden, dass sie sich ihrer erbarmen.
Denn dein Volk und dein Erbe sind sie, die du herausgeführt aus Ägypten, aus dem eisernen Ofen [aus harter Knechtschaft].
Dass deine Augen offen seien dem Flehen deines Knechtes, dem Flehen deines Volkes Israel, dass du auf sie hörest in allem, worum sie dich anrufen.
Denn du hast sie dir zum Erbe ausgesondert von allen Völkern der Erde, wie du geredet hast durch Mose, deinen Knecht, da du herausgeführt unsere Väter aus Ägypten, Herr, Gott!
Nachdem Salomo geendet hatte zu beten dies ganze Gebet und dieses Flehen vor dem Herrn, stand er auf von dem Altar des Herrn, wo er auf seinen Knien gelegen, seine Hände ausgebreitet gen Himmel;
Und trat vor und segnete die ganze Versammlung Israels mit lauter Stimme:
Gepriesen sei der Herr, der Ruhe verliehen seinem Volke Jsrael, wie er verheißen; es ist nichts ausgeblieben von seiner guten Verheißung, die er durch seinen Knecht Mose verheißen hat.
Es sei der Herr, unser Gott, mit uns, so wie er mit unsern Vätern gewesen, er verlasse uns nicht und gebe uns nicht auf;
Dass er neige unsere Herzen zu ihm, dass wir in all seinen Wegen wandeln und wahren seine Gebote und seine Satzungen und seine Rechte, die er unsern Vätern geboten.
Diese meine Worte, die ich gefleht vor dem Herrn, seien vor dem Herrn, unserm Gott, Tag und Nacht, dass er seinem Knecht und seinem Volke Israel immer das Nötige gewähre.
Damit alle Völker der Erde erkennen, dass der Herr der Gott ist, keiner sonst.
Euer Herz sei ganz mit dem Herrn, unserm Gott, nach seinen Satzungen zu wandeln und zu wahren seine Gebote, wie an diesem Tage.
Der König und ganz Israel mit ihm schlachteten Opfertiere vor dem Herrn.
Salomo schlachtete das Opfermahl, das er dem Herrn opferte, zwei und zwanzig tausend Rinder und hundert und zwanzigtausend Schafe; damit weihten der König und alle Kinder Israel das Haus des Herrn.
An diesem Tage heiligte der König das Innere des Hofes vor dem Hause des Herrn; denn er opferte dort Ganzopfer und Speiseopfer und das Unschlitt der Mahlopfer, weil der kupferne Altar vor dem Herrn zu klein war, um zu fassen die Ganzopfer und die Speiseopfer und das Unschlitt der Mahlopfer.
Salomo feierte in selbiger Zeit das Fest und ganz Israel mit ihm, viel Volk von der Gegend um Hamat bis zum Bach Ägypten vor dem Herrn unserm Gott sieben Tage und [nochmals] sieben Tage, [zusammen] vierzehn Tage.
Am achten Tage entließ er das Volk; sie segneten den König und kehrten in ihre Zelte zurück, fröhlich und guten Mutes über all das Gute, das der Herr getan seinem Knecht David und seinem Volke Israel.
Kapitel 9
Salomos Unternehmungen.
Als Salomo fertig war mit dem Bau des Hauses des Herrn und des Hauses des Königs und all des von Salomo Gewünschten, das er zu bauen wünschte.
Da erschien der Herr dem Salomo zum zweiten mal, wie er ihm früher bereits erschienen war in Gibeon.
Der Herr sprach zu ihm: Ich habe erhört dein Gebet und dein Flehen, das du gefleht vor mir; ich heilige dieses Haus, das du gebaut, um meinen Namen daselbst zu verherrlichen auf ewig; alle Tage werde ich über dieses Haus wachen.
Wenn du vor mir wandeln wirst wie dein Vater David in Einfalt des Herzens und Geradheit, zu tun ganz, wie ich dir geboten, und wenn du meine Satzungen und Rechte wahren wirst:
So werde ich feststellen den Thron deines Königtums über Israel für ewig, wie ich deinem Vater David verheißen: Es soll dir niemals fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels.
Wenn aber ihr oder eure Söhne von mir weichet und meine Gebote und Satzungen, die ich euch vorgelegt, nicht wahret, vielmehr fremden Göttern nachgehet und sie anbetet:
So werde ich Israel vertilgen von dem Boden, den ich ihnen gegeben, und das Haus, das ich meinem Namen geheiligt, werde ich wegschaffen aus meinem Angesicht; Israel wird sein zum Gleichnis und zur Stachelrede unter allen Völkern.
Dieses Haus, das hoch gewesen — wer dann vorbeigeht, wird sich entsetzen und zischen; und wenn man fragen wird: Warum hat der Herr diesem Lande und diesem Hause also getan?
So wird geantwortet werden: Weil sie den Herrn, ihren Gott, verlassen, der ihre Väter aus dem Lande Ägypten herausgeführt; sie hielten fest an fremden Göttern und bückten sich vor ihnen und dienten ihnen; deswegen hat der Herr dieses Unglück über sie gebracht.
Nach Verlauf von zwanzig Jahren hatte Salomo die beiden Häuser, das Haus des Herrn und das Haus des Königs, zu Ende gebaut.
Hiram, König von Zor, unterstützte Salomo mit Zedernholz und mit Tannenholz und mit Gold nach all seinem Begehr; [dafür] gab der König Salomo dem Hiram zwanzig Städte in Galiläa.
Hiram kam aus Zor, um die Städte zu sehen, die ihm Salomo geschenkt; aber sie gefielen ihm nicht.
Und er sprach: Was für Städte sind das, die du mir geschenkt hast, mein Bruder! Er nannte sie das Land Kabul, wie es noch heute heißt.
Hiram schickte dem König hundertundzwanzig Kikar Gold.
Und diese Bewandtnis hat es mit der Frohn, die der König Salomo erhob, — um zu bauen das Haus des Herrn, sein Haus, das Millo, die Mauer von Jerusalem, Hazor, Megiddo und Geser):
Pharao, König von Ägypten, war ausgezogen und hatte Geser eingenommen und es niedergebrannt. Die Kanaaniter, die in der Stadt wohnten, hatte er erschlagen; dann gab er es seiner Tochter, der Frau Salomos, als Mitgift.
Salomo baute Geser wieder auf und Nieder-Bet Horon,
Und Baalat und Todmor in der Wüste, dem Lande zu;
Und alle Vorratsstädte, die Salomo hatte, die Städte der Wagen, die Städte der Reiter und was Salomo sonst noch verlangte zu bauen in Jerusalem und auf dem Libanon und im ganzen Lande seiner Herrschaft —
Alles Volk, das übrig geblieben war von den Emori, dem Hitti, dem Perisi, dem Hivi und dem Jebusi, also jene, die nicht von den Kindern Jsrael waren;
Ihre Kinder, die nach ihnen übrig geblieben im Lande, welche die Kinder Jsrael nicht zu vernichten vermochten, die hob der König Salomo aus zur Frohnde bis auf die Gegenwart.
Aber von den Kindern Jsrael machte Salomo keinen zum Frohnarbeiter, sondern sie waren die Kriegsmänner, seine Diener, seine Obern, seine Hauptleute und die Obersten über seine Wagen und seine Reiter.
Das sind die Obern der Vorsteher, die über das Werk Salomos waren: fünfhundert und fünfzig, welche walteten über das Volk, das an dem Werke arbeitete.
Kaum war die Tochter Pharaos gezogen aus der stadt Davids in ihr Haus, das er ihr gebaut hatte, so baute er gleich darauf das Millo.
Salomo opferte dreimal im Jahre Ganzopfer und Mahlopfer auf dem Altar, den er dem Herrn gebaut hatte und räucherte dabei [auf dem Altar], der vor dem Herrn war, und zahlte seine Schuld an das Haus.
Der König Salomo ließ Schiffe bauen in Ezjon-Geber bei Elot, am Ufer des Roten Meeres im Lande Edom.
Hiram sandte zu Schiffe seine Lente, des Meeres kundige Schiffahrer, mit den Leuten Salomos.
Sie kamen nach Ofir und nahmen von dort Gold, vierhundertundzwanzig Kikar; sie brachten es dem König Salomo.
Kapitel 10
Die Königin von Saba bei Salomo.
Die Königin von Saba vernahm den Ruf Salomos, so mächtig und erhaben, und sie kam, ihn mit Rätseln zu prüfen.
Sie kam nach Jerusalem mit einem | mächtigen Zuge, mit Kamelen, beladen mit Gewürzen und Gold in großer Menge und edlen steinen; so kam sie zu salomo, | und besprach mit ihm alles, was sie auf dem Herzen hatte.
Salomo beantwortete alle ihre Fragen; es war nichts verborgen dem Salomo, das er ihr nicht beantwortet hätte.
Als die Königin von Saba nun die Weisheit Salomos sah und das Haus, das er gebaut,
Und die Speisen an seinem Tische, das Sitzen seiner Hofleute und das Auftreten seiner Diener und ihre Kleider und die Getränke und Ganzopfer, das er opferte im Hause des Herrn, da war sie außer sich.
Sie sprach zum König: Es ist wahr, was ich in meinem Lande gehört von dir und deiner Weisheit.
Ich glaubte nicht den Reden, bis dass ich kam und es mit meinen Augen sah; mir ist nicht die Hälfte gesagt worden; du übertriffst an Weisheit und Güte das Gerücht, das ich gehört.
Glücklich deine Männer, glücklich deine Diener, die vor dir beständig stehen und deine Weisheit hören.
Es sei der Herr, dein Gott, gepriesen, der an dir Wohlgefallen gehabt, dich auf den Thron Israels zu setzen. Weil der Herr Israel für ewig liebt, hat er dich als König eingesetzt zu üben Recht und Wohltat.
Sie gab dem König hundert und zwanzig Kikar Gold und große Mengen Gewürze und Edelsteine; niemals wieder ist Gewürz in solcher Menge hereingekommen, wie die Königin von Saba dem König Salomo gegeben.
Und auch das Schiff Hirams, das Gold lud von Ofir, brachte von Ofir Sandelholz in großer Menge und Edelsteine.
Der König machte aus dem Sandelholz ein Geländer zum Hause des Herrn und zum Hause des Königs und Psalter für die Sänger; solches Sandelholz ist nicht hereingekommen und nicht gesehen worden bis auf heutigen Tag.
Der König Salomo gab der Königin von Saba [von den schätzen Ofirs] alles was sie verlangte, außer dem, was er ihr bereits früher gegeben hatte nach dem Vermögen des Königs Salomo. Und sie wandte sich und ging in ihr Land, sie und ihre Diener.
Es war das Gewicht des Goldes, das dem Salomo alljährlich einkam, sechshundertsechsundsechzig Kikar Gold,
Ohne das [Gold, das aus Gefällen] von den Krämern und durch den Hande der Kaufleute und von allen Königen des Abendlandes und den Statthaltern des Landes [kam].
Der König Salomo machte zweihundert Tartschen von versetztem Golde, sechshundert Goldstücke ließ er aufgehen auf eine Tartsche.
Und dreihundert Schilde von versetztem Golde, drei Minen Gold ließ er aufgeben auf einen Schild. Der König legte sie in das Libanonwaldhaus. Der königliche Thron.
Der König ließ einen großen Thron von Elfenbein anfertigen und überzog ihn mit geläutertem Golde.
Sechs Stufen waren an dem Thron, der obere Teil war hinten rund an dem Thron und Arme an beiden Seiten des Sitzes und zwei Löwen standen neben den Armen.
Zwölf Löwen standen auf den sechhs Stufen, von beiden Seiten [je zwei], desgleichen ist nicht gemacht worden in irgendeinem Königreich.
Alle Trinkgefäße des Königs Salomo waren aus Gold, auch alle Geräte des Libanonwaldhauses waren von gediegenem Golde, da war kein Silber; das war gar nicht beachtet in den Tagen Salomos.
Denn ein Tarschischschiff hatte der König im Meer mit der Flotte Hirams; einmal in drei Jahren kam ein Tarschischschiff, beladen mit Gold und Silber, mit Elfenbein, Affen und Pfauen.
Salomo war größer als alle Könige der Welt an Reichtum und an Weisheit.
Alle Welt suchte den Anblick Salomos, seine Weisheit zu hören, die Gott in sein Herz gelegt.
Sie brachten ihm alle Geschenke: Silbergeräte und Goldgeräte, Kleider und Rüstungen, Gewürze, Rosse und Maultiere, Jahr aus, Jahr ein.
Salomo schaffte sich Wagen und Reiter an; er hatte tausend vierhundert Wagen und zwölftausend Reiter; er hielt sie in den Wagenstädten und bei dem König in Jerusalem.
Der König machte das Silber in Jerusalem den Steinen gleich, und die Zedern gleich den Sykomoren in der Niederung, so viele gab es deren.
Die Ausfuhr der Rosse für Salomo war aus Ägypten, zugweise — die Kaufleute des Königs kauften je einen Zug für Geld. 29, Es kam ein Gespann und wurde ausgeführt aus Ägypten um sechshundert Silbersekel und je ein Ross um hundertundfünfzig Schekel; ebenso brachten ihm die Könige der Hetiten und der Aramäer [Gespanne aus Ägypten] selbst mit.
Kapitel 11
Salomos Verirrungen. Unfälle.
Der König Salomo liebte aber viele ausländische Frauen neben der Tochter Pharaos: solche von Moab, Ammon, Edom, Zidon und Het.
Von den Völkern, von denen der Herr gesprochen zu den Kindern Israel: Ihr sollt nicht kommen unter sie und sie sollen nicht kommen unter euch [ihr sollt euch mit ihnen nicht vermischen], denn sie würden dann eure Herzen nach ihren Göttern neigen. An diesen nun hing Salomo und liebte sie.
Er hatte siebenhundert Fürstinnen und dreihundert Kebsweiber; und seine Frauen verführten ihn.
Als Salomo alt wurde, brachten ihn seine Frauen dahin, fremde Götter anzubeten. sein Herz war nicht ganz mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David.
Salomo betete die Astarte, die Götzen der Zidonier, und Milkom, das Scheusal der Ammoniter, an.
Salomo tat böses in den Augen des Herrn, er war nicht nach dem Sinne des Herrn wie sein Vater David.
Damals baute Salomo eine [Opfer]-Höhe für Kemos, das Scheusal Moabs, auf dem Berge vor Jerusalem und für den Moloch, das Scheusal der Ammoniter.
So tat er allen seinen ausländischen Frauen, die ihren Göttern räucherten und opferten, [dass er diesen Altäre baute].
Da zürnte der Herr über Salomo, weil sein Herz abgewandt war von dem Herrn, dem Gott Israels, der ihm zweimal erschienen war,
Und ihm solches verboten hatte, nämlich keine fremden Götter anzubeten. Aber er hatte nicht beobachtet, was der Herr geboten.
Da sprach der Herr zu Salomo: Weil solches in deinem Sinne ist, dass du nicht wahrest meinen Bund und meine Satzungen, die ich dir geboten, so will ich das Königtum von dir nehmen und es deinem Diener geben.
Bei deinen Lebzeiten will ich es nicht tun um deines Vaters David willen; aus der Hand deines Sohnes werde ich es nehmen.
Doch nicht das ganze Reich werde ich nehmen, einen Stamm werde ich deinem Sohne lassen um meines Knechtes David und um Jerusalems willen, das ich erwählet.
Der Herr stellte bald darauf Salomo einen Widersacher auf, den Idumäer Hadad; er war aus dem königlichen Hause von Edom.
Denn als David in Edom war — zur Zeit als der Heerführer Joab hinkam, die [im Kriege] gefallenen [Israeliten] zu beerdigen — erschlug er alle männlichen Idumäer.
Sechs Monate waren Joab und ganz Israel dort geblieben, bis alle männlichen Idumäer ausgerottet waren.
Da entfloh Hadad und einige Idumäer von den Dienern seines Vaters nach Ägypten. Hadad war damals ein kleiner Knabe.
Sie machten sich auf aus Midjan und kamen ncha Paran; dort nahmen sie Männer von Paran mit sich und kamen nach Ägypten zu Pharao, König von Ägypten. Der gab [dem Hadad] ein Haus, setzte ihm den Unterhalt aus und gab ihm ein Land.
Hadad fand große Gnade in den Augen Pharaos; er gab ihm die Schwester seines Weibes, die Schwester der Herrscherin Tahpenes, zur Frau.
Die Schwester der Tahpenes geb ihm einen Sohn Genubat. Tahpene pflegte ihn im Hause Pharaos. Genubat blieb im Hause Pharaos unter den Söhnen Pharaos.
Als nun Hadad in Ägypten hörte dass David sich zu seinen Vätern gelegt habe, und dass der Heerführer Joab gestorben sei, da sprach Hadad zu Pharao: Entlasse mich, dass ich nach meinem Lande zurückkehre.
Pharao fragte ihn: Was fehlt dir denn bei mir, dass du nach deinem Lande zurückkehren willst? Er erwiderte: Nichts doch entlasse mich.
Außerdem ließ Gott [dem Salomo] einen Widersacher erstehen in Reson, Sohn Eljadas, der von seinem Herrn Hadadeser, dem König von Zoba, entflohen war.
Er sammelte Männer um sich und war Führer einer Streitschaar — als David unter jenen ein Blutbad angerichtet hatte — und sie gingen nah Damaskus und wohnten darin und herrschten in Damaskus.
Er war ein Widersacher Israels so lange Salome lebte, außer dem Unheil durch Hadad; er empörte sich wider Israel und wurde König von Aram. Die Efraimiten gegen Salomo. Jerobeam.
Jerobeam, Sohn Nebats, ein Efraimite aus Zereda — seine Mutter hieß Zerua und war Witwe — war ein Knecht Salomos: er empörte sich gegen den König.
Dies war die Bewandtnis, wie er sich gegen den König empörte: Salomo hatte damals das Millo [in Jerusalem] gebaut; er hat geschlossen den Ritz der Stadt Davids, seines Vaters.
Jerobeam war ein tapferer Krieger, und als Salomo den Jüngling sah, dass er auch ein thätiger Arbeiter war, so setzte er ihn über den ganzen Frohndienst des Hauses Jofef [der Efraimiten].
In jener Zeit ging Jerobeam aus Jerusalem, da begegnete ihm Achija, der Prophet aus Silo, auf dem Wege. [Jerobeam] war in ein neues Gewand gehüllt, sie beide waren allein auf dem Felde.
Da fasste Achija das neue Gewand, das jener anhatte, und zerriss es in zwölf Stücke.
Und sprach zu Jerobeam: Nimm dir zehn Stücke, denn so hat der Herr, der Gott Israels, gesprochen: Ich entreiße das Königtum der Hand Salomos und gebe dir die zehn Stämme.
Der eine Stamm aber bleibe ihm, um meines Knechtes David, um Jerusalems willen, der Stadt! die ich erwählt aus allen Stämmen Israels.
Weil sie mich verlassen haben und die Astarte, den Götzen der Zidonier, angebetet haben, und Kemos, den Gott Moabs, und Moloch, den Gott der Ammoniter, und nicht gegangen sind auf meinen Wegen, zu tun, was recht ist in meinen Augen, und meine Satzungen und meine Rechte zu üben, wie sein Vater David getan hat.
Doch werde ich nicht das ganze Königtum aus seiner Hand nehmen, sondern einen Fürsten will ich ihn verbleiben lassen alle Tage seines Lebens, um meines Knechtes David willen, den ich erwählt, der gewahrt meine Gebote und meine Satzungen.
Ich werde das Königtum nehmen aus der Hand seines Sohnes und werde es dir geben: Die zehn Stämme.
Seinen: Sohn werde ich einen Stamm lassen, damit meinem Knechte David eine Leuchte bleibe alle Tage vor meinem Angesicht in Jerusalem, der Stadt, die ich mir erwählt, meinen Namen darein zu setzen.
Dich werde ich einsetzen dass du nach Wunsch regierst und König sein wirst über Israel.
Und wenn du auf alles hörst, was ich dir gebiete und gehest auf meinen Wegen und tust, was recht ist in meinen Augen, zu wahren meine Gebote und meine Satzungen, sowie mein Knecht David getan hat, so werde ich mit dir sein und werde dir bauen ein dauerndes Haus, wie ich gebaut dem David, und werde dir [die Herrschaft über] Israel geben.
Das Gechlecht Davids werde ich damit demütigen, doch nicht für immer.
Salomo trachtete, [als er dies erfahren hatte] Jerobeom zu töten. Jerobeam machte sich auf und entfloh nach Ägypten zu Sisak, König von Ägypten, und blieb in Ägypten bis zum Tode Salomos. 41 Die übrige Geschichte Salomos und alles dessen, was er getan, und seiner Weisheit, die ist beschrieben in dem Buche der Geschichte Salomos.
Die Zeit, die Salomo in Jerusalem über ganz Israel regierte, war vierzig Jahre.
Salomo legte sich zu seinen Vätern; er wurde in der Stadt seines Vaters David begraben. Sein Sohn Rehabeam wurde König an seiner Statt.
Kapitel 12
König Rehabeam. Die Spaltung.
Rehabeam ging nach Sichem; denn nach Sichem kam ganz Israel, ihn als König zu bestätigen.
Als Jerobeam, Sohn Nebats, davon hörte — er befand sich noch in Ägypten, wohin er vor dem König Salomo geflohen war; Jerobeam wohnte also noch in Ägypten,
Und sie hatten hingeschickt und ihn rufen lassen — da kamen Jerobeam und das Volk Israel und redeten also zu Rehabeam:
Dein Vater hat uns ein schweres Joch auferlegt; erleichtere du nun den harten Dienst deines Vaters und sein schweres Joch, das er uns auferlegt, so wollen wir dir dienen.
Doch [Rehabeam] gab ihnen folgende Antwort: Lasset mir drei Tage Bedenkzeit und kommet dann [um Antwort]. Das Volk ging also.
Da beriet sich der König Rehabeam mit den Alten aus der Umgebung seines Vaters Salomo und sprach: Wie ratet ihr, diesem Volke Antwort zu geben?
Sie redeten zu ihm also: Wenn du dich heute als Diener stellst diesem Volke ihnen dienest, sie erhörst und ihnen mit guten Worten zuredest, so werden sie dir für immer dienen.
Aber er ließ den Rat der Alten, den sie ihm gegeben, unbeachtet, und beriet sich mit den Jünglingen, die mit ihm aufgewachsen waren, die seine Umgebung bildeten.
Er befragte sie: Was ratet ihr mir, dass wir diesem Volke Antwort geben, die von mir fordern: Erleichtere das Joch, das dein Vater uns aufgelegt ?
Da redeten zu ihm die Jünglinge die mit ihm aufgewachsen waren: Du sollst so sprechen zu diesem Volke, das zu dir geredet mit den Worten: Dein Vater hat unser Joch erschwert, und du mache es uns leichter! Rede also zu ihnen: Mein kleiner Finger ist dicker, als die Lenden meines Vaters.
Hat nun mein Vater euch aufgeladen ein schweres Joch, so will ich es euch noch mehr erschweren; hat euch mein Vater mit Ruten gezüchtigt, so will ich euch mit Skorpionen züchtigen.
Als nun Jerobeam und das ganze Volk am dritten Tag zu Rehabeam kam so wie der König gesprochen: Kommet wieder zu mir am dritten Tag, [dass ich euch Bescheid gebe]:
Da fuhr der König das Volk hart an, denn er ließ den Rat der Alten, den sie ihm gegeben, unbeachtet;
Er redete zu ihnen nach dem Rate der Jünglinge: Hat mein Vater schwer gemacht euer Joch, so will ich es noch mehr erschweren; hat mein Vater euch mit Ruten gezüchtigt, so will ih euch mit Skorpionen züchtigen.
Der König gab also kein Gehör dem Volke, denn es war also bestimmt von dem Herrn, damit er sein Wort bestätige, das der Herr geredet durch Achija aus Silo zu Jerobeam, Sohn Nebats.
Als ganz Israel sah, dass der König auf sie nicht hörte, da gab das Volk dem König folgende Antwort: Wir haben keinen Anteil an David und keinen Besitz am Sohne Isais; in deine Zelte, Israel! Nun, siehe zu deinem Hause, David! Und Israel ging in seine Zelte [das Volk ging auseinander und fiel vom Hause David ab].
Nur über die Israeliten, die in den Städten Jehudas wohnten, blieb Rehabeam König.
Der König Rehabeam schickte noch den Adoram, der über die Frohne war, [um die königlichen Rechte wahrzunehmen], aber die Israeliten steinigten ihn zu Tode. Der König Rehabeam selbst musste sich beeilen, den Wagen zu besteigen, um nach Jerusalem zu fliehen.
So fiel Israel ab vom Hause David bis auf den heutigen Tag.
Als ganz Israel hörte, dass Jerobeam zurückgekehrt war, da sandten sie hin und riefen ihn zur Versammlung, wo sie ihn zum König über ganz Israel ausriefen. Es hielt keiner mit dem Hause David, nur der Stamm Jehuda allein.
Rehabeam kam unterdessen nach Jerusalem und versammelte alle Judäer und Benjaminiten, hundert und achtzig tausend auserlesene Krieger, Israel mit Krieg zu überziehen und das Königtum für Rehabeam, den Sohn Salomos, zurückzuerobern.
Da erging das Wort Gottes an Semaja, den Mann Gottes, also:
Sprich zu Rehabeam, dem Sohn Salomos, König von Jehuda, und zu dem ganzen Hause Jehuda und Benjamin und zu dem übrigen Volke also:
So spricht der Herr: Ziehet nicht zu streiten mit euern Brüdern, den Israeliten; kehret um, ein jeder nach seinem Hause, denn durch mchi ist die Sache geschehen. Sie hörten auf das Wort des Herrn und kehrten um nach dem Befehl des Herrn.
Jerobeam baute Sichem auf dem Gebirge Efraim und wohnte darin; später zog er aus von da und erbaute Penuel.
Jerobeam dachte aber eines Tages, dass das Königtum zurückkommen könnte an das Haus David:
Denn wenn dieses Volk ziehen wird, Opfer zu verrichten im Hause des Herrn in Jerusalem, so wird das Herz des Volkes sich wieder seinem [rechtmäßigen] Herrn zuwenden, dem Rehabeam, König von Jehuda. Sie werden mich ermorden und zurückkehren zu Rehabeam, König von Jehuda.
Da beriet sich der König und ließ zwei goldene Kälber anfertigen und sprach zum [Volke]: Lange genug seid ihr hinaufgezogen nach Jerusalem. Diese sind deine Götter, Israel, die dich hinausgeführt aus dem Lande Ägypten.
Er stellte das eine [Kalb] in Bet-El auf und das andere in Dan.
Diese Sache wurde zur Sünde; denn das Volk ging vor das eine sogar bis Dan hin.
Er errichtete Bet-Bamot [ein Heiligtum]; dort stellte er Priester an aus den Edelsten des Volkes, die aber nicht vom Stamme Levi waren.
Jerobeam setzte ein Fest ein im achten Monat, am fünfzehnten Tage des Monats, wie das Fest in Jehuda, [das aber am fünfzehnten des siebenten Monats gefeiert wurde], und opferte auf dem Altar; so machte er es auch in Bet-El, dass er den Kälbern opferte, die er gemacht, und stellte an in Bet-El die Priester der Höhen, die er errichtet.
Er opferte auf dem Altar, den er in Bet-El gemacht, am fünfzehnten Tage des achten Monats, in dem Monat, den er [als Festzeit] selbst ersonnen. Er ordnete ein Fest an für die Kinder Israel und stieg auf den Altar, um zu räuchern.
Kapitel 13
Die zwei Propheten.
Da kam plötzlich ein Mann Gottes von Jehuda auf den Befehl des Herrn nach Bet-El, grade als Jerobeam auf dem Altar stand, um zu räuchern.
Er rief gegen den Altar auf den Befehl des Herrn und sprach: Altar! Altar! so spricht der Herr: Ein Sohn wird dereinst geboren dem Hause David, Josija mit Namen, der wird auf dir schlachten die Priester der Höhen, die auf dir räuchern, und Gebeine von Menschen wird man auf dir verbrennen.
Er gab auch an jenem Tag ein Zeichen. Dies ist das Zeichen, das der Herr geredet: Bald wird der Altar bersten und die Asche verschüttet werden, die darauf ist.
Als der König das Wort des Gottesmannes hörte, das er gerufen gegen den Altar in Bet-El, streckte Jerobeam seine Hand vom Altar herab und rief: Greift ihn! Da verdorrte seine Hand, die er gegen jenen ausgestreckt hatte; er vermochte nicht, sie an sich zurückzuziehen.
Und der Altar barst und die Asche wurde verschüttet von dem Altar, nach dem Zeichen, das der Gottesmann gegeben auf den Befehl des Herrn.
Da hub der König an und sprach zu dem Gottesmann: Flehe doch zu dem Herrn, deinem Gott, und bete für mich, dass meine Hand wieder heil werde. Der Gottesmann flehte zu dem Herrn, und die Hand des Königs wurde wieder heil wie zuvor.
Der König bat den Gottesmann: Komm zu mir ins Haus und labe dich, ich werde dir etwas schenken.
Aber der Gottesmann sprach zu dem König: Wenn du mir auch die Hälfte deines Hauses gäbest, so gehe ich nicht mit dir hinein und esse kein Brot und trinke kein Wasser an diesem Ort.
Denn so wurde mir des Herrn Befehl: Du sollst kein Brot essen und kein Wasser trinken, auch nicht zurückkehren auf demselben Wege, den du gegangen bist.
Er ging auch einen anderen Weg und kehrte nicht auf dem Wege zurück, auf welchem er nach Bet-El gekommen war.
Aber ein alter Prophet wohnte in Bet-El; sein Sohn kam zu ihm und erzählte ihm alles, was der Gottesmann heute in Bet-El getan, auch die Worte, die er zu dem König geredet, erzählten [die Söhne] ihrem Vater.
Da fragte sie der Vater: Welchen Weg is er gegangen? seine Söhne zeigten ihm den Weg, den der Gottesmann gegangen, der von Jehuda gekommen war.
Er befahl seinen Söhnen: sattelt mir den Esel. Sie sattelten ihm den Esel und er ritt darauf.
Er ging dem Gottesmann nach und fand ihn unter der Terebinthe sitzend. Er fragte ihn: Bist du der Gottesmann, der von Jehuda gekommen ist? Er antwortete: Ich bin es.
Da sprach er zu ihm: Komm mit mir in das Haus und iß bei mir.
Aber jener erwiderte: Ich kann nicht mit dir umkehren und zu dir hineingehen; auch werde ich kein Brot essen und mit dir kein Wasser trinken an diesem Orte.
Denn ein Befehl des Herrn ist an mich ergangen: Du sollst kein Brot essen und dort kein Wasser trinken, auch sollst du nicht zurückkehren auf dem Wege, auf dem du gegangen bist.
Da sprach [der Alte] zu ihm: Auch ich bin ein Prophet wie du; ein Engel hat mir eben im Namen des Herrn befohlen: Bringe ihn zurück in dein Haus, dass er Brot esse und Wasser trinke. — Er log ihm vor.
So kehrte er mit ihm zurück und aß Brot in seinem Hause und trank Wasser.
Aber als sie eben am Tische saßen, da erging das Wort des Herrn an den Propheten, der ihn zurückgebracht.
Und er rief dem Gottesmann zu, der von Jehuda gekommen war: Also spricht der Herr: Weil du ungehorsam warst dem Befehle des Herrn, du hast nicht beobachtet das Gebot, das dir der Herr, dein Gott, geboten;
Du bist umgekehrt und hast Brot gegessen und Wasser getrunken an dem Orte, von dem er zu dir geredet: Iss da kein Brot und trinke kein Wasser! so soll dein Leichnam nicht kommen in das Grab deiner Väter.
Nachdem er Brot gegessen und nachdem er Wasser getrunken hatte, sattelte er ihm, dem Propheten, den er zurückgebracht hatte, den Esel.
Er ging fort, da traf ihn ein Löwe auf dem Wege und tötete ihn; sein Leichnam lag hingeworfen auf dem Wege, der Esel stand daneben und der Löwe stand neben dem Leichnam.
Da kamen Männer vorüber und sahen den Leichnam hingeworfen auf dem Wege und den Löwen neben dem Leichnam stehen. Sie gingen und erzählten es in der Stadt, in welcher der alte Prophet wohnte.
Der Prophet, der ihn zurückgebracht hatte von dem Wege, hörte es und sprach: Das ist der Gottesmann, der ungehorsam war dem Befehl des Herrn; da hat ihn der Herr dem Löwen übergeben, und der hat ihn zerrissen und getötet, nach dem Worte des Herrn, das er zu ihm geredet.
Er befahl darauf seinen Söhnen: sattelt mir den Esel. Sie sattelten ihn.
Er ging hin und fand seinen Leichnam hingeworfen auf dem Wege; der Esel und der Löwe standen neben dem Leichnam; der Löwe hatte den Leichnam nicht gefressen und den Esel nicht zerrissen.
Der Prophet hob den Leichnam des Gottesmannes auf, lud ihn auf den Esel und führte ihn zurück; er kam in die Stadt des alten Propheten, um ihn zu betrauern und zu begraben.
Er legte seinen Leichnam in sein Grab und stimmte die Klage an: O, mein Bruder!
Nachdem er ihn dort begraben hatte, befahl er seinen Söhnen: wenn ich ge-storben bin, so begrabet mich in dem Grabe, worin der Gottesmann begraben ist, neben seine Gebeine leget meine Gebeine.
Denn gewiss wird das eintreffen, was er im Namen des Herrn verkündet hat gegen den Altar in Bet-El und gegen alle Häuser der Höhen, die in den Städten Schomrons.
Nach diesen Begebenheiten aber ließ Jerobeam doch nicht von seinem bösen Wege, sondern machte wieder von den Edeln des Volkes Priester der Höhen. Wer Lust hatte, dem reichte er die Hand, dass er zu den Priestern der Höhen gehörte.
Er ward dadurch zur Versündigung des Hauses Jerobeam, wodurch dessen Vertilgung und Ausrottung von dem Erdboden berbeigeführt wurde.
Kapitel 14
Jerobeam und Rehabeam.
Um diese Zeit erkrankte Abija, der Sohn Jerobeams.
Da sprach Jerobeam zu seiner Frau: Mache dich doch auf und verkleide dich, dass man dich nicht als die Frau des Jerobeam erkenne, und geh’ nach Silo. Dort ist der Prophet Ahija, der hat mir verheißen, dass ich König Über dieses Volk sein werde.
Nimm in deine Hand zehn Brote und Backwerk und einen Krug Honig und gehe zu ihm, er wird dir sagen, was aus dem Knaben wird.
Das Weib Jerobeams tat also. Sie machte sich auf, ging nach Silo und kam in das Haus Ahijas. Ahija konnte nicht sehen, denn seine Augen waren ermattet vor Altersschwäche.
Aber der Herr hatte zu Ahija gesprochen: Das Weib Jerobeams kommt, etwas von dir zu erfragen wegen ihres Sohnes, der krank ist; so und so sollst du zu ihr reden, denn bei ihrem Hereinkommen wird sie sich fremd stellen.
Wie nun Ahija den Schall ihrer Fußtritte hörte, da sie zur Türe hereinkam, da sprach er: Komm herein, Weib Jerobeams, wozu stellst du dich fremd? Ich aber bin gesandt zu dir mit einem harten Spruch.
Gehe hin, sprich zu Jerobeam: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Weil ich dich aus dem Volke erhoben und dich eingesetzt habe zum Fürsten über mein Volk Israel.
Und habe das Königreich dem Hause Davids entrissen und es dir gegeben, du aber bist nicht wie mein Knecht David, der meine Gebote wahrte und der mir nachwandelte mit seinem ganzen Herzen, zu tun nur was recht ist in meinen Augen;
Vielmehr hast du schlimmer getan als alle, die vor dir waren. Du bist hingegangen und hast dir fremde Götter gemacht und Gußbilder, um mich zu kränken; mich hast du hinter deinen Rücken geworfen.
Darum will ich Unglück bringen über das Haus Jerobeam; ich werde ausrotten dem Jerobeam, was an die Wand pisset, Bewahrtes und Befestigtes in Israel; ich werde das Haus Jerobeam fortfegen wie man den Kot fortfegt bis zu Ende.
Wer von [dem Hause] Jerobeam in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen; denn der Herr hat es verheißen.
Du aber mache dich auf, gehe nach Hause; wie du die Stadt betrittst, wird dein Kind sterben.
Ganz Israel wird um ihn klagen und man wird ihn begraben; dieser allein wird von dem [Hause] Jerobeam in ein Grab kommen, weil unter allen Angehörigen Jerobeams nur an ihm allein etwas dem Herrn, dem Gott Israels, Wohlgefälliges gefunden worden ist.
Der Herr wird einen König über Israel einsetzen, der ausrotten wird das Haus Jerobeam, das zur Zeit [herrscht] — denn was ist es schon jetzt?
Der Herr wird Israel schütteln, wie das Rohr im Wasser schwankt; er wird Israel ausreißen aus diesem schönen Lande, das er ihren Vätern gegeben, und sie zerstreuen jenseits des Stromes, weil sie ihre Haine [dem Götzendienst] gewidmet haben, den Herrn kränkend.
Er wird Israel preisgeben in Folge der Sünden Jerobeams, die er begangen und wozu er auch Israel verleitet hat.
Das Weib Jerobeams machte sich auf und ging nach Tirza. Als sie die Schwelle des Hauses betrat, starb der Knabe.
Es begrub ihn und klagte um ihn ganz Israel nach dem Worte des Herrn, das er geredet durch seinen Knecht, den Propheten Ahija.
Die übrige Geschichte Jerobeams, wie er Krieg geführt und wie er regiert, ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Die Zeit, die Jerobeam regierte, währte zwei und zwanzig Jahre. Er legte sich zu seinen Vätern und sein Sohn Nadab war König an seiner statt.
Rehabeam, Sohn Salomos, regierte über Jehuda. Einundvierzig Jahre war Rehabeam alt, als er König wurde, und siebzehn Jahre regierte er in Jerusalem, der Stadt, die der Herr erwählt aus allen Stämmen Israels, seinen Namen daselbst einzusetzen. Seine Mutter war die Ammoniterin Naama.
Die Judäer taten, was böse ist in den Augen des Herrn, und ereiferten ihn mehr denn alles, was ihre Väter getan durch ihre Sünden, die sie begingen.
Auch sie errichteten sich Höhen und Standbilder und Haine auf jedem hohen Hügel und unter jedem belaubten Baume.
Auch feile Buben gab es im Lande, [die in den Götzentempeln Unzucht trieben]; sie übten alle Gräuel der Völker, die der Herr vor den Kindern Israel ausgetrieben.
Im fünften Jahre des Königs Rehabeam zog Sisak, König von Ägypten, gegen Jerusalem.
Er nahm die Schätze des Hauses des Herrn und die Schätze des Königshauses; alles nahm er fort, auch all die goldenen Schilde, die Salomo gemacht hatte.
Der König Rehabeam machte an ihrer Statt kupferne Schilde und gab sie in Verwahrung in die Hand der Obern der Läufer, welche Wache hielten an der Tür des Königshauses.
Und so oft der König in das Haus des Herrn ging, trugen sie die Läufer und brachten sie wieder zurück in das Gemach der Läufer.
Die übrige Geschichte Rehabeams und alles dessen, was er getan, das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Jehuda.
Zwischen Rehabeam und Jerobeam war immer Krieg.
Rehabeam legte sich zu seinen Vätern; er wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt Davids. Seine Mutter war die Ammoniterin Naama. An seiner Statt wurde sein Sohn Abija König.
Kapitel 15
Abijam. Assa. Nadab. Basa.
Im achtzehnten Regierungsjahre des Königs Jerobeam, Sohn Nebats, wurde Abijam König über Jehuda.
Drei Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha und war die Tochter des Awschalom.
Er beharrte in allen Sünden seines Vaters, die er vor ihm verübt hatte. Sein Herz war nicht dem Herrn seinem Gotte zugewandt, wie das Herz seines Ahn David.
Denn um Davids willen gab ihm der Herr eine Leuchte in Jerusalem, dass er [den Thron] seinem Sohn vererbte und dass er Jerusalem erhielt.
Weil David getan hatte, was recht ist in den Augen des Herrn, und während seines ganzen Lebens nicht gewichen war von allem, was er ihm geboten, außer in der Sache des Hetiters Urija.
Zwischen Rehabeam und Jerobeam war zeitlebens Krieg.
Die übrige Geschichte Abijams und alles dessen, was er getan — das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Jehuda. — Krieg war auch zwischen Abijam und Jerobeam.
Abijam legte sich zu seinen Vätern und man begrub ihn in der Stadt Davids. An seiner Statt wurde sein Sohn Assa König.
Im zwanzigsten Regierungsjahre Jerobeams, Königs von Israel, wurde Assa König über Jehuda.
Einundvierzig Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter hieß Maacha und war die Tochter Awschaloms.
Assa tat, was recht ist in den Auge des Herrn, wie sein Ahn David.
Er schaffte die feilen Buben aus dem Lande und entfernte all die Götzen; die seine Väter aufgestellt hatten.
Sogar seine Mutter Maacha setzte er als Herrscherin ab, weil sie ein Scheusal [Götzenbild] gemacht der Asera. Assa fällte ihr Scheusal und verbrannte es im Thale Kidron.
Aber die Höhen [die privaten Opferstätten] wichen nicht. Assas Herz blieb jedoch immer dem Herrn zugewandt.
Er brachte die Heiligtümer seine Vaters und seine eigenen Heiligtümer in das Haus des Herrn, Silber und Gold und sonstige Geräte.
Zwischen Assa und Basa, König von Israel, war immer Krieg.
Basa, König von Israel, zog wider Jehuda heran und baute Rama, um Assa, dem König von Jehuda, den Weg zu versperren.
Da nahm Assa alles Silber und Gold, das noch übrig war in den Schattzkammern des Hauses des Herrn und in den Schatzkammern des Königshauses, und schickte durch seine Diener an Ben-Hadad, Sohn Tabrimmons, Sohnes Hesjons, König von Aram, der in Damaskus wohnte, und ließ sagen:
Ein Bund ist zwischen mir und dir, wie zwischen meinem Vater und deinem Vater; ich sende dir ein Geschenk an Silber und Gold, brich deinen Bund mit Basa, König von Israel, so wird er ziehen von mir.
Ben-Hadad willfahrte dem König Assa und sandte seine Heeresobersten in die Städte Israels; er eroberte Ijon und Dan und Abel Bet Maacha und ganz Kinnerot nebst dem ganzen Lande Naftali.
Als dies Basa ersuhr, ließ er vom Bau Ramas und blieb in Tirza.
Der König Assa ließ alle Judäer aufrufen, keiner war frei, und sie trugen ab die Steine und das Holz von Rama, das Basa gebaut hatte, und der König Assa baute damit Geba Benjamin und Mizpa.
Das Übrige der Geschichte Assas und all seiner Tapferkeit und alles dessen, was er getan, und der Städte, die er gebaut, das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Jehuda. Zur Zeit seines Alters krankte er an den Füßen.
Assa legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Vaters David. Sein Sohn Josafat wurde König an seiner Statt.
Nadab, Sohn Jerobeams, wurde König über Israel im zweiten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda. Er regierte über Israel zwei Jahre.
Er tat, was dem Herrn missfiel, und ging in dem Wege seines Vaters und in seiner Sünde, wozu er Israel verleitet hatte.
Da verschwor sich gegen ihn Basa, Sohn Ahijas, vom Hause Issachar. Basa erschlug ihn bei Gibton, das den Philistern gehört, als Nadab und ganz Israel Gibton belagerten.
Basa tötete ihn im dritten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda, und wurde König an seiner Statt.
Als er regierte, erschlug er das ganze Haus Jerobeam; er ließ keine Seele dem Jerobeam übrig, bis er ihn vertilgt hatte, nach dem Worte des Herrn, das er geredet durch seinen Knecht Ahija aus Silo.
Wegen der Sünden Jerobeams, die er begangen, und wozu er Israel verleitet hatte und wegen dessen, womit er den Herrn, den Gott Israels, gekränkt hatte.
Das Übrige der Geschichte Nadabs und alles dessen, was er getan — das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Zwischen Assa und Basa, König von Israel, war immer Krieg.
Im dritten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda, wurde Basa, Sohn Ahijas, König über ganz Israel in Tirza; [er regierte] vierundzwanzig Jahre.
Er tat, was dem Herrn mißfiel, und ging in dem Wege Jerobeams und seiner Sünde, wozu er Israel verleitet hatte.
Kapitel 16
Ela. Simri. Tibni. Omri. Ahab.
Es erging das Wort des Herrn au Jehu, Sohn Hananis, wider Basa also:
Weil ich dich aus dem Staube erhoben und dich zum Fürsten über mein Volk Israel gesetzt habe, du aber gefolgt bist dem Wege Jerobeams und mein Volk Israel zur Sünde verleitet hast, dass sie mich kränken durch ihre Sünden;
So will ich auch den Basa und sein Haus wegfegen, und ich werde dein Haus machen gleich dem Hause Jerobeams, Sohnes Nebat.
Wer von Basa in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den werden die Vögel des Himmels fressen.
Das Übrige der Geschichte Basas und dessen, was er getan, und seiner Tapferkeit, das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Basa legte sich zu seinen Vätern und wurde in Tirza begraben. An seiner Statt wurde sein Sohn Ela König.
Durch den Propheten Jehu, Sohn Hananis, war das Wort des Herrn wider Basa und wider sein Haus ergangen wegen all des Bösen, das er getan in den Augen des Herrn, ihn zu kränken durch seine Taten, dass er gleich war dem Hause Jerobeam, obgleich er ihn erschlagen hatte.
Im sechsundzwanzigsten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda, wurde Ela, Sohn Basas, König über Israel in Tirza und [regierte] zwei Iahre.
Da verschwor sich gegen ihn sein Diener Simri, Oberster der Hälfte der Streitwagen, als er in Tirza sich trunken zechte im Hause Arzas, der Hausoberster in Tirza war.
Simri kam und erschlug ihn; er tötete ihn im siebenundzwanzigsten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda, und wurde König an seiner Statt.
Als er regierte, als er auf dem Thron saß, erschlug er das gauze Haus Basa, er ließ ihm nicht übrig, was an die Wand pisset, Verwandte wie Freunde.
Simri vertilgte das ganze Haus Basa, nach dem Worte des Herrn, das er geredet wider Basa durch den Propheten Jehu.
Wegen all der Sünden Basas und der Sünden seines Sohnes Elas, die sie begangen und wozu sie Israel verleitet hatten, zu kränken den Herrn, den Gott Israels, durch ihre Abscheulichkeiten.
Das Übrige der Geschichte Elas und alles dessen, was er getan — das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Im siebenundzwanzigsten Regerungsjahr von Assa, des Königs von Jehuda, regierte Simri sieben Tage in Tirza, da das Volk Gibon belagerte, das den Philistern gehörte.
Als das Belagerungsheer erfuhr, dass Simri eine Verschwörung angestellt und den König erschlagen hatte, setzte das Volk im Lager gleich den Heerführer Omri zum König ein.
Omri und die Israeliten zogen von Gibton ab und belagerten Tirza.
Als Simri nun sah, dass die Stadt eingenommen war, ging er in die Burz des Königshauses; er verbrannte sich mitsamt dem Königshause und starb.
Wegen seiner Sünden, die er begangen, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn, denn auch er ging in dem Wege Jerobeams, und in seiner Sünde, die er begangen, Israel zur Sünde zu verleiten.
Das Uebrige der Geschichte Simris und seiner Verschwörung, die er angestiftet, ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Damals gab es im Volte Israel wei Parteien. Die Hälfte des Volkes hielt es mit Tibni, Sohn Ginats, ihn zum König zu machen, und die andere Hälfte mit Omri.
Die Partei, die es mit Omri hielt, überwand jene, die es mit Tibni, Sohn Ginats, hielt. Tibni wurde getötet und Omri wurde König.
Im einunddreißigsten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda, wurde Omri König über Israel; er regierte zwölf Jahre; in Tirza regierte er sechs Jahre.
Er kaufte den Berg Somron von Semer um zwei Kikar Silber und baute den Berg an und nannte den Namen der Stadt, die er gebaut, nach dem Namen Semers, des Herrn des Berges: Somron [Schomron].
Auch Omri tat, was böse ist in den Augen des Herrn; er machte es schlimmer als alle, die vor ihm waren.
Er ging in dem Wege Jerobeams, Sohnes Nebats, und in seinen Sünden, wozu er Israel verleitet, dass sie kränkten den Herrn, den Gott Israels, durch ihre Abscheulichkeiten.
Das Übrige der Geschichte Omris und dessen, was er getan, und seiner Tapferkeit, die er bewiesen, — das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Omri legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben in Schomron. Sein Sohn Ahab wurde König an seiner Statt.
Ahab, Sohn Omris, wurde König über Israel im achtunddreißigsten Regierungsjahre Assas, Königs von Jehuda. Ahab, Sohn Omris, regierte über Israel in Schomron zweiundzwanzig Jahre.
Ahab, Sohn Omris, tat was missfiel dem Herrn, mehr als alle, die vor ihm regiert hatten.
Es schien ihm zu gering, dass er in den Sünden Jerobeams, Sohnes Nebats, ging. — Er nahm Isebel, Tochter Etbaals, Königs der Zidonier, zur Frau. Er diente dem Baal und bückte sich vor ihm.
Er errichtete einen Altar dem Baal; es war der Baalstempel, den er in Schomron gebaut.
Ahab errichtete die Asera. Ahab kränkte den Herrn, den Gott Israels, noch mehr als alle Könige Israels, die vor ihm regiert hatten.
Zu seiner Zeit baute Hiel aus Bet-El die Stadt Jericho. Mit seinem Erstgeborenen Abiram legte er ihren Grund; und mit seinem Jüngsten Segub setzte er ihre Türen ein [bei der Grundlegung starb sein Erstgeborener und bei der Türeinsetzung der Jüngste], nach dem Worte des Herrn, das er geredet durch Josua, Sohn Nuns.
Kapitel 17
Der Prophet Elija.
Es sprach [um jene Zeit] Elija, der Tisbite, von den Beisassen Gileads, zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, dem ich diene, es wird in diesen Jahren weder Tau noch Regen sein, es sei denn nachdem ich dies verkündet haben werde.
Es erging darauf an ihn das Wort des Herrn also:
Gehe von dannen und wende dich gen Osten und verbirg dich am Bache Kerit, dem Jordan gegenüber.
Aus dem Bache wirst du trinken, und die Raben habe ich entboten, dich dort [mit Speise] zu versorgen.
Er ging und tat nach dem Befehl des Herrn. Er hielt sich auf am Bache Kerit, dem Jordan gegenüber.
Die Raben brachten ihm Brot und Fleish des Morgens und Brot und Fleisch am Abend, und aus dem Bache trank er.
Nach Verlauf einer Zeit vertrocknete aber der Bach, denn es war kein Regen im Lande.
Da erging das Wort des Herrn an ihn also:
Auf, gehe nach Zarepat, das zu Zidon gehört, und bleibe dort. Ich habe dort eine Witwe entboten, dich zu verpflegen.
Er machte sich auf und ging nach Zarepat. Als er zum Tore der Stadt kam, da fand er daselbst eine Witwe, die Holz auflas. Er rief ihr zu und sprach: Hole mir doch ein wenig Wasser in einem Gefäße, dass ich trinke.
Als sie nun ging, es zu holen, da rief er ihr noch zu und sprach: Bringe mir doch acuh ein Stückk Brot in deiner Hand.
Sie erwiderte: So wahr der Herr, dein Gott, lebt, ich habe nichts Gebackenes, außer einer Hand voll Mehl im Kruge und ein wenig Öl in der Flasche; ich lese ein paar Holzspäne auf und will es zurechtmachen für mich und meinen Sohn. Haben wir dies aufgezehrt, so werden wir nachher [vor Hunger] sterben.
Da sprach zu ihr Elija: Fürchte nichts. Gehe und mache zurecht, wie du geredet, doch mache mir zuerst davon einen kleinen Kuchen und bringe ihn mir beraus; für dich und deinen Sohn mache nachher.
Denn also spricht der Herr, der Gott Israels: Das Mehl in deinem Kruge wird nicht ausgehen, und das Öl in der Flasche wird nicht abnehmen bis zu dem Tage, wo der Herr Regen geben wird auf den Erdboden.
Sie ging und tat nach dem Worte Elija; sie aß davon, sie und er und ihre Familie eine Zeitlang.
Im Kruge ging das Mehl nicht aus, und in der Flashe nahm das Öl nicht ab, nach dem Worte des Herrn, das er geredet durch Elija.
Nach diesen Begebenheiten erkrankte der Sohn des Weibes, der Hauswirtin. Seine Krankheit wurde sehr stark, dass kein Atem mehr in ihm blieb.
Da sprach sie zu Elija: Was haben wir miteinander, Mann Gottes! Du bist zu mir gekommen, meine Schuld zu rügen und meinen Sohn zu töten.
Er erwiderte ihr: Gib mir deinen Sohn. Er nahm ihn aus ihrem Schoß und brachte ihn hinauf in das Obergemach, worin er wohnte, und legte ihn auf sein Bett,
Und flehte zum Herrn: Herr, mein Gott, auch der Witwe, bei der ich Gast bin, tust du übel, dass du ihren Sohn tötest?
Er streckte sich über das Kind dreimal und flehte zum Herrn: Herr, mein Gott, gib doch diesem Kinde das Leben zurück!
Der Herr hörte auf die Stimme Elijas, das Kind bekam wieder Leben und es lebte fort.
Elija nahm das Kind und brachte es herab von dem Obergemach in das Haus und gab es seiner Mutter. Elija sprach: siehe, dein Kind lebt ja!
Da sprach die Frau zu Elija: Nunmehr erkenne ich, dass du ein Mann Gottes bist und dass du in Wahrheit im Namen des Herrn sprichst.
Kapitel 18
Elija vor Ahab. Das Wunder auf dem Karmel.
Es verging eine lange Zeit, da erging das Wort des Herrn an Elija im dritten Jahre also: Geh, lass dich sehen vor Ahab; ich will Regen geben auf den Erdboden.
Elija ging, sich sehen zu lassen vor Ahab. Die Hungersnot war sehr stark in Schomron.
Da rief Ahab den Obadja, den Obersten des königlichen Hauses — Obadja fürchtete den Herrn sehr [war also kein Baaldiener];
Als Isebel die Propheten des Herrn ausrottete, hatte Obadja hundert Propheten genommen und sie verborgen, je fünfzig in einer Höhle, und sie mit Brot und Wasser versorgt. —
Ahab hatte zu Obadja gesprochen: Gehe durch das Land zu allen Wasserquellen und Bächen, vielleicht finden wir Gras und erhalten Ross und Maultier, dass wir nicht alles Vieh verlieren.
Sie teilten unter sich das Land, es zu durchziehen. Ahab ging auf einem Wege allein und Obadja ging auf einem Wege allein.
Als nun Obadja auf dem Wege war, kam ihm Elija entgegen, und als er ihn erkannte, fiel er auf sein Angesicht und sprach: Bist du es, mein Herr Elija?
Er erwiderte ihm: Ich bin es. Gehe, sprich zu deinem Herrn: Elija ist da.
Obadja sprach: Was hab ich gesündigt, dass du deinen Knecht in die Hand Ahabs geben willst, dass er mich töte?
So wahr der Herr, dein Gott, lebt, es gibt kein Volk und kein Königreich, wohin mein Herr nicht geschickt, dich zu suchen. Sie sagten alle: Er ist nicht hier. Und er beschwor jedes Königreich und jedes Volk, ob sie dich nicht gesehen.
Und nun verlangst du: Gehe, sprich zu deinem Herrn: Elija ist da.
Wenn ich dich nun verlasse und der Geist des Herrn könnte dich, ich weiß nicht wohin, tragen, und ich komme, Ahab zu berichten, und er findet dich nicht, so erschlägt er mich. Dein Knecht fürchtet doch den Herrn von seiner Jugend an.
Ist meinem Herrn nicht berichtet worden, was ich getan, als Isebel die Propheten des Herrn erschlug, dass ich von den Propheten des Herrn hundert Mann verbarg, je fünfzig in einer Höhle, und sie mit Brot und Wasser versorgte?
Und nun sagst du mir: Gehe, berichte deinem Herrn: Elija ist da. Da wird er mich erschlagen, [wenn er dich dann nicht finden sollte].
Aber Elija sprach: so wahr der Herr Zebaot lebt, dem ich diene, dass ich mich heute vor [Ahab] sehen lasse.
Da ging Obadja Ahab entgegen und meldete es ihm. Ahab ging Elija entgegen.
Als Ahab den Elija sah, sprach Ahab zu ihm: Bist du nun da, der Israel zu Grunde richtet?
[Elija] erwiderte: Nicht ich habe Israel Verderben gebracht, sondern du und das Haus deines Vaters, indem ihr verlassen habt die Gebote des Herrn, und du bist dem Baal nachgegangen.
Und nun sende hin, versammle zu mir ganz Israel an den Berg Karmel und auch die Propheten des Baal, vierhundert und fünfzig Mann, und die Propheten der Asera, vierhundert Mann, die am Tische der Isebel essen.
Ahab schickte zu all den Kindern Israel und versammelte die Propheten an den Berg Karmel.
Da trat Elija vor das ganze Volk und sprach: Wie lange noch wollt ihr hüpfen auf die beiden Zweige [wollt ihr schwanken]? Ist der Herr euer Gott, so dienet ihm, und wenn der Baal [euer Gott it], so dienet ihm. Aber [das Volk] erwiderte ihm kein Wort.
Elija sprach weiter zu dem Volke: Ich allein bin übrig geblieben als Prophet des Herrn, aber der Propheten des Baal sind vierhundert und fünfzig Mann.
So gebe man uns zwei Farren, und sie mögen sich wählen einen Farren und ihn zerstückeln und auf das Holz legen, aber Feuer nicht daran legen; auch ich werde zurichten den einen Farren und auf das Holz tun und kein Feuer daran legen.
Und ihr rufet an den Namen eures Gottes, und ich werde anrufen den Namen des Herrn. Der Gott, der Feuer sendet, sei der [wahre] Gott. Das ganze Volk rief: Der Vorschlag ist gut.
Elija sprach zu den Propheten des Baal: Wählet euch den Farren und richtet ihn zuerst zu, denn euer sind viel, und rufet an den Namen eures Gottes, aber Feuer leget nicht daran.
Sie nahmen den Farren, den er ihnen gegeben, und richteten ihn zu und riefen den Namen des Baal an, vom Morgen bis zum Mittag mit den Worten: O Baal erhöre uns! Aber da gab es keinen Laut, und keiner antwortete. Sie hüpften umher auf dem Altar, den man gemacht hatte.
Am Mittage, da verspottete sie Elija und sprach: Rufet mit lauter Stimme, denn obwohl er ein Gott ist, so ist er vielleicht in Gedanken oder in Geschäften oder auf Reisen; vielleicht schläft er gar und wird erwachen.
Da riefen sie mit lauter Stimme und machten sich Schnitte nach ihrem Brauch mit Schwertern und mit Spießen, bis das Blut an ihnen herabrann.
Als nun der Mittag vorüber war, da weissagten sie, [es werde Feuer kommen] um die Zeit, in der das Speisopfer dargebracht wird; aber auch dann war kein Laut, keine Antwort, nichts zu merken.
Da sprach Elija zu dem ganzen Volke: Tretet her zu mir. Das ganze Volk trat zu ihm heran, und er besserte aus den niedergerissenen Altar des Herrn.
Elija nahm dann zwölf Steine nach der Zahl der Stämme der Söhne Jakobs, an den das Wort des Herrn ergangen war also: Israel soll dein Name sein.
Er baute aus den Steinen einen Altar im Namen des Herrn und machte einen Graben, der an zwei Sea Saat fasste, rings um den Altar.
Er ordnete darauf das Holz und zerstückelte den Farren und legte ihn auf das Holz,
Und befahl dann: Füllet vier Eimer Wasser und gießet auf das Opfer und das Holz. Er befahl: Wiederholt dies! Sie wiederholten es. Er befahl wieder: Thuet es zum dritten mal. Sie taten es zum dritten mal.
Das Wasser lief rings umher auf den Altar, und auch der Graben füllte sich mit Wasser.
Um die Zeit, da das Speiseopfer dargebracht wird, trat der Prophet Elija hin und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaks und Israels, heute werde kund, dass du Gott bist in Israel, und dass ich dein Knecht bin, und dass auf dein Wort ich all diese Dinge getan habe.
Erhöre mich, Herr, erhöre mich! so wird das Volk erkennen, dass du, Herr, Gott bist, und du hast alsdann ihr Herz umgewandelt.
Da fiel ein Feuer herab vom Herrn, es verzehrte das Opfer und das Holz und die Steine und die Erde, und auch das Wasser, das im Graben, leckte es auf.
Als das ganze Volk das sah, fielen sie auf ihr Angesicht und riefen: Der Herr, der ist Gott! Der Herr, der ist Gott!
Elija sprach zu ihnen: Ergreifet die Propheten des Baal, dass keiner von ihnen entrinne. Sie ergriffen sie; da ließ Elija sie hinabführen an den Bach Kison und schlachtete sie daselbst.
Elija sprach zu Ahab: Geh hinauf, iss und trink, bald wirst du das Plätschern des Regens hören.
Ahab ging hinauf zu essen und zu trinken; Elija stieg hinauf zum Gipfel des Karmel, dort setzte er sich gebückt zur Erde nieder und tat sein Gesicht zwischen die Knie.
Und sprach zu seinem Knaben: Gehe doch hinauf, schaue hin westwärts. Er stieg hinauf und schaute hin und sprach: Da ist nicht das mindeste zu sehen. Und siebenmal ließ er es wiederholen [nachzusehen, ob sich Wolken zeigen].
Beim siebenten Male sprach [der Knabe]: Eine Wolke, klein wie die Hand eines Menschen, kommt herauf am Westen. Da sprach [Elija]: Gehe hinauf, sprich zu Ahab: Spanne an und fahre hinab, lass dich vom Regen nicht aufhalten.
Inzwischen wurde der Himmel schwarz von Wolken und Wind, es war ein starker Regen. Ahab bestieg den Wagen und ging nach Jsrëel.
Die Kraft des Herrn kam über Elija; er gürtete seine Lenden und lief vor Ahab her bis gen Jsrëel.
Kapitel 19
Elija auf der Flucht. Elisa.
Ahab berichtete der Isebel alles, was Elija getan, dass er alle Propheten [des Baal] mit dem Schwerte erschlagen hatte.
Da schickte Isebel einen Boten an Elija und ließ ihm sagen: so mögen mir die Götter tun und so fortfahren, dass ich morgen um diese Zeit dein Leben gleich dem Leben eines von jenen machen werde.
[Elija] erkannte [die Gefahr], deshalb machte er sich auf und ging, um sein Leben zu retten. Er kam nach Beer Seba, das zu Jehuda gehörte, und ließ seinen Knaben dort.
Er ging in die Wüste eine Tagereise weit; er kam hin und setzte sich unter einen Ginsterstrauch und verlangte zu sterben und sprach: Es ist genug! Nun, Herr, nimm meine Seele, denn nicht besser bin ich als meine Väter.
Er legte sich nieder und schlief ein unter einem Ginsterstrauch. Da stieß ihn ein Engel an und sprach zu ihm: Steh auf und iss.
Er schaute und sah zu seinen Häupten einen Rostkuchen und eine Flasche Wasser; er aß und trank und legte sich wieder nieder.
Der Engel des Herrn kam zum zweiten mal und stieß ihn an und sprach: Steh auf und iß, denn du hast noch einen weiten Weg.
Er stand auf und aß und trank und ging, gekräftigt von diesem Essen, vierzig Tage und vierzig Nächte bis an den Berg Gottes, den Horeb.
Er ging dort in die Höhle und übernachtete dort. Da erging an ihn das Wort des Herrn, der ihn fragte: Was hast du hier, Elija?
Er antwortete: Geeifert habe ich für den Herrn, den Gott Zebaot, denn die Kinder Israel haben deinen Bund verlassen, deine Altäre haben sie niedergerissen und deine Propheten haben sie mit dem Schwerte erschlagen. Ich allein bin übriggeblieben; da trachteten sie auch mir nach dem Leben.
[Die Stimme] sprach: Gehe hinaus und tritt an den Berg vor das Antlitz des Herrn. — Der Herr zieht da vorüber; und ein großer starker Wind, Berge zerreißend und Felsen zertrümmernd, zieht vor dem Herrn. — Aber in dem Winde ist nicht der Herr. Und nach dem Winde ein Erdbeben — auch in dem Erdbeben ist nicht der Herr.
Und nach dem Erdbeben Feuer — auch in dem Feuer ist nicht der Herr. Nach dem Feuer kommt ein sanftes Säuseln, [das ist die Stimme des Herrn].
Als Elija das hörte, hüllte er sein Angesicht in seinen Mantel und ging hinaus und trat an den Eingang der Höhle. Da ward ihm eine Stimme, die sprach: Was hast du hier, Elija?
Er antwortete: Geeifert hab’ ich für den Herrn, den Gott Zebaot, denn verlassen haben die Kinder Israel deinen Bund; deine Altäre haben sie niedergerissen und deine Propheten mit dem Schwerte erschlagen; ich allein bin übrig geblieben, da trachteten sie auch nach meinem Leben.
Da sprach der Herr zu ihm: Geh, kehre wieder um auf deinem Wege nach der Wüste von Damaskus, salbe dort den Hasaël zum König über Aram.
Jehu, den Sohn Nimsis, salbe zum König über Israel, und Elisa, den Sohn Safats aus Abel Mehola, salbe zum Propheten an deiner statt.
Wer dann dem Schwerte Hasaëls entrinnt, den wird Jehu töten, und wer dem Schwerte Jehus entrinnt, den wird Elisa töten.
Ich werde in Israel sieben tausend übrig lassen: Alle Knie, die sich nicht gebeugt vor dem Baal, und jeden Mund, der ihn nicht geküsst.
[Elija] ging von dort fort und traf Elisa, Sohn Safats, welcher pflügte; zwölf Gespanne gingen vor ihm her, und er war bei dem zwölften. Da ging Elija zu ihm hinüber und warf seinen Mantel ihm zu.
[Elisa] ließ gleich die Rinder und lief Elija nach und sprach: Lass mich doch [zum Abschied] meinen Vater und meine Mutter küssen, dann will ich dir folgen. Er sprach zu ihm: Gehe doch zurück, denn was habe ich dir getan?
[Elisa] kehrte um und nahm ein Gespann Rinder und schlachtete es, und mit dem Gerät der Rinder kote er für sie das Fleisch und gab den Leuten und sie aßen. Dann machte er sich auf und folgte Elija und bediente ihn.
Kapitel 20
Kämpfe mit Aram.
Ben-Hadad, König von Aram, versammelte sein ganzes Heer; zwei und dreißig Könige folgten ihm und Rosse und Wagen. Er zog hin und belagerte Schomron und bekriegte es.
Er sandte Boten an Ahab, König von Israel, in die Stadt.
Und ließ ihm sagen: Also spricht Ben-Hadad: Dein Silber und dein Gold ist mein; auch deine Frauen und deine Söhne, die schönen, sind mein.
Der König von Israel antwortete: Nach deinem Worte, mein Herr, o König! Dein bin ich und alles, was mein ist.
Aber die Boten kehrten zurück und sprachen: Also läßt dir Ben-Hadad sagen: Wenn ich dir habe sagen lassen, dein Silber und dein Gold und deine Frauen und deine Söhne sollst du mir geben;
[so meine ich damit], dass ich morgen um diese Zeit meine Leute zu dir senden werde, um dein Haus und die Häuser deiner Diener zu durchsuchen; alles, was dir teuer ist, werden sie in ihre Hände tun und wegnehmen.
Da rief der König von Israel alle Ältesten des Landes und sprach: Erkennet doch und sehet, dass dieser [gegen das Land] Böses vorhat! Denn er hat zu mir gesandt wegen meiner Frauen und meiner Söhne und um mein Silber und mein Gold, und ich hab es ihm nicht versagt. [Warum also will er sein Heer in die Stadt schicken?]
Da sprachen zu ihm die Ältesten und das ganze Volk: Gehorche nicht und willige nicht darin.
Darauf sagte er den Boten Ben-Hadads: saget meinem Herrn, dem König: Alles, um deswillen du zuerst gesandt hast zu deinem Knecht, das will ich tun, aber das andere [das Heer in die Stadt ziehen lassen], kann ich nicht billigen. Die Boten gingen und brachten ihm Antwort.
Da schickte zu ihm Ben-Hadad und ließ ihm sagen: so tun mir die Götter und so fahren sie fort, wenn der Staub Schomrons ausreichen wird für die hohle Hand all des Volkes unter meiner Führung.
Da antwortete der König von Israel und ließ ihm sagen: Es rühme sich nicht der Gürtende wie der Lösende [jener, der erst in den Krieg ziehen will, wie der, welcher als Sieger heimkehrt].
Als [Ben-Hadad] diese Rede hörte, — er zechte eben mit den Königen in den Hütten, — da sprach er zu seinen Knechten: Richtet zum Angriff! Und sie griffen die Stadt an.
Da näherte sich ein Prophet dem Ahab, König von Israel, und sprach: Also spricht der Herr: Siehst du diesen ganzen großen Haufen? Ich gebe ihn heute in deine Hand, dass du erkennest, dass ich der Herr bin.
Ahab fragte: Durch wen? [Der Prophet] antwortete: Also spricht der Herr: Durch die Diener der Obersten der Landschaften. Er fragte: Wer soll den Kampf eröffnen? [Der Prophet] erwiderte: Du!
Er musterte die Leute der Obersten der Landschaften; ihrer waren zweihundert zwei und dreißig. Nach ihnen musterte er das ganze Volk, alle Israeliten, es waren siebentausend [Waffenfähige].
Sie zogen aus am Mittag. Ben-Hadad zechte sich grade trunken in den Hütten, er und die Könige, zweiunddreißig Könige, die ihm beistanden.
Die Leute der Obersten der Landschaft zogen zuerst aus. Ben-Hadad schickte hin [nachzusehen], und man berichtete ihm: Es sind Männer von Schomron ausgezogen.
Da sprach er: Wenn sie Friedenshalber ausgezogen, greifet sie lebendig, und auch wenn sie zum Krieg ausgezogen, greifet sie lebendig.
Diese zogen indes aus der Stadt, — nämlich die Leute der Obersten der Landschaften, und das Heer, das ihnen nachzog.
Sie schlugen jeder seinen Mann; die Aramäer flohen und die Israeliten setzten ihnen nach; Ben-Hadad, König von Aram, entkam mit Roß und Reitern.
Der König von Israel zog ihnen nach, er schlug die Reiter und die Wagen und brachte den Aramäern eine große Niederlage bei.
Da trat der Prophet zu dem König von Israel und sprach zu ihm: Gehe, verstärkte dich, überlege und siehe zu, was du zu tun hast; denn im nächsten Jahre zieht der König von Aram nochmals gegen dich.
Die Diener des Königs von Aram sprachen zu ihm: Götter der Berge sind ihre Götter, darum waren sie uns dort überlegen. Doch lasst uns mit ihnen streiten in der Ebene, ob wir da nicht ihnen überlegen sein werden.
Auch das sollst du tun: Entferne die Könige, jeden von seinem Posten, und setze Statthalter an ihrer Stelle [damit die Kriegsführung eine einheitliche sei].
Dann ersetze das Heer nach der Zahl der Mannschaften, die gefallen sind, ebenso Rosse und Wagen; wir wollen mit ihnen streiten in der Ebene — ob wir ihnen nicht werden überlegen sein? Er hörte auf ihre Stimme und tat also.
Im nächsten Jahre musterte Ben-Hadad die Aramäer und zog hinauf nah Afek zum Kriege mit Israel.
Die Israeliten ließen sich mustern und verproviantieren und zogen ihnen entgegen. Die Israeliten lagerten vor ihnen, wie ein paar versprengte Ziegenherden, die Aramäer aber füllten das Land.
Da trat der Mann Gottes herzu und sprach zu dem König von Israel: Also spricht der Herr: Weil die Aramäer gesprochen haben: Gott der Berge ist der Herr und nicht Gott der Täler, so werde ich diesen ganzen großen Haufen in deine Hand geben, dass ihr erkennet, dass ich der Herr bin.
So lagerten sie, diese jenen gegenüber, sieben Tage. Am siebenten Tage begann die Schlacht, und die Israeliten schlugen von den Aramäern hunderttausend Mann Fußvolks an einem Tage.
Die Übrigen flohen nach Afek in die Stadt; aber da fiel die Mauer auf die siebenundzwanzigtausend Mann, die übrig geblieben waren. Ben-Hadad floh in die Stadt und ging in das entlegenste Gemach.
Da sprachen zu ihm seine Diener: Wir haben gehört, dass die Könige des Hauses Israel gnädige Könige sind. Lass uns doch Säcke anlegen an unsere Lenden und Stricke um unsere Häupter und hinausgehen zu dem König von Israel, vielleicht lässt er dich leben.
Sie gürteten Säcke um ihre Lenden und legten Stricke um ihre Häupter und kamen zu dem König von Israel und sprachen: Dein Knecht Ben-Hadad bittet: Lass mich doch leben! Der [König] sprach: Lebt er noch? Er ist mein Bruder.
Die Männer nahmen [die Antwort des Königs] als gute Vorbedeutung und beeilten sich, das Wort festzuhalten und sprachen: Dein Bruder ist Ben-Hadad —. Er befahl: Gehet, holet ihn! Da kam Ben-Hadad zu ihm heraus, und er ließ ihn in den Wagen steigen.
Jener sprach zu ihm: Die Städte, die mein Vater deinem Vater abgenommen hat, will ich wiedergeben und Straßen [eine israelitische Kolonie] kannst du dir anlegen in Damaskus, wie mein Vater [eine aramäische] angelegt hat in Schomron. Ich will unter diesem Bunde dich frei lassen, [entgegnete Ahab]. Und so schloss er mit ihm einen Bund und ließ ihn frei.
Ein Mann von den Prophetenjüngern sprach zu einem andern in Namen des Herrn: Schlage mich doch! Aber der Mann weigerte sich, ihn zu schlagen.
Da sprach er zu ihm: Weil du nicht gehört hast auf die Stimme des Herrn, wenn du von mir gehst, wird dich ein Löwe töten. Und als er von ihm wegging, da traf ihn ein Löwe und tötete ihn.
Er traf dann einen anderen Mann und sprach zu ihm: schlage mich doch! Der Mann schlug ihn und brachte ihm Wunden bei.
Der Prophet trat dem König auf dem Wege entgegen und machte sich unkenntlich durch eine Binde über seine Augen.
Als der König vorüberzog, da schrie er zu dem König und sprach: Dein Knecht zog aus mitten in die Schlacht, da trat ein Mann heran und brachte mir einen Gefangenen und sprach: Bewache diesen Mann. Wenn er vermisst wird, so haftest du mit deinem Leben für sein Leben, oder ein Kikar Silber wägst du dar.
Doch während dein Knecht hie und da schaffte, war er weg. [Der Kriegsmann schlug mich deshalb und richtete mich so zu]. Der König von Israel erwiderte ihm: Geschah dir recht, du hast dir selber dein Urteil gesprochen.
Da tat er eilends die Binde von seinen Augen, und es erkannte ihn der König von Israel, dass er einer von den Propheten sei.
Dieser sprach zu ihm: so spricht der Herr: Weil du den mir Verfallenen aus der Hand gelassen, so sei dein Leben für sein Leben und dein Volk für sein Volk.
Der König von Israel ging nach seinem Hause, missmutig und verstört; so kam er nach Schomron.
Kapitel 21
Die Schandtat an Nabot.
Nach diesen Begebenheiten ereignete sich folgendes: Dem Isreëliten Nabot gehörte ein Weinberg in Jsreël, neben dem Palaste Ahabs, Königs von Schomron.
Einst ging Ahab den Nabot an: Gib mir deinen Weinberg, dass er mir zum Krautgarten diene, denn er ist nahe an meinem Hause; ich will dir dafür einen besseren Weinberg geben; oder wenn du es besser findest, will ich dir Geld geben im Werte desselben.
Aber Nabot entgegnete dem Ahab: Fern, beim Herrn, sei es von mir, dass ich dir das Erbe meiner Väter weggebe.
Ahab kam nach Hause, missmutig und verstört über die Antwort Nabots des Isreëliten: Ich will dir das Erbe meiner Väter nicht geben. Er legte sich auf sein Bett und wandte sein Gesicht ab und aß nichts.
Da ging seine Frau Isebel zu ihm hinein und fragte ihn: Warum bist du missmutig und verzehrst nichts?
Er erwiderte: Ich ging den Isreëliten Nabot an und sprach zu ihm: Gib mir deinen Weinberg für Geld, oder wenn du es verlangst, will ich dir einen [andern] Weinberg dafür geben. Er aber antwortete: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben.
Darauf bemerkte seine Frau Isebel: Nun musst du dich als König von Israel zeigen! Steh auf, iß, und lass dein Herz froh sein. Ich gebe dir den Weinberg des Isreëliten Nabot.
Sie schrieb Briefe im Namen Ahabs und siegelte sie mit seinem Siegel. Die Briefe sandte sie an die Ältesten und Edlen jener Stadt, die mit Nabot zusammen wohnten.
Sie schrieb in den Briefen also: Rufet eine Versammlung ein und setzet Nabot an die Spitze des Volkes.
Setzet zwei ruchlose Männer ihm gegenüber, die sollen gegen ihn Zeugnis sprechen: Du hast Gott und den König gelästert. Dann sollt ihr ihn hinausführen und zu Tode steinigen.
Die Männer seiner Stadt, die Ältesten und die Edlen, welche in seiner Stadt wohnten, taten, wie Isebel ihnen hatte sagen lassen, wie geschrieben war in den Briefen, welche sie ihnen gesandt hatte.
Sie riefen eine Versammlung ein und setzten Nabot an die Spitze des Volkes.
Dann kamen die zwei ruchlosen Männer und setzten sich ihm gegenüber; und die Männer sprachen Zeugnis gegen Nabot in Gegenwart des Volkes und sagten: Nabot hat Gott und den König gelästert! Da führten sie ihn hinaus vor die Stadt und steinigten ihn zu Tode.
Dann ließen sie der Isebel sagen: Nabot ist gesteinigt worden, er ist tot.
Als Isebel hörte, dass Nabot zu Tode gesteinigt war, sprach Isebel zu Ahab: Auf, nimm in Besitz den Weinberg des Isreëliten Nabot, den er sich geweigert hat, dir um Geld zu geben; denn Nabot lebt nicht, er ist tot [und als Königslästerer verfällt sein Eigentum dem Herrscher].
Als nun Ahab hörte, dass Nabot tot sei, stand Ahab auf, um in den Weinberg des Isreëliten Nabot zu gehen, ihn in Besitz zu nehmen.
Aber das Wort des Herrn erging an den Tisbiten Elija also:
Mache dich auf, gehe Ahab, dem König von Israel entgegen, dem aus Schomron. Er ist im Weinberge Nabots, wohin er gegangen ist, ihn in Besitz zu nehmen.
Rede zu ihm: Also spricht der Herr: Hast du gemordet, um in Besitz zu nehmen? Künde ihm dann an: Also spricht der Herr: An der Stelle, wo die Hunde das Blut Nabots geleckt haben, werden die Hunde auch dein Blut lecken.
Ahab sprach zu Elija: Hast du mich gefunden mein Feind? Er erwiderte: Ich habe [dich] gefunden; weil du dich dem völlig überlassen hast, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn,
Dafür bringe ich über dich Unglück und werde dich wegfegen. Ich werde ausrotten dem Ahab, was an die Wand pisset, und Bewahrtes und Befestigtes in Israel.
Dein Haus werde ich machen gleich dem Hause Jerobeams, des Sohnes Nabots, und gleich dem Hause Basas, des Sohnes Ahijas, um der Kränkung willen, womit du Gott gekränkt, und weil du Israel zur Sünde verleitet.
Und auch über Isebel hat der Herr verkündet: Die Hunde werden Isebel fressen an der Vormauer Isreëls.
Wer vom Geschlechte Ahabs in der Stadt stirbt, den werden die Hunde fressen, und wer auf dem Felde stirbt, den werden fressen die Vögel des Himmels. —
Es hat wirklich nicht wieder gegeben Einen gleich Ahab, der sich dem völlig ergab, zu tun, was böse ist in den Augen des Herrn, weil ihn seine Frau Isebel dazu verleitete.
In abscheulicher Weise wandelte er den Götzen nach, wie es der Emori getan, den der Herr ausgetrieben hatte vor den Kindern Israel. —
Als Ahab diese Worte hörte, zerriss er seine Kleider, legte einen Sack auf seinen Leib, fastete und schlief im Sack und ging schwermütig umher.
Da erging das Wort des Herrn an den Tisbiten Elija:
Hast du gesehen, wie sich Ahab gedemütigt hat vor mir? Darum weil er sich gedemütigt har vor mir, werde ich das Unglück nicht in seinen Tagen kommen lassen, sondern in den Tagen seines Sohnes werde ich das Unglück über sein Haus bringen.
Kapitel 22
Ahabs Ende.
So vergingen drei Jahre, ohne dass es Krieg gab zwischen Aram und Israel.
Im dritten Jahre aber kam Josafat, König von Jehuda, um den König von Israel zu besuchen.
Da sprach damals der König von Israel zu seinen Dienern: Wisset ihr, dass Ramot-Gilead eigentlich uns gehört? Warum also sind wir ruhig und entreißen es nicht dem König von Aram?
Er fragte darauf Josafat: Willst du mit mir ziehen in den Krieg um Ramot-Gilead? Josafat antwortete dem König von Israel: Ich wie du, mein Volk wie dein Volk, meine Rosse wie deine Rosse.
Josafat riet aber noch dem König von Israel: Befrage dovh zuerst den Herrn.
Da versammelte der König von Israel die Propheten, etwa vierhundert Mann, und befragte sie: soll ich Ramot- Gilead angreifen oder soll ich es unterlassen? Sie antworteten: Ziehe hin, der Herr wird es geben in die Hand des Königs.
Aber Josafat sprach: Ist hier kein Prophet des Herrn weiter, dass wir ihn befragen?
Der König von Israel antwortete dem Josafat: Noch ein Mann ist da, durch den der Herr zu befragen ist; aber ich hasse ihn, denn er weissagt mir niemals Gutes, sondern nur Böses. [Es ist] Micha, Sohn Jimlas. Josafat sagte: Der König möge dies nicht so behaupten.
Der König von Israel rief einen Hofbediensteten und beauftragte ihn, rasch den Micha, Sohn Jimlas, herbeizurufen.
Der König von Israel und Josafat, König von Jehuda, saßen jeder auf seinem Throne, angetan mit [Königs]kleidern, in einer Tenne am Eingange des Tores von Schomron, und alle Propheten weissagten vor ihnen.
Da machte sich Zidkija, Sohn Kanaanas, eiserne Hörner und sprach: so spricht der Herr: so wirst du Aram stoßen bis zur Vernichtung.
Auch die anderen Propheten weissagten dasselbe und sprachen: Ziehe gen Ramot-Gilead und sei glücklich! Denn der Herr wird es geben in die Hand des Königs.
Der Bote, der hingegangen war, Micha zu rufen, redete ihm zu: siehe doch, die Worte der Propheten sind einstimmig gut für den König; sprich doch wie jene und weissage Gutes.
Micha aber antwortete: so wahr der Herr lebt, dass ich nur das reden werde, was der Herr zu mir sprechen wird.
So kam er zum König, und der König fragte ihn: Micha, sollen wir gegen Ramot-Gilead in den Krieg ziehen, oder sollen wir es unterlassen? Er erwiderte: Ziehe hinauf und sei siegreich! Der Herr möge es geben in die Hand des Königs.
Aber der König [der den ironischen Ton des Propheten merkte] sprach zu ihm: Wie viele Male nun soll ich dich beschwören, dass du mir nur Wahrheit reden sollst im Namen des Herrn?
Da sprach er: Ich habe gesehen ganz Israel zersprengt auf den Bergen, wie Schafe, die keinen Hirten haben; und der Herr sprach: Diese bleiben ohne Herrn, aber [das Volk] wird, jeglicher in sein Haus, in Frieden zurückkehren [vom Volke wird niemand fallen].
Der König von Israel sprach darauf zu Josafat: Hab’ ich dir nicht gesagt, er weissagt für mich nichts Gutes, sondern nur Böses?
Da sprach [der Prophet]: Nun denn, höre das Wort des Herrn! Ich habe gesehen den Herrn sitzend auf seinem Thron, und das ganze Heer des Himmels stand um ihn zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
Da sprach der Herr: Wer will den Ahab betören, dass er hinziehe und bei Ramot-Gilead falle? Der eine riet dieses und der andere jenes.
Da trat ein Geist hervor vor den Herrn und sprach: Ich will ihn betören. Der Herr fragte ihn: Womit?
[Der Geist] erwiderte: Ich will gehen und ein Geist der Lüge werden in dem Munde aller Propheten. Darauf sprach [der Herr]: Du wirst ihn betören und es auch ausrichten; gehe hin und tue es so.
Also hat der Herr einen Geist der Lüge gelegt in den Mund all deiner Propheten; denn der Herr hat Unglück über dich beschlossen.
Da trat Zidkija, Sohn Kanaanas, heran und schlug den Micha ins Gesicht und sprach: Wie kam der Geist des Herrn von mir weg, mit dir zu reden?
Micha erwiderte: Das sollst du an dem Tage erfahren, wo du flüchten wirst in das entlegenste Gemach, um dich zu verstecken.
Der König von Israel befahl: Nimm den Micha und führe ihn zurück zu Amon, dem Obersten der Stadt, und zu Joas, dem Sohne des Königs.
Und befiehl im Namen des Königs: Tut diesen in das Gefängnis und gebet ihm zu essen, knapp Brot und knapp Wasser, bis ich in Frieden ankomme.
Micha bemerkte darauf: Wenn du in Frieden heimkehrest, so hat der Herr nicht durch mich geredet. Und er sprach: Hört es, alle Versammelten!
Dann zogen der König von Israel und Josafat, König von Jehuda, nach Ramot-Gilead.
Der König von Israel sprach zu Josafat: Ich will mich verkleiden und in die Schlacht gehen; du aber lege deine Kleider an. Und so verkleidete sich der König von Israel und ging in die Schlacht.
Aber der König von Aram hatte den zweiunddreißig Obersten der Wagen geboten: Ihr sollt niemanden angreifen, weder einen Großen noch einen Geringen, sondern nur den König von Israel.
Als die Obersten der Wagen den Josafat sahen — denn sie dachten, das ist gewiss der König von Israel — da lenkten sie auf ihn zu, um ihn anzugreifen; aber Josafat schrie.
Wie nun die Obersten der Wagen erkannten, dass es nicht der König von Israel sei, ließen sie von ihm ab.
Ein Mann spannte von ungefähr den Bogen und traf den König von Israel zwischen die Fugen und den Harnisch. [Der König] sprach zu seinem Wagenlenker: Wende um und führe mich aus dem Lager, denn ich bin verwundet worden.
An jenem Tage wurde die Schlacht unterbrochen. Der König wurde zwar noch stehend in dem Wagen erhalten dem Lager Aram gegenüber; er starb aber am Abend, und das Blut der Wunde floß in die Vertiefung des Wagens.
Da erging der Ruf durch das Lager bei Sonnenuntergang also: Jedermann kehre zurück in seine Stadt und Jedermann in sein Land.
Der König starb und wurde nach Schomron gebracht; man begrub den König in Schomron.
Man spülte ab den Wagen an dem Teiche Schomrons, und die Hunde leckten sein Blut, und die Buhldirnen badeten darin, nach dem Worte des Herrn, das er geredet hatte.
Das Übrige der Geschichte Ahabs und alles dessen, was er getan, und des Hauses von Elfenbein, das er gebaut, und aller Städte, die er gebaut, das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Israel.
Ahab legte sich zu seinen Vätern, und sein Sohn Ahasja wurde König an seiner Stelle. Josafat. Ahasja.
Josafat, Sohn Assas, wurde König über Jehuda im vierten Regierungsjahre Ahabs, Königs von Israel.
Josafat war fünfunddreißig Jahre alt, als er König wurde, und fünfundzwanzig Jahre regierte er in Jerusalem. Seine Mutter war Asuba, die Tochter Silhis.
Er ging ganz in den Wegen seines Vaters Assa; er wich nicht davon; er tat, was recht ist in den Augen des Herrn.
Jedoch die Höhen [die privaten Opferstätten] hörten nicht auf; noch opferte und räucherte das Volk auf den Höhen.
Josafat schloss Frieden mit dem König von Israel.
Das Übrige der Geschichte Josafats und seine Tapferkeit, die er bewiesen, und wie er gestritten das ist beschrieben in der Chronik der Könige von Jehuda.
Den Rest der feilen Buben, der übrig geblieben war in den Tagen seines Vaters Assa, tilgte er aus dem Lande.
Damals gab es keinen selbstständigen Herrscher über Edom; ein [judäischer] Statthalter regierte dort.
Josafat machte Tarschisch-schiffe, um gen Ofir zu fahren um Gold; aber sie fuhren nicht aus, denn die Schiffe wurden zertrümmert bei Ezjon Geber.
Damals sprach Ahasja, Sohn Ahabs, zu Josafat: Lass meine Leute gehen mit deinen Leuten auf Schiffen. Aber Josafat wollte nicht.
Josafat legte sich zu seinen Vätern und wurde begraben bei seinen Vätern in der Stadt seines Ahn David. Sein Sohn Joram wurde König an seiner Statt.
Ahasja, Sohn Ahabs, wurde König über Israel in Schomron im siebzehnten Regierungsjahre Josafats, Königs von Jehuda, und regierte über Israel zwei Jahre.
Er tat, was dem Herrn missfiel und ging in dem Wege seines Vaters und seiner Mutter, in dem Wege Jerobeams, des Sohnes Nebats, der Israel zu Sünden verleitet hatte.
Er diente dem Baal und warf sich vor ihm nieder und kränkte den Herrn, den Gott Israels, ganz wie sein Vater getan hatte.
Der Tanach
Der vollständige Tanach in deutscher Übersetzung