Raschis Kommentar zum Buch Bereschit (Genesis)
Übersetzung von Rabb. Dr. Selig Bamberger, 1922; auf der Grundlage der kritischen Edition von Rabb. Prof. Abraham Berliner, 1905.
Die verwendete Torah Übersetzung stammt von Dr. J. Wohlgemuth, Dozent am Rabbiner-Seminar zu Berlin, und J. Bleichrode; Rödelheim 1899. Bearbeitet von Igor Itkin.
[Hinweis: Die zitierten Bezugsverse in Raschis Kommentar stimmen zum Teil mit der hier verwendeten Torah-Übersetzung noch nicht überein.]
Inhalt
- Kapitel 1
- Kapitel 2
- Kapitel 3
- Kapitel 4
- Kapitel 5
- Kapitel 5
- Kapitel 7
- Kapitel 8
- Kapitel 9
- Kapitel 10
- Kapitel 11
- Kapitel 12
- Kapitel 13
- Kapitel 14
- Kapitel 15
- Kapitel 16
- Kapitel 17
- Kapitel 18
- Kapitel 19
- Kapitel 20
- Kapitel 21
- Kapitel 22
- Kapitel 23
- Kapitel 24
- Kapitel 25
- Kapitel 26
- Kapitel 27
- Kapitel 28
- Kapitel 29
- Kapitel 30
- Kapitel 31
- Kapitel 32
- Kapitel 33
- Kapitel 34
- Kapitel 35
- Kapitel 36
- Kapitel 37
- Kapitel 38
- Kapitel 39
- Kapitel 40
- Kapitel 41
- Kapitel 42
- Kapitel 43
- Kapitel 44
- Kapitel 45
- Kapitel 46
- Kapitel 47
- Kapitel 48
- Kapitel 49
- Kapitel 50
Kapitel 1
1:1 Im Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.
1
Gott (der Richter) erschuf, und es heißt nicht, der Ewige (der Allerbarmer) erschuf; denn zuerst bestand die Absicht, auf Grund der Gerechtigkeit zu erschaffen, da Er aber sah, dass die Welt dann nicht bestehen könne, schickte Er die Barmherzigkeit voran und verband sie mit der Gerechtigkeit, darum heißt es (Gen. 2,4), „am Tage, da der Ewige, Gott, Erde und Himmel erschuf“.
1:2 Und die Erde war öde und wüst, und Finsternis über dem Abgrund, und Gottes Odem schwebte über den Wassern.
2. Wüst und öde.
Über der Fläche der Flut, über der Fläche des Wassers auf der Erde.
Und der Geist Gottes schwebte, der Thron Seiner Herrlichkeit stand im Raum und schwebte über dem Wasser durch das Wort des Heiligen, gelobt sei Er, und Seinen Befehl wie eine Taube, die über dem Neste schwebt; über etwas schweben.
1:3 Da sprach Gott: Es werde Licht! Und es ward Licht.
1:4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Und Gott schied zwischen dem Licht und der Finsternis.
4. Gott sah das Licht, dass es gut war, und Er unterschied. Auch hier sind wir auf die Worte der Aggada angewiesen, (Bereschit Rabbah 11) „Er sah, dass es nicht verdiene, von den Bösen gebraucht zu werden, und sonderte es für die Frommen in der einstigen Welt ab“. Nach dem einfachen Sinn erkläre so, Er sah, dass es gut war und ihm nicht gezieme, mit der Finsternis zusammen vermischt gebraucht zu werden, darum wies Er dem einen sein Gebiet am Tag und dem anderen sein Gebiet in der Nacht an.
1:5 Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein Tag.
5. Ein Tag. Nach der Ordnung des Ausdrucks in diesem Abschnitte hätte es heißen müssen, der erste Tag, so wie bei den anderen Tagen steht, der zweite, der dritte, der vierte. Warum steht hier “
1:6 Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung mitten im Wasser, und sie scheide zwischen Wasser und Wasser.
6. Es werde ein Raum, es werde fest der Raum (Bereschit Rabbah 4:2). Obschon der Himmel bereits am ersten Tage erschaffen war, so war er noch flüssig und wurde am zweiten vom Drohen des Heiligen, gelobt sei Er, fest, als Er sprach, es werde ein Raum. Das meint die Schrift (Job 26,11), „die Säulen des Himmels wankten, den ganzen ersten Tag, und am zweiten erstarrten sie von Seinem Drohen, wie ein Mensch entsetzt stehen bleibt, wenn ihm jemand droht, der ihm Angst einflößt.“
Inmitten des Wassers, mitten zwischen den Wassern (Bereschit Rabbah 4:3); denn es befindet sich ein ebenso großer Abstand zwischen dem Wasser in der Höhe und dem Himmel wie zwischen dem Himmel und dem Wasser auf der Erde; daraus kannst du du entnehmen, dass es (das Wasser der Höhe) vom Worte des Königs getragen wird (Taanit 10a).
1:7 Und Gott machte die Ausdehnung und schied zwischen dem Wasser, das unter der Ausdehnung, und dem Wasser, das über der Ausdehnung; und es ward also.
7. Gott machte den Raum, Er stellte ihn fertig, darin bestand sein Machen; ähnlich (Deut. 21, 12), „sie mache ihre Nägel
Über dem Raum, (Bereschit Rabbah 4:10) es steht nicht
1:8 Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein zweiter Tag. —
8. Gott nannte den Raum Himmel,
1:9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an einen Ort, und sichtbar werde das Trockene; und es ward also.
9. Es sammele sich das Wasser; denn es war über die Fläche der ganzen Erde ausgebreitet, da sammelte Er es im Ozean, das ist das größte von allen Meeren.
1:10 Und Gott nannte das Trockene Land, und die Sammlung des Wassers nannte er Meere; und Gott sah, dass es gut war.
10. Nannte Er Meere; es ist doch nur ein Meer? Nur, es gleicht nicht der Geschmack eines Fisches, der in Akko aus dem Meere kommt, dem Geschmack eines solchen in Spanien (Bereschit Rabbah 5:8).
1:11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde Grünes hervorsprießen, Kraut, das Samen bringt, Fruchtbäume, die Frucht tragen, jeder nach seiner Art, in denen ihr Same ist, auf der Erde; und es ward also.
11. Die Erde bedecke sich mit Grün, Kräutern
Die Erde bedecke sich mit Grün, fülle sich und hülle sich in ein Kleid von Kräutern; die Übersetzung von
Samen bringend, es wachse sein Samen in ihm, um davon an einer anderen Stelle zu säen. —
Fruchtbaum, der Geschmack des Baumes gleiche dem Geschmack der Frucht; sie aber tat nicht so, sondern die Erde brachte nur Bäume hervor, die Früchte trugen, aber der Baum selbst war keine Frucht. Als darum der Mensch wegen seiner Sünde verwünscht wurde, da wurde auch sie, die Erde, ob ihrer Schuld heimgesucht und ihr geflucht. —
In dem sein Samen ist, das sind die Kerne in den Früchten, aus denen, wenn man sie einpflanzt, wieder ein Baum hervorgeht.
1:12 Und die Erde ließ Grünes hervorgehen, Kraut, das nach seiner Art Samen bringt, und fruchttragende Bäume, in denen Samen nach ihrer Art ist; und Gott sah, dass es gut war.
12. Die Erde brachte hervor; wenn auch bei dem Befehl, der an die Kräuter erging, nicht
1:13 Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein dritter Tag.
1:14 Und Gott sprach: Es seien Lichtkörper an der Ausdehnung des Himmels, zu scheiden zwischen Tag und Nacht. Und sie sollen zu Zeichen sein, zu Zeiten, Tagen und Jahren.
14. Es sollen Lichter werden; sie waren schon am ersten Tage erschaffen worden (Chagiga 12a), am vierten gebot Er ihnen, im Raume zu schweben. Ebenso wurden alle Geschöpfe des Himmels und der Erde schon am ersten Tage erschaffen und jedes an dem für es bestimmten Tage (in sein Amt) eingesetzt; darauf weist das Wort
Es sollen Lichter werden;
Um zwischen dem Tag und der Nacht zu unterscheiden, nachdem das erste Licht verborgen war; aber in den sieben (drei ersten) Tagen der Schöpfung dienten das erste Licht und die erste Finsternis miteinander, (das eine) am Tag und (das andere) bei Nacht.
Und sie seien zu Zeichen; wenn die Lichter geschlagen (verdunkelt) werden, ist es ein böses Zeichen für die Welt; so heißt es (Jer. 10,2): „vor den Zeichen des Himmels zittert nicht.“ wenn ihr den Willen des Heiligen, gelobt sei Er, erfüllet, braucht ihr euch nicht vor den Strafen zu fürchten (Sukkah 29a).
Und zu Zeiten; das bezieht sich auf die Zukunft. Israel sollten die (Fest-) Zeiten aufgetragen werden, und diese werden nach dem Eintritt des Neumondes gezählt (Bereschit Rabbah 6:1)
Und zu Tagen; der Dienst der Sonne die Hälfte des Tages und der Dienst des (Voll-) Mondes die andere Hälfte, das ergibt einen ganzen Tag.
Und zu Jahren; nach 365¼ Tagen haben sie ihren Weg durch die zwölf sie bedienenden Sternbilder vollendet, das ist ein Jahr. Dann beginnen sie abermals im Kreise zu wandeln, gleich ihrer ersten Bahn.
1:15 Und als Lichtträger an der Ausdehnung des Himmels, auf die Erde zu leuchten; und es ward also.
15. Und sie seien zu Lichtern; auch noch dazu sollen sie dienen, die Welt zu erleuchten.
1:16 Und Gott machte die beiden großen Lichtkörper, den größeren zur Herrschaft des Tages, und den kleineren zur Herrschaft der Nacht, und die Sterne.
16. Die großen Lichter; (Chullin 60b) sie wurden beide gleich groß erschaffen, da wurde der Mond verkleinert, weil er anklagte und sagte: „es ist nicht möglich, dass zwei Könige sich einer und derselben Krone bedienen.“
Und die Sterne; weil Er den Mond verkleinerte, vermehrte Er sein Heer, um ihn zu befriedigen (Bereschit Rabbah 6:4).
1:17 Und Gott setzte sie an die Ausdehnung des Himmels, auf die Erde zu leuchten,
1:18 Und am Tage und in der Nacht zu herrschen und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden; und Gott sah, dass es gut war.
1:19 Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein vierter Tag.
1:20 Und Gott sprach: Es wimmle das Wasser von wimmelnden lebenden Wesen, und der Vogel fliege über der Erde an der Ausdehnung des Himmels.
20. Lebewesen, von Leben erfüllt.
Kriechtier, jedes Tier, das sich nicht über die Erde erhebt (niedrig ist), wird
1:21 Und Gott schuf die großen Seetiere und alle lebenden Wesen, die sich regen, von denen das Wasser wimmelt, jedes nach seiner Art, und jeden beschwingten Vogel nach seiner Art; und Gott sah, dass es gut war.
21. Die Seetiere, die großen Fische im Meere; und nach den Worten der Aggada (Bawa Batra 74b) den Leviathan und sein Weibchen. Er erschuf sie, Männchen und Weibchen, aber Er tötete das Weibchen und bewahrte sein Fleisch für die Frommen in der einstigen Welt auf; denn, wenn sie sich fortgepflanzt und vermehrt hätten, so hätte die Welt nicht vor ihnen bestehen können.
Lebewesen, von Leben erfüllt.
1:22 Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet das Wasser in den Meeren, und der Vogel mehre sich auf der Erde.
22. Segnete sie; weil man sie vermindert, von ihnen fängt und isst, mussten sie gesegnet werden. Auch das Gewild hätte den Segen gebraucht; nur wegen der Schlange, der später geflucht wurde, darum segnete Er es nicht, damit sie nicht dazu gehöre (Bereschit Rabbah 11:2).
**
Und mehret euch; wenn Er nur gesagt hätte, seid fruchtbar, dann hätte eins immer nur eins und nicht mehr gezeugt; darum kommt, und mehret euch
1:23 Und es ward Abend, und es ward Morgen, ein fünfter Tag.
1:24 Und Gott sprach: Es bringe die Erde lebende Wesen hervor, ein jedes nach seiner Art, Vieh, Gewürm und Wild des Landes nach ihrer Art, und es ward also.
24. Die Erde bringe hervor; das ist, was ich (Vers 14) erklärt habe, alles war schon am ersten erschaffen und hatte nur nötig, dass man es herausbringe.
Lebewesen, von Leben erfüllt.
Und Kriechtiere, das sind die niedrigen, auf der Erde sich bewegenden Kriechtiere, die aussehen, als würden sie geschleift, weil ihr Gehen nicht bemerkt wird. Überall, wo
1:25 Und Gott machte das Wild des Landes und das Vieh, und alles Gewürm des Erdbodens nach ihrer Art; und Gott sah, dass es gut war.
25. Machte, bildete sie in ihrer Schönheit und ausgewachsenen Gestalt (Chullin 60a).
1:26 Und Gott sprach: Wir wollen Menschen machen in Unserm Ebenbilde, in Ähnlichkeit mit Uns, dass sie herrschen über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels, über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt.
26. Wir wollen einen Menschen machen, (Bereschit Rabbah 8) die Herablassung des Heiligen, gelobt sei Er, lernen wir von hier. Weil der Mensch den Engeln gleicht, könnten sie ihn beneiden, darum beriet Er sich mit ihnen. Auch wenn er die Könige richtet, berät Er sich mit Seiner Umgebung. So finden wir bei Achab (Tanchuma Schemot 18), dass Micha zu ihm sagte, (I Kön. 22, 19) „ich schaute den Ewigen, auf dem Throne sitzend, und alles Heer des Himmels stand um Ihn zu Seiner Rechten und zu Seiner Linken.“ Gibt es denn rechts und links vor Ihm? Nur, die zur Rechten, das sind die Verteidiger, und die zur Linken, die Ankläger. Ebenso (Dan. 4, 14), „durch das Urteil der Engel besteht das Wort und den Ausspruch der Heiligen der Befehl.“ Auch hier beriet Er sich mit Seiner Umgebung und ließ sich ihre Zustimmung geben, indem Er zu ihnen sagte, im Himmel sind, die mir gleichen; sollten auf der Erde nicht solche sein, die mir gleichen, so entsteht Neid im Schöpfungswerk.
Wir wollen einen Menschen machen, (Bereschit Rabbah 8:9) obschon sie Ihm bei seiner Erschaffung nicht halfen und der Ausdruck Abtrünnigen Gelegenheit zu einem Angriff geben könnte, hielt sich die Schrift doch nicht zurück, Anstand und Demut zu lehren, auch der große berate sich mit dem Kleinen und lasse sich von ihm seine Zustimmung geben. Würde stehen, Ich will einen Menschen machen, so könnten wir nicht daraus entnehmen, dass Er zu Seinem Gerichtshof sprach, sondern sich selbst. Als Antwort gegen die Abtrünnigen steht gleich daneben, »Gott erschuf den Menschen«, und es heißt nicht, »sie erschufen«.
In unserem Ebenbild, unserer Erscheinung.
In Ähnlichkeit mit uns, zu unterscheiden und zu verstehen.
Sie sollen über die Fische des Meeres herrschen, der Ausdruck
1:27 Und Gott schuf den Menschen in seinem Ebenbilde, im Ebenbilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie.
27. Gott erschuf den Menschen in Seinem Ebenbilde, in der Form, die für ihn gebildet war; alles wurde durch das Wort erschaffen, er aber durch die Hände, so heißt es (Ps. 139, 5), »Du legtest auf mich Deine Hand«, er wurde mit einem Petschaft geformt wie eine Münze unter dem Stempel, den man Prägstock nennt; so sagt auch die Schrift (Job 38,14), »sie wandelt sich (die Erde) wie Ton unter dem Siegel«.
Im Ebenbilde Gottes schuf Er ihn; er erklärt dir, die Form, die für ihn bereitet wurde, gleicht der Erscheinung seines Schöpfers.
Männlich und weiblich erschuf Er sie, weiter aber heißt es (2, 21), Er nahm eine von seinen Rippen usw. Der agadische Midrasch erklärt dies (Erubin 18a), Er erschuf ihn bei seiner ersten Erschaffung mit doppeltem Angesicht, und dann teilte Er ihn. — Der einfache Sinn des Verses ist, hier teilt er dir mit, dass beide am sechsten Tage erschaffen wurden, und erklärt dir noch nicht, wie sie erschaffen wurden, das erklärt er dir an einer anderen Stelle.
1:28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch, füllet die Erde und bezwinget sie, und herrschet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die sich auf der Erde regen.
28. Und bezwinget sie, (Bereschit Rabbah)
1:29 Und Gott sprach: Seht, ich gebe euch alles Kraut, das Samen trägt, auf der Oberfläche der ganzen Erde und alle Bäume, an denen Baumfrucht, die Samen trägt; euch sei es zum Essen.
29. Euch seien sie zur Speise, und allem Gewild der Erde, (Sanhedrin 59b) die Schrift hat ihnen die zahmen und die wilden Tiere in der Ernährung gleichgestellt und dem Menschen und seiner Frau nicht erlaubt, ein Geschöpf zu töten; um sein Fleisch zu essen, sondern alle ohne Ausnahme sollten allerlei grüne Kräuter essen. Erst als die Söhne Noachs kamen, erlaubte Er ihnen das Fleisch, so heißt es (9, 3), »alles, was sich regt, was da lebt…« gleich den grünen Kräutern, die ich dem ersten Menschen erlaubt habe, gebe ich euch alles.
1:30 Allen Tieren des Landes aber und allen Vögeln des Himmels und allem, was sich auf der Erde regt, worin ein Lebensodem ist, gebe ich alles grüne Kraut zum Essen; und es ward also.
1:31 Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut; und es ward Abend, und es ward Morgen, der sechste Tag.
31. Der sechste Tag (Tanchuma), er hat zu dem Worte
2:1 So waren vollendet der Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer.
2:2 Und Gott hatte am siebenten Tage sein Werk vollendet, das er gemacht, und ruhte am siebenten Tage von seinem ganzen Werke, das er gemacht.
Kapitel 2
2, 2. Gott vollendete am siebten Tag, (Bereschit Rabbah 10:9) R. Schimon sagt, die Menschen, die ihre Zeiten und Augenblicke nicht genau kennen, müssen vom Unheiligen zum Heiligen hinzufügen; der Heilige, gelobt sei Er, aber, weil Er Seine Zeiten und Augenblicke genau kennt, trat in ihn (den siebten Tag) mit Haaresbreite (das heißt, ohne Übergang) ein, dass es aussah, als hätte Er erst an ihm selbst vollendet. Eine andere Erklärung: Was fehlte noch der Welt? Die Ruhe. Der Schabbat kam und mit ihm die Ruhe, da war das Werk zu Ende und vollendet.
2:3 Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn; denn an ihm ruhte Gott von allem Werke, das er erschaffen und gemacht hatte.
3. Er segnete und heiligte, (Bereschit Rabbah 11:9) segnete ihn durch das Man; denn alle Tage der Woche fiel für sie ein Omer für den Kopf herab und am sechsten doppeltes Brot, Er heiligte ihn durch das Man, denn am Schabbat kam überhaupt kein Man herab, und der Vers bezieht sich auf die Zukunft.
Das Gott geschaffen, es zu vollbringen, das Werk, das am Schabbat hätte erschaffen werden sollen, vollbrachte Er durch eine doppelte Schöpfung schon am sechsten, wie es im Bereschit Rabba 11:9 erklärt wird.
2:4 Dies ist die Entstehungsgeschichte des Himmels und der Erde, da sie erschaffen wurden, am Tage, da Gott, der Ewige Erde und Himmel gemacht hatte.
4. Dies sind, die oben erwähnten,
die Geschöpfe von Himmel und Erde, als sie erschaffen wurden, am Tage, da der Ewige schuf; das lehrt dich, dass alle am ersten Tag erschaffen wurden. Eine andere Erklärung: (Bereschit Rabbah)
2:5 Und das Gesträuch des Feldes war noch nicht auf der Erde und das Kraut des Feldes noch nicht gewachsen; denn Gott, der Ewige hatte noch nicht auf die Erde regnen lassen, und der Mensch war noch nicht da, das Erdreich zu bearbeiten.
5. War noch nicht auf der Erde, überall, wo
Der Ewige, Gott,
2:6 Da stieg Nebel von der Erde auf und tränkte die ganze Fläche des Erdreichs.
6. Und ein Dunst stieg empor, zum Zweck der Erschaffung des Menschen ließ Er die unterirdische Flut emporsteigen und tränkte die Wölken, um den Staub feucht werden zu lassen; und dann wurde der Mensch erschaffen; wie ein Kneter erst Wasser zugießt und dann den Teig knetet, so auch hier, Er tränkte, und dann, Er bildete (Bereschit Rabbah 14:1)
2:7 Und Gott, der Ewige bildete den Menschen aus Staub vom Erdreich und blies in seine Nase den Odem des Lebens; so ward der Mensch zu einem lebenden Wesen.
7.
Aus Staub vom Erdboden, (Sanhedrin 38a) Er häufte seinen Staub vom ganzen Erdboden von allen vier Seiten zusammen, damit jeder Ort, wo er sterbe, ihn im Grabe aufnehme; (Bereschit Rabbah 14:8) eine andere Erklärung, Er nahm Staub von dem Orte, von dem es heißt, (Ex. 20,24) »einen Altar von Erde sollst du dir machen«, indem Er sprach, möge das eine Sühne für ihn sein, dass er bestehen könne.
Er blies in sein Angesicht, (Bereschit Rabbah 12:8) Er schuf ihn aus Irdischem und aus Himmlischem, den Körper aus Irdischem und die Seele aus Himmlischem; weil am ersten Tag Himmel und Erde erschaffen wurden, Er am zweiten Tag den Raum erschuf für die Himmlischen, am dritten das Trockene sichtbar wurde für die Irdischen, Er am vierten die Lichter erschuf für die Himmlischen, am fünften die Wasser wimmelten für die Irdischen, war am sechsten nötig, dass an ihm von den Himmlischen und von den Irdischen eine Schöpfung vollbracht wurde, sonst wäre Neid im Schöpfungswerke entstanden, wenn die einen um die Schöpfung eines Tages mehr gewesen wären als die anderen.
Zu einem Lebewesen, auch zahme und wilde Tiere werden Lebewesen genannt, der Ausdruck beim Menschen aber bedeutet die höchste Steigerung des Lebens, weil ihm Vernunft und Sprache hinzugegeben wurden.
2:8 Und es pflanzte Gott, der Ewige einen Garten in Eden zur Morgenseite und setzte dorthin den Menschen, den er gebildet hatte.
8. Im Osten, zur Ostseite von Eden, pflanzte Er den Garten. Wenn du nun sagen wirst, es steht doch bereits oben, »Er erschuf den Menschen« usw., siehe, so habe ich in einer Boraitha von R. Elieser, dem Sohne von R. Jose Haglili, über die 32 Regeln, mit denen die Torah (die Aggada ) erklärt wird, gesehen; das ist eine von ihnen, wenn auf eine zusammenfassende Angabe eine Erzählung folgt, so ist diese die Ausführung der ersteren; »Er erschuf den Menschen«, ist eine zusammenfassende Angabe, welche verschweigt, woraus Er ihn erschuf, und Seine Werke verschweigt; dann aber erklärt die Schrift, »der Ewige, Gott schuf … pflanzte für ihn den Garten Eden, setzte ihn in den Garten Eden, ließ auf ihn einen tiefen Schlaf fallen«; wer dies hört, meint, das sei eine andere Begebenheit, es ist aber nur die Ausführung der ersten. Ebenso wiederholt er bei den Tieren und schreibt (V. 19), »der Ewige bildete vom Erdboden alles Gewild des Feldes«, um zu erklären, und brachte sie zum Menschen, dass er ihnen Namen gebe, und um zu lehren, dass die Vögel aus dem Sumpf (Mischung von Erde und Wasser) erschaffen wurden.
2:9 Und Gott, der Ewige ließ aus dem Erdreiche allerlei Bäume hervorwachsen, lieblich zum Ansehen und gut zum Essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten, und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen.
9. Er ließ sprießen, der Vers spricht vom Garten.
Im Garten, in dessen Mitte.
2:10 Und ein Strom kam aus Eden, den Garten zu tränken, und von da aus teilte er sich und ward zu vier Hauptströmen.
2:11 Der Name des einen ist Pischon, das ist der, der um das ganze Land Chavila fließt, wo das Gold ist.
11. Pischon, das ist der Nil, der Strom Ägyptens; weil sein Wasser gesegnet wird, steigt und das Land bewässert, wird er Pischon genannt, wie [das Wort
2:12 Das Gold dieses Landes ist gut, dort ist der Bedolach und der Schohamstein.
2:13 Der Name des zweiten Stromes ist Gichon, das ist der, der um das ganze Land Kusch fließt.
13. Gichon, der rauschend dahinzieht, und sein Rauschen ist sehr mächtig, wie (Ex. 21, 28), »wenn stößt«, er stößt hervor und zieht rauschend dahin.
2:14 Der Name des dritten Stromes ist Chidekel; das ist der, der auf der Morgenseite von Assyrien fließt; und der vierte Strom ist der Euphrat.
14. Chidekel, (Berach. 59b) dessen Wasser schnell und leicht.
Perath, dessen Wasser fruchtbar und sich vermehrt und den Menschen gesund macht. Kusch und Aschur, (Bereschit Rabbah 16) gab es noch nicht und der Vers schreibt mit Beziehung auf die Zukunft.
Im Osten (Vorderseite) von Aschur, im Sonnenaufgang von Aschur.
Das ist der Perath, (Bereschit Rabbah 16:3) der angesehenste von allen, weil er wegen des Landes Israel erwähnt wird.
2:15 Und Gott, der Ewige nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaue und bewache.
15. Er nahm, (Bereschit Rabbah 16:3) Er nahm ihn durch schöne Worte und veranlasste ihn, hineinzugehen.
2:16 Und Gott, der Ewige befahl dem Menschen und sprach: Von jedem Baum des Gartens magst du essen.
2:17 Nur von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, von diesem sollst du nicht essen, denn am Tage, da du davon issest, musst du sterben.
2:18 Und Gott, der Ewige sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, ich will ihm eine Gehülfin machen, die ihm entspricht.
18.Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, (Pirke d. R. Elieser 12) dass man nicht sage, es gibt zwei Regierungen, der Heilige, gelobt sei Er, ist einzig bei den Himmlischen und ohne Zweiten, und dieser ist einzig bei den Irdischen und ohne Zweiten.
Eine Gehilfin ihm gegenüber, (Jebam. 63a) hat er das Glück, so ist sie eine Gehilfin, hat er nicht das Glück, so steht sie ihm gegenüber, um zu kämpfen.
2:19 Es hatte aber Gott, der Ewige aus dem Erdreiche alles Wild des Feldes und alle Vögel des Himmels gebildet, und er brachte sie dem Menschen, um zu sehen, wie er sie nennen werde, und wie der Mensch jedes lebende Wesen nennen würde, so sollte sein Name sein.
19. Er bildete vom Erdboden, (Chullin 27b) diese Bildung ist die oben erwähnte Erschaffung (1,25), Gott erschuf das Gewild der Erde, er kommt nur und erklärt, dass die Vögel aus dem Sumpf (Mischung von Wasser und Erde) erschaffen wurden; denn oben sagt er, sie wurden aus dem Wasser, und hier, sie wurden aus der Erde erschaffen. Ferner lehrt er dich hier, in der Stunde ihrer Erschaffung, sofort an demselben Tage noch brachte Er sie zum Menschen, dass er ihnen Namen gebe; und in den Worten der Aggada heißt es, (Bereschit Rabbah 17:4) diese
Und alles, was der Mensch benannte, das Lebewesen,… stelle den Vers um und erkläre ihn so, alles Lebewesen, das der Mensch benannte, sollte seinen Namen für immer behalten.
2:20 Da gab der Mensch Namen allem Vieh und den Vögeln des Himmels und allem Wild des Feldes; für den Menschen aber fand er keine Gehülfin, die ihm entspräche.
20. Aber für den Menschen fand er keine Gehilfin… Da ließ der Ewige, Gott, einen tiefen Schlaf herabfallen, (Bereschit Rabbah 17:4) als Er sie brachte, brachte Er sie alle paarweise, Männchen und Weibchen, vor ihn, da sagte er, alle haben einen Gefährten, nur ich habe keinen Gefährten; sofort ließ Er auf ihn den Schlaf herab fallen.
2:21 Da versenkte Gott, der Ewige den Menschen in einen tiefen Schlaf, und er schlief ein, nahm dann eine von seinen Rippen und schloss die Stelle mit Fleisch.
21. Von seinen Seiten, (Bereschit Rabbah) von seinen Seiten, wie (Ex. 26,20), »an der Seite der Wohnung
Er schloss, die Stelle des Schnittes.
Und er entschlief, da nahm Er, dass er nicht das Stück Fleisch sehe, aus dem sie geschaffen worden, und sie ihm nicht verächtlich werde (Sanhedrin 39a).
2:22 Und Gott, der Ewige bildete die Rippe, die er von dem Menschen genommen hatte, zu einem Weibe und brachte es dem Menschen.
22. Er baute, (Ber. 61a) wie einen Bau, unten breit und oben schmal, um das Kind aufzunehmen, wie ein Weizenspeicher unten breit und oben schmal ist, damit seine Last nicht für die Wände zu schwer werde.
Er baute die Seite zu einer Frau, dass es eine Frau sei, wie (Richt. 8, 27), »Gideon macht es zu einem Ephod«, dass es ein Ephod sei.
2:23 Da sprach der Mensch: Diesmal ist es Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; diese soll Männin heißen, denn diese ward vom Manne genommen.
23. Dieses Mal, (Jebamot 63a) das lehrt, dass der Mensch zu allen zahmen und wilden Tieren kam und keine Befriedigung fand.
Darum werde sie Männin
2:24 Darum verlässt der Mann seinen Vater und seine Mutter und hängt an seinem Weibe, und sie werden zu einem Leibe.
24. Deshalb verlasse der Mann, der göttliche Geist spricht dies, den Söhnen Noachs die nahen Verwandten zu verbieten (Sanhedrin 57b).
Zu einem Fleisch, das Kind wird durch beide erzeugt, da wird ihr Fleisch zu einem.
2:25 Und sie waren beide nackt, der Mensch und sein Weib, und schämten sich nicht.
25. Und sie schämten sich nicht, sie kannten nicht die Art der Verschämtheit, zwischen Gutem und Bösem zu unterscheiden; und obschon ihm die Vernunft gegeben worden, mit Namen zu benennen, so war ihm doch der böse Trieb noch nicht gegeben worden, bis er vom Baume gegessen hatte; da drang der böse Trieb in ihn ein, und er verstand zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
3:1 Es war aber die Schlange listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der Ewige gemacht hatte; und sie sprach zum Weibe: Wenn auch Gott gesagt hat: Ihr sollt von keinem Baum des Gartens essen
Kapitel 3
3, 1. Die Schlange war listiger, (Bereschit Rabbah 18:6) wieso kommt dieser Abschnitt hierher, er hätte hier anschließen sollen, Er machte für den Menschen und seine Frau Röcke aus Fell und bekleide sie; er lehrt dich jedoch, aus welchem Plan heraus die Schlange sie überfiel. Sie sah sie nackt und vor dem Auge aller dem Eheleben hingegeben, da wurde sie lüstern nach der Frau.
Listiger als alle, (Bereschit Rabbah 19:1) ihrer Listigkeit und Größe entsprechend war ihr Sturz, listiger als alle, verwünschter als alle.
Hat Er wirklich gesagt, hat Er vielleicht gesagt. — Esset nicht von allen Bäumen, obschon sie sah, dass sie von den anderen Früchten aßen, mehrte sie die Worte an die Frau, damit sie ihr erwidere und die Rede auf jenen Baum komme.
3:2 Da fiel das Weib der Schlange ins Wort: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen.
3:3 Nur von der Frucht des Baumes in der Mitte des Gartens hat Gott gesprochen: Esset nicht von ihr und rühret sie nicht an, ihr müsst sonst sterben.
3. Und berühret ihn nicht, (Bereschit Rabbah 19:3) sie fügte zum Befehl hinzu, darum kam sie zur Verminderung, das ist, was geschrieben steht (Spr. 30, 6), »füge nicht zu Seinen Worten hinzu«.
3:4 Da sprach die Schlange zum Weibe: Ihr werdet nicht sterben.
4. Ihr werdet nicht sterben, sie stieß sie, bis sie den Baum berührte, und sagte zu ihr, wie es keine Todesstrafe für die Berührung, so gibt es auch keine Todesstrafe für den Genuss.
3:5 Sondern Gott weiß, dass am Tage, da ihr davon esset, euch die Augen aufgehen und ihr Gott gleich werdet, erkennend Gutes und Böses.
5. Denn er weiß, jeder Handwerker hasst seine Zunftgenossen, vom Baum hat Er gegessen und die Welt erschaffen.
Ihr werdet gleich Gott sein, Schöpfer von Welten.
3:6 Als nun das Weib sah, dass der Baum gut sei zum Essen, eine Lust für die Augen und lieblich zu betrachten, da nahm sie von seiner Frucht und aß und gab auch ihrem Manne, der bei ihr war, und er aß.
6. Die Frau sah, (Bereschit Rabbah 19:3) sie billigte die Worte der Schlange, sie gefielen ihr, und sie glaubte ihr.
Dass der Baum gut sei, um wie Gott zu werden.
Und dass er eine Lust für die Augen, wie die Schlange zu ihr gesprochen, eure Augen werden aufgehen.
Und lieblich zu betrachten (zu erkennen), wie sie zu ihr gesprochen hatte, Gut und Böse zu erkennen.
Und sie gab auch ihrem Manne, (Bereschit Rabbah 19:5) dass sie nicht sterbe und er am Leben bleibe und eine andere Frau nehme.
Auch, (Bereschit Rabbah 19:5) fügt noch alle zahmen und wilden Tiere hinzu.
3:7 Da gingen ihnen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren; da flochten sie Feigenblätter zusammen und machten sich Schürzen.
7. Da gingen ihnen die Augen auf, der Vers spricht von der Erkenntnis und nicht vom wirklichen Sehen, der Schluss des Verses beweist dies.
Sie erkannten, dass sie nackt waren, (Bereschit Rabbah 19:6) auch der Blinde weiß es, wenn er nackt ist; was bedeutet also, sie erkannten, dass sie nackt waren? Eine Pflicht hatten sie in ihrem Besitz gehabt, und sie hatten sich derselben entkleidet.
Blätter des Feigenbaumes, (Sanhedrin 70b) das ist der Baum, von dem sie gegessen hatten; durch die Sache, durch die sie verdorben worden waren, wurde ihnen geholfen, aber die anderen Bäume verwehrten ihnen, ihre Blätter zu nehmen. (Bereschit Rabbah 15) Warum steht aber der Name des Baumes nicht deutlich? Weil der Heilige, gelobt sei Er, kein Geschöpf kränken will; dass man ihn nicht beschäme und sage, durch diesen ist die Welt geschlagen worden. (Midrasch R. Tanchuma.)
3:8 Und sie hörten die Stimme Gottes, des Ewigen, der in der Abendkühle im Garten wandelte. Da verbarg sich der Mensch und sein Weib vor Gott, dem Ewigen unter den Bäumen des Gartens.
8. Sie hörten, es gibt viele aggadische Midraschim, und unsere Lehrer haben sie bereits an ihrer Stelle im Bereschit Rabba und anderen Midraschim eingereiht, ich aber komme nur, den einfachen Sinn des Verses und solche Aggada zu bringen, welche die Worte des Verses erklärt, dass sich jedes Wort dem Zusammenhang einfügt. — Sie hörten, was hörten sie, vernahmen die Stimme des Heiligen, gelobt sei Er, wie sie durch den Garten daherkam.
Zur Seite des Tages, (Bereschit Rabbah) jener Seite, von der die Sonne kam, das ist der Westen; denn um die Abendzeit ist die Sonne im Westen, und sie hatten in der zehnten Stunde gesündigt (Sanhedrin 38b).
3:9 Und Gott, der Ewige rief dem Menschen zu und sprach zu ihm: Wo bist du?
9. Wo bist du, (Bereschit Rabbah) Er kannte seinen Aufenthalt und wollte nur mit ihm ein Gespräch beginnen, dass er nicht bestürzt sei, zu antworten, wenn Er ihm plötzlich seine Strafe verkündete. Ebenso sagte Er zu Kain, »wo ist dein Bruder Hebel«, ebenso zu Bileam, »wer sind diese Männer bei dir«, um mit ihnen ein Gespräch zu beginnen, ebenso zu Chiskia wegen der Gesandten von Ewil Merodach (Jes. 39, 3).
3:10 Und er antwortete: Deine Stimme habe ich im Garten vernommen und ich fürchtete mich, weil ich nackt bin, darum verbarg ich mich.
3:11 Da sprach er: Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du etwa von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten habe?
11. Wer hat dir verkündet, woher konntest du erkennen, welches Schamgefühl den nackt Dastehenden erfüllt?
Hast du etwa von dem Baume?, ist eine Frage.
3:12 Und der Mensch antwortete: Das Weib, das du mir gegeben hast, sie gab mir von dem Baume, und ich aß.
12. Die du mir zur Seite gegeben, (Aboda Zara 5b) damit verleugnete er die ihm erwiesene Wohltat.
3:13 Da sprach Gott, der Ewige zum Weibe. Was hast du da getan? Und das Weib erwiderte: Die Schlange hat mich verführt, und ich aß.
13. Verführte mich, (Bereschit Rabbah 19) täuschte mich, wie (II Chron. 32, 15), »Chiskia täuschte euch nicht«.
3:14 Da sprach Gott, der Ewige zur Schlange: Weil du dies getan, so sei verflucht unter allem Vieh und allem Wild des Feldes! Auf deinem Bauche sollst du kriechen und Staub essen alle Tage deines Lebens!
14. Weil du das getan hast, (Sanhedrin 29a) von hier sehen wir, dass man sich nicht bemüht, für den Verführer etwas Günstiges zu finden; denn wenn Er die Schlange gefragt hätte, warum hast du das getan, so hätte sie antworten können, wenn die Worte des Lehrers und die Worte des Schülers einander widersprechen, auf wessen Worte hat man dann zu hören!
Von allen zahmen Tieren und allem Gewild des Feldes, wenn sie von den zahmen Tieren (deren Trächtigkeit lange Zeit in Anspruch nimmt) verwünscht wurde, dann doch sicherlich vom Gewild, (das nur kurze Zeit trächtig ist)? Unsere Lehrer haben im Traktat Bechorot (8a) folgende Deutung dafür aufgestellt, der Vers lehrt uns, dass die Trächtigkeit der Schlange sieben Jahre in Anspruch nimmt.
Auf deinem Bauche sollst du gehen, sie hatte Füße gehabt, und diese wurden ihr abgeschnitten (Bereschit Rabbah).
3:15 Und Feindschaft will ich stiften zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinen und ihren Nachkommen; sie werden dir den Kopf verwunden und du wirst ihnen die Ferse verwunden.
15. Und Feindschaft will ich einsetzen, (Bereschit Rabbah 20:5) du hast nichts anderes beabsichtigt, als dass der Mensch sterbe, wenn er zuerst essen würde, und du Chawa nähmest, und hast nur darum mit Chawa gesprochen, weil Frauen leicht zu überreden sind und ihre Männer zu überreden verstehen, darum will ich Feindschaft einsetzen.
Er wird dir (den Kopf) zermalmen, dir zerstoßen (Job 9, 17), wie (Deut. 9, 21), »ich zerstieß es, was der Targum übersetzt
Und du wirst ihm nach der Ferse schnappen, du wirst keine aufrechte Gestalt haben und wirst ihn in die Ferse beißen, und auch von dort wirst du ihn töten. Der Ausdruck, du wirst nach ihm schnappen
3:16 Zum Weibe sprach er: Groß sollen sein die Schmerzen deiner Mutterschaft, in Schmerzen sollst du Kinder gebären, nach deinem Manne sei dein Verlangen, und er wird über dich herrschen!
16 Deinen Schmerz, (Eruwin 100b) das ist der Schmerz bei der Erziehung der Kinder.
Und deine Mutterschaft, das ist der Schmerz zur Zeit des Mutterwerdens.
Mit Schmerzen wirst du Kinder gebären, das ist der Schmerz der Geburt.
Und nach deinem Manne wird dein Verlangen sein, nach seinem Umgang, und doch wirst du nicht die Stirn haben, ihn mit Worten zu verlangen, sondern er wird über dich herrschen, alles ist von ihm abhängig und nicht von dir.
Dein Verlangen, dein Sehnen, wie (Jes. 29, 8), »seine Seele ist voll Verlangen«.
3:17 Und zu Adam sprach er: Weil du gehört auf die Stimme deines Weibes und von dem Baume gegessen, von dem ich dir zu essen verboten, so sei die Erde um deinetwillen verflucht, mit Schmerzen sollst du dich von ihr ernähren, alle Tage deines Lebens!
17. Verwünscht sei der Erdboden um deinetwillen, (Bereschit Rabbah 5:9) er bringe dir verwünschte Dinge hervor wie Fliegen, Flöhe und Ameisen; ähnlich wie bei einem, der aus der Art geschlagen, die Menschen die Mutterbrust verwünschen, an der er getrunken.
3:18 Dornen und Disteln wird sie dir wachsen lassen, und du müsstest das Kraut des Feldes essen.
18. Dornen und Disteln wird er dir sprießen lassen, wenn du die Erde mit Sämereien besäst, wird sie Dornen und Disteln sprießen lassen, (Bereschit Rabbah 20:10). Dornen und Disteln, welche durch Zubereitung genießbar werden (Beza 34a).
Und du wirst das Kraut des Feldes essen. Worin besteht hierbei die Verwünschung, da doch beim Segen zu ihm gesagt wurde, siehe, ich habe euch alles Kraut, das Samen trägt, gegeben…? Nur, was steht hier am Anfang der Sache, verwünscht sei der Erdboden um deinetwillen, mit Schmerzen wirst du ihn gemessen, und nach den Schmerzen wird er dir Dornen und Disteln sprießen lassen; wenn du ihn mit Hülsenfrüchten oder Gartenkräutern besäst, siehe, so wird er dir Dornen und Disteln und andere wilde Kräuter hervorbringen, und wider deiner Willen wirst du sie essen.
3:19 Im Schweiße deines Angesichtes sollst du Brot essen, bis du zur Erde zurückkehrst, von der du genommen worden; denn Staub bist du und zu Staub sollst du wieder werden.
19. Im Schweiße deines Angesichtes, nachdem du dir viel Mühe damit gegeben.
3:20 Und der Mensch gab seinem Weib den Namen Eva (Chawa), denn sie ist die Mutter alles Lebenden geworden.
20. Und der Mensch nannte, der Vers kehrt zu seinem ersten Gegenstand zurück, der Mensch gab Namen (2, 20), und er hat nur unterbrochen, um dich zu lehren, dass infolge der Benennung mit Namen ihm Chawa zur Gefährtin gegeben wurde, wie es dort heißt, »aber für den Menschen fand er keine Gehilfin, die ihm entspräche«. Darum ließ Er einen tiefen Schlaf auf ihn herabfallen. Und weil er geschrieben hat, »sie waren beide nackt«, schloss er daran den Abschnitt von der Schlange an, um dir zu zeigen, dadurch, dass sie ihre Blöße gesehen, und gesehen, wie sie dem Eheleben hingegeben waren, war sie lüstern nach ihr geworden und kam zu ihnen mit einem Plan und mit Hinterlist.
Chawa, der Name deckt sich mit dem Ausdruck die Lebende
3:21 Und Gott, der Ewige machte für Adam und sein Weib Röcke aus Fellen und bekleidete sie.
21. Röcke von Haut, (Bereschit Rabbah 20:12) manche Worte der Aggada sagen, glatt wie ein Fingernagel ihrer Haut anliegend, und machen sagen, eine Sache, die von der Haut stammt, wie zum Beispiel Hasenwolle, die weich und warm ist, und davon machte Er ihnen Röcke.
3:22 Da sprach Gott, der Ewige: Siehe, der Mensch ist wie einer von uns geworden, dass er Gutes und Böses erkennt; und nun könnte er seine Hand ausstrecken und auch von dem Baum des Lebens nehmen und essen und so ewig leben.
22. Ist geworden wie einer von uns, siehe, er ist einzig bei den Irdischen, so wie ich einzig bin bei den Himmlischen. Und worin ist er einzig? Dass er Gut und Böse unterscheidet, was bei zahmen und wilden Tieren nicht der Fall ist.
Und nun, dass er seine Hand nicht ausstrecke; denn würde er ewig leben, so wäre er nahe daran, die Geschöpfe irrezuführen, dass sie ihm folgten, indem er sagen würde, dass auch er ein Gott sei. — Es gibt hierauf aggadische Midraschim, aber sie lassen sich mit dem einfachen Sinne nicht vereinigen.
3:23 Da schickte ihn Gott, der Ewige aus dem Garten Eden fort, um die Erde zu bearbeiten, von der er genommen worden.
3:24 Und er vertrieb den Menschen und ließ zur Morgenseite des Gartens Eden die Cherubim lagern und die flammende Klinge des kreisenden Schwertes, um den Weg zum Baume des Lebens zu bewachen.
24. Im Osten des Gartens Eden, östlich vom Garten, außerhalb des Gartens.
Die Cherubim, Engel der Zerstörung.
Das kreisende Schwert, dessen Klinge ihm Angst einflößen sollte, wieder in den Garten hineinzugehen. Der Targum von
4:1 Der Mensch hatte seinem Weibe Eva beigewohnt; sie fühlte sich Mutter und gebar den Kai, denn sie sagte: Ich habe ein Menschenwesen erworben, mit Hilfe des Ewigen.
Kapitel 4
4, 1. Der Mensch hatte erkannt, bereits vor der obigen Sache, bevor er gesündigt und aus dem Garten Eden verstoßen worden war, ebenso waren die Empfängnis und die Geburt schon vorher gewesen; hätte er geschrieben
Kain, entsprechend dem
…
4:2 Und dann gebar sie seinen Bruder, den Abel (Hebel). Abel wurde ein Schafhirte und Kain ein Ackerbauer.
2. Ein Schafhirt, weil der Erdboden verwünscht worden war, trennte er sich von dessen Bebauung.
4:3 Nach einiger Zeit brachte Kain von der Frucht des Erdreichs dem Ewigen eine Gabe.
3. Von der Frucht des Erdbodens, (Bereschit Rabbah 22:5) vom Schlechten, eine Aggada sagt (Tanchuma), es war Leinsamen. (Eine andere Erklärung, von der Frucht, von derjenigen, die ihm zuerst in die Hand kam, nicht von der guten und ausgewählten.)
4:4 Und Abel brachte auch seinerseits von den Erstlingen seiner Heerde, von den besten. Da wandte sich der Ewige zu Abel und seiner Gabe.
4. Da wandte sich, Er neigte sich ihm zu, ebenso, »Er wandte sich nicht zu seiner Opfergabe«, Er neigte sich ihr nicht zu; ebenso (Ex. 5,9), »sie sollen sich nicht wenden«, nicht hinneigen; ebenso (Job 14,6), »wende dich von ihm ab«, neige dich von ihm hinweg.
Er wandte sich, es kam ein Feuer vom Himmel herab und verzehrte seine Opfergabe.
4:5 Zu Kam aber und seiner Gabe wandte er sich nicht. Das verdross Kain sehr, und er senkte sein Angesicht.
4:6 Da sprach der Ewige zu Kain: Warum verdrießt es dich, und warum ist dein Angesicht gesenkt?
4:7 Fürwahr, wenn du recht handelst, kannst du es emporheben; wenn du aber nicht recht handelst, so lagert die Sünde vor der Tür, nach dir ist ihr Verlangen, allein du kannst über sie herrschen.
7. Fürwahr, wenn du dich besserst, wie der Targum ist die Erklärung.
Vor dem Eingang lagert die Sünde, vor dem Eingang deines Grabes ist deine Sünde aufbewahrt.
Und nach dir ist ihr Verlangen, der Sünde, das ist der böse Trieb, der immer begehrt und danach gelüstet, dich zum Straucheln zu bringen.
Doch du sollst über sie herrschen, wenn du willst, kannst du über sie Herr werden.
4:8 Und Kain sprach mit seinem Bruder Abel; und als sie auf dem Felde waren, überfiel Kain seinen Bruder Abel und erschlug ihn.
8. Kain sprach mit Hebel, er begann mit ihm Worte des Streites und des Haders, um einen Vorwand gegen ihn zu haben, ihn zu töten; es gibt hierbei aggadische Midraschim, nur das ist die Bedeutung des Verses.
4:9 Da sprach der Ewige zu Kain: Wo ist Abel, dein Bruder? Und er antwortete: Ich weiß es nicht. Bin ich der Hüter meines Bruders?
9. Wo ist deine Bruder Hebel, sanfte Worte mit ihm zu beginnen, vielleicht würde er zurückkehren und sagen, ich habe ihn getötet und gegen dich gesündigt.
Ich weiß nicht, er wurde so, als könnte er den Sinn des Höchsten täuschen.
Bin ich der Hüter meines Bruders, das ist die Form einer Frage, ebenso jedes
4:10 Da sprach er: Was hast du getan? Horch! das Blut deines Bruders schreit zu mir auf vom Erdboden.
10. Das Blut (
4:11 So komme denn Fluch über dich vom Erdboden, der seinen Mund aufgetan, deines Bruders Blut von deiner Hand zu nehmen.
11. Mehr als die Erde, mehr als sie bereits wegen ihrer Schuld verwünscht worden ist, und auch hierbei hat sie fortgefahren, zu sündigen,
weil sie ihren Mund öffnete, das Blut deines Bruders aufzunehmen; siehe, ich füge ihr neben dir noch eine Verwünschung hinzu, sie soll ihre Kraft nicht mehr geben.
4:12 Wenn du den Erdboden bearbeiten wirst, soll er dir seine Kraft nicht mehr geben, unstet und flüchtig sollst du auf Erden sein!
12. Unstet und flüchtig, du hast nicht das Recht, an einem Orte zu wohnen.
4:13 Da sprach Kain zu dem Ewigen: Ist denn meine Sünde so groß, dass Du sie nicht verzeihen kannst?
13. Ist meine Sünde zu groß, um sie zu verzeihen?, (Tanchuma) das ist eine Frage. Du trägst den Himmel und die Erde, und meine Schuld kann nicht getragen werden (Bereschit Rabbah 22:11)?
4:14 Siehe, Du hast mich jetzt von dem Erdreiche hinweg getrieben, vor Deinem Antlitz soll ich mich verbergen, soll unstet und flüchtig auf Erden sein; jeder, der mich findet, wird mich doch erschlagen.
4:15 Da sprach der Ewige zu ihm: So soll denn jeder, der Kain erschlägt, siebenfältiger Rache verfallen! Und der Ewige machte Kain ein Zeichen, dass ihn nicht jeder, der ihn treffe, erschlage.
15. Fürwahr, wer Kain tötet, dass ist einer von den Versen, die kurzgefasst sind, nur andeuten und nicht erklären. Fürwahr, wer Kain tötet, das ist die Form einer Drohung, so soll ihm geschehen, so und so sei seine Strafe, er erklärt aber die Strafe nicht.
Im siebten Geschlecht soll es vergolten werden, ich will nicht jetzt an Kain Vergeltung üben, am Ende von sieben Geschlechtern übe ich meine Vergeltung an ihm, Lemech wird von seinen Enkeln aufstehen und ihn töten. Aus dem Schluss des Verses, wo er sagt, im siebten Geschlecht soll es vergolten werden
Der Ewige verlieh Kain ein Zeichen, Er grub ihm einen Buchstaben Seines Namens in die Stirn. Andere Leseart: Noch eine andere Erklärung, jeder der mich trifft, wird mich töten, die zahmen und wilden Tiere, aber Menschen gab es noch nicht, vor denen er sich fürchten konnte, außer seinem Vater und seiner Mutter, und vor ihnen fürchtete er sich nicht, dass sie ihn töten würden; sondern er sagte, bis jetzt lag die Angst vor mir auf allen Tieren, wie es heißt, (9.2) »und die Furcht vor euch…« jetzt aber wegen dieser Schuld werden sich die Tiere nicht mehr vor mir fürchten und mich töten, sofort verlieh der Ewige Kain ein Zeichen, Er legte auf alle wieder die Furcht vor ihm.
4:16 Also ging Kain hinweg von dem Antlitz des Ewigen und ließ sich nieder in der Landschaft Nod, zur Morgenseite von Eden.
16. Kain ging hinweg, er ging demütig hinweg, als könne er den Sinn des Höchsten täuschen (Bereschit Rabbah 22:13).
Im Lande Nod, im Lande, in das alle Verbannten flüchteten.
Im Osten von Eden, dorthin ward sein Vater verbannt, als er aus dem Garten Eden vertrieben wurde, so heißt es, »Er ließ lagern im Osten des Garten Eden«, Wache zu halten auf dem Wege zum Eingang des Gartens, woraus man lernen kann, dass Adam sich dort befand; und wir finden, dass die Ostseite überall die Mörder aufnimmt, so heißt es, (Deut. 4, 41) »damals trennte Mosche… im Sonnenaufgang« (Bereschit Rabbah 21:9). Eine andere Erklärung, im Lande Nod
4:17 Und Kam wohnte seiner Frau bei; sie fühlte sich Mutter und gebar Chanoch. Er war’s, der zuerst eine Stadt erbaute und er nannte sie nach dem Namen seines Sohnes Chanoch.
[Kayin] 17. Es war Kain ** der Erbauer einer Stadt, und er gab der Stadt den Namen **Chanoch zum Andenken an seinen Sohn.
4:18 Dem Chanoch wurde Irad geboren, Irad zeugte Mechujael, Mechujael zeugte Methuschael und Methuschael zeugte Lemech.
18. Irad zeugte, an manchen Stellen sagt er beim Mann
4:19 Lemech nahm sich zwei Frauen; der Name der einen war Adah, und der Name der andern Zillah.
19. Lemech nahm sich; er hat nur deshalb nötig gehabt, all dies zu erklären, um uns aus dem Ende der Sache zu belehren, dass der Heilige, gelobt sei Er, Seine Verheißung, im siebten Geschlechte soll an Kain vergolten werden, erfüllte. Lemech stand auf, nachdem er Kinder gezeugt und ein siebtes Geschlecht geschaffen, und tötete Kain; das ist, was er sagte, einen Mann erschlug ich zu meiner Wunde.
Zwei Frauen, so war die Art des Geschlechtes der Sintflut, eine zur Fortpflanzung und eine zum Verkehr. Die zum Verkehr ließ er einen Becher, aus unfruchtbar machenden Wurzeln hergestellt, trinken, dass sie unfruchtbar werde, sie war wie eine Braut geschmückt, und er gab ihr Leckerbissen zu essen; ihre Gefährtin aber war verstoßen und trauerte wie eine Witwe. Das ist, was Job erklärt hat, (24, 21) »er weidet die Unfruchtbare, die nicht gebiert, und der Witwe tut er nichts Gutes« (wie es in der Aggada des Perek Chelek erklärt wird) (Bereschit Rabbah 23:2).
Ada, das ist diejenige, die für die Fortpflanzung bestimmt war, weil sie ihm hässlich erschien und von ihm (von seinem Tisch) entfernt war. Ada
Zilla, das ist diejenige, die für den Verkehr bestimmt war, weil sie immer in seinem Schatten saß; das sind Worte der Aggada im Bereschit Rabba 23:2.
4:20 Adah gebar Jabal; dieser wurde der Stammvater der Zeltenbewohner und Viehzüchter.
20. Der Vater der Zeltbewohner und Herden, er war der erste von denen, die in den Wüsten Vieh weiden und wegen der Weide für ihre Schafe einen Monat da und einen Monat da in Zelten wohnen, und wenn die Weide an einem Ort zu Ende ist, hingehen und an einem anderen Ort das Zelt aufschlagen. Der aggadische Midrasch sagt, er baute Häuser für den Götzendienst, wie du liest (Jech. 8, 3), »das Bild des Zornes, das den Zorn erregt«
4:21 Der Name seines Bruders aber war Jubal; dieser wurde der Stammvater aller Harfen und Flötenspieler.
4:22 Auch Zillah hatte einen Sohn, Thubalkain, der allerlei Werkzeug von Kupfer und Eisen zu hämmern verstand, und die Schwester Thubalkains, die Naamah.
22. Tubal Kain, er würzte das Handwerk Kains,
Er schärfte jedes Werkzeug von Kupfer und Eisen, er schärfte das Werk von Kupfer und Eisen, wie (Job 16,9), »er schärft seine Blicke gegen mich«.
Naama ist die Frau von Noach (Bereschit Rabbah 23:3).
4:23 Und Lemech sprach zu seinen Frauen: »Adah und Zillah, höret meine Stimme, ihr Frauen Lemechs, horchet meinem Spruch: Den Mann erschlag‘ ich, so er mich verwundet, den Jüngling, so er mich verletzt.
23. Höret meine Stimme, seine Frauen hatten sich vom Verkehr mit ihm getrennt, weil er Kain und seinen Sohn Tubal Kain getötet hatte. Denn Lemech war blind, und Tubal Kain führte ihn; da sah er Kain, und dieser kam ihm wie ein wildes Tier vor, und er hieß den Vater den Bogen spannen, und er tötete ihn. Als er gewahr wurde, dass es sein Urahn Kain war, schlug er die Hände zusammen, traf seinen Sohn dazwischen und tötete ihn; darum trennten sich seine Frauen von ihm, und er besänftigte sie.
Höret meine Stimme, füget euch meinem Verkehr; ist denn der Mann, den ich getötet, zu meiner Wunde getötet worden, habe ich ihn etwa freventlich verwundet, dass die Wunde nach meinem Namen genannt wird; und ist das Kind, das ich getötet, zu meiner Beule getötet worden, das heißt, durch meinen Schlag? Es ist ein Fragesatz. Habe ich doch aus Versehen und nicht freventlich gehandelt; darum ist es nicht meine Wunde und nicht meine Beule.
Wunde, die Verwundung mit einem Schwert oder einem Pfeil; Verwundung.
4:24 Wird Kain siebenfach gerächt, so Lemech siebenundsiebzig mal.«
24. Denn im siebten Geschlecht sollte an Kain vergolten werden; Kain, der freventlich getötet, wurde bis sieben Geschlechter gestundet; soll nicht mir, der ich aus Versehen getötet, um so mehr vielmal sieben Geschlechter gestundet werden? —
Siebenundsiebzig, er will ein vielfaches Sieben damit ausdrücken. So erklärt R. Tanchuma. Aber der Midrasch (Bereschit Rabba 23:4) erklärt, Lemech hat gar nicht getötet, und seine Frauen trennten sich von ihm, als sie Kinder bekommen hatten, weil das Verhängnis beschlossen war, dass die Nachkommenschaft Kains nach sieben Geschlechtern aufhören sollte; da sagten sie, was sollen wir Kinder für den Untergang gebären, morgen kommt die Sintflut und überschwemmt alles! Er aber sagte zu ihnen, habe ich einen Mann erschlagen zu meiner Wunde, habe ich etwa Hebel erschlagen, der ein Mann war an Gestalt und ein Kind an Jahren, dass meine Nachkommenschaft wegen jener Schuld aufhören soll? Wenn schon Kain, der getötet hat, sieben Geschlechter gestundet wurden, soll nicht um so mehr mir, der ich nicht getötet habe, vielmal sieben gestundet werden? Aber dieser Schluss vom Leichten aufs Schwere ist irrig; denn nach ihm würde der Heilige, gelobt sei Er, Sein Guthaben nie einfordern und Sein Wort nie erfüllen.
4:25 Adam wohnte abermals seinem Weibe bei, sie gebar einen Sohn und nannte ihn Seth (Scheth): Denn, so sprach sie, Gott hat mir einen andern Sproß bescheert an Stelle Abels, den Kain erschlagen.
25. Der Mensch erkannte, Lemech kam zum ersten Menschen und klagte über seine Frauen, da sagte er zu ihnen, habt ihr für das Verhängnis des Allgegenwärtigen zu sorgen; ihr, tut eure Pflicht, und Er wird das Seine tun. Sie aber antworteten ihm, erst schmücke dich selbst, du hast dich doch schon hundertunddreissig Jahre von deiner Frau getrennt, seitdem durch dich der Tod zur Strafe bestimmt ward; sofort erkannte der Mensch… Und was bedeutet der Ausdruck «ferner», uns zu lehren, dass seinem Verlangen neues Verlangen hinzugefügt ward (Bereschit Rabbah 23:4-5).
4:26 Und auch dem Seth ward ein Sohn geboren, und er nannte ihn Enosch. Damals sing man an, den Namen des Ewigen anzurufen.
26. Damals wurde angefangen (der Ausdruck
5:1 Dies ist das Buch über die Nachkommen Adams: Am Tage, da Gott Adam erschuf, bildete er ihn Gott ähnlich.
Kapitel 5
5, 1. Das ist das Buch der Geschlechter des Menschen, das ist der Bericht über die Geschlechter des Menschen; aggadische Midraschim gibt es hierzu viele.
Am Tage, da erschuf, (Bereschit Rabbah 24:7) das lehrt, dass er am Tage, da er erschaffen wurde, zeugte.
5:2 Männlich und weiblich schuf er sie, segnete sie und nannte sie Menschen am Tage, da sie erschaffen wurden.
5:3 Adam lebte hundert und dreißig Jahre und zeugte einen Sohn, der ihm ähnlich war, sein Ebenbild, und nannte ihn Seth.
3. Hundertunddreissig Jahre, solange trennte er sich von der Frau (Bereschit Rabbah 24:6).
5:4 Nachdem er Seth gezeugt, lebte Adam noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:5 Und alle Lebensjahre Adams waren neunhundert und dreißig; dann starb er.
5:6 Seth lebte hundert und fünf Jahre und zeugte Enosch.
5:7 Nachdem er Enosch gezeugt, lebte Seth noch achthundert und sieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:8 Und alle Lebensjahre Seths waren neunhundert und zwölf; dann starb er.
5:9 Enosch lebte neunzig Jahre und zeugte Kenan.
5:10 Nachdem er Kenan gezeugt hatte, lebte Enosch noch achthundert und fünfzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:11 Und alle Lebensjahre Enoschs waren neunhundert und fünf; dann starb er.
5:12 Kenan lebte siebzig Jahre und zeugte Mahalalel.
5:13 Nachdem er Mahalalel gezeugt, lebte Kenan noch achthundert und vierzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:14 Und alle Lebensjahre Kenans waren neunhundert und zehn, dann starb er.
5:15 Mahalalel lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Jered.
5:16 Nachdem er Jered gezeugt, lebte Mahalalel noch achthundert und dreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:17 Und alle Lebensjahre Mahalalels waren achthundert fünfundneunzig; dann starb er.
5:18 Jered lebte hundert zweiundsechzig Jahre und zeugte Henoch (Chanoch).
5:19 Nachdem er Henoch gezeugt, lebte Jered noch achthundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:20 Und alle Lebensjahre Jereds waren neunhundert zweiundsechzig; dann starb er.
5:21 Henoch lebte fünfundsechzig Jahre und zeugte Methusalem (Methuschelach).
5:22 Nachdem er Methusalem gezeugt, wandelte Henoch mit Gott dreihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:23 Und alle Lebensjahre Henochs waren dreihundert und fünfundsechzig.
5:24 Und Henoch wandelte mit Gott und war nicht mehr, denn Gott hatte ihn genommen.
22. Chanoch wandelte, er war ein Gerechter, aber leicht in seinem Sinn (andere Lesart: er hatte beschlossen), umzukehren und zu freveln, darum beschleunigte der Heilige, gelobt sei Er, und nahm ihn fort und ließ ihn vor der Zeit sterben; darum ändert der Vers bei seinem Tode den Ausdruck und schreibt, er war nicht mehr
24. Denn Gott hatte ihn genommen, vor seiner Zeit, wie (Jech. 24, 16), »siehe, ich nehme von dir die Lust deiner Augen«.
5:25 Methusalem lebte hundert und siebenundachtzig Jahre und zeugte Lemech.
5:26 Nachdem er Lemech gezeugt, lebte Methusalem noch siebenhundert zweiundachtzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:27 Und alle Lebensjahre Methusalems waren neunhundert neunundsechzig; dann starb er.
5:28 Lemech lebte hundert und zweiundachtzig Jahre und zeugte einen Sohn.
28. Er zeugte einen Sohn, durch den die Welt aufgebaut wurde (
5:29 Er nannte ihn Noah (Noach): Denn, so sprach er, dieser wird uns aufatmen lassen von unsrer Arbeit, von der Mühsal unsrer Hände, von dem Erdboden, den der Ewige verflucht hat.
29. Dieser wird uns trösten, (Tanchuma) wird den Schmerz unserer Hände von uns weichen lassen; bevor Noach kam, hatten sie keine Geräte zum Pflügen, und er bereitete sie ihnen; und die Erde hatte Dornen und Disteln hervorgebracht, wenn sie Weizen säten, seit der Verwünschung des ersten Menschen; aber in den Tagen Noachs hörte es auf.
5:30 Nachdem er Noah gezeugt, lebte Lemech noch fünfhundert fünfundneunzig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
5:31 Und alle Lebensjahre Lemechs waren siebenhundert und siebenundsiebzig; dann starb er.
5:32 Noah war fünfhundert Jahre alt, als er Sem (Schem) Ham (Cham) und Japhet (Jephet) zeugte.
32. Fünfhundert Jahre alt, R. Judan sagt, warum zeugten alle Geschlechter mit hundert Jahren und dieser erst mit fünfhundert? Doch der Heilige, gelobt sei Er, sprach wenn die Frevler sein werden, so werden sie (die Nachkommenschaft dieses Gerechten) im Wasser untergehen, und das wäre für diesen Gerechten ein Unglück; werden sie Gerechte sein, so bemühe ich ihn, viele Archen zu machen; darum verschloss er seine Quelle, und er zeugte erst mit fünfhundert Jahren, damit Jephet, der älteste seiner Söhne, vor der Sintflut noch nicht zur Strafe geeignet sei (Bereschit Rabbah 26:2); so steht geschrieben, (Jes. 65, 20) »denn der Knabe wird mit hundert Jahren sterben«, das heißt, einst erst in diesem Alter zur Strafe geeignet sein, und ebenso war es auch vor der Gesetzgebung am Sinai.
Schem, Cham und Jephet; war nicht Jephet der älteste? Nur zuerst fragst du nach dem, der ein Gerechter war, bei der Geburt schon beschnitten war und von dem Abraham abstammte … (Bereschit Rabbah 26:3).
Kapitel 5
6:1 Als nun die Menschen anfingen, sich auf Erden zu vermehren, und ihnen Töchter geboren wurden,
6:2 Da sahen die Söhne der Höheren, dass die Töchter des gemeinen Mannes schön waren, und nahmen sich zu Frauen alle, die ihnen gefielen.
6, 2. Die Söhne der Herren, die Söhne der Fürsten und Richter; eine andere Erklärung, die Söhne des Herrn, das sind die Engel, die im Auftrag des Allgegenwärtigen dahingingen; auch sie vermischten sich mit ihnen. Überall, wo
Dass sie schön waren; R. Judan sagt,
Von allen, die sie erwählten, auch solche, die bereits einem Gatten gehörten, auch Männliche und Tiere (Bereschit Rabbah 26:5).
6:3 Da sprach der Ewige: Mein Geist soll nicht ewig im Menschen walten, da auch er Fleisch ist; so sollen denn seine Tage hundert und zwanzig Jahre sein.
3. Es hadere mein Geist nicht wegen des Menschen, mein Geist zürne und streite nicht in mir wegen des Menschen;
in Ewigkeit, lange Zeit. Siehe, mein Geist erwägt in meinem Inneren, ob zu vernichten oder zu verschonen, diese Erwägung sei nicht in Ewigkeit, das heißt lange Zeit, in meinem Geiste.
Da er außerdem nur Fleisch ist, wie
Seine Tage sollen … betragen, noch hundertundzwanzig Jahre werde ich ihnen Langmut gewähren, und wenn sie nicht zurückkehren, werde ich die Sintflut über sie bringen. Wenn du aber fragen solltest, von der Geburt Jephets bis zur Sintflut sind aber doch nur hundert Jahre? So wisse, die zeitliche Reihenfolge allein ist nicht für die Ordnung der Torahabschnitte maßgebend (Pessach, 6b); das Verhängnis war schon zwanzig Jahre, bevor Noach Geschlechter zeugte, bestimmt; so finden wir auch im Seder Olam (28). Es gibt viele aggadisene Midraschim zu
6:4 In jenen Tagen waren die Riesen auf Erden und auch nachher, da die Söhne der Höheren sich zu den Töchtern des gemeinen Mannes gesellten, und diese ihnen Kinder gebaren. Das sind die Helden, die in grauer Vorzeit die berühmten Männer waren.
4. Die Riesen, (Bereschit Rabbah 26:7) weil sie fielen
In jenen Tagen, in den Tagen des Geschlechtes von Enosch und der Söhne von Kain (Bereschit Rabbah 26:7).
Und auch nachher, obschon sie den Untergang des Geschlechtes von Enosch gesehen hatten, da der Ozean emportgestiegen war und ein Drittel der Welt überschwemmt hatte, demütigte sich das Geschlecht der Sintflut doch nicht, von ihnen zu lernen.
Weil… kamen, gebaren sie Riesen gleich ihnen.
Die Starken, sich gegen den Allgegenwärtigen zu empören.
Die Männer von Namen, jene, die mit Namen wie Irad, Mechujael, Metuschael bezeichnet wurden, d.h. welche nach ihrem Untergang bezeichnet wurden, die aufgelöst und kraftlos wurden; eine andere Erklärung, Männer der Verwüstung, welche die Welt verwüsteten.
6:5 Als nun der Ewige sah, dass die Bosheit der Menschen groß war auf Erden, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur immer auf das Böse ging,
6:6 Da bereute der Ewige, dass er die Menschen auf Erden geschaffen und war bis ins Innerste betrübt.
6. Da tröstete sich der Ewige, dass Er… erschaffen, es war ein Trost vor Ihm, dass Er ihn unter den Irdischen erschaffen; denn hätte Er ihn unter den Himmlischen erschaffen, hätte er sie zur Empörung verführt (Bereschit Rabbah 27:4).
Er war betrübt, der Mensch im Herzen des Allgegenwärtigen, der Allgegenwärtige beschloss, ihn zu betrüben; das ist die Übersetzung von Onkelos. Eine andere Erklärung: Er änderte Seinen Entschluss, der Entschluss des Allgegenwärtigen wandelte sich vom Erbarmen zum Recht; die Erwägung stieg vor Ihm empor, was mit dem Menschen geschehen solle, den Er auf Erden erschaffen hatte. Und so ist überall der Ausdruck
Er war betrübt in Seinem Herzen, Er trauerte über den Untergang des Werkes Seiner Hände, wie (II Sam. 19, 3), »der König war betrübt über seinen Sohn« (Bereschit Rabbah 27:4). Und das schreibe ich als Erwiderung gegen die Abtrünnigen. Ein Leugner fragte R. Joschua b. Korcha und sagte zu ihm, ihr gebt doch zu, dass der Heilige, gelobt sei Er, die Zukunft sieht. Er sagte, ja. — Es steht aber doch, »Er war betrübt in Seinem Herzen«. — Er erwiderte dem Leugner, ist dir einmal ein Sohn geboren worden? — Ja. — Und was hast du da getan? — Ich habe mich gefreut und alle anderen auch erfreut. — Wusstest du nicht, dass er zuletzt doch wieder sterben würde? — Er antwortete, in der Zeit der Freude freut man sich, in der Zeit der Trauer trauert man. — Da sprach R. Joschua, so ist auch das Werk des Heiligen, gelobt sei Er; wenn auch vor Ihm offenbar war, dass sie zuletzt sündigen und untergehen würden, hielt Er sich doch nicht zurück, sie zu erschaffen um der Gerechten willen, die von ihnen erstehen würden.
6:7 Und der Ewige sprach: Ich will den Menschen, den ich erschaffen, von dem Erdboden vertilgen, vom Menschen bis Vieh, bis zum Gewürm und den Vögeln des Himmels; denn ich bereue, dass ich sie geschaffen.
7. Der Ewige sprach, ich will den Menschen auflösen, er ist von Staub, so will ich Wasser über ihn bringen und ihn auflösen; darum steht der Ausdruck Auflösung
Von Mensch bis Tier, auch die Tiere hatten ihren Wandel verdorben (Bereschit Rabbah 28:8). Eine andere Erklärung: Alles ist um des Menschen willen erschaffen worden; wenn er zugrunde geht, was braucht man jene.
Ich nehme zurück, dass ich sie erschaffen, ich erwäge, was zu tun sei, nachdem ich sie erschaffen.
6:8 Noah aber fand Gnade in den Augen des Ewigen.
6:9 Dies sind die Nachkommen Noahs. — Noah war ein gerechter Mann, tadellos in seiner Zeit, und wandelte mit Gott. —
9. Dies sind die Geschlechter von Noach, Noach war ein gerechter Mann; weil er ihn erwähnt hat, erzählt er von seinem Ruhme, so heißt es, (Spr. 10, 7) »das Gedenken des Frommen ist zum Segen«. Eine andere Erklärung: Er lehrt dich, dass die eigentlichen Geschlechter der Gerechten die guten Werke sind (Bereschit Rabbah 30:6).
In seinen Geschlechtern, manche von unseren Lehrern deuten dies zum Ruhm, um so mehr, wenn er in einem Zeitalter von Gerechten gelebt hätte, wäre er ein noch größerer Gerechter gewesen; und manche deuten es zur Schande, im Verhältnis zu seinem Zeitalter war er gerecht, hätte er aber in der Zeit von Abraham gelebt, so wäre er für gar nichts gerechnet worden (Bereschit Rabbah).
Mit Gott wandelte Noach, aber bei Abraham sagt er, »vor dem ich gewandelt« (Gen. 24, 40), wandle »vor mir« (Gen. 17, 1), Noach brauchte eine Stütze, ihn aufrechtzuerhalten, aber Abraham machte sich selbst stark und wandelte von sich aus in seiner Frömmigkeit.
Wandelte,
6:10 Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Japhet.
6:11 Es war aber die Erde vor Gott verderbt und von Gewalttat erfüllt.
11. War verdorben, der Ausdruck für sittliche Entartung und Götzendienst (Sanhedrin 57a). (Andere Lesart: War verdorben, das ist sittliche Entartung; denn alles Fleisch hatte seinen Wandel verdorben, Götzendienst.) Wie (Deut. 4, 16), »dass ihr nicht verderbet«.
Die Erde war von Gewalttat erfüllt, Raub. (Andere Lesart: Denn so heißt es (Jona 3, 8), »von dem Raub, der in ihren Händen«.)
6:12 Und Gott sah die Erde und siehe, sie war verderbt; denn alle Wesen hatten ihren Wandel auf Erden verderbt.
12. Denn alles Fleisch hatte verdorben, selbst die zahmen und die wilden Tiere und die Vögel vermischten sich mit anderen Arten (Bereschit Rabbah 28:8).
6:13 Da sprach Gott zu Noah: Das Ende aller Wesen ist von mir beschlossen, denn die Erde ist durch sie von Gewalttat erfüllt; so will ich sie denn mit der Erde verderben.
13. Das Ende alles Fleisches, überall, wo du sittliche Entartung und Götzendienst findest, kommt ein Sterben in die Welt und tötet Gute und Böse.
Denn die Erde ist voll Gewalttat, ihr Urteil wurde erst wegen des Raubes besiegelt (Sanhedrin I08a).
Von der Erde,
6:14 Mache dir eine Arche von Gopherholz, teile diese Arche in Kammern ab und bestreiche sie von Innen und von außen mit Pech.
14. Mache dir eine Arche, viele (Wege zur) Befreiung und Rettung sind vor Ihm, warum bemühte Er ihn mit diesem Bau? Dass ihn die Leute des Geschlechtes der Sintflut hundertundzwanzig Jahre damit beschäftigt sehen und ihn fragen würden, was soll dir das? Und er würde ihnen antworten, der Heilige, gelobt sei Er, wird die Sintflut über die Welt bringen. Vielleicht würden sie sich bessern.
Gopherholz, so heißt es; und warum von dieser Art
Kammern, Wohnungen für alle zahmen und wilden Tiere.
Mit Pech, aramäische Bezeichnung für Pech, so finden wir in der Gemara Kofra
6:15 Und so sollst du sie machen: Dreihundert Ellen sei die Länge der Arche, fünzig Ellen ihre Breite und dreißig Ellen ihre Höhe.
6:16 Eine Luke sollst du an der Arche machen und in der Breite einer Elle sollst du die Arche oben auslaufen lassen und die Türe an der Seite anbringen; unterstes, zweites und drittes Stockwerk sollst du darin abteilen.
16. Eine Belichtung, manche sagen, ein Fenster, und manche, einen Edelstein, der ihnen Licht spendete (Bereschit Rabbah 31:11).
Und bis zu einer Elle lass sie nach oben abnehmen; ihr Dach stieg schräg empor, dass es oben schmal wurde und nur eine Elle betrug, damit das Wasser zu beiden Seiten nach unten ablaufe.
Sollst du an der Seite anbringen, damit der Regen nicht hineinfalle.
Unteres, mittleres und oberes Stockwerk, drei Stockwerke übereinander, das obere für die Menschen, das mittlere zur Wohnung (für die Tiere) und das untere für den Dünger (Bereschit Rabbah).
6:17 Denn siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, alle Wesen unter dem Himmel, in denen ein Hauch des Lebens ist, zu verderben. Alles, was auf Erden ist, soll vergehen.
17. Und siehe, ich bringe, (Bereschit Rabbah 31:12) siehe, ich bin bereit, jenen zuzustimmen, die mich bereits aufgefordert und vor mir gesprochen haben, (Ps. 8, 5) »was ist der Mensch, dass Du sein gedenkst!«
Die Sintflut, die alles auflöst, alles verwischt und alles von der Höhe zur Tiefe hinabträgt. Das bedeutet der Ausdruck des Onkelos, der mit Überschwemmung
6:18 Mit dir hingegen will ich einen Bund errichten; du sollst in die Arche gehen, du und deine Söhne, deine Frau und die Frauen deiner Söhne mit dir.
18. Und ich errichte meinen Bund, ein Bund war nötig für die Früchte, dass sie nicht faulten und verschimmelten, und damit ihn nicht die Frevler in jenem Geschlecht töteten (Bereschit Rabbah 31:12).
Du und deine Söhne und deine Frau, die Männer besonders und die Frauen besonders, von hier geht hervor, dass ihnen der Eheverkehr verboten war (Bereschit Rabbah).
6:19 Und von allen lebenden Wesen sollst du je zwei in die Arche bringen, um sie mit dir zu erhalten; ein Männchen und ein Weibchen soll es sein.
19. Und von allem Lebenden, selbst von den Schedim (Dämonen) (Bereschit Rabbah 31:13).
Zwei von jedem, von dem geringsten an Zahl von ihnen waren nicht weniger als zwei, ein Männchen und ein Weibchen.
6:20 Von den Vögeln nach ihrer Art, von dem Vieh und von allem Gewürm des Erdreichs nach ihrer Art, von jedem sollen zwei zu dir hineinkommen, damit sie am Leben bleiben.
20. Von den Vögeln nach ihrer Art,
6:21 Und du, nimm dir allerlei Speise mit, die zur Nahrung dient, speichere sie bei dir auf, damit sie dir und ihnen zum Essen diene.
6:22 Noah tat dies; ganz wie ihm Gott geboten, tat er.
22. Noach machte, das ist die Erbauung der Arche (Bereschit Rabbah 31:14).
Kapitel 7
7:1 Da sprach der Ewige zu Noah: Geh du und dein ganzes Haus in die Arche, denn dich habe ich gerecht vor mir befunden in dieser Zeit.
7, 1. Habe ich als Gerechten erkannt, es steht aber nicht als vollkommenen Gerechten
7:2 Von allem reinen Vieh sollst du dir je sieben nehmen, das Männchen und sein Weibchen; aber von dem Vieh, das nicht rein ist, zwei, das Männchen und sein Weibchen.
2. Das rein ist, das einst für Israel rein sein wird; wir entnehmen daraus, dass Noach Torah gelernt hat (Bereschit Rabbah 26).
Je sieben, um davon Opfer darzubringen, wenn er die Arche wieder verließe.
7:3 Auch von den Vögeln des Himmels je sieben, Männchen und Weibchen, um auf der ganzen Erde die Gattung zu erhalten.
3.Auch von den Vögeln des Himmels, von den reinen spricht der Vers; man lernt eine kurzgefasste Stelle von einer weiter ausgeführten ab.
7:4 Denn nach sieben Tagen lasse ich auf die Erde regnen, vierzig Tage und vierzig Nächte, und tilge alles Bestehende, das ich geschaffen, von dem Erdboden hinweg.
4. Denn noch sieben Tage, das sind die sieben Tage der Trauer für den gerechten Methuschelach, auf dessen Ehrung der Heilige, gelobt sei Er, Rücksicht nahm und die Strafe noch aufhielt. Geh und berechne die Jahre von Methuschelach, so wirst du finden, dass sie im Jahre 600 des Lebens von Noach zu Ende sind (Sanhedrin 108b).
Denn noch sieben Tage, was bedeutet noch
Vierzig Tage, der Bildung des Kindes im Mutterleibe entsprechend; weil sie gesündigt, ihren Schöpfer zu bemühen, die Gestalt der in Blutschande Erzeugten zu bilden (Bereschit Rabbah 32:5).
7:5 Da tat Noah ganz wie ihm der Ewige geboten.
6. Noach tat, das ist sein Eintritt in die Arche.
7:6 Und Noah war sechshundert Jahre alt, als die Wasserflut auf die Erde kam.
7:7 Da gingen Noah, seine Söhne, seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm hinein in die Arche vor den Wassern der Flut.
7. Noach und seine Söhne, die Männer besonders und die Frauen besonders, denn der Eheverkehr war ihnen verboten, weil sich die Welt in Qual befand.
Vor dem Wasser der Sintflut, auch Noach gehörte zu denen, die klein an Vertrauen waren, er war nicht ganz davon überzeugt, dass die Sintflut kommen werde, und ging erst in die Arche, als ihn das Wasser drängte (Bereschit Rabbah 32:6).
7:8 Vom reinen Vieh und von dem Vieh, das nicht rein ist, sowie von den Vögeln und von allem, was auf dem Erdboden sich regt,
7:9 Kamen je zwei, Männchen und Weibchen, zu Noah in die Arche, wie Gott ihm geboten hatte.
9. Je zwei, in dieser Anzahl waren sie alle gleich, wenigstens zwei.
Kamen sie zu Noach, von selbst.
7:10 Und es war nach Ablauf der sieben Tage, da kamen die Wasser der Flut auf die Erde.
7:11 Im sechshundertsten Lebensjahre Noahs, im zweiten Monat, am siebzehnten des Monats, an diesem Tage brachen alle Quellen des tiefen Abgrunds hervor, und die Schleusen des Himmels taten sich auf.
11. Im zweiten Monat, R. Elieser sagt, das ist der Marcheschwan, R. Joschua sagt, das ist der Ijar (Rosch h. 11b).
Brachen auf, um ihr Wasser herauszugehen.
Die große Flut, Maß für Maß, sie hatten mit «groß ist die Schlechtigkeit des Menschen» gesündigt und wurden mit der großen Flut bestraft (Sanhedrin 108a).
7:12 Und der Regen fiel auf die Erde vierzig Tage und vierzig Nächte.
12. Der Regen war auf der Erde, und weiter sagt er, die Sintflut war auf der Erde, nur als Er den Regen herabfallen ließ, ließ Er ihn mit Erbarmen fallen; wenn sie sich bessern würden, sollte es Regen des Segens sein; erst als sie sich nicht besserten, wurde er zur Sintflut (Bereschit Rabbah 31:12).
Vierzig Tage, der erste Tag gehört nicht zur Anzahl, weil seine Nacht nicht dabei war, es steht ja, an »diesem Tage brachen alle Quellen auf«. Daraus ergibt sich, dass die vierzig Tage nach R. Elieser am 28. Kislew zu Ende waren, denn die Monate werden regelmäßig angenommen, abwechselnd voll und nicht voll, also zwölf Tage vom Marcheschwan und 28 vom Kislew.
7:13 An eben diesem Tage ging Noah, Sem, Ham und Japhet, die Söhne Noahs, Noahs Frau und die drei Frauen seiner Söhne mit ihnen in die Arche.
13. An ebendiesem Tage, (Bereschit Rabbah 32:8) der Vers lehrt dich, dass die Menschen jenes Zeitalters gesprochen hatten, wenn wir sehen, dass er in die Arche geht, so zerbrechen wir sie und töten ihn, darum sagte der Heilige, gelobt sei Er, ich führe ihn vor den Augen aller hinein, und wir wollen sehen, wessen Wort Bestand haben wird.
7:14 Sie und alles Wild, alles Vieh und alles Gewürm, das sich auf Erden regt, und alles Geflügelte, jeder Vogel mit Schwingen.
14. Alles, was fliegt von allem Beschwingten,
7:15 Sie kamen zu Noah in die Arche, je zwei von allen Wesen, in denen ein Hauch des Lebens war.
7:16 Und die hineingingen, waren Männchen und Weibchen von allen Wesen, wie ihm Gott geboten hatte. Und der Ewige schloss hinter ihm zu.
16. Der Ewige schloss vor ihm, schützte ihn, dass sie (die Arche) nicht zerbrachen, umgab die Arche mit Bären und Löwen, die von ihnen töteten (Bereschit Rabbah 32:8); der einfache Sinn des Verses ist, Er schloss vor ihm wegen des Wassers; und so jedes
7:17 Da kam die Flut vierzig Tage über die Erde, und das Wasser wuchs und hob die Arche empor; da stand sie hoch über der Erde.
Sie war hoch über die Erde, sie tauchte elf Ellen ins Wasser ein, wie ein beladenes Schiff zum Teil ins Wasser eintaucht; die späteren Verse beweisen dies (Bereschit Rabbah 32:9).
7:18 Und das Wasser schwoll und wuchs gewaltig auf der Erde. Da schwamm die Arche auf dem Wasser.
18. Ward stark, von selbst.
7:19 Denn die Wasser waren über alle Maßen auf der Erde gestiegen, so dass all die hohen Berge bedeckt wurden, die unter dem ganzen Himmel sind.
7:20 Fünfzehn Ellen hoch darüber waren die Wasser gestiegen, so dass die Berge bedeckt wurden.
20. Fünfzehn Ellen darüber, über der Höhe aller Berge, nachdem das Wasser den Spitzen der Berge gleich geworden war.
7:21 Da kamen alle Wesen um, die sich auf Erden regten, die Vögel, das Vieh, das Wild und alles Gewürm, das auf Erden wimmelte, und das ganze Menschengeschlecht.
7:22 Alles, was in der Nase den Odem des Lebenshauches hatte, alles, was auf dem Trocknen lebte, starb.
22. Odem von Lebensgeist =
Auf dem Trockenen, aber nicht die Fische im Meere (Sanhedrin 108a).
7:23 So vertilgte er alles Bestehende, das auf dem Erdboden lebte, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm und zu den Vögeln des Himmels; sie wurden von der Erde getilgt. Übrig blieb allein Noah und was mit ihm in der Arche war.
23. Zerging, ist die Form des Kal
Nur Noach, Noach allein, das ist der einfache Sinn, der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah) sagt, er seufzte und hustete Blut durch die Mühe mit den zahmen und wilden Tieren; manche sagen, er brachte einmal dem Löwen das Essen zu spät, da schlug er ihn, und darauf heißt es (Spr. 11, 31) »wird wohl dem Gerechten auf Erden vergolten!«
7:24 Und das Wasser stieg auf der Erde hundertundfünfzig Tage lang.
Kapitel 8
8:1 Da gedachte Gott des Noah und alles Wildes und aller Haustiere, die mit ihm in der Arche waren, und ließ einen Wind über die Erde wehen, so dass die Wasser fielen.
8, 1. Gott gedachte, dieser Name bedeutet die Eigenschaft des Rechtes, und sie ward in die des Erbarmens gewandelt durch das Gebet der Gerechten; aber die Bosheit der Bösen wandelt die Eigenschaft des Erbarmens in die des Rechtes, so heißt es (Gen. 6, 5), »der Ewige sah, dass groß die Bosheit des Menschen«, da sprach der Ewige, »ich werde tilgen«; dort ist es der Name der Eigenschaft des Erbarmens.
Gott gedachte Noachs… wessen gedachte Er den Tieren? Des Verdienstes, dass sie vorher ihren Wandel nicht verdorben und dass sie in der Arche den Eheverkehr gemieden.
Gott ließ einen Wind vorüberziehen, ein Hauch
Über die Erde, wegen der Erde.
Und das Wasser beruhigte sich, wie (Esth. 2, 1), »als der Zorn des Königs sich beruhigte«, ein Ausdruck für das Nachlassen des Zornes.
8:2 Und es wurden die Quellen der Tiefe und die Schleusen des Himmels geschlossen, und der Regen vom Himmel hörte auf.
2. Die Quellen wurden verschlossen, als sie geöffnet wurden, heißt es, alle Quellen; aber hier steht nicht alle, weil manche übrigblieben, jene, welche die Welt braucht, wie die heißen Wasser von Tiberias und ähnliche (Bereschit Rabbah).
Wurde zurückgehalten, verhindert, wie (Ps. 40, 12) »Du hältst Dein Erbarmen nicht zurück«, (Gen. 23,6) »wird dir nicht verweigern«.
8:3 Da verlor sich das Wasser von der Erde immer mehr und mehr und nahm nach Verlauf der hundertundfünfzig Tage ab.
3. Am Ende von hundertundfünfzig Tagen fing es an, abzunehmen, das ist am 1. Siwan (Bereschit Rabbah). Wieso? Am 27. Kislew hörte der Regen auf, also drei Tage vom Kislew, 29 vom Tebet, sind 32, Schewat, Adar, Nissan und Ijar zusammen 118, im ganzen 150.
8:4 Und die Arche ruhte im siebenten Monate, am siebzehnten Tage des Monats, auf dem Gebirge Ararat.
4. Im siebten Monat, Siwan, der siebte vom Kislew, in welchem der Regen aufhörte.
Am siebzehnten Tag, von hier kannst du lernen, dass die Arche elf Ellen ins Wasser eintauchte; denn es heißt, im zehnten Monat am ersten wurden die Spitzen der Berge sichtbar, das ist der Ab, der zehnte vom Marcheschwan, in welchem der Regen herabfiel; das Wasser aber stand 15 Ellen über den Bergen und nahm vom 1. Siwan bis zum 1. Ab in 60 Tagen 15 Ellen ab,also eine Elle in vier Tagen; daraus ergibt sich, dass am 16. Siwan erst vier Ellen fehlten, und am nächsten Tag ruhte die Arche; daraus lernst du, dass sie elf Ellen in das Wasser über den Spitzen der Berge eintauchte.
8:5 Und die Wasser nahmen immer mehr und mehr ab bis zum zehnten Monat; am ersten Tage des zehnten Monats wurden die Spitzen der Berge sichtbar.
5. Im zehnten Monat wurden die Spitzen der Berge sichtbar, das ist der Ab, der zehnte vom Marcheschwan, in welchem der Regen anfing. Wenn du sagen wirst Elul, der zehnte vom Kislew, in welchem der Regen aufhörte, ebenso wie du beim siebten Monat Siwan gesagt hast, der siebte nach dem Aufhören. Das kann man nicht sagen. Notwendigerweise kannst du den siebten nur nach dem Aufhören zählen; denn die 40 Tage des Regenfalles und die 150 Tage, in denen das Wasser stark blieb, sind erst am 1. Siwan zu Ende; würdest du nun sagen, der siebte nach dem Beginn des Regenfalles, so wäre das nicht Siwan. Wieder den zehnten Monat kannst du nur nach dem Beginn des Regens zählen; denn wenn du sagst nach dem Aufhören, das wäre Elul, bekommst du nicht heraus, im ersten Monat am ersten war das Wasser von der Erde vertrocknet. Denn nach 40 Tagen nach dem Sichtbarwerden der Spitzen der Berge schickte er den Raben weg, und 21 Tage verbrachte er mit dem Wegschicken der Taube, das sind 60 Tage seit dem Sichtbarwerden der Spitzen der Berge, bis die Oberfläche der Erde trocken war. Würdest du aber sagen, sie wurden erst im Elul sichtbar, dann wäre die Erde erst im Marcheschwan trocken gewesen; er nennt den Monat aber den ersten, das kann nur Tischri sein, der erste nach der Erschaffung der Welt; und nach R. Joschua Nissan (Bereschit Rabbah 30:6).
8:6 Und nach Verlauf von vierzig Tagen öffnete Noah das Fenster der Arche, das er gemacht hatte.
6. Am Ende von vierzig Tagen, nach dem Sichtbarwerden der Spitzen der Berge.
Das Fenster der Arche, das er gemacht, zur Belichtung, das ist nicht der Eingang der Arche, der zum Hinein- und Hinausgehen gemacht war.
8:7 Und er schickte den Raben aus. Dieser flog hin und her, bis die Erde vom Wasser trocken war.
7. Hinausgehend und heimkehrend, er umkreiste fortwährend die Arche und führte seinen Auftrag nicht aus, weil er wegen seines Weibchens argwöhnisch war, wie wir in der Aggada von Chelek (Sanhedrin 108b) gelernt haben.
Bis das Wasser trocken war, der einfach Sinn ist die Übersetzung, aber der aggadische Midrasch sagt, der Rabe war für einen anderen Auftrag bestimmt, als in den Tagen Elijahus der Regen fehlte, so heißt es (I Kön. 17, 6), »und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch« (Bereschit Rabbah 33:5).
8:8 Da schickte er die Taube aus, um zu sehen, ob das Wasser auf dem Erdboden gefallen sei.
8. Er schickte die Taube weg, nach sieben Tagen, denn es steht, er wartete noch sieben andere Tage, daraus kannst du lernen, dass er auch das erste Mal sieben Tage wartete.
Er schickte weg,
8:9 Aber die Taube fand keinen Ruhepunkt für ihren Fuß und kehrte zu ihm in die Arche zurück, denn noch war Wasser auf der ganzen Erde. Er streckte seine Hand aus, nahm sie und brachte sie zu sich in die Arche.
8:10 Hierauf wartete er noch einmal sieben Tage und schickte abermals die Taube aus der Arche.
10. Er wartete,
8:11 Da kam die Taube zur Abendzeit zu ihm und siehe, ein frisches Ölblatt war in ihrem Munde, da merkte Noah, dass das Wasser auf der Erde gefallen war.
11. Hatte sie mit ihrem Munde abgerissen, ich meine, es war das Männchen, darum bezeichnet er sie zuweilen mit der männlichen und zuweilen mit der weiblichen Form; denn Taube
Abgerissen,
8:12 Nun wartete er noch einmal sieben Tage und schickte dann die Taube aus; sie kehrte aber nicht wieder zu ihm zurück.
12. Er wartete,
8:13 Und im sechshundertundersten Jahre, am ersten Tage des ersten Monats, war das Wasser von der Erde geschwunden; da nahm Noah die Decke der Arche ab und sah, dass die Oberfläche des Erdbodens trocken war.
13. Im ersten Monat, nach R. Elieser ist es der Tischri und nach R. Joschua der Nissan (Rosch hasch. 11b).
War vertrocknet, war wie Lehm geworden; die obere Seite hatte eine Kruste bekommen.
8:14 Und im zweiten Monat, am siebenundzwanzigsten Tage des Monats, war die Erde völlig trocken.
14. War trocken geworden, war fest geworden, wie es ihre Natur ist (Bereschit Rabbah).
Am 27., und der Regenfall hatte am 17. des zweiten Monats angefangen, es sind das die elf Tage, welche das Sonnenjahr länger ist als das Mondjahr; denn das Gericht des Geschlechtes der Sintflut betrug ein volles Jahr.
8:15 Da sprach Gott zu Noah:
8:16 Geh aus der Arche, du, deine Frau, deine Söhne und die Frauen deiner Söhne mit dir.
16. Du und deine Frau… Mann und Frau, hier erlaubte er ihnen den Eheverkehr (Bereschit Rabbah 34:8).
8:17 Alle Tiere, die bei dir sind, alle Wesen, die Vögel, das Vieh und alles Gewürm, das sich auf Erden regt, bringe mit dir heraus, dass sie sich auf Erden tummeln, fruchtbar seien und sich vermehren auf Erden.
17. Führe hinaus, das Ketib ist
Dass sie auf der Erde wimmeln, und nicht in der Arche, das lehrt, dass auch den Landtieren und Vögeln der Eheverkehr verboten gewesen.
8:18 Da ging Noah und seine Söhne und seine Frau und die Frauen seiner Söhne mit ihm heraus.
8:19 Alle Tiere, alles Gewürm und alle Vögel, alles, was sich auf Erden regt, gingen nach Familien aus der Arche.
19. Nach ihren Familien, sie nahmen auf sich, dass sie sich ihren Arten anschließen würden (Bereschit Rabbah).
8:20 Und Noah baute dem Ewigen einen Altar, nahm von allem reinen Vieh und von allen reinen Vögeln und brachte Brandopfer dar auf dem Altar.
20. Von allen reinen zahmen Tieren, er sagte, der Heilige, gelobt sei Er, hat mir nur darum befohlen, von diesen je sieben hineinzubringen, um davon ein Opfer darzubringen (Bereschit Rabbah 34:9).
8:21 Und als der Ewige den lieblichen Duft wahrnahm, da sprach er in seinem Herzen: Niemals mehr will ich den Erdboden verfluchen um des Menschen willen; denn das Dichten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf; niemals mehr will ich alles Leben töten, wie ich es getan.
21. Von seiner Jugend an,
Ich werde nicht fortfahren… und ich werde nicht fortfahren, Er hat das Wort wiederholt, damit es ein Schwur sei; das ist, was geschrieben steht (Jes. 54, 9), »wie ich geschworen, die Wasser Noachs nicht mehr zu bringen«; und wir finden hier keinen anderen Schwur, als dass Er Seine Worte wiederholt hat; das ist ein Schwur, und so erklären es die Weisen im Traktat Schebuot (36a).
8:22 Solange die Erde sein wird, sollen Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht nicht aufhören.
22. Solange die Erde bestehen wird,… werden sie nicht aufhören; von diesen sechs Jahreszeiten dauert jede zwei Monate, wie wir gelernt haben, die Hälfte des Tischri, Marcheschwan und die Hälfte des Kislew ist Aussaat, die Hälfte des Kislew, Tebet und die Hälfte des Schebat ist Kälte … (Bawa Metzia 106b). (Andere Lesart: Ferner alle Tage, das heißt, immer, wie (Num. 19, 13), »solange die Unreinheit an ihm ist«.)
Kälte, ist stärker als Winter.
Und Winter, die Zeit der Aussaat für Gerste und Hülsenfrüchte, die zuerst und rasch reifen, das ist die Hälfte von Schebat, Adar und die Hälfte von Nissan.
Ernte, die Hälfte von Nissan, Ijar und die Hälfte von Siwan.
Sommer, ist die Zeit des Pflückern der Feigen und die Zeit, da man sie auf den Feldern trocknet, sie werden darum Sommerfrucht
Hitze, ist das Ende des Sommers, die Hälfte des Ab, Elul und die Hälfte des Tischri, in denen die Welt sehr heiß ist, wie wir im Traktat Joma (29a) gelernt haben, das Ende des Sommers ist stärker als der Sommer.
Und Tag und Nacht werden nicht auf hören, demnach hatten sie alle Tage der Sintflut aufgehört, in denen die Gestirne ihren Dienst nicht versahen und zwischen Tag und Nacht nicht unterschieden werden konnte (Bereschit Rabbah 34:11).
Werden nicht aufhören, alle diese werden nicht aufhören, sich nach ihrer Ordnung zu führen.
Kapitel 9
9:1 Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehret euch und füllet die Erde!
9:2 Furcht und Schrecken vor euch soll auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels ruhen. Alles, was auf dem Erdboden sich regt, und alle Fische des Meeres sind in eure Hand gegeben.
9, 2. Den Schrecken vor euch, die Furcht vor euch, wie (Job. 6,21), »ihr schaut Schrecken«; nach der Aggada bedeutet es Leben; solange ein Kind von einem Tag lebt, braucht man es nicht vor den Mäusen zu hüten; wenn aber Og, der König von Baschan, tot ist, muss man ihn vor den Mäusen hüten; denn es heißt, »die Furcht und der Schrecken vor euch wird sein
9:3 Was sich regt und lebendig ist, soll euer sein zum Essen; wie das grüne Kraut gebe ich euch alles.
3. Sei euch zur Speise, dem ersten Menschen habe ich nicht Fleisch, sondern nur grüne Kräuter erlaubt, euch aber gleich den grünen Kräutern, die ich dem ersten Menschen freigegeben habe, euch habe ich alles gegeben (Sanhedrin 59b).
9:4 Nur Fleisch, in dem noch das Blut kreist, sollt ihr nicht essen.
4. Das Fleisch mit dem Leben, Er verbot ihnen ein Glied vom Lebenden; das heißt, solange das Leben darin ist, dürft ihr das Fleisch nicht essen (Sanhedrin 57a).
Mit dem Leben seines Blutes solange das Leben darin ist. Fleisch mit dem Leben seines Blutes dürft ihr nicht essen, das ist ein Glied vom Lebenden, und auch mit dem Leben seines
Blutes dürft ihr nicht essen, das ist Blut vom Lebenden.
9:5 Aber das Blut Eures Lebens will ich fordern; von jedem Tier will ich es fordern und von dem Menschen; von ihm will ich fordern das Leben des Menschen; denn er ist sein Bruder.
5. Nur euer Blut; obschon ich euch beim Tiere die Tötung erlaubt habe, euer Blut aber werde ich fordern von dem, der sein eigen Blut vergießt.
Von euren Seelen, auch wenn er sich erwürgt hat, wenn auch kein Blut aus ihm herausgekommen.
Aus der Hand jedes Tieres, weil das Geschlecht der Sintflut gesündigt hatte und den wilden Tieren zur Speise preisgegeben worden war, dass sie über es herrschten, wie es heißt, (Ps. 49, 21) »er wurde dem Tiere verglichen, das verstummt«; darum war nötig, ihretwegen die wilden Tiere zu warnen.
Aus der Hand des Menschen, aus der Hand dessen, der freventlich getötet hat, ohne dass Zeugen zugegen waren, werde ich es fordern.
Aus der Hand des einen das seines Bruders, den er wie einen Bruder liebte und aus Versehen getötet hat, werde ich es fordern, wenn er nicht in die Verbannung geht und fleht, dass ihm seine Schuld verziehen werde; denn auch, dem es aus Versehen geschehen ist, braucht er Sühne; und wenn keine Zeugen da sind, um ihn zur Verbannung zu verurteilen, und er demütigt sich nicht, so fordert es der Heilige, gelobt sei Er, von ihm. Wie unsere Weisen erklärt haben, »Gott hat es in seine Hand gefügt« (Ex. 21, 13), im Traktat Malkot (10b), der Heilige, gelobt sei Er, lässt sie in einer Herberge Zusammenkommen…
9:6 Wer Menschenblut vergießt, durch Menschen soll sein Blut vergossen werden; denn im Ebenbilde Gottes hat er den Menschen geschaffen.
6. Durch Menschen soll sein Blut vergossen werden, wenn Zeugen da sind, sollt ihr ihn töten, warum? weil im Ebenbilde Gottes…
Hat Er den Menschen erschaffen, das ist ein kurzgefasster Vers, es müsste heißen, hat der Schöpfer den Menschen erschaffen; ähnlich kommt oft im Vers vor.
9:7 Ihr aber seid fruchtbar und mehret euch, pflanzet euch auf der Erde fort und mehret euch auf ihr!
7. Und ihr, seid fruchtbar und mehret euch, nach der einfachen Erklärung ist es das erste Mal ein Segen und hier ein Befehl (Ketubot 5a), und nach dem Midrasch, um denjenigen, der das Gebot der Ehegründung nicht erfüllt, mit einem zu vergleichen, der Blut vergisst (Jebam. 63b, Bereschit Rabbah).
9:8 Und Gott sprach zu Noah und zu seinen Söhnen, die bei ihm waren.
9:9 Ich aber, siehe ich errichte einen Bund mit euch und mit euern Nachkommen nach euch,
9. Und ich, siehe ich, ich stimme dir zu, denn Noach war besorgt, das Gebot der Ehegründung zu erfüllen, bis der Heilige, gelobt sei Er, ihm verhieß, die Welt nicht wieder zu zerstören, und so tat Er. Und zuletzt sagte Er zu ihm, siehe, ich stimme zu, meine Verheißung durch einen Bund zu bestätigen und bestärken, und ich gebe dir ein Zeichen (Tanchuma).
9:10 Und mit allen lebenden Wesen, die bei euch waren, mit den Vögeln, dem Vieh und allem Wild des Landes bei euch, so viel ihrer von allen Tieren der Erde aus der Arche gegangen sind.
10. Allem Lebenden der Erde bei euch, die unter den Menschen einhergehen.
Von allen, die aus der Arche kamen, Kriechtiere und Gewürm hinzuzufügen.
Allem, was auf Erden lebt, die Masikim (Dämonen) hinzuzufügen, die nicht zu den Lebenden bei euch gehören, weil sie nicht unter den Menschen einhergehen.
9:11 Ich will nämlich einen Bund mit euch errichten, dass nicht mehr alle Wesen durch die Wasser der Flut vertilgt werden, und keine Flut mehr komme, die Erde zu verderben.
11. Und ich errichte, ich bestätige meinen Bund, und worin besteht die Bestätigung? Den Bogen …, wie er weiter schließt.
9:12 Und Gott sprach: Dies sei das Zeichen des Bundes, den ich stifte zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen, die bei euch waren, für ewige Zeiten:
12. Für ewige Geschlechter,
9:13 Meinen Bogen habe ich in die Wolken gestellt, er soll ein Zeichen des Bundes zwischen mir und der Erde sein.
9:14 Wenn ich Wolken über der Erde sammle, und dieser Bogen im Gewölk sichtbar wird,
14. Wenn ich mit Wolken überziehe, wenn der Plan vor mir emporsteigt, Finsternis und Verderben in die Welt zu bringen.
9:15 So gedenke ich des Bundes zwischen mir und euch und allen lebenden Wesen unter allen Geschöpfen, dass die Wasser nicht mehr zur Flut werden, alle Geschöpfe zu verderben.
9:16 Und wenn der Bogen in den Wolken ist, will ich auf ihn sehen, um mich des ewigen Bundes zu erinnern zwischen Gott und allen lebenden Wesen unter allen Geschöpfen auf Erden.
16. Zwischen Gott und allen Lebewesen, zwischen der Gerechtigkeit im Himmel und euch; denn er hätte schreiben müssen, zwischen mir und allen Lebewesen; nur das ist die Deutung, wenn die Gerechtigkeit kommt, euch anzuklagen, dass ich euch schuldig spreche, so schaue ich auf das Zeichen und gedenke (Bereschit Rabbah 35:3).
9:17 Und Gott sprach zu Noah: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen auf Erden errichtet.
17. Dies ist das Zeichen des Bundes, Er zeigte ihm den Regenbogen und sagte zu ihm, das ist das Zeichen, von dem ich gesprochen.
9:18 Die Söhne Noahs, die aus der Arche kamen, waren Sem, Ham und Japhet; Ham war der Vater Kanaans (Kenaans).
18. Cham ist der Vater von Kenaan, warum war nötig, dies hier zu sagen? Weil sich der Abschnitt im weiteren Verlauf mit der Trunkenheit von Noach beschäftigt, bei der Cham sündigte und Kenaan durch ihn verwünscht wurde; da er aber die Nachkommen von Cham noch nicht geschrieben hat und wir nicht wissen, dass Kenaan sein Sohn war, darum war nötig hier zu sagen, Cham ist der Vater von Kenaan.
9:19 Diese drei waren die Söhne Noahs, und von ihnen stammten die verschiedenen Zweige der Erdbevölkerung ab.
9:20 Noah war ein Ackermann und fing an, einen Weinberg zu pflanzen.
20. Da begann,
Ein Mann der Erde, ein Herr der Erde, wie (Rut. 1, 3), »der Mann von Noemi«.
Er pflanzte einen Weinberg, als er in die Arche ging, nahm er Reben und Zweige des Feigenbaumes mit (Bereschit Rabbah 36:3).
9:21 Und er trank von dem Wein, ward berauscht und entblößte sich in seinem Zelte.
21. Er deckte sich auf,
in seinem Zelte, es steht
9:22 Da sah Ham, der Vater Kanaans, die Blöße seines Vaters und sagte es seinen beiden Brüdern draußen.
22. Da sah Cham, der Vater von Kenaan, manche von unseren Lehrern sagen, Kenaan sah es und erzählte es dem Vater, darum ward er bei der Sache erwähnt und verwünscht (Bereschit Rabbah 36:7).
Er sah die Blöße seines Vaters, manche sagen, er verstümmelte ihn, und manche sagen, er missbrauchte ihn (Sanhedrin 70a).
9:23 Da nahmen Sem und Japhet das Gewand, legten es auf ihre Schulter, gingen rückwärts und bedeckten ihres Vaters Blöße. Ihr Gesicht aber war rückwärts gekehrt, so dass sie ihres Vaters Blöße nicht sahen.
23. Da nahm Schem und Jephet, es steht nicht,
Und ihr Angesicht war abgewandt, warum steht es zum zweiten Male? Das lehrt, dass, als sie zu ihm herangekommen waren und sie sich umdrehen mussten, um ihn zu bedecken, sie ihr Gesicht rückwärts wandten. (Bereschit Rabbah 36:6).
9:24 Als Noah von seinem Rausch erwacht war, erfuhr er, was ihm sein jüngster Sohn getan.
24. Sein jüngster Sohn, der verworfene und zu verachtende, wie (Jer. 49, 15), »siehe, klein habe ich dich gemacht unter den Völker, verachtet unter den Menschen«.
9:25 Da sprach er: Verflucht sei Kanaan! Ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!
25. Verwünscht sei Kenaan, du hast mir verursacht, dass ich keinen vierten Sohn mehr zeugen kann, mich zu bedienen, so sei dein vierter Sohn verwünscht, die Nachkommen jener älteren zu bedienen, denen jetzt die Mühe meines Dienstes obliegt. Und was hatte Cham für einen Grund gehabt, dass er ihn verstümmelte? Er sagte zu seinen Brüdern, der erste Mensch hatte nur zwei Söhne, und da tötete einer den anderen um der Erbschaft der Welt willen; unser Vater hat drei Söhne und strebt noch nach einem vierten Sohn (Bereschit Rabbah 36:7).
9:26 Und er sprach: Gelobt sei der Ewige, der Gott Sems, und Kanaan sei ihnen Knecht!
26. Gelobt sei der Ewige, der Gott von Schem, Er wird einst dessen Nachkommen Seine Verheißung halten, ihnen das Land Kanaan zu geben, und ihnen wird Kanaan dienstbar sein.
9:27 Gott breite Japhet aus und wohne in den Hütten Sems, und Kanaan sei ihnen Knecht!
27. Gott möge Jephet ausbreiten, vom Targum übersetzt mit
Und wohnen in den Zelten von Schem, Seine Gegenwart auf Israel ruhen lassen. Der Midrasch der Weisen (Joma 10a) sagt, obschon Gott Jephet ausbreitet, indem Koresch (Cyrus), der von den Kindern Jephets abstammte, den zweiten Tempel bauen ließ, so ruhte doch die Gegenwart des Ewigen nicht darin, sondern wo ruhte sie? Im ersten Heiligtum, das Schelomo baute, der von den Kindern Schems abstammte.
Und Kanaan möge ihnen Knecht sein, auch wenn die Kinder Schems auswandern müssen, werden ihnen Knechte von den Kindern Kanaans verkauft.
9:28 Und Noah lebte nach der Flut noch dreihundertundfünfzig Jahre.
9:29 Und alle Lebensjahre Noahs waren neunhundertundfünfzig; dann starb er.
Kapitel 10
10:1 Dies sind die Nachkommen der Söhne Noahs, des Sem, des Ham und des Japhet. — Es wurden ihnen Söhne nach der Flut geboren. —
10:2 Die Söhne des Japhet: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Meschech und Thiras.
10,2 Tiras, das ist Persien (Bereschit Rabbah).
10:3 Die Söhne des Gomer: Aschkenas, Riphat, und Thogarmah.
10:4 Die Söhne des Javan: Elischah, Tharschisch, die Kitthim und Dodanim.
10:5 Von ihnen stammten die Völkergruppen in den verschiedenen Ländern ab, jede nach ihrer Sprache nach verschiedenen Geschlechtern und Völkerschaften.
10:6 Die Söhne des Ham: Kusch, Mizrajim, Put und Kanaan.
10:7 Die Söhne des Kusch: Seba, Chavilah, Sabthah, Raamah und Sabthecha. Die Söhne des Raamah: Scheba und Dedan.
10:8 Und Kusch zeugte den Nimrod, dieser war der erste Tyrann auf Erden.
8. Ein Starker zu sein, die ganze Welt gegen den Heiligen, gelobt sei Er, durch den Plan des Geschlechtes der Teilung aufzuwiegeln.
10:9 Er war ein gewaltiger Jäger vor dem Ewigen; daher man zu sagen pflegt: »Ein gewaltiger Jäger wie Nimrod vor dem Ewigen.«
9. Ein starker Jäger, er nahm den Sinn der Menschen mit seinem Munde gefangen und betörte sie, sich gegen den Allgegenwärtigen aufzulehnen.
Vor dem Ewigen, er hatte die Absicht, Ihn vor Seinem Angesichte zu erzürnen.
Darum sagt man; von jedem Menschen, der mit frechem Angesichte frevelt, seinen Schöpfer kennt und die Absicht hat, sich gegen Ihn aufzulehnen, sagt man, »dieser ist wie Nimrod ein Starker Jäger« (Torat Kohanim bechuk.).
10:10 Anfänglich war sein Reich Babel, Erech, Akkad und Kalneh im Lande Schinear.
10:11 Aus diesem Lande zog er nach Assyrien (Aschur) und baute Niniveh, Rechoboth-Ir und Kelach,
11. Von jenem Lande; als Aschur sah, dass seine Kinder auf Nimrod hörten und sich gegen den Allgegenwärtigen auflehnten, den Turm zu bauen, ging er weg aus ihrer Mitte (Bereschit Rabbah 37:4).
10:12 Und Reßen, zwischen Niniveh und Kelach; das ist die große Stadt.
12. Die große Stadt, dass ist Ninve, so heißt es (Jona 3, 2), »Ninve war eine große Stadt dem Ewigen« (Bereschit Rabbah).
10:13 Und Mizrajim zeugte die Ludim, die Anamim, die Lehabim und die Naphtuchim.
13. Lehabim, deren Angesicht einer Flamme glich.
10:14 Und die Pathrußim, wie auch die Kasluchim, von denen die Philister stammen, und die Kaphtorim.
14. Patrusim und Kasluchim, von wo die Pelischtim hervorgingen, von beiden gingen sie hervor; denn die Patrusim und Kasluchim tauschten das Lager ihrer Frauen miteinander, und davon gingen die Pelischtim hervor (Bereschit Rabbah 37:5).
10:15 Und Kanaan zeugte Zidon, seinen Erstgeborenen, und Cheth.
10:16 Und die Jebußiter, die Emoriter und die Girgaschiter,
10:17 Die Chiwwiter, die Arkiter und die Siniter,
10:18 Die Arwaditer, die Zemariter und die Chamathiter. Und nachher breiteten sich die Kanaanitischen Geschlechter aus.
18. Und dann zerstreuten sich, von diesen zerstreuten sich viele Familien.
10:19 Die Mark der Kanaaniter reichte von Sidon (Zidon) über Gerar bis Gaza (Asah) über Sodom (Sedom), Gomorrha (Amorah), Adma und Zebojim bis Lescha.
19. Die Grenze, das Ende seines Landes, überall bedeutet
Bis man kommt,
10:20 Dies sind die Nachkommen des Ham nach ihren Geschlechtern und Sprachen, ihren Ländern und Völkerschaften.
20. Nach ihren Sprachen, in ihren Ländern; obschon sie sich nach Sprachen und Ländern teilten, sind sie doch alle Kinder von Cham.
10:21 Auch dem Sem wurden Kinder geboren, dem Vater aller Söhne Ebers, dem Bruder Japhets des Ältesten.
21. Der Vater aller Söhne von jenseits des Stromes (Euphrat) war Schem.
Der Bruder von Jephet, dem Älteren, ich weiß nicht, ob Jephet der ältere oder Schem; wenn er aber sagt (40:10), »Schem war hundert Jahre alt… zwei Jahre nach der Sintflut«, so musst du sagen, dass Jephet der ältere war; denn Noach war fünfhundert Jahre alt, als er anfing zu zeugen, und die Sintflut war in seinem sechshundertsten Jahre (7:11); daraus ergibt sich, dass der älteste seiner Söhne damals hundert Jahre alt war, Schem aber erreichte erst zwei Jahre nach der Sintflut das hundertste Jahr (Bereschit Rabbah 37:7).
Der Bruder von Jephet und nicht der Bruder von Cham; denn diese beiden ehrten ihren Vater, und jener schätzte ihn gering.
10:22 Die Söhne des Sem: Elam, Aschur, Arpachschad, Lud und Aram.
10:23 Die Söhne des Aram. Uz, Chul, Gether und Masch.
10:24 Arpachschad zeugte Schelach, und Schelach zeugte Eber.
10:25 Eber wurden zwei Söhne geboren, der Name des einen war Peleg, denn in seinen Tagen spaltete sich die Erdbevölkerung, und der Name seines Bruders war Joktan.
25. Ward geteilt, wurden die Sprachen verwirrt, aus der Ebene zerstreut und auf die ganze Welt verteilt; (Bereschit Rabbah 37:7) wir lernen daraus, dass Eber ein Prophet war; denn er gab seinem Sohn einen Namen nach dem, was noch bevorstand, und wir lernen im Seder Olam (1), am Ende seiner Tage wurden die Menschen zerstreut; denn solltest du sagen, am Anfang seiner Tage, siehe, sein Bruder Joktan war jünger als er und zeugte noch vorher viele Familien; so heißt es (10:26), »und Joktan hatte gezeugt«, und dann erst, »die ganze Erde war eine Sprache«; solltest du aber sagen, in der Mitte seiner Tage (war die Teilung), siehe, die Schrift will doch die Sache nicht unbestimmt lassen, sondern im Gegenteil die Zeit genau angeben; daraus lernst du, dass im Todesjahr von Peleg die Teilung stattfand.
Joktan, der bescheiden war und sich verkleinerte, hatte darum das Glück, alle diese Familien aufzustellen.
10:26 Joktan zeugte Almodad, Scheleph, Chazarmaveth, Jerach,
Chazarmawet, ist nach seinem Orte benannt, die Worte der Aggada (Bereschit Rabbah 37:8).
10:27 Hadoram, Usal und Diklah,
10:28 Obal, Abimael und Scheba,
10:29 Ophir, Chavilah und Jobab. Alle diese sind Söhne des Joktan.
10:30 Und ihre Wohnsitze erstreckten sich von Mescha über Sephar bis zum Gebirge des Ostens.
10:31 Das sind die Nachkommen des Sem nach ihren Geschlechtern und Sprachen, nach ihren Ländern und Völkerschaften.
10:32 Das sind die Geschlechter der Söhne des Noah nach ihrer Abstammung, nach ihren Völkerschaften, und von diesen gingen die verschiedenen Völker auf der Erde aus nach der Flut.
Kapitel 11
11:1 Damals war auf der ganzen Erde eine Sprache und einerlei Worte.
11, 1. Eine Sprache, die heilige Sprache.
Und einerlei Worte,
11:2 Als sie nun ostwärts zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinear und ließen sich daselbst nieder.
2. Als sie vom Osten aufbrachen, dort wohnten sie, wie oben steht (10, 30), »ihre Wohnsitze waren… bis zum Gebirge im Osten«, und von dort brachen sie auf, sich einen Ort zu suchen, der sie alle fassen würde, und fanden nur Schinear (Bereschit Rabbah 38:7).
11:3 Und sie sprachen einer zum andern. Wohlan, lasst uns Ziegel formen und sie brennen. Und die Ziegel dienten ihnen als Bausteine und das Erdharz als Mörtel.
3. Einer zum anderen, Nation zu Nation, Mizraim zu Kusch und Put und Kusch und Put zu Kanaan (Bereschit Rabbah 38:6).
Wohlan, machet euch bereit,
Ziegel, weil es in Babel, das eine Ebene ist, keine Steine gibt.
Und wollen einen Brand machen, so stellt man die Ziegel her, die man Backsteine nennt; man brennt sie im Brennofen.
Als Mörtel, die Wand zu verstreichen.
11:4 Da sprachen sie: Wohlan, lasst uns eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reicht, damit wir uns einen Namen machen und nicht über die ganze Erde hin zerstreut werden.
4. Dass wir uns nicht zerstreuen, dass Er keinerlei Plage über uns bringen kann, um uns von hier zu zerstreuen.
11:5 Da stieg der Ewige herab, um die Stadt und den Turm zu sehen, den die Menschenkinder bauten.
5. Da ließ sich der Ewige herab, um zu schauen; Er brauchte das nicht, aber Er kam, um die Richter zu lehren, dass sie den Angeklagten nicht schuldig sprechen sollen, bis sie gesehen und verstanden haben (Midrasch R. Tanchuma).
Die Söhne des Menschen, wessen Söhne denn sonst, vielleicht der Esel und Kamele? Nur, die Söhne des ersten Menschen, der die ihm erwiesene Wohltat verleugnet und gesagt hatte (3:12), »die Frau, die Du mir gegeben«; auch diese verleugneten das Gute, um sich gegen den aufzulehnen, der ihnen das Gute hatte Zuströmen lassen und sie aus der Sintflut gerettet hatte (Bereschit Rabbah 38:9).
11:6 Und er sprach: Jetzt sind sie ein Volk, und haben alle eine Sprache und dies ist nur der Anfang ihres Tuns; fortan wird ihnen nichts fehlschlagen, was sie auch ersinnen mögen.
6. Siehe, ein Volk, all dies Gute besitzen sie, dass sie ein Volk sind und alle eine Sprache haben, und diese Sache beginnen sie zu tun.
Ihr Beginnen, wie ihr Sprechen, ihr Tun; dass sie anfangen zu tun.
Soll ihnen nichts unmöglich sein… zu tun, ist eine Frage.
11:7 Wohlan, lasst uns hinabsteigen und ihre Sprache dort verwirren, dass einer die Sprache des andern nicht verstehe.
7. Wohlan, wir wollen hinabsteigen, in Seiner großen Herablassung beriet Er sich mit Seinem Gerichtshof.
Wohlan, Maß für Maß, sie hatten gesagt, wohlan, wir wollen bauen, und Er maß ihnen dementsprechend zu und sprach, wohlan, wir wollen hinabsteigen (Tanchuma).
Und verwirren,
Dass sie nicht verstehen, der eine verlangte einen Ziegel, und der andere brachte ihm Lehm; da stand der erste gegen ihn auf und schlug ihm den Schädel ein.
11:8 Und der Ewige zerstreute sie von dort über die ganze Erde hin, und sie hörten auf, die Stadt zu bauen.
8. Und der Ewige zerstreute sie von dort, in dieser Welt (Sanhedrin 107b); was sie gesagt hatten (11:4), »wir können uns zerstreuen«, ging an ihnen in Erfüllung; das ist, was Schelomo gesprochen, (Sp. 10, 24) »was der Bösewicht gefürchtet, kommt über ihn« (Tanchuma).
11:9 Darum hat man jene Stadt Babel genannt, weil der Ewige dort die Sprache der ganzen Erde verwirrt und sie von dort über die ganze Erde hin zerstreut hat.
9. Und von dort zerstreute Er sie, das lehrt, dass sie keinen Anteil an der zukünftigen Welt haben (Sanhedrin 107b). Welche Sünde war nun schwerer, diejenige des Geschlechtes der Sintflut oder des Geschlechtes der Zerstreuung? Jene streckten ihre Hand nicht gegen Gott aus, aber diese streckten ihre Hand gegen Gott aus, um mit Ihm zu kämpfen; und jene wurden hinweggeschwemmt, aber diese verschwanden nicht von der Welt! Nur, das Geschlecht der Sintflut bestand aus Räubern, und es war Streit unter ihnen, darum gingen sie unter; diese aber bewiesen einander Liebe und Freundschaft, so heißt es, »eine Sprache und einerlei Worte«; daraus kannst du lernen, dass der Streit (bei Gott) verhasst ist und groß der Frieden (Bereschit Rabbah 38:6).
11:10 Dies sind die Nachkommen des Sem: Sem war hundert Jahre alt, als er Arpachschad zeugte, zwei Jahre nach der Flut.
10. Schem war hundert Jahre alt, als er Arpachschad zeugte, zwei Jahre nach der Sintflut.
11:11 Nachdem er den Arpachschad gezeugt, lebte Sem noch fünfhundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:12 Arpachschad lebte fünfunddreißig Jahre und zeugte Schelach.
11:13 Nachdem er Schelach gezeugt, lebte Arpachschad noch vierhundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:14 Schelach lebte dreißig Jahre und zeugte Eber.
11:15 Nachdem er Eber gezeugt, lebte Schelach noch vierhundert und drei Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:16 Eber lebte vierunddreißig Jahre und zeugte Peleg.
11:17 Nachdem er Peleg gezeugt, lebte Eber noch vierhundert und dreißig Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:18 Peleg lebte dreißig Jahre und zeugte Reuh.
11:19 Nachdem er Reuh gezeugt, lebte Peleg noch zweihundertundneun Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:20 Reuh lebte zweiunddreißig Jahre und zeugte Serug.
11:21 Nachdem er Seruggezeugt, lebte Reuh noch zweihundertundsieben Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:22 Serug lebte dreißig Jahre und zeugte Nachor.
11:23 Nachdem er Nachor gezeugt, lebte Serug noch zweihundert Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:24 Nachor lebte neunundzwanzig Jahre und zeugte Therach.
11:25 Nachdem er Therach gezeugt, lebte Nachor noch hundertundneunzehn Jahre und zeugte Söhne und Töchter.
11:26 Therach lebte siebzig Jahre und zeugte Abram, Nachor und Haran.
11:27 Das sind die Nachkommen Therachs: Therach zeugte Abram, Nachor und Haran, und Haran zeugte Lot.
11:28 Haran starb bei Lebzeiten seines Vaters Therach im Lande seiner Geburt, in Ur-Kasdim.
28. Vor seinem Vater Terach, bei Lebzeiten seines Vaters; der aggadische Midrasch sagt, durch die Schuld seines Vaters starb er; denn Terach klagte über seinen Sohn Abraham vor Nimrod, weil er seine Götzenbilder zertrümmert hatte, und dieser ließ ihn in einen brennenden Kalkofen werfen. Haran wartete ab und sprach in seinem Herzen, wenn Abraham siegt, halte ich zu ihm, und wenn Nimrod siegt, halte ich zu ihm; als nun Abraham gerettet wurde, sagten sie zu Haran, zu wem hältst du? Haran antwortete ihnen, ich halte zu Abraham; da warfen sie ihn in den brennenden Kalkofen, und er verbrannte. Das bedeutet Ur Kasdim, das Feuer der Chaldäer (Bereschit Rabbah 38:13). Menachem erklärt, Ur
11:29 Abram und Nachor nahmen sich Frauen; Abrams Frau hieß Sarai und Nachors Frau Milkah, die Tochter Harans, des Vaters der Milkah und der Jiskah.
29. Jiska,
11:30 Sarai war unfruchtbar, sie hatte kein Kind.
11:31 Und Therach nahm seinen Sohn Abram und Lot, den Sohn Harans, seinen Enkel, und seine Schwiegertochter Sarai, die Frau seines Sohnes Abram, und sie verließen zusammen Ur-Kasdim, um in das Land Kanaan zu ziehen, kamen aber nur bis Charan und blieben dort.
31. Sie gingen mit ihnen weg, es gingen Terach und Abram mit Lot und Sarai weg.
11:32 Und die Lebensjahre Therachs waren zweihundertundfünf; dann starb er in Charan.
32. Und Terach starb in Charan, nachdem Abram von Charan weggegangen, nach dem Lande Kenaan gekommen und dort über sechzig Jahre gewesen; denn es steht geschrieben (12, 4), »Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er von Charan wegging«, und Terach war siebzig Jahre alt, als Abram geboren wurde; demnach war Terach 145 Jahre alt, als Abram Charan verließ, und waren noch viele von seinen Jahren übrig. Warum bringt aber die Schrift den Tod von Terach vor dem Weggang von Abram? Damit die Sache nicht jedermann offenbar sei und man nicht sage, Abram hat die Ehrung seines Vaters nicht erfüllt; denn er verließ ihn, als er ein Greis war, und ging weg; darum nennt ihn die Schrift tot. (Andere Lesart:) Ferner werden die Frevler auch bei Lebzeiten schon tot genannt, während die Gerechten auch in ihrem Tode noch Lebende heißen, so steht (II Sam. 23, 20), »Benajahu, der Sohn von Jojada, der Sohn eines lebenden Mannes« (Bereschit Rabbah 39:7).
In Charan, mit umgewandtem Nun, um dir zu sagen, bis Abram bestand die Zornesglut des Allgegenwärtigen
Kapitel 12
12:1 Und der Ewige sprach zu Abram: Ziehe hinweg aus Deinem Lande, von deiner Verwandtschaft und aus dem Hause deines Vaters in das Land, das ich dir zeigen werde.
12, 1.Gehe für dich, zu deinem Nutzen und zu deinem Glücke. Und dort werde ich dich zu einem großen Volke machen, aber hier wirst du keine Kinder erlangen, und ferner werde ich dein Wirken in der Welt bekanntmachen (Tanchuma).
12:2 Ich will dich zu einem großen Volke machen, dich segnen und deinen Namen groß werden lassen; und du selbst sollst ein Segen sein.
2. Ich werde dich zu einem großen Volke machen; weil die Reise drei Dinge verursacht, sie verringert die Fortpflanzung, verringert das Vermögen und verringert den Namen, darum musste er diese drei Segnungen haben; denn Er verhieß ihm Kinder, Vermögen und einen Namen (Bereschit Rabbah 39:11). (Andere Lesart: Das bedeutet, ich werde deinen Namen groß machen, siehe, ich füge deinem Namen noch einen Laut hinzu; denn bis jetzt war dein Name Abram, von jetzt an und weiter Abraham, und Abraham ergibt an Zahlenwert 248, den Gliedmaßen des Menschen entsprechend. Alter Raschitext.)
Ich will dich segnen, mit Vermögen (Bereschit Rabbah 39:11).
Werde zum Segen, die Segnungen sind in deine Hand gelegt, bis jetzt waren sie in meiner Hand, ich habe Adam und Noach gesegnet; von jetzt an sollst du segnen, wen du willst (Bereschit Rabbah 39:11). Andere Erklärung: Ich mache dich zu einem großen Volke, das ist, dass man sagt, der Gott Abrahams, und segne dich, das ist, dass man sagt, der Gott Isaaks, und mache deinen Namen groß, das ist, dass man sagt, der Gott Jaakobs; ich hätte nun meinen können, dass man (im Gebet) mit allen schließe, darum heißt es, werde zum Segen, mit dir schließe man und nicht mit ihnen (Pessachim 117b).
Und deinem Lande, er war aber doch bereits mit seinem Vater von dort weggegangen und bis nach Charan gekommen? Nur, so sprach Er zu ihm, entferne dich noch weiter von dort und verlasse dein Vaterhaus.
Das ich dir zeigen werde, Er offenbarte ihm das Land nicht sogleich, um es in seinen Augen lieb zu machen und ihm für jeden einzelnen Befehl Lohn zu geben; ähnlich (22, 2), »deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst, Jizchak«; ähnlich (dort), »auf einem der Berge, den ich dir sagen werde«; ähnlich (Jona 3, 2), »und rufe über sie den Ausspruch, den ich dir sagen werde« (Bereschit Rabbah 39:9).
12:3 Ich will segnen, die dich segnen, wer dir flucht, dem will ich fluchen, und durch dich sollen alle Geschlechter des Erdbodens gesegnet werden.
3. Mit dir werden sich segnen,
12:4 Da zog Abram hinweg, wie der Ewige zu ihm gesprochen; und mit ihm zog Lot. Abram war fünfundsiebzig Jahre alt, als er Charan verließ.
12:5 Und Abram nahm seine Frau Sarai, seines Bruders Sohn Lot und all‘ ihre Habe, die sie gewonnen, und die Seelen, die sie in Charan erworben, und sie zogen aus, um in das Land Kanaan zu wandern, und sie erreichten das Land Kanaan.
5. Die sie in Charan erworben,
12:6 Und Abram zog durch das Land bis in die Gegend von Sichem (Schechem) bis zum Eichenhain Moreh; — Und die Kanaaniter waren damals schon im Lande. —
6. Abram durchzog das Land, er trat in dasselbe ein.
bis zum Orte Schechem, um für die Söhne Jaakobs zu beten, wenn sie kämen, in Schechem zu kämpfen.
Hain von More, das ist Schechem; Er zeigte ihm den Berg Gerisim und den Berg Ebal, wo Israel den Eid der Torah auf sich nahm.
Der Kenaani war damals im Lande, er war damit beschäftigt, das Land Israel den Nachkommen Schems zu entreißen; denn dieses war zum Anteil von Schem gefallen, als Noach seinen Söhnen die Erde verteilte; so heißt es (14, 18), »Malki Zedek, der König von Schalem (Jerusalem)«; darum sprach der Ewige zu Abram, »deinen Nachkommen werde ich dieses Land geben«; ich werde es einst deinen Kindern, die zu den Nachkommen Schems gehören, wieder zurückgeben.
12:7 Da erschien der Ewige dem Abram und sprach: Deinen Nachkommen will ich dies Land geben. Da baute er dort einen Altar dem Ewigen, der ihm erschienen war.
7. Er baute dort einen Altar, für die Verheißung der Nachkommenschaft und die Verheißung des Landes Israel.
12:8 Von da rückte er weiter vor ins Gebirge östlich von Beth-El und schlug sein Zelt auf zwischen Beth-El im Westen und Ai im Osten; und er baute dort dem Ewigen einen Altar und verkündete den Namen des Ewigen.
8. Er brach von dort sein Zelt ab.
Im Osten von Betel, zur Ostseite von Betel; demnach war Betel ihm zur Westseite; das ist, was nachher steht, Betel im Westen.
Sein Zelt,
Und baute dort einen Altar, er weissagte, dass seine Kinder dort durch die Schuld Achans straucheln würden, und betete dort für sie (Bereschit Rabbah 39:15).
12:9 Hierauf zog Abram fort, immer weiter und weiter nach dem Südland.
9. Immer weiter ziehend, zuweilen blieb er an einem Ort einen Monat oder länger, brach dann von dort auf und schlug sein Zelt an einem anderen Orte auf; und alle seine Züge waren nach Süden, um den Süden des Landes Israel aufzusuchen; das ist in der Richtung nach Jeruschalajim im Anteil von Juda, der seinen Anteil im Süden des Landes Israel erhielt, zum Berge Morija, der zu dessen Anteil gehörte (Bereschit Rabbah 39:16).
12:10 Es entstand aber eine Hungersnot im Lande; da zog Abram nach Ägypten hinab, um sich eine Zeit lang dort aufzuhalten, denn die Hungersnot lag schwer auf dem Lande.
10. Hungersnot im Lande, in jenem Lande allein, um ihn zu prüfen, ob er über die Worte des Heiligen, gelobt sei Er, nachgrübeln würde, der zu ihm gesprochen, in das Land Kanaan zu gehen, und ihn jetzt veranlasste, es zu verlassen (Pirke d. R. Elies. 26).
12:11 Als er nun in die Nähe von Ägypten kam, sprach er zu seiner Frau Sarai: Sieh doch, ich weiß, dass du eine schöne Frau bist.
11. Siehe, nun erkenne ich, der aggadische Midrasch sagt, bis jetzt hatte er sie infolge ihrer beiderseitigen Sittsamkeit nicht erkannt, jetzt erkannte er sie durch eine Begebenheit (Tanchuma). Andere Erklärung: Gewöhnlich wird ein Mensch durch die Anstrengung der Reise unansehnlich, sie aber behielt ihre Schönheit (Bereschit Rabbah 40:4). Der einfache Sinn des Verses ist, siehe doch, die Stunde ist gekommen, dass ich wegen deiner Schönheit besorgt sein muss; ich weiß seit vielen Jahren, dass du schön von Ansehen bist; jetzt aber kommen wir zu schwarzen und hässlichen Menschen, Brüdern der Kuschim (Mohren), die an eine schöne Frau nicht gewöhnt sind; ähnlich kommt vor (19, 2), »seht doch, meine Herren, kommt doch näher«.
12:12 Wenn dich nun die Ägypter sehen und glauben du seist meine Frau, dann werden sie mich umbringen, dich aber leben lassen.
12:13 Sage doch, du seist meine Schwester, damit mir Gutes geschehe dir zu lieb, und ich leben bleibe durch dich.
13. Damit es mir gut ergehe um deinetwillen, man wird mir Geschenke geben.
12:14 Als nun Abram nach Ägypten kam, sahen die Ägypter die Frau und fanden sie sehr schön.
14. Als Abram nach Mizraim kam; er hätte sagen müssen, als sie nach Mizraim kamen; nur, er lehrt, dass er sie in einem Behälter verbarg und jene dadurch, dass sie den Zoll verlangten, ihn öffneten und sie sahen (Bereschit Rabbah 40:5).
12:15 Auch die Fürsten des Pharao sahen sie und rühmten sie dem Pharao; da wurde die Frau in den Palast Pharaos gebracht.
15. Sie rühmten sie für Pharao, sie rühmten sie unter sich und sprachen, diese passt für den König.
12:16 Dem Abram aber erwies er ihr zulieb Gutes, er erhielt Schafe, Rinder und Esel, Knechte und Mägde, Eselinnen und Kamele.
16. Und Abram tat er Gutes, Pharao, ihretwillen.
12:17 Aber der Ewige suchte Pharao und sein Haus mit großen Plagen heim, wegen Sarai, Abrams Frau.
17. Und der Ewige schlug, mit der Krankheit
Und sein Haus,
Wegen Sarai, nach ihrem Geheiß; sie sagte zum Engel, »schlage«, und er schlug (Bereschit Rabbah).
12:18 Da ließ Pharao Abram rufen und sprach: Was hast du mir da getan? Warum hast du mir nicht mitgeteilt, dass sie deine Frau ist.
12:19 Warum hast du gesagt: »Sie ist meine Schwester!?« selbst als ich sie mir zur Frau nahm? Und nun — hier ist deine Frau, nimm sie und geh!
19. Nimm und gehe, nicht wie Abimelech, der zu ihm sagte (20,15), »siehe, mein Land ist vor dir«; sondern er sagte zu ihm, gehe und bleibe nicht; denn die Ägypter sind in Unzucht versunken, wie es heißt (Jech. 23,20), »Geilheit von Roßen ist ihre Geilheit« (Tanchuma).
12:20 Und Pharao bestimmte für ihn Leute, und diese geleiteten ihn und seine Frau und alles, was er hatte.
20. Entbot für ihn,
Sie geleiteten,
Kapitel 13
13:1 So zog Abram von Ägypten nach dem Südlande hinauf, er und seine Frau und alles, was er hatte, und mit ihm Lot.
13, 1. Abram zog zum Süden hinauf, um nach dem Süden des Landes Israel zu kommen, wie er oben sagt (12:9), »immer weiter nach Süden ziehend« zum Berge Morija; wenn er jedoch von Mizraim nach dem Lande Kanaan ging, so zog er von Süden nach Norden; denn das Land Mizraim war im Süden vom Lande Israel, wie aus den Zügen (Num. 33) und den Grenzangaben des Landes (Num. 34) hervorgeht.
13:2 Und Abram war sehr reich an Vieh, an Silber und Gold.
2. Sehr schwer, mit Lasten beladen.
13:3 Er zog auf seinen früheren Wegen von Süden nach Beth-El zu, bis an den Ort, wo vorher sein Zelt gewesen, zwischen Beth-El und Ai,
3. Und er ging nach seinen Zügen, als er von Mizraim nach dem Lande Kanaan zurückkehrte, ging er und übernachtete in den Herbergen, in denen er beim Hingehen nach Mizraim übernachtet hatte; er lehrt dich damit eine Lebensregel, dass man seine Herberge nicht verändern solle (Arach. 16b). Andere Erklärung: Bei seiner Rückkehr zahlte er zurück, was er sich geliehen hatte (Bereschit Rabbah 41:3).
Vom Süden,
13:4 Bis an die Stätte des Altars, den er vorher dort errichtet; und er verkündete dort den Namen des Ewigen.
4. Den er dort das erste Mal gebaut und wo Abram den Namen des Ewigen verkündet hatte; auch kann man sagen, und er verkündete dort jetzt den Namen des Ewigen.
13:5 Auch Lot, der mit Abram mitzog, hatte Schafe, Rinder und Zelte.
5. Der mit Abram zog, was war die Ursache, dass ihm dies zuteil ward? Sein Gehen mit Abram (Pessachim schemini).
13:6 Aber das Land trug sie nicht, dass sie hätten beisammen wohnen können, denn ihre Habe war zu groß, so dass sie nicht beisammen wohnen konnten.
6. Und das Land trug sie nicht, es vermochte nicht, ihre Herden genügend mit Weide zu versorgen; es ist dies ein kurzer Ausdruck, und man muss etwas hinzufügen, z.B. die Weide des Landes trug sie nicht; darum schreibt er
13:7 Und es entstand Streit zwischen den Viehhirten des Abram und den Viehhirten des Lot. Überdies wohnten die Kanaaniter und die Perisiter damals schon im Lande.
7. Es entstand Streit, weil die Hirten von Lot Frevler waren und ihr Vieh auf den Feldern anderer weiden ließen und die Hirten Abrams sie wegen des Raubes zurechtwiesen; jene aber sagten, das Land ist Abram gegeben worden; und da er keinen Erben hat, so wird Lot ihn beerben, darum ist es kein Raub; die Schrift sagt aber, »der Kenaani und der Perisi wohnten damals im Lande«, und Abraham hatte es noch nicht erworben (Bereschit Rabbah 41:5).
13:8 Da sprach Abram zu Lot: Lass doch keinen Zank sein zwischen mir und dir, zwischen meinen und deinen Hirten; wir sind ja nahe Verwandte!
8. Männer, die Brüder sind, Verwandte; der aggadische Midrasch sagt, sie hatten gleiche Gesichtszüge (Bereschit Rabbah 41:6).
13:9 Dir steht ja das ganze Land offen; trenne dich doch von mir! Willst du zur Linken, so gehe ich rechts, willst du zur Rechten, so gehe ich links.
9. Wenn du nach Norden gehst, so werde ich im Süden sein; wo du dich auch niederlässt (und ich mich niederlasse), werde ich nicht fern von dir sein und dir als Schild und Helfer zur Seite stehen; und schließlich brauchte er ihn, so heißt es (14, 14), »Abram hörte, dass sein Bruder gefangen weggeführt worden…«
Ich werde im Süden sein, ich werde mich südlich befinden, wie, ich werde im Norden sein, mich im Norden befinden; solltest du aber einwenden, das Wort müsste mit Patach
13:10 Da erhob Lot seine Augen und sah, dass der ganze Kreis des Jordan überall bewässert war; — bevor der Ewige Sodom und Gomorrha zerstört hatte, war er wie ein Garten des Ewigen, wie das Land Ägypten bis nach Zoar hin. —
10. Denn er war ganz bewässert, ein Land mit Wasserbächen.
Bevor der Ewige Sedom und Amora zerstört hatte, war jene Ebene
wie ein Garten des Ewigen an Bäumen und
wie das Land Mizraim an Saaten (Bereschit Rabbah 41:7).
Bis man nach Zoar kam, bis Zoar; der aggadische Midrasch deutet es zur Schande; weil sie in Unzucht versunken waren, wählte sich Lot ihre Nachbarschaft (Traktat Horiot 10b).
13:11 Da wählte Lot den ganzen Kreis des Jordan und zog gen Osten. So trennten sie sich von einander.
11. Umkreis, »Ebene«, wie der Targum übersetzt.
Zur Ostseite brach er von Abram auf und begab sich (zunächst) auf die Westseite von Abram; also brach er von Osten nach Westen auf. Der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah 41:7) sagt, er entfernte sich von Ihm, der vor der Welt schon da war, und sagte, ich will weder Abram noch seinen Gott.
13:12 Abram blieb im Lande Kanaan, und Lot wohnte in den Städten des Jordankreises und schlug seine Zelte bis nach Sodom auf.
12. Er zeltete, er schlug Zelte für seine Hirten und seine Herden auf bis Sedom.
13:13 Die Männer von Sodom aber waren sehr böse und sündhaft gegen den Ewigen.
13. Die Leute von Sedom waren schlecht, und dennoch hielt sich Lot nicht zurück, bei ihnen zu wohnen; unsere Lehrer entnehmen von hier, (Spr. 10, 7) »der Name der Frevler verwese« (Joma 38b).
Schlecht mit ihrem Körper und
Sünder mit ihrem Vermögen (Sanhedrin 109a).
Gegen den Ewigen sehr, sie kannten ihren Schöpfer und beabsichtigten, sich gegen Ihn aufzulehnen (Bereschit Rabbah).
13:14 Und der Ewige sprach zu Abram, nachdem sich Lot von ihm getrennt hatte: Hebe doch deine Augen auf und schaue von dem Orte, an dem du bist, nach Norden und nach Süden und nach Osten und nach Westen.
14. Nachdem sich Lot getrennt hatte, solange der Frevler bei ihm war, blieb ihm das Wort (des Ewigen) fern (Tanchuma).
13:15 Denn das ganze Land, das du siehst, werde ich dir und deinen Nachkommen auf ewig geben.
13:16 Und ich will deine Nachkommen gleich dem Staub der Erde machen; wenn jemand wird den Staub der Erde zählen können, wird man auch deine Nachkommen zählen.
16. Wenn jemand vermag, so wie es nicht möglich ist, den Staub zu zählen, soll auch deine Nachkommenschaft nicht gezählt werden können.
13:17 Mache dich auf, durchziehe das Land der Länge und Breite nach, denn dir will ich es geben.
13:18 Und Abram zog mit seinen Zelten weiter und kam zum Eichenhain in Hebron (Chebron) und ließ sich dort nieder. Und er erbaute dort dem Ewigen einen Altar.
18. Mamre, ist der Name eines Menschen.
Kapitel 14
14:1 In jenen Tagen führten Amraphel, König von Schinear, Arjoch, König von Ellaßar, Kedarlaomer, König von Elam und Thideal, König von Gojim
14, 1. Amrafel, das ist Nimrod, der zu Abraham gesprochen, stürze in den brennenden Kalkofen (Bereschit Rabbah).
König von Gojim, es gibt einen Ort, der Gojim heißt, weil sich dort Menschen von verschiedenen Nationen und Orten gesammelt hatten; und diese setzten einen Mann über sich zum König ein, der Tidal hieß (Bereschit Rabbah 42:4).
14:2 Krieg mit Bera, König von Sodom, Birscha, König von Gomorrha, Schinab, König von Admah, Schemeber König von Zebojim, und mit dem Könige von Bela, dem heutigen Zoar.
2. Bera, schlecht vor dem Ewigen und schlecht gegen die Menschen (Tanchuma).
Birscha, er rühmte sich seiner Schlechtigkeit.
Schinab, er hasste seinen Vater im Himmel.
Schemeber, setzte sich Flügel an, um zu fliegen und sich emporzuschwingen und sich gegen den Heiligen, gelobt sei Er, aufzulehnen (Tanchuma)
Bela, ist der Name der Stadt.
14:3 Alle diese vereinigten sich in dem Tale Siddim, dem jetzigen Salzmeer.
3. Tal Sidim, so hieß es, weil dort viele Felder waren; es gibt hierzu viele aggadische Midraschim.
Das ist das Salzmeer, später ergoss sich der See hinein, und daraus entstand der Salzsee. Der aggadische Midrasch sagt, die Felsen ringsum spalteten sich und es ergossen sich Flüsse hinein (Jalk.).
14:4 Zwölf Jahre waren sie Kedarlaomer dienstbar gewesen, im dreizehnten Jahre aber fielen sie ab.
4. Zwölf Jahre dienten sie, diese fünf Könige, Kedarlaomer.
14:5 Und im vierzehnten Jahre kam Kedarlaomer und die Könige, die mit ihm hielten, schlugen die Rephaiter in Aschtheroth Karnajim und die Susiter in Ham und die Emiter in Schawe Kirjathajim
5. Und im vierzehnten Jahre nach ihrer Auflehnung
kam Kedarlaomer; weil ihn die Sache am meisten anging, trug er die schwere Seite des Balkens (Bereschit Rabbah 42:6).
Und die Könige, diese drei Könige.
Susim, das sind die Samsumim (Deut. 2, 20).
14:6 Und die Choriter auf ihrem Gebirge Seir bis nach El-Paran, das an der Wüste liegt.
6. In ihrem Gebirge,
El Paran,
An der Wüste, neben der Wüste, wie (Num. 2, 20), »neben ihm der Stamm Menasche«.
14:7 Hierauf kehrten sie um und kamen nach En-Mischpat, dem heutigen Kadesch, und unterwarfen das ganze Gebiet der Amalekiter, sowie die Emoriter, die in Chazazon-Thamar wohnten.
7. Quelle des Gerichtes, das ist Kadesch, sie ist nach der Zukunft benannt, weil dort Mosche und Aharon um jener Quelle willen ins Gericht kamen, das sind die Haderwasser (Num. 20,13; Tanchuma). Onkelos übersetzt nach dem einfachen Sinn, »ein Ort, an dem sich die Leute des Landes zu jedem Gerichte versammelten«.
Das Gefilde des Amaleki, Amalek war noch nicht geboren; das Land ist nach der Zukunft bezeichnet.
In Chazazon Tamar, das ist En Gedi; so sagt deutlich der Vers (II Chron. 20,2) bei Joschaphat.
14:8 Da zogen die Könige von Sodom, Gomorrha, Admah, Zebojim und von Bela, dem heutigen Zoar, aus, und ordneten sich im Thale Siddim zur Schlacht gegen sie,
14:9 Gegen Kedarlaomer, König von Elam, Thideal, König von Gojim, Amraphel, König von Schinear und Arjoch, König von Ellaßar; vier Könige gegen die fünf.
9. Vier Könige…, und dennoch siegten die wenigen; das zeigt dir, dass sie Helden waren; trotzdem hielt sich Abraham nicht zurück, ihnen nachzujagen.
14:10 Das Tal Siddim aber war voller Erdharzgruben: und die Könige von Sodom und Gomorrha ergriffen die Flucht und fielen dort hinein, die aber entkamen, flohen ins Gebirge.
10. Gruben, Gruben mit Erdharz, viele Gruben waren dort, aus denen man Erde nahm zum Mörtel beim Bau. Der aggadische Midrasch sagt, der Lehm in ihnen war angeknetet (zäh), und dem König von Sedom geschah ein Wunder, dass er von dort wieder herauskam; manche unter den Völkern hatten nicht geglaubt, dass Abraham von Ur Kasdim aus dem brennenden Kalkofen gerettet worden sei; als nun dieser aus dem Erdharz wieder herauskam, glaubten sie auch das Frühere von Abraham.
Flohen ins Gebirge,
14:11 Und jene nahmen alle Habe von Sodom und Gomorrha und all ihren Mundvorrat und zogen ab.
14:12 Auch Lot, den Bruderssohn Abrams, der in Sodom wohnte, nahmen sie samt seiner Habe.
12. Er wohnte in Sedom, was verursachte ihm dies? Sein Aufenthalt in Sedom.
14:13 Da kam ein Flüchtling und erzählte es Abram, dem Hebräer, der in dem Eichenhaine des Emoriters Mamre, eines Bruders von Eschkol und Aner, wohnte; diese waren Bundesgenossen des Abram.
13. Da kam der Flüchtling, nach dem einfachen Sinn (ein Flüchtling; nach dem Midrasch) war es Og, der aus dem Krieg geflohen war; und das meint des Vers (Deut. 3, 11), »denn nur Og war vom Reste der Riesen übriggeblieben«; und das bedeutet »übriggeblieben«, dass ihn Amrafel und seine Genossen nicht getötet hatten, als sie die Refaim (Riesen) in Aschtarot Karnaim schlugen (Tanchuma). Der Midrasch Bereschit rab. aber sagt, es war Og, der von dem Geschlecht der Sintflut entronnen war, und das bedeutet vom »Reste der Riesen«; denn dort heißt es (6,4)», die Riesen waren auf der Erde
Der Ibri, der von jenseits des Stromes (Euphrat) gekommen war (Bereschit Rabbah 42:8).
Die Bundesgenossen Abrams, die mit ihm einen Bund geschlossen. (Andere Lesart: Andere Erklärung, die ihm den Rat zur Beschneidung gegeben, wie an anderer Stelle erklärt wird.)
14:14 Als Abram hörte, dass sein Verwandter gefangen worden, ließ er seine erprobten Leute, die in seinem Hause geboren waren, 318 an der Zahl, ausrücken und setzte ihnen nach bis Dan.
14. Er rüstete, wie der Targum übersetzt, »er rüstete sie aus«, ebenso (Levit. 26, 33),
Seine Geübten, das Jud ist nicht hörbar (wie
318, unsere Lehrer sagen, es war Elieser allein (Nedarim 32a); denn das ist der Zahlenwert seines Namens.
Bis Dan, dort wurde seine Kraft schwach, weil er sah, dass seine Kinder dort ein Kalb aufstellen würden (Tanchuma).
14:15 Des Nachts teilten er und seine Knechte sich in Haufen, und er schlug sie und verfolgte sie bis Chobah, das links von Damaskus (Dameßek) liegt.
16. Er teilte sich gegen sie, nach dem einfachen Sinne stelle den Vers um, er teilte sich, er und seine Knechte, gegen sie in der Nacht, wie die Art der Verfolger, die sich hinter den Verfolgten teilen, wenn diese nach mehreren Seiten fliehen.
In der Nacht, das heißt, nachdem es finster geworden, hielt er sich doch nicht zurück, sie zu verfolgen. Der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah 43:3) sagt, die Nacht wurde geteilt, in der ersten Hälfte geschah ihm das Wunder; und die zweite Hälfte wurde aufbewahrt bis zur Mitternacht von Mizraim.
Bis Choba, es kommt sonst kein Ort vor, der Choba heißt, nur Dan nennt er Choba (Schuld) wegen des Götzendienstes, der später dort war (Tanchuma).
14:16 Und er brachte alle Habe zurück, auch seinen Verwandten Lot und dessen Habe brachte er zurück, und auch die Frauen und die Leute.
14:17 Und als er nach dem Siege über Kedarlaomer und die Könige, die mit ihm gehalten, zurückkehrte, kam ihm der König von Sodom im Tal Schaweh entgegen, dem heutigen Königstal.
17. Tal Schawe, so hieß es, wie der Targum übersetzt,
Tal des Königs, der Ort, wo das Ris des Königs war (Onkelos); ein Ris ist 30 Ruten lang, und der Ort war für den König bestimmt, dort Spiele abzuhalten. Der aggadische Midrasch sagt, das Tal, in dem alle Völker übereinstimmten und Abraham über sich als göttlichen Fürsten und Herrn anerkannten (Bereschit Rabbah 43:5).
14:18 Und Malkizedek, König von Salem (Schalem) brachte ihnen Brot und Wein heraus; — er war ein Priester des höchsten Gottes. —
18. Malki Zedek, nach dem agadischen Midrasch war es Schem, der Sohn von Noach (Nedar. 32b).
Brot und Wein, so tut man den durch den Kampf Ermatteten; und er zeigte ihm damit, dass er nichts im Herzen gegen ihn habe, weil er von seinen Nachkommen getötet; der aggadische Midrasch sagt, er deutete ihm damit die Mehl- und Gussopfer an, die seine Nachkommen dort darbringen würden (Bereschit Rabbah 43:6).
14:19 Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet werde Abram vom höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde.
19. Eigner von Himmel und Erde, wie »Schöpfer von Himmel und Erde« (Ps. 134, 3); durch ihre Erschaffung erwarb Er sie zu Seinem Eigentum.
14:20 Und gelobt sei der höchste Gott, der deine Feinde in deine Hand geliefert! Und er gab ihm den Zehnten von allem.
20. Der ausgeliefert hat, preisgegeben, ebenso (Hosch. 11,8), »könnte ich dich preisgeben, Israel!«
Er gab ihm, Abraham gab ihm den Zehnten von allem, was er hatte, weil er ein Kohen war.
14:21 Da sprach der König von Sodom zu Abram: Gib mir die Leute, und die Habe behalte dir.
21. Gib mir die Seelen (die Menschen), von dem mir gehörigen Teil der Beute, den du gerettet hast, gib mir nur die Menschen.
14:22 Da sprach Abram zum Könige von Sodom: Ich habe meine Hand zum Ewigen empor gehoben, dem höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde:
22. Ich erhebe meine Hand, ist der Ausdruck für einen Schwur,» ich erhebe meine Hand zu Gott, dem Höchsten«; ebenso (22,16),
14:23 Nicht Faden noch Schuhriemen, nichts von allem, was dein ist, will ich nehmen. Du sollst nicht sagen: Ich habe Abram reich gemacht.
23. Weder Faden noch Schuhriemen werde ich von der Beute für mich behalten.
Ich werde nichts nehmen von allem, was dein ist, solltest du sagen, du wollest mir Lohn aus deinen Schatzkammern geben, so werde ich ihn auch nicht annehmen.
Du sollst nicht sagen… denn der Heilige, gelobt sei Er, hat mir verheißen, mich reich zu machen; so heißt es (12, 2), »ich werde dich segnen«.
14:24 Nichts für mich! Nur was die Knechte verzehrt haben und den Anteil der Männer, die mit mir gegangen, Aner, Eschkol und Mamre, — sie mögen ihren Anteil nehmen.
24. Die Knechte, meine Knechte, die mit mir gegangen, und ferner Aner, Eschkol und Mamre… wenn auch meine Knechte in die Schlacht gezogen sind, wie es heißt, »er und seine Knechte, und er schlug sie«, während Aner und seine Gefährten bei den Geräten geblieben sind, um sie zu hüten, dennoch sollen auch sie ihren Anteil erhalten; und von ihm lernte David, als er sagte (I Sam. 30, 24), »gleich dem Anteil dessen, der in den Kampf gezogen, soll der Anteil dessen sein, der bei den Geräten geblieben, gemeinsam sollen sie teilen«; darum heißt es dort, »von jenem Tag an aufwärts machte man zum Gesetz und Recht«; und es heißt nicht, von da an und »weiter«; weil das Gesetz schon in den Tagen Abrams gegeben worden war (Bereschit Rabbah 43:9).
Kapitel 15
15:1 Nach diesen Begebenheiten erging das Wort des Ewigen an Abram in einer Erscheinung: Fürchte dich nicht, Abram, ich bin dir ein Schild, dein Lohn soll sehr groß sein!
15, 1. Nach diesen Begebenheiten, überall, wo
15:2 Da sprach Abram: O Herr, o Ewiger, was willst du mir geben? Ich gehe ja kinderlos dahin, und meines Hauses Erbe wird Elieser aus Damaskus.
2. Gehe kinderlos dahin, Menachem b. Seruk erklärt, die Wurzel
Und der Verwalter meines Hauses, wie der Targum übersetzt,» durch dessen Ausspruch mein ganzes Haus versorgt wird«, wie (41,40), »nach deinem Ausspruch wird versorgt«, mein Verwalter; wenn ich aber einen Sohn hätte, so wäre mein Sohn über das Meinige gesetzt.
Von Damesek,
15:3 Und Abram sprach: Siehe, mir hast du keine Nachkommen gegeben, so wird mich denn mein Hausgenosse beerben.
3. Siehe, mir hast du keine Nachkommen gegeben, und was nützt alles, was du mir geben willst.
15:4 Da erging an ihn das Wort des Ewigen: Nicht dieser wird dich beerben, sondern ein leiblicher Sohn, der wird dich beerben.
15:5 Und er führte ihn ins Freie hinaus und sprach: Schau doch empor gen Himmel und zähle die Sterne, ob du sie zählen kannst! Also, sprach er, sollen deine Nachkommen sein!
5. Er führte ihn ins Freie hinaus, nach dem einfachen Sinn, Er führte ihn aus seinem Zelte ins Freie, dass er die Sterne sehe; nach dem Midrasch (Bereschit Rabbah 44:12) sagte Er zu ihm, tritt aus deiner Astrologie heraus, du hast in den Sternen gesehen, du würdest keinen Sohn aufstellen, Abram wird keinen Sohn haben, aber Abraham wird einen Sohn haben; Sarai wird nicht gebären, aber Sara wird gebären; ich gebe euch einen andere Namen, dadurch wird das Geschick geändert; andere Erklärung: Er nahm ihn aus dem Hohlraum der Welt heraus und erhob ihn über die Sterne; und das bedeutet der Ausdruck
15:6 Und er glaubte dem Ewigen, und dieser rechnete es ihm als Frömmigkeit an.
6. Er vertraute auf den Ewigen, dafür bat er nicht um ein Zeichen, aber für den Besitz des Landes bat er um ein Zeichen und sagte zu Ihm, wodurch kann ich erkennen.
Er rechnete es ihm als Frömmigkeit an, der Heilige, gelobt sei Er, rechnete Abram das Vertrauen, dass er auf Ihn vertraute, als Verdienst und als Frömmigkeit an. Eine andere Erklärung: Woran erkenne ich, er bat nicht um ein Zeichen, sondern er sagte vor Ihm, tue mir kund, durch welches Verdienst werden sie darin bleiben; da sagte ihm der Heilige, gelobt sei Er, durch das Verdienst der Opfer (Megillah 31b).
15:7 Und er sprach zu ihm: Ich bin der Ewige, der dich aus Ur-Kasdim herausgeführt hat, dir dies Land zum Erbsitze zu geben.
15:8 Und er fragte: O Herr, o Ewiger, woran soll ich erkennen, dass ich es besitzen werde?
15:9 Da sprach er zu ihm: Bringe mir eine dreijährige Färse, eine dreijährige Ziege und einen dreijährigen Widder, eine Turteltaube und eine junge Taube.
9. Ein Kalb dreimal, drei Kälber, eine Andeutung für drei Stiere, den Stier des Versöhnungstages, den Stier, wenn von der Gemeinde eine Vorschrift übersehen worden war, und das Kalb, das wegen eines Erschlagenen getötet wurde.
Eine Ziege dreimal, eine Andeutung für den Ziegenbock, der am Jomkippur in Heiligtum bereitet wurde, für die Ziegenböcke der Mussafopfer an den Festen und den Ziegenbock als Sündopfer für den einzelnen.
Einen Widder dreimal, für das Schuldopfer nach einer sicheren Versündigung, das Schuldopfer nach einem Zweifel und das Mutterschaf als Sündopfer für den einzelnen.
Eine Turteltaube und eine junge Taube, für das Opfern einer Turteltaube und jungen Taube (Bereschit Rabbah 44:14).
15:10 Und er brachte ihm alles dies, zerschnitt sie in der Mitte, und legte ein jedes Stück dem andern gegenüber; die Vögel aber zerschnitt er nicht.
10. Er zerteilte sie, er teilte jedes in zwei Teile; ein Vers verliert niemals seinen einfachen Sinn; weil Er mit ihm einen Bund schloss, Seine Verheißung zu hüten, seinen Kindern das Land zum Besitz zu geben, wie es heißt (18), »an jenem Tage schloss der Ewige mit Abram einen Bund, sprechend…« und es bei denjenigen, die einen Bund schlossen, Brauch war, ein Tier zu zerteilen und zwischen den Stücken hindurchzugehen, wie später (Jer. 34, 18) steht, »die zwischen den Stücken des Kalbes hindurchgingen«, so zog auch hier ein Ofen voll Rauch und Feuersflammen zwischen den Stücken hindurch, ein Bote der Gottesgegenwart, das Feuer.
Die Vögel zerteilte er nicht; weil die Völker der Welt mit Stieren, Widdern und Ziegenböcken verglichen sind, so heißt es (Ps. 22,13), »es umgeben mich viele Stiere«, ferner (Dan. 8, 20), »der Widder, der gehörnte, den du gesehen, ist der König von Persien«, ferner dort, »der haarige Ziegenbock ist der König von Griechenland«; und Israel mit jungen Tauben verglichen wird, so heißt es (Schir. 2, 14), »meine Taube in den Felsenklüften«, darum zerteilte er jene Tiere als Andeutung, dass die Völker der Welt dahinschwinden würden. »Aber die Vögel zerteilte er nicht«, damit andeutend, dass Israel ewig bestehen würde (P. d. R. Elies. 28).
15:11 Da kamen Raubvögel auf die toten Körper herab. Doch Abram verscheuchte sie.
11. Der Raubvogel,
Auf die Leichen, die Stücke. Andere Lesart: Leichen übersetzt der Targum mit
Er verscheuchte, soviel wie scheuchen und wegfliegen machen, wie (Ps. 147, 18), »Er lässt Seinen Wind wehen«; er deutete damit an, dass David, Jischais Sohn, kommen werde, sie zu vernichten, dass man es aber im Himmel nicht zulassen werde, bis der gesalbte König gekommen (Pirkei D’Rabbi Eliezer 28).
15:12 Als aber die Sonne im Untergehen war, fiel ein tiefer Schlaf auf Abram, und siehe, ein Schrecken, eine dichte Finsternis überfiel ihn.
12. Und siehe, Angst, das war eine Andeutung für die Bedrängnisse und die Finsternis der Verbannten (Bereschit Rabbah 44:17).
15:13 Da sprach er zu Abram: Du sollst wissen, dass Fremdlinge sein werden deine Nachkommen in einem Lande, das nicht ihnen gehört; sie werden ihnen dienen müssen, und man wird sie bedrücken, vierhundert Jahre lang.
13. Dass Fremde deine Nachkommen sein werden, von der Geburt Isaaks bis zum Auszug Israels aus Ägypten sind vierhundert Jahre. Wieso? Isaak war sechzig Jahre alt, als Jaakob geboren wurde; als Jaakob nach Ägypten hinabzog, sagte er, die Tage meiner Pilgerjahre sind 130 Jahre, das sind zusammen 190, und in Ägypten waren sie 210 Jahre gleich dem Zahlenwerte von
In einem Lande, das ihnen nicht gehört, es steht nicht, im Lande Ägypten, sondern, das ihnen nicht gehört; als Isaak geboren wurde (21, 34), »da weilte Abraham…« ebenso bei Isaak (26, 3), »weile in diesem Lande«, (Ps. 105, 23) »Jaakob weilte im Lande Cham«; (47, 4) »im Lande zu weilen sind wir gekommen«.
15:14 Aber auch das Volk, dem sie dienen werden, will ich richten, und darnach sollen sie ausziehen mit großer Habe.
Und auch das Volk,
Richte ich, durch die zehn Plagen.
Mit großer Habe, großem Vermögen, wie es heißt (Ex. 12, 36), »sie leerten Ägypten aus«.
15:15 Du aber wirst in Frieden zu deinen Vätern eingehen, wirst im glücklichen Greisenalter begraben werden.
15. Du aber wirst heimkehren und all dies nicht sehen.
Zu deinen Vätern, sein Vater war ein Götzendiener, und Er verheißt ihm, dass er zu ihm kommen werde? Das lehrt dich, dass Terach zum Ewigen zurückgekehrt war (Bereschit Rabbah 38).
Du wirst in einem guten Greisenalter begraben werden, Er verkündete ihm, dass Jischmael noch während seines Lebens zum Ewigen zurückkehren und Esaw, solange er lebe, nicht entarten werde; darum starb er fünf Jahre vor seiner Zeit, und an jenem Tage fiel Esaw ab (Bereschit Rabbah 38 u. 63).
15:16 Und das vierte Geschlecht wird hierher zurückkehren — denn noch ist das Sündenmaß der Emoriter nicht voll.
16. Und das vierte Geschlecht, nachdem sie nach Mizraim ausgewandert sein werden, werden sie dort drei Geschlechter bleiben, und das vierte wird in dieses Land zurückkehren; denn im Lande Kenaan redete Er mit ihm und schloss Er mit ihm diesen Bund, wie es heißt, »dir dieses Land zu geben, es einzunehmen«; und so war es, Jaakob zog nach Mizraim hinab; gehe und berechne seine Geschlechter, Juda, Perez und Chezron, während Kaleb b. Chezron zu den ins Land Heimkehrenden gehörte.
Weil die Schuld des Emori nicht voll ist, um aus dem Lande vertrieben zu werden, bis zu jener Zeit; denn der Heilige, gelobt sei Er, bestraft eine Nation erst dann, wenn ihr Maß voll ist, so heißt es (Jes. 27, 8), »mit Maß durch ihre Vertreibung strafst du sie« (Sota 9a).
15:17 Als aber die Sonne untergegangen war, und dichte Finsternis herrschte, da sah er einen rauchenden Ofen und eine Feuerflamme, die zwischen diesen Stücken hindurchfuhr.
17. Es war, als die Sonne unterging, wie (42, 35), »als sie ihre Säcke leerten«, (II Kön. 13, 21) »als sie einen Mann begruben«; das hießt, da trug sich diese Sache zu;
die Sonne unterging, versank.
Und Finsternis eintrat, der Tag war dunkel geworden.
Und siehe, ein Ofen, voll Rauch, Er deutete ihm an, dass die heidnischen Reiche ins Gehinnom sinken würden (Bereschit Rabbah).
**
15:18 An jenem Tage schloss der Ewige mit Abram einen Bund und sprach: Deinen Nachkommen gebe ich dies Land, von dem Strome Ägyptens bis an den großen Strom, den Euphrat,
18. Deinen Nachkommen habe ich gegeben, das Versprechen des Heiligen, gelobt sei er, ist so gut, als wäre es schon ausgeführt (Bereschit Rabbah 44:22).
Der große Strom, das ist der Euphrat, weil er mit dem Lande Israel verbunden ist, nennt Er ihn groß, obschon er der letzte von den vier Strömen ist, die aus Eden kamen, so heißt es (2, 14), »und der vierte Strom war der Prath«; ein Sprichwort lautet, »der Knecht des Königs ist auch ein König, schließe dich einem Mächtigen an, so wird man sich vor dir bücken« (Bereschit Rabbah 16:3).
15:19 Die Keniter, Kenissiter, Kadmoniter,
19. Den Keni, zehn Nationen stehen hier, Er gab ihnen aber nur sieben Völker, und die drei übrigen, Edom, Moab und Amon, das ist Keni, Kenisi und Kadmoni, sind bestimmt, einst ihr Besitz zu werden (Bereschit Rabbah); so heißt es (Jes. 11,14), »Edom und Moab ist ihnen unterworfen, und die Söhne Amons gehorchen ihnen«.
15:20 Chitthiter, Perissiter, Rephaiter,
20. Und die Refaim (Riesen), das Land von Og, von dem es heißt (Deut. 3, 13), »jenes wird das Land der Riesen genannt«.
15:21 Emoriter, Kanaaniter, Girgaschiter und Jebußiter.
Kapitel 16
16:1 Sarai, Abrams Frau, hatte ihm keine Kinder geboren. Sie hatte aber eine ägyptische Magd, namens Hagar.
16. 1. Eine ägyptische Magd, sie war eine Tochter von Pharao; als dieser die Wunder sah, die Sara geschahen, sagte er, es ist besser, wenn meine Tochter eine Magd in diesem Hause sein wird, als eine Herrin in einem anderen Hause (Bereschit Rabbah 45:1).
16:2 Und sie sprach zu Abram: Sieh doch, der Ewige hat mir Mutterfreuden versagt; gehe doch zu meiner Magd, vielleicht bekomme ich durch sie Kinder. Und Abram hörte auf die Stimme Sarais.
2. Vielleicht werde ich durch sie erbaut werden, das lehrt, dass derjenige, der keine Kinder hat, nicht erbaut, sondern eingerissen ist.
Ich werde durch sie erbaut, für das Verdienst, dass ich mir eine Nebenfrau in mein Haus bringe.
Auf die Stimme von Sarai, auf den göttlichen Geist in ihr (Bereschit Rabbah 45:2).
16:3 Da nahm Sarai, Abrams Frau, die Ägypterin Hagar, ihre Magd, — nachdem Abram zehn Jahre im Lande Kanaan gewohnt — und gab sie ihrem Manne Abram zum Weibe.
3. Sarai nahm, gewann sie durch Worte, heil dir, dass dir das Glück zuteil wird, dich einem heiligen Manne wie diesem anschließen zu dürfen (Bereschit Rabbah 45:3).
Am Ende von zehn Jahren, das ist die Zeit die festgesetzt ist, dass, wenn eine Frau zehn Jahre verbracht hat, ohne ihrem Manne zu gebären, dieser verpflichtet ist, eine andere Frau zu nehmen.
Dass Abram im Lande Kanaan wohnte, das lehrt, dass der Aufenthalt außerhalb des heiligen Landes nicht mitgerechnet wurde (Jebam. 64a), weil die Verheißung, »ich mache dich zu einem großen Volke«, ihm nur gesagt wurde, wenn er in das Land Israel kommen würde.
16:4 Er kam zu Hagar und sie ward Mutter. Und als sie sich Mutter fühlte, ward ihre Herrin in ihren Augen verächtlich.
4. Er kam zu Hagar, und sie wurde Mutter, schon das erste Mal, als er zu ihr kam (Bereschit Rabbah 45:4).
Da ward ihre Herrin gering in ihren Augen, sie dachte, diese Sarai ist im Geheimen nicht wie im Offenkundigen; sie zeigt sich, als wäre sie fromm; sie ist aber nicht fromm, da sie all diese Jahre nicht das Glück hatte, Kinder zu bekommen, und ich gleich Mutter wurde, als er das erste Mal zu mir kam (Bereschit Rabbah 45:4).
16:5 Da sprach Sarai zu Abram: Ich muss durch dich Unrecht leiden! ich selbst habe dir meine Magd in die Arme geführt; und da sie sich nun Mutter fühlt, ward ich in ihren Augenverächtlich. Der Ewige richte zwischen mir und dir!
5. Mein Unrecht liegt auf dir, für das Unrecht, das mir geschieht, lege ich die Strafe auf dich; »als du zum Heiligen, gelobt sei Er, betetest, was willst du mir geben, da ich kinderlos dahingehe« (15, 2), da hast du nur für dich gebetet; du hättest für uns beide beten sollen, so wäre ich mit dir bedacht worden; und ferner, deine Worte enthältst du mir vor; denn du hörst meine Schmähung und schweigst (Bereschit Rabbah 45:5).
Ich habe meine Magd gegeben … Zwischen mir und dir,
16:6 Da sprach Abram zu Sarai: Deine Magd ist ja in deiner Hand; tue mit ihr, was dir gut dünkt. Da quälte sie Sarai so, dass sie ihr entlief.
6. Da demütigte sie Sara, sie ließ sie mit Strenge arbeiten (Bereschit Rabbah 45:6).
16:7 Und es fand sie ein Engel des Ewigen an einer Wasserquelle in der Wüste, an der Quelle auf dem Wege nach Schur.
16:8 Und er sprach: Hagar, Magd der Sarai, woher kommst du und wohin gehst du? Und sie antwortete: Meiner Herrin Sarai bin ich entlaufen.
8. Woher kommst du, von wo kommst du? Er wusste es; nur wollte er ihr eine Einleitung geben, um mit ihr ein Gespräch zu beginnen. Der Ausdruck
16:9 Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Kehre zu deiner Herrin zurück und demütige dich vor ihr.
9. Der Engel sagte zu ihr, für jeden Ausspruch wurde ihr ein anderer Engel geschickt, darum steht bei jedem Ausspruch »ein Engel« (Bereschit Rabbah 45:7).
16:10 Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Vermehren will ich deine Nachkommen, dass sie vor Menge nicht zu zählen seien.
16:11 Und der Engel des Ewigen sprach zu ihr: Siehe, du fühlst dich Mutter. Du wirst einen Sohn gebären, den sollst du Ismaël (Jischmaël) nennen, denn der Ewige hat dein Elend wahrgenommen.
11. Siehe, du wirst Mutter, wenn du zurückkehrst, wirst du Mutter werden, wie (Richt. 13,5), »du wirst Mutter werden«, bei der Frau von Manoach.
Und gebierst einen Sohn, wie
Und nenne ihn, ist ein Befehl, wie man zum Mann sagt (17, 19), »nenne ihn Jizchak«.
16:12 Und er wird ein wilder Mensch sein, seine Hand wider alle, und die Hand aller wider ihn, und im Angesicht aller seiner Brüder wird er wohnen.
12. Ein wilder Mensch, der die Wüsten liebt, Wild zu jagen, wie geschrieben (21, 21), »er wohnte in der Wüste Paran und wurde ein Bogenschütze«.
Seine Hand ist wider alle, er wird ein Räuber sein.
Und die Hand aller wider ihn, alle hassen ihn und streiten gegen ihn.
Und angesichts aller seiner Brüder wird er wohnen, seine Nachkommenschaft wird groß sein.
16:13 Da nannte sie den Ewigen, der zu ihr geredet: »Du bist ein Gott des Sehens!« Denn sie sprach: Habe ich denn auch hier mich umgesehen nach einem, der mich sehen würde?
13. Du bist der Gott des Schauens,
Habe ich auch hier, ist der Ausdruck einer Frage, habe ich vermutet, dass ich auch hier in den Wüsten einen der Boten des Allgegenwärtigen schauen würde, nachdem ich sie im Hause Abrahams gesehen; denn dort war ich gewöhnt, Engel zu sehen, und du kannst daran erkennen, dass sie gewohnt war, sie zu sehen; denn Manoach sah den Engel einmal und sagte, (Richt. 13, 22) »wir müssen sterben«; und diese sah vier Engel nacheinander und erschrak nicht (Bereschit Rabbah 45:7).
16:14 Darum nennt man den Brunnen: Brunnen Lachai Rol. Er liegt zwischen Kadesch und Bared.
14. Brunnen des Lebenden, wie der Targum übersetzt (Brunnen, an dem der Engel des Ewigen ihr erschienen war).
16:15 Und Hagar gebar dem Abram einen Sohn, und Abram nannte seinen Sohn, den Hagar geboren hatte, Ismael.
15. Abram nannte seinen Sohn, obschon Abram die Worte des Engels, der gesprochen, »nenne ihn Jischmael«, nicht gehört hatte, ruhte auf ihm göttlicher Geist, und er nannte ihn Jischmael.
16:16 Abram war sechsundachtzig Jahre alt, als Hagar ihm Ismael, gebar.
16. Abram war 80 Jahre alt, das steht zum Lobe von Jischmael, um kundzutun, dass er 13 Jahre alt war, als er beschnitten wurde, und es nicht verhinderte.
Kapitel 17
17:1 Als Abram neunundneunzig Jahre alt war erschien ihm der Ewige und sprach zu ihm: Ich bin Gott, der Allmächtige, wandle vor mir und werde vollkommen!
17, 1. Ich bin der allmächtige Gott, ich bin es, der ich mit meiner Macht jedes Geschöpf versorge (Bereschit Rabbah 46:3); darum wandle vor mir, und ich werde dir zum Gotte und zum Schutzherrn sein; und überall, wo es im Verse vorkommt, ist dies seine Erklärung, Er hat genügend; immer dem Zusammenhang entsprechend.
Wandle vor mir, wie der Targum übersetzt, »diene vor mir«, schließe dich meinem Dienste an.
Und werde vollkommen,
17:2 Und ich will einen Bund stiften, zwischen mir und dir, und dich über alle Maßen vermehren.
2. Und ich errichte meinen Bund, den Bund der Liebe und den Bund des Landes, es dir durch dieses Gebot zum Besitz zu geben.
17:3 Da fiel Abram auf sein Angesicht, und Gott redete mit ihm und sprach:
3. Und Abram warf sich auf sein Angesicht nieder, aus Furcht vor der Gottesgegenwart; denn, solange er nicht beschnitten war, hatte er nicht die Kraft, zu stehen, wenn der göttliche Geist über ihm stand; das ist, was auch bei Bileam steht (Num. 24,4), »hinfallend und offener Augen«; in einer Baraitha von R. Elieser (Pirkei DeRabbi Eliezer 29) habe ich so gefunden.
17:4 Siehe, ich bin’s, der den Bund mit dir schließt; du sollst zu einem Vater vieler Völker werden!
17:5 Darum soll man dich nicht mehr Abram nennen, Abraham soll dein Name sein; denn zum Vater vieler Völker habe ich dich bestimmt.
5. Denn zum Vater der Fülle der Völker, ist die Deutung einer Abkürzung, die sein Namen enthält; das Resch, das vorher darin war, solange er nur der Vater von Aram, seiner Heimat, war, während er jetzt der Vater der ganzen Welt geworden war, wich nicht von seiner Stelle (Berach. 13a); denn auch das Jud von Sarai beklagte sich vor dem Ewigen, bis Er es Joschua hinzufügte, wie es heißt (Num. 13,16) »Mosche nannte Hoschea b. Nun Jehoschua« (Bereschit Rabbah 47:1, Sanhedrin 107a).
17:6 Und ich will dich über alle Maßen fruchtbar machen, dich zu Völkern werden lassen, Könige sollen von dir abstammen.
6. Ich mache dich zu Völkern, Israel und Edom; denn Jischmael hatte er schon, so dass Er ihm für ihn keine Verheißung gab.
17:7 Ich werde meinen Bund errichten, zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern, als ewigen Bund, will dir und deinen Nachkommen Gott sein.
7. Und ich errichte meinen Bund, und worin bestand der Bund? Dir zum Gotte zu sein.
17:8 Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deines Aufenthaltes, das ganze Land Kanaan, zum ewigen Besitze geben, und ich will ihnen Gott sein.
8. Zum ewigen Besitz, und dort werde ich dir zum Gotte sein; wer aber außerhalb des Landes wohnt, dem kommt es vor, als hätte er keinen Gott (Ketubot 110b).
17:9 Und Gott sprach zu Abraham: Aber auch du musst meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir in allen Geschlechtern.
9. Und du,
17:10 So sollt ihr meinen Bund halten zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Beschnitten werde bei euch alles, was männlich ist.
10. Zwischen mir und euch, jenen, die jetzt leben;
und zwischen deinen Nachkommen nach dir, die nach dir geboren werden.
Werde beschnitten, wie
17:11 Lasst euch am Fleisch eurer Vorhaut beschneiden, und dies soll das Zeichen des Bundes zwischen mir und euch sein.
11. Und beschneidet,
17:12 Im Alter von acht Tagen soll bei euch in allen Geschlechtern alles, was männlich ist, beschnitten werden, wer im Hause geboren, und wer für Geld von irgendeinem Fremden gekauft ist, der nicht von deinem Stamme ist.
12. Hausgeborene, den die Magd im Hause geboren hat.
Für Geld Erworbene, den er gekauft hat, nachdem er schon geboren war.
17:13 Beschnitten werde, was in deinem Hause geboren, und was du für Geld gekauft, damit mein Bund an eurem Fleisch zum ewigen Bunde sei.
13. Beschnitten werde der in deinem Hause Geborene, hier wiederholt er das Gebot für ihn und sagt dabei nicht, mit acht Tagen, um dich zu lehren, dass es einen Hausgeborenen gibt, der am ersten Tage (oder nach acht Tagen) beschnitten wird, wie im Traktat Schabbat (135b) erklärt wird.
17:14 Ein unbeschnittener Mann aber, der sich am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschneiden lässt, ein solcher soll aus seinem Volke getilgt werden; meinen Bund hat er gebrochen.
14. Der unbeschnittene Männliche, hier lehrt er als Stelle der Beschneidung die Unterscheidung zwischen Männlichem und Weiblichem (Bereschit Rabbah 46:13).
Der nicht beschnitten wird, wenn er das Alter der Verantwortung (der Großjährigkeit) erlangt hat, werde ausgerottet; aber sein Vater wird seinetwegen nicht mit der Ausrottung bestraft; er Übertritt jedoch ein Gebot.
Die Person werde ausgerottet, er geht kinderlos dahin und stirbt vor seiner Zeit (Schabbat 25b).
17:15 Und Gott sprach zu Abraham: Deine Frau Sarai sollst Du nicht ferner Sarai nennen, sondern Sara soll ihr Name sein.
15. Nenne sie nicht Sarai,
17:16 Ich will sie segnen und dir auch von ihr einen Sohn geben. Ich will sie segnen, dass sie zu Nationen werde, Könige von Völkern sollen von ihr abstammen.
16. Ich segne sie, und worin bestand der Segen? Sie kehrte zu ihrer Jugendfrische zurück; so heißt es (18, 12), »es ward mir Jugendfrische«.
Ich segne sie, mit säugenden Brüsten, als sie dies am Tage des Festmahles für Jizchak nötig hatte. Die Leute erzählten nämlich von ihr und Abraham, sie hätten ein Findelkind von der Straße ins Haus genommen und für ihren Sohn ausgegeben; darum brachte jede der Geladenen ihr Kind mit und Hess die Amme zu Hause (um Sara auf die Probe zu stellen); aber Sara säugte sie alle; das ist, was steht (21, 7), »dass Sara Kinder säugen würde«. Der Bereschit Rabba 47:2 deutet dies zum Teil an.
17:17 Da fiel Abraham auf sein Angesicht und lachte, und er sprach in seinem Herzen: Sollte einem Hundertjährigen noch ein Sohn geboren werden, oder Sara, die Neunzigjährige, noch gebären?
17. Abraham warf sich aufs Angesicht nieder und freute sich,
Sollte einem Mann, es gibt Fragen, die bestehen bleiben (keine Antwort beanspruchen), wie (I Sam. 2, 27), »bin ich nicht deinem Vaterhause erschienen?«, (II Sam. 15,27) »bist du nicht der Seher?«; auch diese Frage bleibt bestehen; denn er sprach so in seinem Herzen, »sollte mir wirklich diese Gnade erwiesen werden nach dem, was der Heilige, gelobt sei Er, mir schon getan hat!« (oder: ist einem anderen eine solche Gnade erwiesen worden, wie sie … mir erweist!)
Und sollte Sara mit 90 Jahren würdig sein zu gebären; zwar zeugten die früheren Geschlechter noch mit 500 Jahren, aber in den Tagen Abrahams waren die Lebensjahre bereits weniger geworden und Schwächung der Kraft in die Welt gekommen; geh und lerne von den zehn Geschlechtern von Noach bis Abraham, die auch schon früher ihre Kinder bekamen (als von Adam bis Noach), mit sechzig und siebzig Jahren.
17:18 Und Abraham sprach zu Gott: Möchte doch Ismael vor reinem Angesichte leben!
18. Möchte Jischmael leben, oh, möchte Jischmael leben; denn ich bin nicht würdig, solche Lohnesgabe zu empfangen.
Vor Dir leben, möge er in Furcht vor Dir leben, wie (17, 1), »wandle vor mir«, diene vor mir (Onkelos).
17:19 Da sprach Gott: Nicht doch! Deine Frau Sara gebiert dir einen Sohn; den sollst du Isaak (Jizchak) nennen, und ich will meinen Bund mit ihm errichten, als ewigen Bund für seine Nachkommen nach ihm.
19. In Wahrheit, Ausdruck für Beteuerung von Worten, ebenso (42, 21), »in Wahrheit, wir sind schuldig«, (II Kön. 4, 14) »in Wahrheit, sie hat keinen Sohn«.
Nenne ihn Jizchak, nach der Freude, und manche sagen
Andere Lesart: Meinen Bund, warum steht dies, es steht doch bereits (Vers 9), »und du sollst meinen Bund hüten, du und deine Nachkommen«? Nur, weil Er sagte (Vers 7), »ich errichte meinen Bund«, hätte man meinen können, dass auch die Söhne von Jischmael und Ketura zu dieser Errichtung gehören; darum sagte Er hier, »ich errichte meinen Bund mit ihm« und nicht mit anderen (Sanhedrin 59b); und warum steht (Vers 21), »und meinen Bund errichte ich mit Jizchak«? Das lehrt dich, dass er vom Mutterschoße an heilig war (Schabbat 137b). Andere Erklärung, R. Aba sagt, hier konnte der Sohn der Herrin vom Sohne der Magd auf sich schließen; bei jenem steht (Vers 20), »siehe, ich segne ihn, vermehre ihn und mache ihn fruchtbar«, das ist Jischmael; um so mehr werde ich meinen Bund mit Jizchak errichten (Bereschit Rabbah 47:5).
Meinen Bund, der Bund der Beschneidung wird den Nachkommen von Jizchak übergeben sein.
17:20 Und in betreff Ismaels erhöre ich dich; siehe, ich segne ihn, mache ihn fruchtbar, mache ihn über alle Maßen zahlreich. Zwölf Fürsten wird er zeugen, und ich will ihn zu einer großen Nation machen.
20. Zwölf Fürsten,
17:21 Meinen Bund aber will ich mit Isaak errichten, den Sara dir um diese Zeit im nächsten Jahre gebären wird.
17:22 Und als Gott aufhörte, mit Abraham zu reden, stieg er empor.
22. Über Abraham, er wendet diesen schönen Ausdruck an, weil er vom Ewigen spricht; wie lernen daraus, dass die Gerechten der Thron des Allgegenwärtigen sind (Bereschit Rabbah 47:6).
17:23 Da nahm Abraham seinen Sohn Ismael und alle, die in seinem Hause geboren waren, und die er für Geld gekauft hatte, alles Männliche unter seinen Hausleuten und beschnitt sie noch am selben Tage am Fleisch ihrer Vorhaut, wie Gott mit ihm gesprochen hatte.
23. An ebendiesem Tag, an demselben Tag, an dem ihm befohlen worden; am Tag und nicht in der Nacht, er fürchtete sich nicht vor den Völkern und nicht vor den Spöttern, und damit nicht seine Feinde und Zeitgenossen sagen könnten, wenn wir es gesehen, hätten wir nicht zugelassen, dass er sich beschneide und das Gebot des Ewigen erfülle (Bereschit Rabbah 47:9).
Er beschnitt, ist die Form
17:24 Abraham war neunundneunzig Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
**24. Als er beschnitten wurde, **
17:25 Sein Sohn Ismael war dreizehn Jahre alt, als er am Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde.
25. Als das Fleisch seiner Vorhaut beschnitten wurde (Abraham nahm ein Messer, erfasste seine Vorhaut und wollte schneiden; aber er fürchtete sich, weil er alt war; was tat der Heilige, gelobt sei Er? Er streckte Seine Hand aus und fasste mit ihm an, so heißt es (Nech. 9, 8) »und schloss mit ihm den Bund«, es steht nicht
17:26 An eben diesem Tage wurde Abraham und sein Sohn Ismael beschnitten.
26. An ebendiesem Tag, als Abraham 99 Jahre und Jischmael 13 Jahre voll waren, wurden Abraham und sein Sohn Jischmael beschnitten.
17:27 Und alle seine Hausleute, die im Hause geboren, und die von einem Fremden für Geld gekauft waren, wurden mit ihm zugleich beschnitten.
Kapitel 18
18:1 Und der Ewige erschien ihm in dem Eichenhain des Mamre, während er um die heiße Tageszeit am Eingang des Zeltes saß.
18, 1.
Im Haine von Mamre, er hatte ihm zugeraten, die Beschneidung auszuführen; darum erschien Er ihm in dessen Anteil (Bereschit Rabbah 48:7).
Sass,
Am Eingang des Zeltes, um zu sehen, ob Leute von da oder von dort kämen, und sie in sein Haus zu bringen.
Um die heiße Zeit des Tages, der Heilige, gelobt sei Er, ließ die Sonne aus ihrer Hülle heraustreten, um ihn nicht von Wanderern belästigen zu lassen; weil Er aber sah, wie er sich grämte, dass keine Wanderer kamen, brachte Er die Engel zu ihm in der Gestalt von Männern (Bawa Metzia dort).
18:2 Und er erhob seine Augen, — da sah er drei Männer in der Nähe stehen, und als er sie gewahrte, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes entgegen, und warf sich zur Erde nieder.
2. Und siehe, drei Männer, einer, um Sara die Verheißung zu bringen; einer, um Sedom zu zerstören; und einer, um Abraham zu heilen; weil nicht ein Engel zwei Aufträge erfüllt (Bereschit Rabbah 50:2); das kannst du daran erkennen, dass er sie im ganzen Abschnitt in der Mehrzahl erwähnt, »sie aßen«, »sie sagten zu ihm«; nur bei der Verheißung steht, »er sprach, ich werde zu dir zurückkehren«; und bei der Zerstörung von Sedom sagt er, »denn ich kann nichts tun«, oder »dass ich nicht zerstöre«; Raphael, der Abraham heilte, ging von dort hin, um Lot zu retten, darum heißt es, »als sie sie hinausgeführt hatten, sagte er, rette dein Leben«; daraus lernst du, dass nur einer rettete.
Standen über ihm, vor ihm, (wie Num. 2, 2, »neben ihm
Er sah,
18:3 Und er sprach: Herr, wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden haben sollte, so gehe doch nicht an deinem Knechte vorüber!
3. Er sprach, meine Herren, zum größten von ihnen redete er; er nannte sie alle »Herren«, nur zum größten sagte er, »oh, ziehe nicht vorüber«; und wenn er nicht weiterzog, so würden auch seine Gefährten mit ihm bleiben; nach dieser Erklärung ist die Anrede »meine Herren« nicht heilig (Scheb. 35b; nach einer anderen Erklärung ist die Anrede »mein Herr« heilig; und er bat den Heiligen, gelobt sei Er, auf ihn zu warten, bis er dahingeeilt und die Wanderer bei sich aufgenommen hätte; und obschon diese Worte nach dem Satze, »er lief ihnen entgegen«, stehen, so hatte er sie doch schon vorher gesprochen. Diese Ausdrucksweise kommt zuweilen in Versen vor, wie ich bei der Stelle erklärt habe, (6,3) »mein Geist soll über den Menschen nicht hadern«, die nach dem Verse steht, (5, 32) »Noach zeugte«; und das kann nicht die zeitliche Reihenfolge gewesen sein; vielmehr war die Bestimmung der 120 Jahre 20 Jahre vor dem Inhalt von 5,32. Beide Erklärungen stehen im Bereschit Rabbah.
18:4 Gestattet nur, dass man ein wenig Wasser bringt, damit ihr euch die Füße waschet; dann leget euch unter dem Baume nieder.
4. Möge doch gebracht werden, durch einen Boten; und der Heilige, gelobt sei Er, vergalt es seinen Kindern auch durch einen Boten, so heißt es (Num. 20,11), »Mosche erhob seine Hand und schlug den Felsen«.
Und waschet eure Füße, weil er meinte, sie seien Araber, die sich vor dem Staube ihrer Füße bückten, und er darauf achtete, keinen Götzendienst in sein Haus zu bringen (Bawa Metzia 86b); aber Lot, der nicht darauf achtete, sprach vom Übernachten vor dem Waschen; so heißt es (19,2), »übernachtet und waschet eure Füße«.
Unter dem Baum, (nicht unter dem Balken des Zeltes, sondern) unter dem Baum.
18:5 Und ich will ein Stück Brot bringen, dass ihr euer Herz erquickt — alsdann möget ihr weiter gehen — da ihr doch nun einmal an eurem Knechte vorbeigekommen. Und sie antworteten: Tue also wie du gesprochen!
5. Und erquicket euer Herz, in der Torah, in den Propheten und in den anderen heiligen Schriften finden wir, dass Brot eine Erquickung für das Herz ist; in der Torah, »erquicket euer Herz«; in den Propheten (Richt. 19,5), »erquicke dein Herz mit einem Stück Brot«, in den anderen heiligen Schriften (Ps. 104, 15), »Brot erquickt des Menschen Herz«. R. Chama sagt, es steht hier nicht
Dann mögt ihr weiterziehen, dann mögt ihr gehen.
Weil ihr einmal vorübergekommen; denn um diese Sache bitte ich euch, nachdem ihr einmal mir zu Ehren bei mir vorübergekommen.
Nachdem einmal wie
18:6 Da eilte Abraham ins Zelt zu Sara und sprach: Hole schnell drei Maß feinen Mehls, knete es und backe Kuchen.
6. Mehl, feines Mehl, feines Mehl für Kuchen, Mehl für den Teig der Köche, damit den Topf zu bedecken, um den Schaum abzuschöpfen (Bereschit Rabbah).
18:7 Er selbst aber lief zu den Rindern, nahm ein zartes, schönes junges Rind und gab es dem Diener, der es eilig zubereitete.
7. Ein junges Rind, zart und gut, es waren drei Rinder, um ihnen drei Zungen in Senf zu essen zu geben (Bawa Metzia 86b).
Dem Knaben, das ist Jischmael, um ihn an die Gebote zu gewöhnen (Bereschit Rabbah 48:13).
18:8 Dann nahm er dicke Milch und süße Milch und das junge Rind, das er hatte zubereiten lassen, und setzte es ihnen vor; er aber stand bei ihnen unter dem Baum, während sie aßen.
8. Er nahm Rahm, aber Brot brachte er nicht, weil Sara unrein geworden; denn die Art der Frauen hatte sich an diesem Tage wieder bei ihr eingestellt, und dadurch wurde der Teig unrein (Bawa Metzia 87a).
Rahm, das Fett der Milch, das man oben abschöpft.
Und das junge Rind, das er bereitet hatte, zurechtgemacht hatte; immer, was er zuerst fertig hatte, brachte er und setzte es ihnen vor.
Und sie aßen, es schien so, als sie aßen; daraus lernen wir, dass man nicht gegen den Ortsgebrauch handeln soll (Bawa Metzia dort).
18:9 Da fragten sie: Wo ist Sara, deine Frau? Und er antwortete: Dort im Zelte.
9. Sie sagten zu ihm,
Siehe, sie ist im Zelte, sie ist sittsam.
18:10 Da sprach er: Ich werde übers Jahr wiederkommen, da wird deine Frau Sara einen Sohn haben. Das hörte Sara; sie stand nämlich am Eingang des Zeltes hinter ihm.
10. Ich werde zurückkehren, der Engel verhieß ihm nicht, dass er zu ihm zurückkehren werde, sondern im Auftrage des Ewigen redete er mit ihm, wie (16,10), »der Engel des Ewigen sprach zu ihr, ich werde vermehren«; er hat aber nicht die Macht zu vermehren, wenn nicht im Auftrage des Ewigen; auch hier sprach er im Auftrage des Ewigen so zu ihm (Bereschit Rabbah 53:2). (Elischa sagte zur Schunamit (II Kön. 4, 16), »um diese Zeit im nächsten Jahre umarmst du einen Sohn«; und sie sagte, »nicht doch, Herr, Mann Gottes, täusche deine Magd nicht«, siehe, jene Engel, die Sara die Verheißung brachten, sagten, »um diese Zeit werde ich wiederkommen« (das hast du nicht versprochen). Da antwortete Elischa, »jene Engel, die immer leben und bestehen«, sie konnten sagen, »um diese Zeit werde ich wiederkommen«; ich aber, Fleisch und Blut, heute lebe ich, und morgen kann ich tot sein; ob ich nun lebe oder tot bin, »um diese Zeit wirst du …«)
Um die lebendige Zeit, um diese Zeit im nächsten Jahre; es war Pessach (Seder Olam 5), und am nächsten Pessach wurde Jizchak geboren, weil wir nicht lesen
Um die lebendige Zeit, um diese Zeit, die für euch lebendig sein wird, indem ihr alle unversehrt und am Leben sein werdet.
Er war hinter ihm, der Eingang war hinter dem Engel.
18:11 Nun waren Abraham und Sara alt und hochbetagt. Sara hatte nicht mehr die Weise der Frauen.
11. Es hatte aufgehört zu sein, war von ihr gewichen.
Die Art wie die Frauen, die regelmässige Unreinheit.
18:12 Und lächelnd sprach sie bei sich: Nachdem ich welk geworden, sollte mir noch Wonne werden? Und mein Herr ist ja auch alt!
12. In ihrem Inneren, sie betrachtete ihren Leib und sagte, ist es möglich, dass dieser Leib noch ein Kind tragen wird und diese bereits vertrockneten Brüste noch von Milch fließen werden! (Tanchuma Schoftim).
Jugendfrische,
18:13 Da sprach der Ewige zu Abraham: Warum lacht denn Sara und spricht: Soll ich wirklich noch gebären, da ich doch alt bin?
13. Sollte ich auch wirklich, soll ich auch in Wahrheit gebären! Da ich doch alt geworden bin, die Schrift änderte das Wort um des Friedens willen; denn sie hatte gesagt, und mein Herr ist alt (Bereschit Rabbah 48:18).
18:14 Sollte dem Ewigen etwas zu schwer sein? Zur Zeit werde ich wiederkommen, übers Jahr, da wird Sara einen Sohn haben.
14. Ist etwa zu schwer, wie der Targum übersetzt, ist etwa verhüllt, ist denn irgendeine Sache verborgen, entfernt und verhüllt vor mir, dass ich nicht nach meinem Willen handeln könnte!
Um diese Zeit, um jene bestimmte Zeit, die ich gestern für dich festgesetzt habe, um diese Zeit im nächsten Jahre.
18:15 Da leugnete Sara und sprach: Ich habe nicht gelacht! — denn sie fürchtete sich — Er aber sprach: Nein, du hast doch gelacht!
15. Denn sie fürchtete sich… sondern du hast gelacht, das erste
18:16 Und die Männer machten sich von dort auf und blickten auf Sodom hinab; und Abraham ging mit ihnen, sie zu geleiten.
16. Sie schauten,
Sie zu entlassen, ihnen das Geleite zu geben, weil er meinte, es seien Wanderer.
18:17 Da sprach der Ewige: Sollte ich Abraham verhehlen, was ich vorhabe,
17. Sollte ich verbergen, ist eine Frage;
was ich in Sedom tue, es ist nicht schön für mich, diese Sache ohne sein Wissen zu tun (Bereschit Rabbah 49:2); ich habe ihm dieses Land gegeben, und diese fünf Städte gehören ihm; denn so heißt es (10, 19), »das Gebiet des Kenaani ist von Zidon, bis man nach Sedom und Amora kommt«; ich habe ihn Abraham genannt, Vater der Fülle der Völker; sollte ich die Kinder vernichten und es dem Vater nicht mitteilen, der mich liebt!
18:18 Da doch Abraham zu einem großen und mächtigen Volke werden wird, und alle Völker der Erde durch ihn gesegnet werden sollen?
18. Und Abraham wird sein, der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah 49:1) sagt, das Andenken des Frommen ist zum Segen; weil Er ihn erwähnt hat, segnet Er ihn; der einfache Sinn ist, soll ich vor ihm verbergen, da er doch so lieb vor mir ist, dass er zu einem großen Volke werden wird und alle Völker der Erde sich mit ihm segnen werden.
18:19 Denn ich habe ihn erkoren, damit er seinen Kindern und seinem Hause nach ihm gebiete, den Weg des Ewigen einzuhalten, Recht und Gerechtigkeit zu üben, auf dass der Ewige über Abraham bringe, was er ihm verheißen.
19. Denn ich habe ihn erwählt,
Damit er befehle; denn, er wird seinen Kindern für mich auftragen, meine Wege zu hüten; wenn du aber nach dem Targum übersetzest, ich weiß von ihm, dass er seinen Kindern befehlen wird … dann passt der Ausdruck
Befehle, ist ein Ausdruck der Wiederholung, wie (Job 1, 5), »so pflegte Job zu tun«. »Auf den Ausspruch des Ewigen lagerten sie« (Num. 9, 23).
Damit bringe, so befiehlt er seinen Kindern, »hütet den Weg des Ewigen, damit der Ewige über Abraham bringe …« über das Haus Abrahams steht nicht, sondern über Abraham selbst; daraus lernen wir, dass derjenige, der einen gerechten Sohn aufzieht, ist, als wäre er nicht gestorben (Bereschit Rabbah 49:4).
18:20 So sprach denn der Ewige: Wenn gleich das Geschrei über Sodom und Gomorrha so groß, ihre Versündigung so überaus schwer ist,
20. Der Ewige sprach zu Abraham, Er tat, wie Er gesagt, es ihm nicht zu verbergen.
Fürwahr, es ist groß geworden, jedes sonstige
18:21 So will ich dennoch hinabsteigen und sehen, ob sie ganz so gehandelt, wie es nach den Klagen scheint, die zu mir gedrungen, oder nicht; — ich will es wissen.
21. Ich will mich herablassen, Er lehrte damit die Richter, dass sie Urteile über das Leben nur auf Grund von Augenzeugen fällen dürften, ganz wie ich im Abschnitt der Zerstreuung (11, 5) erklärt habe. Eine andere Erklärung, ich will zum Ende ihrer Handlungen hinabsteigen (es prüfen).
Ob gleich dem Wehegeschrei über sie, über die Provinz.
Das zu mir gekommen, sie getan, und wenn sie bei ihrer Empörung beharren, vollziehe ich Vernichtung an ihnen; wenn sie aber nicht bei ihrer Empörung beharren, will ich bestimmen, was ich tun werde, sie nämlich mit Leiden zu strafen, und werde sie nicht vernichten. Ähnlich finden wir an einer anderen Stelle, (Ex. 33, 5) »und nun lege deinen Schmuck von dir ab, und ich will bestimmen, was ich dir tun werde«; darum ist eine Trennung, das Zeichen
18:22 Da gingen die Männer von dort weg und schlugen die Richtung nach Sodom ein, Abraham aber blieb vor dem Ewigen stehen.
22. Wandten sich von dort, von dem Orte, bis zu dem Abraham sie begleitet hatte.
Und Abraham stand noch vor dem Ewigen; er war aber doch gar nicht hingegangen, vor Ihn hinzutreten; sondern der Heilige, gelobt sei Er, war zu ihm gekommen und hatte zu ihm gesagt, »das Wehegeschrei über Sedom und Amora ist fürwahr groß geworden«; also hätte er schreiben müssen, »der Ewige stand noch über Abraham«; nur, es ist dies eine stilistische Feinheit (Bereschit Rabbah 49:7).
18:23 Und er trat näher und sprach: Wirst du wohl den Unschuldigen mit dem Schuldigen hinraffen?
23. Da trat Abraham hin,
Willst du auch hinwegraffen, willst du ebenfalls hinwegraffen; nach dem Targum Onkelos, der mit »Zorn« übersetzt, ist so die Erklärung, veranlasst Dich der Zorn, dass Du den Gerechten mit dem Frevler hinwegraffst!
18:24 Vielleicht sind fünfzig Gerechte in der Stadt; wirst du sie wohl hinraffen und nicht vielmehr dem ganzen Ort vergeben um der fünfzig Gerechten willen, die darin sind?
24. Vielleicht sind fünfzig Gerechte, zehn Gerechte für jede Stadt; denn es waren fünf Städte. Solltest Du aber sagen, die Gerechten sollen die Frevler nicht retten; warum willst Du die Gerechten töten?
18:25 Fern sei es von dir, dergleichen zu tun, dass du tötest den Unschuldigen mit dem Schuldigen, dass der Unschuldige wäre wie der Schuldige; das sei fern von dir! Der Richter der ganzen Erde, sollte der nicht Gerechtigkeit üben?
25. Fern sei es von Dir, unheilig ist dies für Dich; denn man wird sagen, so ist Sein Brauch; Er vernichtet alle, Gerechte und Frevler, so hast Du dem Geschlecht der Sintflut und dem Geschlecht der Zerstreuung getan (Tanchuma).
Gleich dieser Sache, weder sie noch etwas Ähnliches (Bereschit Rabbah 49:10).
Fern sei es von Dir, auch in der zukünftigen Welt (Tanchuma). —
Sollte der Richter der ganzen Erde, das
18:26 Da sprach der Ewige: Wenn ich in Sodom fünfzig Gerechte in der Stadt finden werde, so will ich dem ganzen Ort um ihretwillen vergeben.
26. Wenn ich in Sedom finden würde … dem ganzen Ort und allen Städten; nur weil Sedom die Hauptstadt und die vornehmste von allen war, machte es die Schrift von Sedom abhängig.
18:27 Und Abraham begann wieder und sprach: Siehe, ich habe mich einmal unterfangen, zu dir, Herr, zu reden; und ich bin doch nur Staub und Asche.
27. Ich habe begonnen, eingewilligt, wie (Ex. 2, 21), »Mosche willigte ein«.
Obschon ich nur Staub und Asche bin; ich war bereits bestimmt, durch die Könige Staub und durch Nimrod Asche zu werden, wäre nicht Dein Erbarmen gewesen, das mir beistand (Bereschit Rabbah 49:11).
18:28 Vielleicht fehlen an den fünfzig Unschuldigen fünf; wirst du wohl die ganze Stadt um der fünfe willen vernichten? Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten, wenn ich dort fünfundvierzig finde.
28. Willst Du zerstören um fünf willen,fürwahr, dann sind neun für jede Stadt, und Du, der Gerechte der Welt, verbindest Dich mit ihnen (Bereschit Rabbah 49:9).
18:29 Und er fuhr fort zu ihm zu reden und sprach: Vielleicht finden sich dort vierzig. Und er antwortete: So werde ich es nicht tun um der vierzig willen.
29. Vielleicht werden dort vierzig gefunden, dass sie vier Städte retten; und so würden dreißig drei von ihnen, oder zwanzig zwei, und zehn eine von ihnen retten.
18:30 Und er sprach: Mein Herr zürne doch nicht, wenn ich rede. Vielleicht finden sich dort dreißig. Und er antwortete: So werde ich es nicht tun, wenn ich dort dreißig finde.
18:31 Und er sprach: Siehe, ich habe mich einmal unterfangen, zu dir, Herr, zu reden. Vielleicht finden sich dort zwanzig. Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten um der zwanzig willen.
31. Ich habe begonnen, eingewilligt, wie (Ex. 2, 21), »Mosche willigte ein«.
18:32 Und er sprach: Mein Herr zürne doch nicht, wenn ich nur das eine Mal noch rede. Vielleicht finden sich dort zehn. Und er antwortete: Ich werde sie nicht vernichten um der zehn willen.
32. Vielleicht werden dort zehn gefunden, auf weniger bat er nicht, da er sagte, im Geschlecht der Sintflut waren acht Gerechte, Noach und seine Söhne und ihre Frauen, und sie retteten ihr Geschlecht nicht; und auf neun durch Verbindung (mit dem Ewigen) hatte er bereits gebeten und sie nicht gefunden.
18:33 Und der Ewige ging hinweg, als er aufgehört hatte, mit Abraham zu reden; Abraham aber kehrte an seinen Ort zurück.
33. Der Ewige ging, als der Verteidiger schwieg, entfernte sich der Richter (Bereschit Rabbah).
Und Abraham kehrte an seinen Ort zurück, als der Richter sich entfernt hatte, entfernte sich auch der Verteidiger, und der Ankläger klagte an; darum begaben sich die beiden Engel nach Sedom, um es zu zerstören, einer, Sedom zu zerstören, und einer, um Lot zu retten; das war derselbe, der gekommen war, Abraham zu heilen; der dritte aber, der gekommen war, Sara die Verheißung zu bringen, hatte sich entfernt, als er seinen Auftrag ausgeführt hatte.
Kapitel 19
19:1 Die beiden Engel aber kamen nach Sodom am Abend, als Lot gerade am Tore von Sodom saß. Und als er sie sah, stand er auf, ging ihnen entgegen und warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder.
19, 1 Die Engel, und an anderer Stelle nennt er sie Männer; wenn die Gottesgegenwart bei ihnen war, nennt er sie Männer (Bereschit Rabbah 50:2); andere Erklärung, neben Abraham, dessen Kraft groß war und bei dem die Engel regelmäßig wie Männer verkehrten, nennt er sie Männer; neben Lot aber nennt er sie Engel.
Am Abend, haben denn die Engel von Chebron bis Sedom so lange gebraucht? Nur, es waren Engel des Erbarmens; und darum warteten sie, vielleicht würde Abraham Sedom erfolgreich verteidigen können (Bereschit Rabbah 50:1).
Lot saß im Tore von Sedom, ist ohne Waw geschrieben
Und Lot sah, das hatte er im Hause Abrahams gelernt, sich nach Wanderern zu bemühen (Bereschit Rabbah 50:4).
19:2 Und er sprach: Hört doch, meine Herren, kehrt doch über Nacht in das Haus eures Knechtes ein und waschet euch die Füße: und morgen früh möget ihr dann eures Weges ziehen. Sie aber sprachen: Nein, wir wollen auf der Straße übernachten.
2. Seht doch, meine Herren, seht doch, ihr seid Herren über mich, nachdem ihr bei mir vorübergekommen.
Andere Erklärung, seht doch, ihr müsst euch vor diesen Frevlern hüten, dass sie euch nicht bemerken; und dafür gebe ich euch folgenden guten Rat, tretet doch näher, gehet nicht den gerade Weg zu meinem Hause, sondern einen Umweg, damit sie nicht merken, dass ihr dort eintretet; darum steht
Übernachtet und waschet eure Füße, ist er denn die Art der Menschen, erst zu übernachten und erst dann sich zu waschen, und ferner, siehe, Abraham hatte zu ihnen zuerst gesagt, »waschet eure Füße«; nur Lot sagte so: »Wenn die Leute von Sedom kommen und sehen, dass sie ihre Füße schon gewaschen haben, werden sie mich verleumden und sagen, es sind schon zwei oder drei Tage vorübergegangen, seitdem sie in dein Haus gekommen, und du hast es uns nicht mitgeteilt«; darum sagte er, es ist besser, dass sie sich mit dem Staub ihrer Füße hier aufhalten, damit sie aussehen, als ob sie jetzt erst gekommen; darum übernachtet erst, und dann waschet euch (Bereschit Rabbah 50:4).
Sie sagten, nein; zu Abraham hatten sie gesagt, so sollst du tun; von hier lernen wir, dass man sich einem Kleineren gegenüber erst weigern, aber sich nicht weigern darf einem größeren gegenüber (Bereschit Rabbah 50:4).
Sondern auf der Straße wollen wir übernachten, dieses
19:3 Als er aber sehr in sie drang, kehrten sie bei ihm ein und gingen in sein Haus; er bereitete ihnen ein Mahl, buk ungesäuerte Kuchen, und sie aßen.
3. Sie traten zu ihm hin, krümmten den Weg zu seinem Hause hin (Bereschit Rabbah 50:4).
Und er buk ungesäuerte Brote, es war Pessach (Bereschit Rabbah 48:12).
19:4 Noch hatten sie sich nicht niedergelegt, da umringten die Männer der Stadt, die Männer von Sodom, das Haus, jung und alt, das ganze Volk, von allen Enden.
4. Bevor sie sich niedergelegt hatten, und die Leute der Stadt, die Leute von Sedom; so wird es im Bereschit Rabba 50:5 erklärt, bevor sie sich niederlegten, waren die Leute der Stadt im Munde der Engel; denn sie fragte Lot, wie ihr Charakter und ihre Handlungen seien; und er antwortete ihnen, die meisten sind Frevler; während sie noch von ihnen sprachen, da umringten die Leute von Sedom; der einfache Sinn des Verses ist, und die Leute der Stadt umringten das Haus, weil sie aber Frevler waren, werden sie Leute von Sedom genannt, wie der Vers sagt (13, 13), »die Leute von Sedom waren schlecht und sündig«.
Das ganze Volk von allen Enden, von einem Ende der Stadt bis zum anderen Ende; denn keiner wehrte ihnen, da nicht ein Gerechter unter ihnen war (Bereschit Rabbah 50:5).
19:5 Und sie schrien zu Lot hinein: Wo sind die Männer, die heut Nacht zu dir gekommen sind? Bringe sie uns heraus, dass wir ihnen beiwohnen!
5. Dass wir sie erkennen, sie missbrauchen, wie Vers 8, die noch keinen Mann kannten, nicht geehelicht worden (Bereschit Rabbah).
19:6 Da ging Lot zu ihnen hinaus, an den Eingang. — Die Türe aber schloss er hinter sich zu. —
19:7 Und er sprach: Meine Brüder, handelt doch nicht so schlecht!
19:8 Seht doch, ich habe zwei Töchter, denen noch kein Mann beigewohnt. Diese will ich euch herausbringen; tut mit ihnen, wie es euch gut dünkt; nur diesen Männern tut nichts, da sie doch nun einmal unter den Schutz meines Daches gekommen sind!
8. Diesen
Weil sie einmal gekommen; fürwahr, diese Wohltat sollt ihr mir zu Ehren tun, weil sie einmal in den Schatten meines Balkens gekommen; der Targum übersetzt auch »in den Schatten meines Balkens«; der Targum für
19:9 Sie aber sprachen: Tritt bei Seite! — Der eine Mensch kommt zu uns als Fremder und will den Richter spielen! Nun wollen wir mit dir noch schlimmer verfahren, als mit jenen! Und sie drangen mit aller Gewalt auf Lot ein und kamen immer näher, und versuchten, die Tür zu erbrechen.
9. Sie sagten, geh fort,
Die Tür, das ist der Teil des Eingangs, der sich dreht, um zu schließen und zu öffnen.
19:10 Da streckten die Männer ihre Hand aus, zogen Lot zu sich ins Haus und schlossen die Türe zu.
19:11 Die Männer aber, die am Eingange des Hauses waren, schlugen sie mit Blindheit, von Klein bis Groß, so dass sie sich vergebens bemühten, den Eingang zu finden.
11. Am Eingang, das ist die Öffnung, durch die man hinein- und hinausgeht.
Mit Blindheit, Plage der Blindheit (siehe Raschi II Kön. 6, 18).
Von Klein bis groß, die Kleinen hatten zuerst mit der Sünde angefangen, so heißt es, »vom Knaben bis zum Greis«; darum fing auch die Strafe bei ihnen an (Bereschit Rabbah 50:8).
19:12 Da sprachen die Männer zu Lot: Wen hast du sonst noch hier? Eidam, Söhne, Töchter, all deine Angehörigen in der Stadt bringe aus dem Orte hinaus.
12. Hast du hier noch, der einfache Sinn des Verses ist, wen hast du noch in dieser Stadt außer deiner Frau und deinen Töchtern im Hause.
Einen Schwiegersohn, deine Söhne und deine Töchter, wenn du noch einen Schwiegersohn oder Söhne und Töchter hast, führe sie aus dem Orte hinaus.
Deine Söhne, die Söhne deiner verheirateten Töchter. Der aggadische Midrasch erklärt
19:13 Denn wir vernichten diesen Ort. Weil so großes Geschrei über sie vor den Ewigen gekommen, hat der Ewige uns ausgesandt, sie zu vernichten.
19:14 Da ging Lot hinaus und redete mit seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter nehmen sollten, und sprach: Auf, gehet aus diesem Orte hinweg, denn der Ewige vernichtet die Stadt! Seinen Schwiegersöhnen aber schien es, er triebe Scherz mit ihnen.
14. Seinen Schwiegersöhnen, er hatte zwei verheiratete Töchter in der Stadt.
Die seine Töchter genommen, denen die Töchter im Hause angetraut waren (Bereschit Rabbah 50:9)
19:15 Als aber die Morgenröte anbrach, drangen die Engel in Lot und sprachen: Auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die hier sind, dass du nicht hinweggerafft wirst durch die Sünde der Stadt.
15. Drängten, wie der Targum übersetzt, sie drängten, trieben ihn zur Eile an.
Die sich vorfinden, die im Hause dir zur Hand sind, um sie zu retten; es gibt hierzu einen aggadischen Midrasch, dies ist aber die einfache Erklärung des Verses.
Dass du nicht hinweggerafft werdest,
19:16 Er zögerte, — da ergriffen die Männer ihn, seine Frau und seine beiden Töchter bei der Hand, weil der Ewige sich seiner erbarmte, führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt.
16. Er zögerte, um sein Vermögen zu retten.
Da ergriffen sie, einer von ihnen war gesandt, um ihn zu retten, und der andere, um Sedom zu zerstören; darum heißt es, »er sprach, rette dich«, und heißt nicht, »sie sprachen« (Bereschit Rabbah 50:11).
19:17 Und als sie sie hinausführten, sagte der Eine: Nun rette dein Leben, sieh dich nicht um und stehe in dem ganzen Umkreise nicht still! Ins Gebirge rette dich, dass du nicht hinweggerafft werdest!
17. Rette dein Leben, es ist genug für dich, wenn du die Menschen rettest; schone nicht dein Vermögen.
Schaue nicht hinter dich, du hast mit ihnen gefrevelt, und nur durch das Verdienst Abrahams wirst du gerettet; darum bist du nicht würdig, ihre Strafe zu sehen, während du gerettet wirst (Bereschit Rabbah 50:11).
Im ganzen Umkreis; Umkreis des Jarden.
Rette dich ins Gebirge, fliehe zu Abraham, der im Gebirge wohnt; denn so heißt es (12, 8), »und zog von dort ins Gebirge«; und auch jetzt wohnte er dort, so heißt es (13, 3), »an dem Ort, wo sein Zelt das erste mal gewesen war«; zwar steht (dort 18), »Abraham schlug sein Zelt auf… im Haine Mamre«; er hatte aber viele Zelte, die sich bis Chebron hinzogen.
Rette dich, die Bedeutung ist entschlüpfen, und so bedeutet
19:18 Da sprach Lot zu ihnen: Nicht doch, Herr!
18. Nicht doch, o Ewiger, unsere Lehrer sagen (Scheb. 35b), dass dieser Name heilig, weil bei ihm steht, mich am Leben zu erhalten; das ist derjenige, der die Macht hat, zu töten und zu beleben; der Targum übersetzt, bitte doch Ewiger.
Nicht doch, saget nicht zu mir, dass ich mich ins Gebirge retten solle.
Doch, ist der Ausdruck der Bitte.
19:19 Sieh doch, dem Knecht hat Gnade in deinen Augen gefunden, und du hast mir die große Liebe erwiesen, mein Leben zu erhalten; nun aber kann ich mich nicht ins Gebirge retten, das Verderben könnte mich erreichen, und ich müsste sterben.
19. Dass mich nicht das Unglück erreiche, solange ich neben den Leuten von Sedom war, sah der Heilige, gelobt sei Er, meine Handlungen und die Handlungen der Leute der Stadt, und so erschien ich als gerecht und wert, gerettet zu werden; wenn ich aber zu dem Gerechten komme, bin ich wie ein Frevler. So sagte auch die Zarfit zu Elijahu, »du bist zu mir gekommen, so dass meiner Schuld gedacht wird?« (I Kön. 17,18), solange du nicht zu mir gekommen, sah der Heilige, gelobt sei Er, meine Werke und die Werke meines Volkes, und ich war eine Gerechte in ihrer Mitte; da du aber zu mir gekommen, so bin ich im Verhältnis zu deinen Werten eine Frevlerin (Bereschit Rabbah 50:11).
19:20 Sieh doch, diese Stadt hier ist so nahe, dass ich wohl dahin fliehen kann, und sie ist unbedeutend, dorthin möchte ich mich retten, — sie ist ja nur unbedeutend — dass ich am Leben bleibe.
20. Diese Stadt ist nahe, ihre Besiedlung ist jung; sie ist erst vor kurzem erbaut worden; darum ist ihr Maß noch nicht voll (Schabbat 10b). Und wieviel betrug ihre Jugend? Seit dem Geschlecht der Zerstreuung, da die Menschen zerstreut wurden und anfingen, ein jeder sich an seinem Orte niederzulassen — die Zerstreuung war im Todesjahre von Peleg —, seit damals bis jetzt waren 52 Jahre. Denn Peleg starb im Jahre 48 von Abraham; wieso? Peleg lebte, nachdem er Reu gezeugt, 209 Jahre; nimm davon 32 bis zur Geburt von Serug, von da 30 bis zur Geburt von Nachor, sind 62, von Nachor bis zur Geburt von Terach 29, sind 91, von da bis zur Geburt Abrahams 70, sind 161; füge noch 48 hinzu, so hast du 209; in jenem Jahre war die Zerstreuung. Als nun Sedom zerstört wurde, war Abraham 99 Jahre alt; also sind vom Geschlecht der Zerstreuung bis dahin 52 Jahre; Zoar aber wurde ein Jahr später besiedelt, als die Erbauung von Sedom und der anderen Städte war; darum heißt es, ich möchte mich doch
Fürwahr, sie ist klein, fürwahr, ihre Sünden sind wenig, und du kannst sie lassen.
Dass ich am Leben bleibe in ihr, das ist der Midrasch; der einfache Sinn des Verses ist, fürwahr, sie ist eine kleine Stadt, es sind wenig Menschen in ihr; darum brauchst du keinen Wert darauf zu legen, wenn du sie lässt, dass ich in ihr am Leben bleibe.
19:21 Und er erwiderte ihm: Auch hierin will ich Rücksicht auf dich nehmen, dass ich die Stadt nicht zerstöre, von der du gesprochen.
21. Auch in dieser Sache, nicht genug für dich, dass du gerettet wirst; sondern auch die ganze Stadt werde ich um deinetwillen retten.
Ich zerstöre wie
19:22 Eile, rette dich dorthin! denn ich kann nichts tun, bis du dorthin gekommen. Darum nannte man die Stadt Zoar.
22. Denn ich kann nichts tun, das ist die Strafe der Engel dafür, dass sie gesagt hatten, »denn wir zerstören«, und die Sache von sich abhängig gemacht hatten; darum wichen sie nicht von dort, bis sie gezwungen waren zu sagen, dass die Sache nicht in ihrer Macht liege (Bereschit Rabbah zu 50:9).
Denn ich kann nicht,
Darum gab man der Stadt den Namen Zoar, darum, weil sie
19:23 Als die Sonne aufgegangen und Lot in Zoar angekommen war,
19:24 Da ließ der Ewige auf Sodom und Gomorrha Schwefel und Feuer regnen — vom Ewigen aus, vom Himmel herab —
24. Und der Ewige ließ regnen, überall, wo es heißt, »und der Ewige«, meint man Ihn und Sein Gericht (Bereschit Rabbah 51:2).
Ließ auf Sedom regnen; beim Anbruch des Morgens, wie es heißt, »als der Morgen anbrach«, in der Stunde, da der Mond mit der Sonne am Himmel steht; weil manche von ihnen die Sonne anbeteten und manche den Mond, sagte der Heilige, gelobt sei Er, wenn ich sie am Tag strafe, werden die Mondanbeter sagen, wenn es bei Nacht gewesen wäre, in der der Mond herrscht, wären wir nicht zerstört worden; und wenn ich sie bei Nacht strafe, werden die Sonnenanbeter sagen, wenn es am Tag gewesen wäre, an dem die Sonne herrscht, wären wir nicht zerstört worden; darum steht, »als der Morgen anbrach«, und Er strafte sie in der Stunde, da die Sonne und der Mond herrschten (Bereschit Rabbah 50:2).
Ließ Schwefel und Feuer regnen, zuerst Regen, und daraus wurde Schwefel und Feuer (Mechilta Beschalach 15).
Vom Ewigen, es ist die Art der Verse, so zu sprechen, wie (4, 23) »Frauen Lemechs«; und er sagt nicht, »meine Frauen«; so sagte auch David (I Kön. 1, 33), »nehmet die Knechte eures Herrn mit euch«, und sagte nicht, »meine Knechte«; ebenso sagte Achaschwerosch (Esth. 8, 8), »im Namen des Königs«, und sagte nicht, »in meinem Namen«; so sagt er auch hier, »vom Ewigen«, und sagt nicht, von Ihm (Bereschit Rabbah 51:2).
Vom Himmel, das ist, was der Vers sagt (Job. 36, 31), »mit ihm richtet Er die Völker«; wenn Er kommt, die Menschen zu züchtigen, bringt Er Feuer vom Himmel über sie, wie Er Sedom getan; und wenn Er kommt, das Man vom Himmel herabfallen zu lassen, (Ex. 16,4) »siehe, ich lasse euch Brot vom Himmel regnen« (Sanhedrin 38b).
19:25 Und zerstörte alle diese Städte und den ganzen Umkreis und alle Bewohner der Städte und das Gewächs des Erdreichs.
25. Er zerstörte die Städte … alle vier lagen auf einem Felsen, und Er wandte sie um, von oben nach unten, so heißt es (Job. 28,9), »an den Felsen legte Er Seine Hand« (Bereschit Rabbah 51:4).
19:26 Und seine Frau schaute sich hinter ihm um, da ward sie zu einer Salzsäule.
26. Seine Frau schaute sich hinter ihm um, hinter Lot.
Und ward zu einer Salzsäule, durch Salz hatte sie gesündigt, und durch Salz wurde sie geschlagen; er hatte zu ihr gesagt, »gib diesen Fremden etwas Salz«; da hatte sie ihm geantwortet, »auch diesen schlechten Gebrauch willst du an diesem Orte einführen!« (Bereschit Rabbah 50:4).
19:27 Abraham aber begab sich des Morgens früh an den Ort, an dem er vor dem Angesichte des Ewigen gestanden,
19:28 Und blickte hinab auf Sodom und Gomorrha und das ganze Land des Jordankreises; da sah er Rauch aus der Erde aufsteigen, gleich dem Rauche eines Kalkofens.
28. Der Dampf, eine Rauchsäule, Fackel in anderen Sprachen.
Kalkofen, eine Grube, in der man die Steine zu Kalk brennt; das ist unter jedem Kalkofen in der Torah zu verstehen.
19:29 So geschah es, als Gott die Städte des Jordankreises vernichtete, da gedachte Gott des Abraham und geleitete Lot mitten aus der Zerstörung, als er die Städte zerstörte, in denen Lot gewohnt hatte.
29. Gedachte Gott Abrahams, wieso bezieht sich das Gedenken Abrahams auf Lot? Er gedachte, dass Lot gewusst, dass Sara Abrahams Frau war; und gehört, wie Abraham in Ägypten von Sara sagte, »sie ist meine Schwester«, und die Sache nicht aufgedeckt hatte, weil er Mitleid mit ihm hatte; darum verschonte auch ihn der Heilige, gelobt sei Er (Bereschit Rabbah 51:6).
19:30 Und Lot zog von Zoar hinauf und wohnte im Gebirge und seine beiden Töchter mit ihm, denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben; so wohnte er denn mit seinen beiden Töchtern in einer Höhle.
30. Denn er fürchtete sich, in Zoar zu bleiben, weil es nahe bei Sedom war.
19:31 Da sprach die Altere zur Jüngeren: Unser Vater ist alt, und kein Mann ist mehr auf Erden, der uns beiwohnen könnte nach der Sitte aller Welt.
31. Unser Vater ist alt, und wenn nicht jetzt, wann dann? Vielleicht stirbt er oder hört auf zu zeugen.
Und ein Mann ist nicht im Lande, sie meinten, die ganze Welt sei zerstört wie im Geschlecht der Sintflut (Bereschit Rabbah 51:8).
19:32 Komm, geben wir unserm Vater Wein zu trinken und legen uns zu ihm, damit wir durch unsern Vater Nachkommen ins Leben rufen.
19:33 Da gaben sie ihrem Vater in jener Nacht Wein zu trinken, und die Ältere ging hin und legte sich zu ihrem Vater. Er aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte, noch wie sie aufstand.
33. Sie gaben ihm zu trinken, es fand sich Wein bei ihnen in der Höhle, um von ihnen zwei Völker hervorgehen zu lassen (Bereschit Rabbah).
Sie wohnte bei ihrem Vater; aber bei der jüngeren steht, »sie wohnte bei ihm«; die jüngere, weil sie nicht mit der Entartung begonnen, sondern die Schwester sie dazu überredet hatte, schont die Schrift und nennt ihre Schande nicht deutlich; von der älteren aber, die mit der Entartung begonnen hatte, sagt es die Schrift deutlich aus.
Auf
19:34 Am andern Tage sprach die Ältere zur Jüngeren: Du, ich habe gestern Nacht bei meinem Vater gelegen, geben wir ihm auch diese Nacht Wein zu trinken, dann geh hin und lege dich zu ihm, damit wir durch unsern Vater Nachkommen ins Leben rufen.
19:35 Da gaben sie auch diese Nacht ihrem Vater Wein zu trinken, und die Jüngere stand auf und legte sich zu ihm; er aber merkte nicht, wie sie sich zu ihm legte, noch wie sie aufstand.
19:36 So fühlten sich Mutter die beiden Töchter Lots von ihrem Vater.
36. Sie wurden Mütter, zwar wird eine Frau von der ersten Annäherung nicht Mutter, aber diese herrschten über sich und hatten selbst ihre Jungfräulichkeit entfernt, so dass sie von der ersten Annäherung Mütter wurden (Bereschit Rabbah 51:11).
19:37 Und die Ältere gebar einen Sohn und nannte ihn Moab; dieser ist der Stammvater der heutigen Moabiter.
37. Moab, diese war nicht verschämt und sagte deutlich, dass er ihrem Vater entstammte; aber die jüngere benannte ihn mit einem reinen Ausdruck und erhielt ihren Lohn dafür in den Tagen Mosches; so hießt es bei den Söhnen Amons (Deut. 2, 19), »fange nicht mit ihnen an«, in keiner Weise; bei Moab aber verbietet er nur, mit ihnen Krieg zu führen, erlaubte ihnen aber, sie einzuschüchtern (Bereschit Rabbah).
19:38 Und auch die Jüngere gebar einen Sohn und nannte ihn Ben-Ammi; dieser ist der Stammvater der heutigen Ammoniter.
Kapitel 20
20:1 Und Abraham zog von dort weg in das Südland, ließ sich zwischen Kadesch und Schur nieder und hielt sich eine Zeit lang in Gerar auf.
20, 1. Abraham brach von dort auf, als er sah, dass die Städte zerstört waren und keine Wanderer mehr kamen, brach er von dort auf; andere Erklärung: um sich von Lot zu entfernen, über den sich ein schlechter Name verbreitet hatte, dass er zu seinen Töchtern gekommen (Bereschit Rabbah 52:3-4).
20:2 Und er erzählte von seiner Frau Sara, sie sei seine Schwester. Und Abimelech, König von Gerar, schickte hin und nahm Sara zu sich.
2. Da sagte Abraham, hier ließ er sich nicht die Erlaubnis geben, sondern tat es wieder ihren Willen, ohne ihr Einverständnis, weil sie dadurch bereits in das Haus Pharaos gebracht worden war (Bereschit Rabbah 52:4).
Von Sara, seiner Frau, über Sara, seine Frau, ähnlich (I Sam. 4, 19) »über die Wegnahme der Lade Gottes«, (dort 22) »ob ihres Schwiegervaters und ihres Mannes«, beides
20:3 Da kam Gott zu Abimelech im nächtlichen Traume und sprach zu ihm: Du musst sterben wegen der Frau, die du genommen hast; denn sie ist einem Gatten zu eigen!
20:4 Abimelech aber hatte sich ihr nicht genähert. Und er sprach: Herr, wirst Du denn auch ein unschuldig Volk töten?
4. War ihr nicht genaht, der Engel verhinderte ihn, wie es weiter heißt, »ich ließ nicht zu, dass du sie berührtest«.
Willst Du auch ein gerechtes Volk töten, auch wenn es gerecht ist, willst Du es töten? Ist vielleicht so Deine Art, die Völker ohne Grund zu vernichten; hast Du so dem Geschlecht der Sintflut und dem Geschlecht der Zerstreuung getan? So werde ich auch sagen, Du habest sie ohne Ursache getötet, wie Du drohst, mich zu töten (Bereschit Rabbah 52:6).
20:5 Hat er nicht selbst mir gesagt: »Sie ist meine Schwester?« und auch sie, hat sie nicht ebenfalls gesagt: »Er ist mein Bruder!« In der Unschuld meines Herzens und mit reinen Händen habe ich dies getan!
5. Auch sie, fügt ihre Knechte, Kamel- und Eseltreiber hinzu; alle fragte ich, und sie sagten mir, er ist ihr Bruder (Bereschit Rabbah 52:6).
In der Einfalt meines Herzens, ich dachte nicht zu sündigen.
Und in der Reinheit meiner Hände, ich bin rein von der Sünde; denn ich habe sie nicht berührt.
20:6 Da sprach Gott zu ihm im Traume: Auch ich weiß es, dass du dies in der Unschuld deines Herzens getan hast, und ich war’s, der dich zurückhielt, gegen mich zu sündigen; darum habe ich dir nicht gestattet, sie zu berühren.
6. Ich weiß, dass in der Einfalt deines Herzens, es ist wahr, du dachtest zuerst nicht daran, zu sündigen; aber Reinheit der Hände ist nicht bei dir vorhanden (das heißt, Unlauterkeit der Hände ist bei dir) (Bereschit Rabbah 52:6).
Ich erlaubte dir nicht, es kam nicht von dir, dass du sie nicht berührt hast; sondern ich habe dich zurückgehalten, dass du nicht sündigtest; und ich gab dir keine Kraft dazu; ebenso (31,7), »Gott erlaubte ihm nicht«; ebenso (Richt. 15,1), »ihr Vater erlaubte ihm nicht, zu kommen«.
20:7 Nun aber gib des Mannes Frau zurück, denn er ist ein Prophet; er wird für dich beten, dass du am Leben bleibst. Gibst du sie aber nicht zurück, so wisse, dass du sterben musst, du und all die Deinen.
7. Gib die Frau des Mannes zurück, und glaube nicht, sie würde in seinen Augen hässlich sein, und er würde sie nicht annehmen, oder er würde dich hassen und nicht für dich beten. (Da sagte Abimelech zu Ihm, wer wird ihm offenbaren, dass ich sie nicht berührt habe; Er antwortete ihm…)
Er ist ein Prophet und weiß, dass du sie nicht berührt hast, darum wird er für dich beten (Bereschit Rabbah 52:8, Bab. kam. 92a).
20:8 Und Abimelech stand des Morgens früh auf, rief alle seine Diener und teilte ihnen selbst alle diese Worte mit; da gerieten die Leute in große Furcht.
20:9 Und Abimelech rief Abraham und sprach zu ihm: Was hast du uns getan? Worin habe ich gegen dich gesündigt, dass du mich und mein Reich zu einer so großen Sünde gebracht hast? Taten, die nicht geschehen sollten, hast du gegen mich geübt!
9. Taten, die nicht geschehen dürfen; eine Plage, die nicht gewohnt ist, ein Geschöpf zu befallen, ist durch dich über uns gekommen, Verschließung aller unteren Leibesöffnungen und der Ohren und der Nase (Bereschit Rabbah).
20:10 Und Abimelech sprach zu Abraham: Was hast du denn bei uns gesehen, dass du dies getan hast?
20:11 Da antwortete Abraham: Ich dachte, gewiss ist keine Gottesfurcht an diesem Orte, und man wird mich töten um meiner Frau willen.
11. Nur keine Gottesfurcht, wenn ein Fremder in eine Stadt kommt, fragt man ihn betreffs Speise und Trank, oder fragt man ihn über seine Frau, »ist das deine Frau, oder ist das deine Schwester?« (Bab. kam. dort).
20:12 Und sie ist auch in Wirklichkeit meine Schwester, die Tochter meines Vaters, nur nicht die Tochter meiner Mutter, und sie wurde meine Frau.
12. Sie ist meine Schwester, die Tochter meines Vaters, und die Tochter des Vaters ist einem Sohne Noachs erlaubt; denn bei den Völkern der Welt wird nicht nach der väterlichen Abstammung gerechnet; um seine Worte zu rechtfertigen, antwortete er ihnen so. Wenn du aber fragen wirst, sie war doch die Tochter seines Bruders? Kindeskinder sind jedoch wie Kinder, darum war sie auch die Tochter von Terach; ebenso sagte er zu Lot (13, 8), »denn wir sind Männer, die Brüder sind«.
Nur nicht die Tochter meiner Mutter, Haran war von einer anderen Mutter (Bab. kam. dort).
20:13 Als mich nun Gott aus meines Vaters Haus in die Fremde wandern hieß, sprach ich zu ihr: Diese Liebe wollest du mir erweisen: An jedem Orte, zu dem wir kommen, sage von mir: Er ist mein Bruder.
13. Es war, als mich wandern hieß, Onkelos hat nach seiner Art übersetzt; man kann die Sache aber auch so erklären, wie die Worte im Zusammenhang stehen, als der Heilige, gelobt sei Er, mich aus meinem Vaterhaus führte, dass ich umherziehe und von Ort zu Ort wandere, wusste ich, dass ich durch einen Ort von Frevlern kommen würde, und sage zu ihr, das ist deine Wohltat.
Als mich wandern hieß,
Sage von mir,
20:14 Da nahm Abimelech Schafe und Rinder, Knechte und Mägde und schenkte sie dem Abraham und gab ihm seine Frau Sara wieder.
14. Und er gab Abraham, damit er sich besänftigen lasse und für ihn bete.
20:15 Und Abimelech sprach: Siehe, mein Land liegt vor dir; wo es dir wohlgefällt, lasse dich nieder.
15. Siehe, mein Land ist vor dir, aber Pharao hatte zu ihm gesagt, hier ist deine Frau, nimm sie und gehe; denn er fürchtete sich, weil die Ägypter in Unzucht versunken waren.
20:16 Zu Sara aber sprach er: Hier gebe ich deinem Bruder tausend Silberlinge; dies diene dir zur Ehrenrettung gegen alle, die bei dir sind, und vor jedem wirst du gerechtfertigt sein.
16. Und zu Sara sagte er, Abimelech, sie zu ehren, um sie zu besänftigen; siehe, ich habe dir diese Ehre erwiesen, ich habe deinem Bruder Geld gegeben, von dem du gesagt, er sei dein Bruder; siehe, das Geld und diese Ehre seien dir eine Hülle für die Augen.
Für alle, die bei dir sind, sie müssen ihre Augen bedecken, dass sie dich nicht geringschätzen; denn hätte ich dich leer zurückgeschickt, so könnten sie sagen, nachdem er Spott mit ihr getrieben, hat er sie zurückgegeben; jetzt aber, da ich gezwungen wurde, viel Geld herzugeben und dich zu besänftigen, werden sie wissen, dass ich dich gegen meinen Willen zurückschicken musste, und zwar infolge des Wunders.
Bei allen, bei allen Bewohnern der Welt.
Bist du gerechtfertigt, du wirst den Mund öffnen können, um zu rechten und diese sichtbaren Beweise zu zeigen. Der Ausdruck
20:17 Und Abraham betete zu Gott, und Gott heilte Abimelech und dessen Frau und Mägde, dass sie gebaren.
17. Sie gebaren, wie der Targum sagt, sie wurden befreit; ihre Öffnungen wurden wieder geöffnet und konnten herausgeben, das ist ihr Gebären.
20:18 Denn der Ewige hatte jeden Schoß im Hause Abimelechs geschlossen, um Saras, der Frau Abrahams, willen.
18. Vor jedem Mutterschoß, vor jeder Öffnung.
Um Saras willen, nach dem Worte von Sara (Bereschit Rabbah 52:13).
Kapitel 21
21:1 Und der Ewige bedachte Sara, wie er gesagt, und der Ewige that an Sara, wie er gesprochen.
21, 1. Der Ewige bedachte Sara, er schließt diesen Abschnitt an den obigen an, um dich zu lehren, dass wer für den anderen betet, während er selbst diese Sache braucht, zuerst erhört wird (Bab. kam. 92a); denn so heißt es, »da betete«, und gleich darauf, »und der Ewige bedachte Sara«; Er hatte sie bereits bedacht, bevor Er Abimelech heilte.
Bedachte Sara, wie Er gesagt, mit Mutterschaft;
wie Er gesprochen, mit der Geburt; und wo ist das Sagen, und wo ist das Sprechen? Das Sagen (17, 19), »Gott sagte, in Wahrheit, deine Frau Sara«; das Sprechen (15, 4), »das Wort des Ewigen erging an Abram, beim Bund zwischen den Stücken«; dort steht, »dieser wird dich nicht beerben«, und Er brachte den Erben, der von Sara stammte.
Der Ewige tat Sara, wie Er gesprochen, zu Abraham, Sara wird einen Sohn haben.
21:2 Sie fühlte sich Mutter und gebar dem Abraham einen Sohn in seinem hohen Alter, zu der Zeit, die Gott gesagt hatte.
2. Um die Zeit, die Er gesprochen, R. Judan und R. Chama, R. Judan sagt, das lehrt, dass er mit neun Monaten geboren wurde, dass man nicht sage, er stamme von Abimelech; und R. Chama sagt, mit sieben Monaten (Bereschit Rabbah). Um die Zeit, die Er mit ihm gesprochen, Er hatte ihm die Zeit gesagt, Er hatte gesagt und festgesetzt; als Er nämlich zu ihm sprach, um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen, hatte Er einen Einschnitt in die Wand gemacht und zu ihm gesagt, wenn die Sonne im nächsten Jahre diesen Einschnitt erreicht, wird Sara gebären (Tanchuma).
In seinem Alter, die Züge seines Angesichtes glichen den seinigen (Bereschit Rabbah).
21:3 Und Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren worden, den ihm Sara geboren, Isaak.
21:4 Und Abraham beschnitt seinen Sohn Isaak, als er acht Tage alt war, wie ihm Gott geboten.
21:5 Abraham aber war hundert Jahre alt, als ihm sein Sohn Isaak geboren wurde.
21:6 Und Sara sprach: Zum Lachen ist es, was mir Gott getan! Jeder, der es hört, wird über mich lachen!
6. Wird mit mir lachen, sich über mich freuen, der aggadische Midrasch sagt, viele Unfruchtbare wurden mit ihr bedacht, viele Kranke an jenem Tage geheilt, viele Gebete mit ihr erhört, und viel Lachen war in der Welt (Bereschit Rabbah 53:8).
21:7 Und sie sprach: Wer hätte Abraham je gesagt, es säuget Kinder Sara? Und doch habe ich ihm einen Sohn geboren in seinem hohen Alter!
7. Wer hat Abraham gesagt,
Gesagt, der Vers hat den Ausdruck geändert und nicht
Dass Sara Kinder säuge,
21:8 Das Kind wuchs heran und ward entwöhnt, und Abraham bereitete ein großes Mahl an dem Tage, da Isaak entwöhnt wurde.
8. Ward entwöhnt, nach 24 Monaten (Gittin 75b).
Ein großes Festmahl, die großen des Zeitalters waren dabei, Schem und Eber und Abimelech (Bereschit Rabbah 53:10).
21:9 Und Sara sah den Sohn der Ägypterin Hagar, den sie Abraham geboren hatte, seinen Spott treiben.
9. Scherzen, ist ein Ausdruck für Götzendienst, wie es heißt (Ex. 32, 6),» sie standen auf, um zu scherzen«; andere Erklärung, ein Ausdruck für sittliche Entartung, wie du sagst (39, 17), »mit mir Scherz zu treiben«; andere Erklärung, ein Ausdruck für Morden, wie (II Sam. 2, 14), »mögen doch die Jünglinge aufstehen und vor uns scherzen« (Bereschit Rabbah 53:11). (Mit meinem Sohn, aus der Antwort Saras, denn der Sohn der Magd soll nicht mit meinem Sohn, mit Jizchak, erben, lernst du), dass er wegen der Erbschaft mit Jizchak stritt und sagte, ich bin der Erstgeborene und erhalte den doppelten Anteil; sie gingen aufs Feld hinaus, da nahm er seinen Bogen und schoss Pfeile ab, wie wir sagen (Spr. 26,18), »wie wenn einer im Scherz Brandfackeln schleudert… und sagt, ich scherze nur« (Bereschit Rabbah).
21:10 Da sprach sie zu Abraham: Jage diese Magd und ihren Sohn fort; denn es soll der Sohn dieser Magd nicht erben mit meinem Sohne, mit Isaak.
10. Mit meinem Sohn, mit Jizchak, da er mein Sohn ist, auch wenn er nicht so würdig wie Jizchak wäre, oder würdig wie Jizchak, auch wenn er nicht mein Sohn wäre, würde dieser nicht verdienen, mit ihm zu erben; und um so weniger, mit meinem Sohn, mit Jizchak, da beides in ihm vereinigt ist (Bereschit Rabbah 53:11).
21:11 Dies missfiel Abraham sehr, um seines Sohnes willen.
11. Um seines Sohnes willen, weil er gehört, dass er entartet war (Bereschit Rabbah); der einfache Sinn ist, weil sie zu ihm gesprochen, er solle ihn wegschicken.
21:12 Aber Gott sprach zu Abraham: Es braucht dir nicht zu missfallen um des Knaben willen und wegen deiner Magd; in allem, was dir Sara sagt, höre auf ihre Stimme; denn von Isaak sollen die stammen, die deine Nachkommen genannt werden.
12. Höre auf ihre Stimme, auf die Stimme des göttlichen Geistes in ihr; daraus lernen wir, dass Abraham an prophetischem Geiste Sara nachstand (Tanchuma).
21:13 Aber auch den Sohn der Magd will ich zu einem Volke machen, weil er dein Sohn ist.
21:14 Da stand Abraham des Morgens früh auf, nahm Brot und einen Schlauch mit Wasser, gab es der Hagar, legte es auf ihre Schulter samt dem Kinde und schickte sie fort. Sie ging und irrte in der Wüste Beerseba (Beer Scheba) umher.
14. Brot und einen Schlauch Wasser, aber nicht Silber und Gold; denn er hasste ihn, weil er entartet war (Tanchuma Schem.).
Und das Kind, auch das Kind legte er auf ihre Schulter; weil nämlich Sara einen schädlichen Blick auf es gelegt hatte, ergriff es Fieber, und es konnte nicht zu Fuß gehen (Bereschit Rabbah 53:13).
Sie ging und irrte umher, sie kehrte zu den Götzen ihres Vaterhauses zurück (Bereschit Rabbah).
21:15 Und das Wasser im Schlauche ging zu Ende. Da warf sie das Kind unter einen Strauch.
15. Das Wasser ging zu Ende, weil Kranke viel zu trinken pflegen (Bereschit Rabbah 53:13).
21:16 Und sie ging weg und setzte sich abseits, einen Bogenschuß entfernt; denn sie sprach: Ich kann es nicht sehen, wie das Kind stirbt. Und so saß sie abseits, erhob ihre Stimme und weinte.
16. Gegenüber, von ferne.
Bogenschussweite,
Sie setzte sich in der Ferne hin, als er dem Tode nahe war, entfernte sie sich noch mehr.
21:17 Und Gott hörte die Stimme des Knaben, und ein Engel Gottes rief der Hagar vom Himmel zu und sprach zu ihr: Was ist dir, Hagar? Fürchte dich nicht, denn Gott hat auf die Stimme des Knaben gehört, da wo er ist.
17. Die Stimme des Knaben, von hier lernen wir, dass des Kranken Gebet besser ist als das Gebet anderer für ihn und zuerst angenommen wird (Bereschit Rabbah 53:14).
Da, wo er ist, nach den Handlungen, die er jetzt tut, wird er gerichtet, und nicht nach dem, was er tun wird (Bereschit Rabbah 53:14); denn die Engel des Dienstes klagten an und sagten, Herr der Welt, für ihn, dessen Nachkommen deine Kinder durch Durst töten werden, willst du einen Brunnen emporsteigen lassen? Und Er antwortete ihnen, wie ist er jetzt, gerecht oder frevelhaft? Sie sagten, gerecht. Da sprach Er, nach seinen jetzigen Handlungen richte ich ihn; das bedeuten die Worte, da, wo er ist. Wann tötete er Israel durch den Durst? Als Nebukadnezar sie wegführte, so heißt es (Jes. 21,14), »Weissagung über Arab;… den Durstigen bringet Wasser entgegen«. Als man sie in der Nähe der Araber vorüberführte, sagte Israel zu seinen Bezwingern, »wir bitten euch, bringet uns zu den Söhnen unseres Oheims Jischmael, sie werden sich über uns erbarmen«, so steht dort, Karawanen der Dedanim, lies nicht
21:18 Auf, nimm den Knaben und halte ihn fest bei der Hand, denn ich will ihn zu einem großen Volke machen.
21:19 Und Gott öffnete ihre Augen, und sie sah einen Wasserbrunnen; sie ging hin, füllte den Schlauch mit Wasser und gab dem Knaben zu trinken.
21:20 Und Gott war mit dem Knaben; er wuchs heran und wohnte in der Wüste und ward ein Bogenschütze.
20. Ein Bogenschütze,
Bogenschütze,
21:21 Er wohnte in der Wüste Paran, und seine Mutter nahm ihm eine Frau aus dem Lande Ägypten.
21. Aus dem Lande Mizraim, von dem Orte, wo sie groß geworden; so heißt es (16, 1), »sie hatte eine ägyptische Magd«; wie das Sprichwort sagt, wirf einen Stock in die Luft, er fällt immer wieder auf die Wurzel zurück (Bereschit Rabbah 53:15).
21:22 Es war um dieselbe Zeit, da sprach Abimelech und sein Heerführer Pichol zu Abraham: Gott ist mit dir in allem, was du tust.
22. Gott ist mir dir, weil sie gesehen, dass er aus der Nähe von Sedom unversehrt hervorgegangen und mit den Königen gekämpft hatte und diese in seine Hand gefallen waren und seine Frau in seinem Alter noch bedacht worden war (Bereschit Rabbah 54:2).
21:23 Schwöre mir nun hier bei Gott, dass du nicht treulos handeln willst an mir und meinen Kindern und Enkeln! Die Liebe, die ich dir erwiesen, sollst du auch mir erweisen und dem Lande, in dem du als Fremdling weilst.
23. Und meinen Enkel, so weit geht das Erbarmen des Vaters über den Sohn (Bereschit Rabbah 54:2).
Gleich der Gnade, die ich dir erwiesen habe, sollst du mir tun; dass ich nämlich zu dir gesagt habe, siehe, mein Land liegt vor dir (Bereschit Rabbah).
21:24 Da sprach Abraham: Ich schwöre!
21:25 Doch stellte Abraham Abimelech wegen des Wasserbrunnens zur Rede, den die Knechte Abimelechs sich mit Gewalt angeeignet hatten.
25. Wies zurecht,
21:26 Da sprach Abimelech: Ich weiß nicht, wer das getan hat. Du hast mir nichts davon gesagt, auch habe ich bis heute nichts davon gehört.
21:27 Und Abraham nahm Schafe und Rinder und gab sie Abimelech, und beide schlossen einen Bund.
21:28 Und Abraham stellte die sieben Lämmer besonders.
21:29 Da sprach Abimelech zu Abraham: Was bedeuten diese sieben Lämmer, die du besonders gestellt hast?
21:30 Und er antwortete: Die sieben Lämmer sollst du aus meiner Hand nehmen, damit es mir zum Zeugnis diene, dass ich diesen Brunnen gegraben habe.
30. Damit es mir sei, dies. Zum Zeugen, der Ausdruck
Dass ich den Brunnen gegraben, die Hirten von Abimelech hatten um ihn gestritten und gesagt, wir haben ihn gegraben; da sprachen sie zueinander, wer sich am Brunnen zeigt und das Wasser steigt empor, ihm entgegen, dem gehört er; da stieg das Wasser Abraham entgegen (Bereschit Rabbah 54:5).
21:31 Darum nannte man diesen Ort Beerseba, weil sie dort beide geschworen hatten.
21:32 So schlossen sie einen Bund in Beerseba, und Abimelech und sein Heerführer Pichol machten sich auf und kehrten in das Land der Philister zurück.
21:33 Er aber pflanzte Tamarisken in Beerseba und verkündete dort den Namen des Ewigen, des Gottes aller Zeiten.
33. Einen Hain, Raw und Schmuel, der eine sagt, einen Obstgarten, um daraus die Früchte den Gästen zur Mahlzeit zu bringen; und der andere sagt, eine Herberge zur Verpflegung, und in ihr befanden sich alle Arten von Früchten (Sota 10a); wir finden den Ausdruck pflanzen
Er verkündete dort, durch jenen Hain wurde der Name des Heiligen, gelobt sei Er, Gott der ganzen Welt genannt; denn, nachdem sie gegessen und getrunken hatten, sagte er zu ihnen, lobet Ihn, von dem ihr gegessen hat; glaubt ihr, ihr habet von dem Meinigen gegessen; von Ihm, der da sprach, und das All entstand, habt ihr gegessen (Sota 10b).
21:34 Und Abraham weilte im Lande der Philister lange Zeit.
34. Viele Tage, mehr als in Chebron, in Chebron hielt er sich 25 Jahre auf und hier 26; denn 75 Jahre alt war er, als er aus Charan zog, »in jenem Jahre kam er und ließ sich im Haine Mamre nieder«; vorher aber finden wir nicht, dass er sich niederließ, erst dort; aber an allen seinen Orten sonst war er wie ein Fremder, der lagerte, aufbrach und weiterzog, so heißt es (12, 6, 8), »Abram zog, brach von dort auf«; »es war Hungersnot, und Abram zog nach Ägypten hinab«; in Ägypten blieb er nur drei Monate; denn Pharao entließ ihn sofort wieder, und »er zog nach seinen Zügen«, bis er kam und sich im Haine Mamre in Chebron niederließ (13, 18); dort blieb er bis zur Zerstörung von Sedom; unmittelbar darauf »brach Abraham von dort auf« (20, 1) wegen der Schande Lots und kam in das Land Pelischtim; damals war er 99 Jahre alt; denn am dritten Tage nach seiner Beschneidung kamen die Engel zu ihm, das sind 25 Jahre; und hier steht »viele Tage«, mehr als die früheren; der Vers will aber nicht verhüllen, sondern erklären; wenn es darum zwei oder mehr Jahre mehr gewesen wären, so hätte er sie genannt; daraus ergibt sich, dass es nur ein Jahr mehr war, also 26 Jahre; darauf ging er von dort weg und kehrte nach Chebron zurück; jenes Jahr war zwölf Jahre vor der Bindung Isaaks. So lernen wir im Seder Olam (1).
Kapitel 22
22:1 Nach diesen Begebenheiten versuchte Gott Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er sprach: Hier bin ich!
22, 1. Nach diesen Begebenheiten, einige von unseren Lehrern sagen (Sanhedrin 89b), nach den Worten des Anklägers, der anklagte und sagte, von jeder Mahlzeit, die Abraham bereitet hat, hat er nicht einen Stier oder einen Widder vor Dir dargebracht; Er antwortete ihm, hat er irgend etwas getan, wenn nicht für seinen Sohn? Wenn ich aber zu ihm gesagt hätte, opfere ihn vor mir, hätte er ihn nicht zurückgehalten; und manche sagen nach den Worten Jischmaels, der sich über Jizchak rühmte, dass er mit 13 Jahren beschnitten worden und sich nicht gewehrt habe; da sagte Jizchak zu ihm, mit einem Glied willst du mich einschüchtern? Wenn der Heilige, gelobt sei Er, zu mir sagen würde, opfere dich vor mir, würde ich nicht zögern.
Hier bin ich, das ist die Antwort der Frommen; es ist dies ein Ausdruck der Demut und ein Ausdruck der Bereitwilligkeit (Tanchuma).
22:2 Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen Einzigen, den du lieb hast, den Isaak, und geh hin in das Land Moria und bringe ihn dort zum Opfer dar auf einem der Berge, den ich dir sagen werde.
2. Nimm doch,
Deinen Sohn, er antwortete, »ich habe zwei Söhne«; Er sprach, »deinen einzigen«; er sagte, »dieser ist der einzige seiner Mutter, und dieser ist der einzige seiner Mutter«; Er sprach, »den du liebst«, er antwortete, »ich liebe beide«; da sprach Er, »Jizchak « (Sanhedrin 89b). Und warum offenbarte Er ihm dies nicht gleich? Um ihn nicht durch die Plötzlichkeit zu verwirren; seine Besinnung hätte ihn verlassen und verwirrt werden können, und um ihm das Gebot teuer zu machen und ihm für jedes einzelne Wort Lohn zu geben (Bereschit Rabbah 55:7).
Land von Morija, Jeruschalajim, ebenso (II Chron. 3, 1), »das Haus des Ewigen in Jeruschalajim auf dem Berge Morija zu bauen«; unsere Lehrer erklären, weil von dort die Lehre ausgeht für Israel (Bereschit Rabbah); Onkelos übersetzt es nach dem Opferdienst des Räucherwerks, in dem Myrrhe, Narde und andere Gewürze enthalten waren.
Und bringe ihn hinauf, Er sagte nicht zu ihm, schlachte ihn, weil der Heilige, gelobt sei Er, nicht wollte, dass er ihn schlachte, sondern auf den Berg bringe, um ihn zum Ganzopfer zu bereiten; und als er ihn hinaufgebracht hatte, sagte Er zu ihm, führe ihn wieder hinab.
Einem der Berge, der Heilige, gelobt sei Er, lässt die Frommen erst nachdenken; und dann offenbart Er ihnen; all dies, um ihren Lohn zu vermehren, ebenso (12, 1) »in das Land, das ich dir zeigen werde«; ebenso bei Jona (3,2), »und verkünde ihr den Ruf« (Bereschit Rabbah 55:7).
22:3 Da stand Abraham des Morgens früh auf, machte seinen Esel zurecht und nahm seine beiden Diener mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz für das Opfer, machte sich auf und ging an den Ort, den ihm Gott gesagt hatte.
3. Stand früh auf, war eifrig für das Gebot (Pess. 4a).
Er sattelte, er selbst und hieß nicht einen seiner Diener; denn die Liebe beugt das Recht (Bereschit Rabbah 55:8).
Seine beide Diener, Jischmael und Elieser; denn ein vornehmer Mann darf sich nicht ohne zwei Männer auf eine Reise begeben (P. d. R. Elies. 31), damit, wenn der eine genötigt ist, sich zu entfernen, der andere bei ihm sei.
Und spaltete, der Targum übersetzt
22:4 Am dritten Tage erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne.
4. Am dritten Tag, warum wartete Er und zeigte ihm denselben nicht sofort (einen Berg in der Nähe)? Damit man nicht sage, Er habe ihn betäubt und plötzlich verwirrt und seinen Sinn getrübt; hätte er aber Zeit gehabt, in seinem Herzen zu überlegen, so hätte er es nicht getan (Tanchuma)
Er sah den Ort, er sah eine Wolke an den Berg geknüpft (Bereschit Rabbah 56:1).
22:5 Da sprach Abraham zu seinen Dienern: Bleibt ihr hier bei dem Esel; ich aber und der Knabe, wir wollen bis dorthin gehen, uns niederwerfen und dann zu euch zurückkehren.
5. Bis dahin,
Und wir werden zurückkehren, er weissagte, dass sie beide wiederkehren würden (Bereschit Rabbah).
22:6 Und Abraham nahm das Holz für das Opfer und legte es auf seinen Sohn Isaak, nahm in seine Hand das Feuer und das Messer, und so gingen die beiden miteinander.
6. Das Messer, das Messer wird
Und sie gingen beide miteinander, Abraham, der wusste, dass er hinging, seinen Sohn zu opfern, ging ebenso willig und freudig wie Jizchak, der die Sache nicht bemerkte.
22:7 Da sagte Isaak zu seinem Vater Abraham: Vater! Und er antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Hier ist Feuer und Holz, wo aber ist das Lamm zum Opfer?
22:8 Und Abraham antwortete: Gott wird sich schon das Lamm zum Opfer ersehen, mein Sohn! — Und so gingen die beiden miteinander.
8. Wird sich das Lamm erwählen, d. h. ersehen und sich das Lamm erwählen; und wenn kein Lamm zum Ganzopfer da sein wird, meinen Sohn; obschon Jizchak jetzt verstand, dass er hinging, geopfert zu werden, gingen sie beide miteinander, mit gleichem Herzen.
22:9 Sie kamen an den Ort, den ihm Gott gesagt hatte. Dort baute Abraham einen Altar, schichtete das Holz auf, band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar über das Holz.
9. Und band,
22:10 Und Abraham streckte seine Hand aus und nahm das Messer, — seinen Sohn zu schlachten.
22:11 Da rief ihm ein Engel des Ewigen vom Himmel zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete. Hier bin ich.
11. Abraham, Abraham, es ist der Ausdruck der Liebe, dass Er seinen Namen wiederholt (Bereschit Rabbah 56:7).
22:12 Und er sprach: Lege nicht Hand an den Knaben und tue ihm nicht das Geringste! Denn jetzt habe ich erkannt, dass du gottesfürchtig bist, da du mir deinen Sohn, deinen Einzigen, nicht verweigert hast.
12. Strecke nicht aus, um zu schlachten; da sagte er, dann wäre ich umsonst hierhergekommen, so will ich ihn wenigstens ritzen und etwas Blut von ihm herauskommen lassen; Er aber sprach, tue ihm nicht das Geringste, bringe ihm keinen Leibesfehler bei (Bereschit Rabbah 56:7).
Denn jetzt habe ich erkannt, R. Aba sagt, Abraham sagte vor Ihm, ich möchte meine Rede vor Dir ausbreiten; früher sagtest Du zu mir, denn durch Jizchak wird dir Nachkommenschaft genannt werden; dann wieder sagtest Du, nimm doch deinen Sohn; jetzt sagst Du zu mir, strecke deine Hand nicht aus nach dem Jüngling. Da sagte der Heilige, gelobt sei Er, zu ihm, (Ps. 89, 35) »ich entweihe meinen Bund nicht, und den Ausspruch meiner Lippen ändere ich nicht«; ich habe dir nicht gesagt, »schlachte ihn«, sondern »bringe ihn hinauf«; du hast ihn hinaufgebracht, so führe ihn jetzt wieder hinab (Bereschit Rabbah 56:8).
Denn jetzt habe ich erkannt, von jetzt an kann ich dem Ankläger und den Völkern antworten, die da fragen, was meine Liebe zu dir für einen Grund habe; jetzt habe ich freie Rede; denn sie sehen, dass du gottesfürchtig bist.
22:13 Und Abraham erhob seine Augen und sah hinter sich einen Widder, der sich mit seinen Hörnern im Dickicht verwickelt hatte. Da ging Abraham hin, nahm den Widder und brachte ihn zum Opfer, an seines Sohnes Stelle.
13. Siehe ein Widder, er war dazu bestimmt seit den sechs Tagen der Schöpfung (Tanchuma).
Nachdem, nachdem der Engel zu ihm gesprochen, strecke deine Hand nicht aus, sah er ihn, wie er festgehalten wurde; und darum übersetzen wir im Targum, Abraham erhob hierauf seine Augen. (Andere Lesart: Nach der Aggada , nach allen Worten des Engels und des Ewigen und nach den Einwänden Abrahams.)
Im Dickicht eines Baumes.
An den Hörnern, er lief zu Abraham; aber der Ankläger verwickelte ihn und hielt ihn durch Bäume auf (Pirke d. R. Elies. 31).
An Stelle seines Sohnes; nachdem es bereits heißt, »er brachte ihn zum Ganzopfer dar«, fehlt nichts mehr im Verse; was bedeutet also noch, »an Stelle seines Sohnes«? Nur, bei jeder Dienstverrichtung, die er mit ihm vollzog, betete und sagte er, möge es Dein Wille sein, dass dies so angerechnet werde, als wäre es an meinem Sohne vollzogen worden, als wäre mein Sohn geschlachtet, als wäre sein Blut gesprengt, (als wäre meinem Sohn die Haut abgezogen worden,) als wäre er verbrannt worden und Asche geworden (Bereschit Rabbah 56:9).
22:14 Und Abraham nannte diesen Ort: »Der Ewige wird sehen,« wie man noch heute sagt: Auf dem Berge des Ewigen wird er gesehen.
14. Der Ewige sieht, der einfache Sinn ist wie der Targum, der Ewige wird diesen Ort erwählen und sich ausersehen, Seine Gegenwart daselbst wohnen zu lassen und Opfer daselbst darbringen zu lassen.
So dass heute gesagt wird, die späteren Geschlechter werden darüber sagen, auf diesem Berge erscheint der Heilige, gelobt sei Er, Seinen Volke.
Heute, in den kommenden Tagen, wie »bis zum heutigen Tage« überall im Verse; alle kommenden Geschlechter, die diesen Vers lesen, sagen bis zum heutigen Tage von dem Tag, an dem sie halten. Der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah) sagt, der Ewige sieht auf diese Bindung, um Israel in jedem Jahre zu verzeihen und vor der Strafe zu retten, so dass heute gesagt wird, in allen kommenden Geschlechtern, auf dem Berge des Ewigen ist die Asche von Jizchak sichtbar und zum Sühnen bereit (Tanchuma).
22:15 Da rief ein Engel des Ewigen dem Abraham zum zweiten Male vom Himmel zu,
22:16 Und sprach: Bei mir habe ich geschworen, ist der Spruch des Ewigen: Dafür, dass du das getan und deinen Sohn, deinen Einzigen, mir nicht verweigert hast,
22:17 Dafür will ich dich segnen und deine Nachkommen zahlreich machen, gleich den Sternen des Himmels und dem Sand am Ufer des Meeres, und deine Nachkommen sollen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
17. Segnen, segnen werde ich, eines für den Vater und eines für den Sohn.
Vermehren, vermehren werde ich, eines für den Vater und eines für den Sohn (Bereschit Rabbah 56:11).
22:18 Und segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde, zum Lohn dafür, dass du meiner Stimme gehorcht hast.
22:19 Und Abraham kehrte zu seinen Dienern zurück; sie machten sich auf und gingen zusammen nach Beerseba, und Abraham blieb in Beerseba.
19. Abraham wohnte in Berscheba, es war dies keine wirkliche Niederlassung; denn er hatte sich in Chebron zwölf Jahre vor der Bindung Jizchaks niedergelassen; er hatte Berscheba verlassen und war nach Chebron gegangen, wie es heißt (21, 34), »Abraham weilte im Lande Pelischtim viele Jahre«, mehr als die ersten von Chebron, nämlich 26 Jahre, wie wir oben erklärt haben.
22:20 Nach diesen Begebenheiten wurde dem Abraham gemeldet: Wisse, auch Milka hat deinem Bruder Nachor Kinder geboren:
20. Nach diesen Begebenheiten wurde berichtet, als er vom Berge Morija zurückkehrte, dachte Abraham darüber nach und sagte, wenn mein Sohn geopfert worden wäre, so wäre er (ich) kinderlos dahingegangen; ich hätte ihn mit einer Frau von den Töchtern Aners, Eschkols und Mamres verheiraten sollen; da verkündete ihm der Heilige, gelobt sei Er, dass Ribka als seine Gefährtin geboren sei; das bedeutet, nach diesen Worten, nach diesen Gedanken infolge der Bindung (Bereschit Rabbah 57:3).
Auch sie, auch sie hatte ihre Familien gleich den Familien Abrahams, zwölf, aufgestellt; wie bei Abraham die zwölf Stämme, die von Jaakob hervorgingen, acht Söhne der Herrinnen und vier Söhne der Mägde waren, so waren auch diese acht Söhne der Herrinnen und vier Söhne der Nebenfrauen (Bereschit Rabbah 57:3).
22:21 Uz, den Ältesten, und Bus, dessen Bruder, und Kemuel, den Vater von Aram.
22:22 Ferner: Keßed, Chaso, Pildasch, Jidlaf und Bethuel.
22:23 Und Bethuel zeugte Rebekka (Ribkah). Diese acht gebar Milka dem Nachor, dem Bruder Abrahams.
23. Bethuel zeugte Ribka; alle diese Geschlechter stehen nur wegen dieses Verses.
22:24 Auch sein Kebsweib, namens Réuma, hatte Kinder: Tebach, Gacham, Tachasch und Maachah.
Kapitel 23
23:1 Das Lebensalter der Sara war hundert und siebenundzwanzig Jahre; dies die Lebensjahre der Sara.
1, 23
Die Lebensjahre Saras, alle gleich an Güte.
23:2 Und Sara starb zu Kirjath-Arba, dem heutigen Hebron, im Lande Kanaan; und Abraham ging hin und trauerte um Sara und beweinte sie.
2. In Kirjat Arba, nach den vier Riesen; dir dort waren (Bereschit Rabbah 58:4). Achiman, Scheschai, Talmai und ihrem Vater; andere Erklärung, nach den vier Paaren, die dort begraben wurden, Mann und Frau, Adam und Chawa, Abraham und Sara, Jizchak und Ribka, Jakob und Lea (Bereschit Rabbah).
Abraharm kam von Berscheba. Sara zu betrauern und sie zu beweinen; es schließt sich der Tod Saras an die Bindung Isaaks an, weil durch die Nachricht von der Bindung, dass ihr Sohn zur Opferung bereit gewesen war und nur wenig daran gefehlt hatte, dass er geopfert wurde, ihr die Seele entfloh und sie starb (P. d. R. Elies. 32).
23:3 Und Abraham erhob sich von der Seite der Verstorbenen und sprach zu den Söhnen Cheths:
23:4 Ein fremder Beisaß bin ich bei euch; gewährt mir ein Erbbegräbnis bei euch, damit ich meine Tote, die vor mir liegt, begrabe.
4. Ein Fremder und Beisasse bin ich bei euch, ein Fremder aus einem anderen Lande, und ich habe mich bei euch niedergelassen. Der aggadische Midrasch (Bereschit Rabbah 58:6) sagt, wenn ihr wollt, so bin ich ein Fremder; wenn aber nicht, so bin ich ein Einwohner und nehme (das Grab) nach dem Recht; denn der Heilige, gelobt sei Er, hat zu mir gesprochen (12, 7), »deinen Nachkommen werde ich dieses Land geben«.
Ein Erbbegräbnis, Erbbesitz zum Begräbnis.
23:5 Da antworteten die Söhne Chets dem Abraham und sprachen zu ihm:
23:6 Höre uns an, Herr! Ein Fürst Gottes bist du unter uns. In dem besten unserer Gräber begrabe deine Tote; niemand von uns wird dir seine Grabstätte weigern zur Bestattung deiner Toten.
6. Wird nicht zurückhalten,
23:7 Da stand Abraham auf, verneigte sich vor dem Volke des Landes, vor den Söhnen Chets,
23:8 Und er redete mit ihnen: Wenn es euer Wille ist, dass ich meine Tote, die vor mir liegt, begrabe, so höret mich an und bittet für mich bei Ephron, Zochars Sohn,
8. Eure Seele, euer Wille.
Bittet für mich,
23:9 dass er mir die Höhle zu Machpela gebe, die ihm gehört und am Ende seines Feldes liegt; er gebe sie mir für den vollen Preis zum Erbbegräbnis bei euch.
9. Doppelhöhle, Unterhaus und Stockwerk darüber; andere Erklärung, doppelt an Paaren (Eruwin 53a).
Für volles Silber, vollkommenes, den ganzen Wert; so sagte auch David zu Arawna (I Chron. 21, 22), »für volles Silber«.
23:10 Ephron aber saß mitten unter den Söhnen Chets. Da antwortete Ephron der Chethite dem Abraham im Beisein der Söhne Chets vor allen, die in das Tor seiner Stadt kamen, folgendermaßen:
10. Efron saß, ist ohne Waw geschrieben
Vor allen, die zum Tor der Stadt (Ort der Volksversammlung) kamen; denn alle versäumten ihre Arbeit und kamen, Sara Gutes zu erweisen (Bereschit Rabbah 58:7).
23:11 Nicht doch, Herr, höre mich an! Das Feld schenke ich dir und die Höhle, die darin ist, schenke ich dir auch; vor den Augen der Söhne meines Volkes schenke ich sie dir, begrabe deine Tote!
11. Nicht, mein Herr, du sollst es nicht für Geld erwerben.
Habe ich dir gegeben, siehe, es ist, als hätte ich es dir schon gegeben.
23:12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volke des Landes.
23:13 Und er sprach zu Ephron im Beisein des Volkes des Landes: Möchtest du mich nur anhören! Ich zahle dir den Preis für das Feld, nimm es von mir an, alsdann will ich meine Tote daselbst begraben.
13. Nur möchtest du auf mich hören, du sagst zu mir, dass ich auf dich höre und es umsonst annehme;
ich aber will das nicht; sondern möchtest du auf mich hören, oh, möchtest du auf mich hören.
Ich habe gegeben; in anderen Sprachen gegeben; es liegt bei mir bereit, oh, möchte ich es dir schon gegeben haben.
23:14 Da antwortete Ephron dem Abraham und sprach zu ihm
23:15 Höre mich an, Herr! Ein Stück Landes im Werte von vierhundert Schekel Silbers, was bedeutet das zwischen mir und dir? Begrabe nur deine Tote!
15. Zwischen mir und dir, zwischen zwei Freunden wie wir, was hat es für einen Wert? Keinen!. Sondern lass den Handel und begrabe deine Tote.
23:16 Und Abraham hörte auf Ephron, und Abraham wog dem Ephron das Silber zu, von dem er im Beisein der Söhne Chets gesprochen hatte, vierhundert Schekel Silbers, gangbar beim Kaufmann.
16. Da wog Abraham an Efron, ist ohne Waw geschrieben
23:17 So ward Ephrons Feld zu Machpela, das vor Mamre liegt, das Feld samt der Höhle in demselben, mit allen Bäumen auf dem Felde, die in dem ganzen Bezirke ringsum standen,
17. Da ging über, wörtlich erhob sich; denn es war eine Erhebung für das Feld, dass es aus der Hand eines Gewöhnlichen in die Hand eines Königs überging (Bereschit Rabbah 58:8); der einfache Sinn des Verses ist, das Feld und die Höhle darin und alle Bäume gingen in den Besitz Abrahams über.
23:18 Dem Abraham zum Eigentum vor den Augen der Söhne Chets, vor allen, die in das Thor der Stadt kamen.
18. Vor allen, die zum Tor seiner Stadt kamen, inmitten aller und in Gegenwart aller eignete er es ihm zu.
23:19 Sodann begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle auf dem Felde zu Machpela vor Mamre — das ist Hebron — im Lande Kanaan.
23:20 Also blieb das Feld mit der Höhle darin dem Abraham zum Erbbegräbnis von den Söhnen Cheths.
Kapitel 24
24:1 Abraham war alt und betagt, und der Ewige hatte ihn in allem gesegnet.
24, 1. Segnete Abraham mit allem,
24:2 Da sprach Abraham zu seinem Knechte, dem Ältesten seines Hauses, der über alles, was sein war, schaltete. Lege doch deine Hand unter meine Hüfte!
2. Dem Ältesten seines Hauses,
Unter meine Hüfte, weil der Schwörende einen heiligen Gegenstand in die Hand nehmen muss, wie z. B. ein Buch der Torah oder Tefillin (Scheb. 38b), und die Beschneidung für ihn das erste Gebot gewesen und durch Schmerzen von ihm erworben worden war, darum war sie ihm teuer, und er bestimmte sie dazu (Bereschit Rabbah 59:8).
24:3 Ich will dich schwören lassen bei dem Ewigen, dem Gott des Himmels und der Erde, dass du meinem Sohne keine Frau nehmest von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Mitte ich wohne.
24:4 Sondern in mein Vaterland und zu meiner Verwandtschaft sollst du gehen und meinem Sohne Isaak eine Frau nehmen.
24:5 Und der Knecht sprach zu ihm: Vielleicht wird die Frau mir nicht in dieses Land folgen wollen; soll ich dann deinen Sohn in das Land zurückführen, aus dem du hergekommen bist?
24:6 Da sprach Abraham zu ihm: Hüte dich, meinen Sohn dorthin zurückzuführen!
24:7 Der Ewige, der Gott des Himmels, der mich weggeführt aus meines Vaters Haus und aus meinem Heimatlande, der mir verheißen und zugeschworen hat: »Deinen Nachkommen will ich dieses Land geben« — Er wird seinen Engel vor dir hersenden, dass du meinem Sohne von dorther eine Frau nehmest.
7. Der Ewige, der Gott des Himmels, der mich aus meinem Vaterhause genommen, und er sagt nicht und der »Gott der Erde«, aber oben hatte er so gesagt, »ich will dich beschwören…« Er wollte damit sagen, jetzt ist Er als Gott des Himmels und der Erde anerkannt, weil ich Seinen Namen im Munde der Menschen geläufig gemacht habe; aber als Er mich aus meinem Vaterhause nahm, war Er als Gott des Himmels und nicht als Gott der Erde erkannt, weil die Menschen Ihn nicht kannten und Sein Namen auf Erden nicht geläufig war (Bereschit Rabbah 59:7).
Aus meinem Vaterhause in Charan.
Und aus meinem Geburtslande Ur Kasdim.
Und der für mich gesprochen, zu meinem Nutzen, wie (I Kön. 2, 4) »das Er für mich gesprochen«; und so jedes
Und der mir zugeschworen zwischen den Stücken (Bereschit Rabbah 59:10).
24:8 Wenn jedoch die Frau dir nicht wird folgen wollen, so bist du des mir geleisteten Schwures ledig; nur führe nicht meinen Sohn dorthin zurück.
8. Dann wirst du frei sein von meinem Schwure, und nimm ihm eine Frau von den Töchtern Aners, Eschkols und Mamres (Kiddusch. 61b).
Nur meinen Sohn,
24:9 Und der Knecht legte seine Hand unter die Hüfte Abrahams, seines Herrn, und schwur es ihm zu.
24:10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog aus, allerlei Kostbarkeiten seines Herrn in seiner Hand; so machte er sich denn auf und zog nach Mesopotamien, nach der Stadt Nachors.
10. Von den Kamelen seines Herrn, sie waren von anderen Kamelen zu unterscheiden, weil sie, mit Maulkörben versehen, ausgingen, des Raubes wegen, damit sie nicht auf fremden Feldern weideten (Bereschit Rabbah 59:11).
Und alles Gute seines Herrn war in seiner Hand, er hatte für Jizchak eine Schenkungsurkunde geschrieben über alles, was er hatte, damit sie sich beeilten, ihm ihre Tochter zu schicken (Bereschit Rabbah 59:11).
Aram der zwei Ströme, es lag zwischen zwei Strömen.
24:11 Die Kamele ließ er außerhalb der Stadt bei dem Wasserbrunnen sich lagern, zur Abendzeit, da die Mädchen herauskommen, um Wasser zu schöpfen.
11. Er ließ die Kamele niederknien, sich lagern (Bereschit Rabbah 59:11).
24:12 Und er betete: Ewiger, Gott meines Herrn Abraham, füge es doch heute so und erweise meinem Herrn Abraham Gnade!
24:13 Siehe, ich stehe hier bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute dieses Ortes kommen heraus, um Wasser zu schöpfen.
24:14 Das Mädchen nun, zu dem ich spreche: Neige doch deinen Krug, dass ich trinke! und das antwortet: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken — die hast du deinem Knechte Isaak bestimmt, und daran will ich erkennen, dass du meinem Herrn Gnade erwiesen hast.
14. Sie hast Du bestimmt, sie ist seiner würdig; denn sie wird wohltätig sein und wert, in das Haus Abrahams einzutreten; der Ausdruck »bestimmt
Und daran möchte ich erkennen, ist der Ausdruck der Bitte, tue mir dadurch kund.
Dass Du Gnade erwiesen hast, wenn sie von seiner Familie und seiner würdig sein wird, werde ich erkennen, dass Du Gnade erwiesen hast.
24:15 Noch hatte er nicht ausgeredet, da kam Rebekka heraus, die dem Bethuel geboren worden war, dem Sohne der Milka, der Frau Nachors, des Bruders Abrahams, und ihren Krug hatte sie auf der Schulter.
24:16 Das Mädchen war sehr schön, eine Jungfrau, kein Mann hatte ihr beigewohnt. Sie stieg zur Quelle hinab, füllte ihren Krug und kam herauf.
16. Eine Jungfrau, unversehrt,
und ein Mann hatte sie nicht erkannt, auch nicht auf unnatürliche Weise, weil die Töchter der Völker ihre Unversehrtheit hüteten, sich aber in unnatürlicher Weise Preisgaben, bezeugte er von dieser, dass sie vollkommen rein war (Bereschit Rabbah).
24:17 Da lief ihr der Knecht entgegen und sprach: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge schlürfen.
17. Da lief der Knecht ihr entgegen, weil er sah, dass das Wasser zu ihr emporstieg (Bereschit Rabbah 60:5).
Lass mich doch schlürfen, der Ausdruck für einen Schluck (Schabbat 77 a); schlürfen in an deren Sprachen.
24:18 Sie sprach: Trinke, Herr! Und eilends ließ sie den Krug in ihre Hand gleiten und gab ihm zu trinken.
18. Sie nahm den Krug herab, von ihrer Schulter.
24:19 Als sie ihm genug zu trinken gegeben hatte, sprach sie: Auch für deine Kamele will ich schöpfen, bis dass sie genug getrunken haben.
19. Bis vollendet haben, dieses
24:20 Eilends leerte sie den Krug in die Tränkrinne aus, lief noch einmal zum Brunnen, um zu schöpfen, und schöpfte für alle seine Kamele.
20. Sie leerte, ist der Ausdruck für ausschütten, der häufig in der Sprache der Mischna vorkommt, (Abod. zar. 72a) wer von einem Gefäß in das andere schüttet; im Vers kommt ähnlich vor (Ps. 141, 8), »schütte mein Leben nicht aus«; (Jes. 53, 12) »der dem Tode sein Leben preisgab«.
Die Tränkrinne, ein hohler Stein, aus dem die Kamele trinken.
24:21 Der Mann sah ihr voll Erstaunen zu, schwieg aber, um zu erfahren, ob der Ewige seinen Weg habe glücken lassen oder nicht.
21. Staunte, ist der Ausdruck für Bewunderung
Staunte, verwunderte sich und erschrak, weil er sah, wie sein Wort schon fast gelungen war, er aber nicht wusste, ob sie von er Familie Abrahams war oder nicht. Wundere dich aber nicht über das
Staunte über sie, war über sich verwundert, wie (20, 5), »sprich von **mir, er ist mein Bruder«, und wie (26, 7), »da fragten die Leute des Ortes **über seine Frau«.
24:22 Als nun die Kamele genug getrunken hatten, nahm der Mann einen goldenen Nasenring heraus, einen halben Schekel an Gewicht, und zwei Spangen für ihre Arme, zehn Schekel an Gewicht.
22. Ein Beka
Und zwei Armbänder, eine Andeutung für die zwei eng verbundenen
zehn Goldstücke ihr Gewicht, eine Andeutung für die zehn Gebote auf ihnen (Bereschit Rabbah 60:6).
24:23 Und er sprach: Wessen Tochter bist du? Sage es mir doch! Ist in deines Vaters Haus Platz für uns zum Übernachten?
23. Er sprach, wessen Tochter bist du, nachdem er ihr sie gegeben hatte, fragte er sie, weil er auf das Verdienst Abrahams vertraute, dass der Heilige, gelobt sei Er, seinen Weg hatte gelingen lassen.
Zum Übernachten, eine Übernachtung (Bereschit Rabbah 60:6),
24:24 Und sie antwortete: Ich bin die Tochter Bethuels, des Sohnes der Milka, den sie dem Nachor geboren.
24. Die Tochter Betuels, sie antwortete ihm auf das erste zuerst und auf das letzte zuletzt.
24:25 Und sie sprach: Stroh und Futter haben wir in Fülle, auch ist Platz zum Übernachten.
25. Futter,
24:26 Da verneigte sich der Mann und warf sich vor dem Ewigen nieder.
24:27 Und er sprach: Gepriesen sei der Ewige, der Gott meines Herrn Abraham, der seine Treue und Liebe meinem Herrn nicht entzogen hat! Mich hat der Ewige auf diesem Wege in das Haus der Verwandten meines Herrn geführt.
27. Auf dem Weg, dem vorbereiteten Weg, dem geraden Weg, jenem Weg, den ich brauchte. Und so jedes
24:28 Und das Mädchen lief und erzählte im Hause ihrer Mutter, was sich zugetragen hatte.
28. Im Hause ihrer Mutter, es war die Sitte der Frauen, dass sie ein Haus hatten, in dem sie sich bei ihrer Arbeit aufhielten; und eine Tochter erzählt nur ihrer Mutter (Bereschit Rabbah 60:7).
24:29 Rebekka aber hatte einen Bruder, namens Laban; und Laban lief zu dem Manne hinaus zur Quelle.
29. Da lief, warum lief er und wozu lief er? Als er den Nasenring sah, dachte er, das ist ein reicher Mann, und er richtete seine Augen auf das Vermögen.
24:30 Als er nämlich den Nasenring und die Spangen an den Armen seiner Schwester sah und die Worte seiner Schwester Rebekka hörte: So hat der Mann zu mir gesprochen, da eilte er zu dem Manne hin, der noch bei den Kamelen an der Quelle stand.
30. Bei den Kamelen, sie zu hüten, wie (18, 8), »er stand bei ihnen, sie zu bedienen«.
24:31 Und er sprach: Komm herein, Gesegneter des Ewigen! Warum stehst du draußen? Ich habe das Haus aufgeräumt, und es ist auch Platz für die Kamele!
31. Ich habe das Haus ausgeräumt, von Götzen (Bereschit Rabbah 60:7).
24:32 Da kam der Mann in das Haus; man sattelte die Kamele ab, gab den Kamelen Stroh und Futter, auch Wasser, seine Füße und die Füße der Leute, die bei ihm waren, zu waschen.
32. Er band auf, löste ihren Maulkorb, der ihren Mund verschloss, dass sie nicht auf dem Weg auf fremden Feldern weideten (Bereschit Rabbah 60:8).
24:33 Darauf wurde ihm zu essen vorgesetzt. Er aber sprach: Ich esse nicht eher, als bis ich meine Sache vorgebracht habe. Und er antwortete: So rede denn!
33. Bis ich gesprochen, dieses
24:34 Und er sprach: Ich bin ein Knecht Abrahams.
24:35 Der Ewige hat meinen Herrn reich gesegnet, dass er groß geworden; er gab ihm Schafe und Rinder, Silber und Gold, Knechte und Mägde, Kamele und Esel.
24:36 Nun hat Sara, die Frau meines Herrn, nachdem sie schon alt geworden, meinem Herrn einen Sohn geboren, und diesem schenkte er alles, was sein war.
36. Er gab ihm alles, was er hatte, er zeigte ihnen die Urkunde der Schenkung.
24:37 Und mein Herr ließ mich schwören und sprach: Du sollst meinem Sohne keine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne,
37. Du sollst keine Frau von den Töchtern des Kenaani nehmen, wenn du nicht erst in das Haus meines Vaters gehst und sie dir nicht folgen will.
24:38 Sondern zu meines Vaters Haus und zu meinen Verwandten sollst du gehen und meinem Sohne eine Frau nehmen.
24:39 Ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird mir die Frau nicht folgen.
39. Vielleicht wird die Frau nicht gehen,
24:40 Da sprach er zu mir: Der Ewige, vor dem ich gewandelt bin, er wird seinen Engel mit dir senden und deinen Weg glücken lassen, dass du meinem Sohne eine Frau nehmest von meinen Verwandten und aus meines Vaters Hause.
24:41 Nur dann bist du frei von dem mir geleisteten Eide, wenn du zu meinen Verwandten gekommen, wenn man sie dann dir nicht geben will, dann bist du frei von dem Eide.
24:42 Nun kam ich heute zu der Quelle und betete: Ewiger, Gott meines Herrn Abraham, o möchtest du doch den Weg glücken lassen, den ich gehe.
42. Ich kam heute, heute zog ich aus, und heute kam ich an; von hier geht hervor, dass die Erde sich unter ihm zusammengezogen (Sanhedrin 95a). R. Acha sagt, schöner ist das Gespräch der Knechte der Väter vor dem Ewigen als die Lehre der Kinder; denn, siehe, der Abschnitt von Elieser steht doppelt in der Torah, und viele Grundsätze der Lehre sind nur angedeutet (Bereschit Rabbah 60:8).
24:43 Siehe, ich stehe hier bei der Wasserquelle; das Mädchen nun, das herauskommt zu schöpfen, und zu dem ich spreche: Lass mich doch ein wenig Wasser aus deinem Kruge trinken!
24:44 Und das zu mir spricht: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, das soll die Frau sein, die der Ewige für den Sohn meines Herrn bestimmt.
44. Sowohl du,
Bestimmt hat, erwählt und bezeichnet hat; und das ist immer der Sinn von
24:45 Noch hatte ich nicht aufgehört zu mir zu reden da kam Rebekka mit ihrem Krug auf der Schulter heraus; sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Ich sprach zu ihr: Lass mich doch trinken!
45. Bevor ich vollendet hatte, bevor ich vollende; so wird immer die gleichzeitige Gegenwart ausgedrückt; zuweilen wendet er die Form der Vergangenheit an, und er hätte schreiben können
24:46 Da nahm sie eilends ihren Krug herunter und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Ich trank, und sie tränkte auch die Kamele.
24:47 Da fragte ich sie. Wessen Tochter bist du? Und sie antwortete. Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nachors, den ihm Milka geboren. Da legte ich den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme.
47. Ich fragte… und legte, er änderte die Reihenfolge; denn er hatte zuerst gegeben und dann gefragt; nur, damit sie ihn mit seinen eigenen Worten fangen und sagen könnten, wie konntest du ihr geben, da du noch nicht wusstest, wer sie sei.
24:48 Und ich verneigte mich und warf mich vor dem Ewigen nieder und pries den Ewigen, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geführt, dass ich die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zum Weibe nehme.
24:49 Wollt ihr nun meinem Herrn Liebe und Treue erweisen, so sagt es mir, und wenn nicht, so sagt es mir auch, dass ich mich zur Rechten oder zur Linken wende.
49. Nach rechts, von den Töchtern Jischmaels,
nach links, von den Töchtern Lots, der zur Linken (nördlich) von Abraham wohnte (Bereschit Rabbah 60:9).
24:50 Da antworteten Laban und Bethuel und sprachen: Von dem Ewigen ist die Sache ausgegangen; wir können dir weder Böses noch Gutes sagen.
50. Da antwortete Laban und Betuel, er war ein Bösewicht, da er sich beeilte, vor seinem Vater zu antworten.
Wir können nichts zu dir sagen, um uns in dieser Sache zu weigern, weder durch eine Antwort mit einem bösen Worte, noch durch eine Antwort mit einem würdigen und einleuchtenden Worte, weil nach deinen Worten die Sache vom Ewigen ausgegangen ist, der sie dir gefügt hat.
24:51 Hier ist Rebekka vor dir, nimm sie und zieh hin, dass sie dem Sohne deines Herrn zur Frau werde, wie der Ewige gesprochen hat.
24:52 Als nun der Knecht Abrahams ihre Worte vernahm, warf er sich vor dem Ewigen zur Erde nieder.
52. Bückte er sich zur Erde, von hier geht hervor, dass man für ein gute Nachricht dem Ewigen dankt (Bereschit Rabbah 60:6).
24:53 Und der Knecht holte silbernes und goldenes Geschmeide und Gewänder hervor und gab sie der Rebekka, und andere Kostbarkeiten schenkte er ihrem Bruder und ihrer Mutter.
53. Schöne Geschenke,
24:54 Darauf aßen sie und tranken, er und die Leute, die bei ihm waren, und blieben dort über Nacht. Und als sie des Morgens aufstanden, sprach er: Entlasst mich zu meinem Herrn!
54. Sie übernachteten,
24:55 Da sagte ihr Bruder und ihre Mutter: Lasse das Mädchen noch ein Jahr oder zehn Monate bei uns bleiben, dann mag sie ziehen.
55. Da sagten ihr Bruder und ihre Mutter, und wo war Betuel? Er hatte verhindern wollen, da war ein Engel gekommen und hatte ihn getötet (Bereschit Rabbah 60:12).
Ein Jahr,
Oder zehn Monate,
24:56 Er aber sprach zu ihnen. Haltet mich nicht auf, da der Ewige meinen Weg hat glücken lassen, entlasst mich, dass ich zu meinem Herrn ziehe.
24:57 Da sagten sie: Wir wollen das Mädchen rufen und sie selbst befragen.
57. Dass wir ihren Mund fragen, von hier geht hervor, dass man eine Frau nur mit ihrem Einverständnis verheirate (Bereschit Rabbah 60:12).
24:58 Sie riefen Rebekka und sprachen zu ihr: Willst du mit diesem Manne ziehen? Und sie antwortete: Ja! ich will.
58. Sie sagte, ich werde gehen, von mir selbst aus, auch wenn ihr nicht wollt (Bereschit Rabbah 60:12).
24:59 Da ließen sie ihre Schwester Rebekka und ihre Amme und Abrahams Knecht mit seinen Leuten ziehen.
24:60 Und sie segneten Rebekka und sprachen zu ihr: Liebe Schwester, mögest du zu tausend Myriaden werden, und mögen deine Nachkommen das Tor ihrer Feinde einnehmen.
60. Du mögest zu Tausenden von Myriaden werden, du und deine Nachkommen, ihr möget jenen Segen empfangen, der zu Abraham auf dem Berge Morija gesprochen worden ist, (22, 17) »vermehren werde ich deine Nachkommen…« möge es der Wille des Ewigen sein, dass jene Nachkommen von dir stammen und nicht von einer anderen Frau.
24:61 Da machten sich Rebekka und ihre Dienerinnen auf, ritten auf den Kamelen und folgten dem Manne. Und der Knecht nahm Rebekka und zog von dannen.
24:62 Isaak war eben von einem Gange nach dem Brunnen Lachai-Roi heimgekommen, — er wohnte im Südlande. —
62. Von einer Reise zum Brunnen des Lebendigen Schauenden, er war hingegangen, um seinem Vater Abraham Hagar zu bringen, damit er sie heirate (Bereschit Rabbah 60:14).
Wohnte im Lande des Südens, in der Nähe jenes Brunnens, so heißt es (20, 1), »Abraham brach von dort auf nach dem Lande des Südens und wohnte zwischen Kadesch und Schur«; und dort war der Brunnen, wie geschrieben (16, 14), »siehe, er ist zwischen Kadesch und Bared«.
24:63 Und Isaak ging gegen Abend hinaus, um auf dem Felde zu beten. Da erhob er seine Augen und sah Kamele kommen.
**63. Zu beten, **
24:64 Auch Rebekka erhob ihre Augen und sah Isaak; da ließ sie sich vom Kamele herab.
64. Sie sah Jizchak, sie sah, wie schön er war, und erstaunte über ihn (Bereschit Rabbah 60:15).
Und sie sank herab,
24:65 Und sie sprach zum Knechte: Wer ist der Mann dort auf dem Felde, der uns entgegen geht? Und der Knecht antwortete: Das ist mein Herr. Da nahm sie den Schleier und verhüllte sich.
65. Sie bedeckte sich,
24:66 Der Knecht erzählte Isaak alle Dinge, die er ausgeführt hatte.
66. Der Knecht erzählte, er teilte ihm die Wunder mit, die ihm geschehen waren, dass sich die Erde unter ihm zusammengezogen und dass ihm Ribka durch sein Gebet begegnet war (Bereschit Rabbah 60:15).
24:67 Und Isaak führte sie in das Zelt seiner Mutter Sara. Er nahm Rebekka, sie ward seine Frau und er gewann sie lieb. Und Isaak tröstete sich über den Verlust seiner Mutter.
67. Ins Zelt seiner Mutter Sara, er brachte sie ins Zelt, und sie ward seiner Mutter Sara gleich, das heißt, sie wirkte wie seine Mutter Sara; denn, solange Sara lebte, brannte ein Licht von Erew Schabbat bis Erew Schabbat, und ruhte Segen auf dem Teige, und war eine Wolke an das Zelt geknüpft; als sie starb, hörten diese auf; als Ribka kam, kamen sie wieder (Bereschit Rabbah 60:16).
Nach seiner Mutter, es ist so bei den Menschen, solange die Mutter des Mannes lebt, schließt er sich ihr an; wenn sie gestorben ist, tröstet er sich mit seiner Frau (P. d. R. Elies. 32)
Kapitel 25
25:1 Und Abraham nahm wieder eine Frau, namens Ketura.
25, 1. Ketura,
25:2 Diese gebar ihm Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak und Schnach.
25:3 Jokschan zeugte Scheba und Dedan, und Dedans Söhne waren die Aschurim, Letuschim und Leamim.
3. Aschurim und Letuschim, Namen der Häupter von Völker (Bereschit Rabbah 61:5); den Targum Onkelos kann ich nicht mit den Worten des Verses vereinigen; denn er erklärt mit
und Letuschim waren Besitzer von Zelten, die sich dahin und dorthin zerstreuten und weiterzogen, ein jeder in den Zelten seiner Wohnung; so sagt er (I Sam. 30, 16), »siehe, sie sind über die Fläche des ganzen Landes zerstreut«; denn Lamed und Nun werden miteinander getauscht.
25:4 Midians Söhne waren: Epha, Epher, Chanoch, Abida und Eldaa. Alle diese waren Söhne der Ketura.
25:5 Und Abraham gab Isaak alles, was er hatte.
5. Abraham gab. .., R. Nechemja sagt, den Segen als Testament; denn der Heilige, gelobt sei Er, hatte zu Abraham gesprochen, werde zum Segen, die Segnungen seien in deine Hand gegeben, zu segnen, wen du willst; und Abraham übergab sie Jizchak (Bereschit Rabbah 61:6).
25:6 Den Söhnen seiner Kebsweiber aber gab Abraham Geschenke und schickte sie bei seinen Lebzeiten von seinem Sohne Isaak hinweg gen Osten, in das Ostland.
6. Der Nebenfrauen,
Gab Abraham Geschenke, unsere Lehrer erklären, den Namen der Unreinheit (den Schlüssel zu irdischen Kräften) übergab er ihnen (Sanhedrin 91a); andere Erklärung: was ihm um Saras willen gegeben worden war, und die anderen Geschenke, die ihm gegeben worden waren, alles gab er ihnen; denn er wollte davon keinen Nutzen haben.
25:7 Und dies sind die Lebensjahre Abrahams, die er gelebt hat: hundert fünf und siebzig Jahre.
7. Hundert Jahre und siebzig Jahre und fünf Jahre, mit 100 Jahren wie mit 70 und mit 70 wie mit 5 ohne Sünde.
25:8 Sodann verschied Abraham und starb in einem glücklichen Alter, alt und lebenssatt, und ging zu seinen Volksgenossen ein.
25:9 Seine Söhne Isaak und Ismael begruben ihn in der Höhle Machpela, auf dem Felde Ephrons, des Sohnes Zochars, des Chethiten, das vor Mamre liegt,
9. Jizchak und Jischmael, von hier geht hervor, dass Jischmael sich gebessert hatte und Jizchak den Vorrang einräumte; das ist das gute Greisenalter, das bei Abraham erwähnt wird (Bereschit Rabbah 38:12).
25:10 Auf dem Felde, das Abraham von den Söhnen Chets gekauft hatte. Dort wurden Abraham und seine Frau Sara begraben.
25:11 Nach dem Tode Abrahams segnete Gott seinen Sohn Isaak und Isaak wohnte bei dem Brunnen Lachai-Roi.
11. Nach dem Tode Abrahams segnete…, Er tröstete ihn mit dem Trost für Trauernde (Sota 14a); andere Erklärung: obschon der Heilige, gelobt sei Er, die Segnungen Abraham übergeben hatte, fürchtete sich dieser, Jizchak zu segnen, weil er Esaw von ihm hervorgehen sah, da sagte er, es komme der Herr der Segnungen und segne den, der wohlgefällig ist in Seinen Augen; darum kam der Heilige, gelobt sei Er, und segnete ihn.
25:12 Dies sind die Nachkommen Ismaels, des Sohnes Abrahams, den Hagar, die Ägypterin, die Magd der Sara, dem Abraham geboren.
25:13 Dies sind die Namen der Söhne Ismaels, ihren Namen und ihrer Geschlechtsfolge nach: Der Erstgeborene Ismaels Nebajoth, dann Kedar, Adbeél, Mibsam,
13. Mit ihren Namen nach ihren Geschlechtern, die Reihenfolge ihrer Geburt, jedes einen nach dem anderen.
25:14 Mischma, Dumah, Massa,
25:15 Chadad, Thema, Jetur, Naphisch und Kedmah.
25:16 Dies sind die Söhne Ismaels und dies ihre Namen nach ihren Gehöften und ihren Zeltlagern, zwölf Fürsten nach ihren Stämmen.
16. In ihren Gehöften, Städten ohne Mauer; der Targum darauf bedeutet, in ihren offenen Städten
25:17 Und dies sind die Lebensjahre Ismaels: hundert sieben und dreißig Jahre; sodann verschied er und starb und ging zu seinen Volksgenossen ein.
17. Und das sind die Lebensjahre Jischmaels, R. Chija b. Aba sagt, warum wird die Zahl der Jahre Jischmaels angegeben? Um damit die Jahre Jaakobs bestimmen zu können; von den Jahren Jischmaels lernen wir, dass sich Jaakob im Lehrhause Ebers 14 Jahre aufhielt, als er sich von seinem Vater trennte, bevor er zu Laban kam; denn als sich Jaakob von seinem Väter trennte, starb Jischmael; so steht (28,9), »Esaw ging zu Jischmael…« wie es am Ende des Abschnittes »Megilla nikraat« (Megila 17a) erklärt wird. (Raschi bringt die Stelle am Ende von Toldot.)
Er verschied,
25:18 Und sie wohnten von Chavila an bis Schur, das vor Ägypten liegt, bis nach Assyrien hin. Angesichts aller ihrer Brüder ließen sie sich nieder.
18. Liess er sich nieder, wohnte er; wie (Richt. 7,12) Midjan, Amalek und die Söhne des Ostens lagerten im Tale. Hier gebraucht er den Ausdruck sich niederlassen
25:19 Dies sind die Nachkommen Isaaks, des Sohnes Abrahams: Abraham hatte Isaak gezeugt.
19
Abraham zeugte Jizchak nachdem der Heilige, gelobt sei Er, ihm den Namen Abraham gegeben, zeugte er Jizchak; andere Erklärung, dadurch, dass der Vers geschrieben hat, Jizchaks, des Sohnes von Abraham, musste er sagen, Abraham zeugte Jizchak, weil die Spötter jenes Zeitalters sagten, durch Abimelech ist Sara Mutter geworden; denn so viele Jahre wohnte sie mit Abraham zusammen und wurde nicht Mutter durch ihn; was tat der Heilige, gelobt sei Er? Er formte die Gesichtszüge Jizchaks gleich denen Abrhams, so dass jeder bezeugte, Abraham ist der Vater von Jizchak; und das bedeuten hier die Worte: Jizchak war der Sohn Abrahams; denn es wird bezeugt, dass Abraham der Vater von Jizchak war (Tanchuma).
25:20 Isaak aber war vierzig Jahre alt, als er Rebekka, die Tochter des Aramäers Bethuêl, aus Paddan-Aram, die Schwester des Aramäers Laban, zur Frau nahm.
20. War vierzig Jahre alt, denn, als Abraham vom Berge Morija kam, wurde ihm verkündet, dass Ribka geboren sei; und Jizchak war damals 37 Jahre alt, da in jener Zeit Sara starb und zwischen der Geburt Isaaks und der Bindung, als Sara starb, 37 Jahre lagen; denn sie war 90 Jahre alt, als Jizchak geboren wurde, und 127, als sie starb, wie es heißt, (23:1) »es betrugen die Lebensjahre Saras …«, also war Jizchak damals 37 Jahre alt; und damals wurde Ribka geboren; er wartete drei Jahre auf sie, bis sie zur Heirat fähig war, und heiratete sie (Seder 1.)
Die Tochter Betuels von Padan Aram, die Schwester Labans, steht denn bis jetzt noch nicht, dass sie die Tochter Betuels und die Schwester Labans von Padan Aram war? Nur, um ihr Lob zu verkünden, dass sie die Tochter eines Bösewichtes und die Schwester eines Bösewichtes war und dass ihr Heimatsort aus Bösewichtern bestand und sie doch nicht von ihren Werken lernte (Bereschit Rabbah 63:4).
Von Padan Aram; weil es zwei Aram gab, Aram an den zwei Strömen und Aram Zoba, nennt er das Land, Padan; vom Ausdruck »Rindergespann
25:21 Da betete Isaak zum Ewigen für seine Frau, denn sie war unfruchtbar. Und der Ewige ließ sich von ihm erbitten, und seine Frau Rebekka fühlte sich Mutter.
21. Da flehte, er mehrte und wiederholte sein Gebet.
Er erhörte ihn, ließ sich erflehen, nahm wohlgefällig auf und gewährte; ich meine, jeder Ausdruck
Seiner Frau gegenüber, er stand in dieser Ecke und betete, und sie stand in jener Ecke und betete (Bereschit Rabbah 63:5).
Da erhörte ihn, und nicht sie; denn es gleicht nicht das Gebet eines Frommen, der ein Sohn eines Frommen ist, dem Gebet eines Frommen, der ein Sohn eines Bösewichtes ist, darum ihn und nicht sie (Jebam. 64a).
25:22 Es stießen sich aber die Kinder in ihrem Leibe, da sprach sie: Wenn dem so ist, wozu lebe ich dann? Und sie ging hin, den Ewigen zu befragen.
22. Da stießen sich, notwendigerweise sagt dieser Vers, erkläret mich, da er verschlossen lässt was dieses Stoßen bedeutet, und ferner schreibt, »wenn es so ist, warum dann ich«. Unsere Lehrer erklären das Wort als Laufen; wenn ihre Mutter an den Pforten der Torah von Schem und Eber vorüberging, lief Jaakob und bewegte sich, um hinauszukommen; wenn sie aber an Pforten des Götzendienstes vorüberging, bewegte sich Esaw, um hinauszukommen (Bereschit Rabbah 63:6); andere Erklärung: sie stießen einander und stritten um den Besitz der beiden Welten (Jalk.)
Und sie sprach, wenn es so ist, so groß der Schmerz der Mutterschaft ist.
Warum dann ich, wünschte ich und betete ich um Mutterschaft (Bereschit Rabbah 63:6).
Und sie ging zu befragen, ins Lehrhaus von Schem (Bereschit Rabbah 63:6).
Den Ewigen zu befragen, dass Er ihr verkünde, was zuletzt für sie sein werde.
25:23 Und der Ewige sprach zu ihr: Zwei Völker sind in deinem Leibe, zwei Stämme scheiden sich aus deinem Schoße. Ein Stamm wird mächtiger, als der andere, der große wird dem kleinen dienen.
23. Und der Ewige sprach zu ihr, durch einen Boten; zu Schem wurde es gesagt in göttlichen Geist, und er sagte es ihr (Bereschit Rabbah 63:7).
Zwei Völker sind in deinem Inneren,
Und zwei Nationen, unter
Werden sich von deiNnem Schoße trennen, vom Schoße an trennen sie sich, dieser zu seiner Bosheit und jener zu seiner Aufrichtigkeit.
Wird stärker sein als die andere Nation, sie werden nicht gleich sein an Größe; wenn der eine sich erhebt, sinkt der andere; so heißt es (Jech. 26, 2), »ich fülle mich von der zerstörten«; Zor füllte sich nur an der Zerstörung von Jeruschalajim (Megillah 6a).
25:24 Als nun ihre Zeit kam zu gebären, siehe da waren Zwillinge in ihrem Leibe.
24. Ihre Tage waren voll, aber bei Tamar steht (38, 27), »es war zur Zeit, da sie gebar«, ihre Tage waren nicht voll; denn sie gebar sie mit sieben Monaten.
Und siehe, Zwillinge,
25:25 Und der erste kam heraus, rötlich, am ganzen Körper wie ein härener Mantel, und sie nannten ihn Esau (Esav.)
25. Rot, das war ein Zeichen, dass er Blut vergießen würde (Bereschit Rabbah 63:8).
Ganz wie ein haariger Mantel, voll Haar, wie ein wollenes Tuch, das voll Haar ist; haariger Stoff in anderen Sprachen.
Man nannte ihn Esaw, alle nannten ihn so, weil er vollständig entwickelt und mit seinem Haar ausgestattet war wie einer, der viele Jahre alt ist.
25:26 Dann kam sein Bruder heraus, mit der Hand Esaus Ferse haltend, und man nannte ihn Jakob. Isaak aber war sechzig Jahre alt, als sie geboren wurden.
26. Und dann kam sein Bruder zur Welt, ich habe einen aggadischen Midrasch gehört, der den Vers nach dem einfachen Sinn erklärt; mit Recht hielt er ihn fest, um ihn zurückzuhalten; denn Jaakob war zuerst gezeugt worden und Esaw nach ihm; geh und lerne von einem Rohr, das eine enge Öffnung hat; lege zwei Steine hinein, einen nach dem anderen; der zuerst hineingekommen, kommt zuletzt wieder heraus; und der zuletzt hineingekommen, kommt zuerst heraus; daraus ergibt sich, Esaw, der zuletzt gebildet worden, kam zuerst zur Welt; und Jaakob, der zuerst gebildet worden, kam zuletzt zur Welt; darum wollte Jaakob ihn zurückhalten, damit er zuerst geboren werde, wie er auch zuerst gebildet worden; dass er den Mutterschoß erschließe und die Erstgeburt rechtlich erhalte (Bereschit Rabbah).
Die Ferse Esaws, ein Zeichen, dass der eine (Esaw) nicht Zeit haben werde, seine Herrschaft zu vollenden, da werde sich schon der andere (Jaakob) erheben und sie ihm nehmen.
Er nannte ihn Jaakob, der Heilige, gelobt sei Er, Er sprach, ihr habt euerem Erstgeborenen einen Namen gegeben, so will auch ich meinem Erstgeborenen einen Namen geben; das bedeuten die Worte: »Er nannte ihn Jaakob«. Andere Erklärung: sein Vater nannte ihn Jaakob nach dem Anfassen der Ferse
War sechzig Jahre alt, zehn Jahre, nachdem er sie geheiratet hatte, bis sie 13 Jahre alt und zur Mutterschaft fähig war, und noch zehn Jahre harrte und wartete er auf sie, wie sein Vater Sara gegenüber getan; als sie da nicht Mutter wurde, wusste er, dass sie unfruchtbar war, und er betet für sie; aber eine Magd wollte er nicht nehmen, weil er auf dem Berge Morija zum fehlerlosen Ganzopfer geheiligt worden war.
25:27 Als nun die Knaben heranwuchsen, wurde Esau ein jagdkundiger Mann, ein Mann des Feldes, Jakob aber war sanft und blieb im Zelt.
27. Wuchsen heran, da ward Esaw; solange sie klein waren, konnten sie an ihren Handlungen noch nicht unterschieden werden, und keiner achtete auf sie, wie ihr Charakter sei; als sie aber 13 Jahre alt wurden, da sonderte sich der eine zu den Lehrhäusern ab, und der andere wandte sich dem Götzendienste zu (Bereschit Rabbah 63:10).
Der die Jagd versteht, seinen Vater mit seinem Mund zu fangen und zu betrügen; er fragte ihn, Vater, wie verzehntet man Salz und Stroh; da dachte der Vater, dass er es mit den Geboten genau nehme (Tanchuma).
Ein Mann des Feldes, wie der einfache Sinn ist, ein Mensch, der müßig geht und mit seinem Bogen Gewild und Vögel jagt.
Aufrichtig, in all diesem nicht erfahren; wie sein Herz, so war sein Mund; wer nicht scharfsinnig zum Betrügen ist, wird
Der in Zelten wohnte, im Zelte von Schem und im Zelte von Eber (Bereschit Rabbah 63:10).
25:28 Und Isaak liebte Esau, denn er aß von seinem Wildpret; Rebekka aber liebte Jakob.
28. In seinem Munde, nach dem Targum im Munde von Jizchak; der Midrasch (Bereschit Rabbah 63:10) sagt, im Munde von Esaw, er fing ihn mit seinen Worten und betrog ihn.
25:29 Einst kochte Jakob ein Gericht, da kam Esau ganz ermattet vom Felde heim.
29. Da bereitete zu, ist ein Ausdruck für kochen, wie der Targum übersetzt.
Und er war matt, vom Morden, wie es heißt (Jer. 4, 31), »meine Seele ist matt ob der Erschlagenen« (Bereschit Rabbah 63:12).
25:30 Und Esau sprach zu Jakob: Lass mich doch schlingen von dem Roten, dem Roten da, denn ich bin matt! — Darum nannte man ihn Edom.
30. Lass mich verschlingen, ich will den Mund öffnen, und du gieße mir viel hinein (Bereschit Rabbah); wie wir gelernt haben (Schabbat 155b), man darf das Kamel nicht stopfen, aber es verschlingen machen.
Von dem Roten, Roten, rote Linsen; an jenem Tage war Abraham gestorben, damit er nicht sehe, wie sein Enkel Esaw zur Entartung hinausgehe; und das wäre kein gutes Greisenalter, wie es ihm der Heilige, gelobt sei Er, verheißen hatte, für ihn gewesen; darum verkürzte der Heilige, gelobt sei Er, seine Jahre um fünf Jahre; denn Jizchak lebte 180 Jahre, und er nur 175; und da kochte Jaakob Linsen, um dem trauerden Jizchak der erste Mahlzeit zu reichen; warum aber Linsen? Weil sie dem Rad gleichen; denn die Trauer ist ein Rad, das in der Welt umhergeht (Bereschit Rabbah). Und ferner, wie Linsen keinen Mund haben (kreisrund und ohne Einschnitt sind), so hat auch der Trauernde keinen Mund, da er nicht sprechen darf; und darum ist Gebrauch, dem Trauernden zur ersten Mahlzeit Eier zu essen zu geben, weil sie rund sind und keinen Mund haben; denn auch der Trauernde hat keinen Mund, wie wir in Moed katon (21b) sagen, der Trauernde erwidere während der ganzen ersten drei Tage keinem Menschen den Gruß, und um so mehr grüße er nicht selbst zuerst; von 3 bis 7 darf er erwidern, grüße aber nicht zuerst … Alter Raschitext.
25:31 Da sprach Jakob: Verkaufe mir jetzt gleich dein Erstgeburtsrecht!
31. Verkaufe mir heute, nach dem Targum, gleich dem heutigen Tag; wie der Tag klar ist, so verkaufe mir mit einem klaren Verkauf.
Deine Erstgeburt, weil der Opferdienst durch den Erstgeborenen ausgeführt wurde, sagte Jaakob, dieser Bösewicht ist nicht würdig, dem Heiligen, gelobt sei Er, Opfer darzubringen (Bereschit Rabbah 63:13).
25:32 Da sprach Esau: Siehe, ich gehe dem Tode entgegen, was soll mir da das Erstgeburtsrecht.
32. Siehe, ich gehe zum Sterben, es wankt und weicht das Recht der Erstgeburt; denn der Opferdienst wird nicht für immer bei den Erstgeborenen sein; sondern der Stamm Levi wird ihn erhalten; und ferner sagte Esaw, was ist die Eigenschaft dieses Opferdienstes? Da antwortete er ihm, so viel Verwarnungen, Strafen und Todesverschuldungen sind damit verbunden wie jene, die wir gelernt haben (Sanhedrin 22b), folgende sind todeschuldig: die Wein getrunken haben, die ihr Haar haben wild wachsen lassen; und er sagte, wenn ich dadurch zum Tode gehe, wie sollte ich daran Wohlgefallen haben?
25:33 Und Jakob sprach: Schwöre mir jetzt gleich! Er schwur es ihm und verkaufte sein Erstgeburtsrecht an Jakob.
25:34 Und Jakob gab Esau Brot und ein Gericht Linsen, er aß, trank, stand auf und ging; so verschmähte Esau das Erstgeburtsrecht.
34. Und Esaw verachtete, der Vers bezeugt seine Bosheit, dass er den Dienst des Ewigen verachtete.
Kapitel 26
26:1 Und es war Hungersnot im Lande, eine andere als die frühere Hungersnot, die in den Tagen Abrahams gewesen; da zog Isaak zu Abimelech, dem Könige der Philister, nach Gerar.
26:2 Und der Ewige erschien ihm und sprach: Ziehe nicht nach Ägypten hinab; bleibe in dem Lande, das ich dir sagen werde!
26, 2. Ziehe nicht nach Mizraim hinab; denn seine Absicht war, nach Mizraim hinabzuziehen, wie sein Vater in den Tagen der Hungersnot dorthin hinabgegangen war; da sprach Er zu ihm, ziehe nicht nach Mizraim hinab; denn du bist ein fehlerloses Ganzopfer, und das Ausland ist nicht passend für dich (Bereschit Rabbah 64:3).
26:3 Halte dich in diesem Lande eine Zeit lang auf, so will ich mit dir sein und dich segnen, denn dir und deinen Nachkommen will ich alle diese Länder geben und den Schwur aufrecht halten, den ich deinem Vater Abraham geschworen.
3. Diese
26:4 Ich will deine Nachkommen so zahlreich wie die Sterne am Himmel machen und deinen Nachkommen alle diese Länder geben, und segnen sollen sich mit deinen Nachkommen alle Völker der Erde,
4. Es werden sich mit deinen Nachkommen segnen, ein Mensch spricht zu seinem Sohn, deine Nachkommen mögen wie die Nachkommen von Jizchak sein; das bedeutet es überall im Vers, und folgendes ist die Quelle für alle Stellen, (48, 20) »mit dir wird Israel segnen, sprechend, es mache dich der Ewige wie Efraim und Menasche«, und auch bei der Verwünschung finden wir so, (Num. 5, 27) »die Frau werde zur Verwünschung«; wer seinen Feind verwünscht, sagt, »werde wie jene«; ebenso (Jes. 65,15), »ihr machet euren Namen zum Schwur«; denn, wer schwört, sagt, ich will wie jener sein, wenn ich so und so getan habe (Sifre Num. 6).
26:5 Zum Lohne dafür, dass Abraham auf meine Stimme gehört, und beobachtet hat meine Vorschriften, meine Gebote, meine Gesetze und Lehren.
5. Weil Abraham auf meine Stimme gehört hat, als ich ihn prüfte.
Und meine Obhut wahrte,
Meine Gebote,
Meine Satzungen,
Und meine Lehren
26:6 So blieb Isaak in Gerar.
26:7 Und die Leute des Ortes befragten ihn über seine Frau und er sprach: Sie ist meine Schwester; denn er fürchtete: Wenn ich sage, sie ist meine Frau, so könnten mich die Leute dieses Ortes wegen Rebekka umbringen, weil sie so schön ist.
7. Über seine Frau,
26:8 Als er nun dort längere Zeit weilte, schaute Abimelech, König der Philister, einst durchs Fenster und sah, wie Isaak mit seiner Frau Rebekka tändelte.
8. Als sich mehrten,
Da schaute Abimelech, er sah ihn im ehelichen Verkehr (Bereschit Rabbah).
26:9 Da rief Abimelech den Isaak und sprach: Siehe, sie ist ja deine Frau! Wie konntest du nur sagen: »Sie ist meine Schwester?« Da antwortete ihm Isaak: Weil ich dachte, ich könnte ihretwegen umkommen.
26:10 Da sprach Abimelech: Was hast du uns da angetan? Wie leicht hätte einer aus dem Volke deiner Frau beigewohnt, und du hättest Schuld auf uns geladen!
10. Der Erste im Volk,
Und du hättest Schuld über uns gebracht
26:11 Und Abimelech gebot dem ganzen Volke: Wer diesen Mann oder seine Frau antastet, der ist des Todes.
26:12 Isaak säte in diesem Lande und bekam in demselben Jahre das Maß hundertfach; so segnete ihn der Ewige.
12. In jenem Lande
In jenem Jahr
In jenem Lande in jenem Jahre
Hundertfach
26:13 Der Mann ward reich und immer reicher, bis dass er sehr reich war.
13. Bis er sehr groß geworden war
26:14 Er hatte Schaf- und Rinderherden und viel Gesinde, sodass die Philister ihn beneideten.
14. Und viel Gesinde
26:15 Es hatten aber die Philister alle Brunnen, welche die Knechte seines Vaters in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben hatten, zugeschüttet und mit Erde gefüllt.
15. Warfen die Pelischtim zu
26:16 Und Abimelech sprach zu Isaak: Ziehe von uns weg, denn du bist uns viel zu mächtig geworden.
26:17 Da zog Isaak von dort weg, schlug sein Lager in dem Thale von Gerar auf und ließ sich daselbst nieder.
17. Im Tale von Gerar
26:18 Isaak ließ nun die Wasserbrunnen, die man in den Tagen seines Vaters Abraham gegraben und welche die Philister nach Abrahams Ableben zugeschüttet hatten, wieder aufgegraben und nannte sie mit den Namen, die ihnen sein Vater gegeben.
18. Grub wieder
26:19 Und die Knechte Isaaks gruben im Tale und fanden daselbst einen Brunnen lebendigen Wassers.
26:20 Da stritten die Hirten von Gerar mit den Hirten Isaaks und sprachen: Unser ist das Wasser! Darum nannte er den Brunnen Eßek (Zank), weil sie mit ihm gezankt hatten.
20. Streit
Denn sie stritten mit ihm
26:21 Dann gruben sie einen andern Brunnen, aber auch um diesen stritten sie; daher nannte er ihn Sitna (Verfeindung).
21. Hinderung
26:22 Hierauf zog er von da weg und grub einen andern Brunnen; über den stritten sie nicht, darum nannte er ihn Rechoboth (Freiheit), denn er sprach: Nun hat uns der Ewige freien Raum geschafft, dass wir uns ausbreiten können im Lande.
22. Dass wir uns im Lande ausbreiten
26:23 Von da zog er hinauf nach Beerseba.
26:24 Und der Ewige erschien ihm in derselben Nacht und sprach: Ich bin der Gott deines Vaters Abraham; fürchte nichts, denn ich bin mit dir und will dich segnen und deine Nachkommen vermehren, um meines Dieners Abraham willen!
26:25 Und er baute daselbst einen Altar, verkündete den Namen des Ewigen und schlug da sein Zelt auf; hierauf gruben die Knechte Isaaks daselbst einen Brunnen.
26:26 Und Abimelech kam von Gerar zu ihm mit Achusath, seinem Gefährten, und seinem Heerführer Pichol.
26. Und eine Schar seiner Freunde
Schar,
26:27 Da sprach Isaak zu ihnen: Warum kommt ihr zu mir, da ihr mich doch hasset und mich von euch getrieben habt?
26:28 Sie antworteten: Wir haben gesehen, dass der Ewige mit dir war, da sagten wir uns, möge doch ein Eid sein zwischen uns beiden, zwischen uns und dir. Wir wollen ein Bündnis mit dir schließen,
28. Gesehen, gesehen haben wir, wir haben bei deinem Vater gesehen, wir haben bei dir gesehen (Bereschit Rabbah 64:10).
Möge doch ein Schwur zwischen uns bestehen, der Schwur, der seit den Tagen deines Vaters zwischen uns besteht, sei auch jetzt zwischen uns und dir.
26:29 dass du uns nichts Böses tuest, so wie wir dich nicht angetastet und dir nur Gutes getan und dich in Frieden haben ziehen lassen. Du bist nun einmal der Gesegnete des Ewigen.
29. Dich nicht berührt haben, als wir zu dir sagten, geh fort von uns.
Du, auch du erweise uns Gleiches.
26:30 Und er bereitete ihnen ein Mahl, sie aßen und tranken,
26:31 Standen dann früh am Morgen auf und leisteten einander den Eid. Isaak geleitete sie und sie schieden von ihm in Frieden.
26:32 An demselben Tage kamen Isaaks Knechte und berichteten ihm von dem Brunnen, den sie gegraben und sprachen zu ihm: Wir haben Wasser gefunden!
26:33 Diesen nannte er Schibah; daher ist der Name der Stadt Beerseba, bis auf diesen Tag.
33. Sieben, nach dem Bund (Schwur).
26:34 Als Esau vierzig Jahre alt war, nahm er zur Frau Jehudith, die Tochter Beéris, des Chethiten, und Basemath, die Tochter Elons, des Chethiten.
34. Vierzig Jahre alt, Esaw war einem Schweine gleich; so heißt es (Ps. 80, 14), »es knickt sie nieder das Schwein des Waldes«; wenn das Schwein sich hinlegt, streckt es seine (gespaltenen) Klauen aus, um zu sagen, seht, ich bin rein (ein zum Essen erlaubtes Tier); so raubten und vergewaltigten auch diese (die Fürsten Esaws) und stellten sich fromm dabei; die ganzen vierzig Jahre hatte Esaw Frauen ihren Männern abgejagt und vergewaltigt; als er nun vierzig Jahre alt war, sagte er, mein Vater hat mit vierzig Jahren geheiratet, so werde ich auch so tun (Bereschit Rabbah 65:1).
26:35 Und sie waren ein Herzeleid für Isaak und Rebekka.
35. Eine Betrübnis der Seele
Kapitel 27
27:1 Als Isaak alt geworden und seine Augen trübe waren, dass er nicht sehen konnte, da rief er seinen ältesten Sohn Esau und sprach zu ihm: Mein Sohn! Und er antwortete: Hier bin ich.
27, 1, Wurden dunkel
27:2 Und er sprach: Siehe, ich bin alt geworden, weiß nicht den Tag meines Todes.
2. Ich kenne nicht den Tag meines Todes, R. Joschua b. Korcha sagt, wenn jemand das Alter seiner Eltern erreicht hat, sei er fünf Jahre vorher und fünf Jahre nachher besorgt; Jizchak war 123 Jahre alt; darum dachte er, vielleicht erreiche ich nur das Alter meiner Mutter, die mit 127 Jahren starb, und ich bin jetzt fünf Jahre vor ihrem Alter; darum kenne ich nicht den Tag meines Todes, vielleicht erreiche ich nur das Alter meiner Mutter oder vielleicht das Alter meines Vaters (Bereschit Rabbah 25:12).
27:3 So nimm nun dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh hinaus auf das Feld und erjage für mich ein Wild.
3. Nimm doch,
Dein Gehänge
Und jage mir
27:4 Dann bereite mir ein schmackhaftes Gericht, wie ich es gern habe und bringe es mir, dass ich es esse, damit ich dich segne, bevor ich sterbe.
27:5 Rebekka aber hörte, wie Isaak mit seinem Sohne Esau redete. Als nun Esau auf das Feld gegangen war, um ein Wild zu erjagen und es heimzubringen,
5. Ein Wild zu jagen, es zu bringen
27:6 Sprach Rebekka zu ihrem Sohne Jakob: Siehe, ich habe deinen Vater zu deinem Bruder Esau reden hören:
27:7 »Bringe mir ein Wild und bereite mir ein schmackhaftes Gericht, dass ich es esse, so will ich dich vor dem Ewigen segnen vor meinem Tode.«
7. Vor dem Ewigen, mit Seiner Erlaubnis, dass Er mir zustimme.
27:8 Und nun, mein Sohn, höre auf meine Stimme in dem, was ich dir befehle.
27:9 Geh doch zu den Schafen und hole mir von dort zwei gute Ziegenböcklein, dass ich sie deinem Vater schmackhaft zubereite, wie er es gern hat;
9. Hole mir
Zwei Ziegenböckchen
Wie er es liebt; denn der Geschmack des Ziegenböckchens ist gleich dem Geschmack des Hirschs.
27:10 Und bringe sie deinem Vater, dass er sie esse, damit er dich vor seinem Tode segne.
27:11 Da sprach Jakob zu seiner Mutter Rebekka: Siehe, mein Bruder Esau ist behaart, ich aber bin glatt.
11. Ein haariger Mann, haarig.
27:12 Vielleicht betastet mich mein Vater, dann wäre ich in seinen Augen ein Betrüger und würde Fluch über mich bringen und nicht Segen.
12. Wird mich betasten,
27:13 Seine Mutter aber sprach zu ihm: Auf mich komme der Fluch, mein Sohn! Höre nur auf meine Stimme, geh und hole sie mir!
27:14 Da ging er, holte sie und brachte sie seiner Mutter; und die Mutter bereitete ein schmackhaftes Gericht, wie sein Vater es gern hatte.
27:15 Und Rebekka nahm die guten Kleider ihres ältesten Sohnes Esau, die bei ihr im Hause waren, und bekleidete damit ihren jüngeren Sohn Jakob.
15. Die lieblichen
Die bei ihr im Hause waren; er hatte doch viele Frauen und bewahrte seine Kleider bei seiner Mutter auf; nur, er kannte die Handlungen jener und traute ihnen nicht (Bereschit Rabbah 65:16).
27:16 Die Felle der Ziegenböcklein aber legte sie um seine Hände und um seinen glatten Hals.
27:17 Hierauf gab sie das schmackhafte Gericht und das Brot, das sie zubereitet hatte, ihrem Sohne Jakob in die Hand.
27:18 Und er kam zu seinem Vater und sprach: Vater! Und er antwortete: Hier bin ich; wer bist du, mein Sohn?
27:19 Und Jakob sprach zu seinem Vater: Ich, Esau, dein Erstgeborener. Ich habe getan, wie du zu mir gesprochen; so richte dich denn auf und setze dich und iss von meinem Wildpret, damit du mich segnest.
19. Ich bin Esaw, dein Erstgeborener; ich bin es, der dir bringt; und Esaw ist dein Erstgeborener.
Ich habe getan, viele Dinge, wie du zu mir gesprochen.
Setze dich, bedeutet, sich an den Tisch setzen; darum ist es im Targum mit
27:20 Da sprach Isaak zu seinem Sohne: Wie hast du so schnell etwas gefunden, mein Sohn? Und er antwortete: Der Ewige, dein Gott, hat es so gefügt.
27:21 Da sprach Isaak zu Jakob: Tritt doch näher, dass ich dich betaste, mein Sohn, ob du wirklich mein Sohn Esau bist oder nicht!
21. Tritt doch heran, ich will dich betasten; Jizchak sprach in seinem Herzen, es ist nicht die Art von Esaw, den Namen des Ewigen geläufig mit seinem Munde auszusprechen; und dieser hat gesagt, denn der Ewige, dein Gott, hat es gefügt (Bereschit Rabbah 65:19).
27:22 Da trat Jakob zu seinem Vater Isaak hin, dieser betastete ihn und sprach: Die Stimme ist Jakobs Stimme, und die Hände sind Esaus Hände.
22. Die Stimme Jakobs; denn er spricht mit bittendem Ausdruck, erhebe dich doch; aber Esaw sprach in befehlendem Ausdruck, mein Vater erhebe sich (Tanchuma).
27:23 Und er erkannte ihn nicht, weil seine Hände behaart waren wie die seines Bruders Esau, und so segnete er ihn denn.
27:24 Und er sprach: Du bist doch mein Sohn Esau? Und er antwortete: Ich bin es.
24. Er sagte, ich bin es; es sagte nicht, ich bin Esaw, sondern, ich bin es.
27:25 Da sprach er: Reiche es mir her, dass ich von meines Sohnes Wildpret esse, damit ich dich dann segne! Da reichte er es ihm hin, und er aß, brachte ihm auch Wein, und er trank.
27:26 Da sprach sein Vater Isaak zu ihm. Tritt doch näher und küsse mich, mein Sohn!
27:27 Als er nun hintrat und ihn küsste, roch er den Duft seiner Kleider, und er segnete ihn und sprach: Siehe, der Duft meines Sohnes ist wie der Duft eines Feldes, das der Ewige gesegnet.
27. Er nahm wahr
Wie der Duft eines Feldes, das der Ewige gesegnet, dem Er angenehmen Geruch gegeben hat; das ist ein Feld mit Apfelbäumen, so erklären unsere Weisen s. A. (Taanit 29b).
27:28 So gebe dir Gott vom Tau des Himmels Und von der Erde fetten Triften und Korn und Most in Fülle!
28. Und es gebe dir
Vom Tau des Himmels
(Another explanation: Gott
27:29 Völker werden dir dienen, Nationen sich beugen vor dir! Du wirst ein Herr sein deiner Brüder, Es beugen sich vor dir die Söhne deiner Mutter. Wer dir flucht, sei verflucht, Und wer dich segnet, soll gesegnet sein!
29. Die Söhne deiner Mutter, aber Jaakob sagte zu Juda, »die Söhne deines Vaters« (49, 8), weil er Söhne von mehreren Müttern hatte; hier aber, da er nur eine Frau geheiratet hatte, sagte er, die Söhne deiner Mutter (Bereschit Rabbah 66:4).
Wer dir flucht, ist verflucht, und wer dich segnet, ist gesegnet; aber bei Bileam (Num. 24, 9) heißt es, »wer dich segnet, ist gesegnet, und wer dir flucht, ist verflucht«; der Frommen Anfang sind Schmerzen, und ihr Ende ist Frieden; darum gehen, die ihnen fluchen und sie quälen, denen, die sie segnen, voran; deshalb stellte Jizchak den Fluch der Verwünschenden vor den Segen der Segnenden; der Frevler Anfang aber ist Frieden, und ihr Ende sind Schmerzen; darum stellte Bileam den Segen vor den Fluch (Bereschit Rabbah 66:4).
27:30 Als aber Isaak den Segensspruch über Jakob geendet hatte, und Jakob eben von seinem Vater Isaak hinweg gegangen war, kam sein Bruder Esau von der Jagd zurück.
30. War gerade hinausgegangen; der eine ging hinaus, während der andere eintrat.
27:31 Auch er bereitete nun ein schmackhaftes Gericht, brachte es seinem Vater und sprach zu seinem Vater: Setze dich auf, Vater, und iss vom Wildpret deines Sohnes, auf dass du mich segnest!
27:32 Da sprach sein Vater Isaak zu ihm. Wer bist du? Er antwortete: Ich bin dein Sohn, dein Erstgeborener, Esau.
27:33 Da erfasste Isaak ein ungeheurer Schrecken, und er sprach: Wer war denn jener, der ein Wild erjagt und mir gebracht hat, so dass ich von allem aß, bevor du kamst, und ihn gesegnet habe? Er soll auch gesegnet bleiben!
33. Erschrak, nach dem Targum, erstaunte
Wer denn,
Und ich aß von allem, von jedem Wohlgeschmack, den ich kosten wollte, empfand ich darin (Bereschit Rabbah 67:2).
Auch soll er gesegnet sein, du sollst nicht sagen, wenn nicht Jaakob seinen Vater getäuscht hätte, so hätte er die Segnungen nicht erhalten; darum stimmte er ihm zu und segnete ihn mit Wissen (Bereschit Rabbah 67:2).
27:34 Als Esau seines Vaters Worte hörte, hob er laut und bitterlich zu schreien an und sprach zu seinem Vater: Segne auch mich, Vater!
27:35 Er aber sprach: Es kam dein Bruder voll List und hat dir den Segen genommen.
35. Mit List, mit Weisheit (Onkelos).
27:36 Da sprach er: Darum also nennt er sich Jakob, weil er mich schon zweimal überlistet hat?! Mein Erstgeburtsrecht hat er genommen, und nun nahm er mir auch den Segen! Und er sprach: Hast du nicht für mich einen Segen aufgehoben?
36. Hat man darum ihm den Namen Jaakob gegeben,
Er hat mich hintergangen
Hast du aufbewahrt, bedeutet absondern, wie (Num. 11, 25), »er nahm
27:37 Und Isaak antwortete und sprach zu Esau: Siehe, ich habe ihn als Herr über dich gesetzt, habe alle seine Brüder ihm untertan gemacht, habe ihn mit Korn und Most versorgt, was könnte ich noch für dich tun, mein Sohn?
Siehe, zum Herrn, dieser Segen ist der siebte, und er macht ihn zum ersten? Nur, er sprach zu ihm, welchen Nutzen hast du vom Segen? Wenn du Güter erwirbst, gehören sie ihm; denn ich habe ihn zum Herrn über dich gesetzt, und was der Knecht erwirbt, gehört dem Herrn (Bereschit Rabbah 67:5).
Und für dich also, was soll ich tun,
27:38 Da sprach Esau zu seinem Vater. Hast du denn nur einen Segen, mein Vater? Segne mich doch auch, mein Vater! Und Esau erhob seine Stimme und weinte.
38. Nur einen Segen
27:39 Da antwortete sein Vater Isaak und sprach zu ihm: Sieh, fern vom fetten Boden wird dem Wohnsitz sein Und fern vom Tau des Himmels droben!
39. Von der Fettigkeit der Erde, das ist griechisch (Süd-) Italien (Bereschit Rabbah 67:6).
27:40 Von deinem Schwerte wirst du leben und deinem Bruder dienstbar sein. Und doch — wenn du demütig bist, Wirst du sein Joch von deinem Nacken werfen!
40. Von deinem Schwerte
Und es wird sein, wenn du leiden wirst,
27:41 Und Esau ward Jakob feind wegen des Segens, den ihm sein Vater gegeben hatte, und Esau dachte in seinem Herzen: Lass nur erst die Zeit der Trauer um meinen Vater kommen, dann werde ich meinen Bruder Jakob erschlagen.
41. Die Tage der Trauer um meinen Vater werden herankommen, nach dem einfachen Sinn, damit ich meinem Vater keinen Schmerz bereite; aggadische Midraschim gibt es verschiedene hierzu.
27:42 Man hinterbrachte aber der Rebekka die Worte ihres ältesten Sohnes Esau; da schickte sie hin und ließ ihren jüngeren Sohn Jakob rufen und sprach zu ihm: Siehe, dein Bruder Esau sinnt gegen dich Rache und will dich erschlagen.
42. Da wurden Ribka berichtet, durch göttlichen Geist wurde ihr berichtet, was Esaw in seinem Herzen dachte (Bereschit Rabbah 67:9).
Denkt über dich nach
27:43 Darum, mein Sohn, höre nun auf meine Stimme, mache dich auf und fliehe zu meinem Bruder Laban nach Haran!
27:44 Bleibe einige Zeit bei ihm, bis dass sich deines Bruders Grimm gelegt hat,
44. Einige, wenige.
27:45 Bis dass sich der Zorn deines Bruders von dir gewendet, und er vergessen, was du ihm getan; dann will ich hinsenden und dich von dort holen lassen. Warum soll ich denn euch beide an einem Tag verlieren?
45. Warum soll ich beraubt werden
Auch euer beiden, wenn er dich überfällt und du ihn tötest, so stehen seine Kinder auf und töten dich; göttlicher Geist war ihr gegeben worden, und sie weissagte, dass sie an einem Tage sterben würden, wie es im Abschnitt
27:46 Und Rebekka sprach zu Isaak: Mir ist mein Leben zuwider wegen der Töchter Chets; wenn Jakob auch eine von den Töchtern Chets zum Weibe nimmt, von den Töchtern des Landes, was soll mir dann das Leben?
46. Mein Leben widert mich an, ich verachte mein Leben.
Kapitel 28
28:1 Da rief Isaak den Jakob, segnete ihn, gebot ihm und sprach zu ihm: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans.
28:2 Mache dich auf, ziehe nach Paddan-Aram zum Hause Bethuels, des Vaters deiner Mutter, und nimm dir von dort eine Frau, eine von den Töchtern Labans, des Bruders deiner Mutter.
28, 2.
ins Haus von Betuel
28:3 Der allmächtige Gott segne dich, mache dich fruchtbar und mehre dich, dass du zu einer Menge von Völkern werdest,
3. Und der allmächtige Gott
28:4 Und er gebe dir Abrahams Segen, dir und deinen Nachkommen mit dir, dass du das Land deines Aufenthaltes in Besitz nehmest, das Gott dem Abraham gegeben hat.
4. Den Segen Abrahams, zu dem Er sprach, (12:2) »ich mache dich zu einem großen Volke«, und (26:4) »durch deine Nachkommen werden gesegnet sein …« mögen jene Segnungen für dich gesagt sein; von dir komme jenes Volk und jene gesegnete Nachkommenschaft.
28:5 Also schickte Isaak den Jakob hinweg, und dieser zog nach Paddan-Aram zu Laban, dem Sohne des Aramäers Bethuel, dem Bruder Rebekkas, der Mutter Jakobs und Esaus.
5. Der Mutter von Jaakob und Esaw, ich weiß nicht, was uns dies lehren will.
28:6 Als Esau sah, dass Isaak den Jakob gesegnet und ihn nach Paddan-Aram geschickt, dass er sich von dort eine Frau nehme, indem er ihn segnete und ihm gebot: Nimm keine Frau von den Töchtern Kanaans!
28:7 Und dass Jakob seinem Vater und seiner Mutter gehorcht und nach Paddan-Aram gezogen, —
7. Jaakob hörte, ist mit dem vorher Gesagten verbunden; Esaw sah, dass Jizchak gesegnet hatte… und dass er ihn nach Padan Aram geschickt und dass Jaakob auf seinen Väter hörte und nach Padan Aram ging, und dass die Töchter Kenaans böse waren, da ging auch er zu Jischmael.
28:8 Als Esau sah, dass die Töchter Kanaans seinem Vater Isaak missfielen,
28:9 Da ging er zu Ismael und nahm Machlath, die Tochter Ismaels, des Sohnes Abrahams, die Schwester des Nebajoth, zu seinen übrigen Frauen zur Frau.
9. Die Schwester von Nebajot, weiß ich den nicht aus dem Sinn der Worte »die Tochter von Jischmael«, dass sie die Schwester von Nebajot war? Nur will er uns lehren, dass Jischmael vor der Hochzeit starb, nachdem er sie für Esaw bestimmt hatte, und ihr Bruder Nebajot sie verheiratete; wir lernen daraus, dass Jaakob damals 63 Jahre alt war; denn Jischmael war 74 Jahre alt, als Jaakob geboren wurde; Jischmael war 14 Jahre älter als Jizchak, und Jizchak war 60 Jahre alt, als er Kinder erhielt, das sind also 74; und seine Jahre betrugen 137, so heißt es (25, 17), »und das sind die Lebensjahre von Jischmael«; daraus ergibt sich, dass Jaakob 63 Jahre alt war, als Jischmael starb; ferner lernen wir von hier, dass er sich im Lehrhause von Eber 14 Jahre verborgen hielt und erst dann nach Charan ging; denn im Hause Labans hatte er sich vor der Geburt Josephs nur 14 Jahre aufgehalten; so heißt es (31, 41), »ich habe dir 14 Jahre für deine beiden Töchter gedient und sechs Jahre für deine Schafe«; und die Belohnung durch Schafe erhielt er erst nach der Geburt von Joseph; so heißt es (30, 25), »als Rachel Joseph geboren hatte«; und Joseph war 30 Jahre alt, als er König wurde, und von da an, bis Jaakob nach Mizraim hinabzog, waren neun Jahre, sieben des Überflusses und zwei des Hungers; und Jaakob sagte zu Pharao, die Tage meiner Pilgerjahre betragen 130 Jahre; geh und rechne die 14 vor der Geburt Josephs, 30 von Joseph und 9, seitdem er König geworden war, bis Jaakob kam; das sind 53; und als Jaakob seinen Vater verließ, war er 63 Jahre alt; das sind zusammen 116; er sagte aber doch zu Pharao 130 Jahre; also fehlen 14 Jahre; daraus kannst du lernen, dass er sich, nachdem er die Segnungen empfangen hatte, 14 Jahre im Hause von Eber verborgen hielt (Seder Olam 1. 2). Aber ihretwegen wurde er um des Verdienstes der Torah willen nicht gestraft; denn Joseph war von seinem Vater nur 22 Jahre getrennt; das ist von seinem 17. bis zu seinem 39. Jahre, den 22 Jahren entsprechend, die Jaakob von seinem Vater getrennt war und ihn nicht ehren konnte, nämlich 20 Jahre im Hause Labans und 2 Jahre, die er sich auf dem Wege aufhielt, wie es heißt (33,17), »er baute sich ein Haus, und für seine Herden machte er Hütten«; und aus diesem Verse entnehmen unsere Weisen s. A. (Megillah 17a), dass er sich 18 Monate auf dem Wege aufhielt; denn das Haus war für den Winter und die Hütten für den Sommer; nach der Berechnung aus den Versen, die ich oben angegeben habe, von der Zeit an, da sich Jaakob von seinem Vater getrennt hatte, bis er nach Mizraim hinabzog, als er 130 Jahre alt war, finden wir darin noch 14 Jahre; daraus kann man sicher schließen, dass er sich im Hause von Eber verborgen hielt, als er auf dem Wege zum Hause Labans war und Torah bei ihm lernte; und um des Verdienstes der Torah willen wurde er für diese Jahre nicht gestraft, und Joseph war von ihm nur 22 Jahre getrennt, Maß für Maß; soweit habe ich in einem alten Raschitext gefunden.
Zu seinen Frauen, er fügte Bosheit zu seine Bosheit hinzu; indem er die ersten nicht wegschickte.
28:10 So zog Jakob fort von Beerseba und ging nach Haran.
10. Jaakob zog aus, dadurch, dass Esaw zu Jischmael ging, weil die Töchter Kenaans in den Augen seines Vaters Jizchak böse waren, hat er den Zusammenhang in dem Abschnitt von Jaakob unterbrochen, wie es oben heißt, »Esaw sah, dass… gesegnet hatte«; nachdem er dies vollendet hat, kehrt er jetzt zum ersten Gegenstand zurück.
Zog aus
Und ging nach Charan, er zog aus, um nach Charan zu gehen.
28:11 Da stieß er auf einen Ort und übernachtete dort, weil die Sonne untergegangen war, nahm einen von den Steinen des Ortes, stellte ihn sich zu Häupten auf und legte sich an dieser Stätte nieder.
11. Er traf auf den Ort
Er traf
Weil die Sonne untergegangen war; er hätte schreiben müssen, »die Sonne ging unter«, und er übernachtete dort; aber die Sonne war untergegangen, lehrt, dass ihm die Sonne plötzlich unterging, vor der Zeit, damit er dort übernachte.
Und legte sie sich zu Häupten
Und legte sich an jenem Orte zur Ruhe nieder,
28:12 Da träumte ihm: Siehe da, eine Leiter stand auf der Erde, und ihre Spitze reichte gen Himmel, und siehe da, Engel Gottes stiegen auf ihr auf und nieder,
12. Stiegen auf und ab, erst stiegen hinauf
28:13 Und siehe da, der Ewige stand oben auf ihr und sprach: Ich bin der Ewige, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks. Das Land, auf dem du ruhst, will ich dir und deinen Nachkommen geben.
13. Stand über ihm, ihn zu behüten (Bereschit Rabbah 69:3).
Und der Gott von Jizchak; obschon wir sonst im Vers nicht finden, dass der Heilige, gelobt sei Er, Seinen Namen durch Fromme näher bestimmt, zu schreiben, der Gott von dem, weil es heißt (Job 15, 5), »siehe, auf Seine Heiligen vertraut Er nicht«, hier hat Er Seinen Namen durch Jizchak näher bestimmt, weil dessen Augen dunkel geworden und er im Hause eingeschlossen war; darum war er wie bereits gestorben, und der böse Trieb war von ihm gewichen (Tanchuma Told. 7).
Auf dem du liegst, der Heilige, gelobt sei Er, faltete das ganze Land Israel unter ihm zusammen und deutete ihm an, dass es von seinen Kindern so leicht eingenommen würde (Chull. 91b) (wie 4 Ellen; denn soviel beträgt der Ort, den ein Mensch einnimmt).
28:14 Deine Nachkommen sollen wie der Staub der Erde sein, und du sollst dich ausbreiten gen Westen, gen Osten, gen Norden und gen Süden, und mit dir und deinen Nachkommen sollen sich alle Geschlechter auf Erden segnen.
14. Und dehne dich aus
28:15 Siehe ich bin mit dir, ich werde dich überall behüten, wohin du gehst, und dich in dieses Land zurückführen; denn ich werde dich nicht verlassen, bis dass ich getan, was ich dir zugesagt habe.
15. Ich bin mit dir, weil er sich vor Esaw und vor Laban fürchtete.
Bis ich getan habe,
Was ich für dich gesprochen,
28:16 Und Jakob erwachte aus seinem Schlafe und sprach: Wahrlich, der Ewige weilt an dieser Stätte, und ich habe es nicht gewusst.
16. Und ich wusste nicht, denn, wenn ich es gewusst hätte, so hätte ich an einem so heiligen Orte nicht geschlafen.
28:17 Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort! Dies ist nichts anderes als Gottes Haus, und hier die Pforte des Himmels!
17. Als ein Haus Gottes, R. Elasar sagte im Namen von R. Jose b. Simra, jene Leiter stand in Beer Scheba, und die Mitte ihrer Schrägung befand sich über dem Heiligtum; denn Beer Scheba lag im Süden von Juda und Jeruschalajim im Norden auf der Grenze zwischen Juda und Binjamin, und Betel war im Norden vom Gebiete Binjamins auf der Grenze zwischen Binjamin und den Söhnen Josephs; daraus ergibt sich, dass die Leiter, deren Füße in Beer Scheba und deren Spitze in Betel, mit der Mitte ihrer Schrägung über Jeruschalajim war (Bereschit Rabbah 69:7). Weil aber unsere Lehrer gesagt haben, (Chull. 91b) der Heilige, gelobt sei Er, sprach dieser Fromme ist in meine Herberge gekommen, soll er weggehen, ohne zu übernachten? Und ferner gesagt haben, (Pessach. 88a) Jaakob nannte Jeruschalajim Betel; dieses war aber Lus und nicht Jeruschalajim; so entsteht die Frage, wo haben sie diese Erklärung gefunden? Darum glaube ich, dass der Berg Morija versetzt wurde und hierher kam und dass darunter das Zusammenziehen der Erde zu verstehen sei, das in
Wie furchtbar
Und dies ist das Tor des Himmels, der Ort des Gebetes, an dem die Gebete zum Himmel emporsteigen; der Midrasch (Bereschit Rabbah) sagt, das Heiligtum auf Erden befindet sich gegenüber dem Heiligtum im Himmel.
28:18 Des Morgens aber stand Jakob auf, nahm den Stein, den er sich zu Häupten gelegt hatte, stellte ihn als Denkstein auf und goss Öl auf seine Spitze.
28:19 Und er gab diesem Ort den Namen Beth-El; früher aber war Lus der Name der Stadt.
28:20 Und Jakob that ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir sein und mich behüten wird auf diesem Wege, den ich gehe, wenn er mir Brot zu essen und ein Gewand zur Bekleidung gibt,
20. Wenn Gott mit mir sein wird, (Bereschit Rabbah 70:4) wenn Er mir diese Verheißungen, die Er mir gegeben hat, erfüllen wird, mit mir zu sein, wie Er zu mir gesprochen, und siehe, Ich bin mit dir.
Und mich behüten wird, wie Er zu mir gesprochen, und ich behüte dich überall, wohin du gehst.
Und mir Brot zum Essen geben wird
28:21 Wenn ich in Frieden heimkehre in meines Vaters Haus, wenn der Ewige mir Gott sein wird,
21. Und ich zurückkehren werde, wie Er zu mir gesprochen, »und ich bringe dich in dieses Land zurück« (Bereschit Rabbah 70:4).
In Frieden
Und der Ewige mir zum Gotte sein wird, dass Sein Name auf mir ruhen wird von Anfang bis zuletzt, dass kein Makel an meiner Nachkommenschaft gefunden wird, wie oben steht (Vers 15), »was ich für dich verheißen«; und diese Verheißung hatte Er Abraham gegeben, wie (17,7) »steht, dir zum Gotte zu sein und deinen Nachkommen nach dir«. (Deinen Nachkommen, dass sie von reiner Abstammung sein werden und kein Makel an ihnen gefunden wird.)
28:22 Dann soll dieser Stein, den ich als Denkmal aufgestellt, zu einem Gotteshause werden, und von allem, was du mir gibst, will ich dir den Zehnten weihen.
22. Dann soll dieser Stein
Dann soll dieser Stein, den ich zum Opfermal errichtet habe … wie der Targum übersetzt, »dass ich auf ihm vor dem Ewigen diene«; und so tat er auch; als er von Padan Aram zurückkehrte, als Er zu ihm gesprochen (35, 1), »auf, ziehe nach Betel hinauf«, wie heißt es dort? (35:14) »Da errichtete Jaakob ein Opfermal und goss Gussopfer darauf«.
Kapitel 29
29:1 Da machte sich Jakob auf und wanderte in das Land der Söhne des Ostens.
29, 1. Und Jaakob erhob seine Füße, als ihm die gute Verheißung zuteil geworden und ihm Schutz versprochen worden war, trug sein Herz seine Füße, und das Gehen wurde ihm leicht; so wird im Bereschit Rabbah 70:8 erklärt.
29:2 Und er blickte auf und siehe, ein Brunnen war auf dem Felde, und siehe, da waren drei Schaf-Herden, die um ihn gelagert waren; denn von diesem Brunnen tränkte man die Herden. Der Stein aber auf der Mündung des Brunnens war groß;
2. Tränkten sie die Herden, tränkten die Hirten die Herden; der Vers wendet einen kurzen Ausdruck an.
29:3 Und erst wenn alle Herden dorthin zusammengetrieben waren, wälzte man den Stein von der Mündung des Brunnens, tränkte die Schafe und legte den Stein wieder auf die Mündung des Brunnens an seine Stelle zurück.
3. Und es versammelten sich
Und wälzten
Und brachten zurück
29:4 Und Jakob sprach zu ihnen: Liebe Brüder, woher seid ihr? Sie antworteten. Wir sind aus Haran.
29:5 Und er sprach zu ihnen: Kennt ihr Laban, Nachors Sohn? Sie antworteten: Ja, wir kennen ihn.
29:6 Und er sprach zu ihnen: Geht es ihm gut? Sie antworteten: Es geht ihm gut, — und da kommt eben seine Tochter Rahel (Rachel) mit den Schafen.
6. Kommt mit den Schafen
29:7 Und Jakob sprach: Seht, der Tag ist noch lang, es ist noch nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränket die Schafe und geht hin und weidet.
7. Siehe, der Tag ist noch lang; weil er sie lagern sah, dachte er, sie wollten die Herden nach Hause bringen und nicht mehr weiden; darum sagte er zu ihnen, siehe, der Tag ist noch lang; das heißt, wenn ihr angestellt seid, so habt ihr das Tagewerk nicht vollendet; und wenn das Vieh euch gehört, trotzdem ist noch nicht Zeit, die Herden einzusammeln (Bereschit Rabbah 70:11).
29:8 Sie antworteten: Wir können nicht, bis dass alle Herden zusammen getrieben sind, dann wälzt man den Stein von der Mündung des Brunnens, und wir tränken die Schafe.
8. Wir können nicht tränken, weil der Stein groß ist.
Dann wälzen sie
29:9 Während er noch mit ihnen redete, war Rahel mit den Schafen ihres Vaters hinzugekommen, denn sie war eine Hirtin.
29:10 Als Jakob Rahel, die Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter sah, trat er hin, wälzte den Stein von der Mündung des Brunnens und tränkte die Herde Labans, des Bruders seiner Mutter.
10. Da trat Jaakob hin und wälzte, wie einer, der den Stöpsel von der Öffnung einer Flasche nimmt; das sagt dir, wie groß seine Kraft war (Bereschit Rabbah 70:12).
29:11 Und Jakob küsste Rahel, und er erhob seine Stimme und weinte.
11. Und weinte
29:12 Und Jakob erzählte Rahel, dass er ihres Vaters Verwandter und Rebekkas Sohn sei, da lief sie hin und erzählte es ihrem Vater.
12. Dass er der Bruder ihres Vaters sei, der Verwandte ihres Vaters; wie (13, 8), »wir sind verwandte Männer«; der Midrasch (Bereschit Rabbah 70:13) dazu sagt, wenn er zu betrügen kommt, so bin auch ich sein Bruder im Betrügen; wenn er aber ein rechtschaffener Mensch ist, so bin auch ich der Sohn von Ribka, seiner Schwester, der rechtschaffenen.
Und erzählte ihrem Vater, weil ihre Mutter gestorben war, hatte sie nur ihn, um es ihm zu erzählen (Bereschit Rabbah 70:13).
29:13 Als Laban die Kunde von Jakob, seiner Schwester Sohn, vernahm, lief er ihm entgegen, umarmte ihn und küsste ihn und brachte ihn in sein Haus. Und er erzählte Laban alles, was sich zugetragen hatte.
13. Lief er ihm entgegen, er dachte, dass er mit Geld beladen sei, da selbst der Knecht des Hauses mit zehn beladenen Kamelen dorthin gekommen war (Bereschit Rabbah 70:13).
Umarmte ihn, als er nichts bei ihm sah, dachte er, vielleicht hat er Goldstücke mitgebracht, und sie sind in seinem Busen.
Und küsste ihn, er dachte, vielleicht hat er Perlen mitgebracht, und sie sind in seinem Munde (Bereschit Rabbah 70:13).
Und er erzählte Laban, dass er nur durch den Zwang seines Bruders gekommen und dass man ihm sein Geld weggenommen habe.
29:14 Und Laban sprach zu ihm: Du bist doch mein Fleisch und Blut! Und er blieb bei ihm einen Monat lang.
14. Jedoch bist du mein Gebein und mein Fleisch, nun habe ich keinen anderen Grund, dich in mein Haus aufzunehmen, da du nichts bei dir hast, nur um der Verwandtschaft willen werde ich mich einen Monat mit dir beschäftigen; und so tat er, aber auch das nicht umsonst; denn Jaakob weidete seine Schafe (Bereschit Rabbah).
29:15 Da sprach Laban zu Jakob: Weil du mein Verwandter bist, solltest du mir darum umsonst dienen? Gib mir an, was dein Lohn sein soll. —
15. Etwa, weil du mein Bruder bist
Sollst du mir dienen, wie
29:16 Laban hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel.
29:17 Und die Augen Leas waren matt, Rahel aber war von schöner Gestalt und von schönem Antlitz.
17. Zart, sie hatte gedacht, sie würde dem Lose Esaws zufallen, und geweint; weil alle sagten, Ribka hat zwei Söhne und Laban zwei Töchter, die ältere ist für den älteren und die jüngere für den jüngeren (Bereschit Rabbah 70:16).
Form
Aussehen
29:18 Und Jakob liebte Rahel — und er sprach: Ich will dir sieben Jahre dienen um Rahel, deine jüngere Tochter.
18. Ich will dir sieben Jahre dienen, das sind die einigen Jahre, die seine Mutter zu ihm gesagt, (27, 44) »bleibe bei ihm einige Jahre«. Dass es so ist, kannst du daran erkennen, weil hier steht, sie waren in seinen Augen wie einige Jahre.
Für Rachel, deine jüngere Tochter, warum alle diese Bezeichnungen? Weil er von ihm wusste, dass er ein Betrüger war, sagte er zu ihm, ich will dir für Rachel dienen; vielleicht wirst du aber sagen, es war eine andere Rachel, von der Straße, gemeint; darum steht, deine Tochter; vielleicht wirst aber du sagen, ich werde den Namen von Lea Umtauschen und sie Rachel nennen; darum steht, die jüngere; und dennoch half es ihm nicht; denn er betrog ihn doch (Bereschit Rabbah 70:17).
29:19 Da sprach Laban. Besser, ich gebe sie dir, als einem andern Manne; bleibe bei mir!
29:20 Da diente Jakob sieben Jahre um Rahel, und sie waren in seinen Augen wie einige Tage, weil er sie liebte.
29:21 Da sprach Jakob zu Laban: Gib mir meine Frau, denn meine Zeit ist verstrichen, dass ich ihr beiwohne.
21. Meine Tage sind voll
29:22 Da versammelte Laban alle Leute des Ortes und bereitete ein Gastmahl.
29:23 Und des Abends nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm hinein, und er kam zu ihr.
29:24 Und Laban gab seiner Tochter Lea seine Magd Silpa zur Magd.
29:25 Als der Morgen kam, siehe, da war es Lea. Da sprach er zu Laban. Was hast du mir da getan? Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Warum hast du mich betrogen?
25. Es war am Morgen, da war es Lea; aber in der Nacht war es nicht Lea, weil Jaakob Rachel Erkennungszeichen übergeben hatte; als Rachel nun sah, dass man Lea zu ihm hineinführen wollte, sagte sie, nun wird meine Schwester beschämt werden; und sie stand auf und übergab ihr jene Erkennungszeichen (Megilla 13b).
29:26 Laban antwortete: In unserem Ort geschieht das nicht, dass man die jüngere vor der älteren vermählt.
29:27 Feiere die Woche mit dieser zu Ende, dann wollen wir dir auch die andere geben für den Dienst, den du bei mir noch sieben weitere Jahre versehen sollst.
27. Vollende die Woche mit dieser;
Und wir wollen dir geben
Auch diese, sofort nach den sieben Tagen des Hochzeitmahles; und du wirst nach der Hochzeit mit ihr wieder dienen.
29:28 Jakob that also; er feierte die Woche mit ihr zu Ende, und Laban gab ihm seine Tochter Rahel zur Frau.
29:29 Und Laban gab seiner Tochter Rahel seine Magd Bilha zur Magd.
29:30 Jakob kam auch zu Rahel und liebte auch Rahel, mehr aber als Lea. Und er diente bei ihm noch fernere sieben Jahre.
30. Noch sieben andere Jahre, andere, damit vergleicht er sie mit den ersten, wie die ersten voll Treue gewesen waren, so waren auch die letzten voll Treue, obschon er mit einem Betrug über ihn gekommen war (Bereschit Rabbah 70:20).
29:31 Als der Ewige sah, dass Lea nicht so geliebt wurde, öffnete er ihren Schoß; Rahel aber war unfruchtbar.
29:32 Und Lea fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn; diesen nannten sie Ruben (Reuben) denn sie sprach: Der Ewige hat mein Elend gesehen; nunmehr wird mein Mann mich lieben.
32. Sie nannte ihn Ruben
29:33 Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach; Weil der Ewige gehört, dass ich nicht so geliebt wurde, gab er mir auch diesen; und sie nannte ihn Simon (Schimeon).
29:34 Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Nun endlich wird mein Mann sich mir anschließen, denn ich habe ihm drei Söhne geboren; daher nannte man ihn Levi.
34. Dieses Mal wird sich mein Mann mir anschließen, weil die Stammütter Prophetinnen waren und wussten, dass zwölf Stämme von Jaakob hervorgehen würden und dass er vier Frauen nehmen würde; darum sagte sie, von jetzt an hat er keine Klage mehr gegen mich, da ich meinen ganzen Anteil an Kindern erhalten habe (Tanchuma).
Darum, jeder, bei dem
Nannte er ihn Levi, es fällt mir auf, dass bei allen »sie nannte« steht und er bei diesem, »er nannte« schreibt; es gibt einen aggadischen Midrasch hierzu in Debarim rabba: der Heilige, gelobt sei Er, schickte Gabriel und ließ den Knaben vor sich bringen, gab ihm diesen Namen und verlieh ihm die Priesterabgaben; und weil Er ihn mit Gaben ausstattete
29:35 Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Diesmal muss ich dem Ewigen danken. Darum nannte sie ihn Juda (Jehudah); und sie hörte auf zu gebären.
35. Dieses Mal will ich danken; weil ich über meinen Anteil erhalten habe, darum muss ich von jetzt an danken (Bereschit Rabbah 71:4).
Kapitel 30
30:1 Als Rahel sah, dass sie dem Jakob keine Kinder gebar, beneidete sie ihre Schwester, und sie sprach zu Jakob: Schaffe mir Kinder; wo nicht, so sterbe ich!
30, 1. Da eiferte Rachel auf ihre Schwester; sie eiferte um ihrer guten Werke willen; sie sagte nämlich, wenn sie nicht frömmer als ich wäre, hätte sie nicht die Kinder erhalten (Bereschit Rabbah 71:6).
Gib mir, hat etwa dein Vater so deiner Mutter getan; fürwahr, er betete für sie (Bereschit Rabbah 71:6).
Sterbe ich, von hier geht hervor, dass wer keine Kinder hat, einem Toten gleichgeachtet ist (Bereschit Rabbah 71:6).
30:2 Da entbrannte Jakobs Zorn über Rahel, und er sprach: Bin ich denn an Gottes statt, der dir die Leibesfrucht versagt hat?
2. Etwa an Stelle
Der dir versagt hat, du sagst, ich solle gleich meinem Vater sein; ich bin aber nicht meinem Vater gleich; mein Vater hatte keine Kinder, und ich habe Kinder; dir hat Er versagt und nicht mir (Bereschit Rabbah 71:7).
30:3 Da sprach sie: Siehe, hier ist meine Magd Bilha, gehe zu ihr, dass sie Kinder für meinen Schoß gebäre, so dass durch sie auch ich zu Kindern komme.
3. Auf meinen Knien
Dass auch ich erbaut werde
Dass auch ich durch sie erbaut werde, gleich Sara.
30:4 Und sie gab ihm ihre Magd Bilha zur Frau, und Jakob kam zu ihr.
30:5 Und Bilha fühlte sich Mutter und gebar dem Jakob einen Sohn.
30:6 Da sprach Rahel: Gott hat mir Recht geschafft und auch auf meine Stimme gehört und mir einen Sohn gegeben; darum nannte sie ihn Dan.
6. Gott hat mich gerichtet
30:7 Und Bilha, Rahels Magd, fühlte sich wiederum Mutter und gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.
30:8 Da sprach Rahel: Einen göttlichen Kampf habe ich mit meiner Schwester geführt und habe auch obgesiegt, und sie nannte ihn Naphtali.
8. Einen göttlichen Wettkampf
Auch habe ich gesiegt
Ich habe gekämpft
30:9 Als Lea sah, dass sie aufhörte zu gebären, nahm sie ihre Magd Silpa und gab sie dem Jakob zur Frau.
30:10 Und Silpa, die Magd der Lea, gebar dem Jakob einen Sohn.
10. Und Silpa gebar, bei allen ist die Mutterschaft erwähnt außer bei Silpa; weil sie die jüngste von allen und noch ein Kind an Jahren war, so dass die Mutterschaft an ihr nicht wahrgenommen wurde; um Jaakob zu betrügen, hatte sie Laban Lea gegeben, dass er nicht merke, dass man Lea zu ihm hineinführte; denn so war Gebrauch, die ältere Magd der älteren Tochter und die jüngere der jüngeren zu geben (Bereschit Rabbah 71:9).
30:11 Da sprach Lea: Das Glück ist gekommen, und nannte seinen Namen Gad.
11. Glück ist gekommen
30:12 Und Silpa, die Magd der Lea, gebar dem Jakob einen zweiten Sohn.
30:13 Da sprach Lea: Zu meiner Seligkeit! — denn seligpreisen mich die Töchter; und sie nannte ihn Ascher.
30:14 Einst ging Ruben zur Zeit der Weizenernte aus und fand Alraunen auf dem Felde und brachte sie seiner Mutter Lea. Da sprach Rahel zu Lea. Gib mir doch auch von den Alraunen deines Sohnes!
14. In den Tagen der Weizenernte, das verkündet das Lob der Stämme (Söhne Jaakobs); es war die Zeit der Ernte, und doch streckte er seine Hand nicht nach Raub aus, Weizen oder Gerste nach Hause zu bringen, sondern eine herrenlose Sache, auf die kein Mensch Wert legte (Bereschit Rabbah 72:2).
Alraunen
30:15 Und sie antwortete: Nicht genug, dass du meinen Mann nimmst, willst du auch noch die Alraunen meines Sohnes nehmen? Da sprach Rahel: So soll er denn heute Nacht bei dir schlafen für die Alraunen deines Sohnes.
15. Willst du auch die Alraunen meines Sohnes nehmen, es ist eine Frage, willst du auch noch das tun, auch die Alraunen meines Sohnes zu nehmen; der Targum übersetzt
Darum soll er diese Nacht bei dir wohnen, er sollte diese Nacht bei mir wohnen, und ich überlasse dir mein Recht für die Alraunen deines Sohnes; weil sie aber die Einkehr des Frommen geringschätzte, hatte sie nicht das Glück neben ihm begraben zu werden (Bereschit Rabbah 72:3).
30:16 Als nun Jakob Abends vom Felde kam, ging Lea ihm entgegen und sprach: Zu mir musst du kommen, denn ich habe dich gedungen für die Alraunen meines Sohnes. — Und er schlief bei ihr in jener Nacht.
16. Ich habe Lohn für dich gegeben, ich habe Rachel ihren Lohn gegeben.
**In jener Nacht,
30:17 Da erhörte Gott Lea; sie fühlte sich Mutter und gebar dem Jakob einen fünften Sohn.
17. Und Gott erhörte Lea, die sich danach sehnte und sich bemühte, die Stämme zu vermehren (Bereschit Rabbah 72:5).
30:18 Da sprach Lea: Gott hat mich dafür belohnt, dass ich meinem Manne meine Magd gegeben; und sie nannte ihn Issachar (Jissachar).
30:19 Und Lea fühlte sich wiederum Mutter und gebar dem Jakob einen sechsten Sohn.
30:20 Da sprach Lea. Gott hat mich beschenkt mit einem schönen Geschenk. Nunmehr wird mein Mann mich hochhalten, denn ich habe ihm sechs Söhne geboren. Und sie nannte ihn Sebulun.
20. Eine gute Gabe
Wird bei mir wohnen
30:21 Darauf gebar sie eine Tochter und nannte sie Dina.
21. Dina
30:22 Da gedachte Gott der Rahel, und es erhörte sie Gott und öffnete ihren Schoß.
22. Da gedachte Gott der Rachel, Er gedachte ihr, dass sie die Zeichen ihrer Schwester gegeben hatte; sie fürchtete nämlich, sie könnte dem Lose Esaws zufallen, Jaakob könnte ihr den Scheidebrief geben, weil sie keine Kinder hatte; und auch Esaw, der Bösewicht, dachte so, als er hörte, dass sie keine Kinder hatte (Bereschit Rabbah 73:4), das ist, was der Verfasser des Festgebete ( erster Tag von Rosch-haSchana) in Versen ausdrückt, »als der Rote sah, dass sie nicht gekreisst, hoffte er, sie zu erlangen; sie aber erschrak«.
30:23 Sie fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn, und sie sprach: Gott hat meine Schmach hinweggenommen.
23. Hat fortgenommen
Meine Schmach
30:24 Und sie nannte ihn Joseph; damit wollte sie sagen: Der Ewige möge mir noch einen andern Sohn geben!
24. Möge mir der Ewige noch einen anderen Sohn hinzufügen, weil sie durch prophetischen Geist wusste, dass Jaakob nur zwölf Stämme aufstellen würde, sagte sie, möge es der Wille des Ewigen sein, dass jener Stamm, den er noch aufstellen wird, von mir sein wird; darum betete sie nur auf einen anderen Sohn (Bereschit Rabbah 72:6).
30:25 Nachdem Rahel den Joseph geboren hatte, sprach Jakob zu Laban: Entlasse mich, ich will in meine Heimat und in mein Land ziehen!
25. Als Rachel Joseph geboren hatte, nachdem der Gegner von Esaw geboren war; so heißt es (Obadja 1,18), »das Haus Jaakobs wird Feuer sein und das Haus Josephs eine Flamme und das Haus Esaws Stroh«; Feuer ohne Flamme hat über Fernes keine Macht; als Joseph geboren war, vertraute Jaakob auf den Heiligen, gelobt sei Er, und wollte zurückkehren (Bereschit Rabbah 73:7).
30:26 Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich heimziehe; denn du weißt es ja, welche Dienste ich dir geleistet habe.
26. Gib doch meine Frauen, ich will nicht ohne Erlaubnis Weggehen.
30:27 Da sprach Laban zu ihm: Lass mich doch Gnade in deinen Augen finden! Mir ahnt, als ob der Ewige mich um deinetwillen gesegnet hat.
27. Ich ahne
30:28 Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, so will ich ihn geben.
28. Bestimme
30:29 Da antwortete er ihm: Du weißt, wie ich dir gedient habe, und was aus deinem Viehstand bei mir geworden ist.
29. Und was deine Herde bei mir geworden ist, wieviel aus der geringen Zahl deiner Herde, die zuerst in meine Hand kam, geworden ist.
30:30 Denn wenig war es, was du vor meiner Ankunft besaßest, und es hat sich mächtig ausgebreitet; so hat der Ewige dich bei jedem Schritt von mir gesegnet, und nun — wann soll ich auch für die Meinigen schaffen?
30. Bei meinem Eintritt
Auch ich für mein Haus, für den Bedarf meines Hauses
30:31 Da sprach er: Was soll ich dir geben? Und Jakob antwortete: Geben sollst du mir nichts. Wenn du mir Folgendes gewährst, so will ich deine Schafe weiter weiden und hüten.
30:32 Ich will heute alle deine Schafe durchgehen und aus ihnen jedes Lamm entfernen, das gesprenkelt oder gefleckt ist, alles, was dunkel ist unter den Schafen und was gefleckt und gesprenkelt ist unter den Ziegen; — das soll mein Lohn sein.
32. Kleingefleckt, mit kleinen Flecken wie Punkte getigert, pointure, Punkt.
Und großgefleckt
Dunkel
Und das sei mein Lohn
30:33 Meine Redlichkeit wird für mich zeugen, wenn du in Zukunft zu meinem Lohne, der dir ja vor Augen liegt, kommst. Alle Ziegen, die bei mir nicht gesprenkelt oder gefleckt, alle Schafe, die nicht dunkel sind, sollen gestohlen sein.
33. Und es wird für mich aussagen, wenn du mich verdächtigst, dass ich etwas von dem Deinigen genommen, wird meine Gerechtigkeit für mich aussagen; denn meine Gerechtigkeit wird kommen und über meinen Lohn vor dir Zeugnis ablegen; denn du wirst in meiner Herde nur klein- und großgefleckte finden; aber alles, was du unter ihnen findest, das nicht klein- oder großgefleckt oder dunkel ist, das habe ich dir sicher gestohlen, und nur durch Diebstahl befände es sich bei mir.
30:34 Da sprach Laban: Gut, es sei, wie du gesprochen!
34. Ja
Möge es gleich deinem Worte sein, ich wünsche, du möchtest damit zufrieden sein.
30:35 Und er entfernte an demselben Tage die gestreiften und gefleckten Böcke und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran nur etwas Weißes war, und alles Dunkle unter den Schafen und übergab es seinen Söhnen.
35. Da entfernte
… Böcke**, männliche Ziegen
Alles, woran Weißes war, alles, woran ein weißer Flecken war.
Und Laban gab sie in die Hand seiner Söhne.
30:36 Und er ließ einen Raum von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob. Jakob aber weidete Labans übrige Schafe.
36. Die Übriggebliebene, die schlechten unter ihnen, die kranken und unfruchtbaren, die nur ein Überrest waren, die übergab er ihm (Bereschit Rabbah 73:9).
30:37 Da nahm Jakob frische Stäbe von Espen-, Nussbaum- und Kastanienholz, schälte daran weiße Streifen durch Entblößung des Weißen an den Stäben,
37. Stäbe von Weißpappeln, das ist ein Baum, der
Frische, die saftvoll waren.
Haselnussbäumen
Und Kastanienbäume, Kastanienbaum in anderen Sprachen.
Streifen
Indem er das Weiße bloßlegte
30:38 Dann stellte er die Stäbe, die er geschält hatte, in die Rinnen, an die Wassertröge, wohin die Tiere zur Tränke kamen, gerade vor die Tiere hin. Und sie wurden brünstig, wenn sie zur Tränke kamen.
38. Er stellte
An den Rinnen, an die Wasserrinnen, an die Behälter, die in der Erde gemacht waren, um dort die Schafe zu tränken.
Wenn die Schafe an die Rinnen kamen, um zu trinken, dann stellte er die Stäbe dorthin den Schafen gegenüber.
Und sie erhitzten sich
30:39 So wurden die Tiere angesichts der Stäbe brünstig und warfen gestreifte, gesprenkelte und gefleckte.
39. An den Stäben, an dem Aussehen der Stäbe..
Fußgefleckt
30:40 Diese Schafe schied Jakob aus und wendete das Gesicht der Tiere gegen das Gestreifte und gegen alles Dunkle unter den Tieren Labans. Nun bildete er besondere Herden, die er nicht zu den Tieren Labans that.
40. Und die Lämmer schied Jaakob, die fußgefleckt und kleingefleckt geboren wurden, trennte und schied er für sich und bildete daraus besondere Herden und führte jene fußgefleckte Herde vor den anderen Schafen her, so dass die Augen der Schafe, die hinter ihnen hergingen, auf sie schauten; das bedeutet der Vers, er richtete das Gesicht der Schafe auf die Fußgefleckten; es war das Gesicht der Schafe auf die Fußgefleckten und auf alles Dunkle gerichtet, das er unter den Schafen von Laban fand.
Er machte sich Herden, wie ich erklärt habe.
30:41 Und es geschah nur bei der Brunst der kräftigen Tiere, dass Jakob die Stäbe vor die Augen der Tiere in die Rinnen stellte, damit sie durch die Stäbe brünstig würden.
41. Die frühgebärenden
30:42 Wenn aber die Tiere schwächlich waren, stellte er sie nicht hin. — So wurden die schwachen dem Laban, die kräftigen dem Jakob zu teil.
42. Und wenn die Schafe spätgebaren
30:43 So wurde der Mann über alle Maßen reich, hatte viele Schafe, Mägde, Knechte, Kamele und Esel.
43. Viel Schafe
Mägde und Knechte, er verkaufte seine Schafe für einen hohen Preis und kaufte sich alle diese (Tanchuma).
Kapitel 31
31:1 Da hörte er, dass die Söhne Labans sprachen: Genommen hat Jakob alles, was unserm Vater gehört, und von dem, was unserm Vater gehört, hat er all diesen Reichtum erworben.
31, 1. Hat er erworben
31:2 Jakob sah auch an Labans Gesicht, dass er nicht mehr gegen ihn so war, wie gestern und ehegestern.
31:3 Da sprach der Ewige zu Jakob: Kehre in das Land deiner Väter und nach deinem Geburtsorte zurück, ich werde mit dir sein.
3. Kehre in das Land deiner Väter zurück, und dort werde ich mit dir sein; aber solange du mit dem Unreinen verbunden bist, ist es nicht möglich, meine Gegenwart auf dir ruhen zu lassen (Bereschit Rabbah).
31:4 Da schickte Jakob hin und ließ Rahel und Lea aufs Feld rufen, zu seiner Herde.
4. Und rief Rachel und Lea, Rachel zuerst und dann Lea, weil sie die Vorsteherin des Hauses war; denn um ihretwillen hatte sich Jaakob mit Laban verbunden; und auch die Nachkommen von Lea stimmten dem zu; denn Boas und sein Gerichtshof vom Stamme Juda sagten (Rut 4, 11), »gleich Rachel und Lea, die beide erbaut haben …« und nannten Rachel vor Lea (Rut rab.).
31:5 Und er sprach zu ihnen: Ich sehe an dem Gesichte eures Vaters, dass er gegen mich nicht mehr so ist, wie gestern und ehegestern, da doch der Gott meines Vaters mit mir gewesen ist.
31:6 Wisst ihr doch selbst, wie ich eurem Vater mit meiner ganzen Kraft gedient habe.
31:7 Euer Vater aber hat mich hintergangen und meinen Lohn zehnmal geändert; und nur Gott hat es nicht zugegeben, dass er mir Böses tat.
7. Zehnmal,
31:8 Sagte er: Die gesprenkelten sollen dein Lohn sein, so warfen alle Tiere gesprenkelte. Sagte er: Die gestreiften sollen dein Lohn sein, so warfen alle Tiere gestreifte.
31:9 So hat Gott eurem Vater die Herde genommen und mir gegeben.
31:10 Zur Zeit der Brunst der Tiere erhob ich im Traum meine Augen und sah: Die Böcke, die die Schafe besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und scheckig.
10. Und siehe, die Böcke, obschon sie Laban alle abgesondert hatte, damit die Schafe nicht mit ähnlichen trächtig würden, trugen sie die Engel von der Herde, die in die Hand der Söhne Labans gegeben war, zur Herde in der Hand von Jaakob (Tanchuma).
Und gesprenkelte
31:11 Und ein Engel Gottes sprach zu mir im Traume: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich!
31:12 Und er sprach: Erhebe deine Augen und sieh: Alle Böcke, die die Schafe bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und scheckig; denn ich habe alles gesehen, was dir Laban antut.
31:13 Ich bin der Gott von Beth-El, woselbst du einen Denkstein gesalbt und mir ein Gelübde getan hast. Nun mache dich auf, ziehe aus diesem Lande und kehre in dein Geburtsland zurück!
13. Der Gott von Betel
Wo du gesalbt hast
Wo du mir gelobt hast, und du musst es erfüllen, da du gesprochen, es soll ein Haus Gottes sein, dass du dort Opfer darbringest.
31:14 Da antworteten Rahel und Lea und sprachen zu ihm: Haben wir denn noch einen Teil und ein Erbe im Hause unseres Vaters?
14. Haben wir noch, warum sollen wir dich hindern, heimzukehren; hoffen wir etwa darauf, von den Gütern unseres Vaters etwas zu erben, da doch Söhne vorhanden sind?
31:15 Galten wir ihm nicht als Fremde? Hat er uns doch verkauft und unseren Kaufpreis noch obendrein verzehrt!
15. Sind wir nicht gleich Fremden von ihm geachtet, selbst in der Stunde, da andere Menschen ihren Töchtern eine Ausstattung geben, in der Zeit der Verheiratung, hat er uns wie Fremde behandelt; denn er hat uns dir verkauft, (da du ihm 14 Jahre dientest, und hat uns dir nur gegeben) für den Lohn der Arbeit.
Unser Geld, er hat das Geld deines Arbeitslohnes behalten.
31:16 Aller Reichtum, den Gott unserm Vater genommen, gehört uns und unsern Kindern. So tue denn ganz, wie Gott dir gesagt hat!
16. Vielmehr gehört der ganze Reichtum
Abgesondert hat
31:17 Da machte sich Jakob auf, hob seine Kinder und seine Frauen auf die Kamele,
17. Seine Söhne und seine Frauen, er ließ die Männlichen den Frauen vorangehen; Esaw aber ließ die Frauen vor den Männern gehen; so heißt es (36, 6), »Esaw nahm seine Frauen und seine Söhne … «(Bereschit Rabbah 74:5).
31:18 Und führte alle seine Herden hinweg und seine ganze Habe, die er erworben, seine eigenen Herden, die er zu Paddan-Aram erworben, und zog zu seinem Vater Isaak in das Land Kanaan.
18. Die Herden seines Besitzes, was er von seinen Schafen erworben hatte, Knechte und Mägde, Kamele und Esel.
31:19 Laban aber war fortgegangen, um seine Schafe zu scheren. Da stahl Rahel die Teraphim ihres Vaters.
19. Seine Schafe zu scheren, die er in die Hand seiner Söhne gegeben hatte, so dass ein Weg von drei Tagen zwischen ihm und Jaakob war.
Und Rachel stahl die Götzen, ihre Absicht war, ihren Vater vom Götzendienst zu entfernen (Bereschit Rabbah 74:5).
31:20 Und Jakob stahl — das Herz des Aramäers Laban, indem er ihn nicht merken ließ, dass er entfliehen wolle.
31:21 So entfloh er mit allem, was sein war und machte sich auf, setzte über den Euphrat-Strom und wandte sich nach dem Gebirge Gilead.
31:22 Am dritten Tage wurde dem Laban hinterbracht, dass Jakob entflohen sei.
22. Am dritten Tage, da ein Weg von drei Tagen zwischen ihnen war.
31:23 Da nahm er seine Verwandten mit sich, verfolgte ihn sieben Tagereisen weit und holte ihn am Gebirge Gilead ein.
23. Seine Brüder, seine Verwandten.
Einen Weg von sieben Tagen
31:24 Da kam Gott zu Laban, dem Aramäer, im nächtlichen Traume und sprach zu ihm: Hüte dich, Jakob zu bereden, sei es im Guten oder im Bösen!
24. Weder Gutes noch Böses, alles Gute der Frevler ist für die Frommen etwas Schlechtes (Jeb. 103b).
31:25 Und Laban holte Jakob ein. Dieser hatte auf dem Gebirge sein Zelt aufgeschlagen, Laban aber mit seinen Verwandten auf dem Gileadgebirge.
31:26 Da sprach Laban zu Jakob: Was hast du getan? Du hast mein Herz gestohlen und meine Töchter weggeführt wie Kriegsgefangene!
26. Wie Schwertgefangene
31:27 Warum bist du heimlich geflohen und hast mich bestohlen? Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte dich doch in Freuden und mit Gesängen, mit Pauke und mit Harfe geleitet!
27. Und hast mich getäuscht
31:28 So aber hast du mich nicht einmal meine Söhne und Töchter küssen lassen; ja du hast töricht gehandelt!
31:29 Ich habe die Macht in der Hand, übel mit euch zu verfahren; allein der Gott eures Vaters hat gestern Nacht also zu mir gesprochen: »Hüte dich, Jakob zu bereden, sei es im Guten oder im Bösen!«
29. Es wäre die Macht in meiner Hand
31:30 Gut, du bist weggegangen, weil du so große Sehnsucht nach dem Hause deines Vaters hattest; warum aber hast du meine Götter gestohlen?!
30. Weil du Sehnsucht hattest
31:31 Da antwortete Jakob und sprach zu Laban. Weil ich mich fürchtete; ich dachte, du könntest mir deine Töchter mit Gewalt nehmen.
31. Weil ich mich fürchtete
31:32 Wenn du aber bei einem deine Götter finden wirst, so soll er nicht leben bleiben; im Beisein unserer Verwandten suche dir heraus, was von deinem Eigentum bei mir ist, und nimm es! Jakob aber wusste nicht, dass Rahel sie gestohlen hatte.
32. Soll nicht leben
Was bei mir ist von dem Deinigen.
31:33 Da ging Laban in Jakobs Zelt und in Leas Zelt und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts. Aus Leas Zelt ging er hinaus und kam in Rahels Zelt.
33. Ins Zelt Jaakobs, das war das Zelt Rachels, bei der Jaakob immer war; so sagte er auch (46, 19), »die Söhne Rachels, der Frau Jaakobs«; bei allen anderen aber steht nicht Frau Jaakobs (Bereschit Rabbah 74:9).
Und er kam ins Zelt Rachels, als er das Zelt Leas verlassen hatte, kehrte er zum Zelte Rachels zurück, bevor er das Zelt der Mägde durchsuchte; und warum all dies? Weil er von Rachel wusste, dass sie gern durchsuchte (Bereschit Rabbah 74:9).
31:34 Rahel aber hatte die Teraphim genommen, sie in den Tragkorb des Kamels gelegt und sich darauf gesetzt. Und Laban durchwühlte das ganze Zelt und fand nichts.
34. Unter das Kissen des Kamels
31:35 Da sprach sie zu ihrem Vater: Zürne doch nicht, Herr, dass ich nicht vor dir aufstehen kann, es ist mir die Weise der Frauen. So suchte er und fand die Teraphim nicht.
31:36 Da wurde Jakob zornig und haderte mit Laban. Und Jakob fing an und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was ist meine Sünde, dass du mir nachgesetzt bist?
36. Dass du mir nachsetztest
31:37 Du hast all‘ mein Geräte durchwühlt; hast du irgend etwas von deinem Hausrate gefunden? Lege es hier in Gegenwart meiner und deiner Verwandten nieder, sie mögen zwischen uns beiden entscheiden!
37. Dass sie entscheiden
31:38 Zwanzig Jahre bin ich jetzt bei dir, deine Schafe und Ziegen haben nicht fehlgeboren, und die Widder deiner Herde habe ich nicht gegessen;
38. Haben nicht fehlgeboren
Und die Widder deiner Schafe
31:39 Zerrissenes habe ich dir nicht gebracht, ich musste es ersetzen, von meiner Hand hast du es gefordert, mochte es bei Tag oder bei Nacht gestohlen sein.
39. Zerrissenes
Ich musste das Fehlende ersetzen
Ich musste das Fehlende ersetzen
Was am Tage gestohlen wurde und was in der Nacht gestohlen wurde, Diebstahl des Tages oder Diebstahl der Nacht, alles bezahlte ich.
31:40 Wo ich am Tage war, verzehrte mich die Glut, — und der Frost des Nachts, und der Schlaf floh meine Augen.
40. Verzehrte mich die Hitze
Frost
Mein Schlaf, vom Worte
31:41 Das hatte ich die zwanzig Jahre in deinem Hause; gedient habe ich dir! Vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Herden; und zehnmal hast du meinen Lohn geändert!
41. Du hast meinen Lohn umgetauscht, hast die Abmachung, die zwischen uns bestand, verändert, von Kleingefleckt zu großgefleckt und von Fußgefleckt zu Gesprenkelt.
31:42 Wäre nicht der Gott meines Vaters mit mir gewesen, der Gott Abrahams und der, den Isaak fürchtet, hättest du mich sicher mit leeren Händen weggeschickt; Gott hat mein Elend und meiner Hände Fleiß gesehen und gestern Nacht gerichtet.
42. Er, den Jizchak fürchtet
Er wies zurecht
31:43 Da antwortete Laban und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, die Söhne meine Söhne, die Herden meine Herden, und alles, was du siehst, gehört mir. Aber es sind doch einmal meine Töchter; was kann ich heute ihnen oder ihren Kindern, die sie geboren haben, tun?
43. Was soll ich diesen tun, wie könnte ich daran denken, ihnen Böses zu tun.
31:44 Doch nun komm, lass uns beide einen Bund schließen; der sei zum Zeugnisse zwischen mir und dir.
44. Und Er möge Zeuge sein, der Heilige, gelobt sei Er.
31:45 Da nahm Jakob einen Stein und richtete ihn zum Denkmal auf.
31:46 Und Jakob sprach zu seinen Verwandten: Leset Steine zusammen! Da nahmen sie Steine und machten einen Haufen, und sie aßen dort auf dem Steinhaufen.
40. Zu seinen Brüdern, das waren seine Söhne, die ihm gleich Brüdern waren, zu ihm traten gegen Not und Krieg (Bereschit Rabbah 74:13).
31:47 Laban nannte ihn: Jegar Sahadutha, und Jakob nannte ihn: Gal-Ed.
47. Hügel des Zeugnisses
Darum nannte man ihn
31:48 Und Laban sprach: Dieser Steinhaufen sei heute Zeuge zwischen mir und dir. Daher nannte man den Ort Gal-Ed,
31:49 Wie auch die Warte, weil er gesagt hatte: Der Ewige soll Wache halten zwischen mir und dir, wenn wir auch einander aus dem Gesichte sind.
49. Und Mizpa, weil er sprach; Mizpa im Gebirge Gilead; wie es heißt (Richt. 11,29), »er zog nach Mizpa Gilead hinüber«; und warum wurde es Mizpa genannt? Weil ein jeder von ihnen zum anderen sprach, der Ewige möge schauen zwischen mir und dir, wenn du den Bund übertreten solltest.
Wenn wir verborgen sein werden und einer den anderen nicht sieht.
31:50 Wenn du meine Töchter kränkst, oder zu meinen Töchtern noch andre Frauen nimmst, so ist freilich kein Mensch bei uns; doch siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir.
50. Meine Töchter, meine Töchter steht zweimal; auch Bilha und Silpa waren seine Töchter von einer Nebenfrau (Bereschit Rabbah 74:13).
Wenn du meine Töchter kränkst, ihnen ihr Eherecht zu versagen (Joma 77b).
31:51 Und Laban sprach zu Jakob: Hier dieser Steinhaufen und hier dieses Denkmal, das ich zwischen mir und dir errichtet habe,
51. Die ich eingesenkt habe; wie (Ex. 15, 4), »schleuderte Er ins Meer
31:52 Zeuge sei dieser Steinhaufen, und Zeuge sei dieses Denkmal, dass ich niemals zu dir über diesen Steinhaufen hinübergehe und du niemals zu mir über diesen Steinhaufen und über dieses Denkmal in böser Absicht hinübergehst.
52. Dass ich nicht, dieses
Zum Bösen, zum Bösen darfst du nicht vorüberziehen; aber du darfst zum Handel vorüberziehen (Bereschit Rabbah 74:16).
31:53 Der Gott Abrahams und der Gott Nachors mögen zwischen uns richten, der Gott ihres Vaters. Und Jakob schwur bei dem, den sein Vater Isaak fürchtete.
53. Der Gott Abrahams
Der Gott Nachors
Der Gott ihres Vaters
31:54 Und Jakob schlachtete ein Tier auf dem Berge und lud seine Verwandten zum Essen ein; sie speisten und übernachteten auf dem Berge. Des Morgens früh stand Laban auf, küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; dann zog Laban weg und kehrte in seine Heimat zurück.
54. Da bereitete Jakob ein Mahl, er schlachtete Tiere zum Festmahl.
Seine Brüder
Das Mahl einzunehmen
Kapitel 32
32:1 Auch Jakob ging seines Weges, da begegneten ihm Engel Gottes.
32:2 Als er sie sah, sprach Jakob: Dies ist ein Lager Gottes! Und er nannte diesen Ort Machanajim.
32, 2. Da begegneten ihm Engel Gottes, Engel des Landes Israel kamen ihm entgegen, ihn zu begleiten (Bereschit Rabbah 74:17).
32:3 Jakob aber schickte Boten voraus zu seinem Bruder Esau in das Land Seir, in das Gefilde Edoms.
3. Machanajim
32:4 Und er befahl ihnen: Also sprechet zu meinem Herrn Esau: So spricht dein Knecht Jakob: »Bei Laban habe ich mich aufgehalten und bis jetzt verweilt;
4
Ins Land Seir
32:5 Dort erwarb ich mir Rinder und Esel, Schafe, Knechte und Mägde. Und ich sende nun hin, es meinem Herrn zu melden, um Gnade in deinen Augen zu finden!«
5. Hielt ich mich als Fremder auf, ich wurde kein Fürst und Vornehmer, sondern ein Fremder; du hast also keinen Grund, mich wegen der Segnungen deines Vaters zu hassen; denn er hat mich gesegnet, sei ein Herr über deine Brüder; und das ist nicht an mir in Erfüllung gegangen (Tanchuma). Eine andere Erklärung:
32:6 Die Boten kamen zu Jakob zurück und sprachen: Wir sind zu deinem Bruder Esau gekommen; er zieht dir auch schon entgegen und vierhundert Mann mit ihm.
6. Und es ward mir Ochs und Esel, mein Vater sagte zu mir, (27:28) »vom Tau des Himmels und von der Fettigkeit der Erde«; diese sind aber weder vom Himmel noch von der Erde; diese sind aber weder vom Himmel noch von der Erde.
Ochs und Esel, es ist so Gebrauch, dass man viele Ochsen mit Ochs bezeichnet (Bereschit Rabbah 75:6); einer spricht z. B. zum anderen in der Nacht, der Hahn hat gekräht, und sagt nicht, die Hähne haben gekräht.
Darum schicke ich, es meinem Herrn mitzuteilen, kundzutun, dass ich zu dir komme.
Um Gunst in deinen Augen zu finden; denn ich bin friedlich gegen dich gesinnt und suche deine Liebe.
32:7 Da fürchtete sich Jakob sehr und es ward ihm bange; und er teilte die Leute, die er bei sich hatte, sowie die Schafe, die Rinder und die Kamele in zwei Lager;
7. Wir sind zu deinem Bruder, zu Esaw gekommen; du hast gesagt, er ist mein Bruder; er aber behandelt dich wie der Bösewicht Esaw, indem er immer noch an seinem Hasse festhält (Tanchuma).
32:8 Denn er dachte: Wenn Esau über das eine Lager kommt und es schlägt, so kann das übriggebliebene Lager entrinnen.
8. Er fürchtete sich, und es war ihm bang;
32:9 Und Jakob betete: Gott meines Vaters Abraham und Gott meines Vaters Isaak, Ewiger, der du zu mir gesprochen: Kehre in dein Land und nach deinem Geburtsorte zurück und ich will dir wohltun.
9. Das eine Lager und schlägt es;
Dann wird das Lager, das übrigbleibt, gerettet werden, gegen (Esaws) Willen, (d. h. er wird es nicht schlagen können,) weil ich mit ihm kämpfe. Er bereitete sich für drei Dinge vor, zum Geschenk, zum Gebet und zum Kampf; zum Geschenk, (V. 22) das Geschenk zog vor ihm her; zum Gebet, (V. 10) Gott meines Vaters Abraham; zum Kampf, dann wird das Lager, das übrigbleibt, gerettet werden (Tanchuma).
32:10 Ich bin zu gering für alle Wohltaten und alle Treue, die du deinem Knechte erwiesen hast; denn mit meinem Stabe bin ich über diesen Jordan gegangen, und nun bin ich zu zwei Lagern geworden.
10. Und Gott meines Vater Jizchak, an anderer Stelle (31, 42) sagte er, »Er, den Jizchak fürchtet«; ferner, warum erwähnt er abermals den Gottesnamen? Der Vers hätte doch gleich schreiben können, »der zu mir gesprochen, kehre in dein Land zurück … «? Nur Jaakob sprach so vor dem Heiligen, gelobt sei Er: Zwei Verheißungen hast Du mir gegeben, eine bei meinem Auszug aus meinem Vaterhause aus Ber Scheba; da hast Du zu mir gesprochen (28, 13), »ich bin der Ewige, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Jizchaks«, und dort hast Du zu mir gesagt, »und ich behüte dich überall, wohin du gehst«; und im Hause Labans hast Du zu mir gesprochen (31, 3), »kehre in das Land deiner Väter und nach deinem Geburtsorte zurück, und ich werde mit dir sein«; und dort bist Du mir mit dem Gottesnamen allein erschienen; so heißt es, »der Ewige sprach zu Jaakob, kehre in das Land deiner Väter zurück …« mit diesen beiden Verheißungen trete ich vor Dich hin.
32:11 Rette mich doch aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaus; denn ich fürchte mich vor ihm, er könnte kommen und mich erschlagen, Mutter und Kind.
11. Ich bin zu gering für all die Wohltaten
Und für all die Treue, die Bewahrheitung Deiner Worte; denn Du hast alle Verheißungen, die Du mir gegeben hast, an mir erfüllt.
Denn mit meinem Stabe, ich hatte weder Silber noch Gold noch Herden bei mir, sondern nur allein meinen Stab; der agadische Midrasch (Bereschit Rabbah 76) sagt, er berührte mit seinem Stab den Jarden, da wurde der Jarden gespalten.
32:12 Und du hast doch gesagt: Ich will dir Gutes erweisen und deine Nachkommen machen gleich dem Sand am Meere, der vor Menge nicht zu zählen ist.
12. Aus der Hand meines Bruders, aus der Hand Esaws, aus der Hand meines Bruders, der mich nicht wie ein Bruder behandelt, sondern wie der Bösewicht Esaw.
32:13 Und er blieb dort über Nacht und nahm von dem, was er in Händen hatte, als Geschenk für seinen Bruder Esau
13. Ich will dir Gutes, Gutes erweisen
Und werde deine Nachkommenschaft gleich dem Sande am Meere machen; wo hat Er so zu ihm gesprochen? Fürwahr, Er hat doch nur gesagt (28, 14), deine Nachkommenschaft wird gleich dem Staube der Erde sein! Nur, weil Er zu ihm sprach (dort 15), denn ich werde dich nicht verlassen, bis ich vollbracht, was ich für dich verheißen habe; und zu Abraham hatte Er gesagt (22, 17), ich werde deine Nachkommen vermehren wie die Sterne des Himmels und wie den Sand am Meere.
32:14 Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, zweihundert Schafe und zwanzig Widder,
14. Von dem, was er in seiner Hand hatte
32:15 Dreißig säugende Kamele mit ihren Jungen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselsfüllen.
15. Zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke
32:16 Und er übergab sie seinen Knechten, eine jede Herde besonders, und sprach zu seinen Knechten. Zieht vor mir her und lasst zwischen einer Herde und der andern einen Zwischenraum.
16. Dreissig säugende Kamele mit ihren Jungen
Und zehn Esel
32:17 Und er befahl dem Ersten an: Wenn dir mein Bruder Esau begegnet und dich fragt: Wem gehörst du an, wohin gehst du, und für wen sind diese da vor dir?
17. Jede Herde für sich, jede Art für sich.
Ziehet vor mir her, eine Tagereise oder weniger, und ich werde hinter euch herkommen.
und einen Zwischenraum lasset
32:18 So antworte: Deinem Knechte Jakob; es ist ein Geschenk, an meinen Herrn Esau gesandt, und er selber folgt nach.
18. Wem gehörst du
Und wem gehören diese vor dir
32:19 So befahl er auch dem zweiten, auch dem dritten, so allen, die hinter den Herden hergingen: In dieser Weise sprechet zu Esau, wenn ihr ihn trefft.
19. So sage, deinem Knechte Jaakob
Und siehe, auch er kommt hinter uns her, Jaakob.
32:20 Saget ihm: Dein Knecht Jakob kommt auch selbst hinter uns. Denn er dachte: Ich will ihn durch das Geschenk versöhnen, das vor mir hergeht, alsdann will ich sein Angesicht sehen, vielleicht nimmt er mich freundlich auf.
32:21 Und das Geschenk zog an ihm vorüber; er aber blieb über Nacht im Lager.
21. Ich möchte seinen Zorn versöhnen
32:22 In derselben Nacht stand er auf, nahm seine zwei Frauen, seine zwei Mägde und seine elf Kinder und setzte über die Furt des Jabbok.
22. Vor seinem Angesicht
32:23 Er nahm sie, führte sie über den Fluss und brachte sein Eigentum hinüber.
23. Und seine elf Kinder
Jabok
32:24 Jakob aber blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis der Morgen anbrach.
24. Was ihm gehörte
32:25 Als er sah, dass er ihm nicht beikommen konnte, fasste er ihn an dem Hüftballen, so dass der Hüftballen Jakobs bei dem Ringen verrenkt wurde.
25. Da blieb Jaakob zurück, er hatte kleine Krüge vergessen und kehrte ihretwegen zurück (Chullin 91a).
Da rang ein Mann
32:26 Und er sprach: Lass mich gehen, denn der Morgen ist angebrochen! Und er antwortete: Ich lasse dich nicht, du habest mich denn gesegnet.
26. Da ergriff er die Hüftpfanne, der Hüftenknochen, der in der Hüfte steckt, wird Pfanne genannt, weil das Fleisch darauf hohl wie ein Kochlöffel geformt ist.
Und es wich
32:27 Da sprach er zu ihm: Wie ist dein Name? Und er antwortete: Jakob.
27. Denn der Morgen ist angebrochen
Bis du mich gesegnet
32:28 Und er sprach: Nicht Jakob soll dein Name ferner sein, sondern Israel; denn du hast mit göttlichen Wesen und mit Menschen gekämpft und hast obgesiegt.
32:29 Da bat Jakob: Sage mir doch deinen Namen. Und er sprach: Warum fragst du denn nach meinem Namen? Und er segnete ihn dort.
29. Nicht Jaakob
Und mit Männern
32:30 Jakob nannte den Ort Penièl: Denn ich habe ein göttliches Wesen von Angesicht zu Angesicht gesehen, und mein Leben ist gerettet worden.
30. Warum denn fragst du
32:31 Und die Sonne ging ihm auf, als er an Penuél vorüber war, und er hinkte auf seiner Hüfte.
32:32:00
32. Da ging ihm auf
Er hinkte
32:33 Darum essen die Kinder Israels nicht die Spannader, die an den Hüftballen ist, bis auf den heutigen Tag, weil er den Hüftballen Jakobs an der Spannader gefasst hatte.
33. Die Spannader
Kapitel 33
33:1 Und Jakob erhob seine Augen und sah Esau mit vierhundert Mann ankommen. Da verteilte er die Kinder auf Lea, Rahel und die beiden Mägde.
33:2 Und er stellte die Mägde und ihre Kinder voran, dahinter Lea und ihre Kinder, und Rahel und Josef zuletzt.
33, 2. Lea und ihre Kinder nach ihnen, das Teuerste zuletzt (Bereschit Rabbah 78:8).
33:3 Er selbst aber ging voraus und warf sich siebenmal zur Erde nieder, bis er an seinen Bruder herankam.
3. Er ging vor ihnen her, indem er dachte, wenn jener Bösewicht kommen sollte, Krieg zu führen, so soll er mit mir zuerst streiten (Bereschit Rabbah 78:8).
33:4 Da lief ihm Esau entgegen, umarmte ihn, fiel ihm um den Hals und küsste ihn, und sie weinten.
4. Und umarmte ihn
Und küsste ihn
33:5 Und Esau erhob seine Augen und sah die Frauen und die Kinder und sprach: Wer sind diese, die du bei dir hast? Er antwortete: Es sind die Kinder, mit denen Gott deinen Knecht begnadet hat.
5. Wer sind dir diese, wer sind diese, dass sie dir gehören.
33:6 Da traten die Mägde hinzu, sie und ihre Kinder und verneigten sich.
33:7 Dann trat auch Lea mit ihren Kindern hinzu und verneigten sich; zuletzt traten Josef und Rahel hinzu und verneigten sich.
7. Trat Joseph und Rachel hin
33:8 Da sprach er: Was wolltest du mit jenem ganzen Lager, dem ich begegnet bin? Er antwortete: Gnade finden in den Augen meines Herrn.
8. Was soll dir das ganze Lager, was soll das ganze Lager, dem ich begegnet bin, für dich, das heißt, wozu hast du es bestimmt; nach dem einfachen Sinn bezieht es sich auf diejenigen, die das Geschenk brachten; nach dem Midrasch war er Abteilungen von Engeln begegnet, die ihn und seine Männer stießen und zu ihnen sagten, zu wem gehört ihr? Sie antworteten ihnen, zu Esaw; da sagten jene, schlaget, schlaget sie; sie wiederum sprachen, lasset ihn, er ist der Sohn von Jizchak; aber die Engel achteten nicht darauf; er ist der Enkel von Abraham; auch darauf achteten sie nicht; er ist der Bruder von Jaakob; da sagten sie zu ihnen, demnach gehört ihr zu uns (Bereschit Rabbah 78:11).
33:9 Da sprach Esau: Ich habe genug mein Bruder, behalte, was du hast.
9. Behalte, was dein ist, hier erkannte er ihm die Segnungen an (Bereschit Rabbah 78:11).
33:10 Da sprach Jakob: Nicht doch, sollte ich Gnade in deinen Augen gefunden haben, so nimm mein Geschenk von meiner Hand; habe ich doch in dein Antlitz gesehen, wie in das eines göttlichen Wesens, und du hast mich gütig aufgenommen.
10. Nicht doch, mögest du nicht so zu mir sprechen.
Möchte ich doch Gunst in deinen Augen finden, und möchtest du mein Geschenk aus meiner Hand annehmen, nachdem ich dein Angesicht schauen durfte, es steht dir zu und gebührt dir, dass du mein Geschenk annimmst, weil
Und du warst mir gnädig
33:11 Nimm doch den Segen an, der dir von mir überbracht worden, denn Gott hat mich begnadet und ich habe Alles. So drang er in ihn, bis er es annahm.
11. Meine Begrüssung
Die dir gebracht wurde, du hattest keine Mühe damit; ich aber habe mich bemüht, sie hingelangen zu lassen, bis sie in deine Hand kam (Bereschit Rabbah 78:12).
Hat mir Gunst erwiesen
Ich habe alles, alles, was ich brauche; aber Esaw sprach hochmütige Worte aus, ich habe viel, viel mehr, als ich brauche.
33:12 Und er sprach: Lass uns aufbrechen und weiter ziehen, und ich will vor dir herziehen.
12. Wir wollen aufbrechen
Und ich will neben dir hergehen
33:13 Er aber antwortete: Mein Herr weiß, dass die Kinder zart find und die Schafe und Rinder Junge säugen; wenn man sie nur einen Tag überanstrengt, so sterben alle Schafe.
13. Säugen Junge
Säugen
Drängt man sie einen Tag
Drängt man sie
33:14 Mein Herr ziehe nur seinem Knechte voraus, ich aber will meinen langsamen Gang weiterziehen, nach dem Schritt der Herde vor mir und nach dem Schritt der Kinder, bis ich zu meinem Herrn nach Seir komme.
14. Möge doch mein Herr voranziehen, verlängere doch nicht die Tage deiner Reise; ziehe voran, wie du gewohnt bist, auch wenn du dich dadurch von mir entfernst.
Ich möchte führen
In meinem langsamen Schritt
Dem Fuße der Herden entsprechend, wie es für den Gang der Füße der Herden, die mir zu führen obliegt, nötig ist.
Und dem Fuße der Kinder entsprechend, ihren Füßen entsprechend, wie sie gehen können.
Bis ich zu meinem Herrn nach dem Se’ir komme, (Ab. zar. 25b) er gab ihm ein zu weites Reiseziel an, da er nur die Absicht hatte, bis nach Sukkot zu gehen, denn er dachte, sollte er die Absicht haben, mir Böses zu tun, so wird er damit warten, bis ich zu ihm komme; er ging aber nicht so weit. Wann wird er aber hingehen? In den Tagen des Moschiach (Bereschit Rabbah); so heißt es (Obadj. 1, 21), »und Erlöser werden den Berg Zion besteigen, um zu richten den Berg Esaw«; es gibt viele aggadische Midraschim zu diesem Abschnitt.
33:15 Da sprach Esau: Ich möchte doch von den Leuten, die bei mir sind, welche zu dir treten lassen. Und er antwortete: Wozu das?! Finde ich nur Gnade in den Augen meines Herrn!
15. Er aber sagte, wozu das, willst du mir diese Wohltat erweisen, die ich nicht brauche.
Möchte ich Gunst finden in den Augen meines Herrn, und möchtest du mir jetzt keinerlei Vergeltung bezahlen.
33:16 So ging Esau an diesem Tage seines Weges zurück, nach Seir.
16. Da kehrte Esaw an jenem Tage seines Weges zurück, Esaw allein; die 400 Mann aber, die mit ihm gekommen waren, entzogen sich ihm, einer nach dem anderen, und wann vergalt es ihnen der Heilige, gelobt sei Er? In den Tagen Davids; so heißt es (I Sam. 30,17), »und keiner entkam außer 400 Jünglingen, die auf Kamelen ritten« (Bereschit Rabbah 78:15).
33:17 Jakob aber zog nach Sukkoth, baute sich ein Haus, und seinem Vieh machte er Hütten; darum nannte man den Ort Sukkoth.
17. Und baute sich ein Haus
33:18 Jakob kam wohlbehalten in der Stadt Sichems (Schechems) an, die im Lande Kanaan liegt, als er von Paddan-Aram zurückkam, und lagerte vor der Stadt.
18. Unversehrt
Nach der Stadt Schechem, =
Als er von Padam Aram heimkehrte, wie wenn einer zum anderen sagt, der und der ist aus den Zähnen der Löwen wieder herausgekommen und heil heimgekehrt; so auch hier, er kehrte heil zurück von Padam Aram von Laban und Esaw, die sich auf dem Wege zu ihm gesellt hatten.
33:19 Und er kaufte das Stück Feld, wo er sein Zelt aufgeschlagen hatte, von den Söhnen Chamors, des Vaters Sichems, um hundert Kesita.
19. Kesita
33:20 Dort errichtete er einen Altar und nannte ihn: »Gott, Gott Israels.«
20. Und er gab ihm den Namen, Gott ist der Gott Israels; nicht dass der Altar Gott Israels genannt wurde; sondern darum, weil der Heilige, gelobt sei Er, mit ihm gewesen war und ihn gerettet hatte, gab er dem Altar einen Namen nach dem Wunder, damit stets das Lob des Ewigen erwähnt werde, sobald man jenen Namen aussprechen würde; das heißt, Er, der Gott ist, Er der Heilige, gelobt sei Er, Er ist mir zum Gotte, mir, dessen Name Israel ist. So finden wir auch bei Mosche, (Ex. 17, 15), er gab ihm den Namen, der Ewige ist mein Panier; nicht dass der Altar Ewiger genannt wurde; sondern nach dem Wunder gab er dem Altar den Namen, um das Lob des Heiligen, gelobt sei Er, zu erwähnen, der Ewige ist mein Panier. Unsere Weisen erklären, der Heilige, gelobt sei Er, nannte Jaakob den Mächtigen (Megillah 18a); die Worte der Torah sind einem Hammer gleich, der den Felsen zersplittert (Schabbat 88b), und teilen sich in viele Erklärungen; ich aber will nur den einfachen Sinn des Verses erklären.
Kapitel 34
34:1 Und Dina, die Tochter Leas, die sie dem Jakob geboren, ging aus, um sich unter den Töchtern des Landes umzusehen.
34, 1. Die Tochter Leas, war sie nicht auch die Tochter Jaakob? Nur, wegen ihres Ausganges wird sie die Tochter von Lea genannt; denn auch sie pflegte hinauszugehen (Bereschit Rabbah 80:1); so heißt es (30, 16), »Lea ging hinaus ihm entgegen«, (und darauf wandte man das Sprichwort an, wie die Mutter, so die Tochter).
34:2 Da erblickte sie Sichem, Sohn des Chiviten Chamor, der Fürst des Landes, und er nahm sie, legte sich zu ihr und that ihr Gewalt an.
2. Er wohnte bei ihr, auf natürliche Weise,
und schwächte sie, auf unnatürliche Weise (Bereschit Rabbah, Joma 77b).
34:3 Aber auch sein Herz hing an Dina, der Tochter Jakobs; er liebte das Mädchen und redete ihr gütig zu.
3. Zum Herzen des Mädchens, Worte, die dem Herzen einleuchten, siehe, wieviel Geld musste dein Vater für ein kleines Stück Feld verschwenden; ich werde dich heiraten, dann gehört dir die Stadt mit all ihren Feldern (Bereschit Rabbah 80:7).
34:4 Und Sichem sprach zu seinem Vater Chamor: Wirb für mich um dieses Mädchen!
34:5 Und Jakob hatte erfahren, dass man seine Tochter Dina entehrt hatte; seine Söhne aber waren mit seinem Vieh auf dem Felde; so schwieg Jakob, bis sie heimkamen.
34:6 Und Chamor, der Vater Sichems, ging zu Jakob, um mit ihm zu reden.
34:7 Inzwischen waren die Söhne Jakobs vom Felde heimgekommen, als sie es erfahren hatten, und es kränkte die Männer, und es kochte in ihnen, dass man eine solche Schande an Israel verübt, sich zur Tochter Jakobs zu legen; das durfte nimmermehr geschehen.
7. Solches durfte nicht geschehen, Jungfrauen zu schwächen; denn die Völker hatten sich infolge der Sintflut Gesetze gegen Unsittlichkeit auferlegt (Bereschit Rabbah 80:6).
34:8 Chamor redete mit ihnen und sprach: Mein Sohn Sichem hat sein Herz an euer Mädchen gehängt; gebt sie ihm doch zur Frau!
8. Verlangt
34:9 Verschwägert euch mit uns, eure Töchter gebt uns, und unsre Töchter nehmet euch;
34:10 Bleibt bei uns wohnen, das Land soll euch offen sein, bleibt da und ziehet darin umher und macht euch hier ansässig!
34:11 Sichem aber sprach zu ihrem Vater und ihren Brüdern: Lasst mich Gnade in euren Augen finden; was ihr nur sagt, will ich geben.
34:12 Fordert noch so viel Morgengabe und Geschenke; ich will geben, was ihr mir sagt; nur gebt mir das Mädchen zur Frau!
12. Morgengabe
34:13 Da antworteten die Söhne Jakobs dem Sichem und seinem Vater Chamor mit List — sie redeten so, weil er ihre Schwester Dina entehrt hatte.
13. Mit List
Weil er verunreinigt hatte
34:14 Und sie sprachen zu ihnen: Wir können dies nicht tun, dass wir unsre Schwester einem Manne geben, der eine Vorhaut hat; das ist bei uns eine Schande.
14. Es ist eine Schmach
34:15 Unter der Bedingung aber wollen wir euch zu Willen sein, wenn ihr uns gleich werdet, dass alles Männliche bei euch sich beschneiden lässt.
15. Wollen wir euch zu Willen sein
Dass beschnitten wird
34:16 Dann wollen wir unsre Töchter euch geben und eure Töchter uns nehmen, wollen bei euch bleiben und zu einem Volke werden.
16. Wir werden geben
Eure Töchter nehmen wir uns
34:17 Wenn ihr aber nicht auf uns hört und euch nicht beschneiden lasset, so nehmen wir unser Mädchen und gehen.
34:18 Ihre Worte gefielen dem Chamor und dem Sichem, dem Sohne Chamors.
34:19 Der Jüngling säumte nicht, es ins Werk zu setzen; denn er sehnte sich nach der Tochter Jakobs; und er war der Angesehenste im ganzen Hause seines Vaters.
34:20 Und als Chamor und sein Sohn Sichem in das Thor ihrer Stadt kamen, redeten sie mit den Bürgern ihrer Stadt, wie folgt:
34:21 Diese Leute sind friedlich gegen uns gesinnt; sie würden in dem Lande bleiben und darin umherziehen, und das Land hat ja Raum genug für sie; ihre Töchter würden wir uns zu Frauen nehmen und unsre Töchter ihnen geben.
21. Friedlich gesinnt
Und das Land, siehe, es ist weit nach allen Seiten, wie ein Mensch, dessen Hand geöffnet und freigebig ist; das heißt, ihr habt keinen Schaden davon; es kommt so viel Ware hierher, dass nicht Käufer genug da sind.
34:22 Doch nur unter der Bedingung wollen uns die Leute zu Willen sein, dass sie bei uns bleiben und zu einem Volke werden, wenn wir unter uns alles Männliche beschneiden lassen, so wie sie beschnitten sind.
22. Wenn beschnitten wird
34:23 Ihre Herden, ihre Habe und all‘ ihr Vieh wird ja unser sein. Nur müssen wir ihnen zu Willen sein, damit sie bei uns bleiben.
23. Nur wollen wir ihnen zu Willen sein, in dieser Sache, und dadurch werden sie bei uns wohnen.
34:24 Da gaben sie dem Chamor und seinem Sohne Sichem Gehör, soviel ihrer durch das Thor seiner Stadt gingen; und alles Männliche, so viel durch das Thor seiner Stadt ging, ließ sich beschneiden.
34:25 Am dritten Tage aber, als sie Schmerzen litten, nahmen zwei von den Söhnen Jakobs, Simon und Levi, Dinas Brüder, jeder sein Schwert, überfielen ungefährdet die Stadt und erschlugen alles Männliche.
25. Zwei Söhne Jaakobs, sie waren seine Söhne, und dennoch benahmen sie sich als Schimon und Levi, wie andere Männer, die nicht seine Söhne waren, sie fragten ihn nämlich nicht um Rat (Bereschit Rabbah 80:10).
Brüder von Dina, weil sie sich für sie einsetzten, werden sie ihre Brüder genannt (Bereschit Rabbah 80:10).
In Sicherheit
34:26 Auch Chamor und seinen Sohn Sichem erschlugen sie mit der Schärfe des Schwertes, und sie nahmen Dina aus dem Hause Sichems und zogen ab.
34:27 Und die Söhne Jakobs fielen über die Erschlagenen her und plünderten die Stadt, weil man ihre Schwester entehrt hatte.
27. Über die Erschlagenen, den Erschlagenen die Rüstungen zu nehmen.
34:28 Und ihre Schafe, Rinder, Esel, was in der Stadt und was auf dem Felde war, nahmen sie mit.
34:29 All‘ ihr Gut, auch ihre Kinder und Weiber, nahmen sie gefangen und plünderten, sowie alles, was im Hause war.
29. Ihr Vermögen
Nahmen sie fort, vom Ausdruck
34:30 Da sprach Jakob zu Simon und Levi: Ihr habt mich betrübt, ihr habt mich bei den Bewohnern des Landes, den Kanaaniten und Perisiten berüchtigt gemacht. Ich habe nur wenig Leute; wenn sie sich gegen mich versammeln, so werden sie mich schlagen, und ich werde mit meinem Hause vertilgt werden.
30. Ihr habt betrübt
Gering an Zahl
34:31 Da erwiderten sie: Soll man unsre Schwester wie eine Buhlerin behandeln?!
31. Etwa wie eine Buhlerin, herrenlos (Bereschit Rabbah).
Unsere Schwester
Kapitel 35
35:1 Und Gott sprach zu Jakob: Mache dich auf, ziehe nach Beth-El hinauf; dort lasse dich nieder und errichte einen Altar dem Gott, der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohest.
35, 1. Auf, ziehe… hinauf, weil du auf dem Wege gezögert hast, ist dir die Strafe zugestoßen und dir dies mit deiner Tochter begegnet (Tanchuma)
35:2 Da sprach Jakob zu seinen Hausgenossen und zu allen, die mit ihm waren: Entfernet die fremden Götter, die ihr bei euch habt, reiniget euch und wechselt eure Kleider;
2. Der Fremden, die von der Beute von Schechem in euerer Hand sind.
Und reinigt euch, von den Götzen.
Und wechselt euere Kleider, vielleicht ist ein Kleid der Götzen in euerer Hand.
35:3 Wir wollen uns aufmachen und nach Beth-El hinaufziehen; dort will ich dem Gott einen Altar errichten, der mich am Tage meiner Not erhört hat und auf dem Wege, den ich gegangen, mit mir war.
35:4 Da übergaben sie Jakob alle fremden Götter, die sie bei sich hatten, und die Ringe in ihren Ohren; Jakob vergrub sie unter der Terebinthe bei Sichem.
4. Eiche
Bei Schechem
35:5 Und sie brachen auf, und Gottes Schrecken kam über die Städte, die um sie her lagen, so dass sie den Söhnen Jakobs nicht nachsetzten.
5. Ein Schrecken
35:6 Jakob kam nach Lus im Lande Kanaan, dem heutigen Beth-El, er und alles Volk, das bei ihm war.
35:7 Dort baute er einen Altar und nannte den Ort: »Gott zu Beth-El:« denn dort hatte sich ihm Gott offenbart, als er vor seinem Bruder floh.
7. Gott von Betel, der Heilige, gelobt sei Er, ist in Betel, die Offenbarung Seiner Gegenwart ist in Betel; es gibt Worte, an deren Spitze das Bet der Bedienung (die Präposition des Ortes) fehlt, wie (2 Sam. 9, 4) »siehe, er ist im Hause
Erschien ihm Gott
35:8 Und Debora, Rebekkas Amme, starb und ward unterhalb Beth-Els unter einer Eiche begraben; deshalb nennt man sie Träneneiche.
8. Und Debora starb, wie kam es, dass sich Debora im Hause von Jaakob befand? Nur, weil Ribka zu Jaakob gesprochen hatte, (27, 45) »ich werde schicken und dich von dort holen«, hatte sie Debora zu ihm nach Padan Aram geschickt, dass er von dort weggehe; und sie starb auf dem Wege; aus den Worten von R. Mosche Hadarschan habe ich dies gelernt.
Unterhalb Betels
Unterhalb der Ebene
35:9 Und Gott erschien dem Jakob abermals, als er von Paddan-Aram zurückkam, und segnete ihn.
9. Wiederum
Und segnete ihn, den Segen für Trauernde (Bereschit Rabbah 81:5).
35:10 Er sprach zu ihm: Dein Name ist Jakob; man soll dich nicht mehr Jakob nennen, sondern Israel soll dein Name sein, so nannte er ihn Israel.
10. Dein Name soll nicht ferner Jaakob genannt werden; denn damit bezeichnet man einen Menschen, der auf der Lauer und in einem Hinterhalt steht; sondern du sollst
35:11 Und Gott sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; sei fruchtbar und mehre dich, ein Volk, eine Schar von Völkern soll aus dir werden, Könige sollen aus deinen Lenden hervorgehen.
11. Ich bin der allmächtige Gott, ich bin imstande, zu segnen, weil aller Segen mein ist.
Sei fruchtbar und vermehre dich, (Bereschit Rabbah 82:4) ist darauf zu beziehen, dass Benjamin noch nicht geboren war, obschon seine Mutter bereits mit ihm bedacht worden.
Ein Volk, Binjamin.
Von Völkern, Menasche und Efraim, die von Josef abstammen sollten und die zur Zahl der Stämme gehören.
Und Könige, Schaul und Ischboschet, die vom Stamme Binjamin waren (Bereschit Rabbah 82:4), die noch nicht geboren waren. (Diesen Vers deutete Abner, als er Ischboschet zum König machte; und auch die Stämme deuteten ihn und vereinigten sich wieder mit Binjamin; so heißt es (Richt. 21, 1), »keiner von uns soll seine Tochter Binjamin zur Frau geben«; dann aber sagten sie wieder, wenn ihm bestimmt wäre, aus der Mitte der Stämme zu verschwinden, so hätte der Heilige, gelobt sei Er, nicht zu Jaakob gesprochen, Könige werden aus deinen Lenden hervorgehen.
Volk und Versammlung von Völkern; denn zu Völkern sollten seine Kinder werden gleich der Anzahl der Völker, das sind siebzig Nationen; und ebenso bestand das ganze Sanhedrin aus siebzig. Eine andere Erklärung: seine Kinder würden gleich den Völkern auf verbotenen Opferhöhen darbringen, nämlich in den Tagen von Elijahu. Alter Raschitext.)
35:12 Das Land, das ich dem Abraham und Isaak gegeben habe, will ich dir geben, und deinen Nachkommen nach dir will ich das Land geben.
35:13 Und Gott stieg vor ihm empor an dem Orte, an dem er mit ihm geredet hatte.
13. An dem Orte, an dem Er mit ihm gesprochen hatte, ich weiß nicht, was diese Worte uns lehren.
35:14 Da stellte Jakob ein Denkmal auf an dem Orte, an dem er mit ihm geredet hatte, ein Denkmal aus Stein, spendete Trankopfer auf ihm und goss Öl darauf.
35:15 Und Jakob nannte den Ort, an dem Gott mit ihm geredet hatte, Beth-El.
35:16 Sie brachen von Beth-El auf, und als sie noch eine Strecke Landes bis Ephrat hatten, ward Rahel entbunden, und sie hatte eine schwere Geburt.
16. Eine Strecke Landes
35:17 Und als ihr die Geburt so schwer wurde, sprach die Hebamme zu ihr: Sei ohne Furcht, du hast auch diesmal einen Sohn!
17. Denn auch dieser ist ein Sohn für dich, wird dir zu Josef hinzugefügt; unsere Lehrer erklären, mit jedem Stamme wurde eine Zwillingsschwester geboren und mit Binjamin wurde eine Zwillingsschwester mehr geboren (Bereschit Rabbah 82:8).
35:18 Und als ihr die Seele ausging, — sterbend nannte sie ihn Ben-Oni; sein Vater aber nannte ihn Benjamin (Binjamin).
18. Sohn meines Leidens
Binjamin
35:19 So starb Rahel und ward auf dem Wege nach Ephrat, dem heutigen Bethlehem (Beth-Lechem), begraben.
35:20 Und Jakob stellte einen Denkstein auf ihr Grab; dort ist noch heute das Grabdenkmal Rahels.
35:21 Und Israel zog weiter und schlug sein Zelt jenseits von Migdal-Eder auf.
35:22 Während Israel in diesem Lande wohnte, ging Ruben und legte sich zu Bilha, dem Kebsweib seines Vaters. Israel erfuhr davon. — Jakob hatte zwölf Söhne.
22. Als Israel in jenem Lande wohnte, bevor er nach Chebron zu Jizchak kam, begegnete ihm all dies.
Und wohnte bei
Es waren die Söhne Jaakobs zwölf, er beginnt mit einer neuen Sache; nachdem Binjamin geboren war, war das Lager vollendet, und jetzt waren sie geeignet gezählt zu werden, darum zählt er sie; unsere Lehrer haben erklärt, er kommt uns zu lehren, dass sie alle gleich und alle Gerechte waren, da Ruben nicht buchstäblich gesündigt hatte (Sabb, 55b).
35:23 Leas Söhne: Jakobs Erstgeborener, Ruben, sodann Simon, Levi, Juda, Issachar und Sebulun.
23. Der Erstgeborene Jaakobs, selbst in der Stunde der Vergehung nennt er ihn den Erstgeborenen (Bereschit Rabbah 82:11).
Der Erstgeborene Jaakobs, der Erstgeborene für den Erbbesitz, der Erstgeborene für den Opferdienst, der Erstgeborene für die Zählung; und die Erstgeburt ward Josef nur bezüglich der Stämme verliehen, dass er zu zwei Stämme wurde (Bereschit Rabbah 82:11).
35:24 Rahels Söhne: Josef und Benjamin.
35:25 Die Söhne der Bilha, der Magd Rahels: Dan und Naphtali.
35:26 Die Söhne der Silpa, der Magd Leas: Gad und Ascher. Dies sind die Söhne Jakobs, die ihm in PaddanAram geboren worden.
35:27 Und Jakob kam zu seinem Vater Isaak nach Mamre, zu Kirjath Arba, dem heutigen Hebron, wo sich Abraham und Isaak eine Zeitlang aufgehalten.
27. Nach Mamre
Nach Kirja Arba
35:28 Und die Lebensjahre Isaaks betrugen hundert und achtzig,
35:29 Da verschied Isaak und starb und ging zu seinen Volksgenossen, alt und lebenssatt; seine Söhne Esau und Jakob begruben ihn.
29. Und Jizchak verschied, die frühere und die spätere Stellung eines Abschnittes in der Torah ist kein Beweis für die zeitliche Aufeinanderfolge; der Verlauf Josefs in der Torah ist kein Beweis für die zeitliche Aufeinanderfolge; der Verkauf Josefs war zwölf Jahre vor dem Tode Jizchaks; denn, als Jaakob geboren wurde, war Jizchak 60 Jahre alt, so hießt es (25, 26), »Jizchak war 60 Jahre alt…«, und Jizchak starb im Jahre 120 von Jaakob; denn, wenn du 60 von den 180 Jahre abziehst, so bleiben 120; und Josef wurde 17 Jahre alt verkauft; jenes Jahr war das Jahr 108 von Jaakob; wieso? Mit 63 Jahren wurde er gesegnet; 14 Jahre hielt er sich im Hause Ebers verborgen, das sind 77, und 14 Jahre diente er für die Frau; am Ende dieser 14 wurde Josef geboren; so heißt es (30, 25), als Rachel Josef geboren hatte, das sind 91; und 17, bevor Josef verkauft wurde, das sind 108. (Ferner geht deutlich aus der Schrift hervor, dass vom Verkauf Josefs bis zur Ankunft Jaakobs in Mizraim 22 Jahre waren; so heißt es (41,46), »Josef war 30 Jahre alt…« und 7 Jahre Überfluss und 2 Jahre Hungersnot, das sind 22; und es steht dort (47, 9), »die Tage meiner Pilgerjahre betragen 130 Jahre«; daraus ergibt sich, dass Jaakob bei Josefs Verkauf 108 Jahre alt war.)
Kapitel 36
36:1 Dies sind die Nachkommen von Esau, das ist Edom.
36:2 Esau hatte sich seine Frauen von den Töchtern Kanaans genommen: Adah, Tochter des Chetiten Elon, Oholibamah, Tochter der Anah, Tochter des Chiviten Zibeon,
36, 2. Ada bat Elon, das ist Bosmat bat Elon (26,34); und sie wurde Bosmat genannt, weil sie Gewürze den Götzen räucherte.
Ahalibama, das ist Jehudit; er hatte ihren Namen in Jehudit geändert, um zu sagen, dass sie dem Götzendienst entsagt habe, um seinen Vater zu täuschen.
Tochter von Ana, Tochter von Zibon, wenn sie die Tochter von Ana war, so war sie nicht die Tochter von Zibon; Ana war der Sohn von Zibon; so heißt es (V. 24), »das sind die Söhne Zibons Aja und Ana«; das lehrt uns, dass Zibon zu seiner Schwiegertochter, der Frau Anas, kam und Ahalibama von beiden hervorging; und der Vers tut dir kund, dass sie alle Söhne verbotener Verbindungen waren (Tanchuma wajescheb).
36:3 Und Basemath, Tochter Ismaëls, Schwester des Nebajoth.
3. Bosmat bat Jischmael, an anderer Stelle (28, 9) nennt er sie Machalat; wir finden in der Aggada des Midrasch zum Buche Schemuel (17), dreien verzeiht man ihre Sünden, einem Fremden, der Jude wird, einem, der zu einer Würde emporsteigt, und einem, der sich eine Frau nimmt; den Beweis hierfür lernt er von hier, darum wurde sie Machalat genannt, weil ihm seine Sünden verziehen wurden
Die Schwester von Nebajot, darum, weil er sie mit ihm verheiratete, nachdem Jischmael gestorben war, wird sie nach seinem Namen genannt.
36:4 Adah gebar dem Esau den Eliphas, und Basemath gebar den Reüel.
36:5 Oholibamah gebar Jeisch, Jaalam und Korach. Dies sind die Söhne Esaus, die ihm im Lande Kanaan geboren wurden.
5. Und Ahalibama gebar…, dieser Korach war ein Bastard, und zwar war er ein Sohn von Elifas, der zur Frau seines Vaters, zu Ahalibama, der Frau Esaws, gekommen war; denn, siehe, er wird am Ende des Abschnittes (V. 16) zu den Fürsten von Elifas gezählt (Bereschit Rabbah 82:12).
36:6 Und Esau nahm seine Frauen, Söhne und Töchter, sammt allen Personen seines Hauses, seine Herden und all sein Vieh und all sein Gut, das er im Lande Kanaan erworben, und zog in ein anderes Land, hinweg von seinem Bruder Jakob;
6. Und ging nach einem anderen Lande, sich aufzuhalten, wo er die Möglichkeit dazu fände.
36:7 Denn ihre Habe war zu groß, als dass sie hätten beisammen wohnen können, und das Land ihres Aufenthaltes konnte sie nicht wegen ihrer Herden tragen.
7. Und es konnte nicht das Land ihres Aufenthaltes, genügend Weide liefern für ihr Vieh; (Bereschit Rabbah 82:13) der aggadische Midrasch sagt, wegen seines Bruders Jaakob, wegen der Schuldurkunde mit der Bestimmung (15, 13), »denn Fremdlinge werden deine Nachkommen sein«, die den Nachkommen Jizchaks auferlegt worden war; darum sagte er, ich werde von hier weggehen, damit ich weder Anteil an dem Geschenke habe, dass ihm dieses Land gegeben wurde, noch an den in der Urkunde enthaltenen Leiden; und ferner wegen der Schande, dass er seine Erstgeburt verkauft hatte.
36:8 So wohnte Esau auf dem Gebirge Seir, Esau, das ist Edom.
36:9 Dies sind die Nachkommen Esaus, des Stammvaters der Edomiter, auf dem Berge Seir.
9. Und das sind, die Nachkommen, die seine Söhne zeugten, nachdem er in das Land Seir gegangen war.
36:10 Die Namen der Söhne Esaus sind: Eliphas, Sohn der Adah, der Frau Esaus, Reüel, Sohn der Basemath, der Frau Esaus.
36:11 Die Söhne des Eliphas waren: Theman, Omar, Zepho, Gaatham und Kenas.
36:12 Thimna war ein Kebsweib des Eliphas, des Sohnes Esaus, und sie gebar dem Eliphas den Amalek; dies sind die Kinder der Adah, der Frau Esaus.
12. Und Timna war die Nebenfrau; damit verkündet er dir die Größe Abrahams, wie sehr man danach verlangte, sich seinen Nachkommen anzuschließen; diese Timna war eine Fürstentochter, so heißt es (V. 22), »die Schwester von Lotan war Timna«, und Lotan gehörte zu den Fürsten der Bewohner von Seir, zu den Chorim, die früher darin wohnten; da sagte sie (zu Elifas), wenn ich nicht das Glück habe, deine Frau zu werden, so möchte ich doch deine Nebenfrau sein. In der Chronik (I 1, 36) zählt er sie zu den Kindern von Elifas; das lehrt, dass dieser zur Frau von Seir gekommen und Timna von beiden hervorging, und als sie erwachsen war, sie seine Nebenfrau wurde; das bedeutet, die Schwester von Lotan war Timna, er zählt sie aber nicht zu den Kindern von Seir, denn sie war Lotans Schwester durch die Mutter, aber nicht durch den Vater (Tanchuma wajesch.).
36:13 Die Söhne des Reüelwaren: Nachath, Serach, Schammah und Missah. Dies waren die Söhne der Basemath, der Frau Esaus.
36:14 Und dies waren die Söhne Oholibamahs, Tochter der Anah, Tochter Zibeons, der Frau Esaus; sie gebar dem Esau den Jeusch, Jaalam und Korach.
36:15 Dies sind die Stammfürsten der Söhne Esaus. Die Söhne des Eliphas, des Erstgeborenen Esaus: Fürst Theman, Fürst Omar, Fürst Zepho, Fürst Kenas,
15. Das sind die Fürsten der Söhne von Esaw, die Häupter der Familien.
36:16 Fürst Korach, Fürst Gaatham und Fürst Amalek; dies sind die Stammfürsten des Eliphas im Lande Edom, dies die Söhne der Adah.
36:17 Und dies sind die Söhne Reuels, des Sohnes Esaus: Fürst Nachath, Fürst Serach, Fürst Schammah, Fürst Missah; dies sind die Stammfürsten Reuels im Lande Edom, dies die Söhne der Basemath, der Frau. Esaus.
36:18 Und dies sind die Söhne Oholibamahs, der Frau Esaus: Fürst Jeusch, Fürst Jaalam und Fürst Korach; dies sind die Stammfürsten Oholibamahs, der Tochter der Anah, der Frau Esaus.
36:19 Dies sind die Söhne Esaus und dies ihre Stammfürsten; das ist Edom.
36:20 Dies sind die Söhne des Choriten Seir, die Einwohner des Landes: Lotan, Schobal, Zibeon, Anah,
20. Die Bewohner des Landes, die darin wohnten, bevor Esaw dahin kam; unsere Lehrer erklären (Schabbat 85a), sie verstanden sich auf Bodenkultur, diese Rute Erde ist für Oliven geeignet, und diese Rute Erde für Weinstöcke, denn sie schmeckten den Staub und erkannten daran, welche Pflanzung dafür geeignet war.
36:21 Dischon, Ezer und Dischan; dies sind die Stammfürsten der Choriter, die Söhne Seirs, im Lande Edom.
36:22 Lotans Söhne waren: Chori und Hemam, und Lotans Schwester hieß Thimna.
36:23 Schobals Söhne waren: Alvan, Manachath, Ebal, Schepho und Onam.
36:24 Die Söhne des Zibeon waren: Ajah und Anah; dies ist Anah, der die Jemim in der Wüste gefunden, als er für seinen Vater Zibeon die Esel weidete.
24.
Das ist Ana, von dem oben erwähnt ist, dass er der Bruder von Zibon war, und hier nennt er ihn dessen Sohn; das lehrt, dass Zibon zu seiner Mutter gekommen war und Ana gezeugt hatte (Bereschit Rabbah).
Die Jemim
36:25 Die Kinder Anahs waren: Dischon, und Oholibamah war die Tochter Anahs.
36:26 Die Söhne Dischans waren: Chemdan, Eschban, Jithran und Cheran.
36:27 Die Söhne Ezers waren: Bilhan, Saavan und Akan.
36:28 Die Söhne Dischans waren: Uz und Aran.
36:29 Dies sind die Stammfürsten der Choriter: Fürst Lotan, Fürst Schobal, Fürst Zibeon, Fürst Anah,
36:30 Fürst Dischon, Fürst Ezer, Fürst Dischan; dies sind die Stammfürsten der Choriter, Fürst für Fürst im Lande Seir.
36:31 Und dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, bevor noch über die Kinder Israels ein König regierte.
31. Und das sind die Könige… es waren acht; und ihnen entsprechend stellte auch Jaakob auf, in deren Tagen die Herrschaft Esaws aufgelöst war; nämlich: Schaul und Ischboschet, David und Schelomo, Rechabeam, Abija, Asa, Joschaphat; in den Tagen seines Sohnes Joram aber heißt es (II Kön. 8,20), »in seinen Tagen empörte sich Edom gegen die Herrschaft Judas und setzte einen König über sich ein«; in den Tagen Joschaphats dagegen steht, (I Kön. 22, 48) »ein König war nicht in Edom, ein Statthalter war König«.
36:32 Und es regierte in Edom Bela, Sohn Beors, und der Name seiner Stadt war Dinhabah.
36:33 Bela starb, und nach ihm regierte Jobab, Sohn Serachs aus Bazrah.
33. Jobab b. Serach von Bozra, Bozra gehörte zu den Städten Moabs, so heißt es (Jer. 48, 24), »über Kerijot und Bozra…«, weil es aber für Edom einen König hervorgebracht hat, wird es einst mit jenem getroffen werden; so heißt es (Jes. 34, 6), »ein Mahl ist dem Ewigen in Bozra« (Bereschit Rabbah 83:2).
36:34 Jobab starb und nach ihm regierte Chuscham aus dem Lande der Themaniter.
36:35 Chuscham starb, und nach ihm regierte Hadad, Sohn Bedads, der in den Gefilden Moabs Midian geschlagen, und der Name seiner Stadt war Avith.
35. Der Midjan schlug im Gefilde Moabs, Midjan überzog Moab mit Krieg, da kam der König von Edom, um Moab zu helfen; von hier entnehmen wir, dass Midjan und Moab miteinander verfeindet waren; in den Tagen Bileams aber schlossen sie Frieden miteinander, um sich gegen Israel zu verbinden.
36:36 Hadad starb und nach ihm regierte Samlah aus Masrekah.
36:37 Samlah starb, und nach ihm regierte Schaul aus Rechoboth am Euphratstrome.
36:38 Schaul starb, und nach ihm regierte Baal-Chanan, der Sohn Achbors.
36:39 Baal-Chanan, Sohn Achbors, starb, und nach ihm regierte Hadar; der Name seiner Stadt war Pau, und der Name seiner Frau war Mehetabel, Tochter der Matred, Tochter Me Sahabs.
39. Bat Mesahab, was ist Gold
36:40 Und dies sind die Namen der Stammfürsten Esaus, nachihren Geschlechtern, mit den Namen nach ihren Ortschaften: Fürst Thimna, Fürst Alvah, Fürst Jetheth,
40. Und das sind die Namen der Fürsten Esaws, sie wurden nach ihren Ländern genannt, nachdem Hadar gestorben war und ihre Herrschaft aufgehört hatte; und die ersten, die oben erwähnt sind (V. 15…), sind die Namen ihrer Abstammung; so steht deutlich in der Chronik (I, 1, 51), »Hadad starb, da waren die Fürsten Edoms Fürst Timna …«
36:41 Fürst Oholibamah, Fürst Elah, Fürst Pinon,
36:42 Fürst Kenas, Fürst Theman, Fürst Mibzar,
36:43 Fürst Magdiél, Fürst Iram; dies sind die Stammfürsten Edoms nach ihren Wohnsitzen in ihrem Erblande, das ist Esau, der Stammvater Edoms.
43. Magdiel, das ist Rom (P. d. R. Elies. 38; Bereschit Rabbah).
Kapitel 37
37:1 Jakob aber wohnte in dem Lande, in dem sein Vater sich aufgehalten, im Lande Kanaan.
37,1.
37:2 Dies ist die Geschichte der Nachkommen Jakobs: Joseph. war siebzehn Jahre alt, da hütete er mit seinen Brüdern die Schafe mit den Söhnen Bilhas und Silpas, der Frauen seines Vaters. Joseph war noch kindlich und hinterbrachte ihrem Vater ihre bösen Reden.
2. Dies sind die Nachkommen Jaakobs, dies gehört zu den Nachkommen Jaakobs, dies sind ihre Niederlassungen und ihre Wanderungen, bis sie zu einer endgültigen Heimat gelangten. »Die erste Ursache war Josef, welcher siebzehn Jahre alt war…« Dadurch kamen Fügungen über sie, dass sie nach Ägypten hinabziehen mussten; dies ist nach den obigen Erläuterungen der einfache Sinn des Verses, so dass jedes Wort dem Zusammenhang des Ganzen entspricht. Der aggadische Midrasch erklärt, der Vers hat die Nachkommen Jaakobs aus vielen Gründen mit Josef verknüpft; einmal, weil das eigentliche Ziel Jaakobs, um dessentwillen er Laban diente, Rachel gewesen war; ferner waren die Gesichtszüge Josefs denen Jakobs ähnlich; und alles, was Jaakob begegnete, begegnete auch Josef; dieser wurde gehasst, ebenso dieser; diesen wollte sein Bruder töten, ebenso seine Brüder diesen; und so stehen noch viele Ähnlichkeiten im Bereschit Rabbah 83:3. Ferner wird dort erklärt,
Und er war als Jüngling, er beschäftigte sich mit Handlung der Jugend, ordnetet sein Haar und pflegte seine Augen, um schön auszusehen.
Bei den Söhnen Bilhas, das heißt, er hielt sich bei den Söhnen Bilhas auf, weil seine Brüder diese gering schätzten; er aber zog sie zu sich heran.
Erzählung von bösen Handlungen über sie, alles Böse, das er bei seinen Brüdern, den Söhnen Leas, sah, erzählte er seinem Vater; sie hätten ein Glied eines lebenden Tieres gegessen, und sie schätzten die Söhne der Mägde gering, indem sie sie Knechte nannten, und seien der Unzucht verdächtig; und für alle drei Worte wurde er bestraft, bei seinem Verkauf schlachteten sie einen Ziegenbock und aßen ihn nicht lebendig; und für die Erzählung, die er über sie dem Vater gebracht, sie bezeichneten ihre Brüder als Knechte, (Ps. 105, 17) »wurde Josef zum Knecht verkauft«, und wegen der Unzucht, die er von ihnen erzählt hatte, erhob die Frau seines Herrn… (Bereschit Rabbah).
Erzählung über sie, überall bedeutet der Ausdruck
37:3 Israel aber liebte Joseph mehr als alle seine Söhne, weil er ihm im hohen Alter geboren war, und er machte ihm ein buntes Gewand.
3. Ein Sohn des Alters, der ihm in der Zeit seines Alters geboren worden war. Onkelos übersetzt, er war ihm ein weiser Sohn, alles, was er von Schem und Eber gelernt hatte, überlieferte er ihm (Bereschit Rabbah 84:8). Eine andere Erklärung: dessen Gesichtszüge, den seinen glichen (Bereschit Rabbah 84:8).
Verbrämten
37:4 Als nun seine Brüder sahen, dass ihr Vater ihn mehr als sie alle liebte, da hassten sie ihn und konnten nicht freundlich mit ihm sprechen.
4. Und sie konnten nicht mit ihm in Frieden sprechen, aus ihrer Schande lernen wir ihr Lob, sie sprachen nicht mit dem Munde so und mit dem Herzen anders (Bereschit Rabbah 84:9).
37:5 Einst hatte Joseph einen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern, da hassten sie ihn noch mehr.
37:6 Er sprach zu ihnen: Hört doch nur den Traum, den ich gehabt habe!
37:7 Wir banden gerade Garben auf dem Felde, da richtete sich meine Garbe auf und blieb dann stehn, eure Garben aber stellten sich ringsum und warfen sich vor meiner Garbe nieder.
7. Wir banden Garaben
Meine Garbe stand auf, richtete sich auf.
Und blieb auch stehen, blieb aufgerichtet an ihrer Stelle stehen.
37:8 Da sprachen seine Brüder zu ihm: Willst du etwa König über uns werden, oder dich zum Herrn über uns aufwerfen? Und sie hassten ihn noch mehr wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
8. Und wegen seiner Worte, wegen des bösen Geredes über sie, das er ihrem Vater gebracht hatte.
37:9 Später hatte er wieder einen Traum, und er erzählte ihn seinen Brüdern; er sprach: Da habe ich wieder einen Traum gehabt! Die Sonne, der Mond und elf Sterne warfen sich vor mir nieder.
37:10 Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Da schalt ihn sein Vater und sprach zu ihm. Was ist denn das für ein Traum, den du da gehabt hast? Soll ich etwa, deine Mutter und deine Brüder zu dir kommen und wir uns vor dir zur Erde niederwerfen?
10. Und er erzählte seinem Vater und seinen Brüdern, nachdem er ihn seinen Brüdern erzählt hatte, erzählte er ihn noch einmal seinem Vater in ihrer Gegenwart.
Da schalt mit ihm, weil er sich Hass zuzog.
Sollen wir etwa kommen, ist nicht deine Mutter schon gestorben? Und er wusste nicht, dass die Worte für Bilha bestimmt waren, die ihn wie seine Mutter aufgezogen hatte (Bereschit Rabbah 84:11). Unsere Lehrer entnehmen von hier, dass kein Traum frei ist von nichtigen Dingen ( Berach. 55b); Jaakob hatte aber die Absicht, die Sache aus dem Herzen seiner Söhne zu entfernen, damit sie ihn nicht beneideten; darum sagte er zu ihm, »sollen wir etwa kommen …« wie es von deiner Mutter nicht möglich ist, so ist auch das übrige nichtig.
37:11 Da wurden seine Brüder auf ihn eifersüchtig; sein Vater aber merkte sich die Sache.
11. Bewahrte die Sache auf
37:12 Einst waren seine Brüder nach Sichem gegangen, um ihres Vaters Schafe zu weiden.
12. Die Schafe zu weiden, auf
37:13 Da sprach Israel zu Joseph: Weiden deine Brüder nicht in Sichem? Komm, ich will dich zu ihnen schicken. Und er antwortete: Ich bin bereit.
13. Hier bin ich
37:14 Und er sprach zu ihm: Geh doch hin, sieh nach dem Wohlbefinden deiner Brüder und der Herde und bringe mir Nachricht. So schickte er ihn von dem Thale bei Hebron, und er kam nach Sichem.
14. Aus dem Tale von Chebron
Und er kam nach Schechem, einem Ort, der zu Strafen bestimmt war; dort sündigten die Stämme, dort hatte man Dina geschwächt; dort wurde das Reich des Hauses David geteilt; so heißt es (I Kön. 12,1), »Rechabeam ging nach Schechem« (Tanchuma).
37:15 Da traf ihn ein Mann, wie er auf dem Felde umherirrte, und fragte ihn: Was suchst du?
15. Da traf ihn ein Mann
37:16 Und er antwortete: Meine Brüder suche ich; sage mir doch, wo sie weiden!
37:17 Und der Mann sprach: Sie sind von hier weggezogen, denn ich hörte sie sagen. Lasst uns nach Dothan gehen. Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan.
17. Sie sind von hier aufgebrochen, sie haben sich von der Bruderliebe entfernt.
Wir wollen nach Dotan gehen
37:18 Sie sahen ihn schon von Ferne, und bevor er zu ihnen herangekommen war, fassten sie den tückischen Anschlag, ihn zu töten.
18. Sie suchten einen Vorwand, sie waren von Vorwänden und Listen erfüllt.
37:19 Und Einer sprach zum Andern: Seht, da kommt der Träumer her!
37:20 Jetzt kommt, wir wollen ihn erschlagen, ihn in eine der Gruben werfen und sagen, ein wildes Tier hat ihn gefressen, dann werden wir ja sehen, was aus seinen Träumen wird!
20. Wir wollen sehen, was aus seinen Träumen wird, R. Jizchak sagt, dieser Vers spricht, erkläret mich; der göttliche Geist sprach so; sie sagten, wir wollen ihn töten, der Vers schließt aber, wir wollen sehen, was aus seinen Träumen wird; wir wollen sehen, wessen Wort bestehen wird, das eurige oder das meinige; denn es ist nicht möglich, dass sie sagten, wir wollen sehen, was aus seinen Träumen wird; denn, wenn sie ihn töteten, waren seine Träume aufgehoben (Bereschit Rabbah).
37:21 Als Ruben das hörte, wollte er ihn aus ihrer Hand erretten und sprach: Wir wollen ihn nicht ums Leben bringen.
21. Wir wollen ihn nicht töten
37:22 Und Ruben sprach zu ihnen: Vergießet kein Blut; werft ihn in diese Grube hier in der Steppe, aber legt nicht Hand an ihn! — Er wollte ihn aus ihrer Hand erretten, um ihn zu seinem Vater zurückzubringen.
22. Um ihn zu retten, der göttliche Geist bezeugt Ruben, dass er das nur sagte, um ihn zu retten, um hinzugehen und ihn von dort heraufzuholen; indem er sagte, ich bin der Erstgeborene und der Größte von allen, darum wird die Verfehlung nur mir zur Last gelegt werden (Bereschit Rabbah 84:15).
37:23 Als nun Joseph zu seinen Brüdern herangekommen war, zogen sie ihm seinen Rock aus, den bunten Rock, den er anhatte.
23. Seinen Rock
Den verbrämten Rock, das ist derjenige, durch den sein Vater ihn vor seinen Brüdern ausgezeichnet hatte (Bereschit Rabbah 84:16).
37:24 Und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, es war kein Wasser darin.
24. Die Grube war leer, es war kein Wasser darin, weiß ich denn nicht aus der Bedeutung der Worte, »die Grube war leer«, dass kein Wasser darin war; was ist also der Sinn der Worte, es war kein Wasser darin? Wasser war nicht darin, aber Schlangen und Skorpione waren darin (verborgen, und nur Gott rettete ihn) (Bereschit Rabbah; Schabbat 22a).
37:25 Und sie setzten sich zum Essen nieder; und sie erhoben ihre Augen und erblickten eine Karawane von Ismaeliten, die von Gilead kam; und ihre Kamele trugen Gewürze, Balsam und Lotos. Sie zogen damit nach Ägypten hinab.
25. Eine Karawane
Und ihre Kamele trugen, warum macht der Vers ihre Last bekannt? Um uns den Lohn der Frommen zu zeigen; denn die Araber pflegten sonst nur Naphtha und Pechöl, die schlecht riechen, zu führen; ihm aber fügten sich Gewürze, dass er durch den schlechten Geruch keinen Schaden erleide (Bereschit Rabbah 84:17).
Gewürze
Balsam
Und Lotus
37:26 Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Welchen Gewinn haben wir, wenn wir unsern Bruder umbringen und seinen Tod verheimlichen?
26. Welchen Gewinn
Und sein Blut bedecken, seinen Tod verheimlichen.
37:27 Kommt, wir wollen ihn an die Ismaeliten verkaufen, selbst aber nicht Hand an ihn legen; denn er ist unser Bruder, unser eigen Fleisch. Und die Brüder gehorchten.
27. Da hörten
37:28 Als die Männer, Kaufleute aus Midian, vorüberkamen, zogen sie Joseph herauf, brachten ihn aus der Grube und verkauften Joseph an die Ismaeliten um zwanzig Silberstücke. Und diese brachten Joseph nach Ägypten.
28. Da zogen midjanitische Männer vorüber, das war eine andere Karawane; und der Vers tut dir kund, dass er viele Male verkauft wurde.
Sie zogen, die Söhne Jaakobs, Josef aus der Grube und verkauften ihn den Jischmeelim, und die Jischmeelim den Midjanim, und die Midjanim den Mizrim (Bereschit Rabbah).
37:29 Da kam Ruben zur Grube zurück, und siehe da, Joseph war nicht mehr in der Grube. Da zerriss er seine Kleider.
29. Ruben kehrte zurück, er war bei seinem Verkauf nicht zugegen gewesen; denn sein Tag war gekommen gewesen, hinzugehen und seinen Vater zu bedienen. Andere Erklärung: er war mit seinem Sack und seinem Fasten beschäftigt gewesen, weil er das Lager seines Vater gestört hatte (Bereschit Rabbah 84:19).
37:30 Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Das Kind ist nicht da! wo soll ich hin?!
30. Wohin soll ich gehen, wohin soll ich fliehen vor dem Schmerze des Vaters.
37:31 Sie nahmen Josephs Rock, schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Rock in das Blut.
Einen Ziegenbock, dessen Blut gleicht dem des Menschen (Bereschit Rabbah 84:19).
Den Rock
37:32 Dann schickten sie den bunten Rock, brachten ihn ihrem Vater und sprachen: Dies haben wir gefunden; sieh doch zu, ob es der Rock deines Sohnes ist oder nicht.
37:33 Er erkannte ihn und schrie auf: Der Rock meines Sohnes! Ein wildes Tier hat ihn gefressen! Zerrissen ist Joseph! Zerrissen!
33. Er sagte, der Rock meines Sohnes, ist dies.
Ein wildes Tier hat ihn gefressen, göttlicher Geist leuchtet in ihm; denn zuletzt fiel ihn die Frau von Potifar an (Bereschit Rabbah 84:21); warum offenbarte es ihm aber der Heilige, gelobt sei Er, nicht? Weil sie jeden in Bann getan und verwünscht hatten, der es offenbaren würde; und den Heiligen, gelobt sei Er, mit sich verbunden hatten (P. d. R. Elies. 38); aber Jizchak wusste, dass er lebte, nur sagte er, wie kann ich es offenbaren, da der Heilige, gelobt sei Er, es ihm nicht offenbaren will (Bereschit Rabbah 84:21).
37:34 Da zerriss Jakob seine Kleider, legte ein härenes Gewand um seine Lenden und trauerte um seinen Sohn lange Zeit.
34. Viele Tage, 22 Jahre, von da an, da er sich von ihm trennte, bis Jaakob nach Mizraim hinabzog; so heißt es, Josef war 17 Jahre alt; und 30 Jahre war er alt, als er vor Pharao stand; ferner sieben Jahre des Überflusses und zwei Jahre des Hungers, bis Jaakob nach Mizraim kam, das sind 22 Jahre, den 22 Jahren entsprechend, während deren Jaakob die Ehrung von Vater und Mutter nicht erfüllte (Megillah 17a), 20 Jahre, die er im Hause von Laban war, und zwei Jahre auf dem Wege, als er aus dem Hause Labans zurückkehrte, anderhalb Jahre in Sukkot und ein halbes Jahr in Betel; das ist, was er zu Laban sagte (31, 38), »bereits 20 Jahre sind mir in deinem Hause vorübergegangen«, mir sind sie vorübergegangen, auf mir liegen sie; und später werde ich dafür leiden müssen.
37:35 Alle seine Söhne und Töchter kamen, um ihn zu trösten, er aber weigerte sich, Trost anzunehmen, und sprach: Nein! Ich werde zu meinem Sohne trauernd in die Gruft fahren! So beweinte ihn sein Vater.
35. Und alle seine Töchter, R. Juda sagt, Zwillingsschwestern waren mit jedem Stamm geboren worden, und diese heirateten sie; R. Nechemja sagt, es waren Töchter des Landes; nur, warum nennt er sie alle seine Töchter? Weil sie seine Schwiegertöchter waren; denn ein Mensch unterlässt nicht, seinen Schwiegersohn seinen Sohn und seine Schwiegertochter seine Tochter zu nennen (Tanchuma).
Er aber weigerte sich, Trost anzunehmen, ein Mensch nimmt für einen Lebenden, den er für tot hält, keinen Trost an; denn für den Toten ist ein Gesetz verhängt, dass er aus dem Herzen vergessen werde, nicht aber für den Lebenden (Bereschit Rabbah 84:20).
Ich werde ob meines Sohnes hinabsteigen
Trauernd in die Gruft
Und sein Vater beweinte ihn, Jizchak weinte über das Leid Jaakobs; aber er trauerte nicht, weil er wusste, dass Josef lebte (Bereschit Rabbah 84:21).
37:36 Die Midianiter aber verkauften ihn nach Ägypten an Potiphar, einen Hofbedienten des Pharao, den Obersten der Leibwache.
36. Der Schlächter
Kapitel 38
38:1 Um dieselbe Zeit trennte sich Juda von seinen Brüdern und zog zu einem Manne aus Adullam, namens Chirah.
38, 1. Es war in jener Zeit …, warum ist dieser Abschnitt hier angeschlossen und unterbricht er den Abschnitt von Josef? Um zu lehren, dass ihn seiner Brüder von seiner Würde absetzten, als sie das Leid ihres Vaters sahen, indem sie sprachen, du hast gesagt, wir sollen ihn verkaufen; hättest du gesagt, wir sollen ihn zurückbringen, so hätten wir auch auf dich gehört (Bereschit Rabbah 85:2)
Er bog von seinen Brüdern ab.
Zu einem Manne von Adulam, er verbündete sich mit ihm.
38:2 Dort sah Juda die Tochter eines Kaufmannes, namens Schua; er heiratete sie und wohnte ihr bei.
2. Kenaani = Kaufmann (Bereschit Rabbah).
38:3 Sie fühlte sich Mutter und gebar einen Sohn; und er nannte ihn Er.
38:4 Und sie fühlte sich wiederum Mutter und gebar einen Sohn; und sie nannte ihn Onan.
38:5 Später gebar sie noch einen Sohn und nannte ihn Schelah. Und es war in Kesib, als sie ihn gebar.
5. Es war in Kesib, ist ein Ortsname; ich meine aber, weil sie aufhörte zu gebären, wurde der Ort Kesib genannt, von Ausdruck (Jer. 15, 18), »sie ward mir wie ein trügender Bach«; (Jes. 58, 11) »deren Wasser nicht versiegt«; denn wenn es nicht so wäre, was käme er, uns hören zu lassen! Im Bereschit Rabbah 55:4 habe ich gesehen, sie nannte ihn Schela… sie hörte auf (
38:6 Und Juda nahm für Er, seinen Erstgeborenen, eine Frau, namens Tamar.
38:7 Aber Er, der Erstgeborene Judas, war in den Augen des Ewigen schlecht, und der Ewige ließ ihn sterben.
7. Böse in den Augen des Ewigen, gleich der Verderbnis Onans verdarb auch er seinen Samen; denn bei Onan heißt es, Er tötete auch ihn, gleich dem Tode von Eer war der Tod Onans; warum aber verdarb Eer seinen Samen? Damit seine Frau nicht Mutter werde und ihre Schönheit leide (Jebamot 34b).
38:8 Da sprach Juda zu Onan: Geh zur Frau deines Bruders und übe die Schwagerpflicht an ihr, damit du deinem Bruder Nachkommen verschaffest.
8. Und richte Nachkommen auf, der Sohn soll nach dem Toten genannt werden.
38:9 Onan aber wusste, dass die Nachkommen nicht ihm gehören würden, so oft er daher seines Bruders Frau beiwohnte, verschüttete er es zur Erde, um seinem Bruder keine Nachkommen zu verschaffen.
9. Verdarb er zur Erde hin, er kam zu ihr und unterbrach verderbend (Bereschit Rabbah).
38:10 Und es missfiel dem Ewigen, was er that; darum ließ er auch ihn sterben.
38:11 Da sprach Juda zu seiner Schwiegertochter Tamar: Bleibe als Witwe im Hause deines Vaters, bis mein Sohn Schelah herangewachsen ist; — denn er dachte, dieser möchte auch sterben, gleich seinen Brüdern. Und Tamar ging hin und blieb in ihres Vaters Haus.
11. Weil er dachte…, das heißt, er wehrte sie mit Stroh ab (gebrauchte einen Vorwand); denn er hatte nicht die Absicht, sie mit ihm zu verheiraten.
Weil er dachte, von dieser Frau ist bestimmt anzunehmen, dass ihre Männer sterben (Ketubot 43b).
38:12 Nach langer Zeit starb die Tochter Schuas, Judas Frau. Nachdem Juda sich getröstet hatte, ging er zu seinen Schafscherern hinauf, er und sein Freund Chirah aus Adullam, nach Timnah.
12. Und er ging hinauf zu den Scherern seiner Schafe, er ging nach Timna hinauf, bei den Scherern seiner Schafe zu verweilen.
38:13 Es wurde aber der Tamar erzählt: Siehe, dein Schwiegervater geht nach Timnah hinauf, um seine Schafe zu scheren.
13. Geht nach Timna hinauf, und bei Schimschon heißt es (Richt. 14, 1), »Schimschon ging nach Timna hinab«; es lag auf dem Abhang des Berges, von der einen Seite ging man zu ihm hinauf, und von der anderen Seite ging man zu ihm hinab.
38:14 Da legte sie ihre Witwenkleider ab, bedeckte sich mit einem Schleier, verhüllte sich und setzte sich an den Eingang von Enajim, auf der Straße nach Timnah. Denn sie hatte gesehen, dass Schelah herangewachsen war, und sie ihm nicht zur Frau gegeben wurde.
14. Und hüllte sich ein, sie bedeckte ihr Angesicht, dass er sie nicht erkenne.
Und setzte sich an die Mündung der beiden Wege, an den Eingang zu den beiden Straßen, an den Scheideweg auf der Straße nach Timna; unsere Lehrer erklären (Sota 10b), an den Eingang zu unserem Vater Abraham, nach dem alle Augen sich sehnten, ihn zu sehen.
Weil sie sah, dass Schela groß geworden; darum gab sie sich Juda preis, weil sie sich danach sehnte von ihm Nachkommen aufzurichten (Hor. 10b).
38:15 Juda erblickte sie und hielt sie für eine Buhlerin, denn sie hatte ihr Gesicht bedeckt.
15. Und hielt sie für eine Buhlerin, weil sie am Scheidewege saß.
Denn sie hatte ihr Angesicht bedeckt, und er konnte sie nicht sehen und erkennen; der Midrasch unserer Lehrer sagt, sie hatte ihr Angesicht bedeckt; als sie im Hause ihres Schwiegervaters war, war sie stets sittsam gewesen; darum hatte er sie nicht in Verdacht (Sota 10b).
38:16 Und er bog zu ihr auf die Straße ab und sprach: Lass mich doch dir beiwohnen! Denn er wusste nicht, dass es seine Schwiegertochter war. Sie sprach: Was gibst du mir dafür, dass du mir beiwohnst?
16. Er bog zu ihr ab auf den Weg
Wohlan denn, schicke dich an und sei damit einverstanden; überall bedeutet
38:17 Er antwortete: Ich will dir einen Ziegenbock von der Herde senden. Und sie sprach: Wenn du ein Pfand gibst, bis du ihn sendest.
17. Ein Unterpfand
38:18 Da fragte er: Was soll ich dir als Pfand geben? Und sie antwortete: Deinen Siegelring, deine Schnur und den Stab, den du in der Hand hast. Er gab es ihr, wohnte ihr bei, und sie wurde durch ihn Mutter.
18. Dein Siegel und dein Tuch
Und sie wurde durch ihn Mutter, von Helden wie er, von Gerechten wie er (Bereschit Rabbah 85:9).
38:19 Und sie machte sich auf und ging weg, legte ihren Schleier ab und zog wieder ihre Witwenkleider an.
38:20 Und Juda schickte den Ziegenbock durch seinen Freund aus Adullam, um das Pfand von der Frau zu holen. Der aber fand sie nicht.
38:21 Und er fragte die Leute ihres Wohnortes: Wo ist die Buhldirne? Sie saß hier bei Enajim an der Straße. Und sie antworteten: Hier war keine Buhldirne.
21. Die Buhlerin
38:22 Da kehrte er zu Juda zurück und sprach: Ich habe sie nicht gefunden, auch sagten die Leute des Ortes: Hier war keine Buhldirne.
38:23 Da sprach Juda: Mag sie es behalten, sonst werden wir noch zum Gespött. Ich habe ja den Ziegenbock geschickt, du aber hast sie nicht gefunden.
23. Behalte sie es, möge sie behalten, was in ihrer Hand ist.
Dass wir nicht zum Gespött werden, wenn du sie ferner suchst, wird die Sache bekannt werden und eine Schande sein; denn, was hätte ich noch zu tun, um mein Wort zu erfüllen?
Sieh, ich habe dieses Bäckchen geschickt; weil Juda seinen Vater mit einem Ziegenböckchen hintergangen hatte, indem er den Rock Josefs in dessen Blut tauchte, hinterging man auch ihn mit einem Ziegenböckchen (Bereschit Rabbah 85:9).
38:24 Ungefähr drei Monate später wurde Juda berichtet: Deine Schwiegertochter Tamar hat Unzucht getrieben, und sie fühlt sich auch infolge dessen Mutter. Da sprach Juda: Führt sie hinaus, sie soll verbrannt werden!
24. Nach ungefähr drei Monaten
Sie wird Mutter durch Buhlerei
Dass sie verbrannt werde, (Bereschit Rabbah 85:10) Efraim Makschaa sagt im Namen von R. Mei’r, sie war die Tochter von Schem, der ein Kohen war; darum verurteilte man sie zur Verbrennung (Lev. 21, 9).
38:25 Als sie aber hinausgeführt wurde, schickte sie zu ihrem Schwiegervater und ließ ihm sagen: Von dem Manne werde ich Mutter, dem dies gehört. Und sie sprach: Sieh doch zu, wem dieser Siegelring, diese Schnur und dieser Stab gehören!
25. Sie wurde hinausgeführt, um verbrannt zu werden.
Da ließ sie ihrem Schwiegervater sagen, sie wollte ihn nicht beschämen und sagen, durch dich werde ich Mutter; sondern sie sagte, durch den Mann, dem diese gehören; indem sie dachte, wenn er von selbst eingestehen wird, so möge er es eingestehen, und wenn nicht, möge man mich lieber verbrennen, als dass ich ihn beschäme. Von hier lernte man, dass es für den Menschen besser sei, dass man ihn in einen brennenden Kalkofen werfe, als dass er seinen Nächsten öffentlich beschäme (Sota 10b).
Erkenne doch
38:26 Und Juda erkannte sie wieder und sprach: Sie ist gerechter als ich; ich habe sie ja nicht meinem Sohne Schelah gegeben. Und er wohnte ihr ferner nicht bei.
26. Sie ist gerecht in ihren Worten.
Durch mich* wird sie Mutter
Denn, weil ich sie nicht gegeben habe; denn sie hat recht getan, weil ich sie nicht meinem Sohn Schela gegeben habe.
Und er fuhr nicht fort
38:27 Zur Zeit ihrer Entbindung zeigte es sich, dass Zwillinge in ihrem Schoße waren.
27. Zur Zeit, da sie gebar, und bei Ribka heißt es (25, 24), »als ihre Tage voll waren, zu gebären«; dort waren die Monate voll, und hier waren sie nicht voll.
Und siehe, es waren Zwillinge,
38:28 Während ihrer Entbindung aber streckte einer die Hand vor; da nahm die Hebamme einen roten Faden, band ihn um die Hand und sagte: der ist zuerst herausgekommen.
28. Da zeigte sich eine Hand, der eine streckte die Hand heraus; und nachdem die Hebamme den roten Faden um seine Hand gebunden hatte, zog er sie wieder zurück.
38:29 Als er aber seine Hand zurückzog, siehe, da kam sein Bruder hervor. Und sie sprach: Was für einen Riss hast du für dich gemacht! Da nannte man ihn Perez.
29. Hast du für dich eine Bresche gemacht
38:30 Danach kam sein Bruder, der mit dem roten Faden an der Hand; und man nannte ihn Serach.
30. An dessen Hand der rote Faden war
Und man nannte ihn Serach, nach dem Glanze der roten Farbe.
Kapitel 39
39:1 Joseph aber war nach Ägypten hinabgeführt worden, und Potiphar, ein Hofbedienter des Pharao, der Oberste der Leibwache, ein Ägypter, kaufte ihn von den Ismaeliten, die ihn dorthin gebracht hatten.
39, 1. Josef wurde hinabgebracht, er kehrt jetzt zum ersten Inhalt zurück, und er hat ihn nur darum unterbrochen, um das Hinabsteigen von Juda mit dem Verkauf von Josef zu verbinden, um zu sagen, seinetwegen hatten sie ihn von seiner Würde abgesetzt; und ferner, um die Begebenheit der Frau Potifars mit der Begebenheit von Tamar zu verbinden, um dir zu sagen, wie diese in reiner Absicht handelte, so handelte auch jene in reiner Absicht; denn sie hatte in ihrer Astrologie gesehen, dass sie von ihm Kinder aufstellen würde, und wusste nicht, ob durch sie selbst oder durch ihre Tochter (Bereschit Rabbah 85:2).
39:2 Und der Ewige war mit Joseph, und es gelang ihm alles, und er blieb im Hause seines Herrn, des Ägypters.
39:3 Als nun sein Herr sah, dass der Ewige mit ihm war, und alles, was er that, in seiner Hand gelingen ließ,
3. Dass der Ewige mit ihm war, der Name des Ewigen war geläufig in seinem Munde (Bereschit Rabbah).
39:4 Da fand Joseph Gnade in seinen Augen, so dass er ihn selbst bedienen musste; und er machte ihn zum Verwalter über sein Haus, und alles, was ihm gehörte, gab er in seine Gewalt.
Und alles, was er hatte, das ist ein kurzer Ausdruck; denn es fehlt das Wort
39:5 Und seitdem er ihn zum Verwalter über sein Haus und über alles, was ihm gehörte, gemacht hatte, segnete der Ewige das Haus des Ägypters um Josephs willen. Und der Segen des Ewigen ruhte auf allem, was ihm gehörte, im Hause und auf dem Felde.
39:6 So überließ er alles, was ihm gehörte, dem Joseph und kümmerte sich, da er ihn hatte, um weiter nichts, als um das Brot, das er selber aß. Und Joseph war von schöner Gestalt und von schönem Antlitz.
6. Und kümmerte sich um nichts bei ihm, er richtete auf nichts seine Aufmerksamkeit.
Nur um das Brot, das ist seine Frau, nur wendet er einen reinen Ausdruck an (Bereschit Rabbah 39:9).
Josef war schön von Gestalt; als er sich im Besitze der Macht sah, begann er zu essen und zu trinken und sein Haar zu pflegen; da sagte der Heilige, gelobt sei Er, dein Vater trauert, und du pflegst dein Haar! So will ich den Bären gegen dich schicken; sofort, da erhob die Frau seines Herrn (Bereschit Rabbah).
39:7 Nach diesen Begebenheiten warf die Frau seines Herrn ihre Augen auf Joseph, und sie sprach: Lege dich zu mir!
7. Nach; überall, wo
39:8 Er aber weigerte sich und sprach zur Frau seines Herrn: Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Hause vorgeht, und alles, was ihm gehört, gab er in meine Gewalt.
39:9 Er selbst ist in diesem Hause nicht angesehener als ich, und er hat mir nicht das Geringste vorenthalten außer dir, da du seine Frau bist; wie sollte ich nun eine so große Schlechtigkeit begehen und gegen Gott sündigen?
9. Und gegen Gott sündigen, auch den Nachkommen Noachs ist Unzucht verboten (Sanhedrin 56b).
39:10 Und ob sie auch Tag für Tag auf Joseph einredete, willigte er doch nicht darein, bei ihr zu liegen, um sie zu sein.
10. Bei ihr zu wohnen, selbst, ohne sie zu berühren.
Bei ihr zu sein, in der zukünftigen Welt (Bereschit Rabbah 87:6).
39:11 Eines Tages aber kam er ins Haus, um seine Arbeit zu verrichten, als von den Hausleuten niemand drinnen im Hause war.
11. Es war an einem solchen Tage, das heißt, als ein bestimmter Tag gekommen war, ein Tag der Ausgelassenheit, einer ihrer Festtage, an dem sie alle in den Götzentempel gingen; da dachte sie, ich finde keinen geeigneteren Tag, um mich mit Josef einzulassen, wie den heutigen; darum sagte sie zu ihnen, ich bin krank und kann nicht hingehen (Tanchuma).
Sein Werk zu verrichten, Raw und Schemuel erklären dies verschieden; der eine sagt, wörtlich seine Arbeit, und der andere sagt, ihr zu willfahren, da erschien ihm das Bild des Angesichtes seines Vaters… wie im Traktat Sota (36b) steht.
39:12 Da fasste sie ihn beim Gewande und sprach: Lege dich zu mir! Er aber ließ sein Gewand in ihrer Hand, entfloh und lief auf die Straße.
39:13 Als sie nun sah, dass er sein Gewand in ihrer Hand gelassen und auf die Straße geflohen war,
39:14 Da rief sie ihre Hausleute und sprach zu ihnen: Seht, man hat uns einen hebräischen Mann gebracht, um mit uns Mutwillen zu treiben! Er kam zu mir, um sich zu mir zu legen; da schrie ich mit lauter Stimme.
14. Seht, er hat uns gebracht, das ist ein kurzer Ausdruck; »man hat uns gebracht«, und er erklärt nicht, wer ihn gebracht hat; von ihrem Manne sprach sie so.
Einen hebräischen Mann, von jenseits des Stromes (Euphrat), von den Nachkommen Ebers.
39:15 Als er nun hörte, dass ich meine Stimme erhob und schrie, da ließ er sein Gewand bei mir zurück und floh und lief auf die Straße.
39:16 Und sie legte sein Gewand neben sich hin, bis sein Herr nach Hause kam.
16. Sein Herr, Josefs.
39:17 Da sprach sie zu ihm ebenso: Es kam zu mir der hebräische Sklave, den du uns gebracht, Mutwillen mit mir zu treiben.
17. Es kam zu mir, mit mir Scherz zu treiben, der hebräische Knecht, den du uns gebracht hast.
39:18 Als ich aber meine Stimme erhob und schrie, ließ er sein Gewand bei mir zurück und floh auf die Straße.
39:19 Als nun sein Herr die Worte seiner Frau hörte, die erzählte: Solches hat dein Knecht mir angetan, da entbrannte sein Zorn.
19. Als sein Herr hörte; als er ihr nahe kam, erzählte sie ihm das (Bereschit Rabbah); und darum sagte sie, »gleich diesen Dingen hat mir dein Knecht getan«, solche Zärtlichkeiten.
39:20 Und Josephs Herr nahm ihn und warf ihn ins Gefängnis, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs eingesperrt waren; und er blieb dort im Gefängnis.
39:21 Der Ewige aber war mit Joseph, ließ ihn Liebe finden und verlieh ihm Gunst in den Augen des Aufsehers des Gefängnisses.
21. Und wandte ihm Gnade zu, er war allen angenehm, die ihn sahen, vom Ausdruck (Baraitha Ketubot 17a) eine schöne und liebliche Braut.
39:22 Und der Aufseher des Gefängnisses gab in Josephs Gewalt alle Gefangenen, die im Gefängnis waren, und alles, was man dort that, hatte er anzuordnen.
22. Das bewirkte er, wie der Targum übersetzt, geschah auf sein Wort.
39:23 Der Aufseher des Gefängnisses kümmerte sich nicht im mindesten um das, was er ihm anvertraute, weil der Ewige mit ihm war. Was er auch immer that, ließ der Ewige gelingen.
23. Da der Ewige mit ihm war; weil der Ewige mit ihm war.
Kapitel 40
40:1 Nach diesen Begebenheiten verging sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
40, 1. Nach diesen Begebenheiten; weil jene Verwünschte den Frommen im Munde aller geläufig gemacht hatte, dass man von ihm redete und ihn schmähte, darum brachte ihnen der Heilige, gelobt sei Er, die Verfehlung dieser, damit sie sich mit ihnen und nicht mit ihm beschäftigen würden, und ferner, dass durch sie die Erlösung für den Frommen käme.
Sündigten, bei dem einen wurde eine Fliege in seinem Trinkpokale (den er dem König kredenzte) gefunden, und bei dem anderen fand sich eine kleine Erdscholle in seinem Weißbrote.
Und der Bäcker, des Brotes für den König; der Ausdruck
40:2 Da zürnte Pharao über seine beiden Hofbedienten, den Obermundschenk und den Oberbäcker.
40:3 Und er ließ sie in Verhaft bringen, in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnis, an den Ort, wo Joseph gefangen saß.
40:4 Und der Oberste der Leibwache bestimmte Joseph für sie, dass er sie bediene; und so waren sie einige Zeit in Haft.
4. Da beauftragte der Oberste der Leibwache den Josef, bei ihnen zu sein.
Und sie befanden sich ein Jahr im Gewahrsam, 12 Monate
40:5 Da hatten sie beide, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis eingesperrt waren, einen Traum, beide in einer Nacht, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung.
5. Da hatten sie beide einen Traum
Jeder nach der Deutung seines Traumes, jeder träumte einen Traum, welcher der Deutung, die ihnen zuteil werden sollte, ähnlich war.
40:6 Am Morgen kam Joseph zu ihnen und sah, dass sie verstört waren.
6. Betrübt
40:7 Da fragte er die Hofbedienten Pharaos, die mit ihm in Haft im Hause seines Herrn waren: Warum seht ihr heute so missmutig aus?
40:8 Und sie antworteten ihm: Wir haben einen Traum gehabt, und hier ist niemand, der ihn deuten könnte. Da sprach Joseph zu ihnen: Sind doch Gottes die Deutungen! Erzählt ihn mir nur.
40:9 Da erzählte der Obermundschenk Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traume, da stand ein Weinstock vor mir.
40:10 Und an dem Weinstock waren drei Ranken; und wie er grünte, kam die Blüte hervor, und seine Büschel reiften zu Trauben.
10. Reben
Und er war wie blühend
40:11 Und der Becher Pharaos war in meiner Hand; ich nahm die Trauben, drückte sie aus in Pharaos Becher und gab den Becher Pharao in die Hand.
11. Und drückte sie aus wie der Targum sagt, ich presste aus; der Ausdruck kommt häufig in der Mischnasprache (Maasr. VII) vor.
40:12 Da sprach Joseph zu ihm: Das ist die Deutung: Die drei Ranken, das sind drei Tage.
12. Sind drei Tage, sind für dich ein Zeichen von drei Tagen; es gibt hierzu viele agadische Midraschim (Chullin 92a).
40:13 Binnen drei Tagen wird Pharao dein Haupt erheben und dich in dein Amt wieder einsetzen; und du wirst Pharao den Becher in die Hand geben, ganz so, wie früher, da du sein Mundschenk warst.
13. Wird Pharao dein Haupt erheben,
Dein Amt
40:14 Möchtest du mich nur im Gedächtnis behalten, wenn es dir wohlgehen wird. Tue mir dann doch die Liebe und erwähne meiner vor Pharao und befreie mich aus diesem Hause!
14. Wenn du meiner gedenken mögest bei dir
40:15 Denn gestohlen bin ich worden aus dem Lande der Hebräer, und auch hier habe ich nicht das Geringste begangen, und doch hat man mich in den Kerker geworfen.
40:16 Als nun der Oberbäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, sprach er zu Joseph: In meinem Traume, da trug ich drei Körbe mit Backwerk auf dem Haupte.
16. Geflochtene Körbe, Körbe aus geschälten Weiden mit lauter Löchern; an unserem Orte gibt es viele solche, und die Verkäufer der Kuchen, die man in anderen Sprachen Hohlhippen, Waffeln, nennt, pflegen sie in jene Körbe zu legen.
40:17 Im obersten Korbe war allerlei Speise für Pharao, Backwerk, und die Vögel fraßen es aus dem Korbe auf meinem Haupte.
40:18 Da antwortete Joseph und sprach: Das ist die Deutung: Die drei Körbe, das sind drei Tage.
40:19 Binnen drei Tagen wird Pharao dein Haupt von dir herabnehmen und dich an den Galgen hängen, dass die Vögel dein Fleisch von dir abfressen.
40:20 Am dritten Tage darauf war der Geburtstag Pharaos. Da bereitete er für alle seine Diener ein Mahl und erhob das Haupt des Obermundschenks und des Oberbäckers unter seinen Dienern.
20. Am Tage, da Pharao geboren war
Da erhob er das Haupt… er zählte sie mit seinen anderen Knechten; denn er zählte seine Diener, die ihn bei seiner Mahlzeit bedienen sollten, und gedachte auch dieser beiden in ihrer Mitte; wie (Num. 1,2), »nehment die Kopfzahl auf
40:21 Den Obermundschenk setzte er wieder in sein Schenkamt ein, und er gab wieder dem Pharao den Becher in die Hand.
40:22 Den Oberbäcker aber ließ er hängen, wie Joseph ihnen gedeutet hatte.
40:23 Aber der Obermundschenk dachte nicht an Joseph, und so vergaß er ihn völlig.
23. Aber es gedachte nicht der Oberste der Mundschnke, an demselben Tage.
Und vergass ihn, später; weil sich Josef auf ihn verlassen hatte, dass er seiner gedenken werde, musste er noch zwei Jahre gefangen bleiben; so heißt es (Ps. 40, 5), »Heil dem Manne, der auf den Ewigen sein Vertrauen setzt und sich nicht an Hochmütige
Kapitel 41
41:1 Nach Verlauf zweier Jahre hatte Pharao einen Traum: Er stand am Nil,
41, 1.
Am Fluss
41:2 Und aus dem Nil stiegen sieben Kühe heraus, von schönem Aussehen und mit feisten Leibern, und sie weideten im Riedgras.
2. Schön von Ansehen, das war eine Vorbedeutung für die Jahre des Überflusses, in denen die Menschen einander schön erschienen, weil das Auge des einen nicht neidisch auf den anderen sah (Bereschit Rabbah 89:4).
Auf der Wiese
41:3 Und nach ihnen stiegen sieben andere Kühe aus dem Nil heraus, von hässlichem Aussehen und mit mageren Leibern, und stellten sich neben jene Kühe an das Ufer des Nils.
3. Mager an Fleisch, dünn in anderen Sprachen, ein Ausdruck für dünn.
41:4 Und die hässlichen und mageren Kühe fraßen die sieben schönen und feisten Kühe. Da wachte Pharao auf.
4. Da verzehrten, das war ein Zeichen, dass die ganze Freude des Überflusses in den Tagen des Hungers vergessen würde.
41:5 Und er schlief wieder ein und hatte einen zweiten Traum: Es stiegen sieben Ähren an einem Halme empor, dick und schön.
5. An einem Halm, Halm, Rohr in anderen Sprachen.
Kräftig, gesund.
41:6 Und sieben dünne, vom Ostwind versengte Ähren wuchsen nach ihnen empor.
6. Und ausgetrocknet
Ostwind
41:7 Und die dünnen Ähren verschlangen die sieben dicken und vollen Ähren. Da wachte Pharao auf, und siehe, es war ein Traum.
7. Die kräftigen, gesunden.
Und siehe, es war ein Traum, und siehe, ein ganzer Traum lag vollendet vor ihm und bedurfte der Deuter.
41:8 Und am Morgen, da schlug ihm das Herz, er schickte hin und ließ alle Schriftkundigen und alle Weisen Ägyptens rufen und erzählte ihnen, was er geträumt hatte; aber keiner wusste es dem Pharao zu deuten.
8. Da war sein Geist unruhig
Zeichendeuter
Und keiner deutete sie Pharao, sie deuteten sie, aber nicht für Pharao, ihre Stimme drang nicht in sein Ohr, und er fand keine Beruhigung durch ihre Deutung; denn sie sagten du zeugst sieben Töchter und begräbst sieben Töchter (Bereschit Rabbah 89:6).
41:9 Da redete der Obermundschenk zu Pharao und sprach: Meine Schuld muss ich heute in Erinnerung bringen.
41:10 Pharao zürnte einst über seine Diener und ließ mich in Verhaft bringen, in das Haus des Obersten der Leibwache, mich und den Oberbäcker.
41:11 Da hatten wir, ich und er, in einer Nacht einen Traum, und eines jeden Traum hatte seine Bedeutung.
11. Ein jeder gleich der Deutung seines Traumes, ein Traum, der zu der Deutung passte, die uns gegeben wurde, und ihr ähnlich war.
41:12 Und dort, bei uns, war ein junger Hebräer, ein Sklave des Obersten der Leibwache; dem erzählten wir unsere Träume, und er deutete sie uns, einem jeden seinem Traume entsprechend.
12. Ein hebräischer Jüngling, ein Sklave, verwünscht sind die Bösewichter; denn ihre Wohltat ist nicht aufrichtig; er erwähnte ihn mit verächtlichen Ausdrücken,
ein Jüngling, der noch töricht und für eine Auszeichnung nicht würdig ist;
ein hebräischer
ein Sklave, und in den Gesetzen von Ägypten steht, dass ein Sklave nicht regieren und keine fürstlichen Gewänder tragen darf (Bereschit Rabbah 89:7).
Einem jeden nach seinem Traum
41:13 Und wie er sie uns gedeutet hatte, so geschah es; mich setzte man wieder in mein Amt ein, und ihn hängte man auf.
13. Setzte er wieder in mein Amt ein, der obenerwähnte Pharao; wie er gesagt hat, Pharao zürnte über seine Knechte; es ist das ein Vers mit kurzem Ausdruck; denn er erklärt nicht, wer wiedereinsetzte, weil er nicht zu erklären braucht, wer wiedereinsetzte, nämlich wer die Macht hatte, wiedereinzusetzen, das ist Pharao; und so ist die Art aller kurzen Verse, denjenigen, dem obliegt, es zu tun, nennen sie nicht ausdrücklich.
41:14 Da schickte Pharao hin und ließ Joseph rufen; man holte ihn eilends aus dem Gefängnis, und er ließ sich scheren, wechselte seine Kleider und kam vor Pharao.
14. Aus der Grube
Er schor sich
41:15 Da sprach Pharao zu Joseph: Ich habe einen Traum gehabt, und niemand kann ihn deuten; nun habe ich aber von dir gehört, du brauchst einen Traum nur zu hören, dann kannst du ihn deuten.
15. Du hörst einen Traum an, um ihn zu deuten, du hörst und verstehst einen Traum zu deuten.
Du hörst
41:16 Da antwortete Joseph dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird Pharao offenbaren, was ihm frommt.
16. Fern von mir, die Weisheit ist nicht von mir, sondern Gott wird antworten, wird eine Antwort zum Wohle Pharaos in meinen Mund legen.
41:17 Da sprach Pharao zu Joseph: In meinem Traume, da stand ich am Ufer des Nils.
41:18 Und aus dem Nil stiegen sieben Kühe heraus, mit feisten Leibern und von schöner Gestalt, und sie weideten im Riedgras.
41:19 Und nach ihnen stiegen sieben andere Kühe heraus, elend und von sehr hässlicher Gestalt und mit mageren Leibern; ich habe so hässliche im ganzen Lande Ägypten noch nicht gesehen.
19. Mager, schwach; wie (II Sam. 13, 4), »warum siehst du so schlecht aus«, bei Amnon.
Und leer an Fleisch
41:20 Und die mageren und hässlichen Kühe fraßen die sieben ersten, die feisten Kühe.
41:21 Und als sie in ihren Leib gekommen, war es nicht zu merken, dass sie in ihren Leib gekommen waren, und ihr Aussehen blieb hässlich wie zuvor. Da wachte ich auf.
41:22 Und ich sah ferner in meinem Traume sieben volle und schöne Ähren an einem Halme emporsteigen.
41:23 Und sieben verdorrte, dünne und vom Ostwind versengte Ähren wuchsen nach ihnen empor.
23. Vertrocknet,
41:24 Da verschlangen die dünnen Ähren die sieben schönen Ähren. Und ich erzählte es den Schriftkundigen, aber niemand kann mir Bescheid geben.
41:25 Da sprach Joseph zu Pharao: Pharaos Traum ist nur einer. Was Gott tun will, das hat er Pharao verkündet.
41:26 Die sieben schönen Kühe, das sind sieben Jahre, und auch die sieben schönen Ähren sind sieben Jahre; es ist nur ein Traum.
26. Sieben Jahre… sieben Jahre, es sind im ganzen nur sieben; und dass der Traum wiederholt worden ist, bedeutet, dass die Sache bereit steht, wie er ihm am Ende sagt, »und dass der Traum wiederholt wurde…« Bei den sieben guten Jahren steht »
41:27 Auch die sieben mageren und hässlichen Kühe, die nach ihnen herausstiegen, sind sieben Jahre, und ebenso die sieben leeren und vom Ostwind versengten Ähren. Es werden sieben Jahre der Hungersnot sein.
41:28 Das ist es, was ich Pharao gesagt; was Gott tun will, hat er Pharao gezeigt.
41:29 Siehe, es werden sieben Jahre kommen; da wird großer Überfluss im ganzen Lande Ägypten herrschen.
41:30 Und nach ihnen werden sieben Jahre der Hungersnot eintreten, dass man ganz an den Überfluss im Lande Ägypten vergessen wird; denn die Hungersnot wird das Land aufreiben.
30. Und die ganze Sättigung wird vergessen werden, das ist die Deutung für das Verschlingen.
41:31 Und man wird im Lande nichts von dem Überfluss merken infolge der Hungersnot, die kommen wird; denn sie wird sehr drückend sein.
31. Und die Sättigung wird nicht mehr erkannt werden, das ist die Deutung von, es war nicht zu erkennen, dass sie in ihr Inneres gekommen waren.
41:32 Dass aber Pharao zweimal dasselbe träumte, das bedeutet, dass die Sache von Gott fest beschlossen ist, und Gott sie eilends ausführen wird.
32. Bereit
41:33 So ersehe sich denn Pharao einen klugen und weisen Mann und setze ihn über das Land Ägypten.
41:34 Und Pharao sorge dafür, Beamte über das Land zu setzen, und lasse in den sieben Jahren des Überflusses den Fünften im Lande Ägypten erheben.
34. Und rüste aus
41:35 Und sie sollen die gesamten Vorräte in den nun kommenden guten Jahren sammeln und das Getreide unter der Obhut Pharaos als Speisevorrat in den Städten aufspeichern und aufbewahren.
35. Alle Speise,
Unter der Hand Pharaos, in seinem Besitze und in seinen Schatzkammern.
41:36 Diese Vorräte sollen dann für das Land aufbewahrt werden, für die sieben Jahre der Hungersnot, die im Lande Ägypten sein werden, damit das Land nicht durch die Hungersnot zu Grunde gehe.
36. Und die Speise, die aufgehäuft wird, sei wie jedes andere Depot, das zur Erhaltung des Landes aufbewahrt wird.
41:37 Und es gefiel die Rede dem Pharao und allen seinen Dienern.
41:38 Und Pharao sprach zu seinen Dienern: Werden wir je einen finden, wie diesen, solch einen Mann, in dem der Geist Gottes ist?
38. Können wir gleich diesem finden
41:39 Und Pharao sprach zu Joseph: Da dir Gott dies alles kundgetan, keiner also so klug und weise ist wie du,
39. Ist keiner so einsichtig und weise wie du; wenn wir einen einsichtigen und weisen Mann suchen, wie du gesagt hast, so werden wir keinen gleich dir finden.
41:40 So sollst du über mein Haus gesetzt sein, und deinem Befehle soll mein ganzes Volk sich fügen; nur durch den Thron will ich größer sein als du.
40. Wird versorgt werden
Nur um den Thron, dass man mich König nenne.
Thron
41:41 Und mit den Worten: Siehe, ich setze dich über das ganze Land Ägypten!
41. Ich habe dich gesetzt
41:42 Zog Pharao seinen Ring von seiner Hand und steckte ihn Joseph an die Hand; dann kleidete er ihn in Gewänder von Byssus und legte ihm die goldene Kette um den Hals.
42. Da nahm Pharao seinen Ring ab, das Verleihen des königlichen Ringes war für den, dem er ihn gab, ein Zeichen, dass er der zweite nach ihm an Würde sei.
Gewänder aus Byssus, war etwas Vornehmes in Mizraim.
Kette
41:43 Und er ließ ihn in dem zweithöchsten seiner Staatswagen fahren, und man rief vor ihm aus: Auf die Kniee! So setzte er ihn über das ganze Land Ägypten.
43. Im zweiten Wagen
**
41:44 Und Pharao sprach zu Joseph: Ich bin Pharao; doch ohne dich soll niemand im ganzen Lande Ägypten seine Hand oder seinen Fuß erheben.
44. Ich bin Pharao, ich habe die Macht in meiner Hand, ein Gesetz für mein Reich zu erlassen; und ich bestimme, dass keiner die Hand erhebe. Außer dir, ohne deine Erlaubnis; andere Erklärung: ich bin Pharao, ich werde König sein, und außer dir… und das ist ähnlich dem Verse, nur um den Thron …
Seine Hand (eine Waffe zu ergreifen) und seinen Fuß (auf einem Pferde zu reiten), wie der Targum übersetzt.
41:45 Und Pharao nannte Joseph Zaphenath-Paneach und gab ihm Aßenath, die Tochter Poti- Pheras, des Priesters zu On, zur Frau. Und Joseph zog durch das Land Ägypten.
45. Zofnat Paneach
Potifera
41:46 Joseph war dreißig Jahre alt, als er vor Pharao, dem König von Ägypten, stand. Und Joseph ging von Pharao hinweg und durchzog das ganze Land Ägypten.
41:47 Das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses haufenweise.
47. Das Land brachte, wie der Targum übersetzt (die Bewohner des Landes sammelten); der Ausdruck verliert dadurch nicht die Bedeutung von
Händevoll
41:48 Und er sammelte alle Vorräte in den sieben Jahren, die im Lande Ägypten eingetreten waren, und legte die Vorräte in die Städte; in jede Stadt legte er die Vorräte von den Feldern, die rings um sie waren.
48. Die Speise von den Feldern der Stadt, die rings um sie lagen, legte er in sie; denn jedes Land bewahrt seine Früchte vor Fäulnis; man streut in das Getreide von dem Staube des Ortes, das bewahrt das Getreide vor dem Faulen (Bereschit Rabbah 90:5).
41:49 Und Joseph speicherte Getreide auf, wie Sand am Meere, eine ungeheure Menge, so dass man zu zählen aufhörte; denn es war nicht zu zählen.
49. Bis man aufhörte zu zählen, bis der Zählende aufhörte zu zählen; es ist dies ein kurzer Vers.
Denn es war unzählig
41:50 Und Joseph wurden, bevor noch das Jahr der Hungersnot kam, zwei Söhne geboren, die ihm Aßenath, die Tochter des Poti-Phera, des Priesters zu On, gebar.
50. Bevor das Hungerjahr kam, von hier geht hervor, dass dem Menschen in Hungerjahren der Eheverkehr verboten ist (Taanit 11a).
41:51 Joseph nannte den Erstgeborenen Manasse (Menascheh); denn: »Gott hat mich all mein Unglück und das ganze Haus meines Vaters vergessen lassen.«
41:52 Den zweiten nannte er Ephrajim, denn: »Gott hat mich in dem Lande meines Elends fruchtbar gemacht.«
41:53 Die sieben Jahre des Überflusses im Lande Ägypten gingen zu Ende.
41:54 Und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot, wie Joseph vorher gesagt hatte; und es war in allen Ländern Hungersnot, im ganzen Lande Ägypten aber war Brot.
41:55 Als nun das ganze Land Ägypten hungerte, da schrie das Volk zu Pharao nach Brot. Da sprach Pharao zu ganz Ägypten: Gehet zu Joseph; was er euch sagen wird, das tut!
55. Und es hungerte das ganze Land Mizraim, es faulte ihr Getreide, das sie aufgespeichert hatten, außer dem von Josef (Bereschit Rabbah 91:5).
Was er euch sagen wird, sollt ihr tun; weil Josef zu ihnen sagte, sie sollten sich beschneiden; als sie dann zu Pharao kamen und sagten, so spricht er zu uns, antwortete ihnen Pharao, warum habt ihr kein Getreide aufgehäuft; er hat euch doch vorausgesagt, dass Hungerjahre würden? Da sagen sie zu ihm, wir haben viel eingesammelt, aber es ist gefault; und Pharao sprach, wenn es so ist, so müsst ihr alles tun, was er euch sagen wird; denn er hat über das Getreide verhängt, dass es faulte; wie wird es sein, wenn er über uns verhängt, das wir sterben! (Bereschit Rabbah 91:5).
41:56 Die Hungersnot aber war auf der ganzen Erde. Und Joseph öffnete alle Vorratshäuser und verkaufte den Agyptern Getreide; denn stark war die Hungersnot im Lande Ägypten.
56. Auf der ganzen Fläche des Landes; wen versteht man unter
Alles, worin war, wie der Targum übersetzt, worin Getreide war.
Und er verkaufte an Mizraim,
41:57 Und von überall her kam man nach Ägypten, um bei Joseph Getreide zu kaufen; denn überall war die Hungersnot stark.
57. Und das ganze Land kam nach Mizraim zu Josef, um Getreide zu kaufen; wenn du aber die Reihenfolge der Worte erklären wolltest, so wie sie steht, so müsste es heißen, um von Josef zu kaufen.
Kapitel 42
42:1 Als Jakob sah, dass in Ägypten Getreide feil war, sprach er zu seinen Söhnen. Was seht ihr einander an?
42, 1. Jaakob sah, dass in Mizraim Getreide vorhanden war; auf welche Weise sah er es? Er sah es doch nicht; sondern er hörte es, so heißt es, (V. 2) »siehe, ich habe gehört…« was bedeutet also, er sah? Er sah mit prophetischem Blick, das er noch
Warum last ihr euch ansehen
42:2 Und er sprach: Seht, ich habe gehört, dass in Ägypten Getreide feil ist; so zieht denn hinab und kauft uns dort Getreide, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben.
2. Zieht dorthin hinab
42:3 Da zogen zehn von den Brüdern Josephs hinab, um in Ägypten Getreide einzukaufen.
3. Da zogen die Brüder Josefs hinab, und er schreibt nicht, die Söhne Jaakobs; das lehrt, das sie seinen Verkauf bereuten und ihr Herz darauf richteten, ihm Bruderliebe zu erweisen und ihn mit jeder Geldsumme zu befreien, die man ihnen auferlegen würde (Tanchuma 8).
Zehn, was will uns das lehren; es steht doch, und Binjamin, den Bruder Josefs, schickte er nicht? Nur, was die Bruderliebe anlangt, waren sie in zehn geteilt; denn es war nicht die Liebe aller und der Hass aller gegen ihn gleich, aber was den Einkauf von Getreide anlangte, waren sie alle einmütig (Bereschit Rabbah 91:2).
42:4 Benjami aber, Josephs Bruder, ließ Jakob nicht mit seinen Brüdern gehen, denn er dachte, es könnte ihn ein Unglück treffen.
4. Das ihn kein Unfall treffe, aber im Hause würde ihn kein Unfall treffen, sagt R. Elieser b. Jaakob; von hier lernen wir, das der Ankläger in der Stunde der Gefahr anklagt (Bereschit Rabbah).
42:5 So kamen unter denen, die hinströmten, auch die Söhne Israels, um Getreide einzukaufen; denn im Lande Kanaan war Hungersnot.
5. Inmitten der Kommenden, sie verbargen sich, dass man sie nicht erkenne, weil ihr Vater ihnen befohlen hatte, sie sollten sich nicht alle in einem Tore sehen lassen, sondern jeder solle durch ein besonders Tor in die Stadt gehen, damit nicht das böse Auge etwas über sie vermöchte; denn sie waren alle schön und alle Helden (Tanchuma Bereschit Rabbah).
42:6 Joseph aber war Herr im Lande, er verkaufte allen Leuten Getreide. Und die Brüder Josephs kamen hin und warfen sich vor ihm mit dem Angesicht zur Erde nieder.
6. Und bückten sich vor ihm aufs Angesicht
42:7 Als nun Joseph seine Brüder sah, erkannte er sie; er stellte sich aber fremd gegen sie, und redete mit ihnen hart. Er fragte sie: Wo kommt ihr her? Da antworteten sie: Aus dem Lande Kanaan, um Lebensmittel einzukaufen.
7. Er stellte sich ihnen fremd, er wurde für sie wie ein Fremder durch seine Worte, indem er hart mit ihnen redete (Bereschit Rabbah 91:7).
42:8 Joseph also erkannte seine Brüder, sie aber erkannten ihn nicht.
8. Da erkannte Josef, weil er sie verlassen hatte, als ihnen schon ein Bart gewachsen war.
Und sie erkannten ihn nicht, weil er von ihnen ohne Bartwuchs weggegangen war und jetzt im Bartwuchs vor sie hintrat (Bereschit Rabbah Ketubot 27b); der aggadische Midrasch sagt, Josef erkannte seine Brüder, als sie in seine Hand gegeben waren, erkannte er, das es seine Brüder waren, und er erbarmte sich über sie; sie aber hatten ihn nicht erkannt, als er in ihre Hand gefallen war, ihm Bruderliebe zu erweisen (Bereschit Rabbah 91:7).
42:9 Da erinnerte sich Joseph der Träume, die er von ihnen geträumt hatte, und sprach zu ihnen: Kundschafter seid ihr; ihr seid hergekommen, um die Schwäche des Landes zu erspähen!
9. Die er von ihnen geträumt hatte, über sie, und wüste, das sie in Erfüllung gegangen waren; denn sie hatten sich vor ihm gebückt.
Die Blöse des Landes
42:10 Sie antworteten: Nicht doch, Herr! deine Diener sind hergekommen, um Lebensmittel einzukaufen.
10. Nicht, mein Herr, sprich nicht so; denn deine Knechte sind gekommen, Speise zu kaufen.
42:11 Wir sind alle Söhne eines Mannes, wir sind ehrliche Leute, niemals sind deine Diener Kundschafter gewesen.
11. Wir alle sind die Söhne eines Mannes, es leuchtete in ihnen prophetischer Geist, das sie ihn zu sich miteinschlossen, das auch er der Sohn ihres Vaters sei (Bereschit Rabbah 91:7).
Rechtschaffen
42:12 Er aber sprach zu ihnen. Nein, ihr seid hergekommen, um die Schwäche des Landes zu erspähen!
12. Sondern die Blöse des Landes zu sehen, seid ihr gekommen; denn, siehe, ihr seid durch zehn Stadttore hereingekommen, warum seid ihr nicht durch ein Tor gekommen? (Bereschit Rabbah 91:6).
42:13 Da sprachen sie: Wir, deine Diener, sind zwölf Brüder, Söhne eines Mannes im Lande Kanaan; der Jüngste ist zur Zeit bei unserm Vater, und einer ist verschollen.
13. Sie sagten, zwölf sind deine Knechte… und wegen jenes einen, der nicht mehr ist, haben wir uns in der Stadt zerstreut, um ihn zu suchen.
42:14 Da sprach Joseph zu ihnen. Es ist so, wie ich euch gesagt habe: Kundschafter seid ihr!
14. Das ist, was ich gesprochen habe, das Wort, das ich gesprochen, das ihr Kundschafter seid, ist die Wahrheit und das Richtige; das ist nach dem einfachen Sinn; der Midrasch dazu sagt, er sprach zu ihnen, und wenn ihr ihn gefunden hättet und man von euch viel Geld verlangt hätte, hättet ihr ihn doch ausgelöst? Sie sagten, ja. Da fragte er sie, und wenn man zu euch gesagt hätte, man würde ihn für kein Geld zurückgeben, was hättet ihr dann getan? Sie antworteten, dazu sind wir gekommen, zu töten oder getötet zu werden. Da sprach er, das ist, was ich zu euch gesagt habe, ihr seid gekommen, die Leute der Stadt zu töten; ich sehe in meinem Zauberbecher, das zwei von euch die große Stadt Schechem zerstört haben (Bereschit Rabbah 91:7).
42:15 Dadurch sollt ihr geprüft werden: beim Leben Pharaos, ihr werdet nicht eher von hier weggehen, als bis euer jüngster Bruder hierhergekommen.
15. Beim Leben Pharaos, wenn Pharao leben wird; wenn er einen Scheinschwur aussprach, schwor er beim Leben Pharaos (Bereschit Rabbah 91:7).
Ihr sollt nicht von hier Weggehen, von diesem Orte.
42:16 Schickt einen von euch dass er euren Bruder hole, ihr aber bleibt gefangen. So sollen eure Worte geprüft werden, ob ihr die Wahrheit gesprochen; wenn aber nicht, beim Leben Pharaos, dann seid ihr Kundschafter!
16. Ob Wahrheit bei euch ist
42:17 Und er hielt sie drei Tage lang in Verhaft.
17. Gewahrsam
42:18 Am dritten Tage sprach Joseph zu ihnen: Folgendes tut, und ihr werdet am Leben bleiben; denn ich bin gottesfürchtig.
42:19 Wenn ihr ehrliche Leute seid, so bleibe einer von euch Brüdern in eurem bisherigen Gefängnisse eingesperrt, ihr aber ziehet hin und bringt das Getreide heim, das ihr für den Hunger eurer Familien gekauft.
19. In eurem Gewahrsam, indem ihr jetzt eingeschlossen seid.
Und ihr geht und bringet in das Haus eueres Vaters.
Getreide für den Hunger euerer Familien, was ihr für den Hunger der Leute euerer Häuser gekauft habt.
42:20 Dann bringt euren jüngsten Bruder zu mir her, damit eure Worte sich bewahrheiten, und ihr nicht sterbet. Und sie taten also.
20. Dass eure Worte als wahr befunden werden,
42:21 Da sprachen sie einer zum andern: Seht ihr, jetzt müssen wir es büßen, was wir an unserm Bruder getan, dass wir seine Seelenqual mit ansahen und nicht auf ihn hörten, als er uns um Gnade bat; darum ist solche Qual über uns gekommen.
21. In Wahrheit
Ist uns zugekommen
42:22 Da entgegnete ihnen Ruben: Habe ich es auch nicht gleich gesagt; versündiget euch nicht an dem Kinde!? ihr aber wolltet nicht hören. Seht, darum wird sein Blut jetzt gefordert.
22. Und auch sein Blut, jedes
42:23 Sie wussten aber nicht, dass Joseph sie verstand; denn er redete mit ihnen durch einen Dolmetscher.
23. Und sie wussten nicht, dass Josef es verstand, ihre Sprache verstand; denn in seiner Gegenwart sprachen sie so.
Denn der Dolmetscher war zwischen ihnen; denn, wenn sie mit ihm sprachen, war der Dolmetscher zwischen ihnen, der Hebräisch und Ägyptisch verstand, und übersetzte ihre Worte vor Josef und Josefs Worte vor ihnen; darum glaubten sie, Josef verstehe nicht Hebräisch.
Der Dolmetscher, es war sein Sohn Menasche (Bereschit Rabbah 91:8).
42:24 Und er wandte sich von ihnen ab und weinte, dann ging er wieder zu ihnen und redete mit ihnen; darauf nahm er den Simon aus ihrer Mitte und ließ ihn vor ihren Augen binden.
24. Er wandte sich von ihnen ab, er entfernte sich von ihnen, damit sie ihn nicht weinen sähen.
Und weinte, weil er hörte, dass sie bereuten.
Schimon, er hatte ihn in die Grube geworfen, er hatte zu Levi gesagte, siehe, der Mann der Träume dort kommt; andere Erklärung: Josef wollte ihn von Levi trennen, damit sie sich nicht zusammen berieten, ihn zu töten (Bereschit Rabbah).
Und er band ihn vor ihren Augen, er band ihn nur vor ihren Augen; als sie aber hinausgegangen waren, machte er ihn wieder frei und ließ ihm Speise und Trank reichen (Bereschit Rabbah 91:8).
42:25 Dann befahl Joseph, dass man ihre Behälter mit Getreide fülle und ihr Geld wieder hineinlege, jedem in seinen Sack, und ihnen auch Zehrung für die Reise mitgebe. Und man that ihnen also.
42:26 Sie luden das gekaufte Getreide auf ihre Esel und zogen von dannen.
42:27 In der Herberge aber öffnete einer seinen Sack, um seinem Esel Futter zu geben; da sah er sein Geld obenauf in seinem Getreidesack liegen.
27. Da öffnete der eine
In der Herberge
Seines Sackes =
42:28 Da sprach er zu seinen Brüdern: Man hat mir mein Geld wiedergegeben! — da liegt es in meinem Getreidesack! Da stand ihnen das Herz still, und zitternd sprachen sie einer zum andern: Was hat uns Gott da angetan?
28. Und siehe, es ist auch in meinem Sacke, auch das Silber ist darin beim Getreide.
Was hat uns da Gott getan, uns in diese Verleumdung zu bringen; denn es ist nur darum wieder hineingelegt worden, um uns zu verleumden.
42:29 Und sie kamen zu ihrem Vater Jakob in das Land Kanaan und berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war, und sprachen:
42:30 Ein Mann, es war der Herr des Landes, der hat hart mit uns geredet und behauptete, wir wollten das Land auskundschaften.
42:31 Wir entgegneten ihm: Wir sind ehrliche Leute, niemals sind wir Kundschafter gewesen.
42:32 Wir sind zwölf Brüder, Söhne eines Vaters; einer ist verschollen, und der Jüngste ist zur Zeit bei unserm Vater im Lande Kanaan.
42:33 Da sprach zu uns jener Mann, der Herr des Landes: Daran will ich erkennen, ob ihr ehrliche Leute seid; einen von euch Brüdern lasset bei mir, und was ihr für den Hunger eurer Familien braucht, das nehmet mit und ziehet hin.
42:34 Dann bringt euren jüngsten Bruder zu mir her; daran will ich erkennen, dass ihr keine Kundschafter, dass ihr ehrliche Leute seid. Ich gebe euch dann euren Bruder frei, und ihr könnt im Lande umherziehen.
34. Und das Land könnt ihr durchziehen; in ihm umherziehen; und überall ist der Ausdruck
42:35 Als sie nun ihre Säcke ausleerten, da fand jeder seinen Geldbeutel in seinem Sacke. Und wie sie mit ihrem Vater die Geldbeutel sahen, da gerieten sie in Furcht.
35. Das Bündel seines Geldes
42:36 Und ihr Vater Jakob sprach zu ihnen: Ihr raubt mir meine Kinder! Joseph ist hin, und Simon ist hin, nun wollt ihr auch Benjamin nehmen! Mich trifft dies alles!
36. Mich habt ihr der Kinder beraubt, das lehrt, dass er sie im Verdacht hatte, sie könnten ihn umgebracht oder verkauft haben wie Josef (Bereschit Rabbah 91:9).
Ihr habt der Kinder beraubt, wem Kinder genommen werden, wird
42:37 Da antwortete Ruben seinem Vater: Meine beiden Söhne sollst du töten, wenn ich ihn dir nicht wiederbringe; vertraue ihn mir an, ich werde ihn dir wieder zurückbringen.
42:38 Er aber sprach: Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen! sein Bruder ist tot, und er allein ist übrig; wenn ihn ein Unglück träfe auf dem Wege, den ihr ziehet, so würdet ihr mein graues Haupt mit Kummer in die Gruft fahren lassen!
38. Mein Sohn soll nicht mit euch hinabziehen, er nahm Rubens Worte nicht an, indem er sagte, dieser ist ein törichter Erstgeborener; er sagt, es solle seine Kinder töten; sind es denn nur seine Kinder und nicht auch meine Kinder! (Bereschit Rabbah 91:9)
Kapitel 43
43:1 Die Hungersnot blieb aber drückend im Lande.
43:2 Und als sie nun das eingekaufte Getreide, das sie von Ägypten mitgebracht, aufgezehrt hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Geht wieder hin, kauft uns etwas Lebensmittel ein!
43, 2. Als sie vollendet hatten; Juda sagte zu ihnen, wartet auf den Greis, bis das Brot im Hause zu Ende gegangen ist (Tanchuma).
Als sie vollendet hatten
43:3 Da antwortete ihm Juda. Der Mann hat uns wiederholt gewarnt, er hat gesagt: Ihr dürft mir nicht vor die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.
3. Hat uns verwarnt
Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, wenn nicht euer Bruder bei euch ist, ihr sollt mich nicht sehen,
43:4 Lässt du unsern Bruder mit uns gehen, so ziehen wir hinab und kaufen dir Lebensmittel ein.
43:5 Lässt du ihn aber nicht mitgehen, so ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat uns gesagt: Ihr sollt mir nicht vor die Augen kommen, wenn euer Bruder nicht bei euch ist.
43:6 Da sprach Israel: Warum habt ihr mir das zu Leide getan und dem Manne gesagt, dass ihr noch einen Bruder habt?!
43:7 Sie antworteten: Der Mann hat uns ja ausgefragt, über uns selbst und über unsre Verwandten; er fragte: Lebt euer Vater noch? habt ihr noch einen Bruder? und wir gaben auf diese Fragen die richtige Antwort. Konnten wir denn wissen, dass er sagen würde: Bringt euren Bruder mit?
7. Nach uns und unserer Familie
Und wir erzählten ihm, dass wir noch einen Vater und einen Bruder hätten.
Auf Grund dieser Worte, auf Grund seiner Fragen, die er an uns richtete, waren wir gezwungen, ihm zu berichten.
Dass er sagen würde
43:8 Und Juda sprach zu seinem Vater Israel: Lass den Knaben mit mir gehen; dann wollen wir uns aufmachen und ziehen, damit wir am Leben bleiben und nicht sterben, wir und du und unsere Kinder!
8. Dass wir leben, es leuchtete in ihm prophetischer Geist; durch diesen Weg wird dein Geist aufleben; so heißt es (45, 27), »da lebte der Geist ihres Vaters Jaakob auf«.
Und nicht sterben, durch Hunger; was Binjamin anlangt, ist es zweifelhaft, ob er festgehalten oder nicht festgehalten werden wird; wir aber sterben sicher alle durch Hunger, wenn wir nicht gehen; es ist darum besser, dass du den Zweifel lässt und das Sichere ergreifst (Tanchuma).
43:9 Ich bürge für ihn, von mir magst du ihn fordern! Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe und vor dich hinstelle, so will ich mein Leben lang vor dir als Sünder dastehen.
9. Und ihn vor dich hinstelle, dass ich ihn nicht tot zu dir bringe, sondern lebend.
So habe ich gegen dich gesündigt für alle Tage, auch in der zukünftigen Welt (Bereschit Rabbah 91:10).
43:10 Hätten wir nicht so lange gesäumt, wir wären schon zweimal wieder zurück.
10. Wenn wir nicht gezögert hätten, durch dich, so wären wir bereits mit Schimon zurückgekehrt, und du hättest dich nicht alle diese Tage gegrämt.
43:11 Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Wenn es denn sein muss, so tut dies: Nehmet von den Erzeugnissen des Landes in euren Behältern mit und bringet dem Manne ein Geschenk; etwas Balsam, etwas Honig, Gewürze und Lotus, Pistazien und Mandeln.
11. Wenn es denn so ist
Vom Besten des Landes
43:12 Nehmet auch den doppelten Betrag mit; das Geld, das man oben in eure Getreidesäcke zurückgelegt, sollt ihr wieder mitnehmen, vielleicht war es ein Versehen.
12. Und doppeltes Geld
Nehmt mit, um Speise zu kaufen; vielleicht ist der Preis gestiegen (Bereschit Rabbah 91:11).
Vielleicht ist es ein Versehen, vielleicht hat es der Verwalter des Hauses aus Versehen vergessen.
43:13 Und nehmt euren Bruder mit und macht euch auf und kehrt zu dem Manne zurück.
43:14 Und Gott, der Allmächtige, lasse euch bei dem Manne Erbarmen finden, dass er euch euren andern Bruder und den Benjamin wieder mitgebe. Und ich — soll ich einmal meine Kinder verlieren, so mag es sein!
14. Und der allmächtige Gott, nun fehlt euch nur noch das Gebet; so will ich für euch beten (Bereschit Rabbah 91:11).
Der allmächtige Gott
Dass er euch freigibt
Euern Bruder, das ist Schimon.
Den andern, prophetischer Geist ward in ihn gelegt, dass er Josef hinzufügte (Bereschit Rabbah).
Ich aber, bis ihr zurückkehret, werde durch den Zweifel der Kinder beraubt sein.
Wie ich Josefs und Schimons beraubt bin, so bin ich auch Binjamins beraubt.
43:15 Da nahmen die Männer diese Geschenke, und den doppelten Betrag nahmen sie mit sich und den Benjamin; und sie machten sich auf, zogen nach Ägypten hinab und traten vor Joseph.
15. Und Binjamin
43:16 Als Joseph Benjamm bei ihnen sah, sprach er zu seinem Hausverwalter: Führe die Männer in das Haus, lass schlachten und zurichten; denn die Männer werden mit mir zu Mittag speisen.
16. Zum Festmahl zu schlachten und zuzubereiten
Am Mittag
43:17 Der Mann that, wie Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in das Haus Josephs.
43:18 Da fürchteten sich die Männer, als sie in das Haus Josephs geführt wurden, sie dachten: Wegen des Geldes, das voriges Mal wieder in unsere Getreidesäcke gekommen ist, werden wir hierher geführt; sie wollen sich auf uns werfen und über uns herfallen, uns zu Sklaven machen und unsre Esel wegnehmen!
18. Da fürchteten sich die Männer, das Wort
Weil sie in das Haus Josefs gebracht wurden, und es war nicht die Art der anderen, die Getreide zu kaufen kamen, im Hause Josefs zu übernachten, sondern in den Herbergen der Stadt. Sie fürchteten sich, denn das hatte nur den Zweck, sie ins Gewahrsam zu bringen.
Werden wir hineingeführt , in dieses Haus. Sich auf uns zu wälzen
43:19 So traten sie denn zu dem Hausverwalter Josephs und redeten mit ihm an dem Eingange des Hauses.
43:20 Und sie sprachen. Ach Herr, wir sind voriges Mal hierhergekommen, um Lebensmittel einzukaufen.
20. Bitte, mein Herr
Wir sind herabgekommen, es ist für uns ein Abstieg, weil wir gewohnt waren, andere zu ernähren und jetzt dich brauchen (Bereschit Rabbah 92:4).
43:21 Als wir aber in die Herberge kamen und unsre Getreidesäcke öffneten, da lag eines jeden Geld oben auf im Getreidesacke, unser Geld nach dem vollen Gewicht. Wir bringen es hier wieder mit.
43:22 Und wir haben auch anderes Geld mitgebracht, um Lebensmittel einzukaufen. Wir wissen nicht, wer unser Geld in unsere Getreidesäcke gelegt hat.
43:23 Er antwortete: Seid guten Mutes, fürchtet euch nicht! euer Gott und der Gott eures Vaters hat euch einen Schatz in eure Getreidesäcke gegeben; euer Geld ist mir zugekommen. Und er führte ihnen den Simon zu.
23. Euer Gott, ob euerer Frömmigkeit, und wenn euer Verdienst nicht genügt, der Gott eueres Vaters, ob der Frömmigkeit eueres Vater hat Er euch einen Schatz gegeben (Bereschit Rabbah 92:4).
43:24 Und der Mann führte die Leute in Josephs Haus, reichte ihnen Wasser, sie wuschen sich die Füße und gaben ihren Eseln Futter.
24. Da brachte der Mann, es steht hier zum zweiten Male, dass er sie ins Haus brachte, weil sie ihn hinausgedrängt hatten, bis sie mit ihm am Eingang des Hauses gesprochen hatten; und erst als er zu ihnen »Friede mit euch« gesagt hatte, folgten sie ihm und gingen hinter ihm hinein (Bereschit Rabbah 92:4).
43:25 Dann legten sie die Geschenke zurecht, bevor Joseph zu Mittag nach Hause kam; denn sie hatten gehört, dass sie dort speisen sollten.
25. Sie bereiteten vor
43:26 Als nun Joseph nach Hause kam, brachten sie ihm das Geschenk, das sie bei sich hatten, hinein und warfen sich vor ihm zur Erde nieder.
26. Ins Haus, von der Vorhalle in den Saal.
43:27 Er erkundigte sich nach ihrem Wohlbefinden und fragte: Befindet sich euer Vater wohl, der alte Mann, von dem ihr gesprochen habt? Ist er denn noch am Leben?
43:28 Sie antworteten: Dein Diener, unser Vater, befindet sich wohl, er ist noch am Leben. Und sie neigten sich und warfen sich nieder.
28. Sie verneigten sich und warfen sich nieder
43:29 Und er erhob seine Augen und sah Benjamin, seinen Bruder, seiner Mutter Sohn; und er fragte: Ist dies euer jüngster Bruder, von dem ihr mir erzählt habt? Und er sprach: Gott sei dir hold, mein Kind!
29. Gott verleihe dir Gunst, bei den anderen Stämmen haben wir den Ausdruck begnaden schon vernommen, (33, 5) »mit denen Gott deinen Knecht begnadet hat«; Binjamin aber war damals noch nicht geboren gewesen, darum segnete ihn Josef »mit Gunst« (Bereschit Rabbah 92:5).
43:30 Und Joseph eilte hinweg; denn die Rührung übermannte ihn seinem Bruder gegenüber, und er musste weinen. Und er ging in sein Zimmer und weinte sich dort aus.
30. Weil sein Erbarmen rege geworden
Wurde rege
43:31 Dann wusch er sich das Gesicht und kam heraus; und er nahm sich zusammen und sprach: Traget das Essen auf!
31. Er ermannte sich
43:32 Man trug für ihn besonders auf und für sie besonders und für die Ägypter, die mit ihm speisten, besonders; denn die Ägypter dürfen nicht mit den Hebräern zusammen essen, weil es die Ägypter für einen Gräuel halten.
32. Denn ein Greuel ist es, etwas Verhasstes ist es für Ägypter, mit Hebräern zu essen; Onkelos begründet es.
43:33 Und sie saßen vor ihm, vom Erstgeborenen bis zum Jüngsten nach ihrem Alter geordnet. Da sahen sich die Männer verwundert an.
33. Der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt, er schlug an den Becher und rief Ruben, Schimon, Levi, Juda, Jissachar und Sebulun, Söhne derselben Mutter, setzt euch nach dieser Reihenfolge; denn das ist die Reihenfolge euerer Geburt, und so alle; als er zu Binjamin kam, sagte er, dieser hat keine Mutter, und ich habe auch keine Mutter, so soll er neben mir sitzen (Tanchuma wajig.).
43:34 Und man brachte ihnen von seinem Tische Gaben, die Gaben für Benjamin aber waren fünfmal größer als die Gaben aller Übrigen. Sie zechten mit ihm und wurden trunken.
34. Gaben
Um das Fünffache, seinen Anteil wie die anderen Brüder und den Anteil von Josef, Osnat, Menasche und Efraim.
Und berauschten sich mit ihm, seit dem Tage, da sie ihn verkauft hatten, hatten sie keinen Wein getrunken, und auch er hatte keinen Wein getrunken; an jenem Tage aber tranken sie (Bereschit Rabbah 92:5).
Kapitel 44
44:1 Darauf befahl er seinem Hausverwalter: Fülle die Getreidesäcke der Männer mit Lebensmitteln, so viel sie fortbringen können, und lege einem jeden das Geld obenauf in seinen Getreidesack.
44:2 Und meinen Becher, den silbernen Becher, lege obenauf in den Getreidesack des Jüngsten, samt dem Geld für sein Getreide. Und er tat so, wie Joseph gesprochen hatte.
44, 2. Meinen Becher,
44:3 Beim Anbruch des Morgens ließ man die Männer mit ihren Eseln ziehen.
44:4 Sie waren eben zur Stadt hinaus, hatten sich noch nicht weit entfernt, da sprach Joseph zu seinem Hausverwalter: Auf, setze den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?
44:5 Ist’s doch gerade der, aus dem mein Herr zu trinken pflegt, und aus dem er wahrsagt. Das ist eine Schlechtigkeit, was ihr da getan habt.
20. Und sein Bruder ist gestorben, aus Furcht sprach er ein unwahres Wort aus, indem er dachte, wenn ich ihm sage, dass er lebt, so wird er sprechen, bringt ihn zu mir.
Allein von seiner Mutter, von jener Mutter hat er keinen Bruder mehr.
44:6 Als er sie nun eingeholt hatte, sprach er diese Worte zu ihnen.
44:7 Sie aber antworteten: Warum spricht der Herr doch solche Worte? Fern sei es von deinen Dienern, so etwas zu tun!
7. Fern sei es von deinen Knechten
44:8 Siehe, das Geld, das wir oben in unsern Getreidesäcken gefunden, haben wir dir aus dem Lande Kanaan zurückgebracht. Wie sollten wir nun aus dem Hause deines Herrn Silber oder Gold stehlen?
8. Siehe, das Silber, das wir gefunden haben, das ist eine von den zehn Stellen in der Torah, an denen der Schluss vom Leichteren auf das Schwerere
44:9 Der von deinen Dienern, bei dem er gefunden wird, soll sterben, und wir andern wollen dem Herrn Sklaven sein.
44:10 Er antwortete: Nun denn, wie ihr gesprochen, so geschehe es auch! — Der, bei dem er gefunden wird, soll mein Sklave sein, ihr andern aber seid frei.
10. Auch jetzt ist es so, wie ihr sagt, auch das ist richtig; in Wahrheit, so wie ihr saget, so ist es, dass ihr nämlich alle an der Sache schuld seid; wenn von zehn Leuten in der Hand eines von ihnen gestohlenes Gut gefunden wird, so werden alle dafür ergriffen; aber ich werde mit euch innerhalb der Linie des Rechtes (mit Gnade) verfahren; und nur derjenige, bei dem gefunden wird, soll mir Knecht sein (Bereschit Rabbah 92:8).
44:11 Da ließ ein jeder schnell seinen Getreidesack zur Erde nieder, und jeder öffnete seinen Getreidesack.
44:12 Und er suchte, beim Ältesten fing er an und beim Jüngsten hörte er auf; da fand sich der Becher im Getreidesack Benjamins.
12. Beim ältesten begann er, dass man nicht merke, dass er wusste, wo er war (Bereschit Rabbah 92:8).
44:13 Da zerrissen sie ihre Kleider, beluden wieder ihre Esel und kehrten zur Stadt zurück.
13. Und jeder lud auf seinen Esel, sie waren kräftige Männer und hatten nicht nötig, dass einer den anderen half.
Und kehrten in die Stadt zurück, es war die Hauptstadt, und er sagt,
44:14 Und Juda und seine Brüder kamen in Josephs Haus, — er selbst war noch dort — und fielen vor ihm zur Erde nieder.
14. War noch dort, denn er wartete auf sie.
44:15 Da sprach Joseph zu ihnen: Was habt ihr da getan?! Wisst ihr denn nicht, dass ein Mann wie ich wahrsagen kann?
15. Wisst ihr nicht, dass zu zaubern versteht, wisst ihr nicht, dass ein so vornehmer Mann wie ich zu ahnen versteht und durch Kenntnis, Erwägung und Einsicht zu erkennen, dass ihr den Becher gestohlen habt.
44:16 Da erwiderte Juda. Was sollen wir dir, Herr, sagen? was sollen wir reden? wie sollen wir uns rechtfertigen? Gott hat die Schuld reiner Diener heimgesucht; wir wollen dir Sklaven sein, Herr, wir, wie auch der, bei dem der Becher gefunden worden!
16. Gott hat gefunden, wir wissen, dass, wir nicht gesündigt haben, aber von Ewigen ist es geworden, dies über uns zu bringen; der Schuldherr hat den Ort gefunden, seinen Schuldschein einzufordern (Bereschit Rabbah 92:9).
Wie können wir uns rechtfertigen
44:17 Er aber antwortete: Fern sei es von mir, solches zu tun! Der Mann, bei dem der Becher gefunden worden, soll mir Sklave sein, ihr andern aber zieht in Frieden zu eurem Vater.
44:18 Da trat Juda vor und sprach: Ach Herr, dein Diener will nur ein Wort zu dir sprechen, Herr, und dein Zorn entbrenne nicht über deinen Diener, denn du stehst Pharao gleich.
18.
Und dein Zorn entbrenne nicht, daraus kannst du lernen, dass er Hartes zu ihm sprach.
Denn du bist wie Pharao, du bist in meinen Augen gleich dem König angesehen; dies ist der einfache Sinn; der Midrasch sagt dazu, auch du wirst um seinetwillen schließlich mit Aussatz gestraft werden, wie einst Pharao um meiner Großmutter Sara willen wegen einer Nacht geschlagen wurde, die er sie zurückhielt. Andere Erklärung: wie Pharao verhängt und nicht ausführt, verspricht und nicht hält, so auch du; ist das etwa nur »ansehen«, wie du gesprochen, du wollest nur dein Auge auf ihn richten; andere Erklärung: denn du bist wie Pharao, wenn du mich erzürnst, werde ich dich und deinen Herrn töten (Bereschit Rabbah 93:6).
44:19 Der Herr hat seine Diener gefragt: Habt ihr noch einen Vater oder einen Bruder?
19. Mein Herr fragte seine Knechte, von Anfang an kamst du mit Hinterlist zu uns; was hattest du nötig, all dies zu fragen; wollten wir etwa deine Tochter haben, oder wolltest du unsere Schwester? Und trotzdem sagten wir meinem Herrn, wir verleugneten dir nichts (Bereschit Rabbah).
44:20 Da antworteten wir dem Herrn: Wir haben noch einen Vater, er ist alt, und auch ein kleiner, spätgeborener Sohn ist da, sein Bruder ist tot, er allein ist von seiner Mutter übrig, und sein Vater hat ihn lieb.
44:21 Da sprachst du zu deinen Dienern: Bringt ihn zu mir, ich möchte ihn gern einmal sehen.
44:22 Wir aber antworteten dem Herrn: Das Kind kann seinen Vater nicht verlassen, würde es seinen Vater verlassen, dann würde er sterben.
22. Verlässt er seinen Vater, so stirbt er; wenn er seinen Vater verlässt, fürchten wir, er könnte auf dem Wege sterben; denn seine Mutter ist auch auf dem Wege gestorben.
44:23 Da sprachst du zu deinen Dienern: Wenn euer jüngster Bruder nicht mit euch kommt, so dürft ihr mir nicht noch einmal vor die Augen treten.
44:24 Als wir nun zu deinem Diener, meinem Vater, heimkamen, erzählten wir ihm, was du, Herr, gesprochen.
44:25 Als nun unser Vater sprach: Geht wieder hin, kauft uns etwas Lebensmittel ein,
44:26 Da antworteten wir: Wir können nicht hinziehen. Wenn unser jüngster Bruder mit uns geht, dann können wir hinziehen, denn wir dürfen dem Manne nicht vor die Augen treten, wenn unser jüngster Bruder nicht bei uns ist.
44:27 Da sprach dein Diener, mein Vater, zu uns: Ihr wisst, dass meine Frau mir zwei Kinder geboren hat.
44:28 Der eine ist von mir fortgegangen, ich konnte nur glauben: Gewiss ist er zerrissen worden! und ich habe ihn auch bis heute nicht wiedergesehen.
44:29 Wenn ihr mir nun auch diesen nehmt, und ihn ein Unglück trifft, so werdet ihr mein graues Haupt mit Leid in die Gruft fahren lassen.
29. Und es trifft ihn ein Unfall; denn der Ankläger klagt in der Stunde der Gefahr an (Bereschit Rabbah 91:9).
So bringet ihr mein graues Haupt, jetzt, da er bei mir ist, tröste ich mich durch ihn über seine Mutter und über seinen Bruder, sollte aber dieser sterben, dann kommt es mir vor, als ob alle drei an einem Tage gestorben wären.
44:30 Jetzt denke dir: Ich komme heim zu deinem Diener, meinem Vater, und der Knabe ist nicht bei uns, und seine Seele ist geknüpft an die seine,
44:31 Und er sieht, der Knabe ist nicht da — so wird er sterben, und deine Diener haben das graue Haupt deines Dieners, unseres Vaters, mit Kummer in die Gruft fahren lassen.
31. Und es wird sein, wenn er sieht, dass der Jüngling nicht da ist, so stirbt er, sein Vater durch sein Leid.
44:32 Nun hat sich dein Diener für den Knaben beim Vater verbürgt und gesprochen: Wenn ich ihn dir nicht wiederbringe, Vater, so will ich mein Leben lang als Sünder vor dir dastehen!
32. Denn dein Knecht hat für den Knaben gebürgt; und wenn du fragst, warum ich mich mehr als die anderen Brüder in den Streit einlasse; sie stehen alle außerhalb der Sache, ich aber bin durch einen festen Knoten mit ihr verbunden, dass ich im Banne wäre in beiden Welten (Tanchuma).
44:33 So lasse denn deinen Diener an des Knaben Stelle dir Sklave sein, Herr, und lass den Knaben mit seinen Brüdern ziehen!
33. Möge doch dein Knecht bleiben, für jede Sache bin ich besser als er, um Stärke anzuwenden, zum Krieg und zum Dienst.
44:34 Denn wie soll ich vor meinen Vater treten, und der Knabe ist nicht bei mir! Wie könnte ich das Leid mit ansehen, das meinen Vater trifft!
Kapitel 45
45:1 Da konnte Joseph nicht länger an sich halten, aber es standen so viele um ihn her. Da rief er: Lasset jedermann hinausgehen! und es blieb niemand bei Joseph, als er sich seinen Brüdern zu erkennen gab.
45, 1. Und Josef konnte nicht ertragen, dass so viele um ihn standen, er konnte nicht ertragen, dass die Ägypter um ihn standen und hörten, wie seine Brüder beschämt wurden, als er sich ihnen zu erkennen gab.
45:2 Und er brach in lautes Weinen aus, so dass es die Ägypter und der Hof Pharaos hörten.
2. Und es hörte es das Haus Pharaos, das Haus Pharaos, das heißt seine Knechte und die Leute seines Hauses; hier ist es nicht ein Bezeichnung für das Haus selbst, sondern wie (I Kön. 12,21) »das Haus Israel«, »das Haus Juda«; Haushalt in anderen Sprachen.
45:3 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph! Lebt mein Vater noch? Aber seine Brüder vermochten ihm nicht zu antworten, so bestürzt standen sie vor ihm.
3. Sie waren vor ihm erschrocken aus Scham.
45:4 Da sprach Joseph zu seinen Brüdern: Tretet zu mir her! Sie traten näher, und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt!
4. Tretet doch zu mir, er sah sie zurückweichen; da dachte er, jetzt sind meine Brüder beschämt, und er rief sie mit sanften, bittenden Worten und gab ihnen zu verstehen, dass auch er beschnitten sei (Bereschit Rabbah 93:10).
45:5 Und nun grämt euch nicht und zürnet euch nicht, dass ihr mich hierher verkauft habt; denn zur Erhaltung eures Lebens hat mich Gott vor euch hergesandt.
5. Zum Lebensunterhalt, euch zum Lebensunterhalt zu sein.
45:6 Denn jetzt sind schon zwei Jahre Hungersnot im Lande, und noch fünf Jahre werden kommen, in denen weder Pflügen noch Ernten sein wird.
6. Denn bereits zwei Jahre ist der Hunger, sind von den Jahren des Hungers vorübergegangen.
45:7 Darum hat mich Gott vor euch hergesandt, dass ein Rest von euch im Lande bleibe, dass euer Leben erhalten werde, in wunderbarer Rettung.
45:8 Nicht ihr also habt mich hierhergesandt, sondern Gott. Er hat mich zum Vater Pharaos gemacht, zum Herrn seines ganzen Hofes und zum Herrscher über das ganze Land Ägypten.
8. Zum Vater, zum Berater und Beschützer.
45:9 Eilet, zieht zu meinem Vater und saget ihm: So spricht dein Sohn Joseph: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht; komme zu mir, zögere nicht.
9. Und zieht zu meinem Vater hinauf, das Land Israel ist höher als alle Länder.
45:10 Du sollst im Lande Gosen (Goschen) wohnen, du wirst in meiner Nähe sein, du, deine Kinder und Kindeskinder, deine Schafe, deine Rinder und alles, was du hast.
45:11 Dort werde ich für dich sorgen — denn noch fünf Jahre wird Hungersnot sein — auf dass du nicht verarmest mit deinem Hause und allem, was du hast.
11. Dass du nicht arm werdest
45:12 Ihr seht’s ja mit eigenen Augen, und auch mein Bruder Benjamin, dass mein Mund es ist, der mit euch redet.
12. Und siehe, eure Augen sehen es, meine Ehre, und dass ich euer Bruder bin, da ich wie ihr beschnitten bin, und ferner, dass mein Mund mit euch spricht in der heiligen Sprache (Bereschit Rabbah 93:10).
Und die Augen meines Bruders Binjamin, er stellte sie alle einander gleich, um zu sagen, ebenso, wie ich keinen Hass gegen meinen Bruder Binjamin habe, denn er war ja bei meinem Verkaufe nicht dabei, so ist auch in meinem Herzen kein Hass gegen euch (Megillah 16b).
45:13 Erzählet meinem Vater, was für Ehre ich in Ägypten habe, und alles, was ihr gesehen habt. Eilet und bringt meinen Vater hierher!
45:14 Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte, und Benjamin weinte an seinem Halse.
14. Und er fiel um den Hals seines Bruders Binjamin und weinte, über die zwei Heiligtümer, die im Anteile Binjamins sein und zuletzt zerstört würden.
Und Binjamin weinte an seinem Halse, über das Heiligtum von Schilo, das im Anteil Josefs sein und zuletzt zerstört würde (Megillah dort).
45:15 Er küsste alle seine Brüder und weinte in ihren Armen; alsdann redeten seine Brüder mit ihm.
15. Und dann, als sie ihn weinen sahen, und dass sein Herz aufrichtig mit ihnen war. Redeten seine Brüder mit ihm, denn zuerst hatten sie sich vor ihm geschämt.
45:16 Und das Gerücht drang an den Hof Pharaos: Josephs Brüder sind angekommen! Da freute sich Pharao und seine Diener.
16. Und der Bericht wurde im Hause Pharaos vernommen, wie
45:17 Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: tut dies: Beladet euer Vieh und geht, zieht in das Land Kanaan.
17. Beladet euer Vieh, mit Getreide.
45:18 Nehmt euren Vater und eure Familien mit und kommt zu mir; ich will euch das Schönste im Lande Ägypten geben, und ihr sollt vom Besten des Landes essen.
18. Das Beste des Landes Mizraim, das Land Goschen; er weissagte und wusste nicht, was er weissagte, dass sie zuletzt das Land gleich einer Tiefe, in der keine Fische mehr vorhanden, machen würden (Berach. 9b).
Das Fett des Landes, überall bedeutet Fett
45:19 Und ich beauftrage dich, ihnen zu sagen: tut dies: Nehmt euch aus dem Lande Ägypten Wagen für eure Kinder und Frauen mit und führet euren Vater hierher und kommt.
19. Und dir ist befohlen von meinem Munde, ihnen zu sagen.
Tut dies, so sprich zu ihnen, dass es mit meiner Erlaubnis geschieht.
45:20 Lasst euch aber nicht leid sein um euren Hausrat; denn das Schönste im ganzen Lande Ägypten soll euer sein.
45:21 Die Söhne Israels taten also, und Joseph gab ihnen auf Pharaos Befehl Wagen, auch gab er ihnen Zehrung für die Reise.
45:22 Und er schenkte allen Feiertagskleider, dem Benjamin aber schenkte er dreihundert Silberstücke und fünf Feiertagskleider.
45:23 Und seinem Vater schickte er folgendes: Zehn Esel, beladen mit den besten Erzeugnissen Ägyptens, und zehn Eselinnen, beladen mit Getreide, Brot und anderen Speisen für seinen Vater für die Reise.
23. Schickte er folgendes, gleich dieser Rechnung; und wieviel betrug die Rechnung? »Zehn Esel…«
Vom Besten Ägyptens, wir finden im Talmud, dass er ihm alten Wein schickte, an dem der Sinn der Greise Freude hat (Megillah 16b); der aggadische Midrasch sagt Bohnengraupen (Bereschit Rabbah 94:2).
Getreide und Brot, wie der Targum sagt;
und Speise, Zukost.
45:24 Er entließ seine Brüder, und sie zogen ab; und er sprach zu ihnen. Zanket euch nicht auf dem Wege.
24. Erzürnet euch nicht auf dem Wege, beschäftigt euch nicht mit einem Worte der Halacha, damit euch der Weg nicht verlorengehe (Taanit 10b); andere Erklärung: machet keine großen Schritte und kehret in der Stadt ein, während die Sonne noch scheint (Bereschit Rabbah); nach dem einfachen Sinn des Verses kann man sagen, weil sie sich schämten, fürchtete er, sie könnten auf dem Wege über seinen Verkauf streiten, miteinander zu rechten und zu sagen, durch dich wurde er verkauft, du hast böse Rede von ihm erzählt und uns veranlasst, ihn zu hassen.
45:25 So zogen sie aus Ägypten und kamen in das Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob.
45:26 Und sie berichteten ihm: Joseph lebt noch, er ist Herrscher über das ganze Land Ägypten. Doch sein Herz blieb kalt; denn er glaubte ihnen nicht.
26. Und dass er herrsche,
Sein Herz blieb fern
45:27 Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er mit ihnen geredet, und er sah die Wagen, die Joseph geschickt hatte, ihn hinzuführen; da lebte der Geist ihres Vaters Jakob wieder auf.
27. Alle Worte Josefs, er hatte ihnen als Zeichen den Inhalt der Worte mitgegeben, mit dem er sich damals beschäftigt hatte, als er sich von seinem Vater trennte, nämlich mit dem Abschnitt von
Da lebte der Geist Jaakobs auf, die Schechina ruhte wieder auf ihm, die sich von ihm entfernt hatte (Onkelos).
45:28 Und Israel sprach: Genug! Mein Sohn Joseph lebt noch! Ich will hingehn und ihn sehen, bevor ich sterbe.
28. Genug, viel Freude und Wonne habe ich noch, da mein Sohn Josef noch lebt.
Kapitel 46
46:1 Israel brach auf mit allem, was er hatte, und kam nach Beerseba und brachte dem Gott seines Vaters Isaak Opfer dar.
46, 1. Nach Ber Scheba, wie
Dem Gotte seines Vaters Jizchak, der Mensch ist zur Ehrung seines Vaters mehr verpflichtet als zur Ehrung seines Großvaters; darum verband er (diesen Opferdienst) mit Jizchak und nicht mit Abraham (Bereschit Rabbah).
46:2 Und Gott sprach mit Israel in einem nächtlichen Gesichte und sagte: Jakob! Jakob! Und er antwortete: Hier bin ich!
2. Jaakob, Jaakob, ist ein Ausdruck der Liebe (Torat Kohanim 1:12).
46:3 Und er sprach: Ich bin Gott, der Gott deines Vaters. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn ich will dich dort zu einem großen Volke machen.
3. Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen, weil er sich grämte, dass er gezwungen war, nach dem Auslande zu gehen (P. d. R. Elies. 39).
46:4 Ich werde mit dir nach Ägypten hinabziehen, und ich werde dich auch wieder heraufführen, und Joseph wird dir die Augen zudrücken.
4. Und ich werde dich hinaufbringen, Er verhieß ihm, dass er im Heiligen Lande begraben würde.
46:5 Und Jakob machte sich von Beerseba auf. Und die Söhne Israels führten ihren Vater Jakob, ihre Kinder und ihre Frauen auf den Wagen mit, die Pharao geschickt hatte, um ihn hinzuführen.
46:6 Und sie nahmen ihr Vieh und ihre Habe, die sie im Lande Kanaan erworben hatten, und kamen nach Ägypten, Jakob und alle seine Nachkommen mit ihm.
6. Das sie im Lande Kenaan erworben hatten, aber was er in Padan Aram erworben hatte, hatte er alles Esaw für seinen Anteil an der Höhle Machpela gegeben, indem er sagte, die Güter des Auslandes sind mir nicht wertvoll; und das bedeutet (50, 5), »das ich mir erworben
46:7 Seine Söhne und Enkel, seine Töchter und Enkelinnen, alle seine Nachkommen brachte er mit sich nach Ägypten.
7. Und die Töchter seiner Söhne, Serach b. Ascher und Jochebed b. Levi.
46:8 Dies sind die Namen der Kinder Israels, die nach Ägypten kamen. Jakob und seine Kinder: Jakobs Erstgeborener Ruben.
8. Die nach Mizraim kamen
46:9 Rubens Söhne: Chanoch, Pallu, Chezron und Carmi.
46:10 Simons Söhne: Jemuél, Jamin, Ohad, Jachin, Zochar und Schaul, Sohn der Kanaaniterin.
10. Der Sohn der Kenaanit, der Sohn von Dina, die von dem Kenaani genommen worden war; als sie Schechem erschlugen, wollte Dina die Stadt nicht verlassen, bis Schimon ihr schwur, dass er sie heiraten würde (Bereschit Rabbah 80:11).
46:11 Levis Söhne: Gerson (Gerschon), Kehath und Merari.
46:12 Judas Söhne: Er, Onan, Schelah, Perez und Serach; Er und Onan waren im Lande Kanaan gestorben. Perez‘ Söhne: Chezron und Chamul.
46:13 Issachars Söhne: Thola, Puwwah, Job und Schimron.
46:14 Sebuluns Söhne: Sered, Elon und Jachleél.
46:15 Dies sind die Söhne Leas. Sie hatte sie und eine Tochter, Dina, dem Jakob in Paddan-Aram geboren. Alle Söhne und Töchter zusammen: dreiunddreißig Personen.
15. Diese sind die Söhne Leas und seine Tochter Dina, die Söhne verbindet er mit Lea und die Tochter mit Jaakob, um dich zu lehren, dass, wenn der Anfang der Zeugung von der Frau ausgeht, sie einen Knaben gebiert, und wenn der Mann zuerst zeugt, sie ein Mädchen gebiert (Nid. 31a).
Dreiunddreißig, bei ihrer Aufzählung findest du aber nur 32, nur, das war Jochebed, die zwischen den Stadtmauern geboren wurde, als sie in die Stadt einzogen; so heißt es (Num. 26, 59), »die sie (ihre Mutter) Levi in Mizraim geboren hatte«; ihre Geburt war in Mizraim, aber ihre Zeugung war nicht in Mizraim gewesen (Bereschit Rabbah).
46:16 Gads Söhne; Ziphion, Chaggi, Schum, Ezbon, Eri, Arodi und Areli.
46:17 Aschers Kinder: Jimnah, Jischwah, Jischwi, Beriah und ihre Schwester Serach. Beriahs Söhne. Cheber und Malkiél.
46:18 Dies sind die Söhne Silpas, die Laban seiner Tochter Lea mitgegeben hatte. Sie gebar diese dem Jakob; sechzehn Personen.
46:19 Die Söhne Rahels, der Frau Jakobs: Joseph und Benjamin.
19. Die Söhne Rachels, der Frau Jaakobs
46:20 Joseph wurden im Lande Ägypten Manasse und Ephraim geboren, die ihm Aßenath, Tochter Poti-Pheras, Priesters zu On, gebar.
46:21 Benjamins Söhne: Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Echi, Rosch, Muppim, Chuppim und Ard.
46:22 Dies sind die Söhne Rahels, die dem Jakob geboren worden, zusammen; vierzehn Personen.
46:23 Dans Söhne: Chuschim,
46:24 Naphtalis Söhne: Jachzeél, Guni, Jezer und Schillem.
46:25 Dies sind die Söhne Bilhas, die Laban seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte; sie gebar diese dem Jakob, zusammen: sieben Personen.
46:26 Alle Personen, die mit Jakob nach Ägypten kamen, seine Nachkommen, ohne die Frauen der Söhne Jakobs, waren zusammen sechsundsechzig Personen.
26. Alle Seelen, die von Jaakob kamen
46:27 Und Josephs Söhne, die ihm in Ägypten geboren worden: zwei Personen. Die ganze Familie Jakobs, die nach Ägypten kam, zusammen, siebzig Personen.
46:28 Juda aber sandte er voraus zu Joseph, dass dieser ihm den Weg nach Gosen weise; und sie kamen im Lande Gosen an.
28. Vor ihm den Weg zu zeigen, wie der Targum übersetzt, für ihn den Ort freizumachen und ihm zu zeigen, wo er sich dort niederlassen könnte.
Vor ihm
46:29 Da ließ Joseph seinen Wagen anspannen und fuhr seinem Vater entgegen, hinauf nach Gosen. Und als dieser ihn erkannte, fiel er ihm um den Hals und weinte lange an seinem Halse.
29. Und Josef bespannte seinen Wagen, er selbst spannte die Roße an den Wagen, sich zu beeilen seinen Vater zu ehren (Mech. besch.).
Als er von ihm gesehen wurde, Josef von seinem Vater gesehen wurde.
Und weinte an seinem Halse lange Zeit,
46:30 Und Israel sprach zu Joseph: Nun will ich gern sterben, nachdem ich dein Antlitz gesehen, und du noch lebst.
30. Nun mag ich sterben
46:31 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern und zur Familie seines Vaters: Ich will hingehen und Pharao berichten und ihm sagen: »Meine Brüder und die Familie meines Vaters, die im Lande Kanaan wohnten, sind zu mir gekommen.
31. Und werde zu ihm sagen, meine Brüder…» und ferner werde ich zu ihm sagen, die Männer sind Schafhirten.
46:32 Die Männer sind Schafhirten, denn sie haben von jeher Viehzucht getrieben; ihre Schafe, ihre Rinder, und was ihnen sonst gehört, haben sie mitgebracht.«
46:33 Wenn euch nun Pharao rufen lässt und fragt: Was ist euer Gewerbe?
46:34 So antwortet: »Seit unserer Jugend sind wir, deine Diener, Viehzüchter gewesen, bis heute, sowohl wir als auch unsere Väter,« dann werdet ihr im Lande Gosen bleiben können; denn jeder Schafhirt ist den Ägyptern ein Gräuel.
34. Damit ihr im Lande Goschen wohnet; denn das braucht ihr, weil es ein Weideland ist; und wenn ihr zu ihm sprechet, dass ihr in keiner anderen Arbeit erfahren seid, wir er euch von sich entfernen und euch dort wohnen lassen.
Denn ein Gräuel für die Ägypter sind alle Hirten von Schafen, weil sie diese als Götter verehren.
Kapitel 47
47:1 Und Joseph kam und berichtete Pharao: Mein Vater und meine Brüder samt ihren Schafen und Rindern, und was sie sonst haben, sind aus dem Lande Kanaan angekommen und befinden sich jetzt im Lande Gosen.
47:2 Und einen Teil seiner Brüder, fünf Mann, nahm er mit sich und stellte sie Pharao vor.
47, 2. Und einen Teil seiner Brüder, von den Geringsten von ihnen an Kraft, die nicht stark aussahen; denn, wenn er sie als Helden erkennen würde, so würde er sie zu seinen Kriegsleuten machen; folgende waren es, Ruben, Schimon, Levi, Jissachar und Binjamin, jene, deren Namen Mosche nicht zweimal nannte, als er sie segnete; aber die Namen der Starken nannte er zweimal, (Deut. 33) »und dies für Juda, höre, Ewiger, die Stimme Judas«; und für Gad sagte er, »gelobt sei, der Gad ausbreitet«; und für Naftali sagte er, »Naftali«; und für Dan sagte er, »Dan«; und ebenso für Sebulun, und ebenso für Ascher; dies sind die Worte des Bereschit Rabba 95:4, welcher die Aggada von Erez Israel ist; aber in unserem babylonischen Talmud (Bab. kam. 92a) finden wir, dass jene, deren Namen Mosche zweimal nannte, die schwachen waren, und jene brachte er vor Pharao, und dass Judas Name doppelt steht, ist nicht, weil er wegen dessen Schwäche wiederholt wurde, sondern das hat einen anderen Grund, wie in Bab. kam. 92 vorkommt. In einer Baraitha des Sifre in
47:3 Da fragte Pharao seine Brüder: Was ist euer Gewerbe? Und sie antworteten: Schafhirten sind deine Diener, sowohl wir als auch unsere Väter.
47:4 Und sie sprachen zu Pharao: Wir sind gekommen, uns hier im Lande eine Zeit lang aufzuhalten, denn die Schafe deiner Diener haben keine Weide, denn die Hungersnot liegt schwer auf dem Lande; so lasse denn, bitte, deine Diener im Lande Gosen wohnen!
47:5 Und Pharao sprach zu Joseph: Dein Vater und deine Brüder sind zu dir gekommen.
47:6 Das Land Ägypten steht dir offen, in der besten Gegend des Landes siedle deinen Vater und deine Brüder an, sie mögen im Lande Gosen wohnen, und wenn du unter ihnen tüchtige Männer weißt, so mache sie zu Oberaufsehern über meine Herden.
6. Tüchtige Männer, erfahren in ihrem Beruf, Schafe zu weiden.
Über das Meinige, über meine Schafe.
47:7 Und Joseph brachte seinen Vater Jakob und stellte ihn Pharao vor; Jakob begrüßte Pharao mit einem Segenswunsch.
7. Und Jaakob begrüßte, das ist ein Friedensgruß, wie alle zu tun pflegen, die von Zeit zu Zeit vor Königen erscheinen; saluer, grüßen in anderen Sprachen.
47:8 Da sprach Pharao zu Jakob: Wie viel sind der Jahre deines Lebens?
47:9 Jakob antwortete Pharao; Die Jahre meiner Pilgerfahrt sind hundert und dreißig; gering an Zahl und trübe waren meine Lebensjahre, sie haben nicht die Lebensjahre meiner Väter, nicht die Tage ihrer Pilgerfahrt erreicht.
9. Die Jahre meines Weilens
und sie erreichten nicht an Glück.
47:10 Und Jakob segnete Pharao zum Abschied und entfernte sich von Pharao.
10. Da begrüßte Jaakob, wie alle zu tun pflegen, die sich von Fürsten verabschieden, dass sie sie segnen und um Erlaubnis bitten (wegzugehen); und womit segnete er ihn? Dass der Nil beim Nahen seiner Füße emporsteige; denn Mizraim wird nicht vom Regenwasser getränkt, sondern der Nil steigt empor und tränkt das Land; und vom Segen Jaakobs an und weiter, wenn Pharao zum Nil kam stieg er ihm entgegen empor, und tränkte das Land (Tanchuma)
47:11 Joseph siedelte nun seinen Vater und seine Brüder an und gab ihnen im Lande Ägypten Besitz, in der besten Gegend des Landes, im Lande Ramses, wie Pharao befohlen hatte.
11.
47:12 Und Joseph versorgte seinen Vater und seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters mit Brot nach Anzahl der Kinder.
12. Den Kindern entsprechend, soviel, wie für alle ihre Hausgenossen nötig war.
47:13 Es war aber im ganzen Lande kein Brot; denn die Hungersnot war sehr drückend, und das Land Ägypten und das Land Kanaan waren durch die Hungersnot erschöpft.
13. Und Brot war nicht im ganzen Lande, er kehrt zum ersten Gegenstand, zum Anfang der Hungersjahre, zurück.
Da schmachtete
47:14 Und Joseph bekam für das Getreide, das man einkaufte, alles Geld zusammen, das im Lande Ägypten und im Lande Kanaan zu finden war, und Joseph brachte das Geld in das Haus Pharaos.
14. Für das Getreide, das sie kauften, gaben sie ihm das Silber.
47:15 Als aber alles Geld im Lande Ägypten und im Lande Kanaan geschwunden war, kam ganz Ägypten zu Joseph und sprach: Gib uns Brot! warum sollen wir vor dir hinsterben? denn wir haben kein Geld mehr.
15. Zu Ende gegangen ist
47:16 Da sprach Joseph: Bringt eure Herden, so will ich es euch für eure Herden geben, wenn ihr kein Geld mehr habt.
47:17 Da brachten sie Joseph ihre Herden, und Joseph gab ihnen Brot für die Pferde, die Schaf- und Rinderherden und für die Esel; und er versorgte sie in diesem Jahre für alle ihre Herden mit Brot.
17. Und er versorgte sie
47:18 Das Jahr ging zu Ende, und im folgenden Jahre kamen sie wieder zu ihm und sprachen: Wir können es dem Herrn nicht verhehlen, da alles Geld und alle Viehherden dem Herrn verfallen sind, so ist für den Herrn nichts weiter übrig als unser Leib und unser Ackerland.
18. Im zweiten Jahr, der Hungersjahre.
Dass das Silber zu Ende gegangen ist ** das Silber und die Herden sind zu Ende gegangen, und alles ist in die Hand meines Herrn gekommen.
Außer unserem Körper**,
47:19 Warum sollen wir vor deinen Augen zu Grunde gehen, wir und unser Ackerland? Kaufe uns und unser Ackerland für Brot; so wollen wir und unser Ackerland dem Pharao untertan sein. Nur gib uns Saatkorn, dass wir am Leben bleiben und nicht sterben, und das Ackerland nicht wüst daliege.
19. Und gib Aussaat, den Boden zu besäen; und obschon Josef gesagt hatte, noch fünf Jahre, in denen keine Pflügung und keine Ernte sein werden; sobald aber Jaakob nach Mizraim kam, kam Segen mit seinen Schritten; und man fing an zu säen, und der Hunger hörte auf; so lernen wir in der Tosefta von Sota (10:3).
Nicht veröde
47:20 Da kaufte Joseph das ganze Ackerland der Ägypter für Pharao; denn die Ägypter verkauften allesamt ihre Felder, weil die Hungersnot stark auf ihnen lastete. So kam das Land an Pharao.
20. Und das Land gehörte Pharao, war ihm zugehörig.
47:21 Das Volk aber versetzte er in die Städte, von einem Ende des Gebietes von Ägypten bis an das andere Ende.
21. Und das Volk versetzte Josef von Stadt zu Stadt zum Andenken, dass es keinen Anteil mehr am Lande hatte, und siedelte die Bewohner der einen Stadt in der anderen an; Der Vers hatte nur darum nötig, dies zu schreiben, um dir das Lob Josefs zu verkünden; denn er beabsichtigte damit, die Schmach von seinen Brüder zu nehmen, dass man sie nicht Verbannte nenne (Chullin 60b).
Von einem Ende des Gebietes von Mizraim, so tat er allen Städten im Reiche Ägypten von einem Ende seines Gebietes bis zum anderen Ende.
47:22 Nur das Ackerland der Priester kaufte er nicht; denn die Priester bekamen bestimmten Anteil von Pharao, sie zehrten von dem Anteil, den ihnen Pharao gab, darum verkauften sie ihr Ackerland nicht.
22. Der Priester
Eine Gebühr für die Priester, ein Gesetz, soundso viel Brot täglich.
47:23 Und Joseph sprach zum Volke: Seht! Ich habe heute euch und euer Ackerland für Pharao gekauft. Hier habt ihr Saatkorn, besät das Ackerland!
23. Hier habt ihr,
47:24 Aber von dem Ertrage müsst ihr den Fünften an Pharao abgeben, und vier Teile sollen euch bleiben, zum Saatkorn für das Feld und zum Essen für euch und eure Hausleute und zum Essen für eure Kinder.
24. Zur Aussaat auf dem Felde, in jedem Jahre.
Und für diejenigen, die in euren Häusern sind, zur Speise für die Knechte und Mägde, die in euren Häusern sind.
Für eure Kinder
47:25 Da sprachen sie: Du hast uns das Leben gerettet! Mögen wir nur Gnade finden in den Augen des Herrn, so wollen wir Pharao leibeigen sein.
25. Möchten wir Gunst finden, uns das zu tun, wie du gesprochen hast.
Und wir werden Pharao Knechte sein, ihm diese Steuer in jedem Jahre zu zahlen als unvergängliches Gesetz.
47:26 So erließ Joseph das noch heute bestehende Gesetz, dass vom Ackerlande Ägyptens der fünfte Teil Pharao gehöre; nur das Ackerland der Priester allein gehörte Pharao nicht.
47:27 Israel aber blieb im Lande Ägypten, im Lande Gosen, wohnen; sie erwarben sich dort Eigentum, waren fruchtbar und vermehrten sich sehr.
27. Und Israel wohnte im Lande Mizraim, und wo? Im Lande Goschen, das zum Lande Mizraim gehörte.
Und ließen sich in ihm fest nieder, von Ausdruck
47:28 Jakob lebte im Lande Ägypten siebzehn Jahre; und die Tage Jakobs, die Jahre seines Lebens, waren hundert sieben und vierzig Jahre.
28
47:29 Und die Tage Israels nahten ihrem Ende, da ließ er seinen Sohn Joseph rufen und sprach zu ihm: Wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, so lege doch deine Hand unter meine Hüfte und erweise mir die Liebe und Treue: begrabe mich nicht in Ägypten!
29. Die Tage Israel nahten dem Sterben, jeder, bei dem ein Nahen zum Sterben steht, erreichte nicht die Tage seiner Väter (Bereschit Rabbah 76:3).
Da rief er seinen Sohn Josef, denjenigen, der die Macht besaß, es auszuführen (Bereschit Rabbah 76:3).
Lege doch deine Hand und schwöre.
Gnade und Treue, die Gnade, die man Toten erweist, ist wahrhafte Gnade, weil man dabei nicht auf eine Vergeltung der Wohltat wartet (Bereschit Rabbah).
Begrabe mich doch nicht im Mizraim, weil später dessen Staub zu Ungeziefer werden wird (und dieses würde sich dann unter meinem Körper bewegen); ferner stehen die Toten des Auslandes nur nach dem Schmerz einer Wanderung durch unterirdische Gänge (um ins Heilige Land zu gelangen) zu neuem Leben auf; und dass mich die Ägypter nicht abgöttisch verehren (Bereschit Rabbah 76:3).
47:30 Sondern bei meinen Vätern will ich liegen; darum führe mich aus Ägypten weg und begrabe mich an ihrem Begräbnisplatze. Da sprach Joseph: Ich werde nach deinen Worten tun.
30. Und ich lege mich zu meinen Vätern nieder
47:31 Da sprach er: Schwöre mir! Und er schwur ihm, und Israel verneigte sich nach der Kopfseite des Bettes hin.
31. Da verbeugte sich Israel, vor eine Fuchse in seiner Zeit (wenn er regiert) bückt man sich auch (Megillah 16b).
Zum Haupte des Lagers
Kapitel 48
48:1 Nach diesen Begebenheiten berichtete man Joseph: Siehe, dein Vater ist krank! Da nahm er seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim, mit sich.
48,1 Da sagte man Josef, einer von denen, die ihm berichteten; und es ist dies ein kurzer Vers; manche sagen, Efraim pflegte bei Jaakob zu lernen, und als Jaakob im Lande Goschen krank wurde, begab sich Efraim zu seinem Vater nach Mizraim, um es ihm zu berichten (Tanchuma).
Da nahm er seine beiden Söhne mit sich, damit sie Jaakob vor seinem Tode segne.
48:2 Und man teilte Jakob mit: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir! Da nahm Israel seine ganze Kraft zusammen und setzte sich im Bette auf.
2. Und man berichtete, einer, der es Jaakob berichtete, und der Vers sagt nicht, wer; es gibt viele Verse mit kurzem Ausdruck.
Und Israel machte sich stark, er sagte, »wenn er auch mein Sohn ist, so ist er ein König« (Tanchuma), und ich will ihm Ehre erweisen; von hier lernt man, dass man der Regierung Ehre erweisen soll; ebenso erwies Mosche der Regierung Ehre (Ex. 11, 8), »alle diese deine Knechte werden zu mir herabkommen«; und ebenso Elijahu (I Kön. 18, 46), »und er umgürtete seine Lenden…« (Menachot 98a).
48:3 Und Jakob sprach zu Joseph: Gott, der Allmächtige, erschien mir in Lus, im Lande Kanaan, und segnete mich.
48:4 Und er sprach zu mir: Siehe, ich mache dich fruchtbar, vermehre dich, lasse dich zu einer Schar von Völkern werden und gebe deinen Nachkommen nach dir dies Land zum ewigen Besitz.
4. Und ich mache dich zu einer Versammlung von Völkern, Er verkündet mir, dass von mir noch eine Versammlung von Völkern hervorgehen würde; und obschon Er (35, 11) zu mir gesprochen hat, »Volk und Versammlung von Völkern«, so sagte Er »Volk
48:5 So sollen deine beiden Söhne, die dir im Lande Ägypten geboren wurden, bevor ich zu dir nach Ägypten kam, mir angehören; Ephraim und Manasse — wie Ruben und Simon sollen sie mir gehören.
5. Die dir geboren wurden, bevor ich zu dir gekommen, vor meinem Kommen zu dir, das heißt, die geboren wurden, nachdem du dich von mir getrennt hattest, bis ich zu dir gekommen bin.
Gehören mir, zur Zahl meiner übrigen Söhne gehören sie, Anteil am Lande zu erhalten, ein jeder für sich.
48:6 Die Kinder aber, die du nach ihnen zeugen wirst, sollen dein bleiben, den Namen ihrer Brüder sollen sie auf ihrem Erbe führen.
6. Deine Nachkommen aber, wenn du doch ferner zeugst, sollen sie nicht zur Anzahl meiner Söhne gerechnet werden, sondern inmitten der Stämme Efraim und Menasche aufgenommen werden und bezüglich des Landbesitzes keinen besonderen Namen unter den Stämmen führen; obschon das Land nach der Anzahl der Häupter verteilt wurde, wie es heißt (Num. 26, 54), »dem zahlreichen vermehret seinen Besitz«, und ein jeder, außer den Erstgeborenen einen gleichen Anteil erhielt, Stämme werden dennoch nur diese genannt (dass man die Lose für den Landbesitz nach der Anzahl der Namen der Stämme warf und jeder Stamm einen Fürsten hatte und jeder eine besondere Fahne führte).
48:7 Denn als ich von Paddan zurückkam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Wege, da noch eine Strecke Landes bis nach Ephrat war, und ich musste sie dort auf dem Wege nach Ephrat, das ist Bethlehem, begraben.
7. Und ich, als ich von Padan kam, obschon ich dich bemühe, mich dahinzubringen, um im Lande Kenaan begraben zu werden, und ich deiner Mutter nicht so getan habe; denn sie starb in der Nähe von Bet Lechem.
Eine Strecke Landes
Und ich begrub sie dort und brachte sie nicht einmal nach Bet Lechem (um sie nach dem Heiligen Lande zu bringen); ich weiß, dass du darum in deinem Herzen einen Vorwurf gegen mich hast; aber wisse, auf göttlichen Befehl habe ich sie dort begraben, damit sie einst ihren Kindern beistehe; wenn Nebusaradan sie im die Verbannung führen wird und sie dort vorüberziehen, dann wird Rachel ihr Grab verlassen und weinend für sie um Erbarmen flehen; so heißt es (Jer. 31, 14), »eine Stimme wird in der Höhe vernommen …« und der Heilige, gelobt sei Er, antwortet ihr, belohnt wird dein Wirken, spricht der Ewige, und die Kinder kehren in ihr Gebiet zurück. Onkelos übersetzt
48:8 Da erblickte Israel die Söhne Josephs und fragte: Wer sind diese da?
8. Und Israel sah die Söhne Josefs, er wollte sie segnen, da entfernte sich von ihm die Schechina, weil einst Jerobeam und Achab von Efraim abstammen würden und Jehu und seine Söhne von Menasche (Tanchuma).
Und er sprach, wer sind diese, woher stammen diese, dass sie nicht zum Segen geeignet sind?
48:9 Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier geschenkt hat. Da sprach er: Führe sie zu mir her, dass ich sie segne!
9. Hier, er zeigte ihm die Urkunde der Trauung und die Urkunde der Ketuba (die Rechte der Frau enthaltend); und Josef flehte um Erbarmen für diese Sache, da ruhte der göttliche Geist wieder auf ihm.
Und er sprach, bring sie doch zu mir, dass ich sie segne, das ist, was der Vers sagt, (Hosch. 11, 3) »ich habe Efraim erzogen, auf den Armen getragen«; ich habe meinen Geist Jakob verliehen um Efraims willen, dass er jene auf seine Arme nahm (Tanchuma).
48:10 Israels Augen waren nämlich stumpf vor Alter, so dass er nicht gut sehen konnte. Da brachte sie Joseph näher zu ihm heran, und er küsste und umarmte sie.
48:11 Und Israel sprach zu Joseph: Ich hätte nie geglaubt, dein eigen Antlitz zu schauen, und nun hat mich Gott auch noch deine Kinder schauen lassen!
11. Hatte ich nicht gehofft, mein Herz gab mir nicht den Mut, den Gedanken zu hegen, dein Angesicht noch einmal zu sehen;
48:12 Und Joseph führte sie von seinen Knieen weg und warf sich mit dem Angesicht zur Erde nieder.
12. Da führte sie Josef; nachdem er sie geküsst hatte, führte sie Josef von seinen Knien hinweg, um sie aufzustellen, den einen rechts und den andern links, damit er seine Hände auf sie lege und sie segne.
Und bückte sich aufs Angesicht, als er von seinem Vater rückwärts zurücktrat.
48:13 Dann führte Joseph die beiden, Ephraim mit seiner Rechten zur Linken Israels, und Manasse mit seiner Linken zur Rechten Israels, und ließ sie zu ihm hintreten.
13. Efraim in seiner Rechten zur Linken Israels, wenn jemand seinem Nächsten entgegengeht, ist seine Rechte der Linken seines Nächsten gegenüber; und da dieser der Erstgeborene war, sollte er für den Segen bereit (zur Rechten) stehen.
48:14 Da streckte Israel seine Rechte aus und legte sie auf das Haupt Ephraims, der doch der Jüngere war, und seine Linke auf das Haupt Manasses. Er legte seine Hände mit Bedacht, wiewohl Manasse der Erstgeborene war.
14. Er legte seine Hände mit Vorbedacht,
48:15 Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt, der Gott, der mein Hirt war, seitdem ich lebe bis auf diesen Tag,
48:16 Der Engel, der mich von allem Übel erlöst hat, er segne die Knaben! In ihnen lebe mein Name und der Name meiner Väter, Abraham und Isaak, fort, und den Fischen gleich sollen sie sich auf Erden mehren!
16. Der Engel, der mich erlöst hat, der Engel, der gewohnt war, in meiner Not zu mir geschickt zu werden, wie an der Stelle, wo es heißt (31, 11), da sprach zu mir der Engel Gottes im Traume, »Jaakob,… ich bin der Gott von Bet El«.
Segne die Knaben, Menasche und Efraim.
**Dass sie sich gleich den Fischen vermehren
48:17 Als Joseph sah, wie sein Vater seine rechte Hand auf das Haupt Ephraims legte, da missfiel es ihm; er fasste die Hand seines Vaters, um sie von dem Haupte Ephraims auf das Haupt Manasses zu bringen.
17. Und er ergriff die Hand seines Vaters, er hob sie vom Haupte seines Sohnes hinweg und stützte sie mit seiner Hand.
48:18 Und Joseph sprach seinem Vater: Nicht so, mein Vater! Dieser ist der Erstgeborene, lege deine Rechte auf sein Haupt!
48:19 Sein Vater aber weigerte sich und sprach: Ich weiß, mein Sohn, ich weiß! — auch er wird zu einem Volke werden, auch er wird groß sein, doch sein jüngerer Bruder wird größer sein als er, und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern werden.
19. Ich weiß, mein Sohn, ich weiß, dass er der Erstgeborene ist.
Auch er wird zu einem Volke und auch er wird groß werden; denn von ihm wird Gideon abstammen, durch welchen der Heilige, gelobt sei Er, ein Wunder vollbringen wird.
Sein jüngerer Bruder jedoch wird größer sein als er; denn von ihm wird Joschua abstammen, der das Land zum Besitze verteilen und Israel Torah lehren wird (Tanchuma).
Und seine Nachkommen werden zu einer Fülle von Völkern werden, die ganze Welt wird von der Verbreitung seines Ruhmes und seines Namens erfüllt sein, wenn er die Sonne wird Stillstehen heißen in Gibeon und den Mond im Tale Ajalon (Abod. zar. 25a).
48:20 Und er segnete sie an jenem Tage und sprach: Mit dir wird Israel seine Kinder segnen und also sprechen: Gott lasse dich werden wie Ephraim und Manasse!« So stellte er Ephraim vor Manasse.
20. Mit dir wird Israel segnen, wenn einer kommt, seine Kinder zu segnen, wird er sie mit ihrem Segen segnen, und ein Mann wird zu seinem Sohne sprechen, Gott mache dich wie Efraim und wie Menasche.
Und er setzte Efraim in seinem Segen vor Menasche, um ihm den Vorrang zu geben bei der Aufstellung der Lager und der Weihegabe der Fürsten (Bereschit Rabbah 97:5).
48:21 Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe, Gott aber wird mit euch sein und euch in das Land eurer Väter zurückführen.
48:22 Und ich will dir einen Teil mehr als deinen Brüdern geben, was ich den Emoritern abgenommen mit meinem Schwert und mit meinem Bogen.
22. Ich aber gebe dir, weil du dich bemühst, dich mit meinem Begräbnis zu beschäftigen, gebe auch ich dir ein Besitztum, in dem du begraben werden wirst; und welches ist dies? Schechem; denn so heißt es (Jos. 24, 32), und die Gebeine Josefs, die sie aus Mizraim heraufgebracht hatten, begruben sie in Schechem.
Einen Anteil
Mit meinem Schwerte und mit meinem Bogen, als Schimon und Levi die Einwohner von Schechem getötet hatten, versammelte sich die ganze Umgegend, um sie anzugreifen, da umgürtete sich Jaakob mit seinen Waffen gegen sie (Bereschit Rabbah 80:10). Andere Erklärung: einen Anteil, das ist die Erstgeburt (Bereschit Rabbah 97:6), dass seine Söhne zwei Teile erhalten würden, und
Den ich aus der Hand des Emori genommen, aus der Hand Esaws, der Handlungen des Emori beging; andere Erklärung: der seinen Vater durch die Worte seines Mundes zu überlisten suchte (Bereschit Rabbah 97:6).
Mit meinem Schwert und mit meinem Bogen, das ist, mit seiner Weisheit und seinem Gebete.
Kapitel 49
49:1 Und Jakob berief seine Söhne und sprach: Versammelt euch, ich will euch künden, Was an der Zeiten Ende einst euch trifft!
49, 1. Und ich will euch verkünden, er wollte das Ende der Zeiten enthüllen, da entfernte sich von ihm die Schechina, und er begann andere Worte zu sprechen (Bereschit Rabbah 98:2).
49:2 Schart euch zusammen, höret, Söhne Jakobs! Auf Israel, den Vater, höret wohl!
49:3 Du Ruben bist der Erstgeborene, Bist meine Kraft und Erstling meiner Stärke. An Würde und an Macht musst du der Größte sein.
3. Und der Erstling meiner Kraft, das Erste seiner Manneskraft; denn er war niemals durch nächtlichen Zufall unrein geworden (Jebamot 76a).
Meiner Kraft
Bevorzugt an Hoheit
Und bevorzugt an Macht, durch die Königswürde, wie (I Sam. 2,10), »Er verleiht Macht
49:4 Wie Wasser übersprudelnd, sollst du nicht der Größte sein. Bestiegen hast du deines Vaters Lager! Gefrevelt hast du! — weil mein Bett hat er bestiegen!
4. Ungestüm wie Wasser, das Ungestüm und die Übereilung, dass du so übereilt deinen Zorn gezeigt hast wie Wasser, das eilig dahin läuft; darum:
Hast du kein Vorrecht, hast du nicht den Vorrang, alle diese Vorrechte, die dir gebühren, zu erhalten; und worin bestand das Ungestüm, das zu gezeigt hast?
Weil du das Lager deines Vaters bestiegst, damals entweihtest du Ihn, der über meiner Lagerstätte weilte, das ist die Schechina, die über meinem Lager zu verweilen pflegte (Schabbat 55b).
Mein Lager,
49:5 Simon und Levi gleiche Brüder, Geräte der Gewalt sind ihre Waffen.
5. Schimon und Levi sind Brüder, sie hatten denselben Plan gegen Schechem und gegen Josef; (37, 19) »sie sprachen einer zum anderen, und nun kommt, wir wollen ihn töten«; wer waren jene? Wirst du sagen, Ruben oder Juda; sie stimmten ja nicht zu, dass man ihn töte; wirst du sagen, die Söhne der Mägde, ihr Hass war ja nicht aufrichtig; denn es heißt, er hielt sich als Knabe bei den Söhnen Bilhas und bei den Söhnen Silpas auf … Jissachar und Sebulun sprachen nicht in Gegenwart ihrer älteren Brüder; notwendigerweise war es also Schimon und Levi, sie, die ihr Vater Brüder nannte (Tanchuma).
Geräte der Gewalt
Ihre Waffen
49:6 Nie tritt in ihren Rat, du, meine Seele! Fern bleibe ihrem Kreis, du, meine Ehre! In ihrem Zorne mordeten sie Männer, Im Übermute lähmten sie den Stier.
6. In ihren Rat komme nicht meine Seele, das ist die Begebenheit von Simri, als sich der Stamm Schimon versammelte, die Midjanit vor Mosche zu bringen, und zu ihm sagten, ist diese verboten oder erlaubt? Wenn du verboten sagst, wer hat dir die Tochter Jitros erlaubt? Bei dieser Sache möge mein Name nicht erwähnt werden, (Num. 25,14) »Simri b. Salu, Fürst eines Vaterhauses von Schimon«; er schreibt aber nicht ben Jaakob.
Mit ihrer Gemeinde, wenn Korach, der zum Stamme Levi gehört, die ganze Gemeinde gegen Mosche und gegen Aharon versammeln wird.
Werde, meine Ehre, nicht vereint, dort werde mein Name nicht mit ihnen vereinigt; so heißt es (Num. 16, 1) »Korach b. Jizhar b. Kehat b. Levi«, und es steht nicht b. Jaakob; aber in der Chronik (I, 6, 22, 23), wo die Söhne Korachs zum Gesang der Leviten nach ihrer Abstammung genannt werden, »heißt es b. Korach b. Jizhar b. Kehat b. Levi b. Israel« (Tanchuma).
Werde, du, meine Ehre, nicht vereint
Denn in ihrem Zorne erschlugen sie Männer, das ist Chamor und die Einwohner von Schechem, und alle waren sie bei ihnen nur wie ein Mann geachtet; so sagt er auch bei Gidon (Richt. 6,16), »du wirst Midjan wie einen Mann schlagen«; ebenso bei Mizraim (Ex. 15, 1), »Roß und seine Reiter schleuderte Er ins Meer«, das ist der Midrasch (Tanchuma); der einfache Sinn ist, viele Männer nennt er
Und in ihrer Willkür lähmten sie Stiere
49:7 Verflucht ihr Zorn, er war zu mächtig; Verflucht ihr Grimm, er war zu hart. Verteilen will ich sie in Jakob, Zerstreuen sie in Israel.
7. Verwünscht sei ihr Zorn denn er ist mächtig, selbst in der Stunde der Zurechtweisung verwünschte er nur ihren Zorn; und das ist, was Bileam sagte (Num. 23, 8), »wie kann ich verwünschen, da Gott nicht verwünscht!« (Tanchuma).
Ich will sie in Jaakob verteilen, sie voneinander trennen, dass Levi nicht zur Anzahl der Stämme gehöre; dann sind sie verteilt; andere Erklärung: du findest arme Torahschreiber und Kinderlehrer nur von Schimon, damit sie zerstreut seien, und den Stamm Levi machte er die Tennen aufsuchen, um die Heben und Zehnten zu empfangen, und gab ihm seine Zerstreuung in vornehmer Weise (Bereschit Rabbah 99:6).
49:8 Dich Juda preisen deine Brüder, Wenn deine Hand am Nacken deiner Feinde; Es neigen sich vor dir die Söhne deines Vaters.
8. Juda, dir huldigen deine Brüder, weil er die ersten mit strafenden Worten zurechtgewiesen hatte, begann Juda zurückzuweichen, damit er ihn nicht wegen der Begebenheit mit Tamar zurechtweise; da rief ihn Jaakob mit beruhigenden Worten herbei, Juda, du bist nicht wie sie (Bereschit Rabbah 99:5).
Deine Hand wird im Nacken deiner Feinde sein, in den Tagen Davids, (II Sam. 22, 41) »meine Feinde lässt Du mir den Nacken zuwenden« (Bereschit Rabbah 99:8).
Die Söhne deines Vaters, weil sie von mehreren Frauen stammten, sagte er nicht die Söhne deiner Mutter, wie Jizchak gesagt hatte (Bereschit Rabbah 99:8).
49:9 Ein junger Löwe bist du, Juda, Wenn du vom Raub, mein Sohn, empor dich reckst. Er kauert nieder wie der Löwe Und lagert sich der Löwin gleich; Wer wagte da ihn aufzuschrecken!
9. Ein junger Löwe, auf David bezieht sich seine Weissagung, der zuerst ein junger Löwe war, (II Sam. 5, 2) »solange Schaul König über uns war, hast du Israel hinausgeführt und heimgebracht«; und zuletzt ein mächtiger Löwe, als sie ihn zum König über sich eingesetzt hatten. Das ist, was Onkelos übersetzt, »ein Herr wird er sein am Anfang, beim Beginn«.
Vom Raube
Mein Sohn, davon hast du dich ferngehalten und gesprochen (37, 26), »welchen Gewinn haben wir …« und ebenso, als Tamar getötet werden sollte, da hatte er eingestanden, (38,26) »sie ist gerechter als ich«; darum kniet er nieder, lagert in den Tagen Schelomos (I Kön. 5, 5), »ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum« (Bereschit Rabbah 99:8).
49:10 Nie soll das Zepter Judas Hand entgleiten! Nie soll der Herrscherstab von seinen Füßen weichen! Bis er in Zukunft einst nach Silo kommt, Und die Nationen ihm sich unterwerfen.
10. Nicht wird das Zepter weichen von Jehuda, von David an und weiter, das sind die Exilsfürsten in Babel, die das Volk mit dem Zepter beherrschten; denn sie waren von der Regierung (in Babel) eingesetzt (Sanhedr. 5a).
Und ein Gesetzeslehrer von seinen Füßen, die Torahschüler, das sind die Fürsten im Heiligen Lande (dort).
Bis einst Schilo kommt, der gesalbte König, dem die Königswürde gebührt (Bereschit Rabbah); und so hat es auch Onkelos übersetzt. Der aggadische Midrasch sagt
Und ihm gehört die Versammlung der Völker
49:11 Sein Füllen bindet er an einen Weinstock, Das Junge seiner Eselin an eine Rebe. Er wäscht in Wein sein Kleid Und sein Gewand im Blut der Trauben.
11. Er bindet an den Weinstock seinen Esel, er weissagte für das Land Juda, dass es von Wein fließen werde wie eine Quelle; ein Mann in Juda werde an einen Weinstock einen Esel binden und ihn von einem Weinstock voll beladen und von einer Rebe einen jungen Esel.
Rebe
Er wäscht im Wein, all dies ist eine Bezeichnung für die Fülle an Wein.
Sein Gewand
Er wächst im Wein
49:12 Die Augen feuriger als Wein, Die Zähne glänzender als Milch.
12. Gerötet
Von der Milch, von der Fülle der Milch; denn in seinem Lande wird gute Weide für Schafherden sein; und so ist die Erklärung des Verses, Röte der Augen wird kommen von der Fülle an Wein und Weiße der Zähne von der Fülle am Milch. Nach dem Targum ist
49:13 Sebulun wohnet an des Meeres Küste, Dort an der Küste, wo die Schiffe ankern, Und seine Seite lehnet sich an Sidon.
13. am Gestade der Meere wird sein Land sein,
Und seine Seite ist neben Zidon
49:14 Ein knochenstarker Esel — Issachar, Dahingelagert zwischen Hürden.
14. Jissachar ist ein knochiger Esel
Der zwischen den Feuerstätten lagert, wie ein Esel, der am Tag und in der Nacht geht und keine Herberge im Hause hat, und wenn er ruhen will, zwischen den Grenzen lagert, an den Grenzen der Städte, wohin er Waren bringt.
49:15 Er sieht, wie schön die Ruhe ist, Und wie das Land so lieblich, Da neiget er den Lasten seine Schulter, Zinspflichtig einem Herrn.
15. Er sah, dass die Ruhe gut sei, er sah als seinen Anteil ein Land, gesegnet und gut, Früchte hervorzubringen (Onkelos)
Und neigte seine Schulter zu tragen, das Joch der Torah,
und ward allen seinen Brüdern in Israel…
ein tributpflichtiger Knecht
Und neigte seine Schulter
49:16 Der Richter seines Volkes — Dan, Ist er doch einer von den Stämmen Israels.
16. Dan richtet sein Volk, übt die Vergeltung seines Volkes an den Pelischtim aus; wie (Deut. 32, 36), »denn der Ewige führt
Gleich einem der Stämme Israels
49:17 Er wird der Schlange gleichen auf dem Wege, Der Natter gleichen auf dem Pfade. Dem Rosse sticht er in die Ferse, Und rücklings stürzt der Reiter hin.
17. Eine Otter
Die in die Fersen des Rosses beißt
49:18 — Auf Deine Hilfe hoff‘ ich, Herr! —
18. Auf deine Hilfe hoffe ich, Ewiger; er weissagte, dass die Pelischtim seine Augen ausstechen würden und er zuletzt sprechen würde, (Richt. 16, 28) »gedenke doch meiner und stärke mich doch nur noch dieses Mal«.
49:19 Wild drängen Scharen gegen Gad; Doch seine Scharen sind dem Feinde auf den Fersen.
19. Gad werden Streifscharen überziehen
Und er zieht wieder heimwärts, alle seine Scharen kehren wieder zu ihrem Besitze zurück, den sie auf der anderen Seite des Jarden erhalten haben, und kein Mann feht von ihnen.
**
49:20 Wie üppig wächst in Ascher doch das Brot! Er liefert Leckerbissen für des Königs Tafel.
20. Von Ascher kommt fette Speise, die Speise, die vom Anteil Aschers kommt, wird fett sein; es werden viele Olivenbäume in seinem Anteil sein; dass dieser von Öl fließt wie eine Quelle; ebenso segnete ihn Mosche (Deut. 33, 24), »er taucht in Öl seinen Fuß«, wie wir in Menachot (85b) lernen, »einmal brauchten die Leute von Ladakija Öl…«
49:21 Naphtali eine schlanke Terebinthe, Hoch ragen ihre schönen Wipfel.
21. Eine dahineilende Hirschkuh
Er spricht Dankesworte aus
49:22 Ein blühend Reis ist Joseph, Ein blühend Reis am Quell, Und seine Ranken klettern auf die Mauer.
22. Ein herrlicher Sohn
Ein Sohn, herrlichen Anblickes, seine Anmut ist vor dem Auge ausgebreitet, das ihn sieht.
Die Töchter schritten auf der Mauer dahin, die Töchter Ägyptens schritten auf der Mauer dahin, um seine Schönheit zu sehen (Bereschit Rabbah).
Töchter schritten auf der Mauer dahin, dich zu betrachten, als du auszogst als Herr über Ägypten. Ferner erklären sie (Sot. 36b),
49:23 Und ob sie auch im bittren Hasse auf ihn schossen, Und ob ihm auch die Schützen noch so feind,
23. Sie verbitterten ihn und bekämpften ihn
Und bekämpften ihn
Die Herren der Pfeile
49:24 So blieb doch fest sein Bogen, Gelenk ihm Hand und Arm. Das war die Kraft des Mächt’gen Jakobs, Das war der Hirt, der Felsen Israels.
24. Es blieb fest sein Bogen, saß mit Festigkeit. Sein Bogen, seine Stärke.
Und goldgeschmückt waren die Glieder seiner Hände
49:25 Das war der Gott des Vaters, Mög‘ er auch fürder noch dein Beistand sein! Und der allmächt’ge Gott, Mög‘ er dich segnen für und für, Mit Segnungen des Himmels, der sich droben wölbt, Mit Segnungen der Tiefe, die sich drunten lagert, Mit Segnungen der Brüste und des Mutterschoßes!
25. Vom Gott deines Vaters ward dir dies, und Er wird dir helfen.
Und mit dem Allmächtigen
Mit dem Segen der Brüste und des Mutterschoßes, Targum mit dem Segen für Vater und Mutter; das heißt, die Väter und die Mütter werden gesegnet; die Väter werden die Kraft haben zu zeugen, und die Mütter werden das Kind ihres Schoßes nicht verlieren, fehlzugebären.
49:26 Die Segensworte deines Vaters ragen Hoch über meiner Eltern Segen Bis an die Grenzen ewiger Hügel. Ja, ruhen sollen sie auf Josephs Haupt, Und auf dem Scheitel des Gekrönten seiner Brüder!
26. Die Segnungen deines Vaters gehen… hinaus, die Segnungen, mit denen mich der Heilige, gelobt sei Er, gesegnet hat, sind größer und gehen über die Segnungen hinaus, mit denen Er meine Erzeuger gesegnet hat.
Bis zum Ende der ewigen Hügel, weil sich meine Segnungen bis zum Ende der Grenzen der ewigen Hügel erstrecken; denn Er gab mir einen offenen, unbegrenzten Segen, der bis zu den vier Enden der Welt reicht (Schabbat 118b); so heißt es (28,14), »breite dich aus nach Westen und nach Osten…«, was Er nicht zu unserem Vater Abraham und zu Jizchak gesprochen hatte; zu Abraham sagte Er (13,14), »erhebe doch deine Augen und schaue … nach Norden; denn das ganze Land, das du siehst, werde ich dir geben«, und Er zeigte ihm nur das Land Israel allein; zu Jizchak sprach Er (26, 3), »denn dir und deinen Nachkommen werde ich alle diese Länder geben und den Schwur in Erfüllung bringen…« und das ist, was Jeschaja (58,14) gesagt hat, »ich werde dich den Anteil deines Vaters Jaakob genießen lassen«, und Er sagt nicht den Anteil Abrahams.
Meine Erzeuger
Bis zum Ende
Mögen sie kommen, alle auf das Haupt von Josef.
Des Gekrönten seiner Brüder
49:27 Ein räuberischer Wolf ist Benjamin, Am Morgen frisst er seine Beute, Am Abend teilt er seinen Fang.
27. Binjamin ist ein reißender Wolf, er ist ein Wolf, der Beute macht (Tanchuma); er weissagte, dass sie einst an sich reißen würden; (Richt. 21, 21) »raubet euch ein jeder seine Frau«, nach der Begebenheit mit dem Kebsweibe in Gibea; und er weissagte auf Schaul, der seine Feinde ringsum besiegte; so heißt es (I Sam. 14,47), »Schaul ergriff die Regierung … und kämpfte … mit Moab und den Söhnen Amons und Edom… und wohin er sich wandte, warf er nieder«.
Am Morgen verzehrt er Beute
Und am Abend verteilt er Gut
49:28 Alle diese sind die Stämme Israels, zwölf an der Zahl, und dies ist es, was ihr Vater zu ihnen sprach, als er sie segnete; einen jeden segnete er mit einem besonderen Segen.
28. Und das ist, was ihr Vater zu ihnen sprach und womit er sie segnete, fürwahr, es waren doch auch solche unter ihnen, die er nicht segnete, sondern tadelte; nur so ist die Erklärung, und das ist, was ihr Vater zu ihnen sprach, was er nämlich in diesem Abschnitt gesagt hat; ich hätte nun meinen können, dass er Ruben, Schimon und Levi nicht segnete; darum heißt es, er segnete sie, das heißt alle (Bereschit Rabbah).
Einen jeden nach seinem Segen, mit dem Segen, der einem jeden von ihnen zuteil werden sollte, segnete er sie; er hätte nun sagen müssen; einen jeden nach seinem Segen segnete er ihn; was lehrt uns, segnete er sie? Weil er Juda die Stärke des Löwen verliehen hatte, Binjamin die reißende Kraft des Wolfes und Naftali die Schnelligkeit des Hirsches, hätte ich meinen können, dass er sie nicht alle in alle Segnungen einschloss; darum heißt es, segnete er sie (Tanchuma).
49:29 Und er gebot ihnen und sprach: Ich werde zu meinem Volke eingehen, begrabet mich bei meinen Vätern in der Höhle, die auf dem Felde des Chethiten Ephron liegt,
29. Ich werde zu meinem Volke eingesammelt
Zu meinen Vätern
49:30 In der Höhle, die auf dem Felde Machpela, das vor Mamre liegt, im Lande Kanaan, in dem Felde, das Abraham von dem Chethiten Ephron zum Erbbegräbnisse gekauft hat.
49:31 Dort haben sie Abraham und seine Frau Sara begraben, dort haben sie Isaak und seine Frau Rebekka begraben, und dort habe ich Lea begraben,
49:32 In dem Felde, das ich samt der Höhle darauf von den Söhnen Chets gekauft habe.
49:33 Als Jakob seinen Söhnen alle seine Befehle gegeben hatte, zog er seine Füße in das Bett und verschied und ging zu seinen Volksgenossen ein.
33. Und zog seine Füße zurück, legte seine Füße hinein.
Und er verschied und ward eingesammelt, aber dass er starb, steht nicht bei ihm, darum sagen unsere Weisen s. A., unser Vater Jaakob ist nicht gestorben (Taanit 5b).
Kapitel 50
50:1 Da warf sich Joseph auf das Angesicht seines Vaters, weinte an seinem Halse und küsste ihn.
50:2 Und Joseph befahl den Ärzten, seinen Dienern, seinen Vater einzubalsamieren, und die Ärzte balsamierten Israel ein.
50, 2. Seinen Vater einzubalsamieren, war eine Behandlung mit einer Art Gewürzsalbe.
50:3 Als vierzig Tage verstrichen waren — so lange dauert die Einbalsamierung — beweinten ihn die Ägypter siebzig Tage lang.
3. Als für ihn voll waren, sie vollendeten ihm die Tage seiner Einbalsamierung, bis ihm 40 Tage voll waren.
Da beweinten ihn die Ägypter 70 Tage, 40 waren für das Einbalsamieren und 30 für das Weinen bestimmt; weil mit seiner Ankunft Segen für sie gekommen war; denn der Hunger hatte aufgehört, und das Wasser des Nils war gesegnet worden (Tosefta Sota 10).
50:4 Und als die Klagezeit vorüber war, sprach Joseph zum Hofe Pharaos: Wenn ich Gnade in euren Augen gefunden habe, so tragt doch Pharao folgendes vor:
50:5 Mein Vater hat mich schwören lassen: Wenn ich gestorben bin, so begrabe mich in der Grabstätte, die ich mir im Lande Kanaan erworben habe. So lass mich denn hinaufziehen und meinen Vater begraben, dann will ich zurückkehren.
5. Das ich mir gegraben habe
50:6 Da sprach Pharao: Ziehe hin und begrabe deinen Vater, wie er es dich hat schwören lassen.
6. Wie er dich beschworen hat, wenn aber nicht wegen des Schwures hätte ich dich nicht hinaufziehen lassen; aber er fürchtete sich, zu sagen, Übertritt den Schwur, damit er nicht sage, wenn das erlaubt ist, werde ich auch jenen Schwur übertreten, den ich dir geschworen, nichts von der heiligen Sprache zu erzählen, die ich außer den 70 Sprachen kenne und die du nicht kennst, wie im Traktat Sota (36b) vorkommt.
50:7 Und Joseph zog hiauf, um seinen Vater zu begraben, und es gingen mit ihm alle Diener Pharaos, die Ältesten seines Hofes und alle Ältesten des Landes Ägypten,
50:8 Und die gesamte Familie Josephs und seine Brüder und die Familie seines Vaters; nur ihre Kinder und ihre Schafe und Rinder ließen sie im Lande Gosen zurück.
50:9 Auch Wagen und Reiter zogen mit ihm hinauf; es war ein sehr großer Zug.
50:10 Als sie an die Dornentenne jenseits des Jordans kamen, hielten sie daselbst eine sehr große, gewaltige Totenklage ab, und er veranstaltete für seinen Vater eine siebentägige Trauer.
10. Dornentenne
50:11 Als nun die Einwohner des Landes die Kanaaniter, die Trauer an der Dornentenne sahen, sprachen sie: Das ist ja eine große Trauer bei den Ägyptern! Darum nannte man sie Abel Mizrajim; sie liegt jenseits des Jordans.
50:12 Und seine Söhne verfuhren mit ihm so, wie er ihnen befohlen hatte.
12. Wie er ihnen befohlen hatte; was war das, was er ihnen befohlen hatte?
50:13 Seine Söhne trugen ihn in das Land Kanaan und begruben ihn in der Höhle des Feldes Machpela, in dem Felde, das Abraham zum Erbbegräbnisse von dem Chethiten Ephron vor Mamre gekauft hatte.
13. Seine Söhne trugen ihn, und nicht seine Enkel; denn so hatte er ihnen befohlen, meine Bahre soll kein ägyptischer Mann und keiner von euren Söhnen, die von Töchtern Kanaans geboren sind, tragen, sondern nur ihr; und er bestimmte für einen jeden den Ort, drei im Osten und so an den vier Seiten; wie ihre Ordnung später beim Aufbruch des nach Fahnen geordneten Lagers war, so wurden sie auch hier aufgestellt; Levi sollte nicht tragen, weil er später die heilige Lade tragen werde, und Josef sollte nicht tragen, weil er König war; Menasche und Efraim sollten an ihre Stelle treten; und das bedeutet (Num. 2, 2) »ein jeder bei seiner Fahne nach den Zeichen«, nach dem Zeichen, das ihr Vater ihnen gegeben hatte, seine Bahre zu tragen (Tanchuma Bamidb.).
50:14 Nachdem Joseph seinen Vater begraben hatte, kehrte er nach Ägypten zurück, er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, um seinen Vater zu begraben.
14. Er und seine Brüder und alle, die mit ihm hinaufgezogen waren, bei ihrer Rückkehr nennt er seine Brüder vor den Ägyptern, die mit ihm hinaufgezogen, aber beim Hingehen nennt er die Ägypter vor den Brüdern; so heißt es (V. 7), »es zogen mit ihm hinauf alle Knechte Pharaos …« und dann, »das ganze Haus Josefs und seine Brüder«; nur, weil sie die Ehre gesehen hatten, welche die Könige von Kanaan ihnen erwiesen hatten, dass sie ihre Kronen an den Sarg Jaakobs hingen, erwiesen auch sie ihnen Ehre (Sota 13a).
50:15 Als nun die Brüder Josephs sahen, dass ihr Vater tot war, dachten sie: Wenn uns nun Joseph hassen und uns alles Böse wiedervergelten wird, das wir ihm angetan!
15. Es sahen die Brüder Josefs, dass ihr Vater gestorben war, was bedeutet, sie sahen
Wenn uns hasst
50:16 Sie gaben daher den Auftrag, Joseph zu sagen: Dein Vater hat vor seinem Tode hinterlassen:
16. Und sie ließen Josef sagen, wie (Ex. 6, 13), »und schickte sie zu den Kindern Israel«, Er befahl Mosche und Aharon, die Boten zu den Kindern Israel zu sein; auch hier befahlen sie ihrem Boten, ihr Vermittler bei Josef zu sein, um so zu ihm zu sprechen; und wen schickten sie? Die Söhne von Bilha, die mit ihm vertraut waren, wie es heißt (37, 2), »er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas« (Tanchuma schem.).
Dein Vater hat befohlen, sie veränderten das Wort um des Friedens willen; denn Jaakob hatte nicht so befohlen, weil Josef in seinen Augen nicht verdächtig gewesen war (Bereschit Rabbah).
50:17 So sollt ihr zu Joseph sprechen: »O, vergib doch deinen Brüdern ihr Verbrechen und ihre Schuld, dass sie dir Böses angetan haben.« Und nun vergib uns doch das Verbrechen, sind wir doch Diener des Gottes deines Vaters! Joseph aber weinte, als sie so zu ihm sprachen.
17. Verzeihe doch die Missetat der Knechte des Gottes deines Vaters, wenn auch dein Vater gestorben ist, sein Gott lebt, und jene sind seine Knechte.
50:18 Da gingen auch seine Brüder hin, fielen vor ihm nieder und sprachen: Wir wollen dir Sklaven sein!
18. Und es gingen auch seine Brüder, das wurde von ihnen zu der Botschaft noch hinzugefügt.
50:19 Joseph aber sprach zu ihnen: Seid ohne Furcht! Bin ich denn an Gottes Statt?
19. Denn bin ich etwas an Stelle Gottes, bin ich vielleicht an Seiner Stelle; es ist die Form einer Frage. Selbst wenn ich euch Böses tun wollte, könnte ich denn; habt ihr nicht alle Böses gegen mich geplant, und der Heilige, gelobt sei Er, hat es zum Guten gefügt, und wie könnte ich allein euch Böses tun!
50:20 Wohl habt ihr mir Böses zugedacht, aber Gott hat es zum Guten gewandt, um das auszuführen, was jetzt geschehen ist, um viele Menschen am Leben zu erhalten.
50:21 So seid denn ohne Furcht, ich will euch und eure Kinder verpflegen! So tröstete er sie und redete ihnen zu Herzen.
21. Und redete ihnen zu Herzen
50:22 Joseph blieb in Ägypten, er und die Familie seines Vaters. Und Joseph lebte hundert und zehn Jahre.
50:23 Und Joseph sah noch die Urenkel Ephraims, auch die Kinder, die dem Machir, dem Sohne Manasses, geboren wurden, nahm Joseph auf den Schoß.
23. Auf den Knien Josefs, wie der Targum sagt, er erzog sie zwischen seinen Knien.
50:24 Und Joseph sprach zu seinen Brüdern. Ich sterbe; Gott aber wird eurer gedenken und euch aus diesem Lande herausführen in das Land, das er dem Abraham, Isaak und Jakob mit einem Schwure zugesagt hat.
50:25 Und Joseph ließ die Söhne Israels schwören: Wenn Gott eurer gedenken wird, so sollt ihr meine Gebeine von hier mit hinaufnehmen!
50:26 Und Joseph starb, hundert und zehn Jahre alt; man balsamierte ihn ein und legte ihn in einen Sarg in Ägypten.