Die Mischnah – Awot

Mischnah Awot in der Übersetzung von Lazarus Goldschmidt.

ERSTER ABSCHNITT

  1. MOŠE EMPFING DIE TORA AUF[DEM BERGE] SINAJ, ÜBERLIEFERTE SIE JEHOŠUA͑, JEHOŠUA͑ DEN ÄLTESTEN, DIE ÄLTESTEN DEN PROPHETEN UND DIE PROPHETEN ÜBERLIEFERTEN SIE DEN MÄNNERN DER GROSSSYNODE. DIESE SPRACHEN DREI DINGE AUS: SEID BEDÄCHTIG BEIM RECHTSPRECHEN, BILDET VIELE SCHÜLER AUS, UND ERRICHTET EINEN ZAUN UM DIE TORA1Durch Verschärfung der Bestimmungen derselben..
  2. ŠIMO͑N DER GERECHTE WAR EINER DER LETZTEN DER GROSS-SYNODE; ER TAT DEN AUSSPRUCH: AUF DREIERLEI HAT DIE WELT BESTAND: AUF DER TORA, DEM GOTTESDIENSTE UND DEN LIEBESWERKEN.
  3. ANTIGONOS AUS SOKHO EMPFING SIE VON ŠIMO͑N DEM GERECHTEN; ER TAT DEN AUSSPRUCH: SEID NICHT WIE DIENER, DIE DEM HERRN DIENEN, IN DER ABSICHT LOHN ZU ERHALTEN, SONDERN SEID WIE DIENER, DIE DEM HERRN DIENEN, OHNE DIE ABSICHT LOHN ZU ERHALTEN; NUR DIE EHRFURCHT2מורא durchaus von יראה zu unterscheiden u. hat nur die Bedeutung Ehrfurcht, während letzteres Furcht, Angst bedeutet. VOR DEM HIMMEL SEI ÜBER EUCH.
  4. JOSE B. JOE͑ZER AUS ÇEREDA UND JOSE B. JOḤANAN AUS JERUŠALEM EMPFINGEN SIE VON JENEN. JOSE B. JOE͑ZER SPRACH: DEIN HAUS SEI EINE VERSAMMLUNGSSTÄTTE FÜR DIE WEISEN, BESTÄUBE DICH MIT DEM STAUBE IHRER FÜSSE3Durch den starken Verkehr; viell, aber bildlich zu verstehen., UND MIT DURST TRINKE IHRE WORTE.
  5. JOSE B. JOḤANAN AUS JERUŠALEM SPRACH: DEIN HAUS SEI WEIT GEÖFFNET; ES SEIEN DIE ARMEN DEINE HAUSGENOSSEN; SCHWATZE NICHT VIEL MIT EINER FRAU. DIES SAGTEN SIE VON DER EIGENEN FRAU, UND UM WIEVIEL MEHR GILT DIES VON DER FRAU SEINES NÄCHSTEN. HIERAUF BEZUGNEHMEND SAGTEN DIE WEISEN: WER VIEL MIT EINER FRAU SCHWATZT, BRINGT UNHEIL ÜBER SICH, VERNACHLÄSSIGT DIE WORTE DER TORA UND ERBT SCHLIESSLICH DAS FEGEFEUER.
  6. JEHOŠUA͑ B. PERAḤJA UND NITAJ AUS ARBEL EMPFINGEN SIE VON JENEN. JEHOŠUA͑ B. PERAḤJA SPRACH: SCHAFFE DIR EINEN LEHRER UND ERWIRB DIR EINEN KOLLEGEN. BEURTEILE JEDEN MENSCHEN NACH DER GUTEN SEITE.
  7. NITAJ AUS ARBEL SPRACH: HALTE DICH FERN VON EINEM BÖSEN NACHBAR, GESELLE DICH NICHT EINEM GOTTLOSEN, UND GIB DAS STRAFGERICHT NICHT AUF4Wenn man sieht, daß die Bestrafung der Gottlosen ausbleibt..
  8. JEHUDA B. ṬABAJ UND ŠIMO͑N B. ŠAṬAḤ EMPFINGEN SIE VON JENEN. JEHUDA B. ṬABAJ SAGTE: MACHE DICH NICHT ZUM GERICHTSANWALT5Diese Bestimmung gilt für den Richter; er darf nicht plädieren, noch für eine der Parteien ein treten, er muß vielmehr die Parteien hören u. danach urteilen. Raschi zitiert eine Lesart אורכי mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß diese die Bedeutung עורכי habe: die Ableitung vom gr. ἀϱχή (Oberhaupt der Richter) gibt hier keinen Sinn.; SOLANGE DIE PROZESSFÜHRENDEN VOR DIR STEHEN, SOLLEN SIE IN DEINEN AUGEN SCHULDIG ERSCHEINEN, WENN SIE ABER VON DIR FORTGEHEN, SO SOLLEN SIE IN DEINEN AUGEN SCHULDLOS ERSCHEINEN, WENN SIE DAS URTEIL ANERKANNT HABEN.
  9. ŠIMO͑N B. ŠAṬAḤ SPRACH: FORSCHE GRÜNDLICH DIE ZEUGEN AUS, UND SEI VORSICHTIG IN DEINEN WORTEN, DAMIT SIE NICHT AUS IHNEN LERNEN, WIE ZU LÜGEN.
  10. ŠEMA͑JA UND PTOLLION EMPFINGEN SIE VON JENEN. ŠEMA͑JA SPRACH: LIEBE DIE ARBEIT UND HASSE DAS WÜRDENAMT, UND SUCHE KEINE VERBINDUNG MIT DER OBRIGKEIT.
  11. PTOLLION SPRACH : 0, IHR WEISEN, SEID VORSICHTIG MIT EUREN WORTEN, DENN IHR KÖNNTET EUCH DER VERBANNUNG SCHULDIG MACHEN UND NACHEINEM ORTE SCHLECHTEN WASSERS VERBANNT WERDEN; DIE SCHÜLER, DIE EUCH FOLGEN, WÜRDEN DAVON TRINKEN UND STERBEN, INFOLGEDESSEN DER GÖTTLICHE NAME ENTWEIHT WERDEN WÜRDE6Die Aussprüche von Š. u. P. sind verstandlieh, wenn man berücksichtigt, daß sie unter der Gewaltherrschaft des die pharisäischen Gelehrten verfolgenden Königs Alexander Jannaj lebten, u. daß um diese Zeit viele Gelehrte flüchten mußten. Die meisten flüchteten nach Alexandrien, u. die Schüler, die ihren Lehrern folgten, tranken vom ‘schlechten Wasser’ der hellenischen Philosophie u. starben für das pharisäische Judentum ab. Die anderslautenden Auslegungen der alten und ‘modernen’ Kommentare sind kaum zu beachten..
  12. HLLLEL UND ŠAMMAJ EMPFINGEN SIE VON JENEN. HLLLEL SAGTE: SEI VON DEN JÜNGERN AHRONS, FRIEDEN LIEBEND UND NACH FRIEDEN STREBEND; DIE MENSCHEN LIEBEND UND SIE DER TORA ZUFÜHREND.
  13. ER SAGTE FERNER: WER SEINEN NAMEN GROSS MACHEN WILL, VERNICHTET IHN; WER NICHT ZUNIMMT, NIMMT AB; WER NICHT LERNT, IST DES TODES SCHULDIG; UND WER SICH DER KRONE7Der Tora; so nach den gewöhnlichen Erklärungen; viell, ist mit תגא die röm. Toga gemeint, das Oberkleid der Gelehrten (חלוקא טלית של תלמידי חכמים דרבנן; cf. Bb. Blatt 57b).BEDIENT, SCHWINDET HIN.
  14. ER SAGTE FERNER: TRETE ICH SELBER NICHT FÜR MICH EIN, WER TRITT FÜR MICH EIN? WENN ICH NUR FÜR MICH BIN, WAS BIN ICH? WENN NICHT JETZT, WANN DENN?
  15. ŠAMMAJ SAGTE: MACHE DEIN TORASTUDIUM ZUR STÄNDIGEN BESCHÄFTIGUNG. VERSPRICH WENIG UND TUE VIEL. EMPFANGE JEDEN MENSCHEN MIT FREUNDLICHEM GESICHTE.
  16. R. GAMLIÉL SAGTE : SCHAFFE DIR EINEN LEHRER. ENTZIEHE DICH DEM ZWEIFEL. ENTRICHTE DEN ZEHNTEN NICHT NACH SCHÄTZUNG8Dieser Satz ist hier nicht recht verständlich; außerdem paßt das W. תרבה nicht herein..
  17. SEIN SOHN ŠIMO͑N SAGTE: MEIN GANZES LEBEN VERBRACHTE ICH UNTER WEISEN, UND FAND FÜR DEN KÖRPER9Dh. für den Menschen; viell, aber als Ggs. zu Seele. NICHTS BESSERES ALS DAS SCHWEIGEN. NICHT DIE ERÖRTERUNG IST DIE HAUPTSACHE, SONDERN DIE HANDLUNG, UND WER VIEL WORTE MACHT, BRINGT SÜNDE ZUWEGE.
  18. R. ŠIMO͑N B. GAMLIÉL SAGTE : AUF DREIERLEI HAT DIE WELT BESTAND, AUF RECHT, WAHRHEIT UND FRIEDEN, DENN ES HEISST:10Zach. 8,16.nach Wahrheit, Recht und Frieden richtet in euren Toren.

ZWEITER ABSCHNITT

  1. RABBI SAGTE: WELCHES IST DER RECHTE WEG, DEN SICH DER MENSCH WÄHLE? DER ZUR EHRE GEREICHT DEM, DER HIN EINSCHLÄGT, UND IHM ACHTUNG BRINGT BEI DEN MENSCHEN. ACHTE AUF EIN GERINGES GEBOT WIE AUF EIN WICHTIGES, DENN DU KENNST DIE BELOHNUNG FÜR DIE GEBOTE NICHT. BERÜCKSICHTIGE BEIM DURCH DAS GEBOT ENTSTEHENDEN VERLUST DEN DADURCH ENTSTEHENDEN GEWINN, UND BEIM DURCH DAS VERBOT ENTSTEHENDEN GEWINN DEN DADURCH ENTSTEHENDEN VERLUST. BETRACHTE DREI DINGE, UND DU WIRST ZU KEINER SÜNDE KOMMEN: WISSE, WAS ÜBER DIR IST, EIN AUGE SIEHT UND EIN OHR HÖRT, UND ALL DEINE TATEN WERDEN IN EIN BUCH EINGESCHRIEBEN.
  2. R. GAMLIÉL, SOHN R. JEHUDA DES FÜRSTEN, SAGTE : SCHÖN IST DAS TORASTUDIUM MIT WELTLICHEM TUN VERBUNDEN, DENN DIE AUF BEIDES VERWANDTE MÜHE LÄSST DIE SÜNDE IN VERGESSENHEIT GERATEN; ABER DAS TORA[STUDIUM] OHNE LEBENSERWERB WIRD ENDLICH ZUNICHTE UND ZIEHT SÜNDE NACH SICH. ALLE, DIE SICH IM DIENSTE DER GEMEINDE ABMÜHEN, SOLLEN DIES UM DES HIMMELS WILLEN TUN, DENN DAS VERDIENST IHRER VÄTER STEHT IHNEN BEI UND IHRE FRÖMMIGKEIT BESTEHT FÜR EWIG. EUCH ABER WERDE ICH REICHEN LOHN ANRECHNEN, ALS HÄTTET IHR ES VOLLBRACHT11Selbst wenn die gute Handlung nicht beendigt wird..
  3. SEID VORSICHTIG GEGEN DIE OBRIGKEIT, DENN SIE ZIEHT DEN MENSCHEN NUR AUS EIGENNUTZ AN SICH HERAN; SIE ERSCHEINEN ALS FREUNDE, JEDOCH NUR DANN, WENN DIES ZU IHREM NUTZEN GESCHIEHT, ZUR ZEIT DER NOT ABER STEHEN SIE DEM MENSCHEN NICHT BEI.
  4. ER SAGTE FERNER: VOLLFÜHRE SEINEN WILLEN12Den Willen Goltes. WIE DEINEN EIGENEN, AUF DASS ER DEINEN WILLEN VOLLFÜHRE WIE SEINEN EIGENEN; LASSE DEINEN WILLEN FALLEN WEGEN SEINES WILLENS, AUF DASS ER DEN WILLEN ANDERER13Wahrscheinl. euphemistisch für: seinen Willen. FALLEN LASSE WEGEN DEINES WILLENS.
  5. HILLEL SAGTE: SONDERE DICH NICHT VON DER GEMEINDE AB. BIS ZU DEINEM TODESTAGE GLAUBE NICHT AN DICH SELBST. RICHTE DEINEN NÄCHSTEN NICHT, BIS DU IN SEINE LAGE GEKOMMEN BIST. SPRICH NICHTS UNVERSTÄNDLICHES [IN DER ANNAHME,] MAN WERDE ES SPÄTER VERSTEHEN. SAGE NICHT, DU WERDEST BEI MUSSE LERNEN, VIELLEICHT HAST DU NIE MUSSE.
  6. ER SAGTE FERNER: DER UNWISSENDE KANN NICHT SÜNDENSCHEU SEIN; DER UNKUNDIGE KANN NICHT FROMM SEIN; DER SCHÜCHTERNE LERNT NICHT; DER UNGEDULDIGE LEHRT NICHT ; UND WER VIEL HANDEL TREIBT, WIRD NICHT WEISE. WO ES AN MÄNNERN FEHLT, SEI BESTREBT, EIN MANN ZU SEIN.
  7. AUCH SAH ER EINST EINEN SCHÄDEL AUF DEM WASSER TREIBEN; DA SPRACH ER ZU IHM: DIEWEIL DU ERSÄUFT HAST, HAT MAN DICH ERSÄUFT, UND ERSAUFEN WERDEN SPÄTER, DIE DICH ERSÄUFT HABEN.
  8. ER SAGTE FERNER: MEHR FLEISCH, MEHR GEWÜRM; MEHR GÜTER, MEHR SORGE; MEHR FRAUEN, MEHR ZAUBEREI; MEHR MÄGDE, MEHR UNZUCHT; MEHR SKLAVEN, MEHR RAUB; MEHR TORA, MEHR LEBEN; MEHR SCHULE14ישיבה, später מתיבתא, Sitz, sc. der Gelehrten u. Jünger, Hochschule; cf. Jom. Blatt 28b., MEHR WEISHEIT; MEHR BERATUNG, MEHR EINSICHT; MEHR WOHLTÄTIGKEIT15Viell. in der biblischen Bedeutung: Gerechtigkeit., MEHR FRIEDEN. WER EINEN GUTEN NAMEN ERWORBEN, HAT IHN FÜR SICH ERWORBEN; WER WORTE DER TORA ERWORBEN, HAT SICH DAS LEBEN DER ZUKÜNFTIGEN WELT ERWORBEN.
  9. R. JOḤANAN B. ZAKKAJ EMPFING SIE VON HLLLEL UND ŠAMMAJ; ER SAGTE: HAST DU VIEL TORA GELERNT, SO RECHNE ES DIR NICHT ALS BESONDERES VERDIENST AN, DENN DAZU BIST DU JA ERSCHAFFEN WORDEN.
  10. R. JOHANAN B. ZAKKAJ HATTE FÜNF SCHÜLER, UND ZWAR: R. ELIEZER B. HYRKANOS, R. JEHOSUÀ B. HANANJA, R. JOSE DEN PRIESTER, R. ŠIMO͑N B. NETHANÉL UND R. ELEA͑ZAR B. A͑RAKH.
  11. ER ZAHLTE IHRE VORZÜGE AUF. R. ELIE͑ZER B. HYRKANOS IST WIE EINE AUSGEKALKTE GRUBE, DIE KEINEN TROPFEN VERLOREN GEHEN LÄSST; R. JEHOŠUA͑ B. ḤANANJA, HEIL DER, DIE IHN GEBOREN; R. JOSE DER PRIESTER IST EIN FROMMER; R. ŠIMO͑N B. NETHANÉL IST SÜNDENSCHEU; R. ELEA͑ZAR B. A͑RAKH IST WIE EINE SICH VERSTÄRKENDE QUELLE.
  12. ER SAGTE FERNER: WÄREN ALLE WEISEN JISRAÉLS IN EINER WAGSCHALE UND R. ELIE͑ZER B. HYRKANOS IN DER ANDEREN, SO WÜRDE ER SIE ALLE AUFWIEGEN. ABBA ŠAÜL SAGTE IN SEINEM NAMEN: WÄREN ALLE WEISEN JLSRAÉLS IN EINER WAGSCHALE, AUCH R. ELIE͑ZER B. HYRKANOS MIT IHNEN, UND R. ELEA͑ZAR [B. A͑RAKH] IN DER ANDEREN, SO WÜRDE ER SIE ALLE AUFWIEGEN.
  13. ER SPRACH ZU IHNEN: GEHT UND SEHT, WELCHES DER RICHTIGE WEG IST, AN DEN EIN MENSCH SICH HALTE. R. ELIE͑ZER SAGTE: ELN WOHLWOLLENDES AUGE. R. JEHOŠUA͑ SAGTE: EIN GUTER GEFÄHRTE. R. JOSE SAGTE : EIN GUTER NACHBAR. R. ŠIMO͑N SAGTE: DIE FOLGEN VORAUSSEHEN. R. ELEA͑ZAR SAGTE: EIN GUTES HERZ. DA SPRACH ER ZU IHNEN: DIE WORTE DES R. ELEA͑ZAR B. A͑RAKH LEUCHTEN MIR AM BESTEN EIN, DENN IN SEINEN WORTEN SIND EURE ENTHALTEN.
  14. FERNER SPRACH ER ZU IHNEN: GEHT UND SEHT, WELCHES IST DER SCHLECHTESTE WEG, DEM DER MENSCH FERN BLEIBE. R. ELIE͑ZER SAGTE: EIN BÖSES AUGE. R. JEHOSUÄ SAGTE : EIN SCHLECHTER GEFÄHRTE. R. JOSE SAGTE : EIN SCHLECHTER NACHBAR. R. ŠIMO͑N SAGTE : BORGEN UND NICHT BEZAHLEN, OB MAN VON MENSCHEN BORGT ODER VON GOTT BORGT, DENN ES HEISST: 16Tehillim 37,21.es borgt der Gottlose und bezahlt nicht, der Fromme aber ist mildtätig und gibt. R. ELEA͑ZAR SAGTE: EIN BÖSES HERZ. DA SPRACH ER ZU IHNEN : DIE WORTE DES R. ELEA͑ZAR B. A͑RAKH LEUCHTEN MIR AM BESTEN EIN, DENN IN SEINEN WORTEN SIND EURE ENTHALTEN.
  15. SIE SAGTEN JE DREI DINGE: R. ELIE͑ZER SAGTE: DIE EURE DEINES NÄCHSTEN SEI DIR EBENSO LIEB WIE DEINE EIGENE. ERZÜRNE NICHT LEICHT. TUE BUSSE EINEN TAG VOR DEINEM TODE. WÄRME17Dieser Satz ist einer anderen Version entnommen. DICH AM FEUER DER WEISEN, SEI ABER VORSICHTIG, DASS DU DICH NICHT AN IHRER KOHLE VERBRENNEST; IHR BISS IST DER BISS EINES FUCHSES, IHR STICH IST DER STICH EINES SKORPIONS, IHR ZISCHEN IST DAS ZISCHEN EINER SCHLANGE, UND ALL IHRE WORTE SIND WIE FEUERKOHLEN.
  16. R. JEHOŠUA͑ SAGTE: DAS BÖSE AUGE, DER BÖSE TRIEB UND MENSCHENHASS BRINGEN DEN MENSCHEN AUS DER WELT.
  17. R. JOSE SAGTE: DAS GELD DEINES NÄCHSTEN SEI DIR EBENSO LIEB WIE DEIN EIGENES. RÜSTE DICH, DIE TORA ZU LERNEN, DENN SIE IST DIR KEINE ERBSCHAFT. ALL DEINE HANDLUNGEN SOLLEN UM DES HIMMELS WILLEN GESCHEHEN.
  18. R. ŠIMO͑N SAGTE : SEI AUFMERKSAM MIT DEM LESEN DES ŠEMAA͑ UND DEM GEBET. WENN DU BETEST, SO MACHE DEIN GEBET NICHT ZU ETWAS FESTGESETZTEM, VIELMEHR [SEI ES] INBRUNST UND FLEHEN VOR GOTT, DENN ES HEISST:18Joel 2,13.er ist ein gnädiger und barmherziger Gott, langmütig und huldreich, und läßt sich das Böse gereuen. ERSCHEINE DIR SELBER NICHT ALS BÖSEWICHT.
  19. R. ELEA͑ZAR SAGTE: SEI EIFRIG BEFLISSEN, DIE TORA19Das W. תורה, das in manchen Texten fehlt, ist zu streichen. ZU LERNEN, WAS DU DEM GOTTESLEUGNER ERWIDERN SOLLST. WISSE FÜR WEN DU DICH ABMÜHST. DEIN ARBEITSHERR IST ZUVERLÄSSIG, DIR DEN LOHN FÜR DEINE ARBEIT ZU BEZAHLEN.

2020Diese u. die folgende Mišna scheinen eine spätere Einschiebung zu sein.. R. TRYPHON SAGTE: KURZ DER TAG, VIEL DER ARBEIT, TRÄGE DIE ARBEITER, HOCH DER LOHN, UND DER ARBEITGEBER DRÄNGT.

  1. ER SAGTE FERNER: ES IST DEINE OBLIEGENHEIT NICHT, DIE ARBEIT ZU VOLLENDEN, DOCH STEHT ES DIR NICHT FREI, SICH IHRER ZU ENTLEDIGEN. HAST DU VIEL TORA GELERNT, SO WIRD MAN DIR EINEN GROSSEN LOHN GEBEN. DEIN ARBEITSHERR IST ZUVERLÄSSIG, DASS ER DIR DEN LOHN FÜR DEINE ARBEIT BEZAHLEN WERDE; DOCH WISSE, DASS DIE BELOHNUNG DER GERECHTEN ERST IN DER ZUKÜNFTIGEN WELT ERFOLGT.

DRITTER ABSCHNITT

  1. QABJA B. MAHALALÉL SAGTE: BETRACHTE DREI DINGE, UND DU KOMMST NICHT ZU EINER SÜNDE: WISSE, WOHER DU KOMMST, WOHIN DU GEHST UND VOR WEM DU DEREINST RECHENSCHAFT UND RECHNUNG ABLEGEN WIRST. WOHER DU KOMMST: AUS EINEM STINKENDEN TROPFEN; WOHIN DU GEHST: NACH EINEM ORTE, WO STAUB, MODER UND GEWÜRM; VOR WEM DU DEREINST RECHENSCHAFT UND RECHNUNG ABLEGEN WIRST: VOR DEM KÖNIG DER KÖNIGE, DEM HEILIGEN, GEPRIESEN SEI ER.
  2. R. HANINA DER PRIESTERPRÄSES SAGTE : BETE FÜR DAS WOHL DER REGIERUNG, DENN WENN NICHT DIE FURCHT VOR DIESER, WÜRDE EINER DEN ANDEREN LEBENDIG VERSCHLINGEN.
  3. R. ḤANINA B. TERADJON SAGTE : WENN ZWEI BEISAMMEN SITZEN UND SICH NICHT MIT WORTEN DER TORA BEFASSEN, SO IST DIES EIN SITZ VON SPÖTTERN, DENN ES HEISST:21Tehillim 1,1.und auf dem Sitze der SpÖtter sitzt er nicht22Unmittelbar darauf folgt: sondern an der Lehre des Herrn Wohlgefallen hat, also als Ggs. zum Vorangehenden.. WENN ABER ZWEI BEISAMMEN SITZEN UND SICH MIT WORTEN DER TORA BEFASSEN, SO WEILT DIE GÖTTLICHKEIT UNTER IHNEN, DENN ES HEISST:23Mal. 3,16.damals besprachen sich die Gottesfürchtigen mit einander, und der Herr merkte auf und hörte, und es wurde fur sie, die den Herrn fürchten und seinen Namen achten, ein Gedenkbuch aufgezeichnet. ICH WEISS DIES ALSO VON ZWEIEN, WOHER, DASS SELBST WENN EINER DASITZT UND SICH MIT DER TORA BEFASST, DER HEILIGE, GEPRIESEN SEI ER, IHM EINEN LOHN FESTSETZE? ES HEISST:24Echa 3,28.er sitzt einsam und schweigt, denn es ist ihm auferlegt25Nach der Auslegung des T. eine Belohnung..
  4. R. ŠIMO͑N SAGTE: WENN DREI AN EINEM TISCHE ESSEN UND SICH AN DIESEM NICHT ÜBER WORTE DER TORA UNTERHALTEN, SO IST ES EBENSO, ALS HÄTTEN SIE VON TOTENOPFERN26Bezeichnung der Götzenopfer. GEGESSEN, DENN ES HEISST:27Jeschajahu 28,8.denn alle Tische sind voll von unflôtigem Gespei, daß kein Platz28Viell. מקום in der Bedeutung Gott: ohne Gott. mehr da ist. WENN ABER DREI AN EINEM TISCHE ESSEN UND SICH AN DIESEM ÜBER WORTE DER TORA UNTERHALTEN, SO IST ES EBENSO, ALS HATTEN SIE VOM TISCHE GOTTES GEGESSEN, DENN ES HEISST:29Jechezkel 41,22.und er sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Herrn steht.
  5. R. ḤANINA B. ḤAKHINAJ SAGTE: WER NACHTS WACHT, UND WER ALLEIN AUF DEM WEGE GEHT UND SEIN HERZ MÜSSIGEN GEDANKEN ZUWENDET, VERWIRKT SEIN LEBEN.
  6. R. NEḤUNJA B. HAQANA SAGTE: WER DAS JOCH DER TORA AUF SICH NIMMT, DEM WIRD DAS JOCH DER STAATS[LASTEN] UND DAS JOCH DER WELTLICHEN BESCHÄFTIGUNG ABGENOMMEN, WER ABER DAS JOCH DER TORA VON SICH ABSCHÜTTELT, DEM WIRD DAS JOCH DER STAATS[LASTEN] UND DAS JOCH DER WELTLICHEN BESCHÄFTIGUNG AUFERLEGT.
  7. R. ḤALAPHTA AUS KEPHARANANJA SAGTE: WENN ZEHN BEISAMMEN SITZEN UND SICH MIT DER TORA BEFASSEN, SO WEILT DIE GÖTTLICHKEIT UNTER IHNEN, DENN ES HEISST:30Tehillim 82,1.Gott steht in der Gottesgemeinde. WOHER, DASS AUCH WENN FÜNF? ES HEISST:31Amos 9,6.seinen Bund32Nach den Kommentaren wird die Hand, die 5 Finger hat, mit אגודה, Bund, bezeichnet.hat er auf der Erde gegründet. WOHER, DASS AUCH WENN DREI? ES HEISST:33Tehillim 82,1.inmitten von Richtern34Das Gerichtskollegium besteht aus 3 Mitgliedern.hôlt er Gericht. WOHER, DASS AUCH WENN ZWEI? ES HEISST: damals besprachen sich die Gottesfürchtigen mit einander, und der Herr merkte auf und hörte &c. UND WOHER, DASS AUCH WENN EINER? ES HEISST:35Schemot 20,24.an jeder Stôtte, da ich meines Namens gedenken lasse, werde ich zu dir kommen und dich segnen.
  8. R. ELEA͑ZAR AUS BARTOTHA SAGTE : GIB IHM36Gott, dh. Almosen.VON SEINEM, DENN DU SAMT DEINEM BIST JA SEIN; UND EBENSO HEISST ES BEI DAVID:37## Diwrej hajamim 29,14.denn von dir ist alles, und aus deiner Hand haben wir es dir gegeben.
  9. R. ŠIMO͑N SAGTE : WER AUF DEM WEGE GEHT UND DAS GESETZ STUDIERT, SEIN STUDIUM ABER UNTERBRICHT UND SPRICHT: WIE SCHÖN IST DIESER BAUM, WIE SCHÖN IST DIESES ACKERFELD, DEM RECHNET DIE SCHRIFT ES AN, ALS HÄTTE ER SEIN LEBEN VERWIRKT.
  10. R. DOSTAJ B. JANNAJ SAGTE IM NAMEN R. MEÎRS: WER AUCH NUR EIN WORT VON SEINEM GESETZESSTUDIUM VERGISST, DEM RECHNET DIE SCHRIFT ES AN, ALS HÄTTE ER SEIN LEBEN VERWIRKT, DENN ES HEISST38Dewarim 4,9.nur hüte dich und nimm dich wohl in acht, daß du die Dinge, die du mit deinen Augen gesehen hast, nicht vergessest. MAN KÖNNTE GLAUBEN, SELBST WENN SEIN STUDIUM IHM ZU SCHWER WAR, SO HEISST ES:39Dewarim 4,9.und daß sie alle Tage deines Lebens nicht aus deinem Herzen weichen, ER HAT ALSO SEIN LEBEN NUR DANN VERWIRKT, WENN ER DASITZT UND SIE AUS SEINEM HERZEN SCHLÄGT.
  11. R. ḤANINA B. DOSA SAGTE: WESSEN SÜNDENSCHEU SEINER WEISHEIT VORANGEHT, DESSEN WEISHEIT HAT BESTAND, UND WESSEN WEISHEIT SEINER SUNDENSCHEU VORANGEHT, DESSEN WEISHEIT HAT KEINEN BESTAND.
  12. ER SAGTE FERNER: WESSEN [GUTE] WERKE MEHR SIND ALS SEINE WEISHEIT, DESSEN WEISHEIT HAT BESTAND, UND WESSEN WEISHEIT MEHR IST ALS SEINE [GUTEN] WERKE, DESSEN WEISHEIT HAT KEINEN BESTAND.
  13. ER PFLEGTE ZU SAGEN : AN WEM MENSCHEN WOHLGEFALLEN FINDEN, FINDET AUCH GOTT WOHLGEFALLEN, UND AN WEM MENSCHEN KEIN WOHLGEFALLEN FINDEN, FINDET AUCH GOTT KEIN WOHLGEFALLEN.
  14. R. DOSA B. ARCHINOS SAGTE : DER MORGENSCHLAF, DER MITTAGSWEIN, DAS GEPLAUDER MIT KLNDERN UND DER AUFENTHALT IN ZÜSAMMENKUNFTSORTEN DER MENSCHEN AUS DEM GEMEINEN VOLKE BRINGEN DEN MENSCHEN AUS DER WELT.
  15. R. ELEA͑ZAR AUS MODAI͑M SAGTE: WER DAS GEHEILIGTE40Die Šabbathe u. die Feste.ENTWEIHT, WER DIE FESTE41מועד (gekürzt v. חולו של מו׳) bezeichnet die Halbfeste.SCHÄNDET, WER DAS GESICHT SEINES NÄCHSTEN ÖFFENTLICH ERBLEICHEN MACHT, WER DAS BÜNDNIS UNSERES VATERS ABRAHAM42Darunter ist der Epispasmus zu verstehen, eine zur Zeit der Religionsverfolgung unter den Juden verbreitete Operation, um das Judentum zu verleugnen.ZER STÖRT, UND WER DAS GESETZ FALSCH43Cf. Syn. Blatt 99a.DEUTET, HAT, SELBST WENN TORA UND GUTE HANDLUNGEN IN SEINEM BESITZE SIND, KEINEN ANTEIL AN DER ZUKÜNFTIGEN WELT.
  16. R. JIŠMA͑ÉL SAGTE : SEI BEHEND GEGEN OBERE UND WILLIG GEGEN ÄLTERE44So nach Vermutung; der Text ist nicht ganz deutlich., UND NIMM JEDEN MENSCHEN FREUNDLICH AUF.
  17. R. A͑QIBA SAGTE : SCHERZ UND AUSGELASSENHEIT VERLEITEN DEN MENSCHEN ZUR UNSITTLICHKEIT. DIE ÜBERLIEFERUNG45Über die Schreibweise der Tora.IST EIN ZAUN FÜR DIE TORA, DIE ZEHNTABGABEN SIND EIN ZAUN FÜR DEN REICHTUM, GELÜBDE SIND EIN ZAUN FÜR DIE ENTHALTSAMKEIT, UND SCHWEIGEN IST EIN ZAUN FÜR DIE WEISHEIT.
  18. ER SAGTE FERNER: GELIEBT IST DER MENSCH, DENN ER IST IM EBENBILDE46Gottes; cf. Bereschit 1,27.ERSCHAFFEN WORDEN; AUS BESONDERER LIEBE IST IHM KUNDGETAN WORDEN, DASS ER IM EBENBILD ERSCHAFFEN WORDEN SEI, DENN ES HEISST:47Bereschit 9,6.im Ebenbilde Gottes machte er den Menschen. GELIEBT SIND DIE JISRAÉLITEN, DENN SIE HEISSEN KLNDER GOTTES; AUS BESONDERER LLEBE IST IHNEN KUND GETAN WORDEN, DASS SIE KLNDER GOTTES HEISSEN, DENN ES HEISST:48Dewarim 14,1.ihr seid Kinder des Herrn, eures Gottes. GELIEBT SIND DIE JISRAÉLITEN, DENN EIN KOSTBARES GERÄT IST IHNEN VERLIEHEN WORDEN; AUS BESONDERER LIEBE IST IHNEN KUND GETAN WORDEN, DASS IHNEN EIN KOSTBARES GERÄT VERLIEHEN WORDEN IST, DURCH DAS DIE WELT ERSCHAFFEN WURDE, DENN ES HEISST:49Mischlej 4,2.denn eine gute Belehrung habe ich euch gegeben, verlaßt meine Lehre nicht.
  19. ALLES WIRD BEOBACHTET UND DIE FREIE WAHL IST GEGEBEN. MIT GÜTE WIRD DIE WELT GERICHTET, ABER ALLES50Die Vergeltung.NACH DEM QUANTUM DER WERKE.
  20. ER SAGTE FERNER: ALLES WIRD GEGEN BÜRGSCHAFT GEGEBEN UND EIN NETZ IST ÜBER ALLES LEBENDE GEBREITET. DER LADEN IST OFFEN, DER KRÄMER BORGT, DAS BUCH IST AUFGESCHLAGEN UND DIE HAND SCHREIBT ; WER BORGEN WILL, MAG KOMMEN UND BORGEN. DLE SCHULDFORDERER GEHEN BESTÄNDIG, JEGLICHEN TAG, UMHER UND TREIBEN VOM MENSCHEN ZAHLUNG EIN, MAG ER WOLLEN, MAG ER NICHT WOLLEN, DENN SIE HABEN, WORAUF51Der Mensch ist in ihrer Hand u. gilt ihnen als Bürgschaft. Nach anderer Erklärung: sie haben, worauf sie sich stützen, nämlich die Eintragungen der Bücher. SIE SICH STÜTZEN. DER RECHTSPRUCH BERUHT AUF WAHRHEIT, UND ZUM MAHLE IST ALLES BEREIT.
  21. R. ELIE͑ZER B. A͑ZARJA SAGTE: OHNE TORA KEINE LEBENSART, UND OHNE LEBENSART KEINE TORA; OHNE WEISHEIT KEINE GOTTESFURCHT, UND OHNE GOTTESFURCHT KEINE WEISHEIT; OHNE EINSICHT KEIN WISSEN, UND OHNE WISSEN KEINE EINSICHT; OHNE MEHL52Lebensunterhalt.KEINE TORA UND OHNE TORA KEIN MEHL.
  22. ER SAGTE FERNER: WOMIT IST DER ZU VERGLEICHEN, DESSEN WEISHEIT BEDEUTENDER IST ALS SEINE TATEN? MLT EINEM BAÜME, DER VIELE ZWEIGE UND WENIG WURZELN HAT; EIN WIND KOMMT, SO ENTWURZELT ER IHN UND SCHLÄGT IHN UM (AUFS GESICHT), WIE ES HEISST53Jirmejahu 17,6.er ist wie ein einsamer Baum in der Steppe und sieht nicht, daß Gutes eintrifft, er wohnt an ausgedöRRTEN Stätten in der Wüste, in salzigem und unbewohntem Lande. WOMIT ABER IST DER ZU VERGLEICHEN, DESSEN TATEN BEDEUTENDER SIND ALS SEINE WEISHEIT? MIT EINEM BAUME, DER WENIG ZWEIGE UND VIELE WURZELN HAT; MÖGEN AUCH ALLE WINDE DER WELT KOMMEN UND IHN ANWEHEN, SO RÜHREN SIE IHN DENNOCH NICHT VON SEINER STELLE, WIE ES HEISST:54Jirmejahu 17,8.er ist wie ein Baum, der am Wasser gepflanzt ist und seine Wurzeln nach dem Bache hinstreckt, der nicht merkt, wenn Hitze kommt, dessen Laub frischgrün bleibt, der auch in dürren Jahren unbesorgt ist und nicht ablôßt, Früchte zu tragen.
  23. R. ELIE͑ZER B. ḤASMA SAGTE: DIE [VORSCHRIFTEN ÜBER] VOGELNESTER55Die Vorschriften über das Geflügelopfer.UND MENSTRUATIONSBEGINN56Komplizierte Lehren dieses Gesetz betreffend.SIND EIGENTLICHE BESTANDTEILE DER LEHRE; ASTRONOMIE57Wörtl. Die Sonnenwenden od. Jahreszeiten, eigentl. Kalenderkunde.UND GEOMETRIE58Der T. gebraucht dieses W. für Mathematik.SIND NUR ZUKOST ZUR WEISHEIT.

VIERTER ABSCHNITT

  1. BEN ZOMA SAGTE: WER IST WEISE? DER VON JEDEM MENSCHEN LERNT, DENN ES HEISST:59Tehillim 119,99.von allen, die mich belehrten, bin ich weise geworden. WER IST EIN HELD? DER SEINEN TRIEB ÜBERWINDET, DENN ES HEISST:60Mischlej 16,32.besser ist ein Langmütiger als ein Held, und wer sein Gemüt beherrscht, als ein Stôdteeroberer. WER IST REICH? DER MIT SEINEM TEILE ZUFRIEDEN IST, DENN ES HEISST: 61Tehillim 128,12.wenn du deiner Hände Arbeit genießest, Heil dir, du hast es gut. Heil dir, AUF DIESER WELT; du hast es gut, IN DER ZUKÜNFTIGEN WELT. WER IST GEEHRT? DER DIE MENSCHEN EHRT, DENN ES HEISST: 62## B. Schmuel 2,30,wer mich ehrt, den ehre ich, aber wer mich verachtet, soll in Schande geraten.
  2. BENZAJ SAGTE : LAUFE ZU EINER GERINGEN GOTTGEFÄLLIGEN HANDLUNG WIE ZU EINER WICHTIGEN, UND FLIEHE DIE ÜBERTRETUNG; DENN EINE GOTTGEFÄLLIGE HANDLUNG ZIEHT EINE ANDERE GOTTGEFÄLLIGE HANDLUNG NACH SICH, UND EINE ÜBERTRETUNG ZIEHT EINE ANDERE ÜBERTRETUNG NACH SICH; DER LOHN EINER GOTTGEFÄLLIGEN HANDLUNG IST EINE GOTTGEFÄLLIGE HANDLUNG, UND DER LOHN EINER ÜBERTRETUNG IST EINE ÜBERTRETUNG.
  3. ER SAGTE FERNER: VERACHTE KEINEN MENSCHEN UND HALTE KEIN DING FÜR UNMÖGLICH, DENN ES GIBT KEINEN MENSCHEN, DER NICHT SEINE STUNDE HÄTTE, UND ES GIBT KEIN DING, DAS NICHT HÄTTE SEINEN PLATZ.
  4. R. LEVITAS AUS JABNE SAGTE : SEI ÜBERAUS DEMÜTIG, DENN MODER IST ES, WAS DER MENSCH ZU ERHOFFEN HAT.
  5. R. JOḤANAN B. BEROQA SAGTE: WER DEN NAMEN GOTTES HEIMLICH ENTWEIHT, AN DEM WIRD VERGELTUNGÖFFENTLICH GEÜBT; BEI DER ENTWEIHUNG DES GÖTTLICHEN NAMENS IST ES EINERLEI, OB SIE VERSEHENTLICH ERFOLGT IST ODER VORSÄTZLICH.
  6. R. JIŠMA͑ÉL SAGTE: WENN JEMAND LERNT, UM ZU LEHREN, SO LÄSST MAN IHM ZU LERNEN UND ZU LEHREN GELINGEN; UND WENN JEMAND LERNT, UM [DANACH] ZU HANDELN, SO LÄSST MAN IHM GELINGEN ZU LERNEN, ZU LEHREN, ZU BEOBACHTEN UND [DANACH] ZU HANDELN.
  7. R. QADOQ SAGTE : MACHE SIE63Die Gesetzeskunde. NICHT ZUR KRONE, DAMIT ZU PRANGEN, AUCH NICHT ZUM GRABSCHEITE, DAMIT ZU GRABEN. EBENSO SAGTE AUCH HILLEL: WER SICH DER KRONE BEDIENT, SCHWINDET HIN. DU LERNST ALSO: WER AUS DEN WORTEN DER TORA NUTZEN ZIEHT, NIMMT SEIN LEBEN AUS DER WELT.
  8. R. JOSE SAGTE : WER DIE TORA EHRT, IST SELBER BEI DEN MENSCHEN GEEHRT, UND WER DIE TORA ENTWÜRDIGT, IST SELBER BEI DEN MENSCHEN ENTWÜRDIGT.
  9. R. JIŠMA͑ÉL SAGTE : WER PROZESSE64Die Übersetzung Rechtsprechen ist weniger einleuchtend. MEIDET, SCHÜTTELT FEINDSCHAFT, RAUB UND MEINEID65Im engeren Sinne heißt שבועת שוא unnützer, vergeblicher Schwur; ausführl. Seb. Blatt 2a. VON SICH AB. WER HOCHFAHREND IST BEI DER RECHTSENTSCHEIDUNG, IST TÖRICHT, FREVELHAFT UND HOCHMÜTIG.
  10. ER SAGTE FERNER: URTEILE NICHT ALLEIN, DENN NUR DER EINZIGE VERMAG ALLEIN ZU URTEILEN; DRÄNGE AUCH DEINE MEINUNG NICHT AUF, DENN SIE66Die Mitrichter od. die Prozeßführenden. DÜRFEN ES, DU ABER NICHT.
  11. R. JONATHAN SAGTE : WER DIE TORA HÄLT AUS ARMUT, WIRD SIE SPÄTER HALTEN AUS REICHTUM, UND WER DIE TORA UNTERLÄSST AUS REICHTUM, WIRD SIE SPÄTER UNTERLASSEN AUS ARMUT.
  12. R. MEÎR SAGTE: BESCHRÄNKE DEIN GEWERBE UND REFASSE DICH MIT DER TORA. SEI DEMÜTIG GEGEN JEDERMANN. HAST DU DIE TORA VERNACHLÄSSIGT, SO SIND ES DER VERNACHLÄSSIGUNGEN67Wahrscheinl. Widersacher. VIELE, DIE WIDER DICH; HAST DU DICH ABER MIT DER TORA ABGEMÜHT, SO IST ES EIN REICHER LOHN, DER DIR ZUTEIL WIRD.
  13. R. ELIE͑ZER B. JA͑QOB SAGTE: WER EIN GEBOT AUSÜBT, ERWIRBT SICH EINEN FÜRSPRECHER; WER EINE ÜBERTRETUNG BEGEHT, ERWIRBT SICH EINEN ANKLÄGER. BUSSFERTIGKEIT UND GUTE HANDLUNGEN SIND EIN SCHILD GEGEN DAS STRAFGERICHT.
  14. R. JOḤANAN DER SANDALENMACHER SAGTE: EINE VEREINIGUNG, DIE UM DES HIMMELS WILLEN, WIRD FÜRDER BESTEHEN, DIE ABER NICHT UM DES HIMMELS WILLEN, WIRD FÜRDER NICHT BESTEHEN.
  15. R. ELEA͑ZAR B. ŠAMUA͑ SAGTE: DIE EHRE DEINES SCHÜLERS SEI DIR EBENSO LIEB WIE DEINE EIGENE, DIE EHRE DEINES KOLLEGEN GLEICHE DER EHRFURCHT VOR DEINEM LEHRER, UND DIE EHRFURCHT VOR DEINEM LEHRER GLEICHE DER EHRFURCHT VOR DEM HIMMEL.
  16. R. JEHUDA SAGTE: SEI VORSICHTIG BEI DER LEHRE, DENN BEI DER LEHRE WIRD AUS DEM VERSEHEN EINE VORSÄTZLICHKEIT.
  17. R. ŠIMO͑N SAGTE: ES GIBT DREI KRONEN : DIE KRONE DER TORA, DIE KRONE DES PRIESTERTUMS UND DIE KRONE DES KÖNIGTUMS; ABER DIE KRONE DES GUTEN NAMENS ÜBERTRIFFT SIE ALLE.
  18. R. NEHORAJ SAGTE : WANDRE AUS NACH EINER STÄTTE DER TORA, UND SAGE NICHT, SIE WERDE ZU DIR KOMMEN, ODER SIE WERDE DIR DURCH DEINE NÄCHSTEN ERHALTEN BLEIBEN; AUCH STÜTZE DICH NICHT AUF DEINE EINSICHT.
  19. R. JANNAJ SAGTE : WIR KENNEN NICHT68Dh. wir vermögen dies nicht zu erklären; viell. aber: wir vermögen nichts dagegen.DIE BEHAGLICHKEIT DER FREVLER, AUCH NICHT DIE LEIDEN DER FROMMEN.
  20. R. MATHJA B. ḤEREŠ SAGTE: KOMME JEDERMANN MIT EINEM GRUSSE ZUVOR. SEI EIN SCHWANZ BEI DEN LÖWEN UND NICHT EIN HAUPT BEI DEN FÜCHSEN.
  21. R. JA͑QOB SAGTE : DIESE WELT IST WIE EIN VORZIMMER FÜR DIE ZUKÜNFTIGE WELT; RÜSTE DICH IM VORZIMMER, DAMIT DU EINLASS FINDEST IN DEN SAAL.
  22. ER SAGTE FERNER: BESSER EINE STUNDE IN BUSSFERTIGKEIT UND GUTEN WERKEN ALS DAS GANZE LEBEN DER ZUKÜNFTIGEN WELT, UND BESSER EINE STÜNDE DER SELIGKEIT IN DER ZUKÜNFTIGEN WELT ALS ALLES LEBEN DIESER WELT.
  23. R. ŠIMO͑N B. ELEA͑ZAR SAGTE : BESCHWICHTIGE DEINEN NÄCHSTEN NICHT IM AUGENBLICKE SEINES ZORNES; TRÖSTE IHN NICHT, SOLANGE SEIN TOTER VOR IHM LIEGT; LÖSE IHM NICHT DAS GELÜBDE BEI SEINEM GELOBEN; UND SUCHE IHN NICHT ZU SEHEN IN DER STUNDE SEINES VERDERBENS69Um ihn zurechtzuweisen. קלקלה heißt niemals Erniedrigung, sondern Sünde, besonders Unzucht; der Sinn dieses Satzes geht auch aus dem Zusammenhange hervor..
  24. ŠEMUÉL DER KLEINE SAGTE:70Mischlej 24,17,18.wenn dein Feind fällt, freue dich nicht, und wenn er strauchelt, frohlocke dein Herz nicht, daß nicht der Herr es sehe und Mißfallen empfinde und seinen Zorn von ihm wende.
  25. ELIŠA͑ B. ABUJA SAGTE : LERNT MAN IN DER JUGEND, SO IST ES EBENSO, ALS SCHRIEBE MAN MIT TINTE AUF NEUES PAPIER; LERNT MAN ABER IM ALTER, SO IST ES EBENSO, ALS SCHRIEBE MAN MIT TINTE AUF VERWISCHTES PAPIER.
  26. R. JOSE B. JEHUDA AUS KEPHAR BABLI SAGTE : LERNT MAN VON KINDERN, SO IST ES EBENSO, ALS ASSE MAN UNREIFE TRAUBEN ODER TRÄNKE MAN WEIN AUS DER KELTER; LERNT MAN ABER VON ERWACHSENEN, SO IST ES EBENSO, ALS ÄSSE MAN REIFE TRAUBEN ODER TRÄNKE MAN ALTEN WEIN.
  27. RABBI SAGTE : SIEH NICHT AUF DEN KRUG, SONDERN AUF DAS, WAS DARINNEN; MANCHER NEUE KRUG IST VOLL MIT ALTEM [WEINE], MANCHER ALTE ABER ENTHÄLT NICHT EINMAL NEUEN.
  28. R. ELEA͑ZAR HA-QAPPAR SAGTE: NEID, WOLLUST UND EHRGEIZ BRINGEN DEN MENSCHEN AUS DER WELT.
  29. ER SAGTE FERNER: DIE GEBORENEN SIND BESTIMMT ZU STERBEN, DIE VERSTORBENEN AUFZULEBEN, UND DIE AUFLEBENDEN GERICHTET ZU WERDEN. MAN ERFAHRE, MAN TUE KUND UND MAN SEI SICH BEWUSST: ER IST GOTT, ER IST DER BILDNER UND ER IST DER SCHÖPFER; ER IST DER BEOBACHTER, ER IST DER RICHTER, ER IST DER ZEUGE UND ER IST KLÄGER; UND ER WIRD DEREINST RICHTEN! GEPRIESEN SEI ER, VOR DEM ES KEIN UNRECHT GIBT UND KEIN VERGESSEN UND KEIN ANSEHEN DER PERSON UND KEINE BESTECHUNG, DENN ALLES IST SEIN. WISSE FERNER, DASS ALLES NACH RECHNUNG GEHT, UND NICHT BERUHIGE DICH DEIN TRIEB, DASS DIE GRUFT EINE ZÜFLUCHTSTÄTTE FÜR DICH SEIJ GEGEN DEINEN WILLEN BIST DU ERSCHAFFEN WORDEN, GEGEN DEINEN WILLEN71Die Tosaphot Ket. Blatt 30a zitieren ע״ך חי nach ע״ך מת, wonach zu übersetzen: wirst du auferstehen.LEBST DU, GEGEN DEINEN WILLEN WIRST DU STERBEN, UND GEGEN DEINEN WILLEN WIRST DU DEREINST RECHEN SCHAFT ABLEGEN UND RECHNUNG VOR DEM KÖNIGE DER KÖNIGE, DEM HEILIGEN, GEPRIESEN SEI ER.

FÜNFTER ABSCHNITT

  1. DURCH ZEHN AUSSPRÜCHE72Die Worte ‘er sprach’ werden in der Schöpfungsgeschichte (Bereschit Kap. 1) 10 mal wiederholt; cf. Meg. Blatt 21b. IST DIE WELT ERSCHAFFEN WORDEN. WAS WILL DIES LEHREN, SIE KÖNNTE AUCH DURCH EINEN EINZIGEN AUSSPRUCH ERSCHAFFEN WORDEN SEIN? UM DIE FREVLER, DIE DIE WELT VERDERBEN, DIE DURCH ZEHN AUSSPRÜCHE ERSCHAFFEN WORDEN IST, UM SO STRENGER ZU BESTRAFEN, UND UM DEN FROMMEN, DIE DIE WELT ERHALTEN, DIE DURCH ZEHN AUSSPRÜCHE ERSCHAFFEN WORDEN IST, EINEN UM SO REICHEREN LOHN ZU GEWÄHREN.
  2. ZEHN GENERATIONEN SIND VON ADAM BIS NOAH73Cf. 1. Diwrej hajamim 1,1.; DIES BEKUNDET, WELCHE LANGMUT ER WALTEN LÄSST: ALL DIESE GENERATIONEN FUHREN FORT, IHN ZU ERZÜRNEN, DANN ERST BRACHTE ER ÜBER SIE DAS WASSER DER SINTFLUT.
  3. ZEHN GENERATIONEN SIND VON NOAḤ BIS ABRAHAM74Cf. ib. V. 17ff.; DIES BEKUNDET, WELCHE LANGMUT ER WALTEN LÄSST: ALL DIESE GENERATIONEN FUHREN FORT, IHN ZU ERZÜRNEN, DANN ERST KAM UNSER VATER ABRAHAM UND ERHIELT DEN FÜR SIE ALLE BESTIMMTEN LOHN75Den sie alle erhalten haben würden..
  4. DURCH ZEHN PRÜFUNGEN WURDE UNSER VATER ABRAHAM ERPROBT, UND ER BESTAND SIE ALLE; DIES BEKUNDET, WIE GROSS DIE BELIEBTHEIT UNSERES VATERS ABRAHAM WAR.
  5. ZEHN WUNDER GESCHAHEN UNSEREN VORFAHREN IN MIÇRAJIM UND ZEHN AM MEERE.
  6. DURCH ZEHN VERSUCHUNGEN VERSUCHTEN UNSERE VORFAHREN GOTT IN DER WÜSTE, DENN ES HEISST:76Num, 14,22.sie versuchten mich nun zehnmal und hörten nicht auf meine Stimme.
  7. ZEHN WUNDER GESCHAHEN UNSEREN VORFAHREN IM TEMPEL: NIE HAT EINE FRAU DURCH DEN GERUCH DES HEILIGEN FLEISCHES77Der Geruch reizte den Appetit, jedoch durfte man davon nicht essen. FEHLGEBOREN; NIE WURDE DAS HEILIGE FLEISCH ÜBELRIECHEND; NIE WURDE EINE FLIEGE IM SCHLACHTHAUSE BEMERKT; NIE WIDERFUHR DEM HOCHPRIESTER SAMENERGUSS AM VERSÖHNUNGSTAGE; NIE HAT DER REGEN DAS FEUER DES ALTARHOLZSTOSSES AUSGELÖSCHT; NIE HAT DER WIND DIE RAUCHSÄULE78Auf dem Altar; cf. Jom. Blatt 21b. BESIEGT; NIE HAT SICH BEI DER SCHWINGEGARBE79Cf. Wajikra 23,10 ff., DEN ZWEI BROTEN80Cf. ib. V. 18 ff. UND DEN SCHAUBROTEN81Cf. Schemot 25,30.UNTAUGLICHKEIT EREIGNET; SIE STANDEN GEDRÄNGT82Beim Gottesdienste im Tempel.UND WARFEN SICH GERÄUMIG NIEDER; NIE HAT EINE SCHLANGE ODER EIN SKORPION IN JERUŠALEM JEMAND ZU SCHADEN GEBRACHT; UND NIE SAGTE JEMAND ZU SEINEM NÄCHSTEN, IHM SEI JERUŠALEM ZU ÜBERFÜLLT, UM DA ZU ÜBERNACHTEN.
  8. ZEHN DINGE SIND AM VORABEND DES ŠABBATHS IN DER DÄMMERUNG83Die hier aufgezählten Wunder sollen also nicht mit dem von Gott festgelegten Naturgesetze in Widerspruch stehen, da sie ebenfalls zum Schöpfungswerke gehören. ERSCHAFFEN WORDEN, UND ZWAR: DER SCHLUND DER ERDE84Der später die Rotte Qoraḥs verschlang; cf. Bamidbar 16,32 ff., DIE ÖFFNUNG DES BRUNNENS85Der Fels, aus dem Moše Wasser hervorbrachte; cf. Bamidbar 20,7 ff., DAS MAUL DER ESELIN86Bilea͑ms; cf. Bamidbar 22,28., DER REGENBOGEN87Der vor der Sintflut nicht vorhanden war; cf. Bereschit 9,13., DAS MANNA88Cf. Schemot 16,4 ff., DER STAB89Mošes, mit dem er die Wunder vollbrachte; cf. Schemot Kap. 4., DER ŠAMIR90Zur Bearbeitung der Edelsteine für das Brustschild Ahrons; vgl. Bd. II S. 469 Anm. 78., DIE SCHRIFT91Die Form der Buchstaben auf den Bundestafeln., DIE INSCHRIFT92Die Art, wie die Buchstaben in die Tafeln eingegraben waren; cf. Meg. Blatt 2b.UND DIE BUNDESTAFELN. MANCHE SAGEN, AUCH DIE DÄMONEN, DAS GRAB MOŠES UND DER WIDDER UNSERES VATERS ABRAHAM93Cf. Bereschit 22,13.. MANCHE SAGEN, AUCH DIE ZANGE KANN NUR MIT EINER ZANGE GEFERTIGT WERDEN94Die erste Zange kann nur durch Gott erschaffen worden sein..
  9. SIEBEN DINGE SIND DEM TÖLPEL EIGEN UND SIEBEN DINGE DEM WEISEN. DER WEISE REDET NICHT VOR DEM, DER IHM AN WEISHEIT UND ZAHL95Viell, der Jahre; vgl. S. 406 Anm. 13. ÜBERLEGEN IST; ER FÄLLT NICHT SEINEM NÄCHSTEN INS WORT; ER ÜBERSTÜRZT SICH NICHT MIT SEINER ANTWORT; ER FRAGT ZUR SACHE UND ANTWORTET NACH GEBÜHR; ER SPRICHT VOM ERSTEHEN ZUERST UND VOM LETZTEREN ZULETZT; WEISS ER ETWAS NICHT, SO SAGT ER, ER WISSE ES NICHT; ER GESTEHT DIE WAHRHEIT EIN. DAS ENTGEGENGESETZTE BEIM TÖLPEL.
  10. SIEBEN VERSCHIEDENE STRAFGERICHTE KOMMEN ÜBER DIE WELT WEGEN SIEBEN SCHWERWIEGENDER ÜBERTRETUNGEN. WENN MANCHE DEN ZEHNTEN ENTRICHTEN UND MANCHE IHN NICHT ENTRICHTEN, SO KOMMT EINE HUNGERSNOT DURCH DIE DÜRRE; MANCHE HUNGERN UND MANCHE SIND SATT. ENTRICHTET NIEMAND DEN ZEHNTEN, SO KOMMT EINE HUNGERSNOT DURCH VERWIRRUNG UND DURCH DÜRRE. ENTRICHTET MAN DIE TEIGHEBE NICHT, SO KOMMT EINE HUNGERSNOT DER VOLLSTÄNDIGEN VERNICHTUNG. SEUCHE KOMMT ÜBER DIE WELT WEGEN DER96Dh. wegen der Sünden, worauf diese gesetzt sind.IN DER TORA GENANNTEN TODESSTRAFEN97Durch himmlische Fügung u. nicht durch gerichtliche Aburteilung; nach anderer Erklärung, die Syn. Blatt 49b. aufgezählten gerichtlichen Todesarten., [DEREN VOLLSTRECKUNG] DEM GERICHTE NICHT ÜBERWIESEN WORDEN98Nach der 2. Erklärung, aus formalen Gründen.IST, UND WEGEN DER FRÜCHTE DES SIEBENTJAHRES99Wenn die bezüglichen Gesetze übertreten werden.. DAS SCHWERT KOMMT ÜBER DIE WELT WEGEN DER RECHTSQUÄLEREI100Vgl. Bd. VIII S. 597 Anm. 87., DER RECHTSBEUGUNG UND WEGEN DERER, DIE DIE TORA FALSCH DEUTEN. WILDES GETIER KOMMT ÜBER DIE WELT WEGEN DER FALSCHEN101Vgl. S. 675 Anm. 7.SCHWÜRE UND WEGEN DER ENTWEIHUNG DES [GÖTTLICHEN] NAMENS. VERBANNUNG KOMMT ÜBER DIE WELT WEGEN GÖTZENDIENSTES, UNZUCHT, BLUTVERGIESSENS UND WEGEN [UNTERLASSUNG DES GESETZES ÜBER DAS] ERLASSJAHR.
  11. AN VIER ZEITABSCHNITTEN NIMMT DIE SEUCHE ÜBERHAND: IM VIERTEN102Des Septenniums. JAHRE, IM SIEBENTEN103Des Septenniums.JAHRE, NACH ABLAUF DES SIEBENTJAHRES104Im ersten des folgenden Septenniums.UND AM AUSGANG DES [HÜTTEN]FESTES ALLJÄHRLICH. IM VIERTEN JAHR, WEGEN DES ARMENZEHNTEN DES DRITTEN105Cf. Dewarim 14,28., IM SIEBENTEN, WEGEN DES ARMENZEHNTEN DES SECHSTEN106Wenn sie nicht entrichtet werden., NACH ABLAUF DES SIEBENTJAHRES, WEGEN DER FRÜCHTE DES SIEBENTJAHRES107Wenn das Schemot 23,11 vorgeschriebene Gesetz nicht beobachtet wird., UND AM AÜSGANGE DES[HÜTTEN]FESTES ALLJÄHRLICH, WEGEN DER BERAUBUNG DER ARMENABGABEN108Bei der Ernte (Nachlese, Vergessenes)..
  12. VIER GESINNUNGEN GIBT ES BEI DEN MENSCHEN: MEINES IST MEIN UND DEINES IST DEIN: EINE DURCHSCHNITTLICHE GESINNUNG, UND WIE MANCHE SAGEN, EINE SEDOMITISCHE GESINNUNG109Als solche gilt die Verweigerung einer müheu. kostenlosen Gefälligkeit.; MEINES IST DEIN UND DEINES IST MEIN: EIN MENSCH AUS DEM GEMEINEN VOLKE110Der das Eigentumsrecht nicht kennt.; MEINES IST DEIN UND DEINES IST DEIN: EIN FROMMER; MEINES IST MEIN UND DEINES IST MEIN: EIN BÖSEWICHT.
  13. VIER GEMÜTSARTEN GIBT ES: LEICHT ZU ERZÜRNEN UND LEICHT ZU BESÄNFTIGEN: DER SCHADEN WIEGT DEN GEWINN AUF; SCHWER ZU ERZÜRNEN UND SCHWER ZU BESÄNFTIGEN: DER GEWINN WIEGT DEN SCHADEN AUF; SCHWER ZU ERZÜRNEN UND LEICHT ZU BESÄNFTIGEN: EIN FROMMER; LEICHT ZU ERZÜRNEN UND SCHWER ZU BESÄNFTIGEN: EIN BÖSE WICHT.
  14. VIER EIGENSCHAFTEN SIND BEI DEN JÜNGERN ZU FINDEN: SCHNELL AUFFASSEN UND SCHNELL VERGESSEN: DER SCHADEN WIEGT DEN GEWINN AUF; SCHWER AUFFASSEN UND SCHWER VERGESSEN: DER GEWINN WIEGT DEN SCHADEN AUF; LEICHT AUFFASSEN UND SCHWER VERGESSEN: EIN WEISER; SCHWER AUFFASSEN UND LEICHT VERGESSEN: EIN SCHLECHTES LOS.
  15. VIER CHARAKTERE GIBT ES BEI DEN ALMOSENSPENDERN: MANCHER GIBT, WÜNSCHT ABER NICHT, DASS ANDERE GEBEN: ER GEIZT MIT FREMDEM; MANCHER WÜNSCHT, DASS ANDERE GEBEN, GIBT ABER SELBER NICHT: ER GEIZT MIT SEINEM; MANCHER GIBT SELBER UND WÜNSCHT, DASS ANDERE GEBEN: EIN FROMMER; MANCHER GIBT SELBER NICHT UND WÜNSCHT AUCH NICHT, DASS ANDERE GEBEN: EIN BÖSEWICHT.
  16. VIER KLASSEN GIBT ES BEI DEN BESUCHERN DES LEHRHAUSES : MANCHER GEHT HIN UND HANDELT NICHT DANACH: ER HAT DAS VERDIENST DES HINGEHENS; MANCHER HANDELT DANACH, UND GEHT NICHT HIN: ER HAT DAS VERDIENST DES HANDELNS; MANCHER GEHT HIN UND HANDELT DANACH: EIN FROMMER; MANCHER GEHT NICHT HIN UND HANDELT NICHT DANACH: EIN BÖSEWICHT.
  17. VIER EIGENSCHAFTEN GIBT ES BEI DENEN, DIE VOR DEN GELEHRTEN SITZEN111Die vorgeschrittener sind als die Jünger, od. Schüler (תלמידים), von welchen die Mišna 14 spricht; hei jenen handelt es sich lediglich um das Erfassen u. Vergessen, bei diesen dagegen um das tiefere Eindringen in das Thema des Studiums.: SCHWAMM, TRICHTER, SEIHER UND SCHWINGE. EIN SCHWAMM, DER ALLES AUFSAUGT; EIN TRICHTER, DER AN DER EINEN STELLE AUFNIMMT UND AN DER ANDEREN STELLE AUSFLIESSEN LÄSST; EIN SEIHER, DER DEN WEIN AUSFLIESSEN LÄSST UND DIE HEFE BEHÄLT; EINE SCHWINGE, DIE DAS STAUBMEHL FAHREN LÄSST UND DAS KRAFTMEHL BEHÄLT.
  18. JEDE LIEBE, DIE VON ETWAS ABHÄNGT, HÖRT AUF, SOBALD DAS ETWAS AUFHÖRT; DIE ABER NICHT VON ETWAS ABHÄNGT, HÖRT NIEMALS AUF. WELCHES IST BEISPIELSWEISE EINE LIEBE, DIE VON ETWAS ABHÄNGT? DIE LIEBE VON AMNON UND TAMAR112Cf. 2. B. Schmuel 13,1ff.. UND DIE NICHT VON ETWAS ABHÄNGT? DIE LIEBE VON DAVID UND JEHONATHAN113Cf. 1. B. Schmuel 19,1ff..
  19. JEDER STREIT, DER UM DES HIMMELS WILLEN GEFÜHRT WIRD, HAT BLEIBENDEN ERFOLG; DER NICHT UM DES HIMMELS WILLEN GEFÜHRT WIRD, HAT KEINEN BLEIBENDEN ERFOLG. WELCHES IST BEISPIELSWEISE EIN STREIT UM DES HIMMELS WILLEN? DER STREIT ZWISCHEN HILLEL UND ŠAMMAJ. NICHT UM DES HIMMELS WILLEN? DER STREIT QORAḤS UND SEINER GANZEN ROTTE.
  20. WER DAS PUBLIKUM ZU VERDIENSTLICHEN HANDLUNGEN FÜHRT, DEM BLEIBT DIE SÜNDE FERN, WER ABER DAS PÜBLIKUM ZUR SÜNDE VERLEITET, DEM LÄSST MAN NICHT GELINGEN, BUSSE ZU TUN. MOŠE WAR SELBST VERDIENSTVOLL UND FÜHRTE DAS PÜBLIKUM ZU VERDIENSTLICHEN HANDLUNGEN, DAHER WIRD DAS VERDIENST DER MENGE IHM BEIGELEGT, WIE ES HEISST:114Dewarim 33,21.die Gerechtigkeit des Herrn hat er geübt, und seine Rechte in Gemeinschaft mit Jisraél. JEROBEA͑M SÜNDIGTE UND VERFÜHRTE DIE MENGE, DAHER WIRD DIE SÜNDE DER MENGE IHM BEIGELEGT, WIE ES HEISST:115iReg, 15,30,wegen der Sünden Jerobea͑ms, des Sohnes> NebaṬts, die er verübt, und zu welchen er Jisraél verleitet hat.
  21. WER DIE DREI FOLGENDEN EIGENSCHAFTEN HAT, IST VON DEN SCHÜLERN UNSERES VATERS ABRAHAM, UND WER ANDERE DREI EIGENSCHAFTEN HAT, IST VON DEN SCHÜLERN DES RUCHLOSEN BLLEAM. ELN GUTES AÜGE, BESCHEIDENES GEMÜT UND DEMUTIGER SLNN [KENNZEICHNEN] DIE SCHÜLER ABRAHAMS; EIN BÖSES AUGE, HOCHFAHRENDES GEMÜT UND EIN HOCHFAHRENDER SINN [KENNZEICHNEN] DIE SCHÜLER DES RUCHLOSEN BILE IM. WELCHEN UNTERSCHIED GIBT ES ZWISCHEN DEN SCHÜLERN UNSERES VATERS ABRAHAM UND DEN SCHÜLERN DES RUCHLOSEN BILEA͑M? DIE SCHÜLER UNSERES VATERS ABRAHAM GENIESSEN AUF DIESER WELT UND ERBEN DIE ZUKÜNFTIGE WELT, DENN ES HEISST:116Mischlej 8,21.daß ich diejenigen, die mich lieb haben, Besitztum erben lasse und ihre Schatzkammern fülle; ABER DIE SCHÜLER DES RUCHLOSEN BILEA͑M ERBEN DAS FEGEFEUER UND SINKEN IN DIE GRUBE DER UNTERWELT, DENN ES HEISST:117Tehillim 55,24.du aber, o Gott, wirst sie in die tiefste Grube hinabstürzen; Menschen von Blutgier und Falsch werden ihre Tage nicht auf die Hälfte bringen, ich aber vertraue auf dich.
  22. JEHUDA B.TEMA SAGTE: SEI MUTIG WIE EIN LEOPARD, BEHEND WIE EIN ADLER, SCHNELL WIE EIN HIRSCH UND HELDHAFT WIE EIN LÖWE, DEN WILLEN DEINES VATERS IM HIMMEL ZU VOLLBRINGEN.
  23. ER SAGTE FERNER: DER FRECHLING FÜR DAS FEGEFEUER UND DER SCHÜCHTERNE FÜR DAS PARADIES. ES SEI DIR WOHLGEFÄLLIG, O HERR, UNSER GOTT, DASS IN BÄLDE, IN UNSEREN TAGEN, DEINE STADT ERBAUT WERDE, UND LASS UNS DEINER LEHRE TEILHAFTIG WERDEN118Dieser Satz scheint eine Schlußformel des Traktates zu sein..
  24. ER SAGTE FERNER: MIT FÜNF JAHREN FÜR [DAS STUDIUM DER] SCHRIFT, MIT ZEHN FÜR [DAS STUDIUM DER] MIŠNA, MIT DREIZEHN FÜR [DIE PFLICHT DER] GESETZESÜBUNG, MIT FÜNFZEHN FÜR [DAS STUDIUM DES] TALMUD, MIT ACHTZEHN FÜR DIE HEIRAT, MIT ZWANZIG FÜR DAS STREBEN119Für die Wahl eines Berufes., MIT DREISSIG VOLLKRAFT, MIT VIERZIG ELNSICHT, MIT FÜNFZIG RATVERMÖGEN120Man kann sich nicht mehr aktiv an allen Zweigen des Staatslebens beteiligen., MIT SECHZIG DAS ALTER, MIT SIEBZIG DAS GREISENALTER, MIT ACHTZIG DAS HOHE ALTER121Wörtl. das Starke, das Hohe, mit Anlehnung an Tehillim 90,10., MIT NEUNZIG GEBÜCKT122]Nach mancher Erkl. שוח Grube, man geht der Grube entgegen., MIT HUNDERT IST MAN WIE TOT UND DER WELT ENTZOGEN.
  25. BEN BAG BAG SAGTE: WENDE UND WÜHLE IN IHR123In der Tora., DENN IN IHR IST ALLES; SCHAUE IN SIE UND WERDE IN IHR ALT UND VERBRAUCHT, UND WEICHE NICHT VON IHR, DENN ES GIBT NICHTS BESSERES ALS SIE.
  26. BEN HE HE SAGTE: DER MÜHE ENTSPRICHT DER LOHN.

SECHSTER ABSCHNITT

DIE124Dieser Abschnitt, mit dem besonderen Namen פרק קנין תורח (von der Aneignung der Gesetzeskunde), auch als פרק רבי מאיר bezeichnet, gehört, wie schon die Einleitung besagt, nicht zum Mišnakanon, gleichwohl befindet er sich in allen, bei dieser Ausgabe benutzten Texten. WEISEN LEHRTEN IN DER SPRACHE DER MIŠNA. GEPRIESEN SEI ER, DER SIE UND IHRE MLŠNA [LEHRE] ERWÄHLT HAT.

  1. R. MEÍR SAGTE: WER SICH MIT DER TORA UM IHRER SELBST WILLEN BEFASST, DEM SIND VIELE DINGE BESCHIEDEN; UND NOCH MEHR, ER IST WÜRDIG, DASS DIE GANZE WELT NUR SEINETWEGEN BESTEHE. ER HEISST FREUND UND LIEBLING, ER LIEBT GOTT, UND LIEBT DIE MENSCHEN, ER ERFREUT GOTT UND ERFREUT DIE MENSCHEN. SIE BEKLEIDET IHNMIT SANFTMUT UND GOTTESFURCHT UND BEFÄHIGT IHN, GERECHT, FROMM, RECHTSCHAFFEN UND TREU ZU SEIN; SIE HÄLT IHN FERN VON DER SÜNDE UND FÜHRT IHN DEM VERDIENSTE ZU; UND DURCH IHN GEWINNEN RAT UND BELEHRUNG, EINSICHT UND KRAFT, DENN ES HEISST:125Mischlej 8.14.mein ist Rat und Belehrung, ich bin Einsicht, mein ist Stärke. SIE GEWÄHRT IHM FERNER KÖNIGTUM, HERRSCHAFT UND ERFORSCHUNG DES RECHTES, UND MAN OFFENBART IHM DIE GEHEIMNISSE DER TORA. ER WIRD WIE EINE NIE VERSIEGENDE QUELLE UND WIE EIN FORTWÄHREND WACHSENDER STROM. ER SEI BESCHEIDEN, LANGMÜTIG UND NACHSICHTIG, WENN ER GEKRÄNKT WIRD. SIE ERHEBTIHN ÜBER ALLE WESEN.
  2. R. JEHOŠUA͑ B. LEVI SAGTE : TAG FÜR TAG ERTÖNT EINE HALLSTIMME VOM BERGEOREB126An dem das Gesetz verliehen wurde. UND RUFT UND SPRICHT: WEHE DEN MENSCHEN OB DER KRÄNKUNG DER TORA. WER SICH NICHT MIT DER TORA BEFASST, HEISST EIN VERWIESENER, DENN ES HEISST: 127Mischlej 11,22.wie ein goldener Ring am Rüssel eines Schweines, so eine schöne Frau, die nicht von Schicklichkeit weiß128Wie dies aus dem Schriftverse gedeutet wird, ist nicht recht klar; viell, wird in den Worten נזם זהב באף das W. נזוף gefunden. In den Parallelstellen fehlt dieses Zitat.. FERNER HEISST ES:129Schemot 32,16.es waren die Tafeln ein Werk Gottes und die Schrift eine Gottesschrift, eingegraben [ḥaruth] auf die Tafeln, UND MAN LESE NICHT ḥaruth, sondern ḥieruth [FREIHEIT], DENN EIN FREIER IST NUR DER, DER SICH MIT DER TORA BEFASST. WER SICH MIT DER TORA BEFASST, STEIGT AUCH IN DIE HÖHE, DENN ES HEISST: 130Bamidbar 21,19.vom Geschenke zum Gotteserbe und vom Gotleserbe zu den Höhen131Wörtl. Übersetzung der in diesem Verse genannten Ortsnamen..
  3. WER VON SEINEM NÄCHSTEN NUR EINEN ABSCHNITT, EINEN LEHRSATZ, EINEN SCHRIFTVERS ODER AUCH NUR EINEN BUCHSTABEN LERNT, MUSS IHM EHRUNG ERWEISEN, DENN SO FINDEN WIR ES BEI DAVID, DEM KÖNIGE VON JISRAÉL; ER HATTE VON AHITOPHEL NUR ZWEI DINGE GELERNT, UND MACHTE IHN ZU SEINEM MEISTER, HAUPT UND VERTRAUTEN, DENN ES HEISST: 132Tehillim 55,14.du, ein Mensch meinesgleichen, mein Haupt und mein Vertrauter. ES IST NUN [DURCH EINEN SCHLUSS] VOM LEICHTEREN AUF DAS SCHWERERE ZU FOLGERN: WENN DAVID, DER KÖNIG VON JISRAÉL, DER VON AHITOPHEL NUR ZWEI DINGE GELERNT HATTE, IHN DIESERHALB ZU SEINEM MEISTER, HAUPT UND VERTRAUTEN MACHTE, UM WIEVIEL MEHR MUSS DERJENIGE, DER VON SEINEM NÄCHSTEN EINEN ABSCHNITT, EINEN LEHRSATZ, EINEN SCHRIFTVERS ODER AUCH NUR EINEN BUCHSTABEN LERNT, DIESEM EHRUNG ERWEISEN. EHRUNG GEBÜHRT NUR DER TORA, DENN ES HEISST:133Mischlej 3,85.Ehre werden die Weisen zum Besitze erhalten; [FERNER:]134Ib. 28,10.die Frommen Gutes ererben, UND UNTER ‘GUTESIST NUR DIE TORA ZU VERSTEHEN, DENN ES HEISST:135Ib. 4,2.denn eine gute Lehre Gebe Ich Euch, verlaßt meine Tora nicht.
  4. DIES IST DER RICHTIGE WEG [ZUR ERWERBUNG] DER TORA: BROT MIT SALZ ESSEN, WASSER NACH MASS TRINKEN, AUF DER ERDE SCHLAFEN, EIN LEBEN DER ENTBEHRUNG FÜHREN UND SICH MIT DER TORA ABMÜHEN; TUST DU ALSO, DANN HEIL DIR UND WOHL DIR; HEIL DIR AUF DIESER WELT UND WOHL DIR IN DER ZUKÜNFTIGEN WELT.
  5. STREBE NICHT NACH WÜRDE UND GELÜSTE NICHT NACH EHRE, DIE DEIN STUDIUM ÜBERSTEIGT. GELÜSTE NICHT NACH DER TAFEL DER KÖNIGE, DENN DEINE TAFEL STEHT HÖHER ALS IHRE, UND GRÖSSER IST DEINE KRONE ALS IHRE. UND DEIN ARBEITSHERR IST ZUVERLÄSSIG, DASS ER DIR DEN LOHN DEINER ARBEIT BEZAHLEN WERDE.
  6. BEDEUTENDER IST DIE TORA ALS DAS PRIESTERTUM UND DAS KÖNIGTUM, DENN DAS KÖNIGTUM WIRD DURCH DREISSIG BEDINGUNGEN136Cf. 1. B. Schmuel 8,10ff. u. hierzu kommen noch die für den König geltenden Ausnahmegesetze; cf. Syn. Blatt 18a.ERWORBEN, DAS PRIESTERTUM WIRD DURCH VIERUNDZWANZIG BEDINGUNGEN137Gemeint sind hier die priesterl. Abgaben, die zusammen 24 betragen.ERWORBEN, DIE TORA ABER DURCH ACHTUNDVIERZIG, UND ZWAR: DURCH STUDIUM, DURCH LAUSCHEN DES OHRES, DURCH RICHTUNG DER LIPPEN, DURCH EINSICHT DES HERZENS, DURCH VERSTAND DES HERZENS, DURCH EHRFURCHT, DURCH SÜNDENSCHEU, DURCH DEMUT, DURCH FREUDIGKEIT, DURCH VERKEHR MIT GELEHRTEN, DURCH BESPRECHUNG MIT KOLLEGEN, DURCH ERÖRTERUNG MIT SCHÜLERN, DURCH ÜBERLEGUNG, DURCH LESEN DER SCHRIFT, DURCH STUDIEREN DER MIŠNA, DURCH BESCHRÄNKUNG DES HANDELS, DURCH BESCHRÄNKUNG DES SCHLAFES, DURCH BESCHRÄNKUNG DER GENÜSSE, DURCH BESCHRÄNKUNG DES SCHERZENS, DURCH BESCHRÄNKUNG DES UMGANGES138Unter דרך ארץ ist wahrscheinl. der eheliche Umgang zu verstehen, in welchem Sinne dies Wort auch sonst gebraucht wird; viell, aber der Umgang mit Menschen., DURCH GEDULD, DURCH EIN GUTES HERZ, DURCH VERTRAUEN AUF DIE GELEHRTEN UND DURCH ERTRAGEN VON LEIDEN. MAN MUSS FERNER SEINEN PLATZ KENNEN, MIT SEINEM ANTEIL FROH SEIN, SEINE WORTE MIT EINEM ZAUNE UMHEGEN, SICH NICHTS ZUGUTE TUN, BELIEBT SEIN, GOTT LIEBEN, DIE MENSCHEN LIEBEN, DIE GERECHTIGKEIT LIEBEN, DIE ZURECHTWEISUNGEN LIEBEN, DIE REDLICHKEIT LIEBEN, SICH VON EHRUNGEN FERN HALTEN, NICHT STOLZ AUF SEIN STUDIUM SEIN, SICH NICHT AUF SEIN LEHRAMT FREUEN, MIT SEINEM NÄCHSTEN DER LAST TRAGEN, IHN NACH DER GUTEN SEITE BEURTEILEN, IHN AUF DIE WAHRHEIT BRINGEN UND IHN ZUM FRIEDEN VERANLASSEN. MAN SOLL FERNER BEIM LERNEN ÜBERLEGT SEIN, FRAGEN UND ANTWORTEN, HÖREN UND [AN WISSEN] ZUNEHMEN, LERNEN, UM ZU LEHREN, LERNEN, UM DANACH ZU HANDELN, SEINEN LEHRER WEISE MACHEN, DAS GEHÖRTE GENAU WIEDERGEBEN UND ALLES IM NAMEN SEINES URHEBERS139Auch wenn שואל ומשיב u. ebenso שומע ומוסיף zusammen gehören, sind es 49 Aufzählungen; in manchem Texte fehlt אוהב את הצדקות, dagegen kommt ,מיעוט שיחה hinzu.SAGEN. DU LERNST ALSO, WER ETWAS IM NAMEN SEINES URHEBERS SAGT, BRINGE ERLÖSUNG ÜBER DIE WELT, DENN ES HEISST:140Esther 2,22.da sagte es Ester dem Könige im Namen Mordekhajs.
  7. BEDEUTEND IST DIE TORA, DASS SIE DENEN, DIE NACH IHR HANDELN, LEBEN GEWÄHRT AUF DIESER WELT UND IN ZUKÜNFTIGER WELT, DENN ES HEISST:141Mischlej 4,22.denn sie sind Leben für die, die sie finden, und Gesundung für ihren ganzen Leib. FERNER HEISST ES:142Ib. 3,8.sie wird eine Heilang für deinen Leib sein und deine Knochen erquicken. FERNER HEISST ES:143Ib. 3,18.sie ist ein Lebensbaum für die, die sie ergreifen, und wer sie festhält, ist beglückt. FERNER HEISST ES:144Ib. 1,9.denn ein lieblicher Kranz sind sie für dein Haupt, und ein Kettenschmuck an deinem Halse. FERNER HEISST ES:145Ib. 4,9.sie wird einen lieblichen Kranz um dein Haupt winden, eine prächtige Krone wird sie dir bescheren. FERNER HEISST ES:146Ib. 3,16.langes Leben ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre. FERNER HEISST ES: 147Ib. V. 2.denn Lebensdauer und Jahre des Lebens und Wohlfahrt xoerden sie dir mehren.
  8. R. ŠIMO͑N B. MENASJA SAGTE IM NAMEN DES R. ŠIMO͑N B. JOḤAJ: SCHÖNHEIT, KRAFT, REICHTUM, EHRE, WEISHEIT, ALTER, GREISENALTER UND KINDERSEGEN GEBÜHRT DEN FROMMEN, UND SO GEBÜHRT ES SICH FÜR DIE WELT, DENN ES HEISST:148Ib. 16,31.eine krone des Schmuckes ist das Greisenhaupt, auf dem Wege der Frömmigkeit wird sie erlangt. Ferner heisst es:149Ib. 17,6.der Alten Krone sind Kindeskinder, und der Kinder Ruhm sind ihre Väter. FERNER HEISST ES:150Ib. 20,29.der Jünglinge Ruhm ist ihre Stärke, und der Greise Schmuck ist das Greisenhaupt. FERNER HEISST ES:151Jeschajahu 24,23.und der Mond wird sich schämen und die Sonne zu Schanden werden; denn der Herr der Heerscharen wird die Königsherrschaft auf dem Berge Çijon und in Jerušalem antreten, und vor seinen Ältesten die Herrlichkeit.
  9. R. ŠIMO͑N B. MENASJA SAGTE : DIESE SIEBEN DINGE, DIE DIE WEISEN FÜR DIE FROMMEN AUFGEZÄHLT HABEN, SIND SÄMTLICH BEI RABBI UND SEINEN KINDERN VERWIRKLICHT WORDEN.
  10. R. JOSE B. QISMA ERZÄHLTE : EINST GING ICH AUF DEM WEGE, DA BEGEGNETE MIR EIN MANN UND BOT MIR DEN FRIEDENSGRUSS UND ICH ERWIDERTE IHN IHM. DARAUF SPRACH ER ZU MIR: MEISTER, AUS WELCHEM ORTE BIST DU? ICH ERWIDERTE IHM: ICH BIN AUS EINER GROSSEN STADT VON WEISEN UND GELEHRTEN. DA SPRACH ER ZU MIR: MEISTER, VIELLEICHT BIST DU EINVERSTANDEN, MIT UNS IN UNSEREM ORTE ZU WOHNEN, UND ICH WÜRDE DIR TAUSENDE UND ABERTAUSENDE VON GOLDDENAREN, EDELSTEINEN UND PERLEN GEBEN? DA ERWIDERTE ICH IHM: MEIN SOHN, SELBST WENN DU MIR ALLES SLLBER UND GOLD, ALLE EDELSTEINE UND PERLEN DER WELT GEBEN WÜRDEST, WOHNE ICH NUR IN EINEM ORTE DER TORA. DENN BEIM HINSCHEIDEN DES MENSCHEN BEGLEITEN IHN NICHT SILBER UND NICHT GOLD, AUCH NICHT EDELSTEINE UND NICHT PERLEN, SONDERN NUR DIE TORA UND GUTE HANDLUNGEN, WIE ES HEISST: 152Mischlej 6,22.wenn du gehst, wird sie dich geleiten, wenn du dich legst, wird sie über dich wachen, und wenn du aufwachst, wird sie dich unterhalten. Wenn du gehst, wird sie dich geleiten, AUF DIESER WELT; wenn du dich legst, WIRD SIE ÜBER DICH WACHEN, IM GRABE; wenn du aufwachst, WIRD SIE DICH UNTERHALTEN, IN DER ZUKÜNFTIGEN WELT. UND EBENSO STEHT ES AUCH GESCHRIEBEN IM BUCHE DER PSALMEN DURCH DAVID, DEN KÖNIG VON JISRAÉL:153Tehillim 119,72.Lieber ist mir die Lehre deines Mundes, als Tausende Goldes und Silbers. FERNER HEISST ES:154Chagaj 2,8.mein ist das Silber, mein ist das Gold, spricht der Herr der Heerscharen.
  11. FÜNF EIGNUNGEN EIGNETE DER HEILIGE, GEPRIESEN SEI ER, IN SEINER WELT, UND ZWAR: DIE TORA IST EINE EIGNUNG, HIMMEL UND ERDE SIND EINE EIGNUNG, ABRAHAM IST EINE EIGNUNG, JISRAÉL IST EINE EIGNUNG UND DER TEMPEL IST EINE EIGNUNG. DIE TORA IST EINE EIGNUNG; WOHER DIES? ES HEISST:155Mischlej 8,22.der Herr hat mich geeignet als den Anfang seiner Wege, als erstes seiner Werke, vorlängst. HIMMEL UND ERDE SIND EINE EIGNUNG; WOHER DIES? ES HEISST:156Jeschajahu 66,1.so spricht der Herr: Der Himmel ist mein Thron, und die Erde meiner Füße Schemel, was wäre das für ein Haus, das ihr mir bauen wolltet, und welcher Ort meine Ruhestätte. FERNER HEISST ES:157Tehillim 104,24.wie sind deiner Werke so viel, o Herr, du hast sie alle in Weisheit geschaffen, die Erde ist ganz deine Eignung. ABRAHAM IST EINE EIGNUNG; WOHER DIES? ES HEISST:158Bereschit 14,19.und er segnete ihn und sprach: Gesegnet werde Abraham vom höchsten Gott, dem Eigner von Himmel und Erde. JISRAÉL IST EINE EIGNUNG; WOHER DIES? ES HEISST:159Schemot 15,16.bis vorüber ist dein Volk, o Herr, bis vorüber ist das Volk, das da geeignet hast. FERNER HEISST ES:160Tehillim 16,3.en Heiligen, die im Land sind, und Herrliche, an denen all mein Wohlgefallen. DER TEMPEL IST EINE EIGNUNG; WOHER DIES? ES HEISST:161Schemot 15,17,das Heiligtum des Herrn, das bereitet162כוננו gleich קנו.haben deine Hände. FERNER HEISST ES:163Tehillim 78,54.er brachte sie zu seinem heiligen Berge164Die Lesart הר an Stelle des masoretischen גבול findet sich nicht nur in der Vulgata u. der LXX u. allen aus dieser herrührenden Übersetzungen (Syr. Arab. Äthiop.), sondern auch in manchen hebr. Bibelhandschriften., dem Berge, den geeignet hat seine Rechte.
  12. UND ALLES, WAS DER HEILIGE, GEPRIESEN SEI ER, ERSCHAFFEN HAT, SCHUF ER NUR ZU SEINER EHRE, DENN ES HEISST:165Jeschajahu 43,7.jeden, der sich nach meinem Namen nennt, den ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet und bereitet habe. FERNER HEISST ES:166Schemot 15,18.der Herr ist König auf immer und ewig.
  13. 167Diese Mišna, aus Mak. iii,16 entnommen, gehört nicht zu dieser Barajtha; sie ist durch die editio separata in die Mišnaausgabe, u. aus dieser in die Taimudausgabe herübergenommen.. R.ḤANINA B. A͑QAŠJA SAGTE: GOTT WOLLTE JISRAÉL VERDIENSTLICH MACHEN, DAHER VERLIEH ER IHNEN DAS GESETZ UND VIELE GEBOTE, DENN ES HEISST:168Jeschajahu 42,21.dem Herrn gefiel es um seiner Gerechtigkeit willen, seine Lehre groß und ausgedehnt zu machen.
  • 1
    Durch Verschärfung der Bestimmungen derselben.
  • 2
    מורא durchaus von יראה zu unterscheiden u. hat nur die Bedeutung Ehrfurcht, während letzteres Furcht, Angst bedeutet.
  • 3
    Durch den starken Verkehr; viell, aber bildlich zu verstehen.
  • 4
    Wenn man sieht, daß die Bestrafung der Gottlosen ausbleibt.
  • 5
    Diese Bestimmung gilt für den Richter; er darf nicht plädieren, noch für eine der Parteien ein treten, er muß vielmehr die Parteien hören u. danach urteilen. Raschi zitiert eine Lesart אורכי mit dem ausdrücklichen Bemerken, daß diese die Bedeutung עורכי habe: die Ableitung vom gr. ἀϱχή (Oberhaupt der Richter) gibt hier keinen Sinn.
  • 6
    Die Aussprüche von Š. u. P. sind verstandlieh, wenn man berücksichtigt, daß sie unter der Gewaltherrschaft des die pharisäischen Gelehrten verfolgenden Königs Alexander Jannaj lebten, u. daß um diese Zeit viele Gelehrte flüchten mußten. Die meisten flüchteten nach Alexandrien, u. die Schüler, die ihren Lehrern folgten, tranken vom ‘schlechten Wasser’ der hellenischen Philosophie u. starben für das pharisäische Judentum ab. Die anderslautenden Auslegungen der alten und ‘modernen’ Kommentare sind kaum zu beachten.
  • 7
    Der Tora; so nach den gewöhnlichen Erklärungen; viell, ist mit תגא die röm. Toga gemeint, das Oberkleid der Gelehrten (חלוקא טלית של תלמידי חכמים דרבנן; cf. Bb. Blatt 57b).
  • 8
    Dieser Satz ist hier nicht recht verständlich; außerdem paßt das W. תרבה nicht herein.
  • 9
    Dh. für den Menschen; viell, aber als Ggs. zu Seele.
  • 10
    Zach. 8,16.
  • 11
    Selbst wenn die gute Handlung nicht beendigt wird.
  • 12
    Den Willen Goltes.
  • 13
    Wahrscheinl. euphemistisch für: seinen Willen.
  • 14
    ישיבה, später מתיבתא, Sitz, sc. der Gelehrten u. Jünger, Hochschule; cf. Jom. Blatt 28b.
  • 15
    Viell. in der biblischen Bedeutung: Gerechtigkeit.
  • 16
    Tehillim 37,21.
  • 17
    Dieser Satz ist einer anderen Version entnommen.
  • 18
    Joel 2,13.
  • 19
    Das W. תורה, das in manchen Texten fehlt, ist zu streichen.
  • 20
    Diese u. die folgende Mišna scheinen eine spätere Einschiebung zu sein.
  • 21
    Tehillim 1,1.
  • 22
    Unmittelbar darauf folgt: sondern an der Lehre des Herrn Wohlgefallen hat, also als Ggs. zum Vorangehenden.
  • 23
    Mal. 3,16.
  • 24
    Echa 3,28.
  • 25
    Nach der Auslegung des T. eine Belohnung.
  • 26
    Bezeichnung der Götzenopfer.
  • 27
    Jeschajahu 28,8.
  • 28
    Viell. מקום in der Bedeutung Gott: ohne Gott.
  • 29
    Jechezkel 41,22.
  • 30
    Tehillim 82,1.
  • 31
    Amos 9,6.
  • 32
    Nach den Kommentaren wird die Hand, die 5 Finger hat, mit אגודה, Bund, bezeichnet.
  • 33
    Tehillim 82,1.
  • 34
    Das Gerichtskollegium besteht aus 3 Mitgliedern.
  • 35
    Schemot 20,24.
  • 36
    Gott, dh. Almosen.
  • 37
    ## Diwrej hajamim 29,14.
  • 38
    Dewarim 4,9.
  • 39
    Dewarim 4,9.
  • 40
    Die Šabbathe u. die Feste.
  • 41
    מועד (gekürzt v. חולו של מו׳) bezeichnet die Halbfeste.
  • 42
    Darunter ist der Epispasmus zu verstehen, eine zur Zeit der Religionsverfolgung unter den Juden verbreitete Operation, um das Judentum zu verleugnen.
  • 43
    Cf. Syn. Blatt 99a.
  • 44
    So nach Vermutung; der Text ist nicht ganz deutlich.
  • 45
    Über die Schreibweise der Tora.
  • 46
    Gottes; cf. Bereschit 1,27.
  • 47
    Bereschit 9,6.
  • 48
    Dewarim 14,1.
  • 49
    Mischlej 4,2.
  • 50
    Die Vergeltung.
  • 51
    Der Mensch ist in ihrer Hand u. gilt ihnen als Bürgschaft. Nach anderer Erklärung: sie haben, worauf sie sich stützen, nämlich die Eintragungen der Bücher.
  • 52
    Lebensunterhalt.
  • 53
    Jirmejahu 17,6.
  • 54
    Jirmejahu 17,8.
  • 55
    Die Vorschriften über das Geflügelopfer.
  • 56
    Komplizierte Lehren dieses Gesetz betreffend.
  • 57
    Wörtl. Die Sonnenwenden od. Jahreszeiten, eigentl. Kalenderkunde.
  • 58
    Der T. gebraucht dieses W. für Mathematik.
  • 59
    Tehillim 119,99.
  • 60
    Mischlej 16,32.
  • 61
    Tehillim 128,12.
  • 62
    ## B. Schmuel 2,30,
  • 63
    Die Gesetzeskunde.
  • 64
    Die Übersetzung Rechtsprechen ist weniger einleuchtend.
  • 65
    Im engeren Sinne heißt שבועת שוא unnützer, vergeblicher Schwur; ausführl. Seb. Blatt 2a.
  • 66
    Die Mitrichter od. die Prozeßführenden.
  • 67
    Wahrscheinl. Widersacher.
  • 68
    Dh. wir vermögen dies nicht zu erklären; viell. aber: wir vermögen nichts dagegen.
  • 69
    Um ihn zurechtzuweisen. קלקלה heißt niemals Erniedrigung, sondern Sünde, besonders Unzucht; der Sinn dieses Satzes geht auch aus dem Zusammenhange hervor.
  • 70
    Mischlej 24,17,18.
  • 71
    Die Tosaphot Ket. Blatt 30a zitieren ע״ך חי nach ע״ך מת, wonach zu übersetzen: wirst du auferstehen.
  • 72
    Die Worte ‘er sprach’ werden in der Schöpfungsgeschichte (Bereschit Kap. 1) 10 mal wiederholt; cf. Meg. Blatt 21b.
  • 73
    Cf. 1. Diwrej hajamim 1,1.
  • 74
    Cf. ib. V. 17ff.
  • 75
    Den sie alle erhalten haben würden.
  • 76
    Num, 14,22.
  • 77
    Der Geruch reizte den Appetit, jedoch durfte man davon nicht essen.
  • 78
    Auf dem Altar; cf. Jom. Blatt 21b.
  • 79
    Cf. Wajikra 23,10 ff.
  • 80
    Cf. ib. V. 18 ff.
  • 81
    Cf. Schemot 25,30.
  • 82
    Beim Gottesdienste im Tempel.
  • 83
    Die hier aufgezählten Wunder sollen also nicht mit dem von Gott festgelegten Naturgesetze in Widerspruch stehen, da sie ebenfalls zum Schöpfungswerke gehören.
  • 84
    Der später die Rotte Qoraḥs verschlang; cf. Bamidbar 16,32 ff.
  • 85
    Der Fels, aus dem Moše Wasser hervorbrachte; cf. Bamidbar 20,7 ff.
  • 86
    Bilea͑ms; cf. Bamidbar 22,28.
  • 87
    Der vor der Sintflut nicht vorhanden war; cf. Bereschit 9,13.
  • 88
    Cf. Schemot 16,4 ff.
  • 89
    Mošes, mit dem er die Wunder vollbrachte; cf. Schemot Kap. 4.
  • 90
    Zur Bearbeitung der Edelsteine für das Brustschild Ahrons; vgl. Bd. II S. 469 Anm. 78.
  • 91
    Die Form der Buchstaben auf den Bundestafeln.
  • 92
    Die Art, wie die Buchstaben in die Tafeln eingegraben waren; cf. Meg. Blatt 2b.
  • 93
    Cf. Bereschit 22,13.
  • 94
    Die erste Zange kann nur durch Gott erschaffen worden sein.
  • 95
    Viell, der Jahre; vgl. S. 406 Anm. 13.
  • 96
    Dh. wegen der Sünden, worauf diese gesetzt sind.
  • 97
    Durch himmlische Fügung u. nicht durch gerichtliche Aburteilung; nach anderer Erklärung, die Syn. Blatt 49b. aufgezählten gerichtlichen Todesarten.
  • 98
    Nach der 2. Erklärung, aus formalen Gründen.
  • 99
    Wenn die bezüglichen Gesetze übertreten werden.
  • 100
    Vgl. Bd. VIII S. 597 Anm. 87.
  • 101
    Vgl. S. 675 Anm. 7.
  • 102
    Des Septenniums.
  • 103
    Des Septenniums.
  • 104
    Im ersten des folgenden Septenniums.
  • 105
    Cf. Dewarim 14,28.
  • 106
    Wenn sie nicht entrichtet werden.
  • 107
    Wenn das Schemot 23,11 vorgeschriebene Gesetz nicht beobachtet wird.
  • 108
    Bei der Ernte (Nachlese, Vergessenes).
  • 109
    Als solche gilt die Verweigerung einer müheu. kostenlosen Gefälligkeit.
  • 110
    Der das Eigentumsrecht nicht kennt.
  • 111
    Die vorgeschrittener sind als die Jünger, od. Schüler (תלמידים), von welchen die Mišna 14 spricht; hei jenen handelt es sich lediglich um das Erfassen u. Vergessen, bei diesen dagegen um das tiefere Eindringen in das Thema des Studiums.
  • 112
    Cf. 2. B. Schmuel 13,1ff.
  • 113
    Cf. 1. B. Schmuel 19,1ff.
  • 114
    Dewarim 33,21.
  • 115
    iReg, 15,30,
  • 116
    Mischlej 8,21.
  • 117
    Tehillim 55,24.
  • 118
    Dieser Satz scheint eine Schlußformel des Traktates zu sein.
  • 119
    Für die Wahl eines Berufes.
  • 120
    Man kann sich nicht mehr aktiv an allen Zweigen des Staatslebens beteiligen.
  • 121
    Wörtl. das Starke, das Hohe, mit Anlehnung an Tehillim 90,10.
  • 122
    ]Nach mancher Erkl. שוח Grube, man geht der Grube entgegen.
  • 123
    In der Tora.
  • 124
    Dieser Abschnitt, mit dem besonderen Namen פרק קנין תורח (von der Aneignung der Gesetzeskunde), auch als פרק רבי מאיר bezeichnet, gehört, wie schon die Einleitung besagt, nicht zum Mišnakanon, gleichwohl befindet er sich in allen, bei dieser Ausgabe benutzten Texten.
  • 125
    Mischlej 8.14.
  • 126
    An dem das Gesetz verliehen wurde.
  • 127
    Mischlej 11,22.
  • 128
    Wie dies aus dem Schriftverse gedeutet wird, ist nicht recht klar; viell, wird in den Worten נזם זהב באף das W. נזוף gefunden. In den Parallelstellen fehlt dieses Zitat.
  • 129
    Schemot 32,16.
  • 130
    Bamidbar 21,19.
  • 131
    Wörtl. Übersetzung der in diesem Verse genannten Ortsnamen.
  • 132
    Tehillim 55,14.
  • 133
    Mischlej 3,85.
  • 134
    Ib. 28,10.
  • 135
    Ib. 4,2.
  • 136
    Cf. 1. B. Schmuel 8,10ff. u. hierzu kommen noch die für den König geltenden Ausnahmegesetze; cf. Syn. Blatt 18a.
  • 137
    Gemeint sind hier die priesterl. Abgaben, die zusammen 24 betragen.
  • 138
    Unter דרך ארץ ist wahrscheinl. der eheliche Umgang zu verstehen, in welchem Sinne dies Wort auch sonst gebraucht wird; viell, aber der Umgang mit Menschen.
  • 139
    Auch wenn שואל ומשיב u. ebenso שומע ומוסיף zusammen gehören, sind es 49 Aufzählungen; in manchem Texte fehlt אוהב את הצדקות, dagegen kommt ,מיעוט שיחה hinzu.
  • 140
    Esther 2,22.
  • 141
    Mischlej 4,22.
  • 142
    Ib. 3,8.
  • 143
    Ib. 3,18.
  • 144
    Ib. 1,9.
  • 145
    Ib. 4,9.
  • 146
    Ib. 3,16.
  • 147
    Ib. V. 2.
  • 148
    Ib. 16,31.
  • 149
    Ib. 17,6.
  • 150
    Ib. 20,29.
  • 151
    Jeschajahu 24,23.
  • 152
    Mischlej 6,22.
  • 153
    Tehillim 119,72.
  • 154
    Chagaj 2,8.
  • 155
    Mischlej 8,22.
  • 156
    Jeschajahu 66,1.
  • 157
    Tehillim 104,24.
  • 158
    Bereschit 14,19.
  • 159
    Schemot 15,16.
  • 160
    Tehillim 16,3.
  • 161
    Schemot 15,17,
  • 162
    כוננו gleich קנו.
  • 163
    Tehillim 78,54.
  • 164
    Die Lesart הר an Stelle des masoretischen גבול findet sich nicht nur in der Vulgata u. der LXX u. allen aus dieser herrührenden Übersetzungen (Syr. Arab. Äthiop.), sondern auch in manchen hebr. Bibelhandschriften.
  • 165
    Jeschajahu 43,7.
  • 166
    Schemot 15,18.
  • 167
    Diese Mišna, aus Mak. iii,16 entnommen, gehört nicht zu dieser Barajtha; sie ist durch die editio separata in die Mišnaausgabe, u. aus dieser in die Taimudausgabe herübergenommen.
  • 168
    Jeschajahu 42,21.