Die Mischna Awot mit einer Übersetzung und einem Kommentar von Rabbiner Prof. Dr. David Zvi Hoffmann
Inhalt
Kapitel 1
1
Moses1 hat die Tora2 auf dem Sinai3 empfangen und sie dem Josua überliefert,4 und Josua den Ältesten,5 und die Ältesten den Propheten,6 und die Propheten haben sie den Männern der großen Versammlung7 überliefert. Diese sprachen drei Dinge aus: Seid8 vorsichtig9 beim Richtspruche,10 stellet viele Schüler aus, und machet einen Zaun um die Tora11.
2
Simon der Gerechte12 gehörte zu dem Reste der großen Versammlung.13 Er Tat den Ausspruch: Auf drei Dingen steht die Welt: auf der Tora, auf dem Gottesdienst14 und auf der Liebeserweisung.15
3
Antigonos16 aus Socho17 empfing18 [die Tora] von Simon dem Gerechten. Er Tat den Ausspruch: Seid nicht wie Knechte, die dem Herrn dienen in der Absicht, Lohn19 zu empfangen, sondern seid wie Knechte, die dem Herrn dienen ohne die Absicht, Lohn zu empfangen,20 und es sei Gottesfurcht21 über euch.22
4
Jose,23 Sohn Joësers,24 aus Zereda25 und Jose, Sohn Jochanans, aus Jerusalem empfingen von ihnen.26 für Weise, bestäube Dich mit dem Staube ihrer Füße,27 und trinke mit Durst ihre Worte.
5
Jose, Sohn Jochanan’s, aus Jerusalem spricht: Es sei Dein Haus weithin geöffnet, es seien Arme die Kinder Deines Hauses, und sprich nicht viel28 mit dem Weibe. Vom29 eigenen Weibe30 sagte man dies, um wieviel mehr31 gilt dies vom Weibe eines Andern. Daher32 sagten die Weisen: Jeder, der viel mit dem Weibe spricht, zieht sich Unheil zu, vernachlässigt die Worte der Tora, und ererbt am Ende33 die Hölle.34
6
Josua, Sohn Perachjas, und Nittai35 aus Arbel36 empfingen von ihnen. Josua, Sohn Perachja’s spricht: Schaffe dir einen Lehrer, erwirb dir einen Genossen, und beurteile jeden Menschen nach der guten Seile.37
7
Nittai aus Arbel spricht: Halte dich fern von einem bösen Nachbar, geselle dich nicht zu einem Bösewicht, und gib38 den Gedanken an die (göttliche) Vergeltung nicht auf.39
8
Jehuda, Sohn Tabbai’s,40 und Simon, Sohn Schatach’s,41 empfingen von ihnen. Jehuda, Sohn Tabbai’s, spricht: Benimm dich nicht wie die Obersten der Richter;42 wenn die Processirenden vor dir stehen, seien sie in deinen Augen wie Schuldige, und wenn sie von dir entlassen werden, seien sie in deinen Augen wie Gerechte,43 sobald sie den Urteilsspruch angenommen haben.
9
Simon, Sohn Schatach’s, spricht: Forsche gründlich die Zeugen aus,44 un d sei vorsichtig in deinen Worten, sie könnten sonst daraus lernen, wie sie lügen sollen.
10
Schemaja und Abtaljon45 empfingen von ihnen. Schemaja spricht: Liebe die Arbeit, hasse die Herrschaft46 und mache dich nicht mit Machthabern47 bekannt.
11
Abtaljon spricht: Ihr Weisen, seid vorsichtig in euren Worten;48 vielleicht verschuldet ihr die Strafe der Verbannung,49 und ihr werdet nach einem Orte schlechten Wassers50 verbannt; die Schüler, die euch nachziehen51, trinken (davon)52 und sterben. Die Folge wäre, dass der Name Gottes entheiligt würde.53
12
Hillel54 und Schammai empfingen von ihnen. Hillel spricht: Sei von den Jüngern Aharons, den Frieden liebend und nach Frieden strebend,55 die Menschen liebend und sie hinführend zur Tora.56
13
Er spricht ferner:57 Wer seinen Namen auszubreiten58 strebt, verliert seinen Namen; wer nicht zunimmt (an Wissen), nimmt ab;59 wer nicht lernt ,60 ist des Todes schuldig, und wer sich der Krone61 bedient,62 schwindet dahin.63
14
Er spricht ferner: Wenn ich nicht für mich bin,64 wer ist für mich? und wenn ich für mich allein bin,65 was bin ich? und wenn nicht jetzt, wann denn?66
15
Schammai sagt: Mache dein Torastudium zum ständigen Geschäfte;67 sprich wenig und tue viel,68 und empfange jeden Menschen mit freundlichem Angesichte.69
16
Rabban70 Gamliel71 spricht: Schaffe dir einen Lehrer, entziehe dich dem Zweifelhaften,72 und verzehnte nicht oft nach Abschätzung.73
17
Simon,74 sein Sohn, spricht: All’ mein Lebtag bin ich unter Weisen aufgewachsen und habe nichts Besseres für den Menschen75 gefunden als Schweigen; nicht die Lehre ist die Hauptsache, sondern die Tat,76 und wer viel Worte macht, bringt Sünde (zu Wege).77
18
Rabban Simon78, Sohn Gamliels, spricht: Auf drei Dingen steht79 die Welt, auf der Wahrheit, auf dem Rechte und auf dem Frieden,80 (denn81 es heißt (Sech. 8, 16): Wahrheit und Recht des Friedens richtet in euren Thoren).
Kapitel 2
1
Rabbi82 spricht: Welches ist die rechte Handlungsweise,83 die sich der Mensch auswählen soll?84 Diejenige, welche zur Ehre gereicht dem, der sie befolgt,85 und ihm Ehre bringt vor den Menschen.86 Sei ebenso achtsam auf ein geringes Gebot, wie auf ein wichtiges, denn du kennst nicht die Belohnung87 der Gebote. Berechne den Verlust88 durch Gebotsübung ihrem Lohne89 gegenüber und den Gewinn90 durch Übertretung ihrem Schaden91 gegenüber. Denke über drei Dinge nach und du wirst zu keiner Sünde kommen:92 Wisse, was über dir ist: Ein sehendes Auge, ein hörendes Ohr, und alle deine Taten werden in das Buch93 eingeschrieben.
2
Rabban Gamliel, Sohn R. Jehuda’s des Fürsten, spricht: Schön ist das Torastudium ( verbunden) mit weltlicher Beschäftigung;94 denn die auf beides gewandte Mühe lässt die Sünde nicht aufkommen,95 und alles Torastudium ohne Erwerb wird am Ende zu nichte und zieht Sünde nach sich.96 Alle, die für die Gemeinde tätig sind, sollen sich für sie im Namen Gottes bemühen ; denn das Verdienst ihrer Väter steht ihnen bei,97 und ihre Frömmigkeit besteht für ewig.98 Euch aber99 werde ich100 reichen Lohn anrechnen, als hättet ihr101 es102 getan.
3
Seid vorsichtig103 gegen die Machthaber104, denn sie ziehen den Menschen nur aus Eigennutz zu sich heran; sie erscheinen wie Freunde zur Zeit, da man ihnen nutzt,105 stehen aber dem Menschen nicht bei in der Zeit seiner Not.
4
Derselbe spricht ferner: Vollführe seinen106 Willen107 wie deinen Willen, auf dass er deinen Willen wie seinen Willen vollführe; hebe deinen Willen vor seinem Willen auf, damit er den Willen Anderer108 wegen deines Willens aufhebe. Hillel109 spricht: Sondere dich nicht von der Gemeinde ab; glaube nicht an dich selbst bis zu deinem Todestage;110 richte deinen Nächsten nicht, bis du in seine Lage gekommen; sprich nicht von einem Worte, es sei nicht möglich, dass man es höre,111 denn es wird am Ende (dennoch) gehört werden, und sprich nicht: „Wenn ich Muße haben werde,112 will ich lernen“, vielleicht wirst du nie Muße haben.
5
Derselbe spricht: Ein Ungebildeter113 ist nicht Sündenscheu,114 ein Unwissender ist nicht fromm,115 der Verschämte116 wird nichts lernen, der Heftige117 kann nicht lehren, wer allzu viel Handel treibt, kann nicht weise werden,118 und wo es keine Männer gibt, bestrebe dich, ein Mann zu sein.119
6
Auch120 sah er einmal einen Schädel auf dem Wasser schwimmen; er sprach zu ihm: Dieweil du ertränkt hast,121 hat man dich ertränkt, und am Ende werden deine Ertränker auch ertrinken.122
7
Derselbe spricht ferner: Viel Fleisch, viel Gewürm; viel Güter, viel Sorge;123 viel Weiber, viel Zauberei;124 viel Mägde, viel Unzucht; viel Knechte, viel Raub; viel Tora, viel Leben; viel Gelehrten-Vereinigung,125 viel Weisheit; viel Beratung, viel Einsicht; viel Wohltätigkeit, viel Frieden. Wer einen guten Namen erworben, hat etwas für sich erworben; wer sich die Worte der Tora erworben, hat sich das ewige Leben126 erworben.
8
Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s, empfing von Hillel und Schammai.127 Er sprach: Hast du viel Tora gelernt, so tue dir darauf nichts zu Gute, denn dazu bist du erschaffen worden.128 Fünf Schüler129 hatte Rabban Jochanan, Sohn Sakkai’s; es sind diese: R. Elieser, Sohn Hyrkanos’, R. Josua, Sohn Chananja’s, R. Jose, der Priester, R. Simon, Sohn Nethanel’s, und R. Eleasar, Sohn Arach’s. Er zählte ihre Vorzüge auf: Elieser, Sohn Hyrkanos’, ist eine ausgekalkte Zisterne, die keinen Tropfen verliert;130 Josua, Sohn Chananja’s — Heil der, die ihn geboren;131 Jose, der Priester, ist ein Frommer; Simon, Sohn Nethanel’s, ist sündenscheu;132 Eleasar, Sohn Arach’s, ist gleich einer stets wachsenden Quelle.133 Er sagte ferner: Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, in der zweiten, würde er sie alle aufwiegen.134 Abba Saul sagt ein seinem Namen:135 Wenn alle Weisen Israels in einer Wagschale wären und Elieser, Sohn Hyrkanos’, noch mit ihnen,136 Eleasar, Sohn Arach’s, aber in der zweiten, würde dieser sie alle aufwiegen.
9
Er sagte zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der gute Weg, an dem der Mensch festhalten soll? R. Elieser sagte: Ein gutes Auge.137 R. Josua sagte: Ein guter Genosse.138 R. Jose sagte: Ein guter Nachbar.139 R. Simon sagte: Die Folgen voraussehen.140 R. Eleasar sagte: Ein gutes Herz.141 Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten142 R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten. — Er sagte ferner zu ihnen: Gehet hin und sehet, welches ist der schlechte Weg, von dem der Mensch sich fernhalten muss? R. Elieser sagte: Ein böses Auge. R Josua sagte: Ein schlechter Genosse. R. Jose sagte: Ein schlechter Nachbar.143 R. Simon sagte: Borgen und nicht bezahlen.144 Wenn Einer von Menschen borgt, so ist es so, als borgte er von Gott,145 denn es heißt (Ps. 37,21): Es leiht der Bösewicht und bezahlt nicht, der Gerechte aber ist mildtätig und verschenkt. R. Eleasar sagte: Ein schlechtes Herz. Da sprach er zu ihnen: Mir leuchten R. Eleasar’s, des Sohnes Arach’s, Worte mehr ein, als eure Worte; denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten.
10
Sie146 sprachen drei Dinge aus: R. Elieser spricht : Es sei dir die Ehre deines Nächsten147 so lieb wie die deinige, sei nicht geneigt148 zu zürnen, und bekehre dich Einen Tag vor deinem Tode.149 Wärme dich an dem Feuer der Weisen; nimm dich aber vor ihrer Kohle in acht,150 dass du dich nicht verbrennst, denn ihr Biss151 ist eines Fuchses Biss, ihr Stich152 — Skorpiones Stich, ihr Zischen153 — der Schlange Zischen, und alle ihre Worte sind wie Feuerkohlen.154
11
R. Josua spricht: Das böse Auge,155 der böse Trieb156 und Menschenhass bringen den Menschen aus der Welt.157
12
R. Jose spricht: Es sei das Vermögen deines Nächsten dir so teuer wie das deinige; rüste dich, die Tora zu lernen,158 denn sie ist dir keine Erbschaft, und alle deine Handlungen seien im Namen Gottes.159
13
R. Simon spricht: Sei achtsam auf das Lesen des Schema’ und auf das Gebet,160 und wenn du betest, betrachte dein Gebet nicht als eine bestimmte Beschäftigung,161 sondern [es sei] (Inbrunst und)162 ein Flehen vor Gott;163 denn es heißt (Joel 2,13): Er ist gnädig164 und barmherzig, langmütig und reich an Liebe, und er bedenkt sich wegen des Bösen; und sei kein Bösewicht vor dir selbst.165
14
R. Eleasar spricht: Sei eifrig166 zu lernen (Tora und wisse),167 was du einem Epikuräer168 zu entgegnen hast; wisse, vor wem du dich mühest, und wer dein Arbeitsherr169 ist, der dir den Lohn deines Tuns bezahlen wird.
15
R. Tarphon spricht:170 Der Tag171 ist kurz und die Arbeit groß; die Arbeiter sind faul, und der Lohn ist viel, und der Hausherr172 drängt.173
16
Er spricht ferner: Es liegt dir nicht ob, die Arbeit zu vollenden, du bist aber auch nicht soweit frei, dich ihrer zu entledigen.174 Hast du viel Tora gelernt, gibt man dir großen Lohn, und dein Arbeitsherr ist treu, dass er den Lohn deines Tuns dir zahlen wird;175 wisse aber, dass die Belohnung der Gerechten im zukünftigen Leben erfolgt.176
Kapitel 3
1
Akabja, Sohn Mahalalel’s,177 spricht: Denke über drei Dinge nach,178 und du wirst zu keiner Sünde kommen:179 wisse, woher du gekommen bist, wohin du gehst und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen haben wirst.180 Woher du gekommen bist? Aus übelriechendem Keime. Wohin du gehst? An einem Ort, wo Staub, Moder und Gewürm ist. Vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung181 abzulegen haben wirst? Vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeit sei er.
2
R. Chanina, Vorsteher der Priester,182 spricht: Bete für das Wohl der Regierung;183 denn wäre nicht die Furcht vor ihr da, so würde Einer den Andern lebendig verschlingen.184 R. Chananja,185 Sohn Teradjons,186 spricht: Wo zwei zusammensitzen und es sind nicht Worte der Tora ihre Unterhaltung, so ist dies ein Sitz der Spötter, denn es heißt (Ps. 1, 1): Im Sitze der Spötter sitzt er nicht.187 Aber wo zwei zusammensitzen und es sind Worte der Tora ihre Unterhaltung, da weilet die göttliche Gegenwart188 unter ihnen, denn es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte, und es ward geschrieben ins Buch des Gedächtnisses vor ihm für die, die Gott fürchten und seinen Namen denken. Hieraus kann ich dies nur Betreffs Zweier beweisen ;189 woher weiß ich, dass selbst Einem, der sitzt und sich mit der Tora beschäftigt, der Heilige, gebenedeit sei er, Lohn bestimmt? Da es heißt (Thr. 3,28): Er sitzt einsam und ist beruhigt, denn er legt ihm (Lohn) auf.190
3
R. Simon spricht:191 Drei, die an einem Tische essen und dabei keine Tora-Worte sprechen, sind anzusehen, als hätten sie von Toten-opfern192 gegessen, denn es heißt (Jes. 28, 8): Denn alle Tische sind voll unflätigen Auswurfs, ohne Gott.193 Aber wenn drei an einem Tische essen und dabei Worte der Tora sprechen, so ist’s, als hätten sie vom Tische Gottes gegessen, denn es heißt (Ez. 41, 22): Und er redete zu mir: Dies ist der Tisch,194 der vor dem Ewigen stehe.195
4
R. Chanina, Sohn Chakinai’s,196 spricht: Wer Nachts wacht und wer allein auf dem Wege geht und dabei197 sein Herz müßigen Gedanken zu wendet,198 der verwirkt sein Leben.199
5
R. Nechunja200 ben Hakkana201 spricht: Wer das Joch der Tora auf sich nimmt, von dem entfernt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung;202 wer aber das Joch der Tora von sich abschüttelt, dem legt man das Joch der Regierung und das Joch der weltlichen Beschäftigung auf.
6
R.203 Chalaphta,204 Sohn Dosa’s,205 aus Kephar Chananja206 spricht: Wenn zehn zusammensitzen und sich mit der Tora beschäftigen, so weilet die göttliche Gegenwart unter ihnen,207 denn es heißt (Ps. 82, 1): Gott steht in der Gottesgemeinde.208 Woher weiß ich, dass selbst bei fünf [dies der Fall ist]? Da es heißt (Amos 9, 6): Seinen Bund209 hat Er auf Erden gegründet. Woher weiß ich, dass selbst bei Dreien? Da es heißt (Ps. 82, 1): In der Mitte von Richtern210 richtet Er. Woher weiß ich, dass selbst bei Zweien? Da es heißt (Mal. 3, 16): Da besprachen sich Gottesfürchtige Einer mit dem Andern, und der Ewige merkte auf und hörte.211 Woher weiß ich, dass auch bei Einem? Da es heißt (Exod. 20, 21): An jedem Orte, wo ich meines Namensgedenken lasse, werde ich zu dir212 kommen und dich segnen.213
7
R. Eleasar214 aus Berthota215 spricht: Gib ihm216 von dem Seinigen, denn du und das Deinige bist ja sein; und so heißt es auch bei David (1. Chron. 29, 14): Denn von dir ist Alles, und von deiner Hand geben wir dir.217 R. Simon218 spricht: Wer auf dem Wege geht und lernt und unterbricht sein Lernen und sagt: „Wie schön ist dieser Baum! — wie schön ist dieser Acker!“219 dem rechnet es die Schrift an,220 als hätte er sein Leben verwirkt.
8
R. Dosthai, Sohn Jannai’s, im Namen R. Meïr’s spricht:221 Wer ein Wort von seiner Lehre vergisst, dem rechnet es die Schrift an, als hätte er sein Leben verwirkt, denn es heißt (Deut. 4,9): „Nur nimm dich in Acht und hüte deine Seele sehr, dass du nicht vergissest die Dinge, die deine Augen gesehen haben.“ Man könnte nun meinen, selbst wenn seine Lehre ihm zu schwer geworden222 (sei dies der Fall); deshalb heißt es (das.): „Und dass sie nicht aus deinem Herzen weichen alle Tage deines Lebens“; also hat er nur dann sein Leben verwirkt, wenn er sitzt223 und sie aus seinem Herzen entfernt.
9
R. Chanina, Sohn Dosa’s,224 spricht: Wessen Sündenscheu seiner Weisheit vorangeht, dessen Weisheit hat Bestand;225 wessen Weisheit aber seiner Sündenscheu vorangeht, dessen Weisheit hat keinen Bestand. Er spricht ferner: Wessen Taten mehr sind als seine Weisheit,226 dessen Weisheit hat Bestand; wessen Weisheit aber mehr ist als seine Taten,227 dessen Weisheit hat keinen Bestand.228
10
Er spricht ferner:229 An wem die Menschen Wohlgefallen haben,230 an dem hat auch Gott Wohlgefallen; an wem aber die Menschen kein Wohlgefallen haben, an dem hat auch Gott kein Wohlgefallen. R. Dosa,231 Sohn Archinos’232 spricht: Der Schlaf am Morgen,233 der Wein zum Mittag,234 das Schwatzen mit Kindern235 und das Sitzen in den Versammlungs häusern236 der Unwissenden237 bringen den Menschen aus der Welt.238
11
R. Eleasar239 aus Modi‘im240 spricht: Wer die Heiligtümer241 entweiht und wer die Festtage verachtet und wer das Angesicht seines Nächsten öffentlich beschämt242 und wer den Bund unseres Vaters Abraham zerstört243 und wer der Halacha widersprechende244 Auslegung der Tora sich herausnimmt;245 der hat, wenn er auch Torakenntnis und gute Taten besitzt, keinen Anteil an der zukünftigen Welt.
12
R. Ismaël spricht: Sei dienstfertig246 gegen Obere und willig247 gegen das Alter,248 und nimm jeden Menschen mit Freuden auf.249
13
R. Akiba spricht: Spiel und Leichtsinn250 verleiten den Menschen zur Unzucht.251 Die Überlieferung252 ist ein Zaun für die Tora,253 die254 Zehnten sind ein Zaun für den Reichtum,255 Gelübde sind ein Zaun für die Enthaltsamkeit,256 ein Zaun für die Weisheit ist Schweigen.257
14
Er spricht ferner:258 Ein Liebling (Gottes) ist der Mensch, denn er ist im Bilde259 geschaffen; eine besondere Liebe ist ihm kund getan worden,260 dass er im Bilde261 erschaffen sei, denn es heißt (Gen. 9, 6): „Denn im Bilde hat Gott den Menschen erschaffen“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn sie sind Kinder Gottes262 genannt worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass sie Kinder Gottes heissen, denn es heißt (Deut. 14, 1): „Kinder seid ihr dem Ewigen, eurem Gotte“. Lieblinge (Gottes) sind die Israeliten, denn es ist ihnen ein kostbares Gerät263 gegeben worden; eine besondere Liebe ist ihnen kund getan worden, dass ihnen ein kostbares Gerät gegeben worden ist, durch das die Welt erschaffen worden,264 denn es heißt (Spr. 4, 2): „Denn eine gute Lehre habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht!“
15
Alles ist vorausgeschaut,265 und die freie Wahl ist gegeben;266 in Güte267 wird die Welt gerichtet, und Alles nach der Mehrheit der Tat.268
16
Er spricht ferner:269 Alles270 ist auf Bürgschaft gegeben,271 und ein Netz ist ausgebreitet über alle Lebenden.272 Der Laden273 ist offen, und der Kaufherr borgt,274 das Buch275 ist aufgeschlagen und die Hand schreibt ein.276 Wer leihen will, komme und leihe;277 die Einforderer gehen umher beständig den ganzen Tag und nehmen Bezahlung vom Menschen mit seiner Einwilligung oder ohne seine Einwilligung;278 sie haben, worauf sie sich stützen können;279 das Gericht ist der Wahrheit gemäß,280 und Alles ist zum Mahle bereit.281
17
R. Eleasar, Sohn Asarja’s, spricht:282 Ohne Tora keine Sitte,283 ohne Sitte keine Tora; ohne Weisheit keine Gottesfurcht, ohne Gottesfurcht keine Weisheit;284 ohne Kenntnis keine Einsicht,285 ohne Einsicht keine Kenntnis; ohne Mehl keine Tora,286 ohne Tora kein Mehl.287 Er spricht ferner: Ein Jeder, dessen Weisheit größer ist als seine Taten,288 womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der viele Zweige, aber wenig Wurzeln hat; es kommt ein Wind und entwurzelt ihn und kehrt ihn um, wie es heißt (Jer. 17, 6): „Und er ist wie ein Strauch in der Steppe und sieht nicht, dass Gutes kommt, und er weilt in der Dürre der Wüste, in salzigem Lande, das nicht bewohnbar ist.“ Jeder aber, dessen Taten mehr sind als dessen Weisheit, womit ist der zu vergleichen? Mit einem Baume, der wenig Zweige, aber viele Wurzeln hat, so dass selbst wenn alle Winde der Welt kommen und ihn anwehen, sie ihn nicht von seiner Stelle verrücken können, wie es heißt (das. 17, 8):. „Und er ist wie ein Baum, der gepflanzt am Wasser und an einen Fluss seine Wurzeln hinstreckt, und er sieht nicht, wenn Hitze kommt, sein Laub bleibt frisch, im Jahre der Dürre sorgt er nicht und hört nie auf Frucht zu tragen.“
18
R. Eleasar (Sohn)289 Chisma290 sagt: Die (Lehren über die) Vogelnester291 und die Nidda-Anfänge292 — sie sind Hauptteile der Halachot;293 die (Lehre von den) Sonnen wenden294 und Geometrie295 sind Zukost296 zur Weisheit.297
Kapitel 4
1
Ben Soma298 spricht: Wer ist weise?299 Wer von jedem Menschen lernt, denn es heißt (Ps. 119,99) : „Von Allen, die mich belehrten, bin ich weise geworden300 (denn deine Zeugnisse sind meine Unterhaltung.“301 Wer ist stark? Wer seine Leidenschaft302 bezwingt, denn es heißt (Spr. 16,32): „Besser ist der Langmütige, als ein Held, und wer sein Gemüt beherrscht, als ein Städtebezwinger.“ Wer ist reich? Wer mit seinem Teile sich freut,303 denn es heißt (Ps. 128,2): „Wenn du deiner Hände Mühen genießest, Heil dir und wohl dir!“ — „Heil dir“ in dieser Welt, „und wohl dir“ in der zukünftigen Welt.304 Wer ist geehrt? Wer die Menschen ehrt.,305 denn es heißt (1. Sam. 2,30): „Denn meine Verehrer306 bringe ich zu Ehren, und meine Verächter werden entwürdigt.“307
2
Ben Assai308 spricht: Eile zu einer noch so geringen Gebotsübung309 und fliehe vor der Übertretung, denn310 eine Gebotsübung zieht eine andere nach sich und eine Übertretung eine andere Übertretung,311 denn der Lohn einer Gebotsübung ist eine Gebotsübung, und der Lohn einer Übertretung ist eine Übertretung.312
3
Derselbe spricht ferner:313 Verachte keinen Menschen, und halte kein Ding für unmöglich;314 denn es gibt keinen Menschen, der nicht seine Zeit hätte,315 und kein Ding, das nicht seine Stätte fände.
4
R. Lewitas aus Jabneh spricht: Sei gar sehr316 demütig, denn des Menschen Hoffnung317 ist Gewürm.318 R. Jochanan, Sohn Beroka’s, spricht: Wer den Namen Gottes im Geheimen entweiht,319 den bestraft man öffentlich; mag Einer aus Irrtum oder mit Vorsatz gehandelt haben bei der Entweihung des Gottesnamens.320
5
R. Ismael, dessen Sohn,321 spricht: Wer lernt in der Absicht zu lehren, dem wird Gelegenheit geboten322 zu lernen und zu lehren;323 und wer lernt, um auszuüben, dem wird Gelegenheit geboten zu lernen und zu lehren, zu beobachten324 und auszuüben. R. Zadok325 spricht:326 Mache sie327 nicht zu einer Krone, dich damit groß zu machen, und nicht zu einer Hacke, damit zu graben.328 Und so hat bereits Hillel gesagt: „Wer sich der Krone bedient, schwindet dahin.“329 Somit lernst du: Wer von den Worten der Tora Nutzen zieht,330 der nimmt sein Leben fort aus der Welt.
6
R. Jose sagt: Wer die Tora ehrt, wird selbst von den Menschen geehrt,331 wer aber die Tora entweiht, wird selbst von den Menschen gering geschätzt.332
7
R. Ismael, dessen Sohn, spricht:333 Wer sich vom Richten zurückhält, der befreit sich von Feindschaft.334 Raub335 und vergeblichem336 Schwören;337 wer aber dreist338 Gesetzesentscheidungen trifft, der ist ein Thor, ein Frevler und ein Hochmütiger.339
8
Derselbe spricht ferner: Sei kein Einzelrichter,340 denn einzeln zu richten vermag nur der Einzige;341 und sprich nicht :342 „Nehmet meine Meinung an!“; denn sie343 haben die Befugnis, nicht du.344
9
R. Jonathan345 spricht: Wer die Tora hält in Armut,346 der wird sie endlich im Reichtum halten können; wer aber die Tora vor Reichtum347 vernachlässigt, der wird sie endlich vor Armut vernachlässigen müssen.
10
R. Meir spricht: Beschränke dich im Geschäfte und beschäftige dich mit der Tora, und sei gegen Jedermann demütig.348 Wenn du im Torastudium müßig bist, so hast du viele Müßiggänger dir entgegen,349 wenn du aber dich mit der Tora mühest, so ist bei Ihm reicher Lohn, dir zu geben.350
11
R. Elieser, Sohn Jakob’s, spricht: Wer ein Gebot erfüllt, erwirbt sich einen Fürsprecher,351 und wer eine Sünde begeht, erwirbt sich einen Ankläger.352 Busse und gute Werke sind wie ein Schild353 vor dem Strafgericht. R. Jochanan, der Sandalenmacher, spricht: Jede Vereinigung, die im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt bestehen, die aber nicht im Namen Gottes stattfindet, wird zuletzt nicht bestehen.354
12
R. Eleasar, Sohn Schammua’s, spricht: Es sei die Ehre deines Schülers dir so lieb, wie deine eigne,355 und die Ehre deines Genossen wie die Ehrfurcht vor deinem Lehrer und die Ehrfurcht vor deinem Lehrer wie die Ehrfurcht vor Gott.356
13
R. Jehuda spricht: Sei vorsichtig im Lehren,357 denn ein Versehen beim Lehren358 gilt als eine vorsätzliche Übertretung.359 R. Simon spricht: Es gibt drei Kronen:360 Die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber überragt sie alle.361
14
R. Nehorai362 spricht: Wandere aus363 nach einem Orte, wo Tora ist — sage nicht, sie werde dir nachkommen,364 — denn deine Genossen erhalten sie in deiner Hand, und auf deine Einsicht stütze dich nicht.365
15
R. Jannai spricht:366 Wir vermögen367 weder das Glück der Frevler noch die Leiden der Gerechten zu erklären.368 R. Mathia,369 Sohn Cheresch’,370 spricht: Komme Jedermann mit dem Gruß zuvor,371 sei ein Schweif der Löwen und nicht das Haupt von Füchsen.372
16
R. Jakob spricht:373 Diese Welt gleicht dem Vorzimmer374 zu der künftigen Welt; rüste dich im Vorzimmer, damit du in den Speisesaal375 eintreten kannst.
17
Er spricht ferner: Wertvoller ist eine Stunde in Busse und guten Werken in dieser Welt, als das ganze Leben der künftigen Welt;376 doch besser ist eine Stunde der Seligkeit in der zukünftigen Welt, als alles Leben in dieser Welt.377
18
R. Simon, Sohn Eleasars, spricht:378 Besänftige nicht deinen Nächsten im Augenblicke seines Zornes,379 tröste ihn nicht, so lange sein Toter vor ihm liegt,380 löse ihm das Gelübde nicht381 im Augenblicke seines Gelobens,382 und bestrebe dich nicht, ihn zu sehen zur Zeit seiner Erniedrigung.383
19
Samuel,384 der Kleine,385 spricht:386 Wenn dein Feind fällt, freue dich nicht, und wenn er strauchelt, frohlocke nicht dein Herz; der Ewige könnte es sehen und es missfiele ihm, und er wendet von ihm seinen Zorn.387
20
Elischa, Sohn Abuja’s,388 spricht: Wer als Kind lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf neues Papier geschrieben; und wer im Alter lernt, womit ist der zu vergleichen? Mit der Tinte, auf verlöschtes Papier geschrieben.389 R. Jose,390 Sohn Jehuda’s,391 aus Kephar Hababli392 spricht: Wer von den Kindern lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit einem, der unreife Trauben isst und Wein aus seiner Kelter393 trinkt; wer aber von Alten lernt, mit wem ist der zu vergleichen? Mit dem, der reife Trauben isst und alten Wein trinkt. Rabbi394 spricht: Schaue nicht auf den Krug, sondern auf das, was darin ist; es gibt einen neuen Krug, der voll ist alten Weines, und es gibt einen alten, in dem nicht einmal neuer Wein ist.395
21
R. Eleasar Hakkappar396 spricht: Der Neid, die Begierde und die Ehrsucht bringen den Menschen aus der Welt.397
22
Er spricht ferner: die Geborenen398 sind bestimmt zu sterben die Gestorbenen — wieder aufzuleben, und die Lebenden399 gerichtet zu werden, damit man wisse,400 kund gebe401 und es erkannt werde,402 dass Er Gott ist, Er der Bildner, Er der Schöpfer, Er der Aufmerker,403 Er der Richter, Er der Zeuge,404 Er der Kläger, Er der einst richten wird, gebenedeiet sei Er! Denn es gibt vor ihm kein Unrecht, kein Vergessen, kein Ansehen der Person, keine Annahme von Bestechung.405 Wisse auch, dass Alles nach Rechnung geschieht,406 und möge deine Leidenschaft407 dich nicht sicher machen, das Grab werde eine Zufluchtsstätte408 für dich sein; denn wider Willen409 wurdest du gebildet, wider Willen geboren, wider Willen lebst du,410 wider Willen stirbst du, und wider Willen wirst du einst Rechenschaft und Rechnung411 ablegen vor dem Könige aller Könige, dem Heiligen, gebenedeiet sei Er.
Kapitel 5
1
Mit zehn412 Aussprüchen413 ist die Welt erschaffen worden. Was will dies lehren?414 Sic hätte doch mit Einem Ausspruche erschaffen werden können. Nur um die Frevler, welche eine Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, zu Grunde richten, desto mehr zu bestrafen, und um den Gerechten, welche die Welt, die mit zehn Aussprüchen erschaffen worden, erhalten, einen desto besseren Lohn zu erteilen.415
2
Zehn Geschlechter sind von Adam bis Noach,416 um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet;417 denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend,418 ehe Er über sie die Wasser der Sintfluth brachte. Zehn Geschlechter sind von Noach bis Abraham,419 um kund zu tun, wie viel Langmut vor Ihm waltet; denn alle Geschlechter erzürnten Ihn fortwährend,420 bis unser Vater Abraham kam und den für alle bestimmten Lolin übernahm.421
3
Mit zehn Prüfungen422 ward unser Vater Abraham geprüft, und er bestand sie alle, um kund zu tun, wie groß die Liebe423 unseres Vaters Abraham war.
4
Zehn Wunder geschallen unseren Vätern in Ägypten424 und zehn am Meere.425 Zehn Plagen426 brachte der Heilige, gebenedeiet sei Er, über die Ägypter in Ägypten und zehn am Meere.427 Mit zehn Versuchungen428 versuchten unsere Väter den Heiligen, gebenedeiet sei Er, in der Wüste, denn es heißt (Num. 14, 22): Und sie versuchten mich zehnmal und gehorchten nicht meiner Stimme.
5
Zehn Wunder geschahen unseren Vätern im Heiligtume: Nie gebar ein Weib unzeitig vom Geruche des heiligen Fleisches; nie wurde das heilige Fleisch übelriechend;429 nie wurde eine Fliege im Schlachthause430 gesehen; nie widerfuhr dem Hohenpriester am Versöhnungstage ein nächtlicher Zufall;431 nie verlöschte der Regen das Feuer des Altarholzes; nie bezwang der Wind die Rauchsäule;432 nie ward am Omer, an den beiden Broten und am Schaubrote eine Untauglichkeit gefunden;433 sie standen gedrängt434 und konnten sich bequem niederwerfen;435 nie schädigte eine Schlange oder ein Skorpion in Jerusalem; und nie sagte Einer436 zum Andern: „Mir ist der Ort zu enge, dass ich in Jerusalem übernachten soll“.437
6
Zehn Dinge438 wurden am Vorabend des Sabbats in der Abenddämmerung erschaffen.439 Es sind folgende: Der Schlund der Erde,440 die Öffnung des Brunnens,441 der Mund der Eselin,442 der Regenbogen,443 das Manna, der Stab,444 der Schamir,445 die Schrift,446 die Inschrift447 und die Tafeln. Einige sagen: Auch die Dämonen, das Grab des Moses und der Widder unseres Vaters Abraham.448 Noch Andere sagen: Auch „Zange wird mit Zange gefertigt.“449
7
Sieben Dinge (sind) an dem Ungebildeten450 und sieben am Weisen (zu finden): Der Weise redet nicht vor dem, der ihn an Weisheit451 übertrifft; er fällt seinem Genossen nicht ins Wort; er übereilt sich nicht zu antworten ;452 er fragt was zur Sache gehört und antwortet nach der Norm ;453 er bespricht das Erste zuerst und das Letzte zuletzt;454 worüber er Nichts gehört hat, spricht er: „Ich habe Nichts gehört;„ und er gesteht die Wahrheit zu;455 das Entgegengesetzte von diesem Allen findet sich beim Ungebildeten.456
8
Sieben Arten von Strafen kommen in die Welt wegen sieben verschiedener Klassen von Übertretungen:457 Verzehntet ein Teil und ein Teil verzehntet nicht, so kommt Hungersnot aus Dürre, so dass ein Teil hungert und ein Teil satt wird; verzehntet man ganz und gar nicht,458 so kommt eine Hungersnot durch Unruhen459 und Dürre; nehmen alle nicht die Challa,460 so kommt eine Hungersnot der Vernichtung.461 Pest kommt in die Welt wegen der in der Tora gesetzten Todesstrafen, die nicht dem Gerichte übergeben sind,462 und wegen der Früchte des siebenten Jahres.463 Das Schwert464 kommt in die Welt wegen der Verzögerung465 des Rechtes, wegen Krümmung des Rechtes466 und wegen derer, welche gegen die feststehende Norm gesetzliche Entscheidungen treffen.467
9
Böses Gewild kommt in die Welt wegen vergeblichen Schwörens468 und wegen Entweihung des Gottesnamens.469 Verbannung kommt in die Welt wegen Götzendienstes, Unzucht, Blutvergießens und wegen Unterlassung, den Boden brach liegen zu lassen.470 In vier Zeitabschnitten471 nimmt die Pest überhand:472 Im vierten und siebenten Jahre473 und beim Ausgange des siebenten Jahres und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres. Im vierten Jahre wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des Dritten; im siebenten wegen des (vernachlässigten) Armenzehnten des sechsten;474 beim Ausgange des siebenten Jahres, wegen der Früchte des siebenten Jahres475 und beim Ausgange des Hüttenfestes eines jeden Jahres wegen des Raubes476 der Armengaben.477
10
Vier Sinnesarten gibt es unter den Menschen:478 Wer spricht: „Das Meine ist mein und das Deine dein“, dies ist eine mittelmäßige Sinnesart; Einige sagen: Dies ist die Sinnesart Sodoms.479 „Das Meine ist dein und das Deine mein,“ (dies spricht) ein Unwissender.480 „Das Meine ist dein und das Deine (auch) dein“, (so spricht) ein Frommer. „Das Deine ist mein und das Meine auch mein,“ (das spricht) ein Frevler.481
11
Viererlei Gemütsarten482 gibt es: Wer leicht zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf;483 wer schwer zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf;484 wer schwer zu erzürnen und leicht zu besänftigen ist, der ist ein Frommer; wer leicht zu erzürnen und schwer zu besänftigen ist, der ist ein Frevler.
12
Vier Eigenschaften sind an den Schülern zu finden: Wer schnell im Auffassen und schnell im Vergessen ist, dessen Gewinn geht in dessen Schaden auf;485 wer schwer im Auffassen und schwer im Vergessen ist, dessen Schaden geht in dessen Gewinn auf;486 wer schnell im Auffassen und schwer im Vergessen ist, der hat ein gutes Teil; wer schwer im Auffassen und leicht im Vergessen ist, der hat ein schlechtes Teil.487
13
Vier Arten gibt es hinsichtlich des Almosen-Spendens:488 Wer selbst gerne gibt, aber nicht will, dass Andere geben, der ist missgünstig Betreffs des Vermögens Anderer;489 (wer will) dass Andere geben, nicht aber, dass er gebe, der ist missgünstig in Bezug auf das Seinige; (wer will) dass er gebe und Andere geben, der ist ein Frommer; (wer will) dass er nicht gebe und Andere nicht geben, der ist ein Frevler.490
14
Vier Arten gibt es hinsichtlich des Besuchens491 des Lehrhauses: Wer dahin geht, aber nicht ausübt,492 hat den Lohn für das Gehen; wer ausübt493 und nicht hingeht, hat den Lohn für das Ausüben; wer hingeht und ausübt, ist ein Frommer; wer nicht hingeht und nicht ausübt, ist ein Frevler.
15
Vier Arten gibt es unter denen, die vor den Weisen sitzen:494 Schwamm,495 Trichter, Seiher und Schwinge. Schwamm, der Alles496 aufsaugt; Trichter, der hier aufnimmt und da hinauslässt;497 Seiher, der den Wein hinauslässt und die Hefen zurückbehält; die Schwinge, die das Staubmehl hinauslässt und das Kernmehl zurückbehält.498
16
Jede Liebe, die von einer Sache499 abhängig ist, — hört die Sache auf, hört die Liebe auf; die aber von keiner Sache abhängt, hört niemals auf. Welches ist eine Liebe, die von einer Sache abhängig ist? Das ist die Liebe von Amnon und Tamar;500 die von keiner Sache abhängende ist die Liebe von David und Jonathan.501
17
Jeder Streit, der im Namen Gottes geführt wird,502 hat zuletzt bleibenden Erfolg;503 der aber nicht im Namen Gottes geführt wird, hat keinen bleibenden Erfolg. Welches ist ein Streit, der im Namen Gottes geführt wird? Das ist der Streit von Hillel und Schammai; der nicht im Namen Gottes geführte, das ist der Streit von Korach und seiner ganzen Rotte.504
18
Wer Viele505 zur Gerechtigkeit führt, der wird nicht in Sünde geraten;506 wer aber Viele zur Sünde verleitet, dem wird nicht die Gelegenheit geboten,507 Busse zu tun.508 Moses war gerecht und führte Viele zur Gerechtigkeit; so wird das Verdienst der Vielen ihm angerechnet,509 denn es heißt (Deut. 33,21): „Die Gerechtigkeit des Ewigen hat er geübt und seine Rechte mit Israel.“ Jerobeam, Sohn Nebats, aber sündigte und verleitete Viele zur Sünde, so wird die Sünde der Vielen ihm angerechnet, denn es heißt (1. Kön. 15, 30): Wegen der Sünden Jerobeam’s, die er begangen und wozu er Israel verleitet.
19
Jeder, der folgende510 drei Dinge an sich hat, gehört zu den Schülern unseres Vaters Abraham;511 wer aber drei andere Dinge an sich hat, gehört zu Schülern des ruchlosen Bileam. Ein gutes Auge,512 ein bescheidenes Gemüt und ein demütiger Sinn513 sind Kennzeichen der Schüler unseres Vaters Abraham. Ein böses Auge,514 ein stolzer Sinn und eine unmäßige Gier515 sind Kennzeichen der Schüler des ruchlosen Bileam.516 Was ist der Unterschied zwischen den Schülern unseres Vaters Abraham und den Schülern des ruchlosen Bileam? Die Schüler unseres Vaters Abraham genießen in dieser Welt und ererben die zukünftige Welt, wie es heißt (Spr. 8, 21): „Ich lasse erben meine Freunde wesentliches Gut517 und ihre Schätze fülle ich. “518 denn es heißt (Ps. 55, 24): „Du aber, o Gott, stürzest sie hinab in die Grube des Verderbens; die Männer der Blutschuld und des Truges erreichen nicht die Hälfte ihrer Tage;519 ich aber vertraue auf Dich.“
20
Jehuda, Sohn Thema’s,520 spricht: Sei mutig wie der Leopard, leicht wie der Adler, schnell wie der Hirsch und stark wie der Löwe, den Willen deines Vaters im Himmel zu vollziehen.521 Derselbe spricht ferner:522 Wer frechen Angesichts ist, kommt in die Hölle; wer verschämten523 Angesichts — in das Paradies. Möge524 es Dir wohlgefällig sein, Ewiger, unser Gott und Gott unserer Väter, dass erbauet werde das Heiligtum bald in unseren Tagen, und gib uns unseren Anteil an Deiner Lehre!
21
Derselbe spricht ferner:525 Fünf Jahre alt zu Mikra,526 zehn Jahre alt zu Mischna,527 dreizehn Jahre alt zu Gebotsübungen,528 fünfzehn Jahre alt zum Talmud,529 achtzehn Jahre alt zum Trauhimmel,530 zwanzig Jahre alt zum Erstreben,531 dreißig Jahre alt zur Kraft,532 vierzig Jahre alt zur Einsicht,533 fünfzig Jahre alt zum Rate,534 sechzig Jahre alt zum Alter,535 siebzig Jahre alt zum Greisenalter,536 achtzig Jahre alt zum hohen Alter537 neunzig Jahre alt zum Niedergebeugtsein,538 hundert Jahre alt wie gestorben und aus der Welt fort gegangen und geschwunden.
22
Ben539 Bag Bag540 spricht:541 Wende sie542 hin und wende sie her, denn Alles ist in ihr; schaue in sie hinein543 und werde grau und alt in ihr, und von ihr weiche nicht; denn es gibt kein besseres Maß544 als diese.545
23
Ben He He546 spricht: Je nach der Mühe der Lohn.547
Kapitel 6
1
R. Meir spricht: Wer mit der Lehre sich um ihrer selbst willen beschäftigt, erlangt viele Dinge; ja noch mehr, die ganze Welt ist es wert, für ihn allein da zu sein. Er heißt ein Freund, Liebling (Gottes), er liebt Gott, er liebt die Menschen, er erfreut Gott und erfreut die Menschen. Sie (die Lehre) bekleidet ihn mit Demut und Gottesfurcht, macht ihn geeignet, ein Gerechter und Frommer zu sein, redlich und treu, hält ihn fern von der Sünde, bringet ihn nahe jeglichem Verdienste, und man gewinnt von ihm Rat und Hilfe, Einsicht und Stärke; denn es heißt (Spr. 8, 14): Mein ist Rat und Hilfe, ich bin die Einsicht, mein ist die Stärke. Und sie verleihet ihm Königtum und Herrschaft und Forschung des Rechts, und ihm entdeckt man die Geheimnisse der Lehre. Er wird wie ein Quell, der nie versiegt, und wie ein Strom, der immer stärker wird ; und er ist bescheiden und langmütig und Kränkung vergebend ; und sie erhebt und erhöht ihn über alle Wesen.
2
Es spricht R. Josua, Sohn Levi’s: An jedem Tage geht eine Himmelsstimme vom Berge Choreb aus und ruft aus und spricht: Weh den Menschen ob der Kränkung, die sie der Tora antun! Denn wer sich nicht mit der Tora beschäftigt, wird ein Ausgestoßener genannt, von dem es heißt (Spr. 11,22): Ein goldener Nasenring im Rüssel eines Schweines — ein schönes Weib, dem Verstand fehlt. Und es heißt (Exod. 32,16): Die Tafeln waren ein Werk Gottes, und die Schrift — eine Schrift Gottes war sie, gegraben (חרות) auf die Tafeln; lies nicht הׇרות (gegraben), sondern חֵרות (Freiheit); denn du findest keinen wahrhaft Freien, als den, der mit dem Erlernen der Tora sich befasst. Und wer mit der Lehre sich beschäftigt, der steigt immer höher, wie es heißt (Num. 21,19): Vom Geschenke548 zum Gotteserbe und vom Gotteserbe zu den Höhen.
3
. Wer von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, der muss ihn in Ehren halten. Denn so finden wir’s bei David, dem Könige von Israel, der von Achithofel nichts als nur zwei Dinge gelernt hatte, und er nannte ihn seinen Meister, seinen Lehrer und seinen Freund; denn es heißt (Psalm 55, 14): Aber du, ein Mensch, gleich mir an Wert, mein Lehrer und Freund. Kann man hier nicht vom Geringeren aufs Schwerere schließen? Wenn David, der König von Israel, der von Achithofel nur zwei Dinge gelernt hatte, ihn nannte Meister, Lehrer und Freund, — der von seinem Nächsten lernt einen Abschnitt, einen Lehrsatz, einen Vers oder einen Ausdruck, ja nur einen Buchstaben, um wie viel mehr muss er ihn in Ehren halten! Ehre aber gebührt nur den Weisen, denn es heißt (Spr. 3, 35, 28, 10): Ehre erwerben die Weisen, und die Frommen ererben das Gut. Ein Gut aber ist nur die Tora; denn es heißt (Spr. 4, 2): Denn Lehre des Guten habe ich euch gegeben, meine Tora, verlasset sie nicht.
4
Das ist die rechte Weise für die Tora: iss Brot mit Salz, und trink’ Wasser nach Maß, und schlafe auf der Erde, lebe ein Leben der Entbehrung, und mühe dich mit der Tora. Tust du also, dann Heil dir und wohl dir! Heil dir in dieser Welt und wohl dir in der zukünftigen Welt.
5
Strebe nicht nach Größe und geize nicht nach Ehre. Mehr als du lernst, tue. Und lass dich nicht gelüsten nach der Tafel der Könige; denn dein Tisch steht höher als ihre Tafel und deine Krone höher als die ihre. Dein Arbeitsherr aber ist zuverlässig, dass Er dir den Lohn deiner Arbeit bezahlen wird.
6
Größer ist die Tora als das Priestertum und das Königtum. Denn das Königtum wird erworben durch dreißig Vorzüge und das Priestertum durch vierundzwanzig; die Tora aber wird erworben durch achtundvierzig Dinge. Folgende sind es: durch Lernen, durch Aufhorchen des Ohres, durch geordnete Ausspräche der Lippen, durch Einsicht des Herzens, durch Scheu, Ehrfurcht, Demut, Freudigkeit, Reinheit, durch den Verkehr mit Weisen, durch Anschluss an Genossen, durch Besprechung mit Schülern, durch Bedächtigkeit, durch Kenntnis der Bibel und der Mischna, durch wenig Handel, durch wenig Verkehr mit dem Weltwesen, durch Minderung der Genüsse, durch Beschränkung im Schlafe, Beschränkung in der Unterhaltung und im Scherze, durch Geduld, ein gutes Herz, den Glauben an die Weisen, durch Ertragen von Leiden, dadurch dass man seine Stelle kennt, sich freut mit seinem Teile und einen Zaun macht um sein Wort und sich selbst kein Verdienst anrechnet; wer beliebt ist, wer Gott liebt und die Menschen liebt und Wohltun liebt und Redlichkeit liebt und die Zurechtweisungen liebt und fern sich hält von Ehren, und dessen Sinn sich nicht überhebt wegen seiner Gelehrsamkeit ; wer nicht an Gesetzesentscheidungen Freude hat, seinem Nächsten das Joch tragen hilft und ihn stets nach günstiger Seite beurteilt, ihn auf die Wahrheit bringt und ihm zum Frieden verhilft; wer sich in seinem Lernen besinnt; wer fragt und antwortet, hört und zulernt; wer lernt, um zu lehren, lernt, um auszuüben, wer seinen Lehrer weise macht, und der genau das ihm Überlieferte wiedergibt, und wer ein jedes Wort im Namen seines Urhebers ausspricht. Du hast es ja erfahren, dass wer ein Wort im Namen seines Urhebers ausspricht, Erlösung in die Welt bringt; denn es heißt (Esther 2, 22) : Und Esther sagte es dem Könige im Namen des Mordechai.
7
Groß ist die Tora, denn sie gewährt Leben dem, der sie befolgt, in dieser und in der zukünftigen Welt; denn es heißt (Spr. 4, 22): Leben sind sie denen, die sie gefunden, und dem ganzen Leibe Heilung; und ferner (Spr. 3, 8): Eine Heilung wird sie sein deinem Leibe und ein Saft für deine Gebeine; und ferner (Spr. 3, 18): Ein Baum des Lebens ist sie den an ihr Festhaltenden, und die sie erfassen, sind selig gepriesen; und ferner (Spr. 1, 9): Ein anmutiger Kranz sind sie um dein Haupt und ein Geschmeide um deinen Hals; und ferner (Spr. 4, 9): Sie wird auf dein Haupt setzen einen anmutigen Kranz, mit einer zierenden Krone wird sie dich umgeben; und ferner (Spr. 9, 11): Durch mich werden deiner Tage viel sein und sich dir mehren Jahre des Lebens; ferner (Spr. 3, 16): Dauer der Tage ist in ihrer Rechten, in ihrer Linken Reichtum und Ehre; und ferner (Spr. 3, 2): Denn Dauer der Tage und Jahre des Lebens und Frieden werden sie dir mehren.
8
R. Simon, Sohn Jehuda’s, im Namen von R. Simon, Sohne Jochai’s, spricht: Schönheit, Kraft, Reichtum, Ehre, Weisheit, Alter, Greisenhaupt und Kindersegen sind ein Schmuck für die Frommen und ein Schmuck für die Welt; denn es heißt (Spr. 16, 31): Eine Krone des Schmuckes ist das greise Haupt, auf dem Wege der Gerechtigkeit wird es gefunden; und ferner (Spr. 20, 29): Die Zierde der Jünglinge ist ihre Kraft, und der Schmuck der Alten ist das greise Haupt; und ferner (Spr. 14, 24): Eine Krone der Weisen ist ihr Reichtum; und ferner (Spr. 17, 6): Die Krone der Greise sind Kindeskinder und der Schmuck der Kinder ihre Eltern; und ferner (Jes. 24,23): Und es errötet der Mond und es schämt sich die Sonne; denn es regiert der Ewige der Heerschaaren auf dem Berge Zijon und in Jerusalem, und Angesichts seiner Ältesten ist Herrlichkeit. Rabbi Simon, Sohn Menasja’s spricht: Diese sieben Eigenschaften sind alle zur Verwirklichung gelangt in Rabbi und seinen Kindern.
9
. Es erzählt R. Jose, Sohn Kisma’s: Einst ging ich auf dem Wege und es begegnete mir ein Mann. Er bot mir den Friedensgruß und ich erwiderte ihn. Da sprach er zu mir: Rabbi, aus welchem Orte bist du? Da sagte ich zu ihm: Aus einer großen Stadt von Weisen und Schriftgelehrten. Da sprach er zu mir: Rabbi, würdest du dich entschließen, bei uns zu wohnen an unserem Orte? und ich biete dir eine Million Golddenare und Edelsteine und Perlen. Da sprach ich zu ihm: Wenn du mir gäbest alles Silber und Gold und alle Edelsteine und Perlen der Welt, so wohne ich nur an einem Orte der Tora. So heißt es im Psalmenbuche von David, dem Könige Israel’s (Ps. 119, 72): Lieber ist mir die Lehre Deines Mundes als Tausende von Gold und Silber. Ja noch mehr! in der Scheidestunde geleiten den Menschen nicht Silber und nicht Gold und nicht Edelsteine und Perlen, sondern nur Tora und edle Werke allein; denn es heißt (Spr. 6, 22): Wenn du gehest, wird sie dich geleiten; wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so unterhält sie dich. „Wenn du gehest, wird sie dich geleiten“ — in dieser Welt; „wenn du dich hinlegst, wird sie über dich wachen“ — im Grabe; „wenn du erwachst, so unterhält sie dich“ —in der künftigen Welt. Ferner heißt es (Chaggai 2,8): Mein ist das Silber, mein das Gold, spricht der Ewige der Heerschaaren.
10
Fünf Dinge hat der Heilige, gebenedeiet sei Er, als sein besonderes Eigentum in der Welt bezeichnet; folgende sind es: Die Tora ist ein Eigentum, Himmel und Erde ein Eigentum, Abraham ein Eigentum, Israel ein Eigentum, der heilige Tempel ein Eigentum. Die Tora — nach welcher Stelle der Schrift? denn es heißt (Spr. 8, 22): Der Ewige hat mich geeignet als den Erstling seines Weges, das erste seiner Werke seit der Urzeit. — Himmel und Erde nach welcher Stelle? denn es heißt (Jes. 66, 1): Also spricht der Ewige: Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße; wo ist ein Haus, das ihr mir erbauen könntet, und wo ein Ort zu meiner Ruhestatt? Und ferner (Ps. 104, 24): Wie viel sind Deine Werke, Ewiger! sie alle hast Du mit Weisheit gemacht; voll ist die Erde Deines Eigentums. — Abraham nach welcher Stelle? denn es heißt (Gen. 14, 19): Und er segnete ihn und sprach: Gesegnet sei Abram dem höchsten Gotte, dem Eigner des Himmels und der Erde. — Israel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 16): Bis hinübergezogen Dein Volk, Ewiger! bis hinübergezogen das Volk, das Du Dir geeignet; und ferner (Ps. 16, 3): Die Heiligen, die auf Erden sind, und Edlen — all mein Wohlgefallen ist an ihnen. Der heilige Tempel nach welcher Stelle? denn es heißt (Exod. 15, 17): Die Stätte, die zu Deinem Sitze Du gemacht, Ewiger! das Heiligtum, Herr, das deine Hände eingerichtet; und ferner (Ps. 78, 54): Und Er brachte sie in sein heiliges Gebiet, zum Berge, den sich geeignet seine Rechte.
11
Alles, was der Heilige, gebenedeiet sei Er, erschaffen in seiner Welt, hat Er nur zu seiner Verherrlichung erschaffen; denn es heißt (Jes. 43, 7): Alles, was sich nennt nach meinem Namen, habe Ich zu meiner Ehre geschaffen, gebildet und bereitet. Und ferner (Exod. 15, 18): Der Ewige wird regieren immer und ewig.
Zu den meisten Sätzen dieses Traktats befindet sich eine Erklärung und erweiterte Ausführung in dem allen Talmud-Editionen beigedruckten אבות דר׳ נתן, das hier mit AN. zitiert wird. EM. bezeichnet meine Abhandlung: „Die erste Mischna“ (Berlin 1882).↩︎
Hier vorzugsweise „die mündliche Lehre“ תורה שבעל פה, auch מסורת = παράδοσις (τῶν πατέρων) oder קבלה = διαδοχή genannt (vgl. Josephus Ant. XIII, 10, 6). Die Väter, welche die mündliche Lehre von Geschlecht zu Geschlecht überliefert haben, sind die אבות, nach denen dieser Traktat benannt ist, EM. 6 und 26.↩︎
מסיני eig. vom Sinai her, Edujot VIII, 7.↩︎
מסר aram. übergeben, davon מסורת Note 2.↩︎
Josua 24, 31.↩︎
Jerem. 7, 25. In AN. 1 werden noch die Richter (שופטים) zwischen זקנים und נביאים eingeschaltet.↩︎
Die aus 120 Männern zusammengesetzte oberste Gerichtsbehörde, die in den ersten Zeiten des zweiten Tempels eine ähnliche Stellung hatte, wie das spätere Synedrion, das ebenfalls כנסת = כנישתא genannt wurde (Megillat Taanit c. 10), vgl. Mag. f. d. Wissensch. d. Judent. 1883 S. 46—63. — In AN. 1 sind חגי זכריה ומלאכי zwischen נביאים und אנשי כנה״ג hinzugefügt.↩︎
הוו wie Gen. 27, 29.↩︎
מהון langsam, gelassen, davon המתין warten.↩︎
Nach AN. 1 bei jedem UrTeil.↩︎
Treffet Maßregeln zum Schutze des Gesetzes, vgl. חכמים עשו סייג לדבריהם Berachot 4b. — Nach AN. 2–3 stand diese Vorschr. an zweiter und העמ׳ תלמי הרבה an dritter Stelle.↩︎
Simon I., Sohn des Onias (Jos. Ant. XII, 2, 4), war um 300 a. Hoherpriester.↩︎
Er gehörte zu den letzten Männern dieser Versammlung. Mit ihm und seinem Collegium schliesst die Periode der אנשי כנסת הגדולה ab, deren Lehren und Verordnungen später als דברי סופרים oder מעשה זקנים Jad. IV, 3 angeführt wurden, Mag. 1. c. S. 58 f.↩︎
עבודת בית המקדש = עבורה (AN 4) der Tempel-Gottesdienst.↩︎
Persönliche Liebesdienste, zu unterscheiden von צדקה Almosen (Sukka 49b). — Jerusch. Taanit IV 68a findet die hier erwähnten drei Dinge in Jesaja 51, 16 angedeutet; vgl. weiter M. 18.↩︎
’Aντίγονος.↩︎
Josua 15, 35: שובה.↩︎
קבל dem Ausdr. קבלה entsprechend, Note 2.↩︎
פרם (vom aram. פרס bestimmen, abschätzen) das Bestimmte, der Lohn (vgl. das hebr. חוק), wie im Arab, فرض (Geschenk, Sold) von فَرَضَ (bestimmen), vgl. M. Cahn, Pirke Aboth 17.↩︎
Die besten Zeugnisse lesen : ע״מ שלא לקבל פרס (in dem Gedanken, keinen Lohn zu empfangen). Dadurch erklärt es sich, wie diese Worte nach AN 5 den Sadducäern die Veranlassung boten, die Vergeltung in der zukünftigen Welt zu leugnen. Über die Sadducäer und den Bericht in AN 5 vgl. Baneth in „Magazin“ 1882 S. 3 ff.↩︎
שמים meton. für „Gott“.↩︎
Obschon ihr nur aus reiner Liebe Gott dienen sollet, mag dennoch auch die Furcht vor Gott bei euch sein; denn die Liebe bewegt zur Erfüllung der Gebote, während die Furcht vor Gott den Menschen vor Übertretung der Verbote der Tora schützt (Bart.), vgl. Jerusch. Berachot IX, 14b.↩︎
Von den hier und M. 6, 8, 10 u. 12 erwähnten 5 Paaren von Schriftgelehrten (זוגות M. Pea II, 6) war nach Chagiga 16 b immer der erste der נשיא (der erste Präsident) und der zweite אב בית דין (der zweite Vorsitzende) des Synedrion. (Nur in M. 8 meinen Einige, Simon b. S. sei der נשיא gewesen). Zur Rechtfertigung dieser talmudischen Ansicht vgl. meine Schrift: „der oberste Gerichtshof“ (Berlin 1878) S. 26 ff. und „Magazin“ 1878 S. 94–99.↩︎
Nach Ber. rabba c. 65 war dieser Jose ein Oheim des Hohenpriesters Alkimos.↩︎
- Kön. 11, 26; 2. Chr. 4, 17. Nach M. 3 hätte man hier ממנו erwartet, wie in der Tat Einige korrigieren. Indessen, da nach Note 24 Jose b. Joëser um 160a. gelebt hat, so muss zwischen unserem Paare und Antigonos aus Socho eine Lücke angenommen werden, so dass die Schüler des Antigonos als die Tradenten anzusehen sind. Eine Vermutung, von welchen Schriftgelehrten unser „Paar“ die „Lehre“ empfangen, ist in „Magazin“ 1881 S. 125f. ausgesprochen.
בית ועד (Sota IX, 15) = בית מועד, ein Lehrhaus, wo die Weisen Zusammenkommen.↩︎
Die Schüler saßen gewöhnlich auf der Erde zu Füßen der Lehrer, vgl. z. B. B. mezia 84 b. AN. 6: שב לפניו על הארץ (sitze vor ihm auf der Erde).↩︎
שיחה ein gleichgültiges Gespräch, Geschwätz.↩︎
Die eingeklammerte Stelle fehlt in AN. und enthält zwei Randglossen zum vorhergehenden Satze.↩︎
Dies ist aus dem bestimmten Artikel האשה zu schließen.↩︎
קל וחומר, s. B. kamma I, Note 26.↩︎
Dies ist die zweite Glosse, die wahrscheinlich von einem anderen Verfasser, als die erste, herrührt.↩︎
סופו mit Partic., vgl. Cahn, und Sanhedrin IV, Note 35.↩︎
גיא הינם Jos. 15, 8, später als Gegensatz zu גן עדן (Paradies) zur Bezeichnung der „Hölle“ gebraucht.↩︎
Dieses Paar lebte wahrscheinlich zur Zeit Johann Hyrkans, vgl. meine Schrift: „Der oberste Gerichtshof“ S. 37f.↩︎
S. Hosea 10, 14.↩︎
לכן זכות. Zu ergänzen ist להכריע: die Waagschale des Verdienstes herabsinken zu machen. Vgl. Schebuot 30 a u. Raschi das.↩︎
Wenn du siehst, dass ein Bösewicht Glück hat.↩︎
התיאש den Gedanken an Etwas aufgeben, s. B. mezia II, Note 3.↩︎
Lebte zur Zeit Alexander Jannai’s, vor dessen Verfolgung er nach Alexandrien geflüchtet, woher er später zur Übernahme des Nasiats zurückberufen ward (Jerusch. Chagiga II, 77 d).↩︎
Nach dem Talmud (Berachot 48 a) ein Bruder der Königin Salome Alexandra.↩︎
עורכי הד׳, nach רמב״ן zu Deut. 21, 16 ארכי = ערכי הד׳ (vgl. ארכאות = ערכאות), während Einige wirklich ארכי (gr. ἀρχή) lesen: „Die obersten Richter“. So auch in Ber. rabba c. 50: לוט היה ארכי הדיינים שבכולם. Ebenso hat AN 10 unsere Stelle verstanden, wenn dort erklärt wird: man soll eine Halacha, die man gehört, nicht eher widerlegen, bis man genau nachgefragt, aus welchem Grunde diese Halacha ausgesprochen wurde, vgl. Bart. Nach Jerusch. B. batra IX, 17a lehrt unser Satz: אסור לגלות דינו ליחיד, man dürfe den Einen der Prozessierenden nicht unterrichten, ob er im Rechte ist und wie er vor den Richtern sprechen müsse, um den Prozess zu gewinnen; ebenso Babli Ketubot 52 b, 86 a, wo Raschi עורכי הדיינין als „die, welche die Richter beeinflussen, zu Gunsten des Einen der Processirenden hinwenden“ erklärt, vgl. noch Sota 47 b und Raschi das. und Sabbat 139 a.↩︎
Beide Parteien sollen vom Richter gleichmäßig behandelt werden, sowohl während sie vor ihm stehen, als nachdem das Urteil gesprochen ist, falls sie nur das letztere angenommen haben.↩︎
Die Erklärer weisen auf die Erzählung hin, dass ein Sohn des Simon b. S. einst unschuldig zum Tode verurteilt wurde (Jerusch. Sanhedr. VI, 23 b), was wohl daher kam, dass man die Zeugen nicht gründlich ausgeforscht hatte.↩︎
Sameas und Pollion bei Josephus ant. XIV, 9, 4; XV, 1, 1; 10, 4; vgl. mein: „der oberste Gerichtshof“ S. 43, Anm. 5.↩︎
רבנות Herrschaft, Pesachim 87 b.↩︎
רשות (von רשי mächtig sein) die Macht, die Machthaber; vielleicht sind damit die römischen Machthaber gemeint, vgl. weiter II, 3, und Ab. sara 17 a.↩︎
Dass ihr nicht Veranlassung bietet, dass eure Worte missdeutet und dadurch in eurem Namen falsche Lehren verbreitet werden.↩︎
AN 11 liest: שמא תורו דבר שלא כתלמוד תורה ותחובו חובת גלות ותגלו למקום מים הרעים ואף התלמידים הבאים אחריכם שמא יורו דבר משמכם שלא כתלמוד תורה ויחובו חובת גלות ויגלו למקום מים הרעים. (Ihr könntet sonst etwas lehren, das nicht mit der Tora-Lehre übereinstimmt, wodurch ihr die Strafe der Verbannung verschuldet; ihr würdet dann nach einem Orte schlechten Wassers verbannt werden; und auch die Schüler, eure Nachfolger, könnten in eurem Namen etwas lehren, das nicht mit der Tora über-einstimmt, und auch sie würden die Strafe der Verbannung verschulden und nach einem Orte schlechten Wassers verbannt werden). Diese LA. zeigt, dass die Verbannung als eine Strafe für die durch Unvorsichtigkeit verbreitete falsche Lehre betrachtet wird (anders Bart.). Doch ist diese LA. insofern im Widerspruch mit dem Texte unserer Mischna, als nach letzterer die Schüler nicht wegen ihrer eigenen Verschuldung in die Verbannung gehen, sondern nur dem Lehrer nachziehen.↩︎
Sinnbild für „schlechte Lehre“. AN erklärt: „Ihr werdet unter Heiden verbannt werden und dort ihr Tun lernen“ (Ps. 106, 35).↩︎
Vgl. Makkot 10 a: הרב שגלה מגלין ישיבתו עמו (Wenn ein Lehrer in die Verbannung geht, lässt man seine Schule mit ihm ziehen).↩︎
Wenn auch die schlechte Lehre euch nicht schaden würde, so könnte sie doch euren Schülern den Tod bringen.↩︎
ונמצא — מתחלל fehlt in AN.↩︎
Lebte nach Sabbat 15 a 100 Jahre vor der Tempelzerstörung.↩︎
Ps. 34, 16.↩︎
Vgl. Mal. 2, 4; 6.↩︎
AN 12 meint, Hillel habe die folgenden Sprüche בלשון בבלי (in babylonischer Sprache) gesagt. Hillel war bekanntlich ein Babylonier.↩︎
נגד ziehen, ausbreiten.↩︎
יסף (von סוף) macht aufhören. AN 12: פסיד, verliert.↩︎
Anst. ודלא יליף hat AN: ודלא משמש חכימיא, wer nicht die Weisen bedient. שמש חכמים wird oft für „lernen“ gebraucht,↩︎
Der Tora. Nach AN: des Gottesnamens.↩︎
Zu seinem eigenen Vorteile.↩︎
AN: אבד ואזיל ליה, der geht dahin, vgl. weiter IV, 5.↩︎
Wenn ich selbst nicht für mich Verdienste erwerbe.↩︎
Wenn ich nur für mich allein und nicht auch für Andere (nach Vollkommenheit) strebe.↩︎
Vielleicht wird es dir später nicht mehr möglich sein; schiebe daher die gute Tat nicht auf!; s. weiter II, 4.↩︎
קבע etwas Festbestimmtes, was man beständig tliut, niemals unterlässt; Gegens. עראי, etwas Zufälliges, was man manchmal zufällig tut. דורות הראשונים עשו תורתן קבע ומלאכתן עראי, die früheren Geschlechter haben ihr Torastudium zu einer ständigen, ihr Gewerbe aber zu einer zufälligen Beschäftigung gemacht, (Berachot 35b).↩︎
S. B. mezia 87 a.↩︎
נשא = סבר tragen, erheben; סבר פנים יפות = נשא פנים יפות, ein freundliches Angesicht zuwenden.↩︎
In AN 14 folgt nach Schammai רבן יוחנן בן זכאי (weiter II, 8). Es ist sicherlich das Stück I, 16—II, 4 a eine spätere Interpolation in die ursprüngliche Reihe der „Väter“, welche Rabbi den Mischna-Redaktor, dessen Sohn sowie dessen Vater und Großvater als Nachkommen Hillels, an Hillel und Schammai anschließt. Davon mag I, 16—17, das in AN später (c. 22) steht, von Rabbi selbst hierher versetzt worden sein. Ebenso hat wohl Rabbi noch I, 18, das in AN fehlt, hier hinzugefügt, vgl. EM 33f.↩︎
Nicht R. Gamliel ha-Saken, wie manche Erklärer meinen, sondern R. Gamliel II., wie EM 31 f. bewiesen wird.↩︎
Indem du über alles Zweifelhafte den Lehrer um Bescheid fragst.↩︎
Während man die Theruma nach Abschätzung gab, durfte man den Zehnten nicht באומד geben (Menachot 54 b). Dieser Satz ist hier bildlich zu fassen, dass man nicht nach Vermutung eine religiöse Entscheidung treffe, vielmehr sich durch Befragen des Lehrers Gewissheit zu verschaffen suche; vgl. Jerusch. Taanit IV, 68 c: שלא יהא אדם דן אומדות, es richte Niemand nach Vermutungen.↩︎
Er sprach dies in seiner Jugend, als er noch nicht „Rabban“ genannt wurde, vgl. Sanhedrin V, Note 14.↩︎
גוף Person, Mensch, s. IV, 6.↩︎
Vgl. Kidduschin 40 b.↩︎
Spr. 10, 19.↩︎
Derselbe wie in M. 17; vgl. Note 71 u. 75.↩︎
Jerusch. Taan. IV, 68 a liest עומד, wie in M. 2.↩︎
Den Widerspruch zwischen unserer M. u. M. 2 suchen Manche durch die Annahme zu lösen, dass oben die Gründe zur Erschaffung und hier die Dinge, die zur Erhaltung der Welt nötig sind, genannt werden.↩︎
Späterer Zusatz nach Jerusch. Taanit IV, 68 a.↩︎
R. Jehuda, der Fürst (ha-Nasi), wurde schlechtweg „Rabbi“ genannt. — Dieser Spruch sowie die folgenden Sprüche des R. Gamliel sind erst nach Rabbi, dem Mischna-Redaktor, zur Mischna hinzugefügt worden, EM 32.↩︎
Vgl. Tamid 28 a.↩︎
יבור von ברר, auslesen.↩︎
Die an und für sich rühmlich ist.↩︎
Es darf nichts getan werden, das von den Menschen missbilligt wird oder missdeutet werden könnte, vgl. Schekalim III, 2 und Nedarim 22 b.↩︎
Eig.: „Die Gabe des Lohnes“.↩︎
Au Gut oder Genuss.↩︎
In der zukünftigen Welt, vgl. weiter Mischna 16.↩︎
Au Gut oder Genuss.↩︎
In der zukünftigen Welt, vgl. weiter Mischna 16.↩︎
Vgl. weiter III Anf.↩︎
Gottes, „das Buch des Gedächtnisses“, Mal. 3, 16.↩︎
דרך ארץ (Weise der Erde, der Welt) Lebensweise, bezeichnet hier die zum Lebensunterhalte nötige Beschäftigung, vgl. Kidduschin I, 10.↩︎
Sie nimmt die ganze Zeit des Menschen in Anspruch, so dass er keine Muße hat, sündhaften Gedanken nachzuhängen.↩︎
Vgl. Kidduschin 29 a: R. Jehuda sagt: Wer seinen Sohn kein Handwerk lehrt, der lehrt ihn das Räuberhandwerk.↩︎
In jeder Gemeinde lebt das Verdienst, das Gute, das die Vorfahren in der Vergangenheit gewirkt haben, in der Gegenwart fort.↩︎
Alles Gute, das die Gemeinde in der Gegenwart vollbringt, lebt in den folgenden Geschlechtern weiter.↩︎
Die ihr in reiner Absicht für die Gemeindeangelegenheiten sorget.↩︎
So spricht Gott.↩︎
Aus eigenen Mitteln.↩︎
Das Gute, das von der Gemeinde geleistet wird.↩︎
Es scheint dies auch an die für die Gemeinde Wirkenden gerichtet zu sein.↩︎
S. oben I, Note 48.↩︎
Eig.: zur Zeit ihres Nutzens, da sie Nutzen von Jemand haben. Vgl. Sir. 13,2;4.↩︎
Gottes.↩︎
Ebenso bereitwillig und freudig.↩︎
Deiner Gegner.↩︎
Fortsetzung der Traditionskette von Absehn. I, wo ursprünglich bei Hillel und Schammai zuerst die Sprüche Schammai’s (I, 15) und dann die Hillel’s (I, 12—14) gestanden hatten, s. EM 34f. — Dass hier der alte Hillel und nicht, wie Einige wollen, ein späterer Hillel gemeint ist, ist EM 27 bewiesen.↩︎
Vgl. Ber. 29 a, Jerusch. Sabbat I, 3b.↩︎
Sprich kein Geheimnis aus in der Meinung, es höre es Niemand, der es verraten würde, vgl. B. batra 4 a und AN 28. And. Übersetzung: „Sprich nicht ein Wort, das man nicht hören kann“, d. h. „Sprich nicht leise ein Geheimnis aus“.↩︎
נפנה sich wegwenden (von den Geschäften), sich abmüßigen.↩︎
בור unbebaut, unkultiviert sein, B. mezia IX, Note 14.↩︎
Tosefta Ber. VII, 18; Jerusch. Ber. IX, 13b.↩︎
Vgl Sabbat 63 a Ende.↩︎
Der sich schämt zu fragen.↩︎
Der keine Geduld hat, dem angehenden Jünger auf alle seine Fragen zu antworten.↩︎
Vgl. Nidda 70 b. und Sir. 38,24.↩︎
Vgl. den Ausspruch Hillel’s in Ber. 63 a, worauf Bar Kappara bemerkt: באתר דלית גבר תכזן הוי גבר, wo kein Mann ist (die Tora zu lehren), da sei ein Mann.↩︎
Sukka 53 a, nach einem andern Hillel’schen Ausspruch.↩︎
אטיפת Aphel vom aram. טוף — hebr. צוף, eig.: du hast geschwemmt. Aruch liest עטפת mit ע.↩︎
Obwohl diese nur das vollbracht haben, was das göttliche Strafgericht verhängt hatte, so sind sie dennoch Verbrecher, die wieder bestraft werden.↩︎
Aruch V. דו liest: דוון (Kummer) st. דאגה↩︎
Ebenso Sanhedrin 67 a: שרוב נשים מצויות בכשפים (zumeist geben sich Frauen mit Zauberei ab).↩︎
ישיבה (Sitzung) Gelehrten-Sitzung, Akademie. In einigen Codd. fehlt von מרבה ישיבה bis שלום, dafür steht vorher מרבה צדקה מרבה חיים statt מרבה תורה מ׳ ח׳.↩︎
עולם הבא s. Sanhedrin X, Note 4.↩︎
Er war der kleinste unter 80 der bedeutendsten Schüler Hillel’s, vgl. Sukka 28 a und Jerusch. Nedarim V, 39 b.↩︎
Du hast also nur deine Schuldigkeit getan.↩︎
Die besonders vorzüglich waren.↩︎
Über das umfassende Wissen R. Elieser’s s. Sanhedrin 68 a.↩︎
Vgl. Jerusch. Jebamot I, 3 a, wo R. Jonathan, der Bruder des R. Dosa, Sohnes Archinos’, erzählt, dass die Mutter den kleinen Josua in seiner Wiege nach dem Lehrhause trug, damit dessen Ohren frühzeitig Tora-Laute vernehmen. Hierauf scheint R. Jochanan anzuspielen, wie bereits manche Kommentare bemerkt haben.↩︎
In AN: ולשמעון בן נתנאל קרא לו גרועה שבמדבר שמחזקת מימיה, den Simon, Sohn Nethanel’s nannte, er: eine Oase (גרועה, vgl. das arab. جَرَعَ Wasser einschlürfen) in der Wüste, die ihr Wasser festhält.↩︎
AN: נחל שוטף ומעין המתגבר שמימיו מתגברין ויוצאין לחוץ (ein überströmender Quell).↩︎
הכרע sinken machen (sc. die Wagschale).↩︎
Richtiger im AN 29 (der 2. Rec. ed. Schechter): אבא שאול אומר משום ר׳ עקיבא שהיה אומר משמו (A. S. sagte im Namen des R. Akiba, der es in R. Jochanan’s Namen mitteilte). Auch sonst referiert Abba Saul im Namen R. Akiba’s (Tosefta Kilajim 4, 10; Sanhedr. 12, 10), vgl. „Magazin“ 1877 S. 116.↩︎
Die Worte ור״א בן הורקנוס אף עמהם sind eine Glosse des Mischna-Redaktors (Lewy. Abba Saul).↩︎
Ein Auge, das jeden Menschen mit Wohlwollen anschaut, nicht neidisch und missgünstig ist.↩︎
Man suche einen guten Genossen, der sich bestrebt, seine Genossen im Tora-Studium zu fördern.↩︎
Man suche einen guten tugend-haften Nachbar. AN 14 hat: שכן טוב יצר טוב ואשה טובה, ein guter Nachbar, d. i. ein guter Trieb (oder) eine gute Frau (die beiden letzteren scheinen das erstere zu erklären, vgl. die 2. Rec. c. 29 bei Schechter).↩︎
Vgl. Tamid 32 a: איזהו חכם הר׳ את הנ׳, Wer ist weise? Wer die Folgen voraussieht.↩︎
Ein nur auf das Gute gerichtetes Denken, Empfinden und Wollen.↩︎
ראה, s. Edujot I, Note 37.↩︎
AN 14: שכן רע יצר רע ואשה רעה, s. oben Note 56.↩︎
Manche nehmen dies sinnbildlich: Wer für die ihm von Gott verliehenen Güter und Genüsse nicht die gewissenhafte Pflichterfüllung als Gegenleistung darbietet.↩︎
המקום, s. Sanhedrin VI, Note 56.↩︎
Jeder von den 5 Schülern. — הם אמרו וכו׳ ist entsprechend dem הם אמרו in I, 1, s. EM 35.↩︎
Vgl. weiter IV, 12.↩︎
נוח ruhig, sanft, leicht, daher: geneigt.↩︎
D. h. sofort, da du morgen sterben könntest, vgl. Sir. 5,7; Sabbat 153 a. Die bisherigen 3 Sprüche sind nach einer Rezension (wahrscheinlich die des R. Meïr) von R. Elieser ausgesprochen worden. R. Jehuda Teilte andere 3 Sprüche im Namen R. E.’s mit, nämlich שוב — מיתתך und die folgenden beiden הוי מתחמם וכו׳. Unser Tr. Abot gibt beide Rezensionen wieder, vgl. AN 15 und EM 30.↩︎
Vergreife dich nicht leichtsinnig an einem ihrer Worte, als wäre dies bloß eine ausgebrannte Kohle (Hirsch); denn du würdest dies nicht ungestraft tun.↩︎
„Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.↩︎
„Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.↩︎
„Biss, Stich, Zischen“ sind Bezeichnungen der verschiedenen Grade des Bannes, den die Weisen über die Gesetzesübertreter verhängten, vgl. Jore dea 334, 1—2.↩︎
Nicht ausgebrannte Kohle, גחלת Note 67 (Hirsch).↩︎
Missgunst.↩︎
Leidenschaft.↩︎
Aus dieser Welt und aus der zukünftigen Welt AN Rec. II, 30.↩︎
Selbst wenn deine Ahnen Gelehrte waren.↩︎
Vgl. Berachot 63 a und Kidduschin 82 a.↩︎
Es zur rechten Zeit zu lesen und zu beten.↩︎
Als hättest du dich einer bestimmten Beschäftigung zu entledigen.↩︎
רחמים ו׳ fehlt in manchen Codd.↩︎
Vgl. Berachot IV, 4.↩︎
Als חנון nimmt er תחנונים an, und bedenkt sich wegen des Bösen; diese Wirkung kann kein Gebet haben, das als קבע betrachtet wird.↩︎
Tue nichts, was dein eigenes Gewissen verdammen muss, wenn es auch vor der Welt nicht als böse erscheint.↩︎
שקוד für שוקד, vgl. B. mezia III, Note 24.↩︎
ודע fehlt in vielen Codd., in manchen auch תורה; Nachmani zu Lev. 3, 9 1.: כדי st. ודע מה.↩︎
Vgl. Sanhedrin X, Note 10; Josephus ant. X Ende: „Die Epikuräer, die aus dem menschlichen Leben die Vorsehung ausschließen …. die sagen, dass die Welt ohne Lenker und Berater von selbst ihren Gang geht.“↩︎
St. בעל מלאכתך hat AN: בעל בריתך, Gott, der mit Israel einen Bund geschlossen hat.↩︎
Die Sprüche R. Tarphons sind wegen ihrer Ähnlichkeit mit dem vorigen Spruche hierher gesetzt.↩︎
Die Lebenszeit des Menschen.↩︎
Gott.↩︎
Lauter Gründe, die den Menschen zum Eifer im Dienste Gottes anregen sollen.↩︎
Vgl. den ähnlichen Spruch R. Ismaels in AN 27.↩︎
ונאמן bis פעולתך fehlt in Cod. München.↩︎
Vgl. die Sprüche R. Tarphons in AN 27 und das. II. Rec. 35 (ed. Schechter).↩︎
Lebte in der letzten Zeit des zweiten Tempels, vgl. Edujot V, 6f.↩︎
Der Spruch ist weiter ausgeführt von Ben Assai in Derech erez r. c. 3; vgl. auch AN 19 und EM 33 Note 2.↩︎
S. oben II, 1.↩︎
Nach R. Levi in Jerusch. Sota II, 18 a hat Akabja dies aus dem Satze וזכור את בוראיך (Koh. 12, 1) abgeleitet, indem er בוראיך (deinen Schöpfer) auch als בארך (deinen Brunnen, Ursprung) und בורך (Grube, Grab) deutete.↩︎
דין וחשבון, sonst häufig (z. B. Chullin 62 a, B. batra 73b, Ab. sara 54 b) נתן את הדין (Rechenschaft ablegen). Letzteres wird gebraucht bei einer Übertretung von Verboten durch sündhafte Taten; חשבון bezeichnet wohl „Rechnung“ wegen unterlassener Übung von guten Taten (vgl. לקוטים מהגר״א).↩︎
S. Edujot II, Note 1.↩︎
Vgl. Ab. sara 4 a.↩︎
Nach Spr. 1, 12. — In AN 20 sind andere Sprüche von R. Ch. S. H. mitgeteilt; vgl. aber die II. Rec. 31 Ende.↩︎
And. LA.: חנינא.↩︎
Ein Märtyrer (Ab. sara 18 a), Schwiegervater des R. Meïr (das.).↩︎
Und daneben heißt es: „Sondern an der Gotteslehre hat er Wohlgefallen“; die „Spötter“ sind also diejenigen, die nicht nach der Gotteslehre Verlangen tragen.↩︎
שכינה, Bezeichnung Gottes nach der im Tempel sich manifestierenden Gottesherrlichkeit (von לשכן שמו Deut. 12, 11), vgl. über מקום Sanhedrin VI, Note 56. שכינה wird gewöhnlich von Gott gebraucht, wenn er als unter den Menschen weilend genannt wird.↩︎
אין לי אלא שנים bis Ende der M. wird von R. Joseph Aschkenasi gestrichen, vgl. מלאכת שלמה.↩︎
Vgl. weiter M. 6.↩︎
Diese M. ist eine Tosephta zum vorherigen Satze und gehört wahrscheinlich nicht der ursprünglichen Mischna an, EM 32.↩︎
Götzenopfern, Ab. sara II, Note 19.↩︎
מקום oben Note 12.↩︎
Daraus wird geschlossen, dass der Tisch, an dem Arme gespeist werden, wie der Altar, Sühne bewirkt (Ber. 55 a). Dasselbe ist der Fall, wenn man am Tische Worte der Tora spricht.↩︎
Vgl. Ber. 64 a.↩︎
Schüler R. Akiba’s (Chagiga 14 b), der aber hier steht, weil man die Namen „Chanina“ zusammenstellte.↩︎
St. ומפנה lesen Viele והמפנה, wonach die drei Participia einander koordiniert sind. Das Nachtwachen wird danach als der Gesundheit schädlich, das Alleinreisen als gefährlich ebenso verboten, wie müßigen Gedanken nachzuhangen.↩︎
Anstatt über die Tora nachzudenken, vgl. AN 29 und das. II. Rec. 34 u. 35.↩︎
Vgl. Ber. I, 3: לחוב בעצמך.↩︎
Lehrer R. Ismaëls, Schebuot 26 a.↩︎
הקנה Var. הקנא, vielleicht Abkürzung von קנאה, der Schmied (vgl. Aruch v. קן 5), wie בר נפחא. Die Übers. „Sohn des Zeloten“ ist jedenfalls unrichtig.↩︎
Die Sorge um die Existenz. Seine Arbeit wird von Andern verrichtet, Ber. 35 b.↩︎
Vor diesem Satze steht in ein. Codd M. 9—11.↩︎
Nach B. mez. 94a ein Schüler R. Meïrs; vgl. auch Tos. Kelim B. kamma IV, 17. Der Satz ist nach Ber. 6a schwerlich in der Mischna ursprünglich, vgl. auch Mechilta zu Exod. 20, 21. Es ist also wahrscheinlich eine Tosephta.↩︎
בן דוסא fehlt in vielen Codd.↩︎
In Galiläa, vgl. Tos. Bechorot IV, 3.↩︎
Oben Note 12.↩︎
Eine Gemeinde (עדה) besteht mindestens aus 10 Personen, Megilla 23b.↩︎
Es scheint, dass man mit אגודה (Bund) eine Anzahl von 5 Personen bezeichnete. Nach einer and. LA. ist hier der folgende V. בקרב וגו׳ angeführt, und die Deutung ist: בקרב in der Mitte (sc, der עדה) = in der Hälfte der עדה; also unter 5 Personen. Unser V. ואגודתו וגו׳ wird darauf auf 3 Personen bezogen, da nach Sukka 13 a 3 Stücke אגד genannt werden (vgl. Tos. das. v. בשלש), vgl. AN 8; 2. Rec. 18.↩︎
Ein Richter-Collegium besteht gewöhnlich aus 3 Personen, Sanhedrin 3b.↩︎
S. oben M. 2 und AN 2. Rec. 34 im Namen R. Chalaphta’s aus Sepphoris.↩︎
אליך spricht nur von Einem.↩︎
Raschi und Bart, haben hier den oben Ende M. 2 angeführten Vers.↩︎
Ben Jehuda (Ms. München, s. M. Orla 1, 4) Schüler R. Josua’s (M. Tebul Jom III, 4f.)↩︎
Auch כפר ברתותא; in Ober-Galiläa: s. Schwarz, d. heil. Land S. 40 u. 161.↩︎
Gott.↩︎
Wie dieser Tanna nach seiner Lehre auch gehandelt, wird in Taanit 24a erzählt, wo st. בירת nach den Mss. ברתותא zu lesen ist.↩︎
Nach besseren Texten יעקב, der Vater des R. Elieser ben Jacob; nicht zu verwechseln mit ר׳ יעקב in IV, 16; EM 32.↩︎
Selbst um die Schönheit der Natur zu bewundern, darf man das Lernen nicht unterbrechen.↩︎
R. Jos. Aschkenasi c erwidert orr. מעלין עליו st. מעלה עליו הכתוב.↩︎
Dieser Satz ist eine später hinzugefügte Tosephta zum vorhergehenden, s. Menachot 99b und EM 32.↩︎
Eig.: „Seine Mischna hat ihn überwältigt“, sie war so viel, dass sein Gedächtnis sie nicht fassen konnte.↩︎
Untätig und nachlässig.↩︎
Vgl. über ihn M. Berachot V, 5 u. Talm. das. 34b.↩︎
Denn der Weisheit Anfang ist Gottesfurcht (Ps. 111, 10). — Unter „Weisheit“ ist übrigens hier und weiter die Tora-Wissenschaft zu verstehen.↩︎
Er übt die Lehren der Tora wiederholt in der Praxis.↩︎
Er übt nicht Alles, was er aus der Tora gelernt.↩︎
S. weiter M. 17.↩︎
Dieser Satz fehlt in AN 22 und wird in Tos. Ber. 3, 3 im Namen R. Akiba’s mitgeteilt.↩︎
רוח פ׳ נוחה מן פ׳, der Geist Dieses ist beruhigt durch Jenen, d. h. Dieser hat an Jenem Wohlgefallen.↩︎
Zeitgenosse des R. Josua (Jebamot 16 a).↩︎
S. Edujot III. Note 4. Auch hier lesen Manche: ארכינס.↩︎
Man soll nicht schlafen, bis die Zeit vom שמע-Lesen vorübergeht, denn dadurch versäumt man das Torastudium, AN 21.↩︎
Auch dies stört vom Torastudium, das.↩︎
Man soll nicht zu Hause (sondern im Lehrhause) lernen, weil man dort durch das Schwatzen mit seinen Kindern und seinen Hausleuten gestört wird, das.↩︎
Ms. München 1. כנסיה st. בתי כנסיות.↩︎
Bei den יושבי קרנות (die an den Straßenecken sitzen, Berachot 28 b), AN das.↩︎
Von dieser und von der zukünftigen Welt, AN 2. Rec. 34. s. oben II, Note 72.↩︎
Lebte zur Zeit des Bar-Kochba-Krieges, Jerasch. Taanit IV, 68d.↩︎
Pesachim IX, 2; 1 Macc. 2, 1.↩︎
AN 26 1. שבתות st. את הקדשים.↩︎
והמלבין — ברבים fehlt in AN, in Cod. München, in Sifré Num. 112 und in Jer. Pesachim VI, 33b; vgl. B. mez. 58b f.↩︎
D. i. nach Jer. Sanhedrin X Anf. מושך ערלה, der sich eine künstliche Vorhaut macht, vgl. 1. Macc. 1, 15 und Tos. Sabbat XVI, 9. Diese Operation wurde Epispasmus genannt, vgl. 1. Cor. 7, 18.↩︎
שלא כהלכה fehlt in AN u. A.↩︎
נלה פנים das Gesicht entblößen, d. h. frech sein, sich herausnehmen, vgl. Erubin 69 a (מומר בגלוי פנים) Sota 42 b. Nach Jerusch. Sanhedr. 1. c. heißt מגלה פנים בתורה wer öffentlich die Tora-Gebote übertritt. Andere Erklärungen s. in Babli Sanh. 99b.↩︎
קל leicht, zum Dienste bereit.↩︎
נוח wohlwollend, willig.↩︎
תשחרת (von שחר schwarz sein) die trübe Zeit, die Alterszeit (vgl. Koh. 12, 2). Die דמעת תשחרת (die Thräne des Alters) ist sehr schädlich, Midr. zu Thr. 2, 11 (vgl. Sabbat 151 b). בן תשחרת, ein Sohn des Alters (בן זקונים) Midr. Thr. l. c. u. zu 1, 2; בן תשחרת היה לו לר״ע, R. Akiba hatte einen im Alter geborenen Sohn (so in einer von Raschi hier cit. Agada, vgl. Semachot Abschn. 8). Andere Erklärungen zu תשחרת (Jugend, Frohndienst, Herrschaft) passen nicht für die angeführten Stellen.↩︎
Ob. I, 15.↩︎
קלות ראש Leichtsinn; Gegens. כבד ראש, Ernst (Ber. V, 1).↩︎
AN 26: סייג לכבוד שלא לשחוק, ein Zaun für die Ehre ist nicht zu spielen. Dieser Satz ist ein passendes Verbindungsglied zwischen den ersten beiden Sprüchen R. Akiba’s.↩︎
מסורת ist hier sowohl die überlieferte Schreibweise als auch die überlieferte Erklärung der Tora.↩︎
Sie schützt die Tora vor Fälschung und Entstellung. — In Cod. München fehlt: מסורת סיג לתורה, vgl. AN.↩︎
מעשרות סיג לעושר fehlt in manchen Codd.↩︎
Die Zehnlabgaben bewahren den Reichtum, s. Taanit 9 a.↩︎
Vgl. AN 26.↩︎
S. 1, 17.↩︎
In AN 39 sagt dies R. Meïr, wahrscheinlich hat er dies von R. Akiba vernommen.↩︎
In dem für den Menschen geeigneten Bilde. Cod. München u. AN haben בצלם אלהים; es scheint dies aber eine spätere Correctur zu sein, denn im angeführten V. ist nach R. Akiba אלהי׳ mit עשה zu verbinden, da sonst zu עשה das Subject fehlte; (vgl. Ozar nechmad III, 4f. 119f.).↩︎
Nach Maim. u. A. besteht die besondere Liebe darin, dass ihm mitgeteilt worden, er sei im Bilde geschaffen. Doch scheint die Erklärung Duran’s u. A. einfacher zu sein, wonach stets auf יתירה der Nachdruck liegt. Es ist dies ein besonderer Vorzug und ein Beweis besonderer Liebe, der von Gott dem Menschen kundgetan worden. Übrigens fehlt in AN 39 stets חבה יתירה ובו׳, während in der 2. Rec. des AN c. 44 der ganze Satz anders lautet, vgl. ed. Schechter S. 124.↩︎
In dem für den Menschen geeigneten Bilde. Cod. München u. AN haben בצלם אלהים; es scheint dies aber eine spätere Correctur zu sein, denn im angeführten V. ist nach R. Akiba אלהי׳ mit עשה zu verbinden, da sonst zu עשה das Subject fehlte; (vgl. Ozar nechmad III, 4f. 119f.).↩︎
Gott hat Israel von allen Völkern auserwählt, so dass es von Gott mehr bevorzugt wurde, als andere Menschen, wie der Vater seine Kinder Andern vorzieht.↩︎
Die Tora.↩︎
Die Tora hat Gott, als er die Welt erschaffen, bereits Vorgelegen, wie dem Künstler seine Zeichnungen, Ber. r. c. 1 (vgl. Sachs, Beitr. I, S. 14).↩︎
Von Gott. And. LA.: הכל צפון, Alles ist aufbewahrt (vgl. Deut. 32, 34).↩︎
Die menschliche Freiheit besteht trotz der Allwissenheit Gottes. Zur Erklärung dieses Problems vgl. Maimon, h. Teschuba V u. Duran zu uns. Stelle.↩︎
Nach göttlicher Gnade (מדת הרחמים, die Eigenschaft der Barmherzigkeit).↩︎
Neben der Gnade wird die Welt auch nach Gerechtigkeit (מדת הדין) gerichtet, wonach die Mehrheit der Taten des Menschen, je nachdem sie gut, oder schlecht sind, über sein Geschick entscheidet, vgl. Kohelet r. zu 10, 1; Kidduschin 39 b, Maimon, h. Tesch. III, 1. And. LA.: אבל לא על פי המעשה (aber nicht nach der Tat). Hiernach würde die Gnade allein beim Gerichte walten. Diese LA. ist schwerlich richtig. Vgl. auch AN 39.↩︎
Ein Gleichnis, worin die Waltung der göttlichen Vorsehung veranschaulicht wird.↩︎
Was dem Menschen gegeben ist.↩︎
Die für die Gegenleistung des Menschen bürgt.↩︎
Nach Kohelet 9, 12.↩︎
Die Welt mit ihren Genüssen.↩︎
Gott gibt jedem Menschen die Freiheit zu verbotenen Genüssen, da diese nur als Darlehen geboten werden, die der Mensch einst zahlen wird müssen.↩︎
פנקס s. Schebuot VII, Note 5.↩︎
In das Buch des Gedächtnisses, oben II, Note 10.↩︎
Gott gibt jedem Menschen die Freiheit zu verbotenen Genüssen, da diese nur als Darlehen geboten werden, die der Mensch einst zahlen wird müssen.↩︎
Leiden und Unglücksfälle, welche die Menschen heimsuchen, fordern nur deren Schulden ein, die sie in ihrem Leichtsinn gemacht haben.↩︎
Denn Alles steht im Schuldbuche verzeichnet, und es kann Niemand seine Schuld ableugnen.↩︎
Gott vergilt Alles nach Gerechtigkeit.↩︎
Durch Leiden und Tod geläutert und gesühnt, geht die ganze Menschheit zur ewigen Seligkeit des Jenseits; s. Sabbat 153a. — In Ms. München fehlt: והחנוני מקיף והפנקס פתוח und וכל הרוצה ללוות יבוא וילוה; vgl. auch die LA. in AN 39.↩︎
Vgl. AN 22; 2. Rec. 34.↩︎
דרך ארץ Lebensart (vgl. II, Note 11); daher auch Sitten des Anstandes und der Billigkeit im Verkehr mit den Nebenmenschen.↩︎
Oben M. 9.↩︎
דעת die Kenntnis der Dinge durch Sinneswahrnehmung ; בינה die Fähigkeit zu folgern und zu schließen.↩︎
Vgl. Menachot 103 b.↩︎
Ohne geistige Nahrung hat die physische Nahrung keinen Wert.↩︎
Vgl. M. 9 b.↩︎
בן ist nach den besten Zeugnissen zu streichen.↩︎
חסמא, viell. nach dem arab. حشم: der Verschämte, Bescheidene, da er (wie in Horajot 10 a erzählt wird) ganz zurückgezogen in Not lebte, bis R. Gamliel, von dessen reichem Wissen unterrichtet, ihm ein Amt anbot, das er auch Anfangs nicht annehmen wollte (s. auch Sifré Deut. 16). Vgl. eine andere Erkl. des Namens חסמא in Wajikra rabba c. 23. Nach Einigen hat er diesen Namen von seiner Halacha in B. mezia VII, 5; vgl. Deut. 25, 4.↩︎
Tr. Kinnim in Seder Kodaschim.↩︎
Die im Tr. Arachin 8 a in der Mischna und Baraita befindlichen Vorschriften.↩︎
Weil sie schwierig und verwickelt sind. Vgl. AN 27 u. Tosephta Erubin, Ende.↩︎
תקופה der Sonnenumlauf (Ps. 19, 7), später Bezeichnung der vierteljährlichen Sonnenwenden, und תקופות, die Lehre von den Sonnenwenden, wohl synekd. für Astronomie.↩︎
Gemeint sind wohl die mathematischen Wissenschaften, in denen R. Eleasar Ch. sehr viel Kenntnisse besessen hat (Horajot 10 a).↩︎
פרפראות Einz. פרפרת (von פרפר, zerbrechen, zerhacken) Zerbrochenes, Zerhacktes, als Zukost zum Brote, als Vorkost oder als Nachtisch gegessen.↩︎
Sie sind nur Hilfswissenschaften zur Tora, der Hauptweisheit. Vgl. AN 27 den Ausspruch des R. Jochanan b. Nuri.↩︎
בן זומא Simon ben Soma, ebenso Simon ben Assai (weiter M. 2) waren berühmte Gelehrte (Tos. Kidduschin III, 9), jüngere Zeitgenossen des R. Akiba. Doch waren sie nicht ordiniert, (nach Ein., weil sie jung gestorben sind, anders Duran) deshalb nannte man sie stets nach dem Namen ihres Vaters, vgl. Taanit 3 a betreffs בן בהירה.↩︎
Die ersten 3 Fragen mit Rücksicht auf Jer. 9, 22.↩︎
So wird dieser V. hier gedeutet.↩︎
Die eingekl. Worte fehlen im Talmud.↩︎
יצרו für יצרו הרע oft, s. weiter Note 108.↩︎
Wer genügsam und zufrieden ist; der unzufriedene Reiche ist arm.↩︎
Vgl. dieselben 3 Fragen und ihre Beantwortung in Tamid 32 a.↩︎
Wer auch die 3 eben erwähnten Vorzüge besitzt, ist dennoch nur dann geehrt, wenn er die Menschen ehrt.↩︎
Mit der Ehrung der im Ebenbilde Gottes geschaffenen Menschen ehrt man Gott, wie man einen König ehrt, wenn man seinem Bilde Ehre erweist.↩︎
Vgl. AN 23, 2. Rec. 33.↩︎
Oben Note 1.↩︎
Oben II, 1.↩︎
Dies ist in AN 25, 2. Rec. 33 ein besonderer Satz; s. auch Sifre Num. 112.↩︎
An und für sich ist es die Natur des Bösen, dass es Böses erzeugt; vgl. Sifre Deut. 187 u. Deut. r. c. 6.↩︎
Gott fügt es so, dass dem Guten wie dem Bösen Gelegenheit geboten wird, noch mehr Gutes resp. Böses auszuführen. Dieser Satz ist also nicht identisch mit dem vorhergehenden.↩︎
In AN 23 sagt dies R. Nehorai mit Begründung aus Spr. 13, 13.↩︎
הפלג (von פלג teilen, trennen) entfernen, zurückweisen, für unmöglich halten.↩︎
שעה eine (glückliche) Zeit, vgl. B. mezia VII, Note 10.↩︎
Nach Maimon, bis zum Äußersten Extrem, während sonst der Mittelweg einzuhalten ist. Vgl. Sir. 7,17.↩︎
Job 14, 19.↩︎
Vgl. AN 2. Rec. 34.↩︎
Was unter חילול השם zu verstehen ist, erkl. Maimon. H. Jes. Hat. V.↩︎
In jedem Falle wird er bestraft; doch ist בשוגג die Strafe geringer. Nach Kidduschin 40 a scheint es, dass hier zu lesen wäre: אין מקיפין בחילול השם אחד שוגג ואחד מזיד. Man borgt nicht (sondern bestraft sofort) bei Entweihung des Gottesnamens, sei es irrtümlich oder vorsätzlich geschehen. — S. AN 2. Rec. 32.↩︎
And. LA. ר׳ ישמעאל ב״ר יוסי, vgl. AN 27; 2. Rec. 32.↩︎
מספיקין man gibt zur Genüge, s. B. mez. VII, Note 7.↩︎
Nach AN 2. Rec. 32 ist zu lesen: אין מספיקין בידו ללמוד וללמד. Der Sinn ist dann (nach Duran): „Wer lernt, bloß um zu lehren (um „Rabbi“ genannt zu werden) dem wird keine Gelegenheit geboten, zu lernen und zu lehren“.↩︎
לשמור fehlt in AN 27.↩︎
Nach Nedarim 62 a hat R. Elieser b. R. Zadok Ähnliches gesagt. Wahrscheinlich hat es R. Elieser im Namen seines Vaters mitgeteilt. — R. Zadok lebte übrigens in der letzten Zeit des Tempels (Joma 23 a); sein Spruch scheint hier eine Tosephta zum Vorhergehenden zu sein, s. EM 32.↩︎
In den Gebetbüchern steht hier noch: אל תפרוש מן הצבור (II, 4) u. אל תעש — הדיינים (I, 8).↩︎
Das Suff. bezieht sich auf דברים (die Worte der Tora), indem, wie in Ned. 62 a: עשה דברים לשם פועלם ובו׳ vorangegangen ist.↩︎
Um materielle Vorteile dadurch zu erlangen.↩︎
I, 13.↩︎
And. LA. הניאות, s. Edujot II, Note 19.↩︎
AN 27 mit Cit. des V. 1. Sam. 2, 30: „Meine Verehrer (d. h. die Verehrer meiner Tora) bringe ich zu Ehren u. s. w.“↩︎
AN. 2. Rec. 32 liest: וכל המבזה את התורה גופו מבוזה לבריות; ebenso Bara, rabba c. 8.↩︎
In AN 2. Rec. 34 sagt dies Bar Kappara.↩︎
Indem die unterliegende Partei dem Richter feind wird.↩︎
Wenn man aus Irrtum Jemand eine Forderung rechtswidrig zuspricht, so begeht man einen Raub.↩︎
S. Schebuot III, 8.↩︎
Dies geschieht, wenn der Richter Jemand einen unnötigen Schwur anflegt.↩︎
גס לבו, ebenso גס רוח s. Edujot IV, Note 59.↩︎
גס לבו, ebenso גס רוח s. Edujot IV, Note 59.↩︎
S. Sanhedrin III, Note 9 und Talm. 5 a u. Tos. das. v. כגון.↩︎
Vgl. Mech. ed. Friedmann 33 a (zu Exod. 14, 18) über Job 23, 13. Vgl. auch Jerusch. Sanhed. I, 18 a.↩︎
Zu deinen Kollegen im Gerichte.↩︎
Die Mehrheit.↩︎
Vgl. Mag. f. d. Wissensch. d. J. 1878 S. 37.↩︎
Nach AN 30, 2. Rec. 35 ist dies R. Jonathan, Sohn Joseph’s, ein Schüler R. Akiba’s (Jerusch. Maasserot V, 51 d) nicht R. Jonathan, der Schüler R. Ismael’s, der in der Mischna nicht erwähnt ist, vgl. m. zur Einl. in die hal. Midr. S. 38. Vgl. auch m. לקוטי בתר לקוטי S. 8 Anf.↩︎
Trotz seiner Not gewinnt er noch Zeit für das Torastudium.↩︎
Weil er zu sehr mit seinen weltlichen Gütern beschäftigt ist.↩︎
Vgl. die LA. in AN 2. Rec. 33 Ende.↩︎
Vgl. AN 29: „Wer im Torastudium nachlässig ist, dem stellt man Müßiggänger entgegen, wie Löwe, Wolf, Räuber u. s. w.; diese kommen, umringen ihn und üben an ihm die Strafe aus“.↩︎
Nach Duran fehlte der Schlusssatz: ואם עמלת בתורה ובו׳ in den Gebetbüchern.↩︎
AN 2. Rec. 35 l. פרקליט — סניגור = παράκλητος, Sachwalter; סניגור = συνήγορος dass.↩︎
קטיגור = κατήγορος.↩︎
Aram. תריס = arab. ترس Schild (ob von θῠρεός ?).↩︎
AN 40, 2. Rec. 46 steht der Spruch anonym neben dem Spruch V, 17.↩︎
Vgl. oben II, 10. Einige lesen ככבוד חברך st. כשלך.↩︎
Vgl. Jerusch. Nedarim IX, 41 b und den Spruch R. Akiba’s in B. Pesachim 22 b. In AN 27, 2. Rec. 34 (an letzterer St. ist R. Nathan der Autor) werden die Sätze aus Bibelstellen bewiesen.↩︎
Nach Raschi in B. mez. 33 b: „im Talmud“, der Disziplin, aus welcher die Gründe der Mischna sich ergeben und welche die Hauptquelle aller Gesetzesentscheidungen ist.↩︎
Nach Raschi in B. mez. 33 b: „im Talmud“, der Disziplin, aus welcher die Gründe der Mischna sich ergeben und welche die Hauptquelle aller Gesetzesentscheidungen ist.↩︎
AN 2. Rec. 32.↩︎
Vgl. Joma 72b u. Schemot r. 34, 2.↩︎
Vgl. Kohelet r. zu 7, 1, Midr. Schem, c. 23 u. AN 41, 2. Rec. 48.↩︎
Zeitgenosse des R. Meïr. Im Talmud wird dieser Name bald R. Eleasar b. Arach, bald R. Nehemia, bald R. Meïr zugeschrieben, vgl. Sabbat 147 b, Erubin 13 b.↩︎
Wenn in deiner Heimat keine Toralehrer zu finden sind.↩︎
Es werden Torakundige in deinen Wohnort kommen. — Der Satz ist eine Parenthese, da das Folgende den ersten Satz begründet. Anders die LA. in AN 2. Rec. 33.↩︎
Spr. 3, 5; vgl. AN 23. — In Ms. München fehlt diese M. 14; dafür steht: רבי אופר und der Spruch aus II, 4a.↩︎
Dieser Ausspruch ist vielleicht als Tosephta zur Illustration des Satzes, dass wir uns nicht auf unsere Einsicht stützen können, hinzugefügt, vgl. EM 32.↩︎
אין בידינו, es ist nicht in unsern Händen, d. h. wir wissen Nichts; vgl. זו בידינו היא, dies ist uns bekannt. Chullin 13 a. Vgl. auch AN 2. Rec. 33.↩︎
Ein Problem, über das nach dem Talmud (Berachot 7 a) bereits Moses von Gott aufgeklärt zu werden wünschte.↩︎
And. LA. מתתיה. Ein R. M. b. Ch. hatte um die Zeit des Hadrianischen Krieges ein Lehrhaus zu Rom. Indessen ist nach Tanchuma ed. Buber הקת S. ס״ו ein R. M. b. Ch. Schüler des R. Meïr; nach AN 29 geht er zu R. Eleasar Hakkappar nach Laodicäa. Es muss also noch einen zweiten ר׳ מתיא בן חוש gegeben haben. Vielleicht ist letzterer hier genannt. Doch steht dessen Ausspruch in AN 2. Rec. 34 neben denen der älteren Tannaïm.↩︎
So ist zu lesen nach 1. Chron. 9, 15.↩︎
Wie dies von R. Jochanan b. Sakkai erzählt wird (Berachot 17 a). Vgl. AN 29 Ende, wo dies ein anderer Tanna sagt.↩︎
Im Jer. Sanhed. IV, 22 b, wird zu diesem Ausspruche als Gegensatz hinzugefügt: מתלא אמר הוי ראש לשועלים ולא זנב לאריות, ein Sprichwort sagt: Sei ein Haupt der Füchse und nicht ein Schweif von Löwen. Dieses Sprichwort erinnert an einen bekannten Ausspruch Cäsars. — Nach Duran fehlte unsere Mischna in den Gebetbüchern; vgl. EM 32 f.↩︎
Nach Kohelet r. zu 4, 6 scheint dies R. Jakob b. Kurschai, der Lehrer Rabbi’s, zu sein (Jer. Sabbat 12 c); vgl. aber Lev. r. c. 23.↩︎
פרוזדור, nach R. Jos. Aschkenasi: פרוסדא ;פרוזדוד (Targ. zu 1. Kön. 7, 7) πρόςοδος, Zugang, Vorzimmer.↩︎
B. batra I, Note 56.↩︎
Nur in dieser Welt kann der Mensch durch gute Werke sich vervollkommnen und Verdienste erwerben; nicht aber in der zukünftigen Welt (Ab. sara 3a). Daher soll der Mensch keine Stande seines Lebens unbenutzt lassen, um an seiner Selbstveredelung zu arbeiten.↩︎
Der Mensch soll daher nicht Freuden und Genüsse in dieser Welt erstreben; denn alle Freuden dieser Welt sind nichts im Vergleich mit der jenseitigen Seligkeit, die dem zu Teil wird, der in dieser Welt sich vervollkommnet.↩︎
In AN 29 (vgl. 2. Rec. 33) sagt er dies im Namen R. Meïr’s.↩︎
Berachot 7 a.↩︎
AN 29: בשעת אבלו, während seiner (heftigen) Trauer.↩︎
Wörtlich: Frage ihn nicht (nach Gründen zur Lösung); vgl. Nedarim IX, 4.↩︎
In AN 29 steht hier noch: ואל תבוא לביתו ביום אידו, komme nicht in sein Haus am Tage seines Unglücks, vgl. Obadja 13.↩︎
Vgl. die Beweise aus der Schrift in Jalkut I 744, zu Num. 14, 11.↩︎
Diese M. stand in den Gebetbüchern beim Anhang hinter V, 20 (vgl. Duran), wurde aber später wohl zur Erläuterung des vorhergehenden Satzes hierher gestellt, EM 33.↩︎
Vgl. über diesen Semachot c. 8.↩︎
Dieser V. war sein Wahlspruch.↩︎
Spr. 24, 17—18.↩︎
Nach Duran fehlte dieser Satz in den Gebetbüchern, weil E. b. A. später Apostat geworden war und den Namen אחר erhielt; vgl. Chagiga 15 af.↩︎
Vgl. noch mehr Sätze von E. b. A. in AN 24; 2. Rec. 35. Vgl. noch AN ed. Schechter S. 38b u. S. 44b.↩︎
Auch diese M. fehlte nach Duran in den Gebetbüchern, da sie nur eine Tosephta zum Vorhergehenden ist, EM 33.↩︎
Nach AN 2. Rec. 34: ר׳ דוסא הבבלי.↩︎
Auch in Edujot VI, 2.↩︎
So heißt der Wein, der noch nicht 40 Tage alt ist, vgl. Edujot VI, Note 8.↩︎
Nach Ein.: ר׳ מאיר.↩︎
Im Gegensatz zum vorherigen Ausspruch sagt dieser Tanna, dass es nicht auf das Alter des Lehrers, sondern auf dessen Wissen ankommt.↩︎
Nach AN 2. Rec. 34 gehören die folgenden Aussprüche R. Elieser, dem Sohne des R. Eleasar Hakkappar, an, der im Talmud zumeist Bar Kappara genannt wird (vgl. Bacher, Ag. d. Tan. II, S. 500). Auch Duran hat hier die Beifügung ברבי, womit Bar Kappara bezeichnet wurde, vgl. m. zur Einl. in die hal. Midr. S. 83, Note 2.↩︎
Vgl. Duran und oben II, 11 und III, 10. — Einen anderen Ausspr. des R. El. Hakk. s. AN 26.↩︎
AN: היצורים, die Gebildeten (Geschaffenen).↩︎
Die Auferstandenen, vgl. Sanhedr. X, 3.↩︎
Erfahre (von Anderen).↩︎
Anderen mitteile.↩︎
Man erkenne es von selbst.↩︎
Ps. 33, 15.↩︎
Mal. 3, 5.↩︎
- Chron. 19, 7.
Vgl. Kohel. 7, 27.↩︎
Oben Note 5.↩︎
AN: בית מנוח, eine Ruhestätte.↩︎
כרח, in der Handschrift des Midrasch Haggadol zumeist כרה, Widerwille (Barth, Etym. St. 22f.).↩︎
Tanch. פקודי 3.↩︎
AN hat nur חשבון, nicht דין, ebenso Duran, vgl. das. den Grund.↩︎
Dieser Abschnitt ist wahrscheinlich in der M. des R. Akiba der Aufzählung der 10 Generationen der Schriftgelehrten von Esra bis R. Akiba (vgl. Berachot 27) beigefügt worden. Die 10 Generationen sind: 1) Die Synagoga magna; 2) Simon der Gerechte; 3) Antigonos aus Socho; 4—8) die 5 Paare; 9) R. Jochanan b. Sakkai (II, 8) ; 10) die Schüler des letzteren, vgl. EM 29.↩︎
Nach פרקי ר׳ אליעזר Absckn. 3 sind die 10 Aussprüche in Gen. I 3, 6, 9, 11, 14, 20, 24, 26, 29 und II 18. Andere Aufzählungen findet man in Megilla 21 b und Ber. r. c. 17; vgl. noch Duran und AN 2 Rec. 36.↩︎
Eig.: was will die Schriftstelle sagen? תלמוד, eine Schriftstelle, die zum Beweise für eine Lehre angeführt wird, vgl. Magazin 1893, S. 148.↩︎
Es wird der Welt dadurch, dass deren Schöpfung 10 Aussprüche bedurfte, eine höhere Bedeutung und Wichtigkeit beigelegt, so dass wegen deren Vernichtung eine höhere Strafe und für deren Erhaltung ein reicherer Lohn gebührt.↩︎
Adam, Seth, Enosch, Kenan, Mahalalel, Jered, Chanoch, Methuschelach, Lemech, Noach.↩︎
Anders AN 32.↩︎
And. LA. לפניו st.ובאין לם׳.↩︎
Sem, Arpachschad, Schelach, Eber, Peleg, Serug, Re’u, Nachor, Therach, Abraham.↩︎
And. LA. לפניו st.ובאין לם׳.↩︎
Indem er allein so viel gute Werke ausübte, als Alle zusammen zu üben verpflichtet waren, bewirkte er, dass die ganze Welt seinetwegen erhalten wurde, während das Verdienst Noach’s nur ihn allein zu retten vermochte (Duran).↩︎
Nach Maimon. 1) die Auswanderung aus seiner Heimat, Gen. 12, 1; 2) die Hungersnot, 12, 10; 3) Sara bei Pharao, 12, 15; 4) der Krieg mit den 4 Königen, 14, 15; 5) die durch Kinderlosigkeit notwendig gewordene Ehe mit Hagar, 16, 2; 6) die Beschneidung, 17, 10; 7) Sara bei Abimelech, 20, 2; 8 u. 9) die Vertreibung Hagars und die Wegsendung Ismaels, 21, 10; 10) die Akeda Isaaks, 22, 9. Andere Aufzählungen s. in פדר״א 26, AN 33, 2. Rec. 36; Midr. Ps. 95 und Silluk zum 2. Neujahrstag.↩︎
Zu Gott. Nach Ein.: die Liebe Gottes zu Abraham.↩︎
Da sie von den 10 Plagen in wunderbarer Weise verschont geblieben.↩︎
Vgl. die Aufzählung in AN 33, 2. Rec. 38; Mechilta ed. Friedmann S. 30 a und Note 4 das. Nach Maimon, sind es folgende: 1) die Spaltung des Meeres, 2) das Meer ward wie ein Zelt, 3) der Meeresgrund wurde hart, 4) derselbe war dort, wo die Ägypter hintraten, weich und schlammig, 5) es entstanden für Israel viele Wege für die 12 Stämme, 6) das Wasser gefror, und ward hart wie Stein, 7) das gefrorene Wasser war in vielen Stücken, wie Bausteine geordnet, 8) dasselbe war durchsichtig, dass die Stämme einander sehen konnten, 9) es floss aus dem Eise süßes Trinkwasser, 10) letzteres floss nicht bis zur Erde, sondern gefror sogleich, nachdem Israel genug getrunken hatte, so dass der Boden trocken blieb.↩︎
Dieser Satz fehlt in den Talmudausgaben.↩︎
Vgl. die verschiedenen Ansichten hierüber bei Duran und Bart.↩︎
Vgl. AN 34, 2. Rec. 38; Arachin 15 a; Midr. zu Ps. 95. Nach Maimon, sind es folgende: 1) am Schilfmeere, Exod. 14,11; 2) in Mara, das. 15,24; 3) in der Wüste Sin, 16,2; 4) sie Hessen vom Manna übrig, 16,20; 5) sie sammelten Manna am Sabbat, 16,27; 6) in Rephidim, 17,2; 7) das goldene Kalb, 32,1; 8) in Tab‘era, Num. 11,1; 9) in Kibrot ha-Taawah, das. 11,4; 10) bei den Kundschaftern, das. 14,2.↩︎
And. LA: התליע (es ward wurmig) st. הסריח.↩︎
Edujot VIII,4.↩︎
Es wäre dies eine Schande für den Hohenpriester gewesen, wenn er durch eine solche Unreinigkeit zum heiligen Dienste untauglich geworden wäre. — Indessen wird im Jerusch. Joma I 39 a erklärt, dass dieses Wunder nur während des ersten Tempels, aber nicht während des zweiten Tempels stattgefunden hat. Es wird auch das. 38 d eine Tatsache mitgeteilt, dass einmal ein Hoherpriester durch einen nächtlichen Zufall am Versöhnungstage dienstuntauglich geworden war.↩︎
Die Rauchsäule ist immer palmartig in die Höhe gestiegen, vgl. Joma 21b.↩︎
Da man in diesem Falle sie nicht durch andere Opfer ersetzen könnte, vgl. Bart. u. Raschi zu Joma 21 a.↩︎
צפף, arab. ضفَّ gedrückt sein.↩︎
Nach Ber. r. c. 5, Lev. r. c. 10 Ende u. Koh. r. zu 1, 7 war zwischen Einem und dem Anderen ein freier Raum von 4 Ellen.↩︎
Von den Wallfahrern während der Festzeit; so R. Jona u. A.↩︎
Dass Anfangs vom בית המקדש und zuletzt von ירושלים die Rede ist, wird bereits vom Talm. Joma 21 a bemerkt, vgl das. Vgl. noch AN 35, 2. Rec. 39, wo zum Teil andere Wunder aufgezählt sind.↩︎
Dies scheint eine Tosephta zu sein, da in Pesachim 54 a dies mit Var. als Baraita mitgeteilt ist (EM 30). Vgl. noch AN 2. Rec. 37; Mechilta Besch. IV c. 5; Sifre Deut. 355; פדר״א c. 2 u. c. 19; Targ. Jon. zu Num. 22, 28, wo die Aufzählungen verschieden sind.↩︎
Diese 10 Dinge sind nicht in den Schöpfungstagen geschaffen worden, da dieselben nicht zu dem im ersten Kapitel der Genesis dargestellten Schöpfungswerke gehören; da aber in späterer Zeit keine neuen Schöpfungen von Gott hervorgebracht wurden (denn „es gibt nichts Neues unter der Sonne“), so lehrten die Weisen, dass diese Dinge in der Dämmerung, in dem Momente zwischen der Zeit der Schöpfung und der Zeit der Ruhe (dem Sabbat) von Gott geschaffen worden sind; vgl. Duran. Nach Maimon. sind alle in der Bibel erzählten Wunder gleich bei der Schöpfung der Naturgesetze bestimmt worden; jedoch war es Betreffs der 10 hier genannten Wunderwerke traditionell, dass am Schlusse der Schöpfung unmittelbar vor Eintritt der Ruhezeit der Natur die Kraft verliehen wurde, diese Dinge zu ihrer Zeit hervorzubringen.↩︎
Korach und seine Rotte zu verschlingen.↩︎
Der die Israeliten in der Wüste mit Wasser versorgte, vgl. Sabbat 35 a (der Mirjamsbrunnen).↩︎
Num. 22, 28.↩︎
Gen. 9, 13.↩︎
Exod. 4, 17.↩︎
Ein wunderbarer Wurm, mit dem man auf den Edelsteinen des Ephod die Namen der Stämme Israels gravierte, (Sota 48 b, Jerusch, das. IX 24 b, u. Gittin 68 a). Vgl. P. Cassel, Schamir (Erfurt 1856).↩︎
Die Form der Buchstaben auf den Gesetzestafeln.↩︎
Die in wunderbarer Weise in die Tafeln eingegrabene Inschrift (Exod. 32, 16); vgl. Jerusch. Sota VIII 22d, Schekalim VI 49 d.↩︎
Gen. 22, 13.↩︎
D. h. die erste Zange. Hier ist der Anfang eines Spruchs zitiert, der vollständig in Tosephta Erubin, Ende, so lautet: צבתא בצבתא מיתעביד צבתא קמייתא מה הוית הא לוו ביריא הוות Zange wird mit Zange gemacht; wie ward die erste Zange? Sie kann nur ein Gottesgeschöpf gewesen sein!↩︎
גלם, eine unfertige Sache, daher ein Ungebildeter.↩︎
Ein. lesen noch dazu ובמנין (und an Zahl), entweder an Zahl der Jahre (an Alter) oder an Zahl der Schüler, vgl. Edujot I, Note 43.↩︎
Oder: einzuwenden, einen Einwand zu erheben.↩︎
Nach Bart.: „Der Schüler fragt zur Sache, (und dadurch ist es möglich), dass man ihm nach der richtigen Halacha antworte.“ — Deshalb gelten diese beiden Sätze nur für Eins.↩︎
Wenn man an ihn zwei Fragen richtet, antwortet er zuerst auf die erste und dann auf die zweite.↩︎
Und gibt seine Ansicht auf, wiewohl er im Stande wäre, dieselbe durch Spitzfindigkeiten zu behaupten.↩︎
Vgl. Sir. 11,8; AN 37, 2. Rec. 40 und die Belege aus der Schrift das.↩︎
גופי עבירה Körper, Wesen der Übertretung, d. h. verschiedene Klassen von Übertretungen, vgl. Keritot 16 a. Alle Übertretungen, die mit ein und derselben Strafe geahndet werden, gehören zu Einer Klasse, vgl. Duran: גופי entspricht so dem vorhergehenden מיני. And. Erkl.: „Hauptsünden“, wie גופי הלבות oben III, 18. Die Zahl 7 lässt sich aber dann nur schwer herausfinden.↩︎
Eig.: Vollendet man, nicht zu verzehnten, d. h. verzehntet man vollends nicht.↩︎
Kriegsunruhen, vgl. Ber. r. c. 25; 40.↩︎
Num. 15, 20.↩︎
כָּלָה = כליה, Vernichtung. „Der Himmel ist wie Eisen und die Erde wie Kupfer“, s. Lev. 26,19 u. Raschi das.↩︎
Wenn etwa keine Verwarnung (התראה) stattgefunden, oder Ausrottungsstrafen (כרת).↩︎
Wenn man mit diesen Handel treibt und sie nicht nach Vorschrift heilig hält.↩︎
Des Krieges.↩︎
S. Sanhedrin XI, Note 40.↩︎
Wenn man den Gerechten verurteilt und den Frevler freispricht.↩︎
Indem man das Erlaubte verbietet und das Verbotene erlaubt.↩︎
Oben IV, 4.↩︎
Oben IV, 4.↩︎
S. Lev. 26, 34f. — Vgl. AN 38, 2. Rec. 41 and. LAA. Vgl. auch Num. r. c. VII, 10 und Sabbat 33 a.↩︎
Hier beginnt eine neue Reihe von Sätzen, nämlich die mit der Vierzahl.↩︎
Wenn die Strafe der Pest wegen der in vor. M. genannten Sünden bereits eingetreten war, nimmt sie in diesen Zeiten wegen Vorenthaltung der Armengaben überhand.↩︎
Des siebenjährigen Cyklus.↩︎
Deut. 14, 28; 26, 12 vgl. Raschi das.↩︎
Die als herrenloses Gut auch den Armen zu Gute kamen (Exod. 23, 11).↩︎
D. h. der Vorenthaltung.↩︎
Z. B. Nachlese, vergessene Garben u. a., AN 2. Rec. 41.↩︎
Hier handelt es sich nicht um Almosen-Spenden für Arme, sondern um Liebestätigkeit unter den Menschen im Allgemeinen.↩︎
Wiewohl man da den Nächsten sich selbst gleichstellt, so ist doch ein Mann mit solcher Sinnesart geneigt, wie die Sodomiter, jede Liebestätigkeit zu verbannen.↩︎
Er kennt nicht die Heiligkeit des Eigentumsrechts.↩︎
AN 40, 2. Rec. 45.↩︎
דיעה Kenntnis, Ansicht, Gemütsart.↩︎
So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während יצא הפסדו בשכרו nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.↩︎
So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während יצא הפסדו בשכרו nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetbüchern ist die LA. umgekehrt.↩︎
So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während יצא הפסדו בשכרו nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.↩︎
So lesen Raschi, Bart. u. A. und erklären: „Der Schaden ist größer als der Gewinn“, während יצא הפסדו בשכרו nach ihnen bedeutet: „der Gewinn ist größer als der Schaden“; vgl. Beza 21 a u. Raschi das. (vgl. aber Targ. Jon. zu Exod. 22, 14). In den Gebetsbüchern ist die LA. umgekehrt.↩︎
Vgl. die LA. in AN 2. Rec. 45.↩︎
בנותני, in Bezug auf das Geben, Partie, für Infinit., wie oft in der M.↩︎
Manche Menschen sind freigebig mit ihrem eigenen Vermögen, möchten aber das Vermögen ihrer Verwandten oder Freunde geschont wissen, vgl. Duran.↩︎
Vgl. AN 2. Rec. 45.↩︎
בהולכי wie oben בנותני Note 73.↩︎
Die gelernten Pflichten. Nach And. heißt ואינו עושה „er tut nichts“, d. h. er lernt nichts im Lehrhause, aus Trägheit oder weil er nichts begreift; vgl auch AN 40.↩︎
Die Toragebote; oder: „wer zu Hause die Tora lernt“.↩︎
Hinsichtlich der Fähigkeit, das Richtige vom Unrichtigen zu unterscheiden. Dagegen spricht oben M. 12 vom Erfassen und Vergessen.↩︎
ספוג = σπόγγος; davon das Verb. ספג.↩︎
Richtiges und Unrichtiges.↩︎
Er lernt Alles, Wahres und Falsches; verwirft aber auch bald Alles, ohne das Wahre vom Falschen unterscheiden zu können. Vgl. aber AN 40, 2. Rec. 45.↩︎
Nachdem der Weizen geschält war, wurde durch Sieben in einer Schwinge der ordinäre Mehlstaub hinausgelassen, während der innere feine Kern in der Schwinge zurückblieb; s. Menachot 76 b.↩︎
Von einer vergänglichen Sache.↩︎
- Sam. 13.
AN 40, 2. Rec. 48; vgl. Tanna de Be El. c. 29.↩︎
Beide Kontroversanten erstreben nur die Erkenntnis der Wahrheit.↩︎
Indem beide Ansichten zur Gewinnung der richtigen Erkenntnis beitragen, werden beide als „Worte des lebendigen Gottes“ bezeichnet, vgl. Erubin 13 b, Chagiga 3 b.↩︎
Vgl. AN 40, 2. Rec. 46.↩︎
Eig.: „die Vielen“, d. h. eine Menge, Gesamtheit.↩︎
Vgl. den Grund in Joma 87 a. — Ms. München liest לידו st. על ידו.↩︎
Oben IV, 5, Note 25.↩︎
In Joma 87 a: כמעט אין מסשיקין וכו’ (man bietet ihm fast keine Gelegenheit u. s. w.). — Vgl. and. LAA. in AN 40, 2. Rec. 45.↩︎
Dies ist ein neuer Satz: Wer Viele zu Verdiensten bringt, dem wird das Verdienst der Vielen zugeschrieben u. s. w.↩︎
הללו diese, Plur. von הלה dieser (Schebuot VI, 7).↩︎
Er nimmt sich Abraham zum Vorbilde und geht in dessen Wegen↩︎
S. oben II, Note 54.↩︎
Anspruchlosigkeit; Gegensatz: נפש רחבה, Habgier.↩︎
II, Note 70.↩︎
Anspruchlosigkeit; Gegensatz: נפש רחבה, Habgier.↩︎
S. die Schriftbeweise in AN 2 Rec. 45; vgl. auch Num. r. XX, 10.↩︎
D. i. die zukünftige Welt, vgl. Ukzin, Ende.↩︎
In dieser Welt.↩︎
Vgl. Sanhedrin 106 b.↩︎
Nach Pesachim 112 a (wo כדתנן nach Ms. München u. ב״י zu א״ח 242 zu streichen ist) scheint dies eine Tosephta zu sein.—Jehuda b. T. (oder wie Ein. lesen: Rabbi J. b. T.) gehörte nach Chagiga 14 a zu den בעלי משנה (Mischnakennern), vgl. aber EM 13.↩︎
AN 41, hat noch mehrere andere Sprüche von J. b. T., vgl. aber 2. Rec. 48.↩︎
Dieser Satz fehlt in AN, und nach Duran stand er auch nicht in den Gebetbüchern. In Tr. Kalla c. 1 sagt dies ר׳ יהודה, und in Ms. München steht es nach M. 21 im Namen des ר׳ יהודה הנשיא.↩︎
And. LA. ובשת st. ובוש.↩︎
Dieser Satz scheint einst als Schluss des Traktats hinzugefügt worden zu sein (vgl. Meïri). In Ms. München fehlt er. Was weiter folgt, ist erst später angehängt worden.↩︎
Dieser Satz ist nach שמושא רבה, cit. bei R. Ascher ה״ק ה׳ תפילין und im Tur O. Ch. 38 ein Ausspruch des שמואל הקטן. Ebenso Duran und Tos. Jom Tob. In einem Manuskripte (vgl. Bär’s סידור) steht auch vor diesem Satze der Spruch von IV, 19 שמואל הקטן אומר וכו׳. Jedenfalls ist der Satz erst später zur Mischna hinzugekommen, vgl. תוי״ט und EM 30.↩︎
Vgl. Tanchuma zu Lev. 19, 23, anders in Ketubot 50 a.↩︎
Es wird für Mikra (Bibel) sowohl als für Mischna eine Lehrzeit von 5 Jahren bestimmt, nach Chullin 24 a.↩︎
Vgl. Nidda 45 b.↩︎
Der diskursiven Erklärung und Begründung der Mischna, wie sie schon die ältesten Tannaim hatten (vgl. R. Scherira’s Sendschreiben). And. LA.: לגמרא dass.↩︎
Vgl. Kidduschin 29 b f.↩︎
Nahrung für Frau und Kinder. Nach Ein.: „zu verfolgen“ (die Feinde) d. h. Kriegsdienste zu leisten, vgl. Num. 1, 3.↩︎
Folgt aus Num. 4, 3.↩︎
Vgl. Ab. sara 5 b.↩︎
Wird aus Num. 8, 26 deduziert.↩︎
Vgl. M. katan 28 a.↩︎
Vgl. M. katan 28 a.↩︎
Vgl. M. katan 28 a.↩︎
שוח gebeugt sein; nach Ein.: = שוחה Grube.↩︎
In den Gebetbüchern hat man nach Duran mit diesem Satze einen 6. Perek begonnen, indem nach diesem und M. 23 (בן הא הא) noch eine Baraita und andere Sprüche (vgl. dieselben bei Duran u. Meiri) und dann der Abschnitt שנו חכמים וכר folgten.↩︎
Wahrscheinl. identisch mit Jochanan b. B. B. in Kidduschin 10 b. Vgl. El. sutta c. 17. Nach Chagiga 9 b und Tos. das. v. בר הי waren b. B. B. ebenso wie der folgende בן הא הא Proselyten und Schüler Hillel’s.↩︎
Der folgende Spruch sowie der von בן הא הא werden in AN 12 (vgl. 2. Rec. 27) im Namen Hillels mitgeteilt; vgl. EM 34 f.↩︎
Die Tora.↩︎
ובה תחזא fehlt bei Duran und in AN.↩︎
מרה Maß. Hier das von Gott uns zugelassene Teil.↩︎
Die Tora ist das höchste Gut, das wir von Gott empfangen.↩︎
Wahrscheinl. identisch mit Jochanan b. B. B. in Kidduschin 10 b. Vgl. El. sutta c. 17. Nach Chagiga 9 b und Tos. das. v. בר הי waren b. B. B. ebenso wie der folgende בן הא הא Proselyten und Schüler Hillel’s.↩︎
Der folgende Spruch sowie der von בן הא הא werden in AN 12 (vgl. 2. Rec. 27) im Namen Hillels mitgeteilt; vgl. EM 34 f.↩︎
Von welchem Gerichte hier die Rede ist, wird am Schlusse des Abschnitts (M. 5) gelehrt.↩︎