Tehillim – Buch 1 – Psalmen 1 bis 41

In der Übertragung von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld

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Psalm 1

1. Wohl dem Manne, der nicht wandelt nach dem Rate der Frevler, der auf dem Wege der Sünder nicht beharrt und im Kreise der Spötter nicht sitzt;
2. Der vielmehr an der Lehre des Herrn Gefallen hat und über seine Lehre Tag und Nacht sinnt.
3. Er wird stets bleiben wie ein an Wasserbächen gepflanzter Baum, der seine Frucht zur rechten Zeit bringt, und dessen Laub nicht welkt; alles, was er tut, wird gedeihen.
4. Also sind die Frevler nicht; sie sind die Spreu, die ein Wind forttreibt.
5. Gewiss werden die Frevler nicht vor Gericht bestehen, und die Sünder nicht in der Gemeinde der Gerechten.
6. Denn der Herr kennt den Weg der Gerechten, aber der Weg der Frevler geht in die Irre.

Psalm 2

1.Warum toben die Völker, warum sinnen die Nationen Nichtiges?
2.Die Könige der Erde treten auf, und die Fürsten beraten sich miteinander, wider den Herrn und wider seinen Gesalbten.
3.[Sie sagen]: Lasset uns ihre Bande zerreißen und ihre Stricke von uns werfen!
4.Aber der in dem Himmel thront wacht, der Herr spottet ihrer.
5.Daraufhin redet er zu ihnen in einem Grimme, und in seiner Zornesglut schreckt er sie.
6.Ich habe ja meinen König auf Zijon, meinem heiligen Berge, gesalbt.
7.Ich will es genau verkünden. Der Herr hat zu mir gesprochen: Mein Sohn bist du, als hätte ich dich heute gezeugt.
8.Verlange von mir, und ich gebe Völker dir zum Eigentum, die Enden der Welt dir zum Besitz.
9.Du sollst sie mit eisernem Stabe zerschmettern, wie Töpfergeschirr sie zerschlagen.
10.Demnach, Könige, besinnet euch; nehmet Lehre an, ihr Mächtigen der Erde!
11.Dienet dem Herrn in Furcht und jubelt ihm zu mit Zittern!
12.Rüstet euch mit Lauterkeit, dass er nicht zürne und ihr irre gehet auf dem Wege — wenn auch nur sein Zorn ein wenig entbrennt. Wohl allen, die sich bergen bei ihm!

Psalm 3

1. Psalm Davids da er vor seinem Sohne Awschalom floh.
2. Herr, wie zahlreich sind meine Feinde, wie zahlreich, die gegen mich aufstehen!
3. Viele sprechen von mir: Keine Hilfe ist für ihn bei Gott. Sela.
4. Aber du, Herr, bist mein Schild, meine Ehre, und der mein Haupt emporrichtet.
5. Meine Stimme ruft zum Herrn, und er erhört mich von seinem heiligen Berge. Sela.
6. Ich lege mich nieder und entschlafe; ich erwache, weil der Herr mich stützt.
7. Ich fürchte mich nicht vor Myriaden Volkes, die ringsum sich gegen mich erheben.
8. Auf, Herr, hilf mir, mein Gott! Denn du schlägst alle meine Feinde ins Gesicht; die Zähne der Frevler zerbrichst du.
9. Beim Herrn ist Hilfe; über dein Volk komme dein Segen. Sela.

Psalm 4

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenpiele; ein Psalm Davids.
2. Wenn ich rufe, erhöre mich, Gott meines Heils; in der Bedrängnis schaffe mir Raum; sei mir gnädig und erhöre mein Gebet!
3. O ihr Menschenkinder, wie lange noch wird meine Ehre der Schmach preisgegeben, werdet ihr Nichtiges lieben, Lüge suchen? Sela.
4. Erkennet doch, dass der Herr seinem Frommen sich wundervoll gezeigt; der Herr hört, wenn ich zu ihm rufe.
5. Zittert und sündiget nicht, sprechet in eurem Herzen auf eurem Lager und schweiget. Sela.
6. Bringet fromme Opfer dar und vertrauet auf den Herrn.
7. Viele fragen: Wer wird uns Gutes zeigen? O, lass uns strahlen das Licht deines Antlitzes, Herr!
8. Da gäbest du mir mehr Freude in das Herz, als ihnen ihr Getreide und ihr Most gewahrt.
9. In Frieden leg ich mich nieder und entschlafe, denn du, Herr, lässt mich ruhig und sicher sein.

Psalm 5

1. Dem Sangmeister auf Flöten, ein Psalm Davids.
2. Meine Worte vernimm, o Herr, merke auf mein Sinnen.
3. Horch auf die Stimme meines Flehens, mein König und mein Gott, wenn ich zu dir bete.
4. Herr, höre am Morgen meine Stimme, denn am Morgen richte ich [mein Gebet] zu dir und schaue empor.
5. Denn du bist kein Gott, der Gefallen hat am Frevel, bei dir weilt nicht das Böse.
6. Es dürfen die Prahler vor dein Auge nicht treten, du hassest alle Übeltäter.
7. Du vernichtest alle, die Lüge reden; den blutgierigen und trügerischen Mann verabscheuet der Herr.
8. Ich aber komme durch deine große Huld in dein Haus und werfe mich in deinem heiligen Tempel in der Furcht vor dir nieder.9 Herr, führe mich in deiner Gerechtigkeit um meiner Feinde willen, ebene deinen Weg vor mir.
10. Denn in ihrem Munde ist keine Aufrichtigkeit, ihr Inneres ist Verderben, ein offenes Grab ist ihre Kehle, ihre Zunge führt glatte Reden.
11. Verdamme sie Gott! Dass sie durchihre Anschläge zusammenstürzen, in der Menge ihrer Missetaten stoße sie nieder, denn sie sind widerspenstig gegen dich.
12. Aber alle, die sich bei dir bergen, sollen sich freuen, ewiglich jauchzen, da du sie schirmst; es jubeln alle in dir, die deinen Namen lieben.
13. Denn, du segnest den Gerechten, Herr, wie ein Schild umgibst du ihn mit Gnade.

Psalm 6

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel, auf dem Achtsait; ein Psalm Davids.
2. Herr, nicht in deinem Zorne strafe mich, und nicht in deinem Grimme züchtige mich.
3. Sei mir gnädig, Herr, denn ich bin verschmachtet, heile mich, Herr, denn meine Gebeine beben.
4. Meine Seele ist sehr bestürzt; wie lange noch, o Herr?
5. Kehre wieder, Herr, befreie mich, hilf mir um deiner Gnade willen.
6. Denn im Tode gedenkt man dein nicht, wer preist dich in der Unterwelt?7 Ich bin matt geworden in meinem Seufzen, in jeder Nacht schwimme ich [in Tränen] in meinem Bett, mit meinen Tränen netze ich mein Lager.
8. Vor Gram ist mein Auge umdüstert, es altert ob meinen Bedrängern.
9. Weichet von mir, ihr Übeltäter, denn der Herr hat die Stimme meines Weinens erhört.
10. Der Herr hat mein Flehen erhört; der Herr nimmt mein Gebet an.
11. Zu Schanden werden und sehr bestürzt all meine Feinde, sie weichen zurück, sind zu Schanden im Augenblicke.

Psalm 7

1. Schigajon von David, als er dem Herrn sang wegen des Benjamiten Kusch.
2. Herr, mein Gott! bei dir berge ich mich, hilf mir von all meinen Verfolgern und rette mich.
3. Dass er mich nicht wie ein Löweerbeute, dass er mich nicht zermalme und niemand rettet.
4. Herr, mein Gott! wenn ich je solches getan, wenn Frevel in meinen Händen ist,
5. Wenn ich Böses dem mir Gutgesinnten erwiesen — ich, der ich doch den gerettet, der mich ohne Ursache befeindet —
6. So möge der Feind mir nachjagen und mich einholen und mein Leben zu Boden treten und meine Herrlichkeit in Staub legen. Sela.
7. Auf, Herr! in deinem Zorn, erhebe dich gegen das Wüten meiner Bedränger und errege für mich das Gericht, das du verheißen hast.
3. Und wenn dich die Menge der Völker umgibt, so kehre ihretwegen zurück in die Höhe.
9. Der Herr möge die Völker richten; schaffe mir Recht, Herr, nach meiner Gerechtigkeit und nach meiner Unschuld.
10. Möchte doch der Frevler Bosheit aufhören, und stärke den Gerechten; denn du prüfst die Herzen und Nieren, o gerechter Gott!
11. Mein Vertrauen ist auf Gott, der denen hilft, die geraden Herzens sind.12, Gott ist ein gerechter Richter, ein Gott, der jeglichen Tag [den Bösen] zürnt.
13. Wenn [der Frevler] nicht umkehrt, vielmehr sein Schwert schärft, seinen Bogen spannt und ihn richtet.
14. Nun, sich selber hat er die Todesgeschosse bereitet, seine Pfeile hat er für seine Verfolger geschaffen.
15. Er empfängt Unheil und geht schwanger mit Verderblichem und gebart Lüge.
16. Er hat eine Grube gegraben und ausgehöhlt, aber er selbst fällt in den Abgrund, den er gemacht.
17. So kommt sein Verderben auf sein Haupt zurück, und auf seinen Scheitel stürzt sein Frevel.
18. Preisen will ich den Herrn nach seiner Gerechtigkeit und lobsingen dem Namen des Herrn, des Höchsten.

Psalm 8

1. Dem Sangmeister auf Gittit; ein Psalm Davids.
2. Herr, unser Gott, wie erhaben ist dein Name auf der ganzen Erde! Du, dessen Glanz über dem Himmel man verkündet.
3. [Dein Lob erschallt] selbst aus dem Munde der Kinder und Säuglinge, da du deine Macht begründet hast trotz deiner Widersacher, Feinde und Rachgierige zu vernichten.
5. Wenn ich deinen Himmel sehe, das Werk deiner Finger, Mond und Sterne, die du bereitet hast; —
5. Was ist der Mensch, dass du sein gedenkst? Der Menschensohn, dass du auf ihn siehst?
6. Du ließest ihn nur um ein Geringes göttlichen Wesen nachstehen; mit Ehre und Glanz umgabst du ihn.
7. Du machtest ihn zum Herrn über die Werke deiner Hände. Alles hast du unter seine Füße gestellt:
8. Schafe und Rinder und auch das Vieh des Feldes,
9. Die Vögel des Himmels und die Fische des Meeres; auch durchzieht er die Bahnen der Meere.
10. Herr, unser Gott, wie erhaben ist dein Name auf der ganzen Erde

Psalm 9

1. Dem Sangmeister auf Mut-Labben,ein Psalm Davids.
2. Ich will den Herrn preisen von ganzem Herzen, ich will deine Wundertaten erzählen.
3. Denn ich freue mich und juble in dir; ich lobsinge deinem Namen, Höchster!
4. Weil meine Feinde zurückweichen mussten, sie stürzten und kamen um vor dir.
5. Denn du hast mir Gebühr und Recht geübt; du hast dich auf den Thron gesetzt als ein gerechter Richter.
6. Du hast die Völker bedroht, den Frevler vernichtet, ihren Namen auf immer und ewig ausgelöscht.
7. O Feind! aus ist es mit den Verheerungen für immer — und die Städte, die du zerstört hast, dahin ist ihr Angedenken.
8. Aber der Herr wird ewig thronen, auf Recht hat er seinen Thron gesetzt.
9. Er richtet die Welt mit Gerechtigkeit, er entscheidet über die Völker mit Redlichkeit.
10. Der Herr wird dem Gedrückten eine Feste sein für die Zeiten der Not.
11. Auf dich können vertrauen, die deinen Namen kennen, denn du hast nicht verlassen, die dich suchen, o Herr.
12. Lobsinget dem Herrn, ihr Bewohner Zijons; verkündet unter den Völkern seine Werke.
13. Denn er, der Blutschuld rächt, hat ihrer gedacht, er hat nicht vergessen den Schrei der Gebeugten.
14. Sei mir gnädig, Herr; siehe meine Pein, die mir von meinen Hassern [angetan wird], du, der mich emporhebst aus den Todespforten.
15. Auf dass ich erzähle all deinen Ruhm in den Toren des Volkes Zijon, da ich frohlocken werde in deiner Hilfe.
16. Versunken sind die Völker in der Grube, die sie gemacht, in dem Netz, das sie gelegt, ist ihr Fuß gefangen.
17. Kund geworden ist der Herr, als er Recht geübt, als der Frevler im Thun seiner Hände verstrickt wurde. Higgajon. Sela.
18. Mögen die Frevler in die Hölle fahren, alle gottvergessenen Völker.
19. Denn nicht für immer bleibt der Dürftige vergessen, die Hoffnung der Armen geht nicht ewig unter.
20. Auf, Herr! Dass der Sterbliche nicht trotzig werde. Mögen die Völker vor deinem Antlitz gerichtet werden.
21. Stelle ihnen, o Herr, eine Warnung hin! Mögen die Völker erfahren, dass sie sterblich sind. Sela.

Psalm 10

1. Warum, o Herr, stehst du fern und wendest dich ab in den Zeiten der Not?
2. Bei dem Übermut des Frevlers, wenn er die Armen verfolgt; sie werden ergriffen durch die Tücke, die jener ersonnen.
3. Denn der Frevler prahlt mit dem Gelüst seiner Seele, und der Räuber rühmt sich, dass er den Herrn höhnt.
4. Der Frevler denkt in seines Zornes Hochmut: Er ahndet nicht; es ist kein Gott — sind alle seine Gedanken.
5. Da seine Wege stets gedeihen, so ist dein Recht weit entfernt von ihm, alle Widerwärtigkeiten — er bläst [verächtlich] darauf.
6. Er denkt: Nimmer wanke ich; für alle Zeiten komme ich nicht ins Unglück.
7. Sein Mund ist voll des Falscheides, Trug und Bedrückung, an seiner Zunge ist Verderben und Unheil.
8. Er liegt im Hinterhalte der Gehöfte, im Geheimen erschlägt er den Unschuldigen, seine Augen spähen dem Unglücklichen nach.
9. Er lauert im Versteck wie ein Löwe in seinem Dickicht, er lauert zu fassen den Armen; er fasst den Armen, indem er ihn in sein Netz zieht.
10. Er duckt nieder, bückt sich, und es sinken durch seine Gewalt die Armen.
11. Er denkt: Gott hat sein Antlitz verborgen, er steht nimmer.
12. Auf, Herr! Gott, erhebe deine Hand. Vergiss nicht der Gebeugten!
13. Warum soll der Frevler Gott höhnen und denken, du ahndest es nicht?
14. Wenn du nur hinsehen möchtest, so wirst du Unheil und Kränkung schauen, die du vergelten solltest. Denn auf dich verlässt sich der Unglückliche, dem Verwaisten bist du ein Beistand.
15. Brich den Arm des Frevlers und des Bösen, dass sein Frevel gesucht werde und nicht gefunden.
16. Der Herr ist König für immer und ewig; es verschwinden die [heidnischen] Völker aus seinem Lande.
17. Der Gebeugten Wunsch hörst du, o Herr, du richtest darauf deinen Sinn und neigst dein Ohr.
18. Wenn du Waisen und Gedrückten Recht verschaffst, so wird kein Sterblicher mehr auf der Erde trotzen.

Psalm 11

1. Dem Sangmeister. Von David. Bei dem Herrn berge ich mich; wie wollt ihr mir sagen: Flüchte, wie ein Vogel, nach eurem Berge.
2. Denn die Frevler spannen den Bogen, sie richten ihre Pfeile auf der Sehne, im Dunkeln zu schießen auf die, die redlichen Herzens sind.
3. [Die Bösen sprechen): Die Grundpfeiler werden niedergerissen, und was hat der gerechte [Gott] ausgerichtet?
4. Der Herr in seinem heiligen Palaste, der Herr — im Himmel ist sein Thron — seine Augen schauen, seine Blicke prüfen die Menschenkinder.
5. Der Herr festigt den Gerechten; aber den Bösen und den Gewalttätigen hasst er.
6. Er lässt auf die Frevler glühende Kohlen regnen; Feuer und Schwefel und Glutwind ist ihres Looses Teil.
7. Denn gerecht ist der Herr, er liebt Gerechtigkeit, die Redlichen schauen sein Antlitz an.

Psalm 12

1. Dem Sangmeister auf dem Achtsait,ein Psalm Davids.
2. Hilf, o Herr, denn dahin ist der Fromme, es schwindet die Treue unter den Menschenkindern.
3. Falsches reden sie miteinander; mit schmeichlerischer Lippe, mit falscher Gesinnung reden sie.
4. Möge der Herr alle ausrotten, die glatter Lippe sind, jede prahlerische Zunge.
5. Die da sprechen: Durch unsere Zunge sind wir mächtig; sind unsere Lippen mit uns, wer wird unser Herr sein?
6. Ob der Beraubung der Armen, ob dem Stöhnen der Dürftigen, will ich mich gleich erheben, spricht der Herr, will Hilfe dem senden, gegen den man schnaubt.
7. Des Herrn Sprüche sind lauter wie geläutertes Silber im Tiegel der Erde siebenfach geläutert.
8. Du, o Herr, behüte sie, bewahre sie vor diesem Geschlechte auf ewig.
9. Ringsum wandeln die Frevler nach ihrem Hochmut, herabwürdigend die Menschenkinder.

Psalm 13

1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids.
2. Wie lange noch, o Herr, wirst du mich gänzlich vergessen? Wie lange noch wirst du dein Antlitz verbergen vor mir?
3. Wie lange noch soll ich mir selbst raten müssen, soll Kummer mir täglich im Herzen sein? Wie lange noch soll mein Feind sich erheben über mich?
4. Blick herab, erhöre mich o Herr, mein Gott! Erleuchte mein Auge, dass ich nicht in den Tod einschlafe.
5. Dass mein Feind nicht spreche: Ich habe ihn übermannt; dass meine Dränger nicht frohlocken, wenn ich wanke.
6. Ich aber vertraue auf deine Gnade, es frohlockt mein Herz ob deiner Hilfe. Ich will dem Herrn singen, denn er hat mir wohlgetan.

Psalm 14

1. Dem Sangmeister. Von David. Es spricht der Niederträchtige in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Deshalb handelten sie niedrig und gemein: niemand that Gutes.
2. Der Herr schaut aber vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
3. Alles ist abtrünnig, insgesamt sind sie verderbt; niemand tut Gutes, auch nicht ein einziger.
4. Wissen es nicht all die Übeltäter, die mein Volk aufzehren, als ob sie Brot äßen, dass sie den Herrn nicht anrufen?
5. Bald werden sie erzittern, denn Gott ist mit dem frommen Geschlecht.
6. Des Armen Sinnen mögt ihr schmähen, doch der Herr ist seine Zuflucht.
7. O dass von Zijon Israels Heil käme! Wenn der Herr sein Volk wiederhergestellt haben wird, jubelt Jakob und freut sich Israel.

Psalm 15

2. Nur der schuldlos wandelt und Recht übt und Wahrheit redet in seinem Herzen.
3. Der mit seiner Zunge nicht verleumdet, seinem Nächsten nichts Böses tut und Schmähung nicht erhebt gegen seinen Verwandten.
4. Der Verächtliche ist missachtet in seinen Augen, aber die den Herrn fürchten, ehrt er; er schwört zu seinem eigenen Schaden und ändert es nicht.
5. Sein Geld leiht er nicht auf Zins aus, und Bestechung gegen den Unschuldigen nimmt er nicht. Wer solches tut, wankt ewig nicht.

Psalm 16

1. Michtam von David. Behüte mich, Gott, denn bei dir berge ich mich.
2. Ich spreche zu Gott: Mein Herr bist du, kein Glück für mich außer dir.
3. [Meine Worte gelten] den Heiligen, die im Lande sind, den Edlen, an denen ich Gefallen habe.
4. Aber jene, die dem Fremden nacheilen, vermehren nur ihre Leiden. Ich will ihre blutigen Trankopfer nicht darbringen und ihre Namen nicht über meine Lippen bringen.
5. Der Herr ist meine Gabe und mein Kelch, du wirfst für mich das Loos.
6. Meine Maßschnur [mein Teil] ist mir in lieblicher Gegend zugefallen, mein Besitz ist mir so herrlich zuteilgeworden.
7. Ich will den Herrn preisen, der mich beraten; auch in den Nächten mahnen mich meine Nieren [mein Gewissen].
8. Ich habe den Herrn stets vor Augen; denn er ist zu meiner Rechten, ich wanke nicht.
9. Fürwahr, es freut sich mein Herz und mein Geist frohlockt, auch mein Leib ruht in Sicherheit.
10. Denn du wirst meine Seele nicht überlassen der Unterwelt, wirst nicht zugeben, dass dein Frommer die Hölle schaue.
11. Du wirst mir zeigen den Pfad des Lebens; der Freuden Fülle ist vor deinem Antlitz, Wonne in deiner Rechten immerdar.

Psalm 17

1.Psalm von David. Herr, wer darf in deinem Zelt weilen, wer darf auf deinem heiligen Berge wohnen?
1. Gebet von David. Höre mich, Herr mit Gerechtigkeit, horch auf meinen Ruf, vernimm mein Gebet, das nicht von falscher Lippe kommt.
2. Von dir geht mein Urteil aus, deine Augen schauen Gnade.
3. Du hast mein Herz geprüft, mich in der Nacht [in der Not] heimgesucht und mich geläutert, aber [sein Fehl] gefunden, weder habe ich solches gesonnen, noch ist es über meine Lippe gekommen.
4. Wenn Menschen gegen deiner Lippen Spruch handelten, habe ich mich gehütet vor den Pfaden des Zügellosen.
5. Meine Schritte hielten fest an deinen Geleisen, meine Tritte wankten nicht.
6. Ich rufe dich an, denn du wirst mich erhören o Gott; neige mir dein Ohr, höre meine Worte.7 Erweise mir deine wunderbare Gnade, der du jene rettest, die sich vor Widersachern in deiner Rechten bergen wollten.
8. Bewahre mich wie die Pupille im Auge, im Schatten deiner Fittiche birg mich.
9. Vor den Frevlern, die mich vergewaltigen, vor meinen Feinden, die gierig mich umzingeln.
10. Ihr feistes Herz verschließen sie, mit ihrem Munde sprechen sie hoffärtig.
11. Bei jedem Schritte umringen sie uns jetzt; ihre Augen richten sie darauf, uns zu Boden zu strecken.
12. Er gleicht einem Löwen, der nach Beute lechzt, und dem Junglöwe, der im Versteck sitzt.
13. Auf, Herr, stelle dich ihm entgegen, strecke ihn nieder, rette mich mit deinem Schwerte vor dem Frevler.
14. Denen, die deinetwegen gepeinigt werden, o Herr, von Krankheit gepeinigt, gib Anteil am Leben. Mit deinem Schatze sättige ihren Leib, dass daran auch ihre Kinder satt werden und ihr Vermögen ihren Nachkommen hinterlassen.
15. Ich werde um meiner Frömmigkeit willen dein Antlitz schauen, erwachend an deiner Gestalt schwelgen.

Psalm 18

1. Dem Sangmeister. Von David, dem Knecht des Herrn, der vor dem Herrn die Worte dieses Gesanges redete, an dem Tage, da der Herr ihn gerettet aus der Hand all seiner Feinde, auch aus der Hand Sauls.
2. Er sprach: Ich liebe dich, Herr, meine Macht!
3. Herr, mein Fels und meine Burg und mein Erretter bist du! Mein Gott, mein Hort, bei dem ich mich berge, mein Schild, Horn meines Heils, meine Feste.
4. Ich rufe den ruhmesreichen Gott an und werde von meinen Feinden gerettet.
5. Denn mich umringten Todesbrandungen, Ströme des Verderbens ängstigten mich.
6. Bande der Unterwelt umgaben mich, Todesschlingen umfingen mich.
7. In meiner Bedrängnis rufe ich den Herrn, zu meinem Gotte flehe ich; er erhört aus seinem Palast meine Stimme, und mein Flehen kommt zu seinem Ohr.
9. Es wankt und bebt die Erde, des Himmels Grundfesten erzittern; sie wanken, denn er zürnt.
9. Rauch steigt auf in seinem Zorn, und Feuer zehrt aus seinem Munde; Kohlen flammen von ihm aus.
10. Und er neigte den Himmel und kam herab, eine Wetterwolke unter seinen Füßen.
11. Er fuhr einher auf einem Cherub und flog und schwebte auf den Fittichen des Windes.
12. Er machte Finsternis rings um sich zur Umhüllung, Wasserflut aus dichtem Gewölk.
13. Vom Glanz um ihn fuhren einher die Wolken, Hagel und Blitze.
14. Der Herr donnert vom Himmel herab, und der Höchste lässt seine Stimme erschallen; Hagel und Blitze.
15. Er sandte Pfeile und zerstreute, [die Wolken] — einen Blitz und verwirrte sie.
16. Da wurden sichtbar die Meeresquellen, aufgedeckt die Grundfesten des Erdenrunds, durch das Dräuen des Herrn, vom Odem seines Zornhauches.
17. Er langt aus der Höhe und fasset mich, er zieht mich aus mächtigem Gewässer.
18. Er rettet mich von meinem mächtigen Feind, von meinen Hassern, wenn sie mich überwältigen.
19. Sie überfielen mich am Tage meines Sturzes; doch der Herr war meine Stütze.
20. Er führte mich ins Freie, er befreiet mich, denn er will mir wohl.
21. Der Herr vergilt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Hände Lauterkeit erstattet er mir.
22. Denn gewahrt habe ich der Wege des Herrn und frevelte nicht gegen meinen Gott.
23. Denn alle seine Vorschriften sind mir vor Augen, und von seinen Satzungen weiche ich nicht. [Vergl. 2. Samuel, Kap. 22]
24. Ich war schuldlos vor ihm und hütete mich vor Sünde.
25. Da erstattete der Herr mir nach Gebühr, nach meiner Lauterkeit, die ihm gegenwärtig war.
26. Dem Guten erweisest du dich gütig, dem untadeligen Mann untadelig.
27. Dem Lautern erweisest du dich lauter, und dem Krummen nach seiner Verkehrtheit.
28. Dem bedrückten Volke stehst du bei, aber die Blicke der Hochmütigen lässt du sinken.
29. Denn du bringst mir Licht, o Herr, und der Herr erhellt mein Dunkel.
30. Durch dich renne ich Scharen nieder, mit meines Gottes Hilfe überspringe ich Mauern.
31. Gott — untadelig ist sein Weg, des Herrn Wort ist geläutert: ein Schild ist er allen, die sich bei ihm bergen.
32. Denn wer ist noch Gott außer dem Herrn? Wer ein Hort außer unserm Gott?
33. Gott umgürtet mich mit Macht und frei und gerade macht er meinen Weg.
34. Er macht gleich den Hirschkühen meine Füße und stellt mich hin auf meinen Hohen,
35. Übt meine Hände zum Kriege, und eherne Bogen drücken meine Arme nieder.
36. Du verleihst mir den Schild deines Heils, deine Rechte stützt mich und dein Siegesmut macht mich groß.
37. Du weitest meinen Schritt unter mir und meine Gelenke wanken nicht.
38. Ich jage meinen Feinden nach und vertilge sie und wende nicht um, bis ich sie aufgerieben.
39. Ich reibe sie auf und zerschmettere sie, dass sie nicht aufstehen; sie fallen unter meine Füße.
40. Du umgürtest mich mit Macht zum Kriege, beugst meine Widersacher unter mich.
41. Und meiner Feinde Nacken kehrest du mir zu; meine Hasser vernichte ich.
42. Sie flehen, aber niemand hilft ihnen; [sie rufen] zu dem Herrn, er erhört sie nicht.
43. Ich zerreibe sie wie Staub der Erde, wie Gassenkot räume ich sie hinweg.
44. Du rettest mich aus den Fehden der Völker, bewahrst mich auf zum Haupte der Völkerschaften; ein Volk, dass ich nicht kannte, dient mir.
45. Auf jeden Befehl gehorchen sie mir; die Fremden werden vor mir verringert.
46. Die Fremden werden schlaff und wanken hervor aus ihren Schlössern.
47. Es lebt der Herr und gepriesen ist mein Hort, und erhöhet der Gott, der Hort meines Heils
48. Gott, der mir Rache verleiht und Völker unter mich stürzt;
49. Und mich herausführt aus meinen Feinden und über meine Widersacher mich erhebt, vom gewalttätigen Manne mich rettet.
50. Darum preise ich dich unter den Völkern, o Herr, und deinen Namen rühm ich im Saitenspiel.
51. Er erhöht das Heil seines Königs und erweist Gnade seinem Gesalbten, dem David und seinen Nachkommen in Ewigkeit.

Psalm 19

1. Dem Sangmeister,Psalm Davids.
2. Der Himmel erzählt die Herrlichkeit Gottes, und seiner Hände Werk verkündet das Firmament.
3. Ein Tag verkündet dem andern das Wort, und eine Nacht bringt der andern Kenntnis.
4. Ohne Worte und ohne Reden; es wird keine Stimme vernommen.
5. Über die ganze Erde erstreckt sich [des Himmels] Glanz, bis an das Ende der Welt seine Worte; dem Sonnenball richtet da [Gott] ein Zelt ein.
6. Er gleicht einem Bräutigam, der aus seiner Kammer hervortritt; er freut sich wie ein Held die Bahn zu durchlaufen.
7. Von dem einen Ende des Himmels ist sein Anfang, und sein Kreislauf ist über dessen anderem Ende, nichts ist verhüllt seiner Glut. —
8. Die Lehre des Herrn ist untadelig, sie erquickt die Seele; des Herrn Zeugnis bewährt, sie macht Toren weise.
9. Die Befehle des Herrn sind recht, sie erfreuen das Herz; des Herrn Gebot ist lauter, es erleuchtet die Augen.
10. Die Furcht des Herrn ist rein, sie bestehet ewig; des Herrn Aussprüche sind wahr und gerecht allzumal.
11. Sie ist köstlicher denn Gold und feines Gold in Menge, und süßer denn Honig und Honigseim. —
12. Dein Knecht achtet auch treu auf sie, er übt sie mit großer Treue.
13. Verirrungen, wer merkt sie alle? Von verborgenen [Sünden] sprich mich frei.
14. Aber auch von bösen Trieben halte deinen Knecht fern, dass sie mich nicht beherrschen. Dann bleibe ich ohne Tadel und rein von schweren Vergehen.
15. Mögen meines Mundes Worte und meines Herzens Sinnen dir wohlgefällig sein, Herr, mein Hort und mein Erlöser.

Psalm 20

1. Dem Sangmeister, Psalm Davids.
2. Möge dich der Herr am Tage der Not erhören, dich kräftigen der Name des Gottes Jakobs.
3. Er sende dir Beistand aus dem Heiligtum, und von Zijon aus stütze er dich.
4. Er gedenke all deiner Speiseopfer, und dein Ganzopfer sei ihm wert. Sela.
5. Er gebe dir nach deinem Begehr und all deine Wünsche erfülle er.
6. Jauchzen wollen wir in deinem Heil, und bei unseres Gottes Namen vertrauensvoll blicken. Der Herr erfülle all dein Verlangen.
7. Ich weiß es gewiss, dass der Herr seinem Gesalbten hilft, ihn erhört aus seinem heiligen Himmel, durch mächtige Siegestaten seiner Rechten.
8. Diese [streiten] mit Wagen und jene mit Rossen; wir aber rufen an den Namen des Herrn, unseres Gottes.
9. Sie sinken hin und fallen, wir aber stehen aufrecht und halten uns.
10. Herr, hilf! der König möge uns erhören am Tage unseres Rufens.

Psalm 21

1. Dem Sangmeister,Psalm Davids.
2. Herr, über deine Macht freuet sich der König, und über deine Hilfe frohlockt er so sehr!
3. Seines Herzens Wunsch gewährst du ihm, und seiner Lippen Bitte hast du ihm nicht verweigert. Sela.
4. Dass du ihm mit Segnungen des Heils entgegenkamst, ihm auf das Haupt die Krone von feinem Golde setztest.
5. Leben erbat er von dir, du gabst es ihm, langes Dasein für und für.
6. Groß ist seine Ehre durch dein Heil; Glanz und Majestät verliehest du ihm.
7. Du machst ihn zur Segnung für lange Zeit, erheiterst ihn mit Freude vor deinem Antlitz.
8. Denn der König vertraut auf den Herrn, und durch des höchsten Gnade wird er nimmer wanken.
9. Deine Hand wird all deinen Feinden beikommen, deine Rechte kommt all deinen Hassern bei.
10. Du machst sie zur Zeit deines Zornblickes gleich dem Feueropfer. Der Herr wird in seinem Grimm sie verderben und ein Feuer sie verzehren.
11. Ihre Frucht vertilgst du aus der Erde, und ihren Samen aus den Menschenkindern.
12. Und wollten sie dir Unheil zufügen, ersannen sie Ränke wider dich — nichts richten sie aus.
13. Denn du lässt sie den Nacken kehren, mit deinen Sehnen zielest du auf ihr Angesicht.
14. Erhebe dich, Herr, in deiner Macht; wir wollen singen und lobpreisen deine Stärke.

Psalm 22

1. Dem Sangmeister. Nach: Hirschkuh am frühen Morgen [Damit ist die Sangweise nach einem alten Liede, das so anfing, bezeichnet.Psalmen, 22—25]. Psalm Davids.
2. Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen? Warum bist du fern von meiner Hilfe, den Worten meines Jammers?
3. Mein Gott, ich rufe [zu dir] am Tage, und du erhörst nicht, auch nachts, und ich finde keine Ruhe.
4. Du bist ja der Heilige, thronend unter den Lobliedern Israels.
5. Auf dich vertrauten unsere Väter, sie vertrauten dir und du befreitest sie.
6. Zu dir schrieen sie und wurden errettet, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zu Schanden.
7. Ich aber bin ein Wurm und kein Mann, der Menschen Hohn und von den Leuten verachtet.
8. Alle, die mich sehen, spotten mein, sie sperren die Lippen auf und schütteln das Haupt.
9. Wer [seine Sache] dem Herrn befiehlt, den wird er befreien und erretten, da er Gefallen hat an ihm.
10. Denn du hast mich aus dem Mutterschoße hervorgezogen und legtest mich getrost an meiner Mutter Brust.
11. Auf dich wurde ich gewiesen vom Mutterschoße, von meiner Mutter Leib an bist du mein Gott.
12. Sei mir nicht fern, denn nah ist die Not, und kein Beistand ist da.
13. Umringt haben mich viele Stiere, die Gewaltigen Basans mich umgeben.
14. Sie thun gegen mich ihren Mund auf wie ein Löwe, der brüllt und nach Beute jagt.
15. Wie Wasser bin ich verschüttet und alle meine Gebeine sind wie auseinandergerissen, mein Herz ist wie Wachs geworden, zerschmolzen in meinem Eingeweide.
16. Vertrocknet gleich einem Scherben, ist mein Mark, und meine Zunge klebt mir am Gaumen, in Todesstaub legst du mich.
17. Mich umringen Hunde, eine Rotte Bösewichter umkreist mich gleich Löwen an Händen und Füßen.
18. Ich kann all meine Gebeine zählen, sie schauen, sehen [schadenfroh] auf mich.
19. Sie verteilen meine Kleider unter sich, und über mein Gewand werfen sie das Loos.
20. Du aber, o Herr, sei nicht fern; du meine Stärke, eile zu meinem Beistande herzu.
21. Rette mein Leben vom Schwerte, aus der Hand des Hundes mein verlassenes Leben.
22. Hilf mir aus des Löwen Rachen, und aus den Hörnern der Reëmim erhöre mich.
23. Preisen will ich deinen Namen unter meinen Brüdern, in der Versammlung dich rühmen.
24. Die ihr den Herrn fürchtet, rühmet ihn, alle Nachkommen Jakobs, ehret ihn, und zittert vor ihm, ihr Nachkommen Israels!
25. Denn er verachtete und verwarf nicht des Elenden Qual und barg nicht sein Antlitz vor ihm; als er zu ihm schrie, erhörte er ihn.
26. Von dir geht mein Lobgesang aus in großer Versammlung, mein Gelübde bezahle ich im Angesichte der ihn Fürchtenden.
27. Essen werden die Gedrückten und sich sättigen, es rühmen den Herrn seine Verehrer. Euer Herz lebe auf für immer!
28. Es werden seiner gedenken und dem Herrn sich zuwenden [alle Menschen] bis in die äußersten Enden der Erde; vor dir werden sich niederwerfen alle Geschlechter der Völker.
29. Denn des Herrn ist das Königtum, er ist der Herrscher aller Völker.
30. Vor ihm werden sich niederwerfen alle Satten der Erde, nachdem sie gegessen haben werden; vor ihm werden aber auch die zum Staube Gebeugten kommen, auch der, welcher sein Leben nicht fristen kann.
31. Die [späteren] Nachkommen dienen ihm, erzählt wird von dem Herrn [von Geschlecht] zu Geschlecht.
32. Sie kommen und verkünden sein Heil dem nachgeborenen Geschlechte, dass er es vollbracht.

Psalm 23

1. Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirt, ich darbe nicht.
2. Auf grasigen Auen lässt er mich lagern, an stillen Wassern gewährt er mir Ruhe.
3. Meine Seele labt er, er führt mich auf den Weg des Heils um seines Namens willen.
4. Auch wenn ich im Tale des Todesschattens gehe, fürchte ich kein Leid, denn du bist mit mir. Dein Stab und deine Krücke — sie flößen mir Vertrauen ein.
5. Du richtest vor mir einen Tisch an trotz meiner Bedränger; du tränkst in Öl mein Haupt, mein Kelch fließt über.
6. Ja, nur Glück und Gnade folgen mir nach all meine Lebenstage, und ich weile im Hause des Herrn für lange Zeit.

Psalm 24

1. Ein Psalm Davids. Des Herrn ist die Erde und was sie füllet, das Erdenrund und seine Bewohner.
2. Denn er hat sie über Meere gegründet und über Ströme sie aufgerichtet.
3. Wer darf hinziehen auf den Berg des Herrn, und wer weilen auf seiner heiligen Stätte?
4. Wer rein an Händen und lauteren Herzens ist, dessen Sinn nicht nach Eitlem verlangt, und der nicht falsch schwört.
5. Er erhält Segen vom Herrn und Hilfe vom Gotte seines Heils.
6. Also ist das Geschlecht seiner Verehrer, die dein Antlitz suchen, o Jakob. Sela.
7. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, und raget empor, ewige Pforten, dass einziehe der König der Ehre.
8. Wer ist er, der König der Ehre? Der Herr, gewaltig und stark! Der Herr ein Held des Krieges.
9. Erhebet, ihr Tore, eure Häupter, erhebet sie, ewige Pforten, dass einziehe der König der Ehre.
10. Wer ist der König der Ehre? Der Herr Zebaot, er ist der König der Ehre. Sela.

Psalm 25

1. Von David. Zu dir o Herr erhebe ich meine Seele.
2. Mein Gott, auf dich vertraue ich; o dass ich nicht zu Schanden werde! Dass nicht meine Feinde über mich jubeln!
3. Dass auch alle, die auf dich hoffen, nicht zu Schanden werden; zu Schanden mögen die werden, die ohne Ursache Böses sinnen.
4. Deine Wege, Herr, mache mir kund, deine Pfade lehre mich.
5. Leite mich in deiner Treue und lehre sie mich, denn du bist der Gott meines Heils; auf dich hoffe ich alle Tage.
6. Gedenke deiner Liebe, Herr, und deiner Gnade; denn von Ewigkeit sind sie.
7. Der Sünden meiner Jugend und meiner Missetaten gedenke nicht; nach deiner Gnade gedenke du mein um deiner Güte willen, Herr!
8. Gütig und redlich ist der Herr, darum zeigt er Sundern den Weg [zur Besserung].
9. Er leitet die Demütigen in Gerechtigkeit, und lehrt die Demütigen seinen Weg.
10. Alle Pfade des Herrn sind Gnade und Treue für die, welche seinen Bund und seine Zeugnisse hüten.
11. Um deines Namens willen, Herr, verzeihe meine Schuld, die so groß ist.
12. Jeder Mann, der den Herrn fürchtet, dem zeigt er den Weg, den er wählen soll.
13. Er selbst wohnt im Glück, und seine Nachkommen werden das Land besitzen.
14. Der Rat des Herrn ist für die, welche ihn fürchten, und seinen Bund läßt er sie wissen.
15. Meine Augen sind stets auf den Herrn gerichtet, denn meine Füße befreit er stets aus dem Netze.
16. Wende dich zu mir und sei mir gnädig; denn einsam und elend bin ich.
17. Die Bedrängnisse meines Herzens mehren sich immer. Führe mich heraus aus meiner Enge.
18. Siehe mein Elend und meine Mühsal und vergib all meine Sünden.
19. Siehe meine Feinde, deren so viele sind, ohne Grund hassen sie mich.
20. Bewahre meine Seele und rette mich; dass ich nicht zu Schanden werde, denn bei dir berge ich mich.
21. Unschuld und Redlichkeit werden mich behüten, wenn ich auf dich hoffe.
22. Erlöse, Gott, Israel von all seinen Leiden.

Psalm 26

1. Von David. Nimm dich meiner an, Herr, denn ich wandle in meiner Unschuld und vertraue dem Herrn, so werde ich nie wanken.
2. Prüfe mich, Herr und versuche mich, läutre meine Nieren und mein Herz.
3. Denn deine Gnade ist mir vor Augen, und ich wandle in deiner Treue.
4. Ich sitze nicht mit falschen Leuten, und mit Hinterlistigen gehe ich nicht um.
5. Ich hasse die Zusammenkunft der Bösewichter, und mit Frevlern sitze ich nicht zusammen.
6. Ich wasche in Reinheit meine Hände und umringe deinen Altar, o Herr.
7. Vernehmen zu lassen die Stimme des Dankens und zu erzählen all deine Wunder.
8. Herr, ich liebe die Stätte deines Hauses und den Ort, wo deine Herrlichkeit thront.
9. Raffe mich nicht mit den Sündern weg, nicht mit den Blutmenschen mein Leben.
10. In deren Händen Tücke ist, und deren Rechte voll ist von Bestechung.
11. Ich aber wandle in meiner Unschuld; erlöse mich und sei mir gnädig.
12. Wenn mein Fuß auf ebenem Boden steht, dann will ich in Versammlungen den Herrn preisen.

Psalm 27

Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem soll ich mich fürchten? — Der Herr ist meines Lebens Schutzwehr, vor wem soll ich bangen?
2. Wenn Bösewichter auf mich eindringen, mein Fleisch zu fressen, wenn meine Widersacher und meine Feinde an mich [herankommen], so stürzen sie und fallen.
3. Wenn sich gegen mich ein Lager aufstellt, so fürchtet mein Herz nicht; wenn sich gegen mich Krieg erhebt, auch dann bin ich sicher.
4. Eines wünsche ich vom Herrn, das erbitte ich, dass ich bleiben möge im Hause des Herrn all meine Lebenstage, zu schauen die Anmut des Herrn, immer seinen Tempel zu besuchen.
5. Denn er schützt mich in seiner Hütte am Tage des Unglücks; er bewahrt mich im Schutze seines Zeltes und stellt mich hoch auf einen Felsen.
6. Bald wird sich mein Haupt über meine Feinde rings um mich erheben; Opfer des Jubels will ich seinem Zelt opfern, den Herrn besingen und ihn lobpreisen.
7. Höre, Herr, meine Stimme, — ich rufe. So sei mir gnädig und erhöre mich!
8. Von dir spricht mein Sinn: Suchet mein Antlitz! Dein Antlitz, Herr, suche ich auch.
9. Verbirg dein Antlitz nicht vor mir, strecke nicht hin im Grimme deinen Knecht; mein Beistand warst du ja stets. Verstoße mich nicht und verlasse mich nicht, Gott meines Heils.
10. Auch wenn mein Vater und meine Mutter mich verlassen, nimmt mich der Herr auf.
11. Zeige mir, Herr, deinen Weg, und führe mich auf ebenem Pfade um meiner Lästerer willen.
12. Gib mich nicht der Rachgier meiner Feinde preis, denn gegen mich stehen falsche Zeugen auf — [Leute] die Gewalt schnauben.
13. Dass ich fast nicht mehr geglaubt, die Güte des Herrn zu schauen im Lande des Lebens!
14. Hoffe jedoch auf den Herrn. Sei stark, und mutig sei dein Herz, ja, hoffe auf den Herrn.

Psalm 28

Zu dir, Herr, rufe ich. Mein Hort, lass mich nicht ungehört; denn wenn du dich schweigend [gegen mein Flehen] verhältst, würde ich gleich denen, die in die Grube sinken.
2. Höre meines Flehens Stimme, wenn ich zu dir schreie, wenn ich meine Hände zu deiner heiligen Stätte aufhebe.
3. Raffe mich nicht hin mit den Frevlern und mit den Übeltätern, die mit ihrem Nächsten friedlich sprechen, aber Bosheit im Herzen hegen.
4. Gib ihnen nach ihrem Thun und nach ihren bösen Werken; nach dem Thun ihrer Hände gib ihnen, erstatte ihnen ihren Lohn.
5. Wenn sie nicht merken auf die Werke des Herrn und auf die Tat seiner Hände, reiße er sie nieder und baue sie nicht auf.
6. Gepriesen sei der Herr, dass er die Stimme meines Flehens erhört hat.
7. Der Herr ist meine Macht und mein Schild, auf ihn vertraute mein Herz und mir ist geholfen worden, und es jauchzt mein Herz; so will ich mit meinem Gesang ihm danken.
8. Der Herr ist ihnen Macht und die Siegesfeste seines Gesalbten.
9. Hilf deinem Volke und segne dein Erbe und weide und trage sie bis in Ewigkeit.

Psalm 29

1. ein Psalm Davids. Gebet dem Herrn, ihr Göttersöhne, spendet dem Herrn [den Ruhm], der Herrlichkeit und der Macht. Gebt dem Herrn den Ruhm, seines Namens, werfet euch vor dem Herrn nieder im heiligen Schmucke.
3. Die Stimme des Herrn erschallt über den Wassern, der Gott der Ehre donnert über mächtigen Wassern.
4. Die Stimme des Herrn erschallt mit Macht, die Stimme des Herrn mit Majestät.
5. Die Stimme des Herrn zertrümmert Zedern; der Herr zertrümmert die Zedern des Libanon.
6. Er lässt sie hüpfen wie Kälber, Libanon und Sirjon wie junge Reëmim.
7. Die Stimme des Herrn wirft zuckende Feuerflammen.
8. Die Stimme des Herrn macht die Wüste erzittern; der Herr macht die Wüste Kadesch erzittern.
9. Die Stimme des Herrn macht zittern die Eichen und entblättert die Wälder. In seinem Palaste spricht alles: Herrlich!
10. Der Herr thronte über der Flut, der Herr thront als König immerdar.
11. Der Herr verleiht seinem Volke Macht, der Herr segnet sein Volk mit Frieden.

Psalm 30

1. Lied Davids bei der Tempelweihe.
2. Ich erhebe dich, Herr, weil du mich heraufgezogen hast und meine Feinde über mich nicht triumphieren ließest.
3. Herr, mein Gott, zu dir schrie ich, und du heiltest mich.
4. Herr, du hast meine Seele heraufgezogen aus der Unterwelt, du hast mich leben lassen, dass ich nicht in die Grube sank.
5. Lobpreiset den Herrn, ihr seine Frommen und danket seinem heiligen Andenken.
6. Denn sein Zorn ist nur für den Augenblick, in seiner Gnade aber Leben. Am Abend kehrt Weinen ein, am Morgen Jubel.
7. Ich dachte in meinem Glücke, ich werde nimmer wanken.
8. Herr, in deiner Gnade hattest du mich auf meine festen Berge gestellt; du bargst dein Antlitz, da war ich erschrocken.
9. Zu dir, Herr, rief ich, und zum Herrn flehte ich.
10. Welcher Gewinn ist an meinem Blute, wenn ich in die Grube sinke? Wird der Staub dich preisen, wird er deine Treue verkünden?
11. Höre, Herr, sei mir gnädig! Herr, stehe mir bei!
12. Da wandtest du meine Klagen in Reigentanz, löstest meinen Sack und umgabst mich mit Freude.
13. Damit dich die Herrlichkeit preise und nicht verstumme. Herr, mein Gott, ewig will ich dich preisen.

Psalm 31

1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids.
2. Bei dir, Herr, berge ich mich. O dass ich nicht zu Schanden werde ewiglich! Rette mich in deiner Gerechtigkeit.
3. Neige mir dein Ohr, rette mich eilends; sei mir ein Fels der Feste, ein Bergschloss, mir zu helfen.
4. Denn mein Fels und meine Burg bist du, und um deines Namens willen führe mich und schaff mir Ruhe.
5. Führe mich heraus aus dem Netze, das sie mir gelegt; denn du bist meine Schutzwehr.
6. In deine Hand befehle ich meinen Odem; du hast mich erlöst, Herr, treuer Gott!
7. Ich hasse die, welche festhalten an nichtigem Tand, ich aber vertraue auf den Herrn.
8. Ich will jubeln und mich freuen in deiner Gnade, der du mein Elend gesehen, gemerkt hast auf die Bedrängnisse meiner Seele.
9. Und mich nicht geliefert in des Feindes Hand, sondern auf geräumigen Boden hast du meine Füße gestellt.
10. Sei mir gnädig, Herr! denn mir ist angst; es schwindet in Gram mein Auge, meine Seele und mein Leib.
11. Denn es vergeht in Kummer mein Leben und meine Jahre im Seufzen: es sinkt meine Kraft durch meine Schuld, und meine Gebeine schwinden.
12. Vor all meinen Bedrängern bin ich zur Schmach geworden und für meine Nachbarn so sehr, und ein Schrecken für meine Bekannten; die mich auf der Straße erblicken, entweichen vor mir.
13. Vergessen bin ich, wie ein Toter aus dem Sinne; ich bin geworden wie ein verfallenes Gerät.
14. Ja, ich höre die Lästerung vieler, die sich um mich zusammenrotten, da sie sich zusammen gegen mich beraten, sie trachten, mir das Leben zu nehmen.
15. Ich aber vertraue immer auf dich, Herr! ich spreche zu dir: Mein Gott bist du.
16. In deiner Hand sind meine Geschicke; rette mich aus meiner Feinde Hand und von meinen Verfolgern.
17. Lass dein Antlitz leuchten über deinem Knecht, hilf mir in deiner Gnade.
18. Herr, dass ich nicht zu Schanden werde, da ich dich angerufen! Mögen zu Schanden werden die Frevler, verstummen in der Unterwelt.
19. Mögen die Lippen der Lüge verstummen, die gegen den Gerechten Gewalttat planen mit Hochmut und Verachtung.
20. Wie groß ist dein Gut, das du geborgen hast denen, die dich fürchten, das du denen gewährt hast, die sich bei dir bergen, angesichts der Menschenkinder.
21. Du bewahrst sie im Schutze deines Antlitzes vor den Anzettelungen der Menschen, birgst sie wie in einer Hütte vor der Zungen Hader.
22. Gepriesen sei der Herr, dass er mir seine Gnade in der belagerten Stadt wunderbar erwiesen hat.
23. Ich hatte in meiner Bestürzung geglaubt, ich sei entrissen deinen Blicken. Allein du hörtest meines Flehens Stimme, da ich zu dir schrie.
24. Liebet den Herrn, ihr all seine Frommen; der Herr bewahrt die Treue und vergilt den Übermut dessen, der hoffärtig handelt.
25. Seid stark, und fest sei euer Herz, alle, die ihr harret auf den Herrn.

Psalm 32

1. Von David. Eine Betrachtung. Wohl dem, dem die Missetat vergeben, dessen Sünde bedeckt [verziehen] ist.
2. Wohl dem Menschen, dem der Herr keine Schuld anrechnet und in dessen Gemüt kein Trug ist.
3. Denn wie sollte ich schweigen, da meine Gebeine verwesten; ich schrie deshalb alle Tage.
4. Denn Tag und Nacht lastet auf mir deine Hand; verwandelt ist mein Mark in des Sommers Dürre. Sela.
5. Meine Sünde mache ich dir kund, und meine Schuld verdecke ich nicht. Da sprach ich: Ich will meine Missetat dem Herrn bekennen, und du vergabst gleich die Schuld meiner Sünde. Sela.
6. Deshalb soll jeglicher Fromme zu dir beten zur Zeit, wo du zu finden bist: dass die mächtigen Gewässer, wenn sie einherfluten, ihn nicht treffen.
7. Du bist mein Schutz, du bewahrst mich vor Drangsal, mit Rettungsjubel umgibst du mich. Sela.
8. Ich will dich belehren und den Weg dir zeigen, den du gehen sollst, dir raten, mein Auge auf dich richten.
9. Seid nicht wie das Ross, wie das unverständige Maultier, das nur mit Zaum und Gebiss, seinem Schmucke, zu zügeln ist; lasse es dir nicht nahen.
10. Viele sind die Schmerzen des Frevlers; wer aber auf den Herrn vertraut, den wird Gnade umgeben.
11. Freuet euch des Herrn und jubelt, ihr Gerechten; jauchzet alle, die ihr graden Herzens seid.

Psalm 33

1. Jauchzet Gerechte, in dem Herrn, I den Redlichen geziemt Lobgesang.
2. Danket dem Herrn mit der Zither, mit zehnsaitigem Psalter spielet ihm.
3. Singet ihm ein neues Lied, spielet schön mit Jubelklang.
4. Denn redlich ist des Herrn Wort, und all sein Thun mit Treue.
5. Er liebt Recht und Gebühr, des Herrn Gnade ist voll die Erde.
6. Durch des Herrn Wort ist der Himmel geworden, und auf seines Mundes Hauch sein ganzes Heer.
7. Er sammelt des Meeres Gewässer wie einen Haufen, er legt in Vorratskammern Meerestiefen.
8. Vor dem Herrn fürchtet sich der Erdenball, vor ihm bangen alle Bewohner des Erdenrundes.
9. Denn er sprach, und es ward, er gebot, und es bestand.
10. Der Herr stört den Ratschluss der Völker, vereitelt die Gedanken der Nationen.
11. Des Herrn Ratschluss wird ewig bestehen, seines Herzens Gedanken für alle Geschlechter.
12. Heil dem Volke, dessen Gott der Herr ist, der Nation, die er sich zum Eigentum erkoren.
13. Vom Himmel blickt der Herr und stehet alle Menschenkinder.
14. Aus der Stätte seines Sitzes schauet er auf alle Bewohner der Erde.
15. Er hat ihr Herz insgesamt gebildet, er merkt auch auf all ihre Taten.
16. Der König ist nicht siegreich durch des Heeres Menge, der Held wird nicht gerettet durch große Kraft.
17. Eitel ist das Ross zum Siege, und durch sein großes Heer rettet er sich nicht.
18. Des Herrn Auge ist auf die gerichtet, die ihn fürchten, auf die, welche auf seine Gnade hoffen.
19. Sie vom Tode zu retten, und bei Hungersnot zu erhalten.
20. Unsere Seele harrt des Herrn, unser Beistand und unser Schild ist er.
21. Denn in ihm freut sich unser Herz; seinem heiligen Namen vertrauen wir.
22. So möge deine Gnade, Herr, über uns sein, wie wir auf dich hoffen.

Psalm 34

1. Von David, als er seinen Verstand vor Abimelech verstellte, so dass dieser ihn forttrieb, und er ging.
2. Ich will den Herrn preisen zu jeglicher Zeit, stets sei sein Lob in meinem Munde.
3. In dem Herrn rühme sich meine Seele; es mögen dies die Gebeugten hören und sich freuen.
4. Verherrlicht den Herrn mit mir und lasset uns seinen Namen erheben zumal.
5. Ich suchte den Herrn und er hat mich erhört, und aus all meinen Schrecknissen hat er mich gerettet.
6. [Alle], die auf ihn blickten, wurden erfreut, und ihr Gesicht errötete nicht.
7. Da ist ein Armer, der rief, und der Herr erhörte ihn, von all seinen Leiden rettete er ihn.
8. Es lagern die Engel des Herrn rings um die, welche ihn fürchten, und befreien sie.
9. Versteht es und sehet, dass der Herr gütig ist; wohl dem Manne, der bei ihm sich birgt.
10. Fürchtet den Herrn, ihr seine Heiligen; denn kein Mangel denen, die ihn fürchten.
11. Junge Löwen darben und hungern, aber die den Herrn suchen, entbehren kein Gut.
12. Kommt her, Kinder, höret auf mich, die Furcht des Herrn lehr ich euch;
13. Jeder Mann, der das Leben begehrt, Tage wünscht, Gutes zu schauen:
14. Wahre deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden.
15. Halte dich fern vom Bösen und tue Gutes, suche den Frieden und jage ihm nach.
16. Des Herrn Augen sind auf die Frommen gerichtet und sein Ohr auf ihr Schreien.
17. Des Herrn Zornblick ist wider die, welche Böses tun, ihr Andenken von der Erde zu tilgen.
18. [Die Frommen] schreien und der Herr hört, und aus all ihren Leiden rettet er sie.
19. Nahe ist der Herr denen, die gebrochenen Herzens sind; denen, die niedergeschlagenen Gemütes sind, hilft er.
20. Viel sind die Leiden des Gerechten, aber aus allen befreit ihn der Herr.
21. Er behütet all seine Gebeine, nicht eines von ihnen wird zerbrochen.
22. Den Frevler tötet das Unheil, und des Gerechten Hasser büßen.
23. Der Herr erlöst die Seele seiner Knechte und lässt nicht alle jene Schaden nehmen, die sich bei ihm bergen.

35. Psalm.
1. Von David. Streite, o Herr, gegen meine Feinde; führe Krieg gegen solche, die mich bekriegen.
2. Ergreife Schild und Tartsche und erhebe dich zu meinem Beistand.
3. Zücke den Speer und tritt dazwischen, meinen Verfolgern entgegen; sprich zu mir: Deine Hilfe bin ich.
4. Mögen zu Schanden und zur Schmach werden alle, die mir nach dem Leben trachten; mögen zurückweichen und erröten alle, die mein Unglück sinnen.
5. Mögen sie wie Spreu vor dem Wind sein, dass der Engel des Herrn sie wegstoße.
6. Es sei ihr Weg finster und schlüpfrig, und der Engel des Herrn verfolge sie.
7. Denn ohne Ursache legten sie mir ihr Netz, ohne Ursache gruben sie mir eine Grube.
8. Möge ihn ungeahnt Verderben treffen, und sein Netz, das er gelegt, fange ihn selber, im Sturmwetter stürze er hinein.
9. Meine Seele aber frohlocke des Herrn, sie freue sich seiner Hilfe.
10. All meine Gebeine werden sprechen: Herr, wer ist gleich dir? Der du den Armen von dem Mächtigen rettest und den Armen und Dürftigen von seinem Räuber.
11. Es traten ruchlose Zeugen auf; was ich nicht weiß, danach fragten sie mich.
12. Sie vergelten mir Böses für Gutes; welche Verlassenheit meiner Seele!
13. Wo ich doch, wenn sie litten, einen Sack anlegte, in Fasten mich kasteite, möge mein Gebet in meinen Busen [auf mich selbst] zurückkehren.
14. Als wäre er Freund, ein Bruder, ging ich [bei seiner Krankheit] einher, wie um die Mutter trauernd senkte ich betrübt das Haupt.
15. Aber bei meinem Sturze freuen sie sich und versammeln sich; es versammeln sich gegen mich Wichte, die ich nicht kenne, sie möchten mich zerreißen und ruhen nicht.
16. Unter heuchlerischem Gespött im Kreise knirschen sie wider mich mit ihren Zähnen.
17. Herr, wie lange willst du es ansehen? Erquicke meine Seele [und befreie sie] von ihrem Verderben, von den jungen Löwen meine Einzige.
18. Ich will dich preisen in großer Versammlung, unter zahlreichem Volk dich rühmen.
19. Es sollen nicht jene frohlocken, die mich grundlos anfeinden, nicht mit den Augen blinzeln, die mich ohne Ursache hassen.
20. Denn Unfrieden reden sie und gegen die Ruhigen im Lande sinnen sie Werke des Trugs.
21. Sie reißen gegen mich ihren Mund auf und sprechen: Haha! nun sieht es unser Auge!
22. Du siehst es, Herr! schweige nicht; Herr, entferne dich nicht von mir.
23. Ermuntere dich und erwache zu meinem Rechte, mein Gott und mein Herr, zu meiner Streitsache.
24. Richte mich nach deiner Gerechtigkeit, Herr, mein Gott, sie sollen über mich nicht frohlocken.
25. Sie sollen nicht denken, ha, unsere Lust! Nicht glauben, nun haben wir ihn vernichtet!
26. Mögen alle zu Schanden werden und erröten, die sich meines Unglücks freuen, sich in Schande und Schmach hüllen, die sich über mich erheben.
27. Jauchzen sollen alle und sich freuen, die mein Recht wünschen, und beständig sprechen: Groß ist der Herr, der seines Knechtes Wohl begehrt.
28. Meine Zunge wird reden von deiner Gerechtigkeit, den ganzen Tag von deinem Ruhme.

Psalm 36

1. Dem Sangmeister. Von David, dem Knecht des Herrn.
2. Der freventliche Spruch des Bösewichts ist in meinem Herzen sich verstehe ihn wohl]: Es ist keine Gottesfurcht vor seinen Augen.
3. Mit seinen Blicken heuchelt er wohl [Gottesfurcht], aber in seiner Sünde findet er ihn, ihn zu hassen.
4. Die Worte seines Mundes sind Unheil und Trug; er unterlässt es, nachzudenken, um Gutes zu tun.
5. Er sinnt Unheil auf seinem Lager, betritt einen bösen Weg, und das Böse verwirft er nicht.
6. Herr, an den Himmel reicht deine Gnade, und deine Treue bis zu den Wolken.
7. Deine Gerechtigkeit gleicht den mächtigen Bergen, deine Gerichte einer unermesslichen Tiefe. Menschen und Vieh hilfst du, Herr.
8. Wie köstlich ist deine Gnade, Gott, den Menschenkindern, die in deiner Fittiche Schatten sich bergen.
9. Sie schwelgen in deines Hauses Fülle, und mit dem Strom deiner Süßigkeiten tränkst du sie.
10. Denn bei dir ist Quell des Lebens, in deinem Lichte schauen wir Helle.
11. Lenke deine Gnade denen zu, die dich erkennen, und dein Heil denen, die geraden Herzens sind.
12. Dass der Hoffart Fuß nicht über mich schreite, und die Hand der Frevler mich nicht scheuche.
13. Die Übeltäter mögen bald stürzen und nicht wieder aufstehen.

Psalm 37

1. Von David. Erhitze dich nicht über die Bösewichter, ereifere dich nicht über die, welche Unrecht tun.
2. Denn wie Gras werden sie schnell abgemäht und wie grünes Kraut verdorren sie.
3. Vertraue dem Herrn und tue Gutes, wohne im Lande und pflege Treue.
4. Du wirst deine Lust am Herrn haben, und er wird dir deines Herzens Wünsche erfüllen.
5. Befiehl dem Herrn deinen Weg, vertraue ihm und er wird es vollbringen.
6. Er wird hervorgehen lassen wie das Licht deine Gerechtigkeit, und dein Recht wie Mittagshelle.
7 Ergib dich dem Herrn und harre sein, erhitze dich nicht über den Glücklichen, über den Mann, der seine Entwürfe ausführt.
8. Lass ab vom Zorn und gib auf den Grimm. Erhitze dich nicht, zu deinem Schaden nur wäre es.
9. Denn die Bösewichter werden ausgerottet, aber die auf den Herrn hoffen, werden das Land besitzen.
10. Nur noch ein wenig und der Frevler ist nicht mehr; du siehst dich um nach seiner Stelle und er ist nicht da.
11. Aber die Demütigen werden das Land besitzen, sich ergötzen an der Fülle des Friedens.
12. Der Frevler sinnt wider den Gerechten, er knirscht gegen ihn mit den Zähnen.
13. Aber der Herr spottet seiner, denn er sieht, dass sein Tag kommt.
14. Die Frevler ziehen das Schwert und spannen ihren Bogen, zu stürzen den Armen und Dürftigen, zu schlachten, die graden Wandels sind.
15. Ihr Schwert dringt jedoch in ihr eigenes Herz, und ihre Bogen werden zerbrochen.
16. Besser die kleine Zahl der Gerechten, als die Menge vieler Frevler.
17. Denn der Frevler Arme werden zerbrochen, aber die Gerechten stützt der Herr.
18. Der Herr hat acht auf die Tage der Unschuldigen und ihr Besitz wird ewig dauern.
19. Sie werden nicht zu Schanden zur Zeit des Unglücks und in den Tagen der Hungersnot werden sie satt.
20. Denn die Frevler kommen um, und die Feinde des Herrn schwinden wie die Pracht der Anger, wie der Rauch schwinden sie.
21. Es borgt der Frevler und bezahlt nicht, aber der Gerechte ist mildtätig und freigebig.
22. Denn die von ihm Gesegneten besitzen das Land, und die von ihm Verfluchten werden ausgerottet.
23. Vom Herrn werden des Mannes Schritte festgestellt, und er ist seinem Wege günstig.
24. Auch wenn er wankt, stürzt er nicht, denn der Herr stützt seine Hand.
25. Jung war ich und bin auch alt geworden, aber nie sah ich einen Gerechten verlassen, oder dass seine Nachkommen nach Brot gehen.
26. Alle Tage ist er mildtätig und leihet, und seinen Nachkommen wird es zum Segen.
27. Halte dich fern vom Bösen und tue Gutes und ruhe ewiglich.
28. Denn der Herr liebt das Recht und verlässt nicht seine Frommen, ewiglich sind sie geschützt; aber der Frevler Nachkommenschaft wird ausgerottet.
29. Die Gerechten werden das Land besitzen und immer darin wohnen.
30. Des Gerechten Mund spricht Weisheit, und seine Zunge redet Recht.
31. Die Lehre seines Gottes ist in seinem Herzen, seine Schritte wanken nicht.
32. Der Gottlose lauert dem Gerechten auf und sucht ihn zu töten.
33. Der Herr aber lässt ihn nicht in seiner Hand und verdammt ihn nicht, wenn er gerichtet wird.
34. Hoffe auf den Herrn und beobachte seinen Weg, so wird er dich erhöhen, das Land in Besitz zu nehmen; die Ausrottung der Frevler siehst du mit an.
35. Ich sah einen trotzigen Frevler, der sich spreizte wie ein belaubter tiefwurzelnder Baum.
36. Aber kaum ging man vorbei, da war er nicht mehr; ich suchte ihn und er war nicht zu finden.
37. Beobachte Rechtschaffenheit und sieh auf Redlichkeit, denn für den Mann des Friedens ist eine Zukunft.
38. Die Abtrünnigen werden insgesamt vertilgt; der Gottlosen Zukunft wird ausgerottet.
39. Aber der Gerechten Hilfe ist vom Herrn; ihre Schutzwehr zur Zeit der Not.
40. Der Herr steht ihnen bei und rettet sie; er rettet sie von Frevlern und hilft ihnen, denn sie bargen sich bei ihm.

Psalm 38

1. Ein Psalm Davids beim Opfern.
2. Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm.
3. Denn deine Pfeile sind in mich eingedrungen und deine Hand lastet auf mir.
4. An meinem Körper ist nichts Heiles ob deinem Grollen, kein Frieden in meinen Gebeinen wegen meiner Sünde.
5. Denn meine Missetaten übersteigen mein Haupt, wie schwere Last drücken sie mich nieder.
6. Es faulen, modern meine Wunden ob meiner Torheit.
7. Ich winde mich, senke gar sehr das Haupt, alle Tage gehe ich betrübt umher.
8. Denn meine Schenkel sind voll Brandes, und nichts Heiles ist an meinem Leibe.
9. Ohnmächtig bin ich und zerknirscht gar sehr, ich jammere unter meines Herzens Stöhnen.
10. Herr, dir ist gegenwärtig all mein Verlangen, und mein Seufzen ist dir nicht verborgen.
11. Mein Herz ist ruhelos, meine Kraft verlässt mich, und auch meiner Augen Licht ist mir nicht geblieben.
12. Meine Freunde und meine Genossen stehen fern von meiner Pflege, und meine Nächsten stehen von weitem.
13. Die mir nach dem Leben trachten legen Schlingen, und die mein Unglück wünschen reden Verderben, und Trug sinnen sie alle Tage.
14. Ich höre es nicht, als wäre ich taub; ich bin wie ein Stummer, der seinen Mund nicht öffnet.
15. Ich bin geworden wie einer, der nicht merkt und in dessen Mund keine Verteidigung ist.
16. Denn auf dich, Herr, harre ich; du wirst mich erhören, Herr mein Gott!
17. Denn ich besorge, dass sie über mich nicht frohlocken, dass sie sich über mich nicht erheben, wenn mein Fuß wankt.
18. Denn zum Sturze bin ich vorbereitet, und mein Schmerz ist stets mir gegenwärtig.
19. Denn meine Missetat gestehe ich ein, ich verzage über meine Sünde.
20. Meines Lebens Feinde sind mächtig, und zahlreich, die mich in ihrer Falschheit hassen.
21. Die nur Böses vergelten für Gutes, die mich befeinden darum, dass ich nach dem Guten strebe.
22. Verlasse mich nicht, Herr, mein Gott, entferne dich nicht von mir.23 Eile zu meinem Beistand, Herr, meine Hilfe!

Psalm 39

1. Dem Sangmeister, dem Jedutun, ein Psalm Davids.
2. Ich sprach: Ich will meinen Wandel hüten, nicht zu sündigen mit meiner Zunge; ich will hüten meinen Mund mit einem Schloss, während der Frevler mir vor Augen ist.
3. Ich blieb ganz stumm; ich schwieg allem Guten fern, und mein Schmerz war gefährlich.
4. Mein Herz entbrannte in meinem Innern, in meinem Gemüt loderte ein Feuer; da redete ich mit meiner Zunge;
5. Mache mir kund, Herr, mein Ende und wie groß das Maß meiner Tage sei. Ich will wissen, wann ich aufhören werde.
6. Fürwahr, mit der Spanne bemessen hast du meine Tage, und meine Dauer ist dir gegenüber wie nichts. Ja wie, lauter Tand stehen alle Menschen da. Sela.
7. Als Schattenbild geht der Mensch einher, ja, um nichts lärmen sie. Er schüttet [Reichtum] auf und weiß nicht, wer es dereinst an sich rafft.
8. Und nun, was soll ich hoffen, Herr? Meine Zuversicht ist nur auf dich.
9. Rette mich von all [den Folgen] meiner Verfehlungen; mache mich nicht zum Spotte des Niederträchtigen.
10. Ich bin verstummt, ich öffne nicht meinen Mund, denn du hast es getan.
11. Nimm von mir ab deine Plage, vom Angriffe deiner Hand vergehe ich.
12. Mit Strafen ob der Schuld züchtigst du den Mann, dann machst du zerfallen, der Motte gleich, seine Herrlichkeit. Ja, eitel sind alle Menschen. Sela.
13. Höre mein Gebet, Herr, und vernimm mein Flehen, zu meiner Träne schweige nicht; denn ein Fremdling bin ich bei dir, ein Beisasse gleich all meinen Vätern.
14. Wende [das Unheil] von mir ab, dass ich mich erhole, bevor ich dahingehe und nicht mehr bin.

Psalm 40

1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids.
2. Stets habe ich auf den Herrn gehofft; er neigte sich zu mir und hörte mein Schreien.
3. Er zog mich aus der Grube des Verderbens, aus dem Lehmschlamme, und stellte meine Füße auf einen Felsen; er machte meine Schritte sicher.
4. Er legte in meinen Mund ein neues Lied, Lobgesang unserm Gotte. Es werden es viele schauen und schauern, und sich verlassen auf den Herrn.
5. Wohl dem Manne, der sein Vertrauen auf Gott setzt und sich nicht gewandt zu den Trotzigen und den Anhängern der Lüge.
6. Viel hast du getan, du Herr mein Gott, deiner Wundertaten und deiner Absichten für uns. Niemand ist dir gleich! Wollte ich verkünden und erzählen — sie überstiegen die Zahl.
7. Mahlopfer und Speiseopfer begehrst du nicht, das hast du mir eingeprägt; Ganzopfer und Sühnopfer verlangst du nicht.
8. Da sprach ich: Ich komme mit einer Buchrolle, worin [meine wunderbare Errettung] geschrieben ist.
9. Deinen Willen zu tun, mein Gott, begehre ich, und deine Lehre ist in meinem Innern.
10. Ich verkünde dein Heil in großer Versammlung; meine Lippen hören nicht auf [dich zu preisen]. Herr, du weißt es.
11 Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht in meinem Herzen, deine Treue und deine Hilfe spreche ich aus; ich verhehle nicht deine Huld und deine Treue vor der großen Versammlung.
12. Du, Herr, wirst deine Liebe mir nicht verweigern, deine Gnade und deine Treue werden stets mich bewahren.
13. Denn mich umringen Leiden ohne Zahl, mich erreichen meine Strafen unübersehbar, zahlreicher als meines Hauptes Haar, und mein Mut verlässt mich.
14. Willige, Herr, in meine Rettung, eile, Herr, zu meinem Beistand.
15. Mögen alle zu Schanden werden und erröten, die mir nach dem Leben trachten, es wegzuraffen; mögen alle zurückweichen und beschämt sein, die mein Unglück wünschen.
16. Mögen die infolge ihrer Schande erstarren, die schadenfroh über mich rufen: Ah, ah!
17. Lass aber alle frohlocken und sich mit dir freuen, die dich suchen; die nach deinem Heil verlangen, mögen immer sprechen: Groß ist der Herr!
18. Ich aber, ich armer und dürftiger, für mich wird der Herr sorgen. Mein Beistand und mein Retter bist du, mein Gott säume nicht.

Psalm 41

1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids.
2. Wohl dem, der sich des Armen annimmt, am Tage des Unglücks wird ihn der Herr retten.3 Der Herr wird ihn behüten und erhalten, er wird glücklich gepriesen im Lande, und du giebst ihn nicht preis der Wut seiner Feinde.
4. Der Herr wird ihn stützen auf dem Schmerzenslager, sein ganzes Lager wendest du um in seiner Krankheit.
5. Ich sprach: Herr, sei mir gnädig. Heile mich, wenn ich auch gegen dich gesündigt habe.
6. Meine Feinde verkünden mir Böses: Wann wird er sterben und sein Name verschwinden?
7. Kommt jemand mich zu besuchen, so redet er falsch, sein Herz sammelt Unheil, dann geht er auf die Straße und redet darüber.
8. Miteinander flüstern über mich alle meine Hasser, gegen mich sinnen sie Unglück.
9. [Sie sagen]: Unheilvolles haftet an ihm, und wenn er sich darnieder gelegt, wird er nicht wieder aufstehen.
10. Auch der mir befreundete Mann, dem ich vertraute, der mein Brot aß, hebt gegen mich die Ferse.11 Du aber, Herr, sei mir gnädig und richte mich auf, dass ich ihnen vergelte.
12. Daran werde ich erkennen, dass du Wohlgefallen hast an mir, wenn mein Feind über mich nicht jubelt.
13. Wegen meiner Unschuld stützest du mich und stellst mich hin vor dir ewiglich.
14. Gepriesen sei der Herr, der Gott Israels, in aller Ewigkeit. Amen! Amen!

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