Aus dem Sohar, Creative Commons

Aus dem Sohar » Von den unvollendeten Seelen, den Dämonen und der Hülle des Friedens.

»DIE GOTT SCHUF ZU VOLLENDEN«
zu festigen und zu vervollkommnen alles an jedem Tage und hervorzubringen Geister und Seelen und sogar Geister und Wesen der Unterwelt.
Und wenn du meinst, dass diese nicht Vervollkommnung der Welt sind, so ist dem nicht so; denn sie werden zur Vervollkommnung an der Welt, um zu züchtigen durch sie die Schuldigen der Welt.
Denn jene gehen wider diese, um sie zu strafen.

Und was nach links geht, vereinigt sich mit der linken Gewalt gegen sie.
Darin werden sie zur Vervollkommnung.
Komm her, sieh, was über Schlomoh geschrieben steht:
»Und Ich werde ihn mit Menschenruten strafen und Plagen der Menschensöhne.«12. Schemuel 7,14
Wer sind die »Plagen der Menschensöhne«?
Das sind diese Dämonen.
Komm her, sieh!
In der Stunde, in der sie erschaffen wurden, heiligte sich der Tag, und sie blieben Geist ohne Leib.
Und sie sind jene Geschöpfe, die sich nicht festigten und nicht Grund fassten.
Und von der linken Schöpfergewalt sind sie der Schmutz des Goldes.
Und daher, weil sie sich nicht festigten und innen zerrissen sind, wohnt der heilige Name nicht in ihnen und fügt sich ihnen nicht an.
Und ihre Furcht ist vor dem heiligen Namen, und sie zittern und fürchten vor ihm, und der heilige Name wohnt nicht an einem zerrissenen Ort.
Und komm her, sieh!
Jener Menschensohn, der sich innen zerriss, da er keinen Sohn auf dieser Welt zurückließ, wenn er von ihr weggeht, fügt er sich dem heiligen Namen nicht an, und man lässt ihn nicht eingehen in den Vorsaal, weil er zerrissen und nicht vollkommen ist.
Und ein Baum, der sich entwurzelte, bedarf der Pflanzung zum zweiten Mal, darum, weil der heilige Name sich vervollkommnet in allen Gewalten, und Zerrissene sich ihm ewig nicht anfügen.
Und komm her, sieh!
Diese zerrissenen Geschöpfe entstammen dem Höchsten und entstammen dem Tiefsten, und darum fügen sie sich nicht dem Höchsten und fügen sich nicht dem Tiefsten an. Und das sind die, über welche geschrieben steht, »die Gott schuf zu vollenden«2Zitat von 1. Mosche 2,3, da sie nicht nach dem Höchsten und Tiefsten vervollkommnet wurden.
Und wenn du meinst, da sie Geister sind, warum wurden sie nicht vollkommen nach dem Höchsten?
Aber weil sie sich auf der Erde nicht nach dem Tiefsten vervollkommneten, wurden sie nicht vollkommen im Höchsten. Und sie alle kommen aus der linken Schöpfergewalt und verbergen sich vor den Augen der Menschenkinder und stehen gegen sie, um ihnen Böses zuzufügen.
Und das hat man bestätigt:
Nachdem sie als Geister erschaffen waren, blieben diese Geister hinter der Mündung der großen Abgrundtiefe die Nacht des Schabbats und den Tag des Schabbats über.
Da die Heiligkeit des Tages ausgeht, und sie unvollkommen sind, ziehen sie über den Weltraum und flattern nach allen Seiten.
Und muss die Welt sich vor ihnen hüten. Denn dann ist die ganze linke Gewalt wach, und das Feuer aus dem Tal des Wimmerns flammt, und alle jene, die der linken Gewalt angehören, gehen und flattern über die Welt, und wollen sich in Körper kleiden und können nicht.
Dann müssen wir uns vor ihnen hüten.
Und man hat den »Gesang von den Dämonen« eingerichtet, für alle Zeit, da die Furcht jener über der Welt ruht.
Komm her, sieh! Da sich der Tag bei Eintritt des Schabbats heiligt, ruht und ist ausgebreitet eine Hülle des Friedens über der Welt.
Wer ist diese Hülle des Friedens? Das ist der Schabbat.
Und alle Geister und bösen Winde und Dämonen und die ganze Gewalt der Unreinheit, sie alle sind verhüllt und gehen ein in die Sphärenquellen der großen Abgrundtiefe.
Denn da die Heiligkeit sich in der Welt erweckte, erweckt sich der Geist der Unreinheit nicht in ihr, und er entflieht vor jener.

Und also befindet sich die Welt in höchstem Schutz und wir bedürfen nicht zu flehen um Schutz, wie »Der hütet sein Volk Israel in Ewigkeit«3Zitat aus dem Abendgebet, Amen, denn dies ist für den Alltag eingerichtet, wenn die Welt des Schutzes bedarf.
Aber am Schabbat breitet sich die Hülle des Friedens über den Weltraum, und er wird mit aller Macht geschützt. Und sogar die Schuldigen aus dem Tal des Wimmerns sind geschützt, und alles befindet sich im Frieden, die Höchsten und die Tiefsten. Und deshalb preisen wir während der Heiligkeit des Tages »Der ausbreitet die Hülle des Friedens über uns und über Sein ganzes Volk Israel und über Jeruschalajim«4Zitat aus dem Abendgebet für den Schabbat.
Warum über Jeruschalajim?
Weil es die Wohnstätte dieser Hülle ist.
Und wir müssen zu Gast bitten diese Hülle, dass sie sich über uns ausbreite und mit uns wohne und über uns sei, wie eine Mutter, die über den Kindern ruht, und sie deshalb nicht schaudere vor allen Gewalten.
Und darum:
»Der ausbreitet die Hülle des Friedens über uns!«.
Komm her, sieh!
In der Stunde, in der Israel preist und zu sich bittet diese Hülle des Friedens, den heiligen Gast, und spricht: »Der ausbreitet die Hülle des Friedens«, dann steigt die höchste Heiligkeit herab und breitet aus ihre Fittiche über Israel und hüllt es ein, wie eine Mutter die Kinder, und alles Rüstzeug des Bösen verschwindet aus dem Weltraum, und es sitzt Israel unter der Heiligkeit seines Herrn.
Und alsdann gibt diese Hülle des Friedens ihren Kindern neue Seelen. Was ist die Ursache? Weil in ihr die Seelen ruhen und von ihr gehen sie aus. Und da sie ruht und ausbreitet ihre Flügel über ihre Kinder, ergießt sie neue Seelen in einen jeden.

Sohar Blatt 47b, 48a
Die ursprüngliche Übersetzung von Jankew Seidmann wurde überarbeitet von Chajm Guski

Creative Commons Lizenzvertrag
Dieser Text des Sohar ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz.


  • 1
    2. Schemuel 7,14
  • 2
    Zitat von 1. Mosche 2,3
  • 3
    Zitat aus dem Abendgebet
  • 4
    Zitat aus dem Abendgebet für den Schabbat