Gebete - Tfillot, Schabbat

Häusliche Gebete am Schabbat-Abend – poetische Übersetzung

Wenn die Frau die Lichter angezündet hat, spricht sie:

Lob nun, ja Lob dir o G-tt,
unser G-tt und König des All Du.
Der sich zuschwor uns
Durch Sein Gebot
Und schrieb vor uns,
des Sabbats Licht
zu zünden.

Wenn der Mann heimkommt, segnet der die Kinder.

Zu Söhnen spricht er:

So mache Dich G-tt
Wie Ephraim und Menasse.

Zu Töchtern spricht er:
So mach Dich G-tt
Wie Sarah, Rebekkah, Rahel und Leah.

Und zu beiden:
Er segne dich
und behüte dich.

Er lasse sein Angesicht leuchten über dir
und sei dir gnädig.

Er hebe sein Angesicht über dich
und gebe dir Friede.

Schalom Alejchem

Friede grüß euch fein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heilgen – Ihm sei Lob.

In Frieden ziehe ein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heilgen – Ihm sei Lob.

Wollt Frieden mir verleihn,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heilgen – Ihm sei Lob.

Zurück lasst Friedens Schein,
Friedensboten Sein,
Ihr Boten aus den Höhn,
Vom König aller Könige,
Vom Heilgen – Ihm sei Lob.

Vor dem Abendessen sagt man den Kiddusch über einen Becher Wein

Da ward aus Abend und Morgen –
der sechste Tag.

Also werden vollendet Himmel und Erde
und all ihr Heer.

So vollendendete G-tt am siebenten Tag sein Werk, das er gemacht,
und ruhete am siebenten Tahe von all seinem Werk, das er gemacht.

Und es segnete G-tt den Siebenten Tag und heiligte ihn,
darum dass er an ihm geruhet von all seinem Werk,
das erschaffen G-tt und erschafft.

Dann segnet man den Wein:
Lob nun, ja Lob dir o G-tt,
unser G-tt und König des All du,
der schuf die Frucht der Rebe.

und fährt fort:
Lob nun, ja Lob dir o G-tt,
unser G-tt und König des All du!
Der sich zuschwor uns durch Sein Gebot,
Ja hoch zog vor uns:
zum Tag voll Ruh‘ auf,
in Lieb und hoher Lust, tat
Er das Tor uns.

Wahrzeichen Seiner Welt ist
er Urborn des Sinns ihr,
zu heilger Berufung,
Zeichen vom Zug der Erlösten.

Denn uns hast erwählt du,
ja uns dir vermählt du,
aus allem Volk rings:
zum Tag voll Ruhe tust
in Lieb und hoher Lust du
auf das Tor uns

Lob drum, ja Lob dir o G-tt,
der da weiht den Schabbat.

Dann trinkt man selbst und gibt den Seinen zu trinken.


Alsdann wäscht man die Hände und spricht:

Lob nun, ja Lob dir o G-tt,
unser G-tt und König des All du!
Der sich zuschwor uns
durch Sein Gebot,
Und schrieb vor uns,
zu heben die Hände.

Dann bricht man das Brot und spricht:

Lob nun, ja Lob dir o G-tt,
unser G-tt und König des All du!
Ja aus der Erde zieht das Brot er.

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Franz Rosenzweig (25. Dezember bis 10. Dezember 1929) war »Religionsphilosoph«. Als Rosenzweig 26 war, erwog er eine Konversion zum Christentum, Jom Kippur hinterließ jedoch einen so massiven Eindruck auf ihn, dass er sich intensiver mit dem Judentum auseinandersetzte.