Ta’anit Kapitel 3

Der Talmud, Traktat (Massechet) Rosch haSchanah in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt:

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Blätter / Dapim

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i DIESE GENANNTE1 ORDNUNG VON DEN FASTEN GILT NUR VOM ERSTEN REGENFALLE, WENN ABER DIE GEWÄCHSE ENTARTEN, WIRD DIESERHALB SOFORT GELÄRMT. EBENSO BEGINNT MAN SOFORT ZU LÄRMEN, WENN ZWISCHEN DEM EINEN REGEN UND DEM ANDEREN REGEN DER REGEN VIERZIG TAGE AUSSETZT, WEIL DIES DIE PLAGE DER DÜRRE IST. ii REGNET ES FÜR GEWÄCHSE UND NICHT FÜR DIE BÄUME, FÜR DIE BÄUME UND NICHT FÜR GEWÄCHSE, ODER FÜR DIESE UND JENE, ABER NICHT FÜR BRUNNEN, GRUBEN UND HÖHLEN, SO LÄRME MAN DIESERHALB SOFORT. iii DESGLEICHEN AUCH, WENN ÜBER EINE EINZELNE STADT KEIN REGEN GEKOMMEN IST, WIE ES HEISST: 2 ich werde über eine Stadt Regen fallen lassen, über die andere nicht, das eine Feld wird vom Regen betroffen &c.; DIE BETREFFENDE STADT

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FASTE UND LÄRME, DIE IHRER UMGEGEND ABER FASTEN, LÄRMEN JEDOCH NICHT; R. A͑QIBA SAGT, DIESE LÄRMEN, FASTEN JEDOCH NICHT. iv DESGLEICHEN AUCH, WENN IN EINER STADT PEST ODER EINSTURZ HERRSCHT; DIE BETREFFENDE STADT FASTE UND LÄRME, DIE IHRER UMGEBUNG ABER FASTEN, LÄRMEN JEDOCH NICHT; R. A͑QIBA SAGT, DIESE LÄRMEN, FASTEN JEDOCH NICHT. WAS GILT ALS PEST? WENN AUS EINER STADT, DIE FÜNFHUNDERT MANN STELLT, IN DREI TAGEN HINTEREINANDER DREI TOTE HINAUSGEBRACHT WERDEN. WENN WENIGER, SO IST DIES KEINE PEST. v WEGEN FOLGENDER [PLAGEN] LÄRME MAN ALLERORTEN: WEGEN DES KORNBRANDES, WEGEN DES ROSTES, WEGEN DER HEUSCHRECKEN, WEGEN DER NAGER, WEGEN DER WILDEN TIERE UND WEGEN DES SCHWERTES3; WEGEN DIESER LÄRME MAN, WEIL SIE UMHERZIEHENDE PLAGEN SIND. vi ELNST VERFÜGTEN DIE ÄLTESTEN EIN FASTEN, WEIL AUF IHRER HEIMREISE AUS JERUŠALEM IN AŠQELON KORNBRAND IM UMFANGE EINES OFENLOCHES BEMERKT WURDE. FERNER VERFÜGTEN SIE EIN FASTEN, WEIL WÖLFE JENSEITS DES JARDEN ZWEI KINDER FRASSEN. R. JOSE SAGT, NICHT WEIL SIE FRASSEN, SONDERN WEIL SIE GESEHEN WURDEN. vii WEGEN FOLGENDER [UNGLÜCKSFÄLLE] LÄRME MAN AM ŠABBATH: WENN EINE STADT VON EINEM TRUPP4 UMZINGELT ODER VON EINEM STROME [BEDROHT] WIRD ODER WENN EIN SCHIFF AUF DEM MEERE UMHERGETRIEBEN WIRD; R. JOSE SAGT, [MAN RUFE] UM HILFE, ABER KEIN SCHREIEN [ZU GOTT]. ŠIMO͑N DER TEMANITE SAGT, AUCH WEGEN DER PEST; DIE WEISEN ABER PFLICHTEN IHM NICHT BEI. viii WEGEN JEDER PLAGE

VON DER DIE GEMEINDE VERSCHONT BLEIBEN MÖGE

LÄRME MAN, AUSSER WEGEN DES ÜBERMÄSSIGEN REGENS. EINST SPRACH MAN ZUONI5DEM KREISZEICHNER: BETE, DASS REGEN NIEDERFALLE. DA SPRACH ER ZU IHNEN: GEHET HINAUS UND BRINGET DIE PESAḤÖFEN HEIM, DAMIT SIE NICHT AUFWEICHEN. DARAUF BETETE ER, ALLEIN ES FIEL KEIN REGEN NIEDER. WAS TAT ER NUN? ER ZEICHNETE EINEN KREIS, STELLTE SICH IN DIESEN UND SPRACH VOR IHM: HERR DER WELT, DEINE KINDER HABEN SICH AN MICH GEWANDT, WEIL ICH WIE EIN HÄUSLING VOR DIR BIN; ICH SCHWÖRE BEI DEINEM HEILIGEN NAMEN, DASS ICH MICH VON HIER NICHT RÜHRE, BIS DU DICH DEINER KINDER ERBARMT HAST. DA BEGANN DER REGEN ZU TRÖPFELN. DA SPRACH ER: NICHT UM SO ETWAS BAT ICH, SONDERN UM REGEN FÜR BRUNNEN, GRUBEN UND HÖHLEN. DA BEGANN [DER REGEN] STÜRMISCH NIEDERZUSCHLAGEN. DA SPRACH ER: NICHT UM SO ETWAS BAT ICH, SONDERN UM EINEN REGEN DER WILLFÄHRIGKEIT, SEGENSREICH UND WOHLTUEND. NUN FIEL ER WIE GEHÖRIG, BIS DIE JISRAÉLITEN IN JERUŠALEM SICH VOR DEM REGEN AUF DEN TEMPELBERG FLÜCHTEN MUSSTEN. SODANN KAMEN SIE UND SPRACHEN ZU IHM: WIE DU GEBETET HAST, DASS ER NIEDERFALLE, SO BETE AUCH, DASS ER AUFHÖRE. DA SPRACH ER ZU IHNEN! GEHT HIN UND SEHT ZU, OB DER MAHNSTEIN6 AUFGEWEICHT IST. DARAUF LIESS IHM ŠIMO͑N BAṬAḤ SAGEN: WÄREST DU NICHTONI, SO WÜRDE ICH ÜBER DICH DEN BANN VERHÄNGT7 HABEN; WAS ABER KANN ICH GEGEN DICH MACHEN, WO DU GEGEN GOTT UNGEZOGEN BIST, UND ER DIR DENNOCH DEINEN WILLEN TUT, WIE EIN KIND GEGEN SEINEN VATER UNGEZOGEN IST, UND ER IHM DENNOCH SEINEN WILLEN TUT!? ÜBER DICH SPRICHT DIE SCHRIFT: 8 freuen mögen sich dein Vater und deine Mutter, frohlocken, die dich gebar. ix WENN WÄHREND DES FASTENS VOR SONNENAUFGANG REGEN FÄLLT, SO BEENDE MAN [DAS FASTEN] NICHT, WENN NACH SONNENAUFGANG, SO BEENDE MAN ES. R. E͑LIE͑ZER SAGT, WENN VOR MITTAG, SO BEENDE MAN ES NICHT, WENN NACH MITTAG, SO BEENDE MAN ES. EINST VERFÜGTEN SIE IN LUD EIN FASTEN, UND ALS VOR MITTAG REGEN FIEL, SPRACH R. TRYPHON ZU IHNEN: GEHET HEIM, ESSET UND TRINKET UND BEGEHET EINEN FESTLICHEN TAG. DA GINGEN SIE HEIM, ASSEN UND TRANKEN UND BEGINGEN EINEN FESTLICHEN TAG. GEGEN ABEND KAMEN SIE UND LASEN DAS GROSSE LOBLIED9.

GEMARA. DIESE GENANNTE ORDNUNG VON DEN FASTEN GILT NUR VOM ERSTEN REGENFALLE. Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: Wegen [des Ausbleibens] des ersten und des zweiten Regenfalles bitte man [um Regen], wegen des dritten faste man!? R. Jehuda erwiderte: Er meint es wie folgt: diese genannte Ordnung von den Fasten gilt nur dann, wenn dio Zeit des ersten, zweiten und dritten Regenfalles ohne Regen vorüber ist, wenn es aber zur Zeit des ersten Regenfalles geregnet hat, jedoch keine Gewächse hervorgekommen, oder hervorgekommen und entartet sind, so lärme man dieserhalb sofort. R. Naḥman sagte: Nur wenn entartet, nicht aber wenn sie dürr geworden sind.

Selbstverständlich, wir haben ja »entartet« gelernt!?

In dem Falle, wenn sie wieder zu grünen beginnen; man könnte glauben, das Grünen sei von Nutzen, so lehrt er uns.

EBENSO, WENN ZWISCHEN EINEM REGEN UND DEM ANDEREN REGEN DER REGEN VIERZIG TAGE AUSSETZT &C. Was heißt »Plage der Dürre«? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Eine Plage, die zur Dürre bringt. R. Naḥman sagte: Wenn von einem Flusse10 nach einem anderen, so ist dies Dürre;

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wenn von einer Provinz11 nach einer anderen, so ist dies Hungersnot. R. Ḥanina sagte: Wenn eine Seá Getreide einen Sela͑ kostet, und es zu haben ist, so heißt dies Not, wenn aber vier Seá einen Sela͑ kosten, und es nicht zu haben ist, so heißt dies Hunger. R. Joḥanan sagte: Dies nur, wenn das Geld feil und die Früchte teuer sind, wenn aber das Geld teuer und die Früchte feil sind, so lärme man dieserhalb sofort. R. Joḥanan erzählte nämlich: Ich erinnere mich, daß einst vier Seá [Getreide] um einen Sela͑ zu haben waren, und doch waren viele Hungergeschwollene in Tiberjas, weil kein Assar zu haben war.

REGNET ES FÜR GEWÄCHSE UND NIGHT FÜR BÄUME &C. Allerdings kann es für Gewächse und nicht für die Bäume regnen, wenn der Regen nämlich gelind (und nicht stark) fällt, ebenso kann es für die Bäume und nicht für die Gewächse regnen, wenn er nämlich stark (und nicht gelind) fällt, ebenso auch für beide und nicht für Brunnen, Gruben und Höhlen, wenn er nämlich sowohl stark, als auch gelind fällt, jedoch nicht anhaltend; Avieso aber kann der Fall vorkommen, der gelehrt wird: hat es für Brunnen, Gruben und Höhlen geregnet und nicht für diese und jene!?

Wenn [der Regen] in einem Gusse kommt.

Die Rabbanan lehrten: Wegen [des Regens] für die Bäume lärme man zur Zeit des Pesaḥfestes12, für Brunnen, Gruben und Höhlen zur Zeit des Hüttenfestes; ist kein Wasser zum Trinken da, so lärme man dieserhalb sofort.

Was heißt dabei »sofort«?

Montag, Donnerstag und Montag. All dieser [Plagen] wegen lärme man nur in der betreffenden Eparchie. Wegen der Bräune lärme man nur dann, wenn Sterbefälle vorkommen, sonst aber nicht. Wegen der Heuschrecke [lärme man], sobald sie sich nur merken läßt; R. Šimo͑n b. Elea͑zar sagt, auch wegen der Grille.

Die Rabbanan lehrten: Wegen [des Regens] für die Bäume lärme man in [den Arbeitsjähren] des Septenniums, für die Brunnen, Gruben und Höhlen auch im Siebentjahre; R. Šimo͑n b.Gamliél sagt, wegen der Bäume auch im Siebentjahre, weil die Armen von diesen ihren Lebensunterhalt haben. Ein Anderes lehrt: Wegen [des Regens] für die Bäume lärme man in [den Arbeitsjahren] des Septenniums, für die Brunnen, Gruben und Höhlen auch im Siebentjahre; R. Šimo͑n b.Gamliél sagt, auch wegen der Bäume. Wegen des Nachwuchses lärme man auch im Siebentjähre, weil die Armen davon ihren Lebensunterhalt haben.

Es wird gelehrt: R. Elea͑zar b. Proṭo sagte: Seitdem der Tempel zerstört worden ist, ist der Welt der Regen eingetrocknet13; in manchem Jahre ist der Regen reichlich und in manchem Jahre ist der Regen kärglich; in manchem Jahre fällt der Regen zur Zeit und in manchem Jahre fällt der Regen nicht zur Zeit. Wenn der Regen im Jahre zur Zeit fällt, so ist dies ebenso, als wenn ein Diener seine Nahrungsmittel von seinem Herrn am Sonntag erhält, sodaß der Teig gehörig ausgebacken und gegessen werden kann. Wenn aber der Regen im Jahre nicht zur Zeit fällt, so ist dies ebenso, als wenn ein Diener seine Nahrungsmittel von seinem Herrn am Vorabend des Šabbaths erhält, sodaß der Teig nicht gehörig ausgebacken und gegessen werden kann. Wenn der Regen im Jahre reichlich ist, so ist dies ebenso, als wenn ein Diener seine Nahrungsmittel von seinem Herrn mit einem Male erhält, sodaß in der Mühle von einem Kor ebensoviel abfällt, wie von einem Kab, und beim Kneten ebensoviel von einem Kor abfällt wie von einem Kab. Wenn der Regen im Jahre kärglich ist, so ist dies ebenso, als wenn ein Diener seine Nahrungsmittel von seinem Herrn nach und nach erhält, sodaß in der Mühle von einem Kab ebensoviel abfällt wie von einem Kor, und beim Kneten von einem Kab ebensoviel abfällt wie von einem Kor. Ein anderes Gleichnis. Wenn der Regen im Jahre reichlich ist, so ist dies ebenso, als wenn jemand Lehm knetet und er viel Wasser hat; das Wasser geht nicht zuende und der Lehm wird gut geknetet; wenn er aber weniger hat, so geht das Wasser zuende und der Lehm wird nicht gut geknetet.

Die Rabbanan lehrten: Als einst die Jisraéliten nach Jerušalem zur Wallfahrt hinaufzogen und kein Wasser zum Trinken hatten, ging Nikodemon b.Gorjon14 zu einem Hegemon und sprach zu ihm: Leihe mir zwölf Gefäße15 Wasser, wofür ich dir zwölf Quellen Wasser erstatten werde; erstatte ich sie dir nicht, so zahle ich dir zwölf Talente Silber. Und er setzte ihm eine Frist fest. Als die Frist herankam und kein Regen fiel, ließ dieser ihm morgens sagen: Sende mir das Wasser oder das Geld, das ich bei dir habe. Jener ließ ihm antworten: Noch habe ich Zeit; der ganze Tag gehört mir. Mittags ließ er ihm sagen: Sende mir das Wasser oder das Geld, das ich bei dir habe. Jener ließ ihm antworten: Noch habe ich heute Zeit. Zur Vesperzeit ließ er ihm sagen: Sende mir das Wasser oder das Geld, das ich bei dir habe. Jener ließ ihm erwidern: Noch habe ich heute Zeit. Da spottete der Hegemon über ihn und sprach: Das ganze Jahr regnete es nicht, und jetzt sollte

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es regnen? Und er ging wohlgemut ins ßadehaus. Während aber der Hegemon wohlgemut ins ßadehaus trat, trat Nikodemon traurig in den Tempel, hüllte sich ein und betete: Herr der Welt, offenbar und bekannt ist es dir, daß ich dies nicht mir zu Ehren, auch nicht zu Ehren meines väterlichen Hauses getan habe, sondern nur dir zu Ehren, damit die Wallfahrer stets Wasser haben! Sofort wurde der Himmel von Wolken überzogen und Regen fiel hernieder, bis die zwölf Quellen voll Wasser waren, und noch darüber. Als darauf der Hegemon das Badehaus verließ, verließ Nikodemon b.Gorjon den Tempel, und als sie einander begegneten, sprach dieser: Bezahle mir das Wasser, das ich zuviel bei dir habe. Jener erwiderte: Ich weiß zwar, daß der Heilige, gepriesen sei er, nur deinetwegen seine Welt erschüttern machte, trotzdem habe ich noch eine Einrede gegen dich, mein Geld von dir zu erhalten: bereits ist die Sonne untergegangen, und in meinem Besitze fiel der Regen nieder. Da begab er sich abermals in den Tempel, hüllte sich ein und betete: Herr der Welt, tue kund, daß du Lieblinge auf deiner Welt hast! Hierauf verzogen sich die Wolken, und die Sonne kam zum Vorschein. Da sprach der Hegemon zu ihm: Schiene die Sonne nicht, so hätte ich eine Einrede gegen dich, mein Geld von dir zu erhalten. Es wird gelehrt: Sein Name war nicht Nikodemon, sondern Buni, und nur deshalb heißt er Nikodemon, weil seinetwegen die Sonne glänzte16.

Die Rabbanan lehrten: Dreien glänzte die Sonne: Moše, Jehošua͑ und Nikodemon b. Gorjon.

Allerdings [wissen wir dies von] Nikodemon b. Gorjon aus der Lehre, von Jehošua͑ aus der Schrift, denn es heißt: 17 da stand die Sonne still und der Mond blieb stehen; woher von Moše? R. Elea͑zar erwiderte: Dies ist durch [das Wort] anfangen zu folgern: hier18 heißt es:19 ich fange an, Furcht zu geben, und dort20 heißt es:21 ich fange an, dich groß zu inachen. R. Šemuél b. Naḥmani erwiderte: Dies ist durch [das Wort] geben zu folgern; hier22 heißt es: ich fange an, Furcht zu geben und dort23 heißt es:24 am Tage, an dem der Herr den Emori gab. R.Joḥanan erwiderte: Dies ist aus der Schrift selbst zu entnehmen,25 sobald sie nun von dir hören, werden sie vor dir zittern und beben; wann zitterten und bebten sie? Als die Sonne für Moše glänzte.

DESGLEICHEN AUCH, WENN ÜBER EINE EINZELNE STADT KEIN REGEN GEKOMMEN &C. R. Jehuda sagte im Namen Rabhs: Beides26 zum Fluche.

27 Jerušalem ist unter ihnen zur Menstruierenden geworden. Hierüber sagte R. Jehuda im Namen Rabhs: Als Segen : wie die Menstruierende erlaubt wird, ebenso hat Jerušalem eine Zukunft.28 Sie ist wie eine Witwe geworden. Hierüber sagte R. Jehuda [im Namen Rabhs]: Als Segen: wie eine Witwe, nicht zur wirklichen Witwe, sondern wie eine Frau, deren Mann nach überseeischen Ländern verreist ist, jedoch zu ihr zurückzukehren denkt.29 Und auch ich habe euch verächtlich und niedrig gemacht. Hierüber sagte R. Jehuda [im Namen Rabhs]. Als Segen: sie stellen niemand von uns als Zöllner oder Schergen30 an.31 Und der Herr wird Jisraél schlagen, gleichwie das Rohr im Wasser schwankt. Hierüber sagte R. Jehuda im Namen Rabhs : Als Segen. R. Šemuél b. Naḥmani sagte nämlich im Namen R.Jonathans: Es heißt:32 treugemeint sind die Wunden von einem Liebenden, lästig aber die Küsse von einem Feinde; besser ist der Fluch, den Aḥija der Šilonite über Jisraél sprach, als der Segen, den der Frevler Bilea͑m über sie sprach. Aḥija der Šilonite fluchte ihnen [durch Vergleich] mit einem Rohre; er sprach nämlich zu Jisraél: Und der Herr wird Jisraél schlagen, gleichwie das Rohr im Wasser schwankt. Wie nämlich das Rohr am Wasser wächst, sein Stamm sich fortpflanzt und seine Wurzeln viel sind, sodaß alle Winde der Welt, wenn sie kommen und gegen ihn wehen, ihn nicht von seiner Stelle reißen, vielmehr bewegt er sich mit ihnen, und sobald die Winde aufhören, bleibt das Rohr auf seinem Platze stehen. Der Frevler Bilea͑m aber segnete sie [durch Vergleich] mit einer Zeder, wie es heißt:33 wie Zedern (am Wasser); wie die Zeder nicht am Wasser wächst, ihr Stamm sich nicht fortpflanzt und ihre Wurzeln nicht viel sind. Obgleich alle Winde der Welt, wenn sie kommen und gegen sie wehen, sie nicht fortzureißen vermögen, so kann dennoch der Südwind, wenn er gegen sie weht, sie entwurzeln und umwerfen. Und nicht nur das, dem Rohre ist es auch beschieden, daß aus ihm ein Kalam gefertigt wird, damit die Tora, die Propheten und die Hagiographen zu schreiben.

Die Rabbanan lehrten: Stets sei der Mensch biegsam wie das Rohr und nicht hart wie der Zeder. Einst kam R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n aus Migdal Gedor aus dem Hause seines Lehrers. Er ritt spazieren auf einem Esel am Ufer des Flusses und war sehr lustig und übermütig, weil er

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viel Tora gelernt hatte. Da stieß er auf einen überaus häßlichen Menschen, der ihn grüßte: Friede sei mit dir, Meister! Er erwiderte aber seinen Gruß nicht, sondern sprach zu ihm: Wicht, wie häßlich bist du doch; sind vielleicht alle Leute deiner Stadt so häßlich wie du? Dieser erwiderte: Ich weiß es nicht; geh lieber zum Meister, der mich erschaffen hat, und sprich zu ihm: Wie häßlich ist doch dies Geschöpf, das du erschaffen hast! Als er sich seiner Sünde bewußt wurde, stieg er vom Esel herunter, warf sich vor ihm nieder und sprach: Ich beuge mich vor dir, verzeihe mir! Dieser erwiderte: Ich verzeihe dir nicht eher, als bis du zum Meister, der mich erschaffen hat, gehest und zu ihm sprichst: Wie häßlich ist dieses Geschöpf, das du erschaffen hast! Da folgte ihm jener, bis sie in die Stadt kamen, und als die Leute seiner Stadt ihm entgegenkamen, begrüßten sie ihn: Friede sei mit dir, o Meister, o Lehrer! Jener fragte: Wen nennt ihr Meister? Sie erwiderten ihm: Den da, der hinter dir geht. Da sprach jener: Wenn dieser Lehrer ist, so möge es nicht viel seinesgleichen in Jisraél geben. Sie fragten: Weshalb denn? Darauf erzählte er ihnen: so und so verfuhr er mit mir. Hierauf sprachen sie: Verzeihe ihm dennoch, denn er ist ein in der Tora sehr bedeutender Mann. Jener erwiderte: Euretwegen verzeihe ich ihm, jedoch unterlasse er solches in Zukunft. Sodann trat R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n ein und trug vor: Stets sei der Mensch biegsam wie ein Rohr und nicht hart wie eine Zeder. Darum ist es jenem beschieden, daß aus ihm ein Kalam gefertigt wird, damit die Tora, die Propheten und die Hagiographen zu schreiben.

DESGLEICHEN AUCH, WENN IN EINER STADT PEST ODER EINSTÜRZ HERRSCHT &C. Die Rabbanan lehrten: Der Einsturz, von dem sie sprechen, gilt von festen [Gebäuden] und nicht von baufälligen, von solchen, die dem Einsturz nicht ausgesetzt sind, und nicht von solchen, die dem Einsturz ausgesetzt sind.

Welche heißen »fest« und welche heißen »dem Einsturz nicht ausgesetzt«, welche heißen »baufällig« und welche heißen »dem Einsturz ausgesetzt«!?

Manche können34 ihrer Höhe wegen einstürzen, und manche auch, weil sie am Ufer eines Flusses stehen. So befand sich in Nehardea͑ eine baufällige Mauer, an der Rabh und Šemuél nicht vorübergingen, obgleich sie noch dreizehn Jahre stand. Eines Tages kam da R.Ada b. Aḥaba, und Šemuél sprach zu Rabh: Wollen wir einen Umweg machen. Dieser erwiderte: Dies ist nicht nötig; jetzt ist R. Ada b.Ahaba mit uns, dessen Verdienste groß sind, und wir haben nichts zu fürchten.

R. Hona hatte Wein35 in einem baufälligen Gebäude und wollte ihn fortschaffen. Da holte er R. Ada b.Ahaba und lockte ihn dahin durch eine halakhische Unterhaltung, bis er mit der Räumung fertig war. Als er herauskam, stürzte das Gebäude ein. Da merkte dies R. Ada b.Ahaba und nahm es ihm übel. Er ist nämlich der Ansicht R.Jannajs, welcher sagte: Nie darf der Mensch an einem Orte der Gefahr verweilen und sagen, man werde ihm ein Wunder erweisen; vielleicht erweist man ihm kein Wunder, und sollte man ihm ein Wunder erweisen, so könnte man es ihm von seinen Verdiensten abziehen. R. Ḥanan sagte: Hierauf deutet folgender Schriftvers:36 ich bin zu gering all der Wohltaten und all der Treue37 .

Worin bestanden die Verdienste des R. Ada b.Ahaba?

Wie gelehrt wurde: Seine Schüler sprachen zu R. Zera, und wie manche sagen, zu R. Ada b.Ahaba: Wodurch hast du das lange Leben [verdient]? Er erwiderte ihnen: Nie im Leben war ich unduldsam in meinem Hause, nie schritt ich vor einem, der größer ist als ich, nie dachte ich in schmutzigen Durchgängen [über Worte der Tora] nach, nie ging ich vier Ellen ohne Tora und Tephillin, nie schlief ich im Lehrhause, ob einen regelmäßigen Schlaf oder einen gelegentlichen Schlaf, nie freute ich mich über das Straucheln meines Genossen, und nie nannte ich jemand bei seinem Schimpfnamen. Manche lesen: bei seinem Spitznamen.

Raba sprach zu Raphram b.Papa: Möge uns der Meister von jenen schönen Taten erzählen, die R. Hona zu üben pflegte. Dieser erwiderte: Aus seiner Jugend erinnere ich mich nichts mehr, wohl aber aus seinem Alter. An einem nebligen Tage trug man ihn auf einer goldenen Sänfte und er inspizierte die ganze Stadt. Jede baufällige Mauer ließ er niederreißen; war der Eigentümer imstande, so ließ dieser sie wiederaufbauen, wenn aber nicht, so ließ er sie auf seine eigenen Kosten wieder aufbauen. An jedem Vorabend des Šabbaths sandte er einen Boten auf den Markt, ließ alles Gemüse, das den Gärtnern zurückgeblieben war, aufkaufen und warf es in den Fluß.

Sollte er es doch an Arme verschenkt haben!?

Die Armen könnten sich darauf verlassen und nichts kaufen38.

Sollte er es dem Vieh gegeben haben!?

Er war der Ansicht, man dürfe für Menschen bestimmte Speisen keinem Vieh geben.

Sollte er es überhaupt nicht aufgekauft haben!?

Daraus könnte in Zukunft ein Schaden entstehen39.

Wenn er eine heilbringende Arznei hatte, füllte er damit ein Krüglein und stellte es an die Türschwelle, indem er sprach: Wer nötig hat, komme und nehme davon. Manche sagen: Er kannte die Eigenart der Šibta40 und stellte daher ein Krüglein Wasser hin, indem er sprach: Wer dies wünscht, komme und trete her41, damit er nicht in Gefahr gerate. Wenn er speiste, öffnete er die Tür und sprach: Wer dies wünscht, komme und speise mit. Raba sprach: Alles könnte ich ebenfalls

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tun, nur dies nicht, weil in Maḥoza zu viel Arme42 sind.

Ilpha und R. Joḥanan studierten zusammen die Tora und beide befanden sich in sehr großer Not. Da sprachen sie: Wohlan, wir wollen uns ein Gewerbe gründen, und an uns in Erfüllung gehen lassen [den Schriftvers]:43 jedoch soll es unter dir keine Armen geben. Darauf gingen sie und setzten sich unter eine baufällige Wand und speisten da. Da kamen [zwei] Dienstengel, und R. Joḥanan hörte, wie einer zum anderen sagte: Wollen wir auf sie die Wand werfen und sie töten, weil sie das ewige Leben lassen und sich mit dem zeitlichen Leben befassen. Darauf sprach der andere: Laß sie, denn einer ist unter ihnen, dem die Stunde günstig ist. R. Joḥanan hörte es, Ilpha aber hörte es nicht. Da sprach R. Joḥanan zu Ilpha: Hört der Meister etwas? Dieser erwiderte: Nein. Da sagte er sich: Da ich es gehört habe und Ilpha nicht, so bin ich es wohl, dem die Stunde günstig ist. Darauf sprach R. Joḥanan: Ich will umkehren und an mir in Erfüllung gehen lassen [den Schriftvers]: 44 denn niemals wird es im Lande an Armen fehlen. Alsdann kehrte R. Joḥanan um, Ilpha aber nicht. Als Ilpha zurückkam, amtierte R. Joḥanan45, Da sprachen sie zu ihm: Wenn der Meister hier geblieben wäre und studiert hätte, würde er nicht das Amt erhalten haben!? Da ging er und klammerte sich an den Mast eines Schiffes und sprach: Wenn jemand mich etwas aus den Lehren des R. Ḥija und R. Ošaja46 fragt und ich es nicht mit einer Mišna zu belegen weiß, so will ich mich vom Schiffsmaste stürzen und ertrinken. Hierauf kam ein Greis und fragte ihn [nach der Quelle] folgender Lehre: Wenn jemand [letztwillig] bestimmt hat, seinen Söhnen [von seinem Vermögen] einen Šeqel wöchentlich zu geben, und diese einen Sela͑47 brauchen, so gebe man ihnen einen Sela͑48; sagte er aber, daß man ihnen nicht mehr als einen Šeqel gebe, so gebe man ihnen nur einen Šeqel. Wenn er aber hinzugefügt hat: sterben sie, so sollen andere an ihrer Stelle erben, so gebe man ihnen nur einen Šeqel, einerlei, ob er »gebt« oder »gebt nicht [mehr]« gesagt49 hat. Er erwiderte: Dies nach R. Meír, welcher sagt, es sei Gebot, die Worte eines Sterbenden zu erfüllen.

Man erzählt von Naḥum aus Ganzu50, daß ihm beide Augen erblindet waren, beide Hände und beide Füße abgehauen waren und sein ganzer Körper voll war mit Geschwüren; er lag in einem baufälligen Hause, und die Füße des Bettes standen in Wasserbecken, damit keine Ameisen auf ihn kommen. Einst wollten seine Schüler sein Bett und nachher die Hausgeräte hinausschaffen, er aber sprach zu ihnen: Kinder, schafft zuerst die Geräte hinaus und nachher mein Bett; seid dessen sicher, daß solange ich mich im Hause befinde, das Haus nicht einstürzen werde. Da schafften sie die Geräte hinaus, und nachher sein Bett, worauf das Haus sofort einstürzte. Die Schüler sprachen alsdann zu ihm: Meister: wieso bist du, wo du ein so frommer Mann bist, in diese Lage geraten!? Dieser erwiderte ihnen: Kinder, ich selbst habe mir dies heraufbeschworen, Einst befand ich mich auf der Reise zu meinem Schwiegervater und hatte mit mir drei beladene Esel, einen mit Speisen, einen mit Getränken und einen mit verschiedenartigen Köstlichkeiten. Da kam ein Armer und stellte sich mir in den Weg, indem er zu mir sprach: Meister, gib mir Nahrung! Darauf sprach ich zu ihm: Warte ein wenig, bis ich etwas vom Esel ablade. Aber noch war ich mit dem Abladen vom Esel nicht fertig, und er hauchte seine Seele aus. Da fiel ich auf sein Angesicht und sprach: Meine Augen, die sich deiner Augen nicht erbarmt haben, mögen blind werden, meine Hände, die sich deiner Hände nicht erbarmt haben, mögen abgehauen werden, und meine Füße, die sich deiner Füße nicht erbarmt haben, mögen abgehauen werden: Dies alles beruhigte mich nicht, als bis ich noch ausrief: Mein ganzer Körper möge voll Geschwüre werden. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Wehe uns, daß wir dich in solchem Zustande sehen! Er aber erwiderte: Wehe wäre mir, wenn ihr mich nicht in solchem Zustande gesehen haben würdet.

Weshalb nannte man ihn Naḥum (aus) Gamzu51?

Weil er zu allem, was ihm passierte, zu sagen pflegte: Auch dies [gam zu] zum Guten. Einst wollten die Jisraéliten dem Kaiser ein Geschenk überreichen, und nachdem sie überlegt hatten, wer es hinbringen soll, beschlossen sie, es durch Naḥum (aus) Gamzu zu senden, weil er an Wundertaten gewöhnt war. Hierauf sandten sie durch ihn eine Kiste mit Edelsteinen und Perlen. Als er auf der Reise in einer Herberge übernachtete, entwendeten die Wirtsleute [den Inhalt] der Kiste und füllten sie mit Erde. Am folgenden Tage bemerkte er dies, aber sagte: Auch dies zum Guten. Als er da hinkam, wollte der Kaiser alle [Absender] töten, indem er sprach: Die Juden verspotten mich! Da kam Elijahu, der ihnen wie einer der ihrigen erschien, und sprach: Vielleicht ist dies von der Erde ihres Vaters Abraham? Wenn er Erde warf, ward sie zu Schwertern, und Stroh wurde zu Pfeilen. So heißt es:52 er macht wie Staub sein Schwert, und wie verwehte Stoppeln seinen Bogen. Nun hatten sie eine Provinz, die sie nicht erobern konnten, und als sie damit einen Versuch anstellten, eroberten sie sie. Da führten sie ihn in die Schatzkammer und füllten seine Kiste mit Edelsteinen und Perlen, worauf sie ihn mit vielen Ehren entließen. Als er auf der Rückreise wiederum in derselben Herberge übernachtete, fragte man ihn: Was brachtest du denn hin, daß sie dir so viel Ehre erwiesen haben? Dieser erwiderte: Was ich von hier mitnahm. Da rissen die Leute ihr Haus nieder und brachten [die Erde] zum Kaiser, indem sie sprachen: Jene Erde, die man dir brachte, ist von unserer. Als sie diese untersuchten und es sich nicht bewahrheitete, wurden die Wirtsleute hingerichtet.

WAS GILT ALS PEST? WENN AUS EINER STADT, DIE FÜNFHUNDERT MANN STELLT &C. Die Rabbanan lehrten: Wenn eine Stadt, die eintausend-fünfhundert Mann stellt, beispielsweise Kephar A͑kko, neun Tote in drei Tagen hintereinander hinausbringt, gilt dies als Pest, wenn in einem Tage oder in vier Tagen, so gilt dies nicht als Pest. Wenn eine Stadt, die fünfhundert Mann stellt, wie zum Beispiel Kephar A͑miqo, drei Tote in drei Tagen hintereinander hinausbringt, so gilt dies als Pest, wenn aber in einem Tage oder in vier Tagen, so gilt dies nicht als Pest. In

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Deroqereth, einer Stadt, die fünfhundert Mann stellen konnte, wurden drei Tote an einem Tage hinausgebracht; da verfügte R. Naḥman b. Ḥisda ein Fasten. R. Naḥman b. Jiçḥaq sprach zu ihm : Wohl nach R. Meír, welcher sagt: wenn er schuldig ist, falls er in größeren Abständen stößt, um wieviel mehr, wenn er in kleineren Abständen stößt53.

R. Naḥman b. R. Ḥisda sprach [zu R. Naḥman54 b. R. Jiçḥaq]: Möge der Meister zu uns kommen. Dieser erwiderte: Wir haben gelernt : R. Jose sagte: Nicht der Platz ehrt den Menschen, sondern der Mensch den Platz. So finden wir es auch beim Berge Sinaj: von der Zeit, in der die Göttlichkeit auf ihm weilte, heißt es:55 auch Schafe und Rinder dürfen nirgends in der Umgebung dieses Berges weiden; von der Zeit aber, wo die Göttlichkeit von ihm gewichen war, heißt es:56 wenn das Widderhorn geblasen wird, sollen sie den Berg hinansteigen. Ebenso finden wir es beim Offenbarungszelte in der Wüste; von der Zeit, in der es aufgeschlagen war, heißt es:57 sie sollen alle Aussatzbehafteten aus dem Lager schaffen, sobald aber die Vorhänge zusammengerollt wurden, durften da Samenfluß- und Aussatzbehaftete hintreten. Darauf sprach jener: So will ich zum Meister kommen. Dieser erwiderte: Lieber komme die von einer halben [Mine] stammende Mine zu der von einer ganzen Mine stammenden Mine, als die von einer ganzen stammende Mine zu der von einer halben stammenden Mine.

In Sura brach Pest aus, und die Nachbarschaft Rabhs blieb von der Pest verschont. Sie glaubten, dies geschehe wegen des bedeutenden Verdienstes Rabhs, da wurde ihnen im Traume bedeutet, die Verdienste Rabhs seien so bedeutend, daß dieses Wunder für ihn zu gering sei; dies geschah vielmehr wegen eines Mannes, der Schaufel und Spaten zu Begräbnissen zu verleihen pflegte.

In Deroqereth brach Feuer aus, und die Nachbarschaft R. Honas blieb vom Feuer verschont. Sie glaubten, dies geschehe wegen der bedeutenden Verdienste R. Honas, da wurde ihnen im Traume bedeutet, dieses Wunder sei für R. Hona zu gering; dies geschah vielmehr wegen einer Frau, die ihren Ofen zu heizen58 und an die Nachbarinnen zu verleihen pflegte.

Einst berichtete man R. Jehuda, daß Heuschrecken gekommen seien; da verfügte er ein Fasten. Als man ihm darauf sagte, sie richten keinen Schaden an, erwiderte er: Haben sie sich etwa Futter mitgebracht!?

Einst berichtete man R. Jehuda, daß unter den Schweinen eine Seuche ausgebrochen sei; da verfügte er ein Fasten.

Demnach wäre R. Jehuda der Ansicht, eine unter einer Tierart ausgebrochene Plage gelte als unter allen Arten ausgebrochen?

Nein, anders sind Schweine, deren Därme denen der Menschen gleichen.

Einst berichtete man Šemuél, daß bei den Ḥozäern59 die Pest ausgebrochen sei; da verfügte er [daheim] ein Fasten. Sie sprachen zu ihm: Es ist ja weit von hier! Dieser erwiderte: Kann man ihr etwa die Fähre zurückhalten?

Einst berichtete man R. Naḥman, daß im Jisraéllande die Pest ausgebrochen sei; da verfügte er ein Fasten, indem er sagte: Wenn die Herrin geschlagen wird, um wieviel mehr die Dienerin.

Nur bei Herrin und Dienerin, nicht aber bei Dienerin und Dienerin; aber Šemuél ordnete ja ein Fasten an, als man ihm berichtete, bei den Ḥozäern sei die Pest ausgebrochen60!?

Anders war es dort; da Karawanen verkehren, so könnte sie sich anschließen und mitkommen.

Abba der Bader erhielt einen Gruß vom himmlischen Kollegium jeden Tag; Abajje erhielt einen solchen an jedem Vorabend des Šabbaths; Raba erhielt einen solchen an jedem Vorabend des Versöhnungstages. Als sich nun Abajje wegen der [häufigeren Grüße] Abba des Baders grämte, kündete man ihm: Du kannst das nicht tun, was er tut.

Welches waren die [verdienstlichen] Taten Abba des Baders?

Beim Aderlassen ließ er Männer und Frauen von einander getrennt sitzen; auch hatte er ein Gewand, an dem die Schröpfköpfe befestigt und Einschnitte für die Schröpflanzette waren, und wenn eine Frau zu ihm kam, ließ er sie dieses Gewand anlegen, um [auf ihren Körper] nicht zu sehen. Ferner hatte er eine verborgene Stelle, wo die Münzen hingelegt wurden, die er [als Belohnung] erhielt: wer hatte, legte hin, und wer nicht hatte, brauchte nicht beschämt zu werden. Wenn ein Gelehrienjünger zu ihm kam, nahm er von ihm keine Belohnung und gab ihm hinterher noch einige Münzen, indem er zu ihm sprach: Geh, stärke dich.

Eines Tages schickte Abajje ein Paar Jünger, um ihn auf die Probe zu stellen. Dieser empfing sie. gab ihnen zu essen und zu trinken und nachts bereitete er ihnen ein Polsterlager. Am folgenden Morgen schlugen

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sie die Polster zusammen, nahmen sie mit und brachten sie auf den Markt [zum Verkaufe]. Als sie ihm begegneten, sprachen sie zu ihm: Möge der Meister schätzen, was sie wert sind. Dieser erwiderte: So und so viel. Jene sprachen: Vielleicht sind sie mehr wert? Dieser erwiderte: Um diesen Preis habe ich sie gekauft Darauf sprachen sie: Es sind deine, wir haben sie dir entwendet; sage uns doch, bitte, wessen du uns verdächtigt hast? [Dieser erwiderte:] Ich dachte, die Rabbanan brauchten Lösegeld für Gefangene und getrauten sich nicht, es von mir zu verlangen. Jene erwiderten: So nehme sie nun der Meister zurück. Dieser entgegnete: Von jener Stunde an gab ich sie für wohltätige Zwecke preis.

Auch Raba grämte sich wegen [der häufigeren Grüße] Abajjes; da kündete man ihm: Es sei dir zur Genugtuung, daß du [durch deine Verdienste] die ganze Stadt beschützest.

R. Beroqa der Ḥozäer war oft auf dem Marktplatze von Be Lapef, und Elijahu pflegte ihn zu besuchen. Einmal fragte er ihn: Gibt es auf diesem Marktplatze ein Kind der zukünftigen Welt? Dieser erwiderte: Nein. Währenddessen bemerkte er einen Mann, der schwarze Schuhe61 trug und keine Çiçith an seinem Gewände hatte. Da sprach er: Dieser Mann ist ein Kind der zukünftigen Welt. Da lief er ihm nach und fragte ihn: Was ist deine Beschäftigung? Jener erwiderte: Geh jetzt und komm morgen. Am folgenden Tage fragte er ihn: Was ist deine Beschäftigung? Jener erwiderte : Ich bin Kerkermeister und sperre Männer besonders und Frauen besonders ein, auch schlage ich mein Lager zwischen diesen und jenen auf, damit sie nicht zu einer Sünde kommen. Wenn ich sehe, daß Nichtjuden ihre Augen auf eine Jisraélitin werfen, setze ich mein Leben ein, und rette sie. Eines Tages hatten wir bei uns ein verlobtes Mädchen, und Nichtjuden richteten ihre Augen auf sie; da begoß ich ihr Kleid mit Weinhefe und sagte zu ihnen, sie sei Menstruierende. Hierauf fragte er ihn: Weshalb hast du keine Çiçith und warum trägst du schwarze Schuhe? Jener erwiderte: Ich gehe ein und aus bei Nichtjuden, und diese dürfen nicht merken, daß ich Jude bin; wenn sie [über die Juden] ein Verhängnis beschließen, sage ich es den Rabbanan, damit sie um Erbarmen flehen und das Verhängnis abwenden.

Weshalb sagtest du zu mir, als ich dich nach deiner Beschäftigung fragte: geh jetzt und komm morgen? Jener erwiderte: In dieser Stunde hatten sie ein Verhängnis beschlossen, und ich wollte zuerst gehen und dies den Rabbanan mitteilen, damit sie dieserhalb um Erbarmen flehen. Mittlerweile gingen zwei Brüder vorüber. Da sprach er: Auch diese sind Kinder der zukünftigen Welt. Da ging er auf sie zu und fragte sie: Was ist eure Beschäftigung? Diese erwiderten: Wir sind Possenreißer und erheitern die Betrübten, und wenn wir Streitende sehen, bemühen wir uns und stiften Frieden.

WEGEN FOLGENDER [PLAGEN] LÄRME MAN ALLERORTEN &C. Die Rabbanan lehrten: Wegen folgender [Plagen] lärme man allerorten: wegen des Kornbrandes, wegen des Rostes, wegen der Heuschrecken, wegen der Nager und wegen der wilden Tiere. R. A͑qiba sagt, man lärme wegen des Kornbrandes und wegen des Rostes, wenn nur etwas zu merken ist, wegen der Heuschrecken und wegen der Nager, auch wenn nur ein einziges Tierchen im ganzen Jisraéllande gesehen wird.

WEGEN DER WILDEN TIERE &C. Die Rabbanan lehrten : Wegen der wilden Tiere, von denen sie sprechen, lärme man nur dann, wenn sie aufgereizt sind, nicht aber, wenn sie nicht aufgereizt sind.

Was heißt aufgereizt und was heißt nicht aufgereizt?

Sieht man es in der Stadt, so ist es aufgereizt, wenn auf dem Felde, so ist es nicht aufgereizt; sieht man es am Tage, so ist es aufgereizt, wenn nachts, so ist es nicht aufgereizt; sieht es zwei Menschen und verfolgt sie, so ist es aufgereizt, versteckt es sich, so ist es nicht aufgereizt; tötet es zwei Menschen und frißt einen von ihnen, so ist es aufgereizt62, frißt es beide, so ist es nicht aufgereizt; steigt es auf das Dach und raubt ein Kind aus der Wiege, so ist es aufgereizt.

Dies widerspricht sich ja selbst: zuerst heißt es, wenn es in der Stadt gesehen wird, sei es aufgereizt, einerlei, ob am Tage oder nachts, und darauf heißt es, wenn am Tage, sei es aufgereizt, wenn nachts, sei es nicht aufgereizt!?

Das ist kein Widerspruch; er meint es wie folgt: sieht man es am Tage in der Stadt, so ist es aufgereizt, wenn nachts in der Stadt, so ist es nicht aufgereizt; (oder: am Tage auf dem Felde, so ist es aufgereizt; nachts auf dem Felde, so ist es nicht aufgereizt.)

[Zuerst heißt es,] wenn es zwei Menschen sieht und sie verfolgt, sei es aufgereizt, demnach ist es, wenn es aber stehen bleibt, nicht aufgereizt, und darauf heißt es, wenn es sich versteckt, sei es nicht aufgereizt, wonach es, wenn es stehen bleibt, aufgereizt sei!?

Das ist kein Widerspruch; das eine gilt von einem Felde nahe dem Gebüsche, und das andere gilt von einem Felde fern vom Gebüsche63.

«Tötet es zwei Menschen und frißt einen von ihnen, so ist es aufgereizt, frißt es beide, so ist es nicht aufgereizt.» Du sagtest ja, es sei aufgereizt, auch wenn es nur verfolgt!? R.Papa erwiderte: Im Gebüsche selbst64.

Steigt es auf das Dach und raubt ein Kind aus der Wiege, so ist es aufgereizt. Selbstverständlich!? R.Papa erwiderte: Selbst (wie) aus einer Jägerhütte65.

WEGEN DES SCHWERTES &C. Die Rabbanan lehrten: Unter »Schwert« sind nicht nur feindliche [Kriegszüge] zu verstehen, sondern auch friedliche66, denn du hast ja keinen friedlicheren Kriegszug als den des Pare͑o67 Nekho, dennoch wurde er dem Könige Jošijahu zum Verhängnis, denn es heißt:68 er aber sandte Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Was

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habe ich mit dir zu schaffen, König von Jehuda? Nicht gegen dich komme ich, sondern gegen das Haus meines Kampfes, und Gott befahl mir zu eilen. Vergreife dich nicht an Gott, der mit mir ist, damit er dich nicht verderbe.

Welcher Gott war es, der mit ihm war? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Es war sein Götze. Darauf sprach jener: Da er auf einen Götzen vertraut, werde ich ihn besiegen.69 Und die Schützen schössen auf den König Jošijahu. Da sprach [der König] zu seinen Dienern: Bringet mich weg, denn ich bin schwer verwundet.

Was bedeuten [die Worte] denn ich bin verwundet? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Sie durchlöcherten70 seinen Körper wie ein Sieb.

R. Šemuél b. Naḥmani sagte im Namen R. Jonathans : Jošijahu wurde deshalb bestraft, weil er sich mit Jirmejahu beraten sollte, sich aber [mit ihm] nicht beriet.

Worauf stützte er sich?

[Es heißt:]71 und kein Schwert soll durch euer Land ziehen. Welches Schwert: wollte man sagen, ein feindliches, so heißt es ja bereits:72 ich will Frieden im Lande geben; wahrscheinlich doch auch ein friedliches. Er wußte aber nicht, daß sein Zeitalter nicht gut [angeschrieben] war. Als seine Seele zur Ruhe einkehrte, bemerkte Jirmejahu, wie seine Lippen sich bewegten, und dachte, er spreche in seinem Schmerze vielleicht

behüte und bewahre

etwas Ungehöriges; da bückte er sich zu ihm und hörte, wie er die Strafe als gerecht anerkannte, indem er sprach:73 Der Herr ist gerecht, denn seinem Worte trotzte ich. Hierauf sprach er über ihn: 74 Unser Lebensodem, der Gesalbte des Herrn.

EINST VERFÜGTEN DIE ÄLTESTEN &C., WEIL SIE BEI IHRER HEIMKEHR ALS JERUŠALEM &C. Sie fragten: Ein Ofen voll Getreide oder ein Ofen voll Brot75?

Komm und höre: Im Umfang eines Ofenloches76. Aber immerhin ist es ja noch fraglich, ob im Umfang eines Deckels zum Ofen, oder wie eine Reihe von Broten um das Ofenloch77?

Dies bleibt unentschieden.

FERNER VERFÜGTEN SIE EIN FASTEN, WEIL DIE WÖLFE &C. ZWEI KINDER FRASSEN. U͑la erzählte im Namen des R.Šimo͑n b.Jehoçadaq: Einst verschlangen Wölfe zwei Kinder und beförderten sie wieder durch den Mastdarm, und als dies den Weisen vorgetragen wurde, erklärten sie das Fleisch als rein78 und die Knochen als verunreinigend.

WEGEN FOLGENDER UNGLÜCKSFÄLLE LÄRME MAN AM ŠABBATH &C. Die Rabbanan lehrten: Wenn eine Stadt von Nichtjuden umzingelt oder von einem Flusse [bedroht] wird, oder wenn ein Schiff auf dem Meere umhergetrieben wird, oder wenn jemand von Nichtjuden, von Räubern oder einem bösen Geiste verfolgt wird, so darf wegen all dieser Fälle ein Einzelner sich durch Fasten kasteien. R. Jose sagt, ein Einzelner dürfe sich durch Fasten nicht kasteien, weil er dadurch79 dazu kommen könnte, daß er der Mitmenschen bedürftig wird und sie sich seiner nicht erbarmen. R. Jehuda sagte im Namen Rabhs: Was ist der Grund R.Joses? Es heißt:80 und der Mensch ward zu einer lebenden Seele: laß die Seele leben, die ich dir gegeben habe.

ŠIMO͑N DER TEMANITE SAGT, AUCH WEGEN DER PEST. Sie fragten: Haben die Weisen ihm nur hinsichtlich des Šabbaths nicht beigepflichtet, wohl aber hinsichtlich des Wochentages, oder haben sie ihm überhaupt nicht beigepflichtet?

Komm und höre: Es wird gelehrt: Man lärme am Šabbath wegen der Pest, und selbstverständlich am Wochentage. R. Ḥanan b. Piṭom, ein Schüler R. A͑qibas, sagte im Namen R. A͑qibas, man lärme wegen der Pest überhaupt nicht.

WEGEN JEDER PLAGE

VON DER DIE GEMEINDE VERSCHONT BLEIBEN MÖGE

&C. Die Rabbanan lehrten: Wegen jeder Plage –von der die Gemeinde verschont bleiben möge

lärme man, ausgenommen der übermäßige Regen.

Aus welchem Grunde? R. Joḥanan erwiderte: Weil man nicht wegen der übermäßigen Güte betet.

Ferner sagte R. Joḥanan: Woher, daß man nicht wegen der übermäßigen Güte betet? Es heißt:81 bringet den Zehnten ganz in das Schatzhaus &c.

Was heißt82 bis zum Übermaße83? Rami b.R. Juda erwiderte: Bis eure Lippen müde84 werden, »genug!« zu sagen. Rami b.R. Juda sagte: In der Diaspora85 lärme man dieserhalb wohl. Ebenso wird gelehrt: In einem Jahre, in dem es zu stark regnet, läßt die Priesterwache den Männern des Beistandes sagen: Richtet euer Augenmerk auf eure Brüder in der Diaspora, daß nicht ihre Häuser zu ihren Gräbern werden.

Man fragte R. Elie͑zer: Wie stark muß es geregnet haben, um für das Aufhören zu beten? Dieser erwiderte: Wenn man auf Qeren Ophel86 stehend die Hände im Wasser schwenken kann.

Es wird ja gelehrt: die Füße!?

Zu verstehen ist, die Hände wie die Füße87. Raba b.Bar Ḥana erzählte: Ich stand einst auf Qeren Ophel, und als ich von da aus einen Araber sah, der auf einem Esel ritt und einen Speer in der Hand hielt, erschien er mir wie eine Nisse.

Die Rabbanan lehrten:88 Ich will euch Regen zur geeigneten Zeit senden; [die Erde] soll weder zu feucht noch zu trocken sein, sondern die Mitte haltend. Wenn der Regen nämlich zu stark ist, so verschlammt er den Boden, und er bringt keine Früchte hervor. Eine andere Erklärung: Zur geeigneten Zeit, in den Nächten des Mittwochs und des Šabbaths89.

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So geschah es nämlich zur Zeit des Šimo͑n b.Šaṭaḥ; damals regnete es nur in den Nächten des Mittwochs und des Šabbaths, dennoch wurden die Weizenkörner wie die Nieren, die Gerstenkörner wie die Olivensteine und die Linsen wie die Golddenare. Man verwahrte davon eine Probe für die Zukunft, um zu zeigen, was alles die Sünde verursachen kann, wie es heißt:90 eure Missetaten haben dies verhindert, eure Sünden haben euch das Gute entzogen. Ebenso geschah es auch zur Zeit des Herodes, solange sie sich mit dem Bau des Tempels befaßten. Es regnete nur nachts, morgens aber kam ein Wind und zerstreute die Wolken; die Sonne trat hervor, und das Volk ging zur Arbeit. Sie wußten dann, daß eine göttliche Arbeit in ihren Händen sei.

EINST SPRACH MAN ZUONI DEM KREISZEICHNER &C. Die Rabbanan lehrten: Einst verstrich die größere Hälfte des Adar ohne Regen. Da sprachen sie zu Ḥoni dem Kreiszeichner: Bete, daß Regen niederfalle. Er betete, jedoch fiel kein Regen. Da zeichnete er einen Kreis und stellte sich hinein, wie es einst der Prophet Ḥabaquq tat, wie es heißt:91 ich will mich auf meine Warte stellen und auf den Wall treten &c., und sprach vor ihnen: Herr der Welt, deine Kinder wandten sich an mich, weil ich wie ein Häusling bei dir bin; ich schwöre bei deinem großen Namen, daß ich mich von hier nicht rühre, als bis du dich deiner Kinder erbarmt hast. Da begann der Regen zu tröpfeln. Da sprachen seine Schüler: Meister, wir sehen dir zu und möchten nicht92 sterben; uns dünkt, daß der Regen nur deshalb niederfällt, um dich von deinem Schwüre zu entbinden. Hierauf sprach er: Nicht um so etwas bat ich, sondern um Regen für Brunnen, Gruben und Höhlen. Da schlug er stürmisch nieder, jeder Tropfen so groß wie die Mundung eines Fasses. Die Weisen schätzten, daß jeder Tropfen mindestens ein Log hatte. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Meister, wir sehen dir zu und möchten nicht sterben; uns dünkt, daß dieser Regen nur deshalb niederfällt, um die Welt zu zerstören. Hierauf sprach er: Nicht um so etwas bat ich, sondern um einen Regen der Willfährigkeit, segensreich und wohltuend. Nun fiel er wie gehörig, bis das ganze Volk sich vor dem Regen auf den Tempelberg flüchten mußte. Sodann sprachen sie zu ihm: Meister, wie du gebetet hast, daß er niederfalle, so bete auch, daß er aufhöre. Er erwiderte ihnen: Es ist mir überliefert, daß man wegen der übermäßigen Güte nicht flehe; bringt mir jedoch einen Farren zum Dankopfer. Da brachten sie ihm einen Farren zum Dankopfer, und er stützte auf ihn beide Hände, indem er sprach: Herr der Welt, dein Volk Jisraél, das du aus Miçrajim geführt hast, kann weder die übermäßige Güte, noch die übermäßige Strafe ertragen; du zürntest ihnen, und sie konnten es nicht ertragen, du spendest ihnen übermäßige Güte, und sie können es nicht ertragen. Möge es doch dein Wille sein, daß der Regen aufhöre und die Welt sich erhole! Sofort erhob sich ein Wind und zerstreute die Wolken, und die Sonne trat hervor. Das Volk aber ging ins Feld hinaus und holte sich Schwämme und Morcheln. Hierauf ließ ihm Šimo͑n b. Šaṭaḥ sagen: Wärest du nicht Ḥoni, so würde ich über dich den Bann verhängt haben. Könnte doch der Name Gottes entweiht werden, und selbst wenn es Jahre gleich den [Hungers] jähren Elijah us wären, wo der Schlüssel des Regens in der Hand Elijahus war. Was aber kann ich gegen dich machen, wo du gegen Gott ungezogen bist und er dir dennoch deinen Willen tut, wie ein Kind gegen seinen Vater ungezogen ist, und er ihm dennoch seinen Willen tut. Es spricht zu ihm: »Vater, führe mich warm baden«, »Gib mir Nüsse, Mandeln, Pfirsische und Granatäpfel«, und er gewährt ihm alles. Über dich spricht die Schrift:93 freuen mögen sich dein Vater und deine Mutter, frohlocken, die dich gebar.

Die Rabbanan lehrten: Was ließen die Männer der Qaderhàlle94Ḥoni dem Kreiszeichner sagen?95 Du befiehlst und es kommt zu stände, und über deinen Wegen strahlt Licht. Du befiehlst, du befiehlst hienieden, und der Heilige, gepriesen sei er, bestätigt deinen Spruch drobn. Über deinen Wegen strahlt Licht, du hast das verfinsterte Zeitalter durch dein Gebet aufleuchten lassen. Wenn sie abwärts führen, so rufst du: Empor! Du hast das gesunkene Zeitalter durch dein Gebet aufgerichtet. Dem Demütigen hilft er, du hast dem durch seine Sünde gedemütigten Zeitalter durch dein Gebet geholfen. Er errettet den Nicht-Schuldlosen, du hast das nicht schuldlose Zeitalter durch dein Gebet errettet. Errettet ist es durch die Reinheit deiner Hände, du hast es errettet durch deine reinen Taten.

R. Joḥanan sagte: All seine Tage grämte sich dieser Gerechte über folgenden Schriftvers:96 Stufenlied. Als der Herr die Gefangenschaft Çijons zurückführte, waren wir wie Träumende. Er sprach nämlich: Gibt es denn jemand, der siebzig Jahre97 lang träumend schläft!? Eines Tages befand er sich auf dem Wege und sah einen Mann einen Johannisbrotbaum pflanzen. Da fragte er ihn: Nach wieviel Jahren trägt er? Jener erwiderte: Nach siebzig Jahren. Dieser fragte weiter: Bist du überzeugt, daß du noch siebzig Jahre leben wirst? Jener erwiderte: Ich habe Johannisbrotbäume auf der Welt vorgefunden; wie meine Vorfahren für mich pflanzten, ebenso will ich für meine Nachkommen pflanzen. Hierauf setzte er sich und aß sein Brot, worauf ihn ein Schlaf befiel. Sodann umgab ihn ein Felsen, und vor jedem Auge verborgen schlief er siebzig Jahre. Als er erwachte und einen Mann von [den Früchten] sammeln sah, fragte er ihn: Bist du es, der [den Baum] gepflanzt hat? Dieser erwiderte: Ich bin seines Sohnes Sohn. Da sprach er: Ich schlief also siebzig Jahre! Alsdann sah er, daß seine Eselin mittlerweile ganze Herden geworfen hatte. Als er hierauf nach Hause ging und nach dem Sohne Ḥoni des Kreiszeichners fragte, erwiderte man ihm: Dessen Sohn lebt nicht mehr, aber dessen Sohnes Sohn lebt noch. Da sprach er: Ich bin Ḥoni der Kreiszeichner. Man glaubte ihm aber nicht. Hierauf ging er ins Lehrhaus, und da hörte er, wie die Jünger sagten: Diese Lehre ist uns so klar, wie zur Zeit Ḥoni des Kreiszeichners. Dieser pflegte nämlich bei seinem Eintritte ins Lehrhaus alle Fragen zu beantworten, die die Jünger hatten. Da sprach er: Ich bin es. Sie glaubten ihm aber nicht und erwiesen ihm nicht die ihm gebührende Ehrung. Darob grämte er sich sehr, und nachdem er darum bat, starb er. Raba sagte: Das ist es, was die Leute sagen: Entweder Gesellschaft oder den Tod.

Abba Ḥilqija war ein Sohnessohn Ḥoni des Kreiszeichners, und wenn die Welt des Regens benötigte, schickten die Rabbanan zu ihm, und wenn er flehte, fiel Regen nieder. Einst benötigte die Welt des Regens, und die Rabbanan sandten zu ihm ein Paar Jünger, daß er um Regen flehe. Diese gingen zu ihm nach Hause, trafen ihn aber nicht; hierauf gingen sie aufs Feld und trafen ihn beim Graben. Sie grüßten ihn, er aber

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wandte ihnen sein Gesicht nicht zu. Als er abends Holz [nach Hause] trug, nahm er Holz und Schaufel auf die eine Schulter und das Gewand auf die andere Schulter. Auf dem ganzen Wege trug er keine Schuhe, wenn er aber an ein Gewässer herankam, zog er Schuhe an, und wenn er an Dornen und Disteln herankam, hob er seine Kleider hoch. Als er die Stadt erreichte, kam ihm seine Frau geputzt entgegen, und als er an sein Haus kam, trat seine Frau zuerst ein, nachher er und nachher traten die Jünger ein. Hierauf setzte er sich und speiste, lud aber die Jünger nicht ein, mit ihm zu speisen. Alsdann verteilte er die Speisen an die Kinder, dem älteren gab er eine und dem jüngeren zwei. Hierauf sprach er zu seiner Frau: Ich weiß, daß die Rabbanan wegen des Regens gekommen sind; wollen wir auf den Söller gehen und um Erbarmen flehen; wenn der Heilige, gepriesen sei er, vielleicht gnädig ist und Regen kommt, so soll man dies nicht uns zugute halten. Sodann stiegen sie auf den Söller, er stellte sich in die eine Ecke [zum Beten] und sie in die andere, und die Wolken kamen zuerst von der Seite der Frau. Als er herunterkam, fragte er sie: Weswegen sind die Rabbanan hergekommen? Sie erwiderten: Die Rabbanan schickten uns zum Meister, daß er um Regen flehe. Dieser erwiderte: Gepriesen sei Gott, daß ihr des Abba Ḥilqija nicht mehr braucht. Darauf sprachen sie zu ihm: Wir wissen, daß der Regen wegen des Meisters gekommen ist; erkläre uns aber all dein Tun, das uns aufgefallen ist. Weshalb wandte uns der Meister das Gesicht nicht zu, als wir ihn grüßten? Dieser erwiderte: Ich bin Tagelöhner und durfte die Arbeit nicht unterbrechen.

Weshalb trug der Meister das Holz auf der einen Schulter und das Gewand auf der anderen Schulter? Dieser erwiderte: Es ist ein geborgtes Gewand, und ich habe es nur [zum Tragen] geborgt, nicht aber zu etwas anderem98.

Weshalb trug der Meister auf dem ganzen Wege keine Schuhe, wohl aber, wenn er an ein Gewässer herankam? Dieser erwiderte: Den ganzen Weg sehe ich, was im Wasser ist, sehe ich nicht.

Weshalb hob der Meister seine Kleider hoch, wenn er an Dornen und Disteln herankam? Dieser erwiderte: Der [Körper] heilt, die [Kleider] heilen nicht99.

Weshalb kam dem Meister seine Frau geputzt entgegen, als er die Stadt erreichte? Dieser erwiderte: Damit ich mein Auge nicht auf eine andere Frau werfe.

Weshalb trat sie zuerst ein, nachher erst der Meister und nachher wir? Dieser erwiderte: Weil ich euch100 nicht kenne.

Weshalb lud uns der Meister nicht ein, mit ihm zu speisen, als er sich zu Tisch setzte?

Weil die Mahlzeit nicht gereicht haben würde, und ich wollte keinen Dank umsonst haben101.

Weshalb gab der Meister dem älteren Knaben ein Brot und dem jüngeren zwei? Dieser erwiderte: Dieser bleibt zuhause, jener weilt im Lehrhause.

Weshalb stiegen die Wolken zuerst auf der Seite auf, wo die Frau des Meisters stand, und nachher erst auf der Seite des Meisters?

Weil die Frau stets zuhause ist und den Armen fertiges Brot gibt, das sie unmittelbar genießen können, während ich Geld gebe, das sie nicht unmittelbar genießen können. Oder [aus folgendem Grunde]: in unserer Nachbarschaft wohnten Frevler; ich bat, daß sie sterben mögen, sie bat, daß sie Buße tun mögen.

Ḥanan der Versteckte war ein Sohn der Tochter Ḥoni des Kreiszeichners, und wenn man des Regens bedurfte, schickten die Rabbanan Schulkinder zu ihm, die ihn an den Rockschößen faßten und riefen: Vater, Vater, gib uns Regen! Darauf sprach er: Herr der Welt, tue es um derer willen, die zwischen einem Vater, der Regen gibt, und einem Vater, der keinen Regen gibt, nicht zu unterscheiden wissen!

Weshalb hieß er Ḥanan der »Versteckte«?

Weil er sich in den. Abort102 zu verstecken pflegte.

R. Zeriqa sprach zu R. Saphra: Komm und sieh den Unterschied zwischen den Mächtigen im Jisraéllande und den Frommen in Babylonien. Die Frommen in Babylonien, R. Hona und R. Ḥisda, sagten, wenn man Regen brauchte: Wir wollen uns versammeln und um Regen flehen, vielleicht ist der Heilige, gepriesen sei er, gnädig, daß Regen kommt. Anders aber ein Mächtiger im Jisraéllande, wie R. Jona, der Vater R. Manis. Wenn man Regen brauchte, ging er nach Hause und sprach: Gebt mir einen Sack, ich will um einen Zuz Getreide103 kaufen. Sodann stellte er sich, wenn er draußen war, an einer verborgenen Stelle in eine Vertiefung, wie es heißt :104 aus der Tiefe rufe ich dich, Herr, bedeckte sich mit einem Sacke und flehte um Erbarmen, worauf Regen kam. Wenn er nach Hause kam und man ihn fragte, ob er Getreide gebracht habe, erwiderte er: Ich denke, wegen des Regens kommt eine Entspannung über die Welt.

Sein Sohn R. Mani wurde von den Leuten seines Schwiegervaters105 gequält; da warf er sich auf das Grab seines Vaters nieder und sprach: Vater, Vater, jene quälen mich! Als jene eines Tages an dieser Stelle vorüberkamen, blieben die Füße ihrer Pferde haften, bis sie auf sich nahmen, ihn nicht mehr zu quälen.

Ferner: R. Mani pflegte bei R. Jiçḥaq b.Eljašib zu verkehren, und als er ihm einst klagte, daß die Reichen im Hause seines Schwiegervaters ihn quälen, sprach dieser: So mögen sie arm werden. Und sie wurden arm. Später klagte er ihm, daß sie ihn106 bedrängen; da sprach er: So mögen sie reich werden. Und sie wurden reich. Als er ihm einst klagte, seine Frau gefalle ihm nicht, fragte er ihn: Wie heißt sie? Jener erwiderte: Ḥanna. [Da sprach er]: So möge Ḥanna schön107 werden. Und sie ward schön. Hierauf klagte er ihm, sie sei gegen ihn anmaßend; da sprach er: So möge Ḥanna häßlich werden. Und sie wurde häßlich.

Zwei Schüler, die zu R. Jiçḥaq b. Eljašib zu kommen pflegten, sprachen einst zu ihm: Möge doch der Meister für uns beten, daß wir weise werden! Dieser erwiderte: Einst besaß ich [die Macht], habe sie aber fortgeschickt.

R. Jose b.Abin besuchte zuerst [die Lehrvorträge] des R. Jose aus Joqereth;

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später verließ er ihn und besuchte die des R. Aši. Eines Tages hörte er ihn lehren: Šemuél sagte: Wer [am Šabbath] einen Fisch aus dem Meere zieht, ist108 schuldig, sobald an ihm die Größe eines Sela͑ trokken wird. Da sprach er zu ihm: Möge doch der Meister ergänzen: zwischen den Flossen. Jener entgegnete: Weiß denn der Meister nicht, daß R.Jose b. Abin es gesagt109 hat!? Dieser erwiderte: Ich bin es. Hierauf fragte jener: Pflegte der Meister nicht [die Lehrvorträge des] R. Jose aus Joqereth zu besuchen? Dieser erwiderte: Jawohl. Jener fragte: Weshalb verließ ihn der Meister und kommt nun hierher? Dieser erwiderte: Ein Mann, der seinen Sohn und seine Tochter nicht schonte, wie sollte er mich schonen?

Welches Bewenden hat es mit seinem Sohne?

Eines Tages hatte er Tagelöhner auf dem Felde, und als es spät wurde, ohne daß er ihnen zu essen brachte, sprachen sie zu seinem Sohne: Wir haben Hunger. Da sie gerade unter einem Feigenbaume saßen, rief er aus: O Feigenbaum, bringe doch deine Früchte hervor, damit die Arbeiter meines Vaters zu essen haben! Da brachte er welche hervor und sie aßen. Hierauf kam der Vater und sprach zu ihnen: Nehmet mir die Verzögerung nicht übel; ich habe mich verspätet, weil ich mich mit einer gottgefälligen Handlung befaßte und bis jetzt aufgehalten wurde. Diese erwiderten: Möge der Allbarmherzige dich sättigen, wie dein Sohn uns gesättigt hat. Als er sie fragte, wieso denn, erzählten sie ihm das ganze Ereignis. Da sprach er zu ihm: Mein Sohn, du hast deinen Schöpfer belästigt, daß der Feigenbaum seine Früchte vor der Zeit hervorbringe, so verscheide auch du vor der Zeit!

Welches Bewenden hat es mit seiner Tochter?

Er hatte eine Tochter von großer Schönheit. Als er einst bemerkte, wie jemand den Zaun durchbrach und [durch die Spalte] guckte, fragte er ihn: Was soll dies? Dieser erwiderte: Meister, wenn es mir nicht beschieden ist, sie zu bekommen, sollte es mir auch nicht beschieden sein, sie zu sehen!? Da sprach er: Meine Tochter, du quälst die Menschen, kehre zurück zu deinem Staube, damit die Menschen durch dich nicht straucheln.

Er hatte auch einen Esel, der während des ganzen Tages vermietet wurde. Abends legte man ihm das Mietgeld auf den Rücken, und er ging heim zu seinem Herrn; wenn es aber zu viel oder zu wenig war, ging er nicht fort. Eines Tages wurden auf seinem Rücken ein paar Sandalen vergessen, und er ging nicht eher fort, als bis man es herunternahm. (Erst dann ging er fort.)

Wenn die Spendensammler Elea͑zar aus Birath sahen, versteckten sie sich, weil er ihnen alles hergab, was er bei sich hatte. Eines Tages ging er auf den Markt, um Brautausstattung für seine Tochter zu kaufen, und als die Spendensammler ihn bemerkten, versteckten sie sich vor ihm; er aber eilte ihnen nach und sprach: Ich beschwöre euch: womit befaßt ihr euch? Diese erwiderten: Mit [der Ausstattung] eines Waisenpaares. Da sprach er zu ihnen: Beim Kult, diese sind bevorzugter als meine Tochter. Hierauf gab er ihnen alles her, was er bei sich hatte. Ein Zuz aber blieb ihm zurück, und für diesen kaufte er Weizen, den er in die Vorratskammer tat. Als seine Frau kam, fragte sie die Tochter: Was brachte dir der Vater? Diese erwiderte: Alles, was er brachte, tat er in die Vorratskammer. Da ging sie die Tür der Vorratskammer öffnen und fand die ganze Kammer voll Weizen, der in die Türpfanne gedrungen war, sodaß man [vor Weizen] die Tür nicht öffnen konnte. Hierauf ging die Tochter ins Lehrhaus imd sprach zu ihm: Komm und sieh, was dein Freund dir beschert hat! Er aber erwiderte ihr: Beim Kult, es soll dir als Geheiligtes gelten; du sollst daran nicht mehr haben, als jeder andere Arme in Jisraél.

R. Jehuda der Fürst verfügte einst ein Fasten; er flehte um Erbarmen, doch kam kein Regen. Da sprach er: Welchen Unterschied gibt es doch zwischen Šemuél aus Rama und Jehuda, dem Sohne Gamliéls! Wehe dem Zeitalter, das so gesunken ist, und wehe dem, in dessen Tagen sich solches ereignet. Er grämte sich darüber, und Regen kam.

Einst verfügten sie beim Fürsten ein Fasten, ohne es R. Joḥanan und Reš Laqiš mitgeteilt zu haben, und erst am folgenden Morgen teilte man es ihnen mit. Da sprach Reš Laqiš zu R. Joḥanan: Wir haben es ja nicht am vorhergehenden Abend110 auf uns genommen! Dieser erwiderte: Wir schließen uns ihnen an.

Einst verfügten sie beim Fürsten ein Fasten, aber es kam kein Regen. Da trug ihnen Ošaja, der jüngste im Kollegium, vor:111 Und wenn dies vor den Augen der Gemeinde versehentlich geschah; dies gleicht der Braut im Hause ihres Vaters: sind ihre Augen schön, so braucht ihr übriger Körper nicht untersucht zu werden, sind aber ihre Augen trübe, so muß ihr ganzer Körper untersucht112 werden. Da kamen die Diener, warfen ihm ein Tuch um den Hals und quälten ihn. Hierauf sprachen die Einwohner der Stadt zu ihnen: Lasset ihn; er hat uns auch gekränkt, dennoch lassen wir ihn zuruh und tun ihm nichts, weil wir sehen, daß all sein Tun um des Himmels willen geschieht; lasset auch ihr von ihm ab.

Einst verfügte Rabbi ein Fasten, aber es kam kein Regen. Da trat Ilpha, und wie manche sagen, Ilphi, vor [die Lade], und als er sprach: »Er läßt den Wind wehen«, da erhob sich ein Wind, »Er läßt den Regen niederfallen«, kam Regen. Jener fragte ihn: Was ist deine Beschäftigung? Dieser erwiderte: Ich wohne in einer armseligen Ortschaft, wo kein Wein für den Weihsegen und den Unterscheidungssegen zu haben ist; ich aber bemühe mich, Wein für den Weihsegen und den Unterscheidungssegen zu besorgen, und entledige die Leute ihrer Pflicht.

Einst kam Rabh in eine Ortschaft und verfügte ein Fasten, aber es kam kein Regen. Da trat der Gemeindevertreter vor [die Lade] und als er sprach: »Er läßt den Wind wehen«, erhob sich ein Wind, «Er läßt den Regen niederfallen«, kam Regen. Jener fragte: Was ist deine Beschäftigung? Dieser erwiderte: Ich bin Kinderlehrer und unterrichte die Armen wie die Reichen; von dem aber, der nicht bezahlen kann, verlange ich nichts. Ferner habe ich einen Behälter mit Fischen, und wenn ein Knabe widerspenstig ist, so schenke ich ihm von diesen, oder schicke ihm welche und üherrede ihn, bis er zum Unterrichte kommt.

Einst verfügte R. Naḥman ein Fasten; er flehte um Erbarmen, aber es kam kein Regen. Da sprach er: Schleudert den Naḥman von der Wand auf die Erde. Er war sehr niedergeschlagen, und darauf kam Regen.

Einst verfügte Rabba ein Fasten; er flehte um Erbarmen, aber es kam kein Regen. Da sprachen sie zu ihm: Wenn R. Jehuda ein Fasten verfügte, kam sofort Regen! Dieser erwiderte: Was kann ich machen: sollte es auf das Gesetzesstudium ankommen, so sind wir ja weiter als jene, denn in den Jahren R. Jehudas beschränkte sich nämlich das ganze Studium auf [die Sektion von den] Schäden113, während wir alle sechs Sektionen

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studieren. Wenn nämlich R. Jehuda [im Traktate] Uqçin114[zum Passus] «Eine Frau, die Kräuter in einen Topf eingelegt hat», wie manche sagen, [zum Passus] «Oliven, die man mit ihren Blättern eingelegt hat, sind rein», herankam, rief er: Die Disputationen von Rabh und Šemuél115 finden wir hier! Wir aber lernen Uqçin in dreizehn Vorlesungen. Und dennoch, sobald R. Jehuda einen Schuh116 abzog, kam Regen, wir aber schreien den ganzen Tag, und niemand achtet auf uns. Und sollte es auf die Werke ankommen, so möge doch derjenige, der etwas [Unrechtes] bemerkt hat, kommen und sagen! Was aber vermögen die Großen des Zeitalters zu tun, wenn das Zeitalter selbst nicht gut angeschrieben ist!?

Einst sah R. Jehuda, wie zwei Leute Mißbrauch mit Brot trieben. Da sprach er: Es scheint, daß Sättigkeit in der Welt herrscht. Da richtete er sein Auge, und Hunger trat ein. Hierauf sprachen die Rabbanan zu R. Kahana, dem Sohne des R. Neḥunja: Der Diener des Meisters, der oft bei ihm ist, veranlasse ihn, durch die Pforte zu gehen, die zum Markte führt. Jener tat dies, und als er auf den Markt kam und eine Menschenansammlung sah, fragte er, was da los sei. Man erwiderte ihm : Die Leute stehen um Datteltrester an, die feilgeboten werden. Da rief er: Es scheint, daß eine Hungersnot in der Welt herrscht. Da sprach er zu seinem Diener: Ziehe mir meine Schuhe ab. Als er ihm einen Schuh abzog, kam Regen, und als er ihm den zweiten abziehen wollte, kam Elijahu und sprach zu ihm: Der Heilige, gepriesen sei er, sagte, wenn du den zweiten abziehst, werde er die Welt zerstören. R. Mari, Sohn der Tochter Šemuéls, erzählte: Ich stand dann am Ufer des Flusses Papa und sah Engel, die wie Schiffer erschienen, Schiffe mit Sand füllen, der in feines Mehl verwandelt wurde. Als die Leute da hingingen und kaufen wollten, sprach ich zu ihnen: Kaufet nicht davon, denn es ist durch ein Wunder entstanden. Am folgenden Tage kamen Schiffe mit Weizen aus Parzina117.

Einst kam Raba nach Hagronja und verfügte da ein Fasten; es kam aber kein Regen. Hierauf ordnete er an, daß alle im Fasten übernachten sollen. Am folgenden Tage sprach er: Ist jemand, der einen Traum hatte, so erzähle er ihn mir. Da sprach R. Elea͑zar aus Hagronja: Mich ließ man im Traume lesen: Schönen Gruß dem guten Meister, vom guten Herrn, der von seiner Güte seinem Volke gütigst angedeihen läßt. Da sprach er: Es scheint, daß die Stunde zum Gebete günstig ist. Darauf flehte er um Erbarmen, und Regen kam.

Einst wurde jemand beim Gerichte Rabas zur Prügelstrafe verurteilt, weil er einer Nichtjüdin beiwohnte. Raba ließ ihn prügeln und er starb, Als die Sache beim Könige Sapor bekannt wurde, und er Raba verfolgen wollte, sprach Iphra Hormez, die Mutter des Königs, zu ihrem Sohne: Unterlasse Händel mit den Juden, denn ihr Herr gewährt ihnen alles, was sie von ihm verlangen. Er fragte sie: Was zum Beispiel?

Sie flehen um Erbarmen, und Regen kommt. Er entgegnete: Dies nur deshalb, weil es gerade die Regenzeit ist; mögen sie doch jetzt, in der Jahreszeitdes Tammuz, um Regen bitten. Darauf ließ sie Raba sagen: Stimme dich andächtig und flehe um Regen. Er flehte, aber es kam kein Regen. Da sprach er: Herr der Welt!118 Gott, mit unseren Ohren haben wir gehört, unsere Väter haben uns erzählt: ein großes Werk hast du in ihren Tagen ausgeführt, in den Tagen der Vorzeit; wir aber sahen es nicht mit unseren Augen. Hierauf kam ein solcher Regen, daß die Kanäle von Sepphoris sich in den Tigris ergossen. Da erschien ihm sein Vater im Traume und sprach zu ihm: Wer wird den Himmel so sehr belästigen!? Wechsle dein Lager. Er tat dies. Am folgenden Tage fand er in seinem Bette Spuren von Messerstichen.

R. Papa verfügte ein Fasten, aber es kam kein Regen. Da er sehr schwach war, löffelte er eine Schüssel Graupen aus und flehte wiederum; aber es kam kein Regen. Da sprach R. Naḥman b.Ušpazati119 zu ihm: Wenn der Meister noch eine zweite Schüssel Graupen auslöffelt, kommt Regen. Da wurde er sehr niedergeschlagen, und Regen kam.

R. Ḥanina b. Dosa befand sich auf dem Wege, und es kam ein Regen. Da sprach er: Herr der Welt, die ganze Welt in Behagen und Ḥanina in Not! Da hörte der Regen auf. Als er nach Hause kam, sprach er: Herr der Welt, die ganze Welt in Not und Ḥanina120 in Behagen! Da kam Regen. R. Joseph sprach: Was nützte nun bei R. Ḥanina b.Dosa das Gebet des Hochpriesters!? Wir haben nämlich gelernt: Im äußeren Räume verrichtete er121 ein kurzes Gebet.

Was betete er? Rabina b.Ada und Raba b. Ada sagten beide im Namen R. Jehudas: »Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß es in diesem Jahre Regen und Hitze gebe«.

Ist denn die Hitze vorteilhaft, sie ist ja im Gegenteil nachteilig!?

Vielmehr, sollte es in diesem Jahre Hitze geben, so möge es auch Regen und Tau geben. »Achte nicht auf das Gebet der Reisenden«122. R. Aḥa, der Sohn Rabas, ergänzte noch im Namen R. Jehudas: »Möge doch kein Herrscher aus dem Hause Jehudas aufhören. Und möge dein Volk Jisraél bei der Ernährung nicht einer auf den anderen angewiesen sein, auch nicht auf ein fremdes Volk.

R. Jehuda sagte im Namen Rabhs: An jedem Tage ertönt eine Hallstimme und spricht: Die ganze Welt wird wegen meines Sohnes Ḥanina ernährt, und mein Sohn Ḥanina begnügt sich mit einem Kab Johannisbrot von Šabbathvorabend zu Šabbathvorabend. An jedem Vorabend des Šabbaths pflegte seine Frau den Ofen zu heizen und etwas

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Rauchendes hineinzuwerfen, weil sie sich schämte123. Sie hatte aber eine böse Nachbarin, und diese sagte einst: Ich weiß, daß sie nichts hat, was soll dies nun!? Da ging sie und klopfte an ihre Tür, und jene schämte sich und flüchtete in eine Kammer. Es geschah aber ein Wunder, und sie sah den Ofen voll Brot und die Mulde voll Teig. Da rief sie : Du, du, hole eine Schaufel, dein Brot brennt an. Jene erwiderte: Dazu ging ich eben. Es wird gelehrt, sie ging auch wirklich eine Schaufel holen, weil sie an Wunder gewöhnt war.

Einst sprach seine Frau zu ihm : Wie lange noch werden wir uns so quälen! Dieser erwiderte: Was sollen wir tun!?

Flehe um Erbarmen, daß man dir etwas gebe. Hierauf flehte er um Erbarmen. Da ragte eine Art Hand hervor und überreichte ihm den Fuß eines goldenen Tisches. Darauf sah sie im Traume: dereinst werden die Frommen an goldenen Tischen mit drei Füßen essen, du aber an einem Tische mit zwei Füßen. Da sprach sie zu ihm: Ist es dir denn recht, daß alle Welt an einem ganzen Tische esse, wir aber an einem defekten!? Dieser erwiderte: Was sollen wir nun tun!?

Flehe um Erbarmen, daß man ihn dir abnehme. Darauf flehte er um Erbarmen, und man nahm ihn ihm ab. Es wird gelehrt: Das zweite Wunder ist größer als das erste, denn es ist überliefert, daß man wohl gibt, aber nicht zurücknimmt.

Einst sah er an einem Freitag, daß seine Tochter traurig war und fragte sie, weshalb sie traurig sei. Diese erwiderte: Mir ist die Ölkanne mit der Essigkanne vertauscht worden, und ich hahe aus dieser die Šabbathleuchte gefüllt. Dieser erwiderte: Meine Tochter, was geht dich dies an; wer dem Öle zu brennen befohlen hat, kann auch dem Essig zu brennen befehlen. Es wird gelehrt: Die Leuchte brannte dann den ganzen Tag, und man verwandte sie noch beim Unterscheidungssegen.

R. Ḥanina b.Dosa hatte Ziegen, und als man ihm einst berichtete, daß sie Schaden anrichten, sprach er: Wenn sie wirklich Schaden anrichten, so mögen Bären sie fressen, wenn aber nicht, so möge jede abends einen Bären auf den Hörnern heimbringen. Abends brachte jede einen Bären auf den Hörnern heim.

Einst baute eine Nachbarin von ihm ein Haus, und die Balken langten nicht. Da kam sie zu R. Ḥanina und sprach zu ihm: Ich baue ein Haus, und die Balken langen nicht. Er fragte sie: Wie heißt da? Diese erwiderte: Ajbu124. Da sprach er: Ajbu, deine Balken sollen langen. Es wird gelehrt: Die Balken ragten dann eine Elle auf jeder Seite hervor. Manche sagen: Sie setzten sich [aus Stücken] zusammen. Es wird gelehrt: Pelemo erzählte: Ich habe dieses Haus gesehen; die Balken desselben ragten an jeder Seite eine Elle hervor, und man sagte mir, dieses sei das Haus, das R. Ḥanina b.Dosa durch sein Gebet gebälkt hat.

Woher hatte R. Ḥanina b. Dosa Ziegen, wo er doch so arm war!? Ferner sagten ja die Weisen, man dürfe im Jisraéllande125 kein Kleinvieh halten!? R. Pinḥas erwiderte: Einst war jemand an seiner Tür vorübergegangen und hatte da Hühner zurückgelassen; die Frau des R. Ḥanina b.Dosa fand sie, er aber verbot ihr, von den Eiern zu genießen. Als Eier und Hühner sich vermehrten und sie ihm lästig wurden, verkaufte er sie, und für den Erlös kaufte er Ziegen. Eines Tages ging der Mann vorüber, der die Hühner verloren hatte, und sagte zu seinem Genossen: Hier ließ ich die Hühner zurück. Als R. Ḥanina b. Dosa dies hörte, fragte er ihn: Hast du an diesen ein Zeichen? Dieser erwiderte: Jawohl. Darauf sagte er ihm das Zeichen und erhielt die Ziegen. Das sind die Ziegen, die auf ihren Hörnern die Bären heimbrachten.

R. Elea͑zar b. Pedath lebte in großer Not. Einst ließ er sich zur Ader und hatte nichts, womit sich zu stärken; da nahm er ein Stück Knoblauch und tat es in den Mund, worauf ihm übel wurde und er einschlief. Die Rabbanan besuchten ihn und sahen ihn weinen und lachen, und ein Feuerstrahl kam aus seiner Stirn. Als er erwachte, fragten sie ihn: Weshalb weintest und lachtest du? Er erwiderte: Der Heilige, gepriesen sei er, saß bei mir und ich fragte ihn, wie lange noch ich mich auf dieser Welt quälen werde, und er erwiderte mir: Elea͑zar, mein Sohn, ist es dir recht, daß ich die ganze Weltschöpfung von neuem heginne, und du dann vielleicht in einer glücklicheren Stunde126 geboren wirst? Da sprach ich vor ihm: All dies, und vielleicht. Darauf fragte ich, ob [die Zeit,] die ich gelebt habe, oder die, die ich noch leben werde, die größere sei, und er erwiderte mir, die ich gelebt habe. Da sprach ich: Wenn dem so ist, so wünsche ich es nicht. Alsdann sprach er zu mir: Als Belohnung dafür, daß du es abgelehnt hast, werde ich dir in der zukünftigen Welt dreizehn Teiche Balsamöl geben, klar wie der Euphrat und der Tigris, in denen du dich der Wonne hingeben wirst. Ich sprach dann vor ihm: Nur das und nichts mehr!? Er erwiderte mir: Was sollte ich denn deinen Genossen geben!? Ich aber entgegnete: Ich möchte den Anteil derer haben, die nichts erhalten127. Da gab er mir einen Stüber auf die Stirn, indem er sprach: Elea͑zar, mein Sohn, ich beschieße dich mit Pfeilen.

R. Ḥama b.Ḥanina verfügte ein Fasten, aber es kam kein Regen. Sie sprachen zu ihm: Als R.Jehošua͑ b.Levi ein Fasten verfügte, kam Regen. Er entgegnete: Ich bin ich und er ist der Sohn Levis. Hierauf sprachen sie zu ihm: Wir wollen uns in Andacht zusammentun; vielleicht kommt Regen, wenn die Gemeinde ihr Herz zerbricht. Sie flehten, es kam aber kein Regen. Hierauf fragte er sie: Wollt ihr alle, daß Regen komme? Sie erwiderten: Jawohl. Da sprach er: Himmel, Himmel, bedecke dein Gesicht! Er bedeckte sich aber nicht. Darauf sprach er: Wie frech ist doch der Himmel! Da bedeckte er sich, und Regen kam.

Levi verfügte ein Fasten, aber es kam kein Regen. Da sprach er: Herr der Welt, du bist hinaufgestiegen und hast dich in der Höhe niedergelassen, du erbarmst dich nicht deiner Kinder. Hierauf kam Regen, er aber wurde lahm. R. Elea͑zar sagte: Nie stoße ein Mensch Worte gegen oben aus, denn ein großer Mann, das ist Levi, stieß Worte gegen oben aus, und er wurde lahm.

Aber ist ihm dies denn deshalb geschehen, Levi wurde ja lahm, als er vor Rabbi das Bücken128 zeigte!?

Das eine und das andere verursachten dies.

R. Ḥija b.Luliani129 hörte, wie die Wolken zu einander sprachen: Kommt, wir wollen Wasser nach A͑mon und Moáb bringen. Da sprach er: Herr der Welt, als du deinem Volke Jisraél die Tora gegeben hast, hattest du dich vorher an alle Völker dor AVeit gewandt, und sie nahmen sie nicht an, jetzt aber willst du ihnen Regen geben!? Entladet euch hierselbst! Und sie entluden sich auf ihrem Platze.

R. Ḥija b. Luliani trug vor: Es heißt:130 der Fromme sproßt wie die Palme, er wächst wie die Zeder auf dem Lebanon. Wozu Zeder, wenn es schon Palme heißt, und wozu Palme, wenn es schon Zeder heißt? Hieße es nur Palme und nicht Zeder, so könnte man sagen,

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wie die Palme ihren Stamm nicht wechselt, ebenso wechsle

behüte und bewahre

auch der Fromme seinen Stamm nicht; daher heißt es auch Zeder. Und hieße es nur Zeder und nicht Palme, so könnte man sagen, wie die Zeder keine Früchte hervorbringt, ebenso bringe

behüte und bewahre

auch der Fromme keine Früchte hervor; daher heißt es Palme und heißt es Zeder.

Aber wechselt denn die Zeder ihren Stamm, es wird ja gelehrt: Wenn jemand von seinem Nächsten einen Baum zum Fällen gekauft hat, so lasse er eine Handbreite über dem Erdboden zurück131 und fälle ihn; von einem Sykomorenstamme132 lasse man zwei Handbreiten und von einer jungfräulichen Sykomore133 lasse man drei Handbreiten; Röhricht und Weinstöcke vom Knoten ab; Dattelpalmen und Zedern darf er ausgraben und entwurzeln, weil diese ihren Stamm nicht wechseln134!?

Hier handelt es sich um andere Arten von Zedern. Dies nach Rabba b. R. Hona, denn Rabba b.R. Hona sagte: Es gibt zehn Arten von Zedern, denn es heißt: 135 ich will die Wüste besetzen mit Zedern, Akazien, Myrten &c.

Die Rabbanan lehrten: Einst verfügte R. Elie͑zer dreizehn Gemeindefasten, aber es kam kein Regen. Zuletzt begann die Gemeinde [das Bethaus] zu verlassen, da sprach er: Habt ihr euch schon Gräber besorgt!? Darauf brach die ganze Gemeinde in Weinen aus, und Regen fiel nieder.

Ferner ereignete es sich einst, daß R. Elie͑zer vor die Lade trat und die vierundzwanzig Segenssprüche136 sprach; er wurde aber nicht erhört. Alsdann trat R. A͑qiba vor [die Lade] und sprach: Unser Vater und König, wir haben keinen König außer dir! Unser Vater, unser König, deinetwegen erbarme dich unser! Da fiel Regen nieder. Als die Rabbanan dieserhalb über jenen Nachrede führten, ertönte eine Hallstimme und sprach: Nicht etwa, daß dieser bedeutender wäre als jener, sondern, weil dieser nachsichtig ist, jener aber nicht.

Die Rabbanan lehrten: Wie viel muß es geregnet haben, daß die Gemeinde das Fasten einstelle? Soweit die Pflugschar eindringt137

so R. Meír. Die Weisen sagen, eine Handbreite in einen trockenen [Boden], zwei in einen gewöhnlichen, drei in einen bearbeiteten. Es wird gelehrt: R. Šimo͑n b. Elea͑zar sagte: Du hast keine von oben aus [befeuchtete] Handbreite, der nicht drei vom Untergrunde aus [befeuchtete] Handbreiten entgegenkämen.

Es wird ja aber gelehrt: zwei Handbreiten!?

Das ist kein Widerspruch; eines gilt von einem bearbeiteten [Boden] und eines von einem nicht bearbeiteten.

R. Elea͑zar sagte: Wenn man am Hüttenfeste138 das Wasser gießt, ruft eine Flut der anderen zu: Laß dein Wasser sprudeln, ich höre das Geräusch zweier139 Freunde. So heißt es: 140 eine Flut ruft der anderen beim Rauschen deiner Wasserfälle zu &c. Rabba erzählte: Ich sah den Ridja141, der einem Drittlingskalbe gleicht, und dessen Lippen stehen vorn auseinander ab. Er steht zwischen den unteren und dem oberen Gewässer; zum oberen Gewässer spricht er: ergieße dein Wasser, und zum unteren Wasser spricht er: laß dein Wasser hervorquellen. So heißt es:142 die Blumen zeigten sich im Lande &c. 143.

WENN WÄHREND DES FASTENS VOR SONNENAUFGANG REGEN FÄLLT &C. Die Rabbanan lehrten: Wenn während des Fastens vor Sonnenaufgang Regen fällt, so beende man [das Fasten] nicht, wenn nach Sonnenaufgang, so beende man es

so R. Meír. R. Jehuda sagt, wenn vor Mittag, so beende man es nicht, wenn nach Mittag, so beende man es. R. Jose sagt, wenn vor der neunten Stunde, so beende man es nicht, wenn nach der neunten Stunde, so beende man es. So finden wir es auch bei Aḥab, dem Könige von Jisraél, daß er erst von der neunten Stunde ab fastete, denn es heißt:144 hast du gemerkt, daß sich Aḥáb gedemütigt hat145 &c.

Einst verfügte R. Jehuda der Fürst ein Fasten, und nach Sonnenaufgang kam Regen. Er glaubte, [das Fasten] beenden zu lassen, da sprach R. Ami zu ihm: Wir haben gelernt [zu unterscheiden], ob vor Mittag oder nach Mittag.

Einst verfügte Šemuél der Kleine ein Fasten, und vor Sonnenaufgang kam Regen. Als nun das Volk dies zum Lobe der Gemeinde deuten wollte, sprach er: Ich will euch ein Gleichnis sagen, womit dies zu vergleichen ist: als wenn ein Diener seinen Herrn um seinen Lohn bittet, und dieser zu ihnen spricht: Gebt ihm, nur daß ich seine Stimme nicht höre. Ein anderes Mal verfügte Šemuél der Kleine ein Fasten, und erst nach Sonnenuntergang kam Regen. Als nun das Volk dies zum Lobe der Gemeinde deuten wollte, sprach Šemuél zu ihnen: Dies gereicht nicht zum Lobe der Gemeinde; ich will euch ein Gleichnis sagen, womit dies zu vergleichen ist: als wenn ein Diener seinen Herrn um Lohn bittet, und dieser zu ihnen spricht: Wartet damit, bis er sich abhärmt und grämt, dann erst gebt ihm.

In welchem Falle kann es nach Šemuél dem Kleinen zum Lobe der Gemeinde gedeutet werden?

Wenn er sagt: »Er läßt den Wind wehen«, und ein Wind sich erhebt, und wenn er sagt: »Er läßt den Regen fallen«, und Regen kommt.

EINST VERFÜGTEN SIE IN LUD EIN FASTEN &C. Sollten sie doch das Loblied vorher gelesen haben!? Abajje und Raba erklärten beide: Weil man

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das Loblied nur bei befriedigtem Gemüte und gefülltem Bauche lese.

Aber R. Papa kam ja einst ins Bethaus von Abi Gober146, nachdem er ein Fasten verfügt hatte und Regen vormittags gefallen war, und ließ das Loblied lesen, und erst nachher aßen und tranken sie!?

Anders die Einwohner von Maḥoza, weil bei ihnen Trunkenheit häufig ist.


  1. Cf. supra Blatt 10a.↩︎

  2. Amos 4,7.↩︎

  3. Plündernde od. auch reguläre Truppen.↩︎

  4. So besser nach Handschriften u. der Parallelstelle supra Blatt 14a; nach unserem Texte: Nichtjuden.↩︎

  5. Bei Josephus, der Antt. 14,2,1 diese Erzählung berichtet, Onias.↩︎

  6. Wahrscheinlich richtiger heißt Bm. Blatt 28b dieser Stein אבן הטוען; an dieser Stelle wurden alle Funde abgeliefert, wo sie von den Verlierern reklamiert wurden. Dieser Name ist demnach vom talm.-hebr. טען fordern, Klage erheben, mahnen abzuleiten; an das Umherirren der Verlierer ist nicht zu denken, da טעה gar nicht diesen Begriff hat.↩︎

  7. Wegen seiner Zudringlichkeit beim Gebete.↩︎

  8. Mischlej 23,25.↩︎

  9. Den 136. Psalm.↩︎

  10. Wenn das Getreide, nach anderer Erklärung, das Wasser, auf Wasserwegen von einem Orte nach einem anderen, bezw. von einer Provinz nach einer anderen geholt werden muß.↩︎

  11. Wenn das Getreide, nach anderer Erklärung, das Wasser, auf Wasserwegen von einem Orte nach einem anderen, bezw. von einer Provinz nach einer anderen geholt werden muß.↩︎

  12. פרוס nach dem Talmud von פרס durchbrechen, teilen, Monatshälfte, 15 Tage vor dem Feste; nach anderer Erklärung πϱός, vor, kurz vor.↩︎

  13. Dh. es regnet nicht in richtiger Verteilung.↩︎

  14. Einer der reichsten Leute in Jerušalem: cf. Git. Blatt 56a.↩︎

  15. מעלה ist entweder die Benennung des Gefäßes, mit dem das Wasser geschöpft wird (Hiph. von עלה das Heraufbringende, das Schöpfende), oder mit Grad, Stufe zu übeisetzen; die kursierenden Texte haben מעינות Quellen.↩︎

  16. נקד glänzen, strahlen.↩︎

  17. Jehoschua 10,13.↩︎

  18. Von Moše bezw. von Jehošua.↩︎

  19. Dewarim 2,25.↩︎

  20. Von Moše bezw. von Jehošua.↩︎

  21. Jehoschua 3,7.↩︎

  22. Von Moše bezw. von Jehošua.↩︎

  23. Von Moše bezw. von Jehošua.↩︎

  24. Ib. 10,12.↩︎

  25. Dewarim 2,25.↩︎

  26. Beide Fälle des angezog. Schriftverses.↩︎

  27. Echa 1,17.↩︎

  28. Ib. V. 1.↩︎

  29. Mal. 2,9.↩︎

  30. So nach Raschi; etymolog, dunkel.↩︎

    1. Melachim 14,15.
    ↩︎
  31. Mischlej 27,6.↩︎

  32. Bamidbar 24,6.↩︎

  33. Obgleich sie nicht baufällig sind.↩︎

  34. RH. war ja Weinhändler; cf. Br. Blatt 5b.↩︎

  35. Bereschit 32,11.↩︎

  36. Nach der talmudischen Auslegung: durch all die Wohltaten u. durch all die Treue, die seine Verdienste verringert haben.↩︎

  37. Bei einem wirklichen Ausverkaufe würden sie nichts erhalten haben.↩︎

  38. Die Gärtner könnten den Markt ungenügend beliefern.↩︎

  39. Name eines bösen Geistes, od. einer von einem solchen herrührenden Krankheit; cf. S. 222 Anm. 153.↩︎

  40. Sc. u. wasche die Hände.↩︎

  41. Wörtl. Kraftleute, Heeresleute, soviel wie Fresser.↩︎

  42. Dewarim 15,4.↩︎

  43. Ib. V. 11.↩︎

  44. Als Oberhaupt des Lehrhauses.↩︎

  45. Redakteure der tannaitischen Lehren nach Abschluß der Mišna [Barajtha].↩︎

  46. Der Sela͑ hat zwei Šeqel.↩︎

  47. Er wollte seine Söhne versorgen, nur glaubte er, ein Šeqel werde reichen.↩︎

  48. Es ist klar, daß er ihren Unterhalt zugunsten der Nacherben beschränken wollte.↩︎

  49. Cf. Bd. I S. 95 Anm. 126.↩︎

  50. Nach der folgenden Erklärung ist Gamzu nicht Ortsname, sondern Beiname.↩︎

  51. Jeschajahu 41,2.↩︎

  52. Diese Stelle spricht von einem stößigen Ochsen, der 3mal gestoßen hat (Schemot 21,28 ff.); nach der einen Ansicht gilt er nur dann als stößig, wenn es an 3 Tagen erfolgt ist, nach RM., auch wenn an einem Tage; cf. Bq. Blatt 23b.↩︎

  53. Der auf einem weniger vornehmen Platze saß.↩︎

  54. Schemot 34,3.↩︎

  55. Ib. 19,13.↩︎

  56. Bamidbar 5,2.↩︎

  57. Nach Handschriften zu ergänzen: an jedem Vorabend des Šabbaths.↩︎

  58. Cf. Bd. I S. 582 Anm. 4.↩︎

  59. Ḥozäa lag außerhalb des Jisraéllandes, sodaß das Verhältnis von Dienerin und Dienerin vorlag.↩︎

  60. Nach Raschi trugen die Juden keine schwarzen Schuhe; vgl. jed. Jt. Blatt 15a.↩︎

  61. Wenn es den Hunger mit einem stillt, so tötet es den anderen nur aus Gereiztheit.↩︎

  62. Aus einem fernen Gebüsche traut es sich nur dann herauszukommen, wenn es aufgereizt ist.↩︎

  63. In seinem Aufenthaltsorte nur dann, wenn es einen Menschen frißt.↩︎

  64. Nicht einmal aus einem Wohnhause.↩︎

  65. Die nur durch das Land ziehen.↩︎

  66. Der nur durch das Gebiet Jehuda ziehen wollte.↩︎

    1. Diwrej hajamim 35,21.
    ↩︎
  67. Ib. V. 23.↩︎

  68. החליתת von חלל durchlöchern, durchbohren.↩︎

  69. Wajikra 26,6.↩︎

  70. Wajikra 26,6.↩︎

  71. Echa 1,18.↩︎

  72. Ib. 4,20.↩︎

  73. Die Brote werden nur an die Wände des erhitzten Ofens geklebt.↩︎

  74. Nur Brot und nicht Getreide bleibt am Loche kleben.↩︎

  75. Dh. ob im Durchmesser od. im Umfange des Ofenloches.↩︎

  76. Nicht als Leichenteile verunreinigend, da es verwest ist.↩︎

  77. Wenn er durch die Schwächung seines Körpers seinen Beruf nicht ausüben kann.↩︎

  78. Bereschit 2,7.↩︎

  79. Mal. 3,10.↩︎

  80. Mal. 3,10.↩︎

  81. Cf. supra Blatt 9a Anmm. 222 u. 223.↩︎

  82. Cf. supra Blatt 9a Anmm. 222 u. 223.↩︎

  83. Dh. in Babylonien, das sich in einem Tale befindet, da dort der übermäßige Regen sehr schädlich ist.↩︎

  84. Name eines hohen Felsens, ungef. Hohe (dunkle) Spitze.↩︎

  85. Wenn man sich bückt.↩︎

  86. Wajikra 26,4.↩︎

  87. In diesen Nächten sollen Dämonen umherschwirren, weshalb jeder zuhause blieb; cf. Pes. Blatt 112b.↩︎

  88. Jirmejahu 5,25.↩︎

  89. Chabakuk 2,1.↩︎

  90. Dh. bei einem solchen Regen ist man vor Hungersnot nicht geschützt↩︎

  91. Mischlej 23,25.↩︎

  92. Dh. das Synedrium, das da seine Sitzungen hielt.↩︎

  93. Ijow 22,28ff.↩︎

  94. Tehillim 126,1.↩︎

  95. Dauer der babylonischen Gefangenschaft.↩︎

  96. Es könnte durch das Holz beschädigt werden.↩︎

  97. Wenn sie durch die Disteln beschädigt werden.↩︎

  98. Dh. eure Sittlichkeit.↩︎

  99. Sie würden es nur als Höflichkeit aufgefaßt u. dankend abgelehnt haben.↩︎

  100. Bei einer solchen Gelegenheit, aus Bescheidenheit; nach Raschi sind die Worte »in den Abort« zu streichen.↩︎

  101. Dh. um einen hohen Preis: auch seine Angehörigen sollten nicht wissen, daß er um Regen bitten will u. mit einem Preissinken zu rechnen sei.↩︎

  102. Tehillim 130,1.↩︎

  103. Statt נשיאה ist נשא od. נשי zu lesen, wie aus dem Zusammenhange zu ersehen.↩︎

  104. Für ihre Unterhaltung zu sorgen.↩︎

  105. Die Hithpaelform תתיפה kann auch heißen: so möge sie sich schmücken; hier wird jed. ein Wunder erzählt.↩︎

  106. Wegen des Tötens am Šabbath, obgleich er ihn zurück ins Wasser wirft.↩︎

  107. Beim Vortrage einer Lehre ist stets der Autor zu nennen.↩︎

  108. Cf. supra Blatt 12a↩︎

  109. Bamidbar 15,24.↩︎

  110. Dh. die Leute im Fürstenhause taugen nichts.↩︎

  111. Vierte der 6 Sektionen der Mišna; cf. Bd. I S. 86. Anm. 63.↩︎

  112. Cf. Bd. I S. 86 Anm. 64.↩︎

  113. Cf. Bd. I S. 86 Anm. 65.↩︎

  114. Als Vorbereitung zum Fasten.↩︎

  115. Nach einer anderen Lesart: Schiffe mit Reis.↩︎

  116. Tehillim 44,2.↩︎

  117. Dieser Name kommt sonst nicht vor u. auch an dieser Stelle variiert er in den Handschriften. Nach anderen Name der Mutter RP.s u. als Anrede zu konstruieren.↩︎

  118. Der kein Land besaß.↩︎

  119. Der Hochpriester am Versöhnungstage.↩︎

  120. Die, wie im obigen Falle, um das Ausbleiben des Regens bitten.↩︎

  121. Im Rufe zu stehen, sie habe nichts zu backen.↩︎

  122. So in den meisten Texten; unsere Ausgaben haben: Ekhood. Ajkho.↩︎

  123. Wegen der Beschädigung der fremden Grundstücke; cf. Bq. Blatt 79b.↩︎

  124. Wörth Stunde der Ernährung.↩︎

  125. Vieil.: verlange ich etwa von einem, der nichts hat!?↩︎

  126. Des Hochpriesters im Tempel; cf. Suk. Blatt 53a.↩︎

  127. Cf. supra Blatt 18b. Anm. 58.↩︎

  128. Tehillim 92,13.↩︎

  129. Damit er neue Triebe hervorbringe.↩︎

  130. Der bereits einmal gefällt worden war u. wiederum gewachsen ist.↩︎

  131. Die noch nicht gefällt worden ist.↩︎

  132. Wenn sie einmal gefällt worden sind.↩︎

  133. Jeschajahu 41,19.↩︎

  134. Cf. supra Blatt 15a.↩︎

  135. Wenn der Regen so tief reicht.↩︎

  136. Cf. Suk. Blatt 48a.↩︎

  137. Des Wassers u. des Weines, die dann auf den Altar gegossen werden.↩︎

  138. Tehillim 42,8.↩︎

  139. Engel des Regens.↩︎

  140. Schir haSchirim 2,12.↩︎

  141. Die Fortsetzung des Verses: die Stimme des תור wurde gehört, das mit »Ochs« übersetzt wird u. auf den einem Kalbe ähnlichen Engel des Regens deutet.↩︎

    1. Melachim 21,29.
    ↩︎
  142. Für den König beginnt die Pflicht des Fastens erst mit der 9. Tagesstunde, in der er die 1. Mahlzeit einnimmt; cf. Pes. Blatt 107b.↩︎

  143. Name eines Ortes in der Nähe von Maḥoza, u. nicht Personenname, als welchen manche es erklären.↩︎