Bereschit Rabbah zu Bereschit 6,3-6,4

Vers 3

וַיֹּאמֶר יְהוָה לֹא־יָדוֹן רוּחִי בָאָדָם לְעֹלָם בְּשַׁגַּם הוּא בָשָׂר וְהָיוּ יָמָיו מֵאָה וְעֶשְׂרִים שָׁנָה׃

Revidierte Übersetzung von Zunz
Und HaSchem sprach: Nicht soll mein Geist walten in dem Menschen für immer – in ihrem Wahn wird er Fleisch – und so seien seine Tage hundertzwanzig Jahre.

Übersetzung von Samson Raphael Hirsch
Da sprach Gott: Mein Geist in dem Menschen wird nicht immer Richter bleiben, da dieser ja auch Fleisch ist; so sollen denn seine Tage 120 Jahre sein.

Onkelos

וַאֲמַר יְיָ לָא יִתְקַיַם דָרָא בִישָׁא הָדֵין קֳדָמַי לְעַלָם בְּדִיל דְאִנוּן בִּשְׂרָא וְעוֹבָדֵיהוֹן בִּישַׁיָא אַרְכָא יְהִיבַת לְהוֹן מְאָה וְעַשְׂרִין שְׁנִין אִם יְתוּבוּן

Anmerkung zu Problemen der Übersetzung

Dieser Vers ist eine der Stellen in der Torah, die den Übersetzern große Schwierigkeiten bereiten, was die Ursache der unterschiedlichen Übersetzungen und stark voneinander abweichenden Erörterungen ist.
Das Wort »דון«, hier in der Binyan-Qal-Imperfect-Form »ידון« eingesetzt, kommt im Tanach nur hier vor.
Wilhelm Gesenius übersetzt es in seinem Wörterbuch mit »herrschen, walten« in Anlehnung an das ägyptisch-arabische Wort »dun« = »immerwährend etwas tun«.
Dem entspricht Martin Luthers Übersetzung »Mein Geist soll nicht immerdar im Menschen walten«, welche Version auch bei Leopold Zunz sowie bei J. Wohlgemuth und J. Bleichrode zu finden ist.
RASCHI leitet das Wort dagegen von dem Verb »דין« über die Niph’al-Form »נָדוֺן« = »hadern, sich zanken« ab und übersetzt »Mein Geist zürne und streite nicht in mir wegen des Menschen lange Zeit«, bietet sofort aber noch eine andere Übersetzung an: »Siehe, Mein Geist erwägt in Meinem Innern, ob zu vernichten oder zu schonen, – diese Erwägung (abgeleitet von “מָדוֺן“ = „innerer Streit“) sei in Meinem Geiste nicht in Ewigkeit, d.h. lange Zeit.«
Viele Rabbinen im Altertum leiteten das Wort »ידון« dagegen vom Verb »דין« = »richten« ab und übersetzten dementsprechend »Mein Geist wird nicht mehr richten.« (Übersetzung des Midrasch Bereschith Rabbah durch August Wünsche).
In seinem Kommentar zum Buch Genesis erwähnt Benno Jacob, dass die Tosefta das Wort »ידון« dagegen mit »נָדָן« = »Scheide« in Verbindung gebracht habe, und die Stelle danach zu übersetzen sei mit »Ich bringe Meinen Geist nicht in ihre Scheide (= Körper) zurück.«
Ein weiterer Übersetzungsvorschlag, den Benno Jacob und auch Wilhelm Gesenius erwähnen, ist eine Ableitung vom assyrischen Wort »danânu« = »mächtig/stark sein«.
Hiernach wäre zu übersetzen: »Mein Geist soll nimmermehr seine Stärke im Menschen entfalten.«
[von Dr. Michael Rosenkranz]

Raschi

Es hadere mein Geist nicht wegen des Menschen, mein Geist zürne und streite nicht in mir wegen des Menschen;
לְעֹלָם immer/in Ewigkeit, lange Zeit. Siehe, mein Geist erwägt in meinem Inneren, ob zu vernichten oder zu verschonen, diese Erwägung sei nicht in Ewigkeit, das heißt lange Zeit, in meinem Geist.
Da er außerdem nur Fleisch ist – בשגם הוא בשר – wie בְּשָׁגַּם das heißt, weil auch noch das an ihm ist, dass er nur Fleisch ist und sich dennoch nicht vor mir demütigt; wie erst, wenn er aus Feuer oder sonst einem starken Stoffe wäre.
Ähnlich (שַׁ für שָׁ) (Richt. 5, 7), bis ich, Debora, erstand עד שַׁקמתי דבורה, wo es das gleiche ist wie שָׁקמתי. Siehe auch Richter 6,7 שַׁאתה מדבר עמי dass du mit mir sprichst, wo es ähnlich ist zu שָׁאתה. So auch hier.
Seine Tage sollen … betragen noch hundertzwanzig Jahre werde ich ihnen Langmut gewähren, und wenn sie nicht zurückkehren, werde ich die Sintflut über sie bringen. Wenn du aber fragen solltest, von der Geburt Jefets bis zur Sintflut sind aber doch nur hundert Jahre? So wisse, die zeitliche Reihenfolge allein ist nicht für die Ordnung der Torahabschnitte maßgebend (Pessach, 6b); das Verhängnis war schon zwanzig Jahre, bevor Noach Geschlechter zeugte, bestimmt; so finden wir auch im Seder Olam (28). Es gibt viele agadische Midraschim zu לא ידון, aber dies ist der leichtverständliche, einfache Sinn.

Chizkuni

לא ידון רוחי באדם. פרש״‎י לא יתרעם ויריב רוחי עלי בשביל האדם. דוגמא מצינו באיוב שאמר עליו הקב״‎ה אל השטן אין כמוהו בארץ איש תם וגו‘. ד״‎א לשון נדן ותיק כלומר לא יהא רוחי נתון בתיקו זה גוף האדם.

»Mein Geist wird im Menschen nicht vorherrschend sein«, meint Raschi.
Dieser Satz meint, dass Gott fühlte, dass er nicht länger widerstreitende Gefühle über die Zukunft der Menschheit unter diesen Umständen aufrecht erhalten werde. Wir finden eine ähnliche Konstruktion in Hiob: 2,3. Dort hat Gott dem Satan gesagt, dass es nirgendwo auf der Erde einen gerechteren Menschen als den Hiob/Ijow gibt.
Eine alternative Lesart dieses Satzes: Der philologische Hintergrund von נדן ותיק, ist »ein Schwert in die Scheide zurückstecken«, zitiert von Ibn Ezra, dessen Quelle er uns jedoch nicht enthüllt hat. Die »Scheide« wäre der Körper des Menschen. Mit anderen Worten, der Mensch würde sich darauf beschränken, ein Körper ohne göttlichen Geist zu sein.

Midrasch

וַיֹּאמֶר ה‘ לֹא יָדוֹן רוּחִי בָּאָדָם (בראשית ו, ג),
אָמַר רַבִּי יִשְׁמָעֵאל בְּרַבִּי יוֹסֵי אֵינִי נוֹתֵן רוּחִי בָּהֶם בְּשָׁעָה שֶׁאֲנִי נוֹתֵן מַתַּן שְׂכָרָן שֶׁל צַדִּיקִים לֶעָתִיד לָבוֹא, שֶׁנֶּאֱמַר (יחזקאל לו, כז): וְאֶת רוּחִי אֶתֵּן בְּקִרְבְּכֶם.
רַבִּי יַנַּאי וְרַבִּי שִׁמְעוֹן בֶּן לָקִישׁ, תַּרְוֵיהוֹן אָמְרִין אֵין גֵּיהִנֹּם לֶעָתִיד לָבוֹא אֶלָּא יוֹם הוּא שֶׁמְלַהֵט אֶת הָרְשָׁעִים, מַה טַּעַם (מלאכי ג, יט):
כִּי הִנֵּה הַיּוֹם בָּא בֹּעֵר כַּתַּנּוּר וְהָיוּ כָל זֵדִים וְכָל עֹשֵׂה רִשְׁעָה קַשׁ וְלִהַט אֹתָם הַיּוֹם הַבָּא.

HaSchem sprach:
»Mein Geist soll nicht mehr den Menschen richten«
wie R. Ismael im Namen des R. Jose erklärte bedeutet das:
ich gebe meinen Geist in sie, wenn ich einst den Frommen ihren Lohn gebe (s. Ezech. 36, 27).
Nach R. Janai und R. Simeon ben Lakisch wird es einst gar keine Hölle geben, sondern der Tag selbst wird die Frevler versengen (s. Male. 3, 19).

וְרַבָּנָן אָמְרֵי יֵשׁ גֵּיהִנֹּם, שֶׁנֶּאֱמַר (ישעיה לא, ט): נְאֻם ה‘ אֲשֶׁר אוּר לוֹ בְּצִיּוֹן וְתַנּוּר לוֹ בִּיְרוּשָׁלָיִם.
רַבִּי יְהוּדָה בַּר רַבִּי אִלְעָי אָמַר לֹא יוֹם וְלֹא גֵּיהִנֹּם אֶלָּא אֵשׁ הִיא שֶׁתִּהְיֶה יוֹצֵאת מִגּוּפוֹ שֶׁל רָשָׁע וּמְלַהַטְתּוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר (ישעיה לג, יא): תַּהֲרוּ חֲשַׁשׁ תֵּלְדוּ קַשׁ רוּחֲכֶם אֵשׁ תֹּאכַלְכֶם. אָמַר רַבִּי יְהוּדָה בְּרַבִּי אִלְעָי מַהוּ לֹא יָדוֹן רוּחִי עוֹד אֵין הָרוּחוֹת הַלָּלוּ נִדּוֹנוֹת לְפָנַי לְעוֹלָם. רַבִּי הוּנָא בְּשֵׁם רַב אֲחָא אָמַר בְּשָׁעָה שֶׁאֲנִי מַחֲזִיר הָרוּחַ לִנְדָנָה אֵינִי מַחֲזִיר רוּחָן לְנִדְנֵיהֶן.

Nach den Rabbinen gibt es eine Hölle und sie berufen sich dabei auf Jes. 31, 9.

Nach R. Jehuda im Namen des R. Jlai gibt es weder einen solchen Tag, noch gibt es eine Hölle, sondern ein Feuer wird aus dem Körper des Frevlers hervorgehen und ihn versengen (s. Jes. 33,)
nach R. Jehuda bar llai fragte:
Was heisst das: »Mein Geist wird nicht mehr richten?«
Die Geister werden nicht vor der Welt gerichtet werden.
R. Huna erklärte im Namen des R. Acha die Worte dahin:
In der Stunde, wo ich den Geist wieder in die Scheide (d. i. in den Körper) thue, da gebe ich ihren Geist nicht wieder in ihre Scheiden.

אָמַר רַבִּי חִיָּא בַּר אַבָּא אֵינִי מְמַלֵּא רוּחִי בָּהֶן בְּשָׁעָה שֶׁאֲנִי מְמַלֵּא רוּחִי בָּאָדָם, לְפִי שֶׁבָּעוֹלָם הַזֶּה הָרוּחַ הִיא נִבְזֶקֶת בְּאֶחָד מֵאֵבָרָיו, אֲבָל לֶעָתִיד לָבוֹא הִיא נִבְזֶקֶת בְּכָל הַגּוּף, הֲדָא הוּא דִכְתִיב (יחזקאל לו, כז): וְאֶת רוּחִי אֶתֵּן בְּקִרְבְּכֶם. אָמַר רַבִּי יוּדָן בֶּן בְּתֵירָא עוֹד אֵינִי דָּן אֶת הַדִּין הַזֶּה לְעוֹלָם. רַב הוּנָא בְּשֵׁם רַבִּי יוֹסֵף אָמַר (בראשית ח, כא): לֹא אֹסִף, וְלֹא אֹסִף, לִסְגֵּי לִסְגֵּי.
רַבָּנָן אָמְרֵי לֹא אֹסִף לִבְנֵי נֹחַ, לֹא אֹסִף לְדוֹרוֹת, אֲנִי אָמַרְתִּי שֶׁתְּהֵא רוּחִי דָּנָה בָּהֶן וְהֵן לֹא בִּקְּשׁוּ, הֲרֵי אֲנִי מְשַׁגְּמָן בְּיִסּוּרִין. אֲנִי אָמַרְתִּי שֶׁתְּהֵא רוּחִי דָנָה בָּהֶן וְהֵן לֹא כִּחֲשׁוּ, הֲרֵינִי מְשַׁגְּמָן אֵלּוּ בְּאֵלּוּ,

Nach R. Chija bar Abba wollen die Worte sagen:
Ich fülle meinen Geist nicht in sie zu der Zeit, wo ich ihn in die Menschen fülle; denn in dieser Welt wird der Geist nur in eines seiner Glieder verstreut, in der zukünftigen Welt hingegen wird er in den· ganzen Körper verstreut werden (s. Ezech. 36, 27).

Nach R. Judan ben Bathera ist der Sinn:
Ich werde nicht ferner diese Welt richten,
nach R. Huna im Namen des R. Joseph:
Ich werde sie nicht mehr zunehmen lassen,
nach den Rabbinen:
Ich werde weder die Kinder Noachs, noch ihre Nachkommen mehr strafen.
Ich dachte, mein Geist werde in ihnen richten , sie haben es aber nicht gewollt, daher werde ich sie miteinander in Zwiespalt bringen.

דְּאָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר אֵין לְךָ שֶׁהוּא מִתְחַיֵּב בָּאָדָם הַזֶּה אֶלָּא אָדָם כַּיּוֹצֵא בּוֹ.
רַבִּי נָתָן אוֹמֵר אֲפִלּוּ זְאֵב וְכֶלֶב. רַבִּי הוּנָא בַּר גּוּרְיוֹן אָמַר אֲפִלּוּ מַקֵּל אֲפִלּוּ רְצוּעָה, הֲדָא הוּא דִכְתִיב (ישעיה ט, ג): כִּי אֶת עֹל סֻבֳּלוֹ וְאֵת מַטֵּה שִׁכְמוֹ שֵׁבֶט הַנֹּגֵשׂ בּוֹ הַחִתֹּתָ כְּיוֹם מִדְיָן, כְּיוֹם הַדִּין.
אָמַר רַבִּי אַחָא אַף אִילָנֵי סְרַק עֲתִידִין לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן. רַבָּנָן אָמְרֵי מֵהָכָא (דברים כ, יט): כִּי הָאָדָם עֵץ הַשָּׂדֶה, מָה הָאָדָם נוֹתֵן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן, אַף עֵצִים נוֹתְנִין דִּין וְחֶשְׁבּוֹן.

R. Eleasar sagte: Es gibt keinen Menschen, welcher sich an einem Menschen verschuldet, ohne durch einen anderen wieder bestraft zu werden.
Nach R. Nathan trifft das sogar den Wolf und den Hund (wenn sie dem Menschen etwas zu Leide getan haben),
nach R. Huna auch den Stock und den Riemen (s. Jes. 9, 3).

Nach R. Acha werden selbst die unfruchtbaren Bäume einst Gericht und Rechenschaft geben müssen.

Die Rabbinen von hier sagen: (Es geschieht das darum) weil der Mensch der Baum des Feldes ist (s. Deut. 20, 19).
So wie nämlich der Mensch, so müssen auch die Bäume Rechenschaft geben.

אָמַר רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ בַּר נְחֶמְיָה אֵינִי דָן רוּחָן בְּעַצְמָן, שֶׁבָּשָׂר וָדָם הֵן, אֶלָּא הֲרֵי אֲנִי מֵבִיא עֲלֵיהֶם מִעוּט שָׁנִים שֶׁקָּצַבְתִּי עֲלֵיהֶם בָּעוֹלָם הַזֶּה, וְאַחַר כָּךְ אֲנִי מְשַׁגְּמָן בְּיִסּוּרִין.

R. Josua bar Nechemja erklärte die Worte: Ich werde ihren Geist nicht an ihnen selbst richten , sondern ich werde ihnen nur einige Jahre bestimmen und sie dann in dieser Welt sammeln und durch Leiden quälen.

אָמַר רַבִּי אַיְבוּ מִי גָרַם לָהֶם שֶׁיִּמְרְדוּ בִּי לֹא עַל יְדֵי שֶׁלֹא שִׁגַּמְתִּי אוֹתָם בְּיִסּוּרִין, הַדֶּלֶת הַזּוֹ מִי מַעֲמִידוֹ שְׁגָמָיו.

R. Ibo , sagte: Was verleitete sie zur Empörung gegen mich?
Nichts anderes, als dass ich sie mit Leiden verschonte; so wie man die Tür, wenn sie aus den Angeln ist, wieder hinein hebt.

אָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר בְּכָל מָקוֹם שֶׁאֵין דִּין יֵשׁ דִּין. רַבִּי בֵּיבֵי בְּרֵיהּ דְּרַבִּי אַמֵּי בְּשִׁיטַת רַבִּי אֶלְעָזָר (בראשית ו, ג): לֹא יָדוֹן רוּחִי.

R. Eleasar sagt: Wenn kein Recht hier auf Erden ist, so ist Recht (oben in den Himmeln).
R. Bibi erklärte im Namen des R. Ami und dieser nach der Ansicht des R. Elieser:
Mein Geist wird nicht mehr richten.

אָמַר רַבִּי מֵאִיר הֵן לֹא עָשׂוּ מִדַּת הַדִּין לְמַטָּה, אַף אֲנִי אֵינִי עוֹשֶׂה מִדַּת הַדִּין לְמַעְלָה, הֲדָא הוּא דִכְתִיב (איוב ד, כא): הֲלֹא נִסַּע יִתְרָם בָּם יָמוּתוּ וְלֹא בְחָכְמָה, בְּלֹא חָכְמַת הַתּוֹרָה. (איוב ד, כ): מִבֹּקֶר לָעֶרֶב יֻכַּתּוּ מִבְּלִי מֵשִׂים לָנֶצַח יֹאבֵדוּ, וְאֵין מֵשִׂים אֶלָּא דִּין, הֵיךְ מָה דְאַתְּ אָמַר (שמות כא, א): וְאֵלֶּה הַמִּשְׁפָּטִים אֲשֶׁר תָּשִׂים לִפְנֵיהֶם.

R. Meir sagte: Weil sie nicht nach dem Rechte handelten, werde auch ich nicht gegen sie Recht üben (s. Hi. 4, 21 u. 20), wo משים im Sinne von דין steht (vergl. Ex. 21, 1;)

אָמַר רַבִּי יוֹסֵי הַגְּלִילִי עוֹד אֵינִי דָן מִדַּת הַדִּין כְּנֶגֶד מִדַּת רַחֲמִים. רַבִּי אוֹמֵר וְיֹאמַר דּוֹר הַמַּבּוּל לַה‘ לֹא יָדוֹן. אָמַר רַבִּי עֲקִיבָא (תהלים י, יג): עַל מֶה נִאֵץ רָשָׁע אֱלֹהִים אָמַר בְּלִבּוֹ לֹא תִדְרשׁ, לֵית דִּין וְלֵית דַּיָּן, אֲבָל אִית דִּין וְאִית דַּיָּן. אָמַר רַבִּי חֲנִינָא בַּר פַּפָּא אֲפִלּוּ נֹחַ שֶׁנִּשְׁתַּיֵּר מֵהֶם לֹא שֶׁהָיָה כְּדַי, אֶלָּא שֶׁצָּפָה הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא שֶׁמּשֶׁה עָתִיד לַעֲמֹד מִמֶּנּוּ, שֶׁנֶּאֱמַר בְּשַׁגָּם, זֶה משֶׁה, דְּחוּשְׁבְּנֵיהּ דְּדֵין הוּא חוּשְׁבְּנֵיהּ דְּדֵין. רַבָּנָן מַיְיתוּ לָהּ מֵהָכָא, וְהָיוּ יָמָיו מֵאָה וְעֶשְׂרִים שָׁנָה
וּמשֶׁה חַי מֵאָה וְעֶשְׂרִים שָׁנָה.

R. Jose der Galiläer:
Ich werde nicht ferner das Recht der Barmherzigkeit hinten anstellen.

Nach Rabbi ist der Sinn der Worte:
Das Zeitalter der Sündflut sprach zu Gott: Er wird nicht mehr richten.

R. Akiba beruft sich auf Ps. 10, 13 , welche Stelle sagen will:
Der Frevler spricht in seinem Herzen: es gibt weder Recht noch Richter; es soll sich aber zeigen, dass es in der Tat noch Recht und Richter gibt.

Nach R. Chanina bar Papa war selbst Noach, der von ihnen übrg geblieben war, nicht würdig (gerettet zu werden), es geschah nur, weil Gott voraussah, Mosche werde einst von ihm erstehen, denn es heisst hier בשגם, welches משה bedeutet, denn es hat so viel wie dieser in der Zahl (Gematria 345).
Die Rabbinen beweisen es von hier (6, 3): Seine Tage seien 120 Jahre.
Ebenso viele Jahre hat Mosche gelebt.

Vers 4

הַנְּפִלִים הָיוּ בָאָרֶץ בַּיָּמִים הָהֵם וְגַם אַחֲרֵי־כֵן אֲשֶׁר יָבֹאוּ בְּנֵי הָאֱלֹהִים אֶל־בְּנוֹת הָאָדָם וְיָלְדוּ לָהֶם הֵמָּה הַגִּבֹּרִים אֲשֶׁר מֵעוֹלָם אַנְשֵׁי הַשֵּׁם׃

Revidierte Übersetzung von Zunz
Die Riesen waren auf Erden in denselben Tagen; auch nach diesem, als die Söhne Gottes kamen zu den Töchtern der Menschen, und diese von ihnen gebaren. Dies sind die Starken, die von alters her Männer des Ruhmes waren.

Übersetzung von Samson Raphael Hirsch
Die Riesen waren in jenen Tagen auf der Erde und auch nachher, als schon die Söhne des göttlichen Geschlechtes zu den Töchtern des Menschen kamen, und diese ihnen Kinder geboren. Das sind die Helden, die aus grauer Vergangenheit die berühmten Männer sind.

Onkelos

גִּבָּרַיָּא הֲווֹ בְאַרְעָא בְּיוֹמַיָּא הָאִנּוּן וְאַף בָּתַר כֵּן דִּי יַעֲלוּן בְּנֵי רַבְרְבַיָּא לְוַת בְּנַת אֱנָשָׁא וִילִידָן לְהוֹן אִנוּן גִּבָּרַיָּא דִּמֵעָלְמָא אֱנָשִׁין דִּשְׁמָא:

Midrasch

הַנְּפִלִים הָיוּ בָאָרֶץ בַּיָּמִים הָהֵם (בראשית ו, ד), שִׁבְעָה שֵׁמוֹת נִקְרְאוּ לָהֶם, אֵימִים, רְפָאִים, גִּבּוֹרִים, זַמְזֻמִּים, עֲנָקִים, עַוִּים, נְפִלִים. אֵימִים, שֶׁכָּל מִי שֶׁרָאָה אוֹתָן הָיְתָה אֵימָתָן נוֹפֶלֶת עָלָיו. רְפָאִים, שֶׁכָּל מִי שֶׁרָאָה אוֹתָן הָיָה לִבּוֹ רָפֶה כְּשַׁעֲוָה. גִּבּוֹרִים, רַבִּי אַבָּא בַּר כַּהֲנָא בְּשֵׁם רַבִּי יוֹחָנָן אָמַר מֹחַ קוּלִיתוֹ שֶׁל אֶחָד מֵהֶם הָיְתָה נִמְדֶדֶת י“ח אַמָּה. זַמְזֻמִּים, אָמַר רַבִּי יוֹסֵי בַּר חֲנִינָא מְנַטְרוֹמִין מְגִיסְטֵי מִלְחָמָה. עֲנָקִים, רַבָּנָן וְרַבִּי אַחָא, רַבָּנָן אָמְרוּ שֶׁהָיוּ מַרְבִּים עֲנָקִים עַל גַּבֵּי עֲנָקִים [פרוש תכשיטיז], רַבִּי אַחָא אָמַר שֶׁהָיוּ עוֹנְקִים גַּלְגַּל חַמָּה, וְאוֹמְרִים הוֹרֵד לָנוּ גְשָׁמִים. עַוִּים, שֶׁצָּדוּ אֶת הָעוֹלָם וְשֶׁהֻצְדוּ מִן הָעוֹלָם, שֶׁגָּרְמוּ לָעוֹלָם שֶׁיִּצּוֹד, הֵיךְ מַה דְּאַתְּ אָמַר (יחזקאל כא, לב): עַוָּה עַוָּה עַוָּה אֲשִׂימֶנָּה. אָמַר רַבִּי אֶלְעָזָר בְּרַבִּי שִׁמְעוֹן שֶׁהָיוּ בְּקִיאִים בַּעֲפָרוֹת כִּנְחָשִׁים. בְּגָלִילָא צָוְחִין לְחִוְיָא אִוְיָא. נְפִלִים, שֶׁהִפִּילוּ אֶת הָעוֹלָם, וְשֶׁנָּפְלוּ מִן הָעוֹלָם וְשֶׁמִּלְּאוּ אֶת הָעוֹלָם נְפָלִים בַּזְנוּת שֶׁלָּהֶם. (בראשית ו, ד): וְגַם אַחֲרֵי כֵן, יְהוּדָה בַּר רַבִּי אַמֵּי אָמַר, אַחֲרָאֵי לָא יִלְּפוּן מִן קֳדָמָאֵי, דּוֹר הַמַּבּוּל לֹא לָקְחוּ מוּסָר מִדּוֹר אֱנוֹשׁ, וְדוֹר הַפְלָגָה מִדּוֹר הַמַּבּוּל. (בראשית ו, ד): וְגַם אַחֲרֵי כֵן אֲשֶׁר יָבֹאוּ בְּנֵי הָאֱלֹהִים אֶל בְּנוֹת הָאָדָם, אָמַר רַבִּי בֶּרֶכְיָה הָיְתָה אִשָּׁה יוֹצֵאת בַּשּׁוּק וְהָיְתָה רוֹאָה בָּחוּר וּמִתְאַוָּה לוֹ וְהָיְתָה הוֹלֶכֶת וּמְשַׁמֶּשֶׁת אֶת מִטָּתָהּ וְהָיְתָה מַעֲמֶדֶת בָּחוּר כַּיּוֹצֵא בּוֹ. אַנְשֵׁי הַשֵּׁם (בראשית ו, ד), אָמַר רַבִּי אֲחָא (איוב ל, ח): בְּנֵי נָבָל גַּם בְּנֵי בְלִי שֵׁם, וְאַתְּ אֲמַרְתְּ אַנְשֵׁי הַשֵּׁם, אֶלָּא שֶׁהִשִּׁימוּ אֶת הָעוֹלָם, וְשֶׁהוּשַׁמּוּ מִן הָעוֹלָם, וְשֶׁגָּרְמוּ לָעוֹלָם שֶׁיִּשֹּׁוֹם. רַבִּי לֵוִי בְּשֵׁם רַבִּי שְׁמוּאֵל בַּר נַחְמָן אָמַר אֲנָשִׁים שֶׁנִּתְפָּרְשׁוּ שְׁמוֹתָן לְמַעְלָן, דְּאָמַר רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ בֶּן לֵוִי כָּל הַשֵּׁמוֹת הַלָּלוּ לָשׁוֹן מַרְדּוּת הֵן, עִירָד, עוֹרְדָּן אֲנִי מִן הָעוֹלָם. מְחוּיָאֵל, מוֹחָן אֲנִי מִן הָעוֹלָם.
מְתוּשָׁאֵל, מַתִּישָׁן אֲנִי מִן הָעוֹלָם. מַה לִּי לְלֶמֶךְ וּלְתוֹלְדוֹתָיו. אָמַר רַבִּי יוֹחָנָן הֵמָּה הַגִּבֹּרִים אֲשֶׁר מֵעוֹלָם אַנְשֵׁי הַשֵּׁם, וּמִי פֵּרַשׁ מַעֲשֵׂיהֶן, אֱלִיפַז הַתֵּימָנִי, וּבִלְדַּד הַשּׁוּחִי, וְצוֹפַר הַנַּעֲמָתִי.
רַבִּי אוֹמֵר אִלּוּ לֹא בָּא אִיּוֹב לָעוֹלָם אֶלָּא לְפָרֵשׁ לָנוּ מַעֲשֶׂה הַמַּבּוּל, דַּיּוֹ. אָמַר רַבִּי חָנִין אִלּוּ לֹא בָּא אֱלִיהוּא אֶלָּא לְפָרֵשׁ לָנוּ מַעֲשֵׂה יְרִידַת הַגְּשָׁמִים, דַּיּוֹ, דְּאָמַר רַבִּי יוֹחָנָן כָּל אוֹרָה שֶׁנֶּאֱמַר בֶּאֱלִיהוּא אֵינָהּ אֶלָּא בִּירִידַת גְּשָׁמִים.
רַבִּי הוֹשַׁעְיָה רַבָּה אָמַר אֵינָהּ אֶלָּא בְּמַתַּן תּוֹרָה, כְּמָה דְאַתְּ אָמַר (משלי ו, כג): כִּי נֵר מִצְוָה וְתוֹרָה אוֹר.
רַבִּי אַחָא בְּשֵׁם רַבִּי יְהוֹשֻׁעַ בֶּן לֵוִי אָמַר, קָשָׁה הִיא הַמַּחֲלֹקֶת כְּדוֹר הַמַּבּוּל, נֶאֱמַר כָּאן אַנְשֵׁי הַשֵּׁם, וְנֶאֱמַר לְהַלָּן (במדבר טז, ב): קְרִאֵי מוֹעֵד אַנְשֵׁי שֵׁם, מַה אַנְשֵׁי הַשֵּׁם שֶׁנֶּאֱמַר לְהַלָּן מַחֲלֹקֶת אַף אַנְשֵׁי שֵׁם שֶׁנֶּאֱמַר כָּאן מַחֲלֹקֶת.

Riesen waren auf der Erde in jenen Tagen.
Sie haben sieben Namen, nämlich:

אֵימִים, רְפָאִים, גִּבּוֹרִים, זַמְזֻמִּים, עֲנָקִים, עַוִּים, נְפִלִים

Sie heißen אֵימִים, denn wer sie sah, über den kam Furcht,
רְפָאִים, wer sie sah, wurde weich wie Wachs,
גִּבּוֹרִים,, denn nach R. Abba bar Kahana im Namen des R. Jonathan mass das
Gehirnmark eines jeden 18 Ellen,
זַמְזֻמִּים, weil sie, wie R. Jose bar Chanina bemerkte, Furcht einflößten und grosse Kriegshelden waren,
עֲנָקִים, weil sie nach der Meinung der Rabbinen Halsgeschmeide über Halsgeschmeide häuften.
Nach R. Acha: Weil sie für die Sonnenkugel (die sie anbeteten) Halsputz anfertigten und sprachen: Sende uns Regen.
Der Name עַוִּים deutet darauf hin, dass sie die Welt verwüsteten und von der Welt vernichtet wurden und verursachten, dass sie verwüstet wurde, wie es heisst Ezech. 21, 32 עַוָּה עַוָּה עַוָּה אֲשִׂימֶנָּה
Nach R. Eleasar bar Simeon waren sie im Boden wie Schlangen unterrichtet. In Galiläa nämlich heisst die Schlange Iwja (אִוְיָא). Sie heissen endlich נְפִלִים weil sie die Welt zu Fall brachten und weil sie aus der Welt fielen und diese durch ihre Ausschweifungen mit Riesen füllten.

Und auch nachdem.
R. Jehuda bar Ami verstand die Worte so:
die Späteren haben von den Vorhergehenden nichts gelernt. Die Generation der Sündflut nahm keine Lehre vom Geschlecht Enosch und die Generation der Zerstreuung nahm keine Lehre von der der Sündflut an.

Und auch nach dem die Söhne Gottes den Töchtern der Menschen beigewohnt. Wenn eine Frau auf die Strasse ging, sagte R. Berachja, und einen jungen Mann sah und Verlangen nach ihm bekam , da ging sie hin , wohnte ihm bei und es ging aus diesem Umgange ein junger Mann wie er hervor.

Männer von Namen.
R. Acha sagte mit Bezug auf Hi. 30, 8: Gemeine und namenlose Menschen und du sagst: Männer von Namen?
Sie heissen darum so , weil sie die Welt verwüsteten und veranlassten, dass die Welt verwüstet. wurde.
Nach R. Levi im Namen des R. Samuel bar Nachman beziehen sich die Worte
auf die Männer, deren Namen vorher angegeben worden sind; denn nach R. Jehuda ben Levi bezeichnen alle die aufgeführten Namen Aufruhr und Empörung עִירָד bedeutet: ich will sie aus der Welt entfernen ,מְחוּיָאֵל ich vertilge sie aus der Welt, מְתוּשָׁאֵל ich entrücke sie aus der Welt, לֶמֶךְ was geht mich Lamech und seine Nachkommenschaft an.

Nach R. Jochanan sind die· Helden gemeint, die von jeher Männer von Namen wären, und wer erklärt ihre Taten?
Eliphas der Themanite, Bildad der Suchite und Zophar der Naemite.

Rabbi sagte: Wenn Hiob nur darum in die Welt gekommen wäre, um uns die Geschichte der Sündflut ausführlich zu beschreiben, so wäre das schon genug.

R. Chanin sagte: Wenn Elia nur darum gekommen, wäre, um uns das Herabströmen des Regens zu erläutern, so wäre das schon genug, denn R. Jochanan sagt: All das Licht, welches bei Elia angegeben, bedeutet nichts anderes, als das Herabströmen des Regens.

Nach R. Hosaja dem Großen ist unter Licht nichts anderes als die Gesetzgebung zu verstehen s. (Prov. 6, 23).
Nach R. Acha im Namen des R. Josua ben Levi ist Zwietracht ebenso schwer wie ddie Generation der Sündflut, denn hier heißt es: »Männer von Namen« und ebenso heisst es bei der Empörung Korachs (s. Num. 16, 2).
Dort wie hier war es Zwietracht.

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