Der Schulchan Aruch

Titel Schulchan Aruch

Über den Schulchan Aruch

Der Schulchan Aruch (»gedeckter Tisch«) ist ein Auszug aus Josef Karos (mehr zu Josef Karo hier) Kommentar zum halachischen Werk »Turim« von Ja’akow ben Ascher, in einer Form, die für viele leichter verständlich ist. Ziel von Josef Karo war es, dass sich jeder interessierte Mensch Entscheidungen für das eigene Leben einfach ablesen kann – oder wie es der Name verrät – sich einfach von einem vorbereiteten Tisch bedienen kann.

Dementsprechend folgt der Schulchan Aruch dem Aufbau der Turim und gibt die Entscheidungen wieder, die nach der Zerstörung des Tempels Bestand haben, also eine praktische Relevanz für das tägliche Leben haben.

Josef Karo betrachtete in seinem Auszug die Bräuche der sefardischen Juden. Mosche Isserles fügte deshalb einen aschkenasischen Kommentar mit der Bezeichnung »Mappa« (Tischtuch) hinzu.

Die erste Ausgabe des Schulchan Aruch erschien 1565 in Venedig. Die Zusätze von Mosche Isserles folgten 1578.

Der Schulchan Aruch besteht aus vier Teilen:

  • Orach Chajim »Pfad des Lebens« אורח חיים Hier enthalten sind Vorschriften über die Zizit, Teffilin, Gebete, die Synagoge, Berachot (Segenssprüche), Schabbat, Feste.
  • Joe Dea »lehrt Erkenntnis« יורה דעה Hier enthalten sind Vorschriften zur Schlachtung, zu verbotenen Speisen, zum Götzendienst, Zinsen, Reinheit, Gelübden, die Verehrung von Eltern und Lehrern, Tzedakah, Beschneidung, Schreiben von Torahrollen, Pflanzen, Krankheit, Sterben und Trauer.
  • Ewen haEser »Stein der Hilfe« אבן העזר Hier enthalten sind Vorschriften zu Ehe- und Scheidungsgesetzen.
  • Choschen haMischpat »Schild des Rechts« חושן משפט Hier enthalten sind Vorschriften über das Zivil- und Kriminalrecht.

Übersetzungen auf talmud.de

Orach Chajim

Weitere Kommentare zum Schulchan Aruch

Zu Orach Chajim

Ture sahaw von David haLevi (1586—1667)
Magen Awraham von Abraham Gombiner (1635—1685)

Zu Jore Dea

Ture sahaw, Sifte Kohen von Schabbataj Kohen (1622—1663)

Zu Ewen haEser

Chelkat mechokek von Mosche Lima (etwa 1637)
Bejt Schmuel von Schmuel ben Uri

Zu Choschen haMischpat

Sefer Me’irat ejnajim von Joschua Falk