Schemot – Das Buch Exodus

Das Buch Schemot der Torah (Exodus) in der (angepassten) deutschen Übertragung von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld.

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Überblick und Einführung

Der Name

Die ursprüngliche Bezeichnung des zweiten Buches Mosis lautete ספר יציאת מצרים »Das Buch des Auszugs aus Ägypten.« Aber es wurde bereits frühzeitig unter dem Namen שמות bekannt in Anlehnung an seine Anfangsworte »We-eleh schemot« (»Und dieses sind die Namen«). In den westlichen Ländern ist die gewöhnliche Bezeichnung »Exodus« -eine Übernahme des griechischen Buchtitels »exodos« »Der Auszug« (der Kinder Israels aus Ägypten), den wir bereits in der Septuaginta, der ältesten griechischen Übersetzung der Schrift, finden.

Der Inhalt

Das Buch »Exodus« ist die sinngemäße Fortsetzung der »Genesis«. Das Buch Genesis schildert das Leben der Stammväter des hebräischen Volkes, »Exodus« hingegen erzählt die eigentliche Volkswerdung. Es berichtet von Israels Versklavung in Ägypten und seiner Befreiung aus dem »Hause der Knechtschaft«. Ferner beschreibt es die Einsetzung des Pessachfestes, die Schließung des Bundes am Berg Sinai und die Stiftung der religiösen Institutionen, die Israel zu einem »Reich von Priestern und einem heiligen Volk« erziehen sollten. Wir hören sowohl vom Murren des Volkes Israel und seinem Abfall, wie auch von der göttlichen Führung und Belehrung, die dem Volk zu Teil wurde. Das Buch berichtet von der Abtrünnigkeit bei der Errichtung des Goldenen Kalbes wie von der göttlichen Offenbarung, die darauf folgte – der Offenbarung des göttlichen Wesens als »Gott, barmherzig und gnädig, langmütig und reich an Huld und Treue; bewahrend die Huld ins tausendste (Geschlecht), vergebend Schuld, Missetat und Fehl doch straflos hingehen lässt er nicht«.

Die Bedeutung des Buches

Das Buch Exodus enthält nahezu sämtliche Grundlagen, auf denen das jüdische Leben errichtet ist: die Zehn Gebote, die historischen Feste, die hauptsächlichen Grundsätze des bürgerlichen Rechtes. Und dieses Buch hat seine Bedeutung nicht allein etwa für das Volk Israel. In seiner epischen Darstellung von Israels Erlösung aus der Sklaverei lernt die Menschheit Gott als einen Gott der Freiheit kennen. So wie Er in Ägypten sich der Sache der Ziegelsteine backenden Sklaven gegen den königlichen Tyrannen annahm, so wird die Vorsehung allezeit Rechtschaffenheit und Freiheit erhöhen, aber Ungerechtigkeit und Unterdrückung zuletzt demütigen. Und die Zehn Gebote, die am Sinai gesprochen wurden, stellen das Grundgesetz für Religion und Sittlichkeit dar und schmieden diese beiden zum ersten Mal und für immerdar zu einer unlöslichen Einheit zusammen.

Die Einteilung

Das Buch kann in fünf Abschnitte eingeteilt werden. Der erste Teil (Kapitel 1 bis 15) erzählt von der Unterdrückung und der Erlösung.
Der zweite Teil (Kapitel 16 bis 24) schildert die Wanderung zum Sinai und enthält den Dekalog sowie die Gesetze bürgerlichen Rechts und die Richtlinien, die einen so bestimmenden Einfluss auf die menschliche Gesellschaft ausüben sollten. Dann folgen, in den Kapiteln 25 bis 31, die Anweisungen für den Bau des Stiftszeltes. Die Kapitel 3234 schildern die Abtrünnigkeit Israels bei der Sünde des Goldenen Kalbes und die Kapitel 3540 berichten vom Bau des Stiftszeltes. So werden wir auf das dritte Buch Mosis vor-bereitet, das Buch » Leviticus«.
Einleitung von Rabbiner Joseph Hertz

Kapitel 1

Die Leiden Israels in Ägypten.
1. Dies sind die Namen der Söhne Israels, die nach Ägypten gekommen — mit Jakob waren sie gekommen, jeglicher mit seinem Hause:
2. Ruben, Simeon, Levi und Jehuda,
3. Issachar, Sebulun und Benjamin,
4. Dan und Naftali, Gad und Asser.
5. Es waren alle, die von Jakob abstammten, siebzig Seelen, mit Josef, der in Ägypten war.
6. Josef starb und all seine Brüder und das ganze Geschlecht.
7. Die Kinder Israels waren fruchtbar, mehrten sich und wurden sehr zahlreich; das Land ward ihrer voll.
8. Da erstand ein neuer König über Ägypten, der von Joseph nichts wusste.
9. Er sprach zu seinem Volke; das Volk Israel ist größer und stärker als wir;
10. Wohlan, lasset uns klug handeln, dass es sich nicht vermehre, und wenn Krieg eintrifft, sich zu unsern Feinden schlage und gegen uns streite und aus dem Lande ziehe.
11. Sie setzten nun Meister der Frohnde über das Volk, um es zu drücken durch schwere Arbeiten; und es mußte Vorratsstädte bauen für Pharao; Pitom und Raamses.
12. Doch je mehr sie dasselbe drückten, desto mehr mehrte es sich und breitete sich aus; da grauete es ihnen vor den Kindern Israel.
13. Und die Ägypter hielten die Kinder Israel zur Arbeit an mit Härte.
14. Sie verbitterten ihnen das Leben durch harte Arbeit in Lehm und in Ziegeln und in allerlei Dienst auf dem Felde, außer der andern Arbeit, zu der sie jene mit Härte anhielten.
15. Und der König von Ägypten sprach zu den hebräischen Hebammen — von denen eine Sifra und die andere Pua hieß,
16. So ihr Geburtshilfe leistet den Hebräerinnen, gebet acht auf den Gebärstuhl, wenn es ein Sohn ist, tötet ihn, wenn aber eine Tochter, so bleibe sie am Leben.
17. Doch die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von Ägypten ihnen anbefohlen, und erhielten auch die Knaben am Leben.
18. Da rief der König von Ägypten die Hebammen und sprach zu ihnen: Warum tut ihr solches und erhaltet die Knaben am Leben?
19. Die Hebammen erwiderten dem Pharao. Weil nicht wie die ägyptischen Frauen sind die Hebräerinnen, denn kräftig sind sie, bevor zu ihnen die Hebamme kommt, haben sie geboren.
20. Gott ließ es dafür den Hebammen wohlergehen; das Volk aber mehrte sich und ward sehr mächtig.
21. Weil die Hebammen Gott fürchteten, machte er ihnen Häuser.
22. Da gebot Pharao seinem ganzen Volke also: Jeglichen neugeborenen Sohn [der Israeliten] sollet ihr in den Fluss werfen, aber jegliche Tochter lasset leben.

Kapitel 2

Moses Geburt.
1. Da ging ein Mann aus dem Stamm Levi und nahm eine Tochter Levi’s.
2. Die Frau ward schwanger und gebar einen Sohn. Sie sah, dass er schön war und verbarg ihn drei Monate.
3. Da sie ihn nicht ferner verbergen konnte, nahm sie für ihn ein Schifflein von Rohr und bestrich es mit Harz und Pech, tat hinein den Knaben und setzte es in das Schilf am Ufer des Flusses.
4. Und seine Schwester stellte sich von fern, um zu erfahren, was ihm geschähe.
5. Da stieg die Tochter Pharaos hinab, um im Flusse zu baden, und ihre Mädchen gingen neben dem Flusse; sie sah das Schifflein mitten im Schilf und sandte ihre Magd um es zu holen.
6. Sie öffnete es und sah das Kind, einen weinenden Knaben, da erbarmte sie sich sein und sprach: Von den Kindern der Hebräer ist dieses.
7. Und seine Schwester sagte zu der Tochter Pharaos: Soll ich vielleicht gehen und dir ein säugendes Weib rufen von den Hebräerinnen, dass sie dir säuge das Kind?
8. Da sprach zu ihr die Tochter Pharaos: Gehe! Und das Mädchen ging und holte die Mutter des Kindes.
9. Die Tochter Pharaos sprach zu ihr: Nimm hin dieses Kind und säuge mir’s, ich werde dir deinen Lohn geben. Die Frau nahm das Kind und säugte es.
10. Als das Kind groß war, brachte sie es der Tochter Pharaos, und es ward ihr Sohn, sie nannte seinen Namen Moscheh [Mose], denn [sprach sie]: Aus dem Wasser hab ich ihn gezogen.
11. In jenen Tagen, als Mose groß war, geschah es, dass er zu seinen Brüdern ging und ihre schweren Arbeiten sah; da erblickte er einen ägyptischen Mann, der einen hebräischen Mann von seinen Brüdern schlug.
12. Er wandte sich dahin und dorthin, und als er sah, dass kein Mensch da war, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sande.
13. Als er an einem andern Tage ausging, sah er zwei hebräische Männer miteinander zanken. Da sprach er zu dem Ungerechten: Warum schlägst du deinen Nächsten?
14. Jener antwortete: Wer hat dich über uns zum Meister und Richter gesetzt? Meinst du mich zu töten, wie du den Ägypter getötet? Da fürchtete sich Mose und sprach: Fürwahr, die Sache ist bekannt geworden!
15. Auch Pharao erfuhr diese Sache und trachtete den Mose zu töten. Da floh Mose vor Pharao, um zu weilen im Lande Midjan. [Dort angelangt] setzte er sich an den Brunnen.
16. Der Priester Midjans hatte sieben Töchter. Diese kamen, schöpften [Wasser], und füllten die Rinnen, um zu tränken. die Schafe ihres Vaters.
17. Aber die Hirten kamen und verjagten sie. Da erhob sich Mose und stand ihnen bei und tränkte ihre Schafe.
18. Und [die Mädchen] kamen zu Rëuël, ihrem Großvater, und er fragte sie: Wie kommt ihr heute so schnell zurück?
19. Sie antworteten: Ein ägyptischer Mann hat uns gegen die Hirten beigestanden, er hat auch für uns geschöpft und die Schafe getränkt.
20. Da sprach Rëuël zu seinen Enkeltöchtern: Und wo ist er? Warum denn habt ihr den Mann zurückgelassen? Ruft ihn doch, dass er mit uns esse.
21. Mose entschloss sich bei dem Manne zu bleiben; dieser gab darauf seine Tochter Zipora dem Mose [zur Frau].
22. Sie gebar ihm einen Sohn und er nannte seinen Namen: Gersom [Fremdling]; denn, sprach er, ein Gast bin ich in fremdem Lande.
23. Während jener langen Zeit starb der König von Ägypten, und [noch immer] ächzten die Kinder Israel unter der Arbeit und wehklagten wegen der Arbeit, und ihr Geschrei stieg empor zu Gott.
24. Gott vernahm ihr Wehgeschrei und gedachte seines Bundes mit Abraham, Isak und Jakob.
25. Und Gott sah die Kinder Israel und merkte [auf sie].

Kapitel 3

Moses Sendung.
1. Mose hütete die Schafe Jetros, seines Schwähers, des Priesters von Midjan, er trieb die Schafe hin in die Steppe und kam an den Berg Gottes, an den Horeb.
2. Da erschien ihm ein Engel des Herrn in einer Feuerflamme aus dem Dornbusche; er sah wie der Dornbusch brannte, aber nicht verzehrt wurde.
3. Da sprach Mose: Ich will doch hintreten und ansehen diese große Erscheinung, warum der Dornbusch nicht verbrennt!
4. Als Gott sah, dass Mose herzuzutreten beabsichtigte, um [den Dornbusch] anzusehen, rief er ihm aus dem Dornbusche zu und sprach: Mose! Mose! Und [Mose] antwortete: Hier bin ich!
5. [Gott] sprach: Nähere dich nicht! Ziehe deine Schuhe von den Füßen, denn der Ort, auf dem du stehest, ist heiliger Boden.
6. Und [der Herr] sprach ferner: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, Isaks und Jakobs! Da verhüllte Mose sein Antlitz, denn er scheute sich, zu Gott aufzuschauen.
7. Und der Herr sprach: Gesehen hab ich das Elend meines Volkes in Ägypten und seine Klagen über seine Bedränger hab‘ ich gehört; ich kenne seine Leiden.
8. Und nun komm‘ ich, es zu retten aus der Hand Ägyptens und es wegzuführen aus diesem Lande in ein gutes und geräumiges Land, in ein Land, wo Milch und Honig fließt, in den Wohnplatz des Kanaani und Hitti, Emori und Perisi, Hivi und Jebusi.
9. Denn die Klage der Kinder Israel ist vor mich gekommen, auch hab‘ ich gesehen den Druck, wie die Ägypter sie bedrücken.
10. Und nun will ich dich senden zu Pharao, dass du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten herausführest.
11. Mose sprach aber zu Gott: Wer bin ich, dass ich zu Pharao gehe? und dass ich die Kinder Israel aus Ägypten führen soll?
12. [Gott] erwiderte: Ich werde mit dir sein. [Die Erscheinung, die du hier gesehen], sei dir das Zeichen, dass Ich dich sende. Wenn du das Volk geführt hast aus Ägypten, werdet ihr Gott dienen auf diesem Berge.
13. Mose sprach zu Gott: Wenn ich nun käme zu den Kindern Israel und spräche zu ihnen: Der Gott eurer Väter sendet mich zu euch, und sie sprächen zu mir: Welcher ist sein Name? was soll ich ihnen sagen?
14. Da sprach Gott zu Mose: Ich werde sein, der Ich bin. Also sprich zu den Kindern Israel: Ehejeh [der immer Seiende] sendet mich zu euch.
15. Und ferner sprach Gott zu Mose: Also sprich zu den Kindern Israel: Der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, Isaks und Jakobs, sendet mich zu euch. Das ist mein Name für ewig und das mein Angedenken für alle Zeiten.
16. Gehe und versammle die Ältesten Israels und sprich zu ihnen. Der Gott eurer Väter ist mir erschienen, der Gott Abrahams, Isaks und Jakobs [mit den Worten]: Wahrgenommen hab‘ ich euch und das an euch Verübte in Ägypten.
17. Und ich habe gesprochen: Ich will euch herausführen aus dem Elend Ägyptens in das Land des Kanaani und Hitti, Emori und Perisi, Hivi und Jebusi, in ein Land, fließend von Milch und Honig.
18. Sie werden auf deine Stimme hören, dann gehe du und die Ältesten Israels zu dem Könige von Ägypten und sprechet zu ihm. Der Herr, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen, und nun lass uns ziehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem Herrn, unserm Gott.
19. Aber ich weiß, dass der König von Ägypten euch nicht gestatten wird, zu ziehen, wenn nicht durch starke Hand.
20. Wenn ich aber meine Hand ausstrecke und Ägypten schlage mit all meinen Wundern, die ich tue in seiner Mitte, alsdann wird er euch entlassen.
21. Und ich werde diesem Volke Gunst geben in den Augen der Ägypter, dass, wenn ihr ziehet, ihr nicht leer ziehet.
22. Jegliches Weib wird fordern von ihrer Nachbarin oder ihrer Hausgenossin silberne und goldene Geräte und Kleider, die leget euren Söhnen und Töchtern an; so werdet ihr Ägypten ausräumen.

Kapitel 4

1. Doch Mose antwortete: Aber sie werden mir nicht glauben und nicht hören auf meine Stimme, denn sie werden sprechen: Der Herr ist dir nicht erschienen.
2. Da sprach der Herr zu ihm: Was ist das in deiner Hand? Und [Mose] antwortete: Ein Stab.
3. Da sprach [Gott]: Wirf ihn auf die Erde! Und [Mose] warf ihn auf die Erde und er ward zur Schlange, und Mose entfloh vor ihr.
4. Der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus und fasse sie beim Schwanz! Und [Mose] streckte seine Hand aus, ergriff sie, und sie wurde zum Stabe in seiner Faust.
5. [Gott sprach: Dies wirst du den Kindern Israels zeigen], damit sie glauben, dass dir erschienen ist der Herr, der Gott ihrer Väter, der Gott Abrahams, Isaks und Jakobs.
6. Und der Herr sprach ferner zu [Mose]: Stecke doch deine Hand in deinen Busen! Und [Mose] steckte seine Hand in seinen Busen, und als er sie herauszog, da war seine Hand aussätzig, wie Schnee.
7. Da sprach [Gott]: Stecke wieder deine Hand in deinen Busen! Mose steckte wieder seine Hand in seinen Busen, und als er sie hervorzog, war sie wieder wie sein Fleisch [heil].
8. Gott sprach darauf: Wenn sie dir nicht glauben und nicht hören auf das erste Zeichen, so werden sie glauben dem andern Zeichen.
9. Und wenn sie auch diesen beiden Zeichen nicht glauben und auf deine Stimme nicht hören, so nimmst du von dem Wasser des Flusses und gießest aufs Trockene; und das Wasser, das du aus dem Flusse genommen, wird zu Blut werden auf dem Trockenen.
10. Aber Mose sprach zu Gott: Bitte, Herr, ich bin kein Mann von Reden, weder war ich es früher, noch bin ich es jetzt geworden, seitdem du geredet zu deinem Knecht, denn schwer von Mund und von Zunge bin ich.
11. Da sprach der Herr zu ihm: Wer hat einen Mund gemacht dem Menschen? Oder wer macht stumm oder taub oder sehend oder blind? Nicht ich, der Herr?
12. Und nun gehe; ich werde sein mit deinem Mund und dich unterweisen, was du reden sollst.
13. Doch [Mose] sprach: Bitte, Herr, sende, durch wen du sonst senden möchtest.
14. Da entbrannte der Zorn des Herrn über Mose und [Gott] sprach: Ist da nicht Aaron, dein Bruder, der Levite, — ich weiß, dass er reden kann — er geht dir entgegen und wird dich sehen und sich über dich freuen.
15. Und du sollst zu ihm reden und ihm die Worte in den Mund legen, und ich werde sein mit deinem Mund und mit seinem Munde und euch unterweisen, was ihr tun sollt.
16. Er wird reden für dich zu dem Volke, und so wird er dir als Mund dienen, und du wirst sein Meister sein.
17. Diesen Stab aber nimm in deine Hand, mit welchem du tun sollst die Zeichen.
18. Mose ging und kam zurück zu Jetro, seinem Schwäher, und sprach zu ihm: Lass mich ziehen und zurükkehren zu meinen Brüdern in Ägypten, dass ich sehe, ob sie noch leben. Jetro sprach zu Mose: Ziehe hin in Frieden!
19. Der Herr sprach zu Mose in Midjan: Gehe, kehre zurück nach Ägypten, denn gestorben sind all die Männer, die dir nach dem Leben getrachtet.
20. Mose nahm sein Weib und seine Söhne, ließ sie reiten auf Eseln und kehrte zurück in das Land Ägypten; Mose nahm den Stab Gottes in seine Hand.
21. Und der Herr sprach zu Mose: Wenn du nach Ägypten zurückkehrest, merke alle die Wunder, die ich in deine Hand gelegt, dass du sie thuest vor Pharao; aber ich werde sein Herz verstocken, dass er das Volk nicht ziehen lasse.
22. Und du sollst zu Pharao sprechen: Also spricht der Herr: Mein erstgeborener [teuerster] Sohn ist Israel.
23. Nun spreche ich zu dir: Entlasse meinen Sohn, dass er mir diene! Weigerst du dich aber ihn zu entlassen, so will ich deinen erstgeborenen Sohn töten ……
24. Als [Mose] auf dem Wege war in der Herberge, da fiel [ein Engel] des Herrn [den Erstgeborenen Moses) an und wollte ihn töten.
25. Da nahm Zipora einen scharfen Stein und beschnitt die Vorhaut ihres Sohnes und berührte seine Füße und sprach: Ein Blut-Sohn bist du mir.
26. Und [der Engel] ließ ab von ihm: da sprach sie: Ein Blut-Sohn [bloß] durch die Beschneidung!
27. Der Herr sprach [unterdessen] zu Aaron. Gehe dem Mose entgegen in die Wüste. Er ging und traf ihn am Berge Gottes und küsste ihn.
28. Mose berichtete dem Aaron alle Worte des Herrn, mit denen er ihn gesendet, und alle Zeichen, die er ihm geboten.
29. Mose und Aaron gingen und versammelten alle Ältesten der Kinder Israel.
30. Und Aaron verkündete alle Worte, die der Herr geredet zu Mose, und tat die Zeichen vor den Augen des Volkes.
31. Das Volk glaubte, und als es hörte, dass Gott wahrgenommen der Kinder Israel, und dass er angesehen ihr Elend, da neigten sie sich alle und bückten sich.

Kapitel 5

Mose vor Pharao.
1. Danach kamen Mose und Aaron und sprachen zu Pharao: Also spricht der Herr, der Gott Israels: Entlasse mein Volk, dass es mir eine Feier halte in der Wüste.
2. Aber Pharao sagte: Wer ist der Herr, auf dessen Stimme ich hören soll, Israel zu entlassen? Ich kenne nicht diesen Gott, und Israel werde ich nicht entlassen.
3. Sie entgegneten: Der Gott der Hebräer ist uns erschienen, wir möchten nun ziehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem Herrn, unserm Gott, auf dass er uns nicht strafe mit Pest oder Schwert.
4. Da sprach zu ihnen der König von Ägypten: Vergebens, o Mose und Aaron, wollt ihr das Volk stören in seinen Geschäften. — Gehet an eure Arbeit!
5. Und ferner sprach Pharao: Viel ist nun das Volk des Landes, und ihr störet es in seiner Arbeit.
6. Pharao gebot darauf selbigen Tages den Vögten des Volkes und seinen Aufsehern:
7. Ihr sollt nicht mehr dem Volke Stroh geben, Ziegel zu streichen, wie bisher; sie selbst mögen hingehen und sich Stroh zusammensuchen.
8. Die Anzahl Ziegel hingegen, die sie bisher gemacht, legt ihr ihnen auch jetzt auf, ihr sollt nichts davon abziehen; denn schlaff angehalten werden sie, daher schreien sie und sprechen: Wir müssen gehen und opfern unserm Gott.
9. Schwer möge der Dienst auf den Leuten liegen dass sie damit zu schaffen haben und sich nicht unterhalten von eiteln Dingen.
10. Und die Aufseher des Volkes und seine Vögte gingen hinaus und sprachen zu dem Volke: Also spricht Pharao: Ich gebe euch kein Stroh.
11. Ihr selbst gehet, holet euch Stroh von da, wo ihr es findet; doch nichts wird abgezogen von euerm Dienst.
12. Das Volk zerstreute sich nun im ganzen Lande Ägypten Stroh zu sammeln.
13. Und die Vögte drängten und sprachen: Machet fertig eure Arbeiten, das Tagewerk an jedem Tage, so wie zu der Zeit, als Stroh da war.
14. Da wurden geschlagen die Aufseher der Kinder Israel, welche über sie gesetzt hatten die Vögte Pharaos, mit den Worten: Warum habt ihr nicht vollzählig gemacht euren Satz Ziegel gleich wie bisher?
15. Da kamen die Aufseher der Kinder Israel und schrien zu Pharao und sprachen: Warum tuest du also deinen Knechten?
16. Stroh wird deinen Knechten nicht gegeben und Ziegel, sagen sie uns, machet; deine Knechte werden geschlagen, dies ist eine Sünde für dein Volk.
17. Aber [Pharao] sprach: Schlaff angehalten werdet ihr, schlaff angehalten; darum sprechet ihr: Wir müssen ziehen, dem Herrn zu opfern.
18. Und nun gehet arbeitet, doch Stroh soll euch nicht gegeben werden, und die Zahl Ziegel müßt ihr liefern.
19. Da sahen sich die Aufseher der Kinder Israel in Not, weil man sprach: Ihr sollet nichts abziehen von euern Ziegeln nach dem üblichen Tagewerk.
20. [Eines Tages] trafen sie Mose und Aaron, die ihnen gegenüberstanden, als sie herauskamen von Pharao.
21. Und sie sprachen zu ihnen: Der Herr sehe auf euch und richte! Die ihr uns anrüchig gemacht bei Pharao und seinen Knechten, gleich ob ihr ihnen ein Schwert in die Hand gegeben hättet, uns zu töten.
22. Da wandte sich Mose wieder zum Herrn und sprach: Herr, warum machst du es so arg mit diesem Volke? Wozu hast du mich gesandt?
23. Denn seitdem ich gekommen zu Pharao um zu reden in deinem Namen, macht er es ärger mit diesem Volke, gerettet aber hast du dein Volk nicht.

Kapitel 6

1. Da sprach der Herr zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich tun will an Pharao; denn durch starke Hand soll er sie entlassen und durch starke Hand soll er sie gar treiben aus seinem Lande.
2. Gott redete weiter zu Mose und sprach zu ihm: Ich bin der Herr.
3. Ich bin auch Abraham, Isaak und Jakob erschienen mit [dem Namen]: Gott, Allmächtiger; aber mit meinem Namen Adonai, bin ich ihnen nicht kund geworden.
4. Auch hab‘ ich mit ihnen meinen Bund errichtet, dass ich ihnen gebe das Land Kanaan, das Land ihres Aufenthaltes, in dem sie geweilet.
5. Und nun habe ich gehört das Wehklagen der Kinder Israel, die von den Ägyptern bedrückt werden, und habe gedacht meines Bundes.
6. Darum sprich zu den Kindern Israel: Ich bin der Herr! Und ich werde euch wegführen aus der ägyptischen Frohnde, euch erretten aus ihrem Dienst, euch erlösen mit großer Kraft und mit großen Strafgerichten;
7. Und werde euch zu meinem Volke machen und euer Gott sein, und ihr sollt erkennen, dass Ich der Herr, euer Gott, euch wegführe von der Frohnde Ägyptens.
8. Ich werde euch dann bringen in das Land, welches zu geben ich dem Abraham, Isak und Jakob meine Hand aufgehoben [und geschworen] habe, ich werde es euch geben als Besitz, Ich, der Herr!
9. Mose redete also zu den Kindern Israel; aber sie hörten nicht auf Mose vor Kleinmut und vor schwerer Arbeit.
10. Der Herr redete zu Mose also:
11. Gehe hinein, rede zu Pharao, König von Ägypten, dass er die Kinder Israel entlasse aus seinem Lande.
12. Da redete Mose vor dem Herrn mit den Worten: Siehe, die Kinder Israel hören nicht auf mich, und wie wird Pharao mich hören, zumal ich ungeschickt im Reden bin?
13. Und so redete der Herr zu Mose und zu Aaron und entbot sie nochmals an die Kinder Israel und an Pharao, König von Ägypten, um die Kinder Israel wegzuführen aus dem Lande Ägypten.
14. Das sind die Häupter ihrer Stammhäuser; die Söhne Rëubens, des Erstgeborenen Israels: Hanoch und Phalu, Hezron und Karmi, das sind die Stämme Rëubens.
15. Die Söhne Simeons: Jemuël, Ohad, Jachin, Zohar und Saul, der Sohn der Kanaaniterin; das sind die Geschlechter Simeons.
16. Das sind die Namen der Söhne Levis mit ihren Abkömmlingen. Gerson, Kehat und Merari — und die Lebenszeit Levis war hundert siebenunddreißig Jahre. —
17. Die Söhne Gersons: Libni und Simëi mit ihren Geschlechtern.
18. Und die Söhne Kehats: Amram, Jizhar, Hebron und Usiel; und die Lebenszeit des Kehat war hundert dreiunddreißig Jahre. —
19. Die Söhne Merari: Mahli und Musi; das sind die Geschlechter Levis mit ihren Abkömmlingen.
20. Amram nahm Jochebed, seine Base, zur Frau und sie gebar ihm Aaron und Mose; — und die Lebenszeit Amrams war hundert sieben und dreißig Jahre. —
21. Die Söhne Jizhars: Korah, Nefeg und Sichri.
22. Die Söhne Usiels: Michaël, Elzafan und Sitri.
23. Aaron nahm Eliseba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nahsons, zur Frau; und sie gebar ihm Nadab, Abihn, Elasar und Itamar.
24. Die Söhne Korahs: Assir, Elkana und Abiasaf; das sind die Geschlechter des Korahschen Stammes.
25. Elasar, Sohn Aarons, nahm eine von den Tochtern Putiëls zur Frau; sie gebar ihm Pinhas; das sind die Häupter der Stämme der Leviten mit ihren Geschlechtern.
26. Das ist Aaron und Mose, zu denen der Herr gesprochen: Führet hinweg die Kinder Israel aus dem Lande Ägypten mit ihren Schaaren.
27. Sie sind, die geredet hatten zu Pharao, dem Könige von Ägypten, um wegzuführen die Kinder Israel aus Ägypten; sie, Mose und Aaron.
28. Dies geschah zur Zeit, da der Herr zu Mose redete im Lande Ägypten.
29. Der Herr redete zu Mose mit den Worten: Ich bin der Herr! Rede zu Pharao, König von Ägypten, alles, was ich zu dir rede.
30. Da sprach Mose zu dem Herrn: Siehe, ich bin ungeschickt im Reden, wie wird Pharao auf mich hören?

Kapitel 7

1. Da sprach Gott zu Mose: Ich setze dich zum Herrn über Pharao, und dein Bruder Aaron wird dein Dolmetsch sein.
2. Du wirst alles reden, was ich dir gebiete, und dein Bruder Aaron wird zu. Pharao reden, dass er die Kinder Israel aus seinem Lande ziehen lasse.
3. Wohl werd‘ ich verhärten das Herz Pharaos und dadurch mehren meine Zeichen und Wunder im Lande Ägypten.
4. Pharao wird nicht auf euch hören, und ich werde meine Hand legen auf Ägypten und wegführen meine Schaaren, mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten durch große Strafgerichte.
5. Und Ägypten soll erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich meine Hand ausstrecke gegen Ägypten und die Kinder Israel wegführe aus ihrer Mitte.
6. Das taten Mose und Aaron; so wie der Herr ihnen geboten, taten sie.
7. Mose war achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig Jahre, als sie zu Pharao redeten.
8. Und der Herr sprach zu Mose und zu Aaron also:
9. Wenn Pharao zu euch spricht: Tuet ein Wunder! so sprichst du zu Aaron: Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor Pharao! er wird zur Schlange werden:
10. Mose und Aaron kamen zu Pharao und taten so wie der Herr geboten: Aaron warf seinen Stab hin vor Pharao und vor seinen Knechten, und er ward zur Schlange.
11. Aber Pharao rief die Weisen und Zauberer, da machten auch die Zeichendeuter Ägyptens durch ihre Geheimnisse also:
12. Sie warfen jeder seinen Stab hin und sie wurden zu Schlangen; aber der Stab Aarons verschlang ihre Stäbe.
13. Allein das Herz Pharaos blieb hart und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr vorausgesagt hatte.
14. Und der Herr sprach zu Mose: Verstockt ist das Herz Pharaos, er weigert es, das Volk ziehen zu lassen.
15. Gehe zu Pharao in der Frühe —er gehet [um diese Zeit] hinaus an das Wasser — und stelle dich ihm gegenüber an das Ufer des Flusses, und den Stab, der in eine Schlange verwandelt worden, nimm in deine Hand,
16. Und sprich zu ihm: Der Herr der Gott der Hebräer, hat mich zu dir gesandt mit den Worten: Entlasse mein Volk, dass sie mir dienen in der Wüste! Du hast nicht gehört bisher —
17. Also spricht der Herr: Daran sollst du erkennen, dass ich der Herr bin: ich schlage mit dem Stabe, der in meiner Hand, auf das Wasser, das im Flusse, und es verwandelt sich dann in Blut.
18. Und die Fische im Flusse werden sterben, und der Fluss wird faulen, und es wird anwidern die Ägypter, Wasser aus dem Flusse zu trinken.
19. Ferner sprach der Herr zu Mose: Sprich zu Aaron: Nimm deinen Stab und strecke deine Hand aus gegen die Gewässer Ägyptens gegen ihre Ströme, gegen ihre Flusse, gegen ihre Teiche und gegen all ihre Wasserbehälter, dass sie zu Blut werden im ganzen Lande Ägypten; auch [das Wasser] in den Holz- und Steingeräten.
20. Mose und Aaron taten also, wie der Herr geboten; Aaron erhob [die Hand] mit dem Stabe und schlug das Waffer, das im Flusse, vor den Augen Pharaos und vor den Augen seiner Diener, und es verwandelte sich alles Wasser, das im Flusse, in Blut.
21. Die Fische im Flusse starben alle, und der Fluss ward faul, die Ägypter vermochten nicht das Wasser zu trinken aus dem Flusse. Das Blut war im ganzen Lande Ägypten.
22. Doch die Zeichendeuter der Ägypter taten auch solches durch ihren Zauber, deshalb blieb das Herz Pharaos hart, und er hörte nicht auf sie, wie der Herr gesagt hatte.
23. Pharao wandte sich, ging in sein Haus und nahm sich das nicht zu Herzen.
24. Die Ägypter gruben in den Bezirken des Flusses nach Wasser zum Trinken, denn sie vermochten nicht zu trinken von dem Wasser des Flusses.
25. Es vergingen sieben Tage, nachdem der Herr den Fluss geschlagen —
26. Da sprach der Herr zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm. Also spricht der Herr: Entlasse mein Volk. dass sie mir dienen.
27. Und wenn du es verweigerst, sie ziehen zu lassen, so schlage ich dein ganzes Gebiet mit Fröschen.
28. Der Fluss wird wimmeln von Fröschen, und sie werden heraufsteigen und kommen in dein Haus und in dein Schlafgemach und auf dein Bett und in das Haus deiner Diener und unter dein Volk, in deine Öfen und in deine Backtröge.
29. Ueber dich und dein Volk und über alle deine Diener sollen die Frösche kommen.

Kapitel 8

1. Und der Herr sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deine Hand mit deinem Stabe aus gegen die Ströme, gegen die Flusse und gegen die Teiche und bring herauf die Frösche über das Land Ägypten.
2. Aaron streckte seine Hand gegen die Gewässer Ägyptens, und die Frösche kamen herauf und bedeckten das Land Ägypten.
3. Aber auch die Zeichendeuter machten es so durch ihren Zauber und brachten die Frösche herauf über das Land Ägypten.
4. Pharao rief Mose und Aaron und sprach: Betet zum Herrn, dass er die Frösche wegbringe von mir und von meinem Volke; dann will ich das Volk entlassen, dass es opfere dem Herrn.
5. Mose sprach zu Pharao; Mache dich nur lustig über mich! Doch wann soll ich beten für dich und für deine Diener und für dein Volk, dass vertilgt werden die Frösche von dir und aus deinen Häusern, auf dass sie nur im Flusse verbleiben?
6. [Pharao] sprach: Auf morgen! [Mose] antwortete: Nach deinem Worte, damit du erkennest, dass keiner ist, wie der Herr, unser Gott;
7. Weichen sollen die Frösche von dir und aus deinen Häusern, von deinen Dienern und von deinem Volke; nur im Flusse sollen sie verbleiben.
8. Mose und Aaron gingen nun fort von Pharao, und Mose flehte zum Herrn wegen der Frösche, die er über Pharao geschickt.
9. Der Herr tat nach dem Worte Mose’s, und es starben die Frösche weg aus den Häusern, aus den Höfen und von den Feldern.
10. Sie brachten sie zusammen in vielen Haufen, und es stank das Land.
11. Aber als Pharao sah, dass Erleichterung geworden, da verstockte er sein Herz und hörte nicht auf sie, so wie der Herr es gesagt hatte
12. Der Herr sprach zu Mose: Sprich zu Aaron: Strecke deinen Stab und schlage den Staub der Erde, und er werde zu Ungeziefer im ganzen Lande Ägypten.
13. Und sie taten also, Aaron streckte seine Hand mit seinem Stabe und schlug den Staub der Erde, und so war das Ungeziefer an Menschen und Vieh. Aller Staub der Erde ward zum Ungeziefer im ganzen Lande Ägypten.
14. Die Zeichendeuter versuchten auch, mit ihrem Zauber das Ungeziefer hervorzubringen, aber sie vermochten es nicht. Und das Ungeziefer war an Menschen und an Vieh.
15. Da sprachen die Zeichendeuter zu Pharao: Das ist ein Fingerzeig Gottes Aber das Herz Pharaos blieb verstockt, und er hörte nicht auf sie, so wie der Herr geredet hatte.
16. Der Herr sprach zu Mose: Mache dich auf in der Frühe und stelle dich vor Pharao — er gehet an das Wasser — und sprich zu ihm. Also spricht der Herr: Entlasse mein Volk, dass sie mir dienen.
11. Denn wenn du nicht entlässest mein Volk, so lasse ich los gegen dich und deine Diener, dein Volk und deine Hauser wilde Tiere, und die Häuser Ägyptens werden voll sein von den Bestien und auch der Erdboden, auf dem sie wohnen.
18. Und ich werde auszeichnen am selbigen Tage das Land Gosen, in dem mein Volk weilet, dass daselbst keine wilden Tiere seien, damit du erkennest, dass ich, der Herr, bin in der Mitte des Landes.
19. Ich werde einen Unterschied machen zwischen meinem Volke und deinem Volke: morgen geschehe dieses Zeichen.
20. Und der Herr tat also; es kamen wilde Tiere in Menge in das Haus Pharaos und in das Haus seiner Diener; im ganzen Lande Ägypten wurde das Land verheert von den Bestien.
21. Da rief Pharao Mose und Aaron und sprach: Gehet, opfert euerm Gotte [hier] im Lande.
22. Aber Mose sprach: Es ist nicht geziemend, also zu tun, denn die Götzen [Tiere, die sie als Götter anbeten] Ägyptens opfern wir dem Herrn, unserm Gotte: wenn wir die Götzen Ägyptens vor ihren Augen opferten, würden sie uns nicht steinigen?
23. Drei Tagereisen wollen wir ziehen in die Wüste und dem Herrn, unserm Gotte, opfern, so wie Er uns befehlen wird.
24. Pharao sprach: Ich will euch entlassen, dass ihr opfert dem Herrn, euerm Gott, in der Wüste, nur entfernt euch nicht allzu weit; betet für mich!
25. Mose antwortete: Gut, ich gehe weg von dir und werde zum Herrn beten, und die wilden Tiere werden morgen weichen von Pharao, seinen Dienern und seinem Volke, nur soll fürder Pharao nicht Spott mit uns treiben, dass er nicht entläßt das Volk, dem Herrn zu opfern.
26. Mose ging fort von Pharao und betete zum Herrn.
27. Der Herr tat nach dem Worte Moses und schaffte weg die wilden Tiere von Pharao, seinen Dienern und seinem Volke; nicht eines blieb zurück.
28. Aber Pharao verstockte sein Herz auch diesmal und ließ das Volk nicht ziehen.

Kapitel 9

1. Und der Herr sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und rede zu ihm: Also spricht der Herr der Gott der Hebräer: entlasse mein Volk, dass sie mir dienen.
2. Denn wenn du es weigerst, sie ziehen zu lassen, und sie ferner zurückhältst,
3. So wird die Hand des Herrn sein über dein Vieh, das auf dem Felde, über Pferde, über Esel, über Kamele, Rinder und Schafe — [nämlich] eine sehr schwere Seuche.
4. Und der Herr wird unterscheiden zwischen dem Vieh Israels und dem Vieh Ägyptens, nicht ein Stück wird sterben von allem, was den Kindern Israel gehört.
5. Der Herr setzte eine Zeit fest mit den Worten: Morgen wird der Herr das tun im Lande.
6. Am morgenden Tage tat der Herr also: es starb alles Vieh Ägyptens; von dem Vieh der Kinder Israel aber starb nicht eines.
7. Pharao schickte nun hin und [sah], es war von dem Vieh Israels auch nicht eines gestorben; doch das Herz Pharaos blieb verstockt und er ließ das Volk nicht ziehen.
8. Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Nehmet euch jeglicher eine Hand voll Ofenruß, und Mose werfe ihn himmelan vor den Augen Pharaos;
9. Es soll zu Staub werden über dem ganzen Lande Ägypten, der sich verwandelt an Menschen und Vieh zum Grind, in Blattern ausschlagend, durch das ganze Land Ägypten.
10. [Mose und Aaron] nahmen Ofen ruß und traten vor Pharao, und Mose warf ihn himmelan, und er ward zum Grind, der in Blattern ausschlug an Menschen und an Vieh.
11. Selbst die Zeichendeuter vermochten nicht vor Mose zu stehen wegen des Grindes, denn der Grind war an den Zeichendeutern wie an allen Ägyptern.
12. Aber der Herr verhärtete das Herz Pharaos, dass er nicht auf sie hörte, so wie der Herr zu Mose geredet hatte.
13. Und der Herr sprach zu Mose: Mache dich auf in der Frühe und stelle dich vor Pharao und sprich zu ihm. Also spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Entlasse mein Volk, dass es mir diene.
14. Denn sonst sende ich diesmal alle meine Plagen gegen dich und gegen deine Diener und dein Volk, damit du erkennest, dass keiner ist wie ich auf der ganzen Erde.
15. Bereits hätte ich meine Hand ausgestreckt und dich und dein Volk mit der Pest geschlagen, dass du wärest vertilgt von der Erde;
16. Doch habe ich dich deswegen bestehen lassen, um dir zu zeigen meine Stärke und damit man ruhme meinen Namen auf der ganzen Erde.
17. Trittst du noch ferner mein Volk nieder, dass du es nicht entlässt,
18. So lasse ich morgen um diese Zeit regnen einen sehr schweren Hagel, desgleichen nicht gewesen in Ägypten, von dem Tage seiner Gründung bis jetzt.
19. Und nun schicke hin, bring unter Obdach deine Herden und alles, was du auf dem Felde hast; auf alle Menschen und das Vieh, das auf dem Felde getroffen wird und nicht ins Haus gebracht worden ist, fällt der Hagel und sie sterben.
20. Wer von den Knechten Pharaos das Wort des Herrn fürchtete, brachte seine Knechte und seine Herden in die Häuser;
21. Wer aber nicht das Wort des Herrn zu Herzen nahm, der ließ seine Knechte und seine Herden auf dem Felde.
22. Der Herr sprach dann zu Mose: Strecke deine Hand aus gen Himmel, dass Hagel komme im ganzen Lande Ägypten, über Menschen und über Vieh und über alles Kraut des Feldes im Lande Ägypten.
23. Mose streckte seinen Stab gen Himmel, und der Herr gab Donner und Hagel, und Feuer fuhr zur Erde; der Herr ließ Hagel regnen auf das Land Ägypten.
24. Und es war Hagel und mitten im Hagel Feuer um sich greifend, sehr schwer, wie seinesgleichen noch nicht gewesen war im ganzen Lande Ägypten, seitdem es ein Volk geworden.
25. Der Hagel schlug im ganzen Lande Ägypten alles, was auf dem Felde war, Menschen wie Vieh; auch alles Kraut des Feldes schlug der Hagel und alle Bäume des Feldes zerbrach er.
26. Nur im Lande Gosen, wo selbst die Kinder Israel [wohnten], war kein Hagel.
27. Und Pharao sandte nach Mose und Aaron und sprach zu ihnen: Dieses Mal bekenne ich, dass ich gesündigt habe; der Herr ist der Gerechte, und ich und mein Volk sind die Frevler.
28. Flehet zum Herrn, dass es genug sei des mächtigen Donners und des Hagels, und ich will euch ziehen lassen, ihr sollt nicht ferner hier weilen.
29. Aber Mose sprach zu ihm: Wie ich aus der Stadt gehe, werde ich meine Hände ausbreiten zum Herrn, der Donner wird dann aufhören und der Hagel ferner nicht sein, damit du erkennest, dass dem Herrn das Weltall ist;
30. Doch du und deine Knechte — ich weiß, dass ihr euch noch nicht fürchtet vor Gott, dem Herrn.
31. Der Flachs und die Gerste waren zerschlagen, weil die Gerste Ähren hatte und der Flachs Knospen.
32. Aber der Weizen und der Dinkel waren nicht zerschlagen, weil sie spätzeitig sind.
33. Mose ging nun hinweg von Pharao aus der Stadt und breitete seine Hände aus zum Herrn, und so hörte auf der Donner und der Hagel, auch der Regen ergoß sich nicht zur Erde.
34. Aber als Pharao sah, dass aufgehört der Regen und der Hagel und der Donner, da sündigte er fort und verstockte sein Herz, er und seine Diener.
35. Das Herz Pharaos blieb fest, und er ließ die Kinder Israel nicht ziehen, so wie der Herr geredet hatte zu Mose.

Kapitel 10

1. Der Herr sprach darauf zu Mose: Gehe zu Pharao, denn ich habe verstockt sein Herz und das Herz seiner Diener, damit ich thue diese meine Zeichen an ihnen.
2. Und damit du erzählest deinen Kindern und Kindeskindern, wie ich mich wunderthätig bewiesen an den Ägyptern und meine Zeichen, die ich getan unter ihnen, und ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
3. Mose und Aaron gingen hierauf zu Pharao und sprachen zu ihm: Also spricht der Herr, der Gott der Hebräer: Wie lange noch wirst du dich weigern, dich zu demütigen vor mir? Entlasse mein Volk, dass sie mir dienen.
4. Denn wenn du dich weigerst, mein Volk zu entlassen, so bringe ich morgen Heuschrecken in dein Gebiet.
5. Und sie werden verhüllen den Lichtschein der Erde, dass man nicht vermag die Erde zu sehen, und wegfressen den verschonten Rest, der euch übergeblieben von dem Hagel; sie werden fressen alle Bäume, die euch aufgesprossen sind auf dem Felde.
6. Es werden voll sein davon deine Häuser und die Häuser deiner Diener und die Häuser aller Ägypter, wie es nicht gesehen haben deine Väter und die Väter deiner Väter seit dem Tage ihres Daseins auf dem Erdboden bis auf diesen Tag. [Mose] wandte sich dann und ging weg von Pharao.
7. Da sprachen die Diener Pharaos zu ihm: Bis wann soll jener uns sein zum Unglück? Lass die Männer ziehen, zu dienen dem Herrn, ihrem Gott! Erkennst du noch nicht, dass Ägypten zu Grunde geht?
8. Man brachte Mose und Aaron zu Pharao zurück, und er sprach zu ihnen: Gehet, dienet dem Herrn, euerm Gott! Welche sind es, die gehen sollen?
9. Da sprach Mose: Mit unsern Jungen und mit unsern Alten wollen wir gehen; mit unsern Söhnen und unsern Töchtern, mit unsern Schafen und unserm Rindvieh wollen wir gehen, denn ein Fest des Herrn haben wir.
10. Da sprach [Pharao] zu ihnen: So sei der Herr mit euch, wie ich euch ziehen lasse samt euern Kindern! Sehet, dass euch Böses bevorsteht.
11. Nicht so! Gehet doch, ihr Männer, und dienet dem Herrn, denn nur dies verlangt ihr ja! Und man trieb sie hinaus von Pharao.
12. Der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus gegen das Land Ägypten wegen der Heuschrecken, dass sie heraufkommen über das Land Ägypten und wegfressen alles Kraut der Erde, alles, was der Hagel übrig gelassen.
13. Mose streckte seinen Stab gegen das Land Ägypten, und der Herr trieb einen Ostwind gegen das Land, den ganzen Tag und die ganze Nacht; als es Morgen war, da trug der Ostwind die Heuschrecken herbei.
14. Es kamen herauf die Heuschrecken über das ganze Land Ägypten und ließen sich nieder im ganzen Gebiet Ägyptens in großer Menge; vorher hat es nicht Heuschrecken wie diese gegeben und nachher wird nicht also sein.
15. Sie verhüllten den Lichtschein der ganzen Erde, dass die Erde finster wurde, und fraßen alles Kraut der Erde und alle Früchte der Bäume, die der Hagel stehen gelassen, es blieb nichts Grünes an den Bäumen und Kräutern des Feldes im ganzen Land Ägypten.
16. Pharao rief nun eilends Mose und Aaron und sprach: Ich habe gesündigt gegen den Herrn, euern Gott, und gegen euch.
17. Und nun vergebet doch meine Sünde nur noch dieses mal und flehet zum Herrn, euerm Gott, dass er von mir thue nur diesen Tod.
18. [Mose] ging hinweg von Pharao und flehte zum Herrn.
19. Und der Herr sandte einen sehr starken Westwind der trug die Heuschrecken und stieß sie in das Schilfmeer; es blieb nicht zurück eine Heuschrecke im ganzen Gebiete Ägyptens.
20. Aber der Herr machte fest das Herz Pharaos, dass er nicht ziehen ließ die Kinder Israel.
21. Der Herr sprach dann zu Mose: Strecke deine Hand aus gegen den Himmel, dass Finsternis komme über das Land Ägypten, eine undurchdringliche Finsternis.
22. Mose streckte seine Hand gen Himmel, und es war Finsternis und Nebel im ganzen Lande Ägypten drei Tage.
23. Einer sah nicht den andern, und keiner erhob sich von seiner Stelle drei Tage; nur bei den Kindern Israel war Licht in den Wohnsitzen.
24. Pharao rief Mose und sprach: Gehet, dienet dem Herrn, nur eure Schafe und euer Rindvieh bleiben zurück; eure Kinder mögen mit euch ziehen.
25. Mose antwortete: Aber auch du musst uns mitgeben Schlachtopfer und auch Brandopfer, dass wir zurichten dem Herrn, unserm Gotte.
26. Unsere Herde aber muss mit uns gehen, es darf nicht zurückbleiben eine Klaue; denn davon werden wir nehmen zum Dienste des Herrn, unseres Gottes; wir können ja nicht wissen, womit wir dienen sollen dem Herrn, bis wir dorthin kommen.
27. Aber Gott machte fest das Herz Pharaos, und er wollte sie nicht ziehen lassen.
28. Und so sprach Pharao zu ihm: Gehe hinweg von mir, hüte dich, mein Antlitz wiederzusehen, denn an dem Tage, da du mein Antlitz siehest, wirst du sterben.
29. Mose sprach hierauf: Du hast recht; nicht wieder werd‘ ich dein Antlitz sehen.

Kapitel 11

1. Und der Herr sprach zu Mose: Noch eine Plage will ich bringen über Pharao und Ägypten, danach wird er euch von dannen ziehen lassen; wenn er euch ziehen lässt, wird er euch alle von dannen hinaustreiben.
2. Rede daher zum Volke, dass jeglicher Mann erbitte von seinem Freunde und jegliche Frau von ihrer Freundin silberne und goldene Geräte. —
3. Der Herr gab dem Volke Gunst in den Augen der Ägypter, auch Mose war sehr groß im Lande Ägypten, in den Augen der Diener Pharaos und in den Augen des Volkes.
4. Mose verkündete: Also spricht der Herr: Um Mitternacht ziehe ich aus durch Ägypten,
5. Und sterben sollen alle Erstgeborenen im Lande Ägypten, vom Erstgeborenen Pharaos, der dereinst sitzen sollte auf dessen Thron, bis zum Erstgeborenen der Magd, die hinter der Handmühle, und alle Erstgeburt des Viehes.
6. Es wird ein großes Heulen sein im ganzen Lande Ägypten, wie desgleichen nicht gewesen, und desgleichen nicht wieder sein wird;
7. Aber gegen alle Kinder Israel wird kein Hund seine Zunge spitzen, weder gegen Menschen noch gegen Vieh, damit ihr erkennet, dass Gott unterscheidet zwischen Ägypten und Israel.
8. Dann werden kommen alle deine Diener zu mir und werden sich niederwerfen vor mir und sprechen: Ziehe aus, du und all das Volk, das unter deiner Leitung, und danach werde ich ausziehen. — Und Mose ging zornig von Pharao hinweg.
9. Aber der Herr sprach zu Mose: Pharao wird euch nicht hören; damit sich mehren meine Wunder im Lande Ägypten.
10. Mose und Aaron taten somit alle diese Wunder vor Pharao, aber der Herr machte fest das Herz Pharaos, und er entließ die Kinder Israel nicht aus seinem Lande.

Kapitel 12

1. Und der Herr sprach zu Mose und Aaron im Lande Ägypten also;
2. Dieser Monat sei euch der wichtigste der Monate; der erste sei er euch unter den Monaten des Jahres.
3. Redet zu der ganzen Gemeinde Israels also: Am zehnten dieses Monats nehme sich ein jeder von ihnen ein Lamm für eine Familie, je ein Lamm für ein Haus.
4. Wenn aber zu wenige sind im Hause für ein Lamm, so nehme [der Hausvater] und sein Nachbar, der seinem Hause zunächst wohnt, durch Beisteuer auf die Personen; jeglicher gemäß dem, was er ißt, sollt ihr beisteuern zu dem Lamme.
5. Ein Lamm ohne Fehl, männlich, einjährig, sollt ihr nehmen, von den Schafen oder von den Ziegen dürft ihr es wählen.
6. Und es bleibe euch in Verwahrung bis zum vierzehnten Tage dieses Monats; die ganze Gemeinde Israel schlachte es gegen Abend.
7. Und sie sollen nehmen von dem Blute und an die beiden Pfosten tun und an die Oberschwelle der Häuser, in welchen sie es essen.
8. Das Fleisch sollen sie essen in dieser Nacht; gebraten am Feuer, mit ungesäuertem Brote und mit bittern Kräutern sollen sie es essen.
9. Ihr sollt aber nichts davon essen roh oder gekocht, gargemacht im Wasser, sondern am Feuer gebraten, sein Kopf samt Schenkel und Eingeweide.
10. Auch sollt ihr nichts davon stehen lassen bis zum Morgen, was davon übrig geblieben bis zum Morgen, sollt ihr verbrennen.
11. Also sollt ihr es essen: Euere Lenden gegürtet, eure Schuhe an den Füßen und euern Stab in der Hand, dass ihr es esset in Eilfertigkeit; Pessach [eilende Ueberschreitung] ist es dem Herrn.
12. Und ich werde ziehen durch das Land Ägypten in dieser Nacht und schlagen alle Erstgeborenen im Land Ägypten, Menschen und Vieh, und an allen Göttern Ägyptens werde ich Strafgerichte üben, Ich, der Herr.
13. Und das Blut sei euch zum Zeichen an den Häusen, in welchem ihr seid; ich werde das Blut sehen und über euch wegschreiten, und es wird euch keine verderbliche Plage treffen, wenn ich alle im Lande Ägypten schlage.
14. Dieser Tag sei euch zum Andenken, ihr sollt ihn feiern als Fest dem Herrn; für alle Zeiten, als ein ewiges Gesetz sollt ihr es feiern.
15. Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; am ersten Tage müsset ihr allen Sauerteig weggeschafft haben aus euern Häusern; denn wer Gesäuertes ißt vom ersten Tage bis zum siebenten Tage soll ausgerottet werden aus Israel.
16. Am ersten Tage sei heilige [feierliche] Versammlung und auch am siebenten Tage soll heilige [feierliche] Versammlung sein. Keinerlei Werk soll an dem Tage verrichtet werden, nur was zum Speisen dient, das allein darf von euch verrichtet werden.
17. Beobachtet [das Gebot] der ungesäuerten Brote; denn an demselben Tage hab‘ ich herausgeführt eure Schaaren aus dem Lande Äpypten, ihr sollt beobachten diesen Tag für künftige Zeiten als ewige Satzung.
18. Am vierzehnten Tage des sersten Monats, am Abend, sollt ihr ungesäuertes Brot essen bis zum einundzwanzigsten Tage des Monats am Abend.
19. Sieben Tage soll Sauerteig nicht gefunden werden in euern Häusern, denn wer solches isst, sei es Fremdling oder Eingeborener des Landes, soll ausgerottet werden aus der Gemeinde Israels.
20. Kein Gesäuertes dürft ihr essen, in allen euern Wohnsitzen sollt ihr ungesäuertes Brot essen.
21. Mose rief alle Ältesten Israels und sprach zu ihnen: Holet euch Schafe für eure Familien und schlachtet das Pessachlamm.
22. Und nehmet ein Bündel Ysop und tauchet es in das Blut, das in dem Becken, und streichet von dem Blute, das in der Schale, an die Oberschwelle und an die beiden Pfosten. Niemand von euch aber gehe aus der Tür seines Hauses bis an den Morgen.
23. Wenn der Herr vorüberziehen wird Ägypten zu schlagen, und sehen das Blut an der Oberschwelle und an den beiden Pfosten, dann überschreitet der Herr die Türe und wird das Verderben nicht kommen lassen in eure Häuser.
24. Ihr sollt dieses beobachten als Satzung für euch und eure Söhne auf ewig.
25. Und wenn ihr kommt in das Land, das der Herr euch geben wird, wie er geredet, so beobachtet diesen Brauch.
26. Wenn nun eure Söhne euch fragen: Was bedeutet dieser Brauch?
27. So sprechet: Ein Pessach-[Überschreitungs-]Opfer ist es dem Herrn, weil er hinwegschritt über die Häuser der Kinder Israel in Ägypten, als er die Ägypter schlug, und unsere Häuser verschonte. — Da neigte sich das Volk [als es solches hörte] und bückte sich.
28. Die Kinder Israel gingen und taten also; wie der Herr Mose und Aaron geboten hatte, taten sie.
29. Es war Mitternacht, da ließ der Herr alle Erstgeborenen im Lande Ägypten sterben, von dem Erstgeborenen Pharaos, der sitzen sollte auf dessen Thron, bis zum Erstgeborenen des Gefangenen, der im Kerker saß; auch alle Erstgeborenen des Viehes.
30. Und Pharao stand auf in der Nacht, er und alle seine Diener und alle Ägypter; es war ein großes Jammern in Ägypten, denn es war kein Haus, in welchem nicht ein Toter war.
31. Er ließ Mose und Aaron in der Nacht rufen und sprach: Machet euch auf, ziehet fort aus meinem Volke, ihr wie auch die Kinder Israel; gehet, dienet dem Herrn, wie ihr geredet.
32. Auch eure Schafe und eure Rinder nehmet, wie ihr geredet, und gehet und segnet mich auch.
33. Die Ägypter drangen in das Volk, sie eilends zu entlassen aus dem Lande, denn sie sprachen: Wir alle sterben sonst noch.
34. Das Volk lud also seinen Teig, bevor er gesäuert — ihre Backtröge eingebunden in ihre Tücher — auf ihre Schulter.
35. Die Kinder Israel hatten getan nach dem Worte Moses und gefordert von den Ägyptern silberne und goldene Geräte und Kleider.
36. Der Herr hatte dem Volke Gunst gegeben in den Augen der Ägypter, und sie liehen ihnen; so leerten sie noch Ägypten aus.
37. Die Kinder Israel zogen von Raamses gen Sukkot, ungefähr sechshunderttausend Männer zu Fuß ohne die Kinder.
38. Auch viel Tross zog mit ihnen und Schafe und Rinder, ein sehr großer Zug von Vieh.
39. Von dem Teige, den sie aus Ägypten mitgenommen, buken sie ungesäuerte Kuchen, denn er hatte nicht gesäuert, weil sie getrieben wurden aus Ägypten und konnten nicht zögern; auch Reisezehrung hatten sie nicht für sich bereitet.
40. Die Wohnzeit der Kinder Israel, die sie gewohnt in Ägypten, war vierhundert und dreißig Jahre.
41. Nach Verlauf von vierhundert und dreißig Jahren, an demselben Tage, zogen alle Schaaren des Herrn aus dem Lande Ägypten.
42. Eine längst bestimmte Nacht war diese dem Herrn, sie zu führen aus dem Lande Ägypten. Diese Nacht sei daher geweiht dem Herrn von allen Kindern Israel für die künftigen Geschlechter.
43. Und der Herr sprach zu Mose und Aaron: Das ist die Satzung des Pessachlamms: Kein Fremder [der nicht Israelit ist] soll davon essen.
44. Den Sklaven aber, für Geld gekauft, sollst du zuvor beschneiden, dann darf er davon essen.
45. Fremder Beisaß und Mietling darf nicht davon essen.
46. In einem Hause soll [das Lamm] gegessen werden, du sollst nichts von dem Fleisch aus dem Hause tragen auf die Straße und keinen Knochen daran zerbrechen.
47. Alle von der Gemeinde Israels sollen daran teilnehmen.
48. Wenn aber ein Fremdling bei dir weilt, der das Pessach opfern will dem Herrn, so muss zuvor alles Männliche bei ihm beschnitten werden, und alsdann darf er daran teilnehmen; er sei wie der Eingeborene des Landes; ein Unbeschnittener aber darf davon nicht essen.
49. Eine Vorschrift sei für den Eingeborenen und für den Fremdling, der unter euch weilt.
50. Alle Kinder Israel taten so; wie der Herr geboten dem Mose und Aaron, taten sie.
52. Es geschah an demselben Tage, dass der Herr hinausführte die Kinder Israel aus Ägypten in ihren Heereszügen.

Kapitel 13

1. Dann redete der Herr zu Mose also:
2. Heilige mir alles Erstgeborene, was den Mutterleib erschließt, bei den Kindern Israel, von Menschen wie vom Vieh, mein sei es.
3. Und Mose sprach zum Volke: Gedenket dieses Tages, an dem ihr gezogen aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft, denn mit gewaltiger Hand hat euch der Herr von dannen geführt; es soll nichts Gesäuertes gegessen werden.
4. Heute ziehet ihr aus im Monate der Ährenreife.
5. Wenn dich nun der Herr bringt in das Land des Kanaani, des Hitti, Emori, Hivi und Jebusi, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben, ein Land, wo Milch und Honig fließt, so sollst du diesen Brauch üben in diesem Monate.
6. Sieben Tage sollst du Ungesäuertes essen, und am siebenten Tage ist ein Fest dem Herrn.
7. Ungesäuertes soll gegessen werden die sieben Tage, es werde nicht gesehen Gesäuertes und Sauerteig in deinem ganzen Gebiete.
8. Deinem Sohne sollst du an demselben Tage erzählen: [Wir feiern dieses Fest] um desswillen, was der Herr an uns getan, als wir aus Ägypten zogen.
9. Dies sei dir zum Merkzeichen an deiner Hand und zum Denkmal zwischen deinen Augen, damit die Lehre des Herrn bei dir immer eingeprägt bleibe, denn mit starker Hand hat dich der Herr aus Ägypten geführt.
10. Beobachte also diese Satzungen zu bestimmter Zeit von Jahr zu Jahr.
11. Und wenn der Herr dich bringt in das Land Kanaan, so wie er geschworen dir und deinen Vätern, und es dir gibt,
12. So sollst du alles, was den Mutterleib erschließt, dem Herrn weihen; auch alles zuerst Geworfene deines Viehes (die männlichen) sei dem Herrn geweiht.
13. Jeden Erstgeborenen vom Esel kaufe mit einem Lamme los, und wenn du ihn nicht lösest, brich ihm das Genick; auch alles Erstgeborene vom Menschen (unter deinen Söhnen) sollst du lösen.
14. Und wenn dich dein Sohn künftig fragt: Was bedeutet das? so antworte ihm: Mit starker Hand hat uns der Herr geführt aus Ägypten, aus dem Hause der Knechtschaft.
15. Und da Pharao sich sehr widersetzte, uns ziehen zu lassen, so tötete der Herr alle Erstgeburt in dem Lande Ägypten, von den Erstgeborenen der Menschen bis zu den Erstgeborenen des Viehes; deswegen opfere ich dem Herrn alles Männliche, was den Mutterleib erschließt, aber alle erstgeborenen Söhne kauf‘ ich los.
16. So sei es zum Merkzeichen an deiner Hand und zum Denkbande zwischen deinen Augen, dass mit starker Hand der Herr uns aus Ägypten geführt hat.
17. Als nun Pharao das Volk ziehen ließ, da führte sie Gott nicht den Weg durch das Land der Philister, der doch nahe war, denn Gott sprach: Dass nicht das Volk anderen Sinnes werde, wenn es Krieg sieht, und nach Ägypten zurückkehre.
18. Gott ließ daher das Volk einen Umweg machen durch die Wüste über das Schilfmeer; erhobenen Hauptes zogen die Kinder Israel aus Ägypten.
19. Mose nahm die Gebeine Josefs mit sich, denn beschworen hatte [Josef] die Kinder Israels also: Gott wird euer gedenken, dann führet meine Gebeine von dannen mit euch.
20. Sie zogen von Sukkot und lagerten in Etam, am Rande der Wüste.
21. Und der Herr zog vor ihnen her des Tages mit einer Wolkensäule, sie des Weges zu leiten, und nachts mit einer Feuersäule, ihnen zu leuchten, dass sie ziehen konnten Tag und Nacht.
22. Es wich nicht die Wolkensäule am Tage und die Feuersäule in der Nacht vor dem Volke.

Kapitel 14

Israels Zug durch das Meer.
1. Der Herr redete zu Mose wie folgt:
2. Rede zu den Kindern Israel, dass sie umkehren und lagern vor Pi-Hirot zwischen Migdol und dem Meere; vor Baal Zefon dem gegenüber sollt ihr lagern am Meere.
3. So wird Pharao denken von den Kindern Israel, sie seien verirrt im Lande, [Baal Zefon] habe sie in der Wüste eingeschlossen.
4. Ich werde das Herz Pharaos fest machen, dass er ihnen nachjage, ich werde mich verherrlichen an Pharao und an seiner ganzen Macht; die Ägypter sollen erfahren, dass ich der Herr bin. Und [die Kinder Israel] taten also.
5. Als nun dem Könige von Ägypten berichtet ward, dass das Volk entflohen sei, da wandte sich das Herz Pharaos und seiner Diener wegen des Volkes, und sie sprachen: Was haben wir da getan, dass wir Israel entlassen aus unserm Dienste?
6. [Pharao] bespannte seine Wagen und nahm sein Volk mit sich.
7. Sechshundert auserlesene Wagen nahm er und alle Wagen Ägyptens, und Wagenkämpfer auf allen.
8. Der Herr machte das Herz Pharaos, Königs von Ägypten, fest, dass er den Kindern Israel nachjagte; die Kinder Israel aber zogen mutig weiter.
9. Die Ägypter jagten ihnen nach und erreichten sie, da sie am Meere lagerten, alle Rosse und Wagen Pharaos, seine Reiter und seine Macht, bei Pi-Hirot, vor Baal Zefon.
10. Als aber Pharao nahte, und die Kinder Israel ihre Augen erhoben und die Ägypter hinter ihnen herziehen sahen, da fürchteten sich die Kinder Israel sehr und schrieen zum Herrn.
11. Und sie sprachen zu Mose: Ist es etwa aus Mangel an Gräbern in Ägypten, dass du uns weggeholt hast, um in der Wüste zu sterben? Was hast du uns da getan, dass du uns geführt hast aus Ägypten?
12. Ist es doch das, was wir zu dir geredet in Ägypten: Lasse von uns, wir wollen den Ägyptern dienen; denn besser war es für uns, Ägypten zu dienen, als in der Wüste zu sterben.
13. Mose sprach zum Volke: Fürchtet nichts! Stehet fest und sehet die Hülfe des Herrn, die er euch heute schaffen wird, denn so wie ihr heute die Ägypter sehet, werdet ihr sie fortan nicht wieder sehen bis in Ewigkeit.
14. Der Herr wird für euch streiten, und ihr möget still sein.
15. Der Herr aber sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Rede zu den Kindern Israel, dass sie weiter ziehen.
16. Und du erhebe deinen Stab und strecke deine Hand aus gegen das Meer, dass es sich spalte, und die Kinder Israel werden gehen mitten durch das Meer im Trockenen.
17. Ich werde dann fest machen das Herz der Ägypter, und sie werden ihnen nachziehen; ich werde verherrlicht werden an Pharao und an seiner ganzen Macht, an seinen Wagen und Reitern.
18. Die Ägypter sollen erfahren, dass ich der Herr bin, wenn ich mich verherrliche an Pharao, an seinen Wagen und Reitern.
19. Der Engel Gottes, der vor dem Lager Israels hergegangen, kehrte um und ging hinter ihnen her, auch die Wolkensäule kehrte um und stellte sich hinter sie,
20. Und kam zwischen das Lager der Ägypter und das Lager Israels; so war nun [dort] Wolke und Finsternis und [hier] erleuchtete er die Nacht, und ein [Lager] nahte nicht dem andern die ganze Nacht.
21. Mose streckte seine Hand aus gegen das Meer, und der Herr trieb das Meer zurück durch einen heftigen Ostwind die ganze Nacht und machte es zu trockenem Boden; die Wasser wurden gespalten.
22. Die Kinder Israel zogen durch das Meer im Trocknen, und das Wasser bildete eine Mauer ihnen zur Rechten und zur Linken.
23. Die Ägypter verfolgten sie und kamen ihnen nach, alle Rosse Pharaos, seine Wagen und Reiter, mitten in das Meer.
24. Aber es geschah in der Morgenwache, da warf der Herr einen Blick über das Lager Ägyptens [mit Nebel, Donner und Blitzen] und verwirrte das Lager Ägyptens.
25. Und so fielen ab die Räder von den Wagen, dass sie mit Beschwerden fuhren, und die Ägypten sprachen: Wir wollen fliehen vor Israel, denn der Herr streitet für sie wider Ägypten.
26. Der Herr sprach zu Mose: Strecke deine Hand aus gegen das Meer, dass das Wasser zurückkehre über Ägypten, über seine Wagen und Reiter.
27. Mose streckte seine Hand aus gegen das Meer, und das Meer kehrte beim Beginn des Morgens zurück zu seiner Strömung, während die Ägypter ihm entgegen kamen; der Herr warf die Ägypter mitten in das Meer.
28. Dann kehrte das Wasser zurück und bedeckte die Wagen und die Reiter der ganzen Macht Pharaos, die ihnen nachgekommen waren, ins Meer; es blieb von ihnen auch nicht einer übrig.
29. Die Kinder Israel waren im Trocknen mitten durch das Meer gegangen, und das Wasser bildete eine Mauer zur Rechten und zur Linken.
30. So rettete der Herr an diesem Tage Israel aus der Hand Ägyptens; Israel sah die Ägypter tot am Ufer des Meeres.
31. Da sah Israel die gewaltige Hand, welche der Herr betätigte an Ägypten, und das Volk fürchtete den Herrn und glaubte an den Herrn und seinen Diener

Kapitel 15

1. Damals sangen Mose und die Kinder Israel dieses Lied dem Herrn und sprachen: Singen wollen wir dem Herrn, denn mächtig hat er sich gezeigt; Roß und Reiter hat er geschleudert ins Meer.
2. Mein Sieg und mein Sang gilt Gott, er war meine Rettung; er ist meine Macht, und ich will ihn preisen, der Gott meines Vaters, ich will ihn erheben.
3. Gott ist der Herr des Krieges, Herr — das ist sein Name.
4. Die Wagen Pharaos hat er geschleudert ins Meer, und die besten seiner Wagenkämpfer wurden versenkt ins Schilfmeer.
5. Fluten bedeckten sie; sie sanken in die Tiefe wie ein Stein.
6. Deine Rechte, Herr, prangend in Stärke, deine Rechte, Herr, zerschmettert den Feind.
7. In deiner erhabenen Größe hast du zermalmt deine Gegner; du hast losgelassen deine Zornesglut, sie hat sie verzehrt wie Stoppeln.
8. Durch deinen Hauch türmte sich das Wasser, stand wie ein Damm Fließendes; es gerannen die Fluten mitten im Meere.
9. Der Feind sprach: Ich verfolge, erreiche sie, teile Beute, an ihnen ersatten soll meine Gier; zücken will ich mein Schwert, vertilgen soll sie meine Hand.
10. Du aber hauchtest mit deinem Odem, da bedeckte sie das Meer; sie rollten wie Blei in die gewaltigen Fluten.
11. Wer ist dir gleich unter den Mächtigen, Herr, wer ist gleich dir prangend in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wundertäter!
12. Du strecktest deine Rechte, die Erde verschlang sie.
13. Nun führst du mit deiner Gnade das Volk, das du erlöset; du leitest es mit deiner Macht zu deiner heiligen Wohnstätte [in Palästina].
14. Es hören’s die Völker und beben, Zittern ergreift die Bewohner Peleset.
15. Es erschrecken die Stammfürsten Edoms, die Mächtigen Moabs erfaßt Beben, vor Angst aufgelöst sind alle Bewohner Kanaans.
16. Es falle über sie Schrecken und Angst; an der Größe deines Armes erstarren sie wie Stein, bis durchziehen wird dein Volk, Herr, bis durchziehen wird das Volk, das du erworben.
17. Du wirst sie auch bringen auf den Berg deines Eigentums, die Stätte, die zu deinem Sitze du gemacht, Herr; das Heiligtum, Herr, das deine Hände errichtet.
18. Der Herr wird König sein immer und ewig!
19. Also kamen die Rosse Pharaos mit seinen Wagen und Reitern in das Meer, und der Herr brachte über sie zurück das Wasser des Meeres, aber die Kinder Israel zogen im Trocknen mitten durch das Meer.
20. Und Miriam, die Prophetin, die Schwester Aarons, nahm die Pauke in die Hand und alle Frauen zogen sich ihr nach mit Pauken und in Reigen.
21. Und Miriam stimmte ihnen an: Singet dem Herrn, denn mächtig hat er sich gezeigt, Roß und Reiter hat er geschleudert ins Meer.
22. Mose ließ dann Israel aufbrechen vom Schilfmeer; sie zogen nach der Wüste Sur und gingen drei Tage in der Wüste, wo sie kein Wasser fanden.
23. Dann kamen sie nach Mara, sie konnten aber kein Wasser trinken in Mara, weil es bitter war; deswegen nannte man den Ort Mara [bitter].
24. Da murrte das Volk wider Mose und sprach; Was sollen wir trinken?
25. [Mose] schrie zum Herrn. Da wies ihm der Herr ein Holz, das warf er ins Wasser, und das Wasser wurde süß. Dort gab [Gott dem Volke] Satzungen und Rechte und dort prüfte er es.
26. Er sprach: Wenn du hörst auf die Stimme des Herrn, deines Gottes, und tuest, was recht ist in seinen Augen, und neigst dein Ohr seinen Geboten und beobachtet alle seine Satzungen; keine der Krankheiten, die ich auf Ägypten gelegt, werde ich auf dich legen, denn ich, dein Herr, bin dein Heil.
27. So kamen sie nach Elim, dort waren zwölf Wasserquellen und siebzig Palmen, und sie lagerten dort am Wasser.

Kapitel 16

Das Manna in der Wüste.
1. Die Gemeinde der Kinder Israel zog von Elim und kam am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nach ihrem Auszug aus dem Lande Ägypten, nach der Wüste Sin, die zwischen Elim und Sinai.
2. Da murrten die Kinder Israel wider Mose und Aaron in der Wüste.
3. Die Kinder Israel sprachen zu ihnen: Wären wir doch gestorben durch die Hand des Herrn im Lande Ägypten, als wir dort saßen am Fleischtopfe, wo wir Brot aßen zu Genüge; denn ihr habt uns herausgeführt in diese Wüste, dieses ganze Volk durch Hunger zu töten.
4. Da sprach der Herr zu Mose: Ich werde euch regnen lassen Brot vom Himmel, und das Volk soll hinausgehen und jeden Tag den täglichen Bedarf sammeln; damit will ich es prüfen, ob es wandeln wird nach meiner Unterweisung oder nicht.
5. Am sechsten Tage, wenn sie zubereiten, was sie eingebracht, wird es das Doppelte gegen das sein, was sie sonst täglich sammeln.
6. Mose und Aaron sprachen zu den Kindern Israel: Am Abend werdet ihr erkennen, dass es der Herr ist, der euch geführt aus dem Lande Ägypten.
7. Und am Morgen werdet ihr sehen. die Herrlichkeit des Herrn, da er gehört euer Murren wieder den Herrn; denn was sind wir, dass ihr gegen uns murret?
8. Mose sprach ferner: Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und Brot am Morgen zum Sattwerden, da der Herr euer Murren gehört wider ihn; denn was sind wir? Nicht wider uns geht euer Murren, sondern wider den Herrn.
9. Mose sprach zu Aaron: Sprich zum ganzen Volke der Kinder Israel: Tretet vor Gott, denn er hat gehört euer Murren!
10. Und wie Aaron zu dem ganzen Volke der Kinder Israel redete und sie das Gesicht wendeten gegen die Wüste, da erschien die Herrlichkeit des Herrn dem Volke.
11. Und der Herr redete zu Mose:
12. Ich habe gehört das Murren der Kinder Israel; rede zu ihnen also: Gegen Abend sollt ihr Fleisch essen und am Morgen am Brote satt werden, und ihr sollt erkennen, dass ich der Herr, euer Gott bin.
13. Am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Lager; am Morgen war eine Tauschicht rings um das Lager.
14. Und als die Tauschicht verging, da war auf der Fläche der Wüste feines Schuppichtes, fein wie Reif auf der Erde.
15. Die Kinder Israel sahen dies und sprachen zueinander: Man [was] ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Mose sprach zu ihnen: Das ist das Brot, das der Herr euch gegeben hat zum Essen.
16. Das ist, was der Herr geboten: Sammelt davon, jeder nachdem was er ißt, ein Omer fur den Kopf; nach der Zahl der Seelen, die jeder in seinem Zelte hat, sollt ihr nehmen.
17. Die Kinder Israel taten also und sammelten, der eine viel, der andre wenig.
18. Aber als sie nachher mit dem‘ Omer maßen, da hatte nicht mehr, der viel gesammelt, und der nicht weniger, der minder gesammelt; sie hatten gesammelt jeder soviel er essen konnte.
19. Und Mose sprach zu ihnen: Keiner spare davon auf morgen.
20. Aber sie hörten nicht auf Mose, und manche sparten davon auf morgen, es wimmelte aber dann von Würmern und stank. Mose zürnte über sie.
21. Seitdem sammelten sie es Morgen für Morgen, jeder so viel er aß, denn wie die Sonne heiß wurde, schmolz [das Manna].
22. Am sechsten Tage sammelten sie das Doppelte an Brot, zwei Omer für Jeden. Da kamen die Führer und berichteten dies dem Mose.
23. Aber er sprach zu ihm: Das ist ja, was der Herr geredet: Eine Feier, eine heilige Feier dem Herrn ist morgen; was ihr backen wollet, backet heute, und was ihr kochen wollet, kochet heute, und alles, was übrig bleibt, leget euch hin in Verwahrung auf morgen.
24. Und sie legten es hin auf morgen, wie Mose es geboten; es stank nicht, und es war kein Gewürm darin.
25. Mose sprach: Esset es heute, denn Schabbat ist heute dem Herrn; heute werdet ihr es nicht finden auf dem Felde.
26. Sechs Tage werdet ihr es sammeln, aber am siebenten Tage, am Schabbat, wird nichts vorhanden sein.
27. Aber am siebenten Tage gingen doch welche von dem Volke hinaus zu sammeln und fanden nichts.
28. Der Herr sprach zu Mose: Wie lange noch weigert ihr euch zu beobachten meine Gebote und Weisungen?
29. Sehet, dass der Herr euch gegeben hat den Schabbat, deswegen gibt er euch am sechsten Tage Brot für zwei Tage; jeglicher bleibe an seinem Orte, keiner gehe von seiner Stelle am siebenten Tage.
30. Und das Volk feierte am siebentenTage.
31. Das Haus Israel nannte den Namen [der neuen Speise] Man; es war wie weißer Koriandersamen und schmeckte wie Kuchen mit Honig.
32. Mose sprach: Das ist was der Herr geboten: Ein Omer voll davon [bleibe] in Verwahrung für künftige Geschlechter, damit sie sehen das Brot, das ich euch habe zu essen gegeben in der Wüste, als ich euch geführt aus dem Lande Ägypten.
33. Und Mose sprach zu Aaron: Nimm eine Flasche und thue darin einen Omer voll Man, und lege es nieder vor dem Herrn in Verwahrung für künftige Geschlechter.
34. So wie der Herr dem Mose geboten hatte, legte es Aaron nieder vor der [Lade des] Zeugnisses in Verwahrung.
35. Die Kinder Israel aßen das Manna vierzig Jahre, bis sie in bewohntes Land kamen. Das Manna aßen sie bis zu ihrer Ankunft an der Grenze des Landes Kanaan.
36. Der Omer ist ein Zehnteil vom Efa.

Kapitel 17

Wassermangel, Krieg mit Amalek.
1. Das ganze Volk der Kinder Israel zog von der Wüste Sin in bestimmten Zügen auf Befehl des Herrn; als sie in Refidim lagerten, da war kein Wasser zum Trinken für das Volk.
2. Da zankte das Volk mit Mose. Sie sprachen: Gebet uns Wasser, dass wir trinken! Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Was versuchet ihr wieder den Herrn?
3. Aber das Volk durstete nach Wasser und es murrte wider Mose: Wozu hast du uns herausgeführt aus Ägypten, uns und unsere Kinder und unsere Herden zu töten durch Durst?
4. Mose schrie zum Herrn und sprach: Was soll ich mit diesem Volke machen? Bald wird es mich noch steinigen!
5. Der Herr sprach zu Mose: Gehe voraus vor das Volk, nimm mit dir von den Ältesten Israels, und deinen Stab, womit du den Fluss geschlagen hast, nimm in deine Hand und gehe.
6. Ich stehe vor dir dort auf dem Felsen am Horeb; du sollst auf den Felsen schlagen, und es wird Wasser herauskommen, dass das Volk trinke. Mose tat also vor den Augen der Ältesten Israels.
7. Und er nannte den Namen des Ortes Massa [Versuchung] und Meriba [Zank], wegen des Zankens der Kinder Israel, und weil sie Gott versuchten, indem sie sprachen: Ist wohl der Herr in unserer Mitte oder nicht?
8. Amalek kam und griff Israel an in Refidim.
9. Da sprach Mose zu Josua: Wähle uns Männer und ziehe aus, gegen Amalek zu streiten; morgen werde ich stehen auf dem Gipfel der Anhöhe, den Stab Gottes in meiner Hand.
10. Josua tat, wie Mose zu ihm gesprochen hatte, mit Amalek zu streiten; Mose, Aaron und Hur stiegen hinauf auf den Gipfel der Anhöhe.
11. Und es geschah, wie Mose seine Hand erhob, siegte Israel; wie er aber seine Hand ruhen ließ, siegte Amalek.
12. Da aber die Hände Moses schwer wurden, nahmen sie einen Stein und legten den unter ihn, und er setzte sich darauf. Aaron und Hur faßten dann seine Hände, hier einer und dort einer, und so blieben seine Hände aufrecht bis Sonnenuntergang.
13. Josua brach die Kraft Amaleks und seines Volkes mit der Schärfe des Schwertes.
14. Der Herr sprach hierauf zu Mose: Schreibe das zum Andenken in das Buch, schärfe es insbesondere dem Josua ein, dass ich auslöschen will das Gedächtnis Amaleks unter dem Himmel.
15. Mose baute dann einen Altar und nannte seinen Namen: adonai nissi [der Herr, mein Banner].
16. Und er sprach: Die Hand [lege ich] an den Thron Gottes [und schwöre]: Krieg des Herrn wider Amalek von Geschlecht zu Geschlecht!

Kapitel 18

Einsetzung der Richter.
1. Jetro der Priester Midjans, der Schwäher Moses, hörte alles, was Gott getan an Mose und an Israel, seinem Volke, dass der Herr Israel herausgeführt aus Ägypten.
2. Da nahm Jetro, der Schwäher Moses, Zipora, die Frau Moses, nach ihrer Heimsendung,
3. Und ihre beiden Söhne; deren einer hieß Gersom, denn [Mose] hatte [bei der Namensnennung] gesprochen: Ein Fremdling war ich im fremden Lande;
4. Der Name des andern war Elieser, denn [Mose hatte bei der Namensnennung gesprochen]: Der Gott meines Vaters ist mein Beistand gewesen und hat mich gerettet vom Schwerte Pharaos.
5. Jetro, der Schwäher Moses, dessen Söhne und Weib kamen zu Mose in die Wüste, wo er lagerte am Berge Gottes.
6. [Jetro] ließ dem Mose sagen: Ich, dein Schwäher Jetro, komme zu dir, und dein Weib und ihre beiden Söhne mit ihr.
7. Mose ging seinem Schwäher entgegen und verbeugte sich und küsste ihn; sie begrüssten einander und gingen hinein in das Zelt.
8. Mose erzählte seinem Schwäher alles, was der Herr getan dem Pharao und Ägypten um Israels wegen, alles Ungemach, das sie getroffen auf dem Wege, und wie der Herr sie gerettet.
9. Jetro freute sich über all das Gute, das der Herr getan an Israel, dass er es gerettet von der Hand Ägyptens.
10. Jetro sprach: Gepriesen sei der Herr, der euch gerettet von der Hand Ägyptens und von der Hand Pharaos, der das Volk gerettet aus der Gewalt Ägyptens.
11. Nun weiß ich, dass der Herr größer ist denn alle Götter, denn im vollen Maß, wie sie gefrevelt, kam die Strafe über sie.
12. Jetro, der Schwäher Moses, brachte Gott Brandopfer und Schlachtopfer dar, und Aaron und alle Ältesten Israels kamen zu speisen mit dem Schwäher Moses vor Gott.
13. Am andern Tage setzte sich Mose, das Volk zu richten: und das Volk stand um Mose vom Morgen bis an den Abend.
14. Der Schwäher Moses sah alles, was er mit dem Volke tat, und sprach: Was ist das, was du mit dem Volke tust? Warum sitzest du da, und das ganze Volk steht um dich von Morgen bis Abend?
15. Mose antwortete seinem Schwäher: Weil das Volk zu mir kommt, Gott zu befragen.
16. Wenn sie etwas vorhaben, kommt es vor mich, und ich richte zwischen einem und dem andern und lasse sie wissen die Satzungen Gottes und seine Weisungen.
17. Der Schwäher Moses sprach zu diesem: Es ist nicht gut, was du tuest.
18. Ermüden wirst du wie das Volk, das bei dir ist; denn zu schwer ist dies für dich, du kannst es allein nicht ausführen.
19. Nun höre auf meine Stimme, ich will dir raten und Gott sei mit dir: Vertritt du das Volk gegenüber Gott, dass du bringest die Rechtssachen vor Gott;
20. Dass du ihnen erläuterst die Satzungen und Weisungen und ihnen kund thuest den Weg, den sie gehen, und die That, die sie tun sollen.
21. Erwähle aber aus dem ganzen Volke tüchtige, gottesfürchtige Männer, Männer der Wahrheit und uneigennützig, diese setze über das Volk, Obere über Tausende, über Hunderte, über fünfzig und über zehn,
22. Dass sie richten das Volk alle Zeit. Jegliche große Sache bringen sie vor dich, doch jegliche kleine Sache richten sie; erleichtere es dir, dass sie tragen mit dir.
23. Wenn du das tuest und Gott es befiehlt, so wirst du bestehen können; und auch dieses ganze Volk wird an seinen Ort in Frieden [zu richterlicher Entscheidung] kommen.
24. Mose hörte auf die Stimme seines Schwähers und tat alles, was er gesprochen.
25. Mose wählte tüchtige Männer aus ganz Israel und setzte sie zu Häupten über das Volk, Obere über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn.
26. Diese richteten das Volk alle Zeit; die schwierige Sache brachten sie vor Mose und jede kleine Sache richteten sie.
27. Mose entließ dann seinen Schwäher; dieser ging in sein Land.

Kapitel 19

Die Offenbarung. Die zehn Gebote.
1. Den dritten Monat nach dem Auszuge der Kinder Israel aus dem Lande Ägypten, am Tage [des Neumonds] kamen sie in die Wüste Sinai.
2. Sie waren aufgebrochen von Refidim und gekommen in die Wüste Sinai und lagerten sich in der Wüste; Israel hatte sich dort gelagert dem Berge gegenüber.
3. Da stieg Mose hinauf zu Gott, und der Herr rief ihm zu vom Berge und sprach: Also sprich zum Hause Jakob und verkünde den Kindern Israel:
4. Ihr habt gesehen, was ich an Ägypten getan, und wie ich euch getragen wie auf Adlerflügeln und euch gebracht habe zu mir.
5. Und nun, wenn ihr höret auf meine Stimme und meinen Bund haltet, so sollet ihr mir sein das schätzbarste aller Völker, denn mein ist die ganze Erde;
6. Ihr sollt mir sein ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk. Dies sind die Worte, die du reden sollst zu den Kindern Israel.
7. Mose kam und berief die Ältesten des Volkes und legte ihnen vor all diese Worte, die ihm der Herr geboten.
8. Da hub an das ganze Volk insgesamt und sprach: Alles, was der Herr geredet, wollen wir tun! Mose brachte die Worte des Volkes zurück an den Herrn.
9. Der Herr sprach zu Mose: Ich werde nun zu dir kommen in einer dichten Wolke, damit das Volk höre, wenn ich mit dir rede und auch auf immer dir vertraue. — Als Mose die Worte des Volkes sagte dem Herrn,
10. Da sprach der Herr zu Mose: Gehe zum Volke, lass sie sich rüsten heute und morgen, und ihre Kleider waschen.
11. Dass sie sich bereit halten für den dritten Tag, denn am dritten Tag wird sich Gott offenbaren dem ganzen Volke auf dem Berge Sinai.
12. Ziehe Schranken für das Volk ringsum und sage: Hütet euch den Berg zu besteigen und auch dessen Äußerstes zu berühren; wer den Berg berührt, der wird des Todes sein.
13. Nicht berühre [den Todeswürdigen] eine Hand, sondern gesteinigt oder erschossen werde er, ob Vieh oder Mensch, er darf nicht leben! Erst wenn das Horn anhaltend ertönt, dürfen sie den Berg besteigen.
14. Mose stieg vom Berge herab zu dem Volke und ließ es sich rüsten, und sie wuschen ihre Kleider.
15. Und er sprach zu dem Volke: Haltet euch bereit auf den dritten Tag, nahet keinem Weibe.
16. Am dritten Tage, als der Morgen anbrach, da waren Donner und Blitze und ein schwer Gewölk auf dem Berge und mächtig starker Posaunenschall; es erbebte das ganze Volk, das im Lager war.
17. Mose führte das Volk hinaus aus dem Lager, Gott entgegen, und sie stellten sich auf an dem Fuße des Berges.
18. Der ganze Berg Sinai rauchte, weil der Herr sich auf ihm in Feuer offenbart hatte, und es stieg auf der Rauch, wie der Rauch eines Ofens, und der ganze Berg bebte gewaltig.
19. Der Posaunenschall ward immer stärker; Mose redete und Gott verkündete im Donner.
20. Der Herr offenbarte sich auf dem Berg Sinai, auf dem Gipfel des Berges, und Mose stieg hinan.
21. Der Herr sprach zu Mose: Steig hinab, verwarne das Volk, dass es nicht durchbreche zum Herrn, um zu schauen, und so eine Menge von ihm falle.
22. Auch die Priester, die sich dem Herrn nahen, sollen sich heilig halten, dass sie nicht vermindere der Herr.
23. Mose sprach zu Gott: Das Volk kann nicht hinansteigen den Berg Sinai, denn du hast uns verwarnt mit den Worten: Ziehe Schranken um den Berg und sondere ihn ab.
24. Da sprach der Herr zu ihm: Gehe, steig hinab und komme dann herauf, du und Aaron mit dir; aber die Priester und das Volk sollen nicht durchbrechen, um hinanzusteigen zum Herrn, dass er nicht [durch Pest] sie vermindere.
25. Mose stieg hinab zum Volke und sagte ihnen dieses.

Kapitel 20

1. Gott verkündete alsdann die folgenden Worte:
2. Ich bin der Herr, dein Gott, der dich geführt aus dem Lande Ägypten, aus der Knechtschaft.
3. Du sollst keine fremden Götter haben neben mir.
4. Du sollst dir kein Bild machen, kein Abbild deß, was im Himmel droben und was auf Erden unten und was im Wasser unter der Erde;
5. Du sollst dich nicht niederwerfen vor ihnen und ihnen nicht dienen, denn Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifervoller Gott, der die Schuld der Väter ahndet an Kindern, am dritten und am vierten Gliede, die mich hassen;
6. Der aber Gnade übt am tausendsten Gliede denen, welche mich lieben und meine Gebote halten.
7. Du sollst nicht aussprechen den Namen des Herrn, deines Gottes, zum Falschen; denn nicht ungestraft lassen wird der Herr den, der seinen Namen ausspricht zum Falschen.
8. Gedenke des Schabbattages, ihn zu heiligen:
9. Sechs Tage kannst du arbeiten und all deine Werke verrichten.
10. Aber der siebente Tag ist Feiertag dem Herrn, deinem Gott; da sollst du keinerlei Werk verrichten, du und dein Sohn und deine Tochter, dein Knecht und deine Magd und dein Vieh, und der Fremde, der in deinen Toren weilt.
11. Denn in sechs Tagen hat der Herr gemacht den Himmel und die Erde, das Meer und alles, was darin ist, und geruhet am siebenten Tage, deswegen hat der Herr den Schabbattag gesegnet und geheiligt.
12. Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebest in dem Lande, das der Herr dein Gott, dir gibt.
13. Du sollst nicht morden. Du sollst nicht ehebrechen. Du sollst nicht stehlen. Dn sollst nicht falsch zeugen wider deinen Nächsten.
14. Du sollst nicht gelüsten nach dem Hause deines Nächsten, du sollst nicht gelüsten nach der Frau deines Nächsten, nach seinem Knecht und nach seiner Magd, nach seinem Ochsen und seinem Esel und allem, was deines Nächsten ist.
15. Das ganze Volk gewahrte den Denner und die Flammen und den Posaunen schall und den rauchenden Berg; und da das Volk dies sah, bebte es zurück und stand fern.
16. Sie sprachen zu Mose: Rede du mit uns und wir wollen hören, und nicht möge fürder Gott mit uns reden, dass wir nicht sterben.
17. Mose sprach zum Volke: Fürchtet nicht, denn um euch zu prüfen ist Gott gekommen, damit seine Furcht euch vor Augen sei, dass ihr nicht sündiget.
18. Und das Volk stand also fern, aber Mose trat nahe zu der Nebelwolke, wo Gott war.
19. Der Herr sprach zu Mose: Also sprich zu den Kindern Israel: Ihr habt gesehen, dass ich vom Himmel mit euch geredet.
20. Ihr sollt nichts anbeten neben mir — Götter von Silber und Götter von Gold sollt ihr euch nicht machen.
21. Einen Altar von Erde sollst du mir machen und darauf opfern deine Brandopfer und Mahlopfer, deine Schafe und Rinder. An jeglichem Orte, wo ich meinem Namen ein Gedächtnis stifte, werde ich zu dir kommen und dich segnen.
22. Wenn du mir einen Altar von Steinen machst, so baue ihn nicht von behauenen, denn hast du dein Eisen darüber geschwungen, so hast du ihn entweiht.
23. Du sollst nicht steigen auf Stufen zu meinem Altar, dass nicht darauf deine Blöße aufgedeckt werde.

Kapitel 21

Gesetzliche Bestimmungen.
1. Das sind die Rechte, die du [den Kindern Israels] vorlegen sollst:
2. So du einen hebräischen Sklaven kaufst, soll er sechs Jahre dienen, im siebenten wird er frei ohne Lösegeld.
3. Wenn er allein kommt, so geht er allein frei; wenn er Gatte eines Weibes ist, so wird sein Weib mit ihm frei.
4. Wenn aber sein Herr ihm ein Weib gibt und sie gebärt ihm Söhne oder Töchter, so bleibt die Frau mit ihren Kindern dem Herrn, nur [der Sklave] für seine Person wird frei.
5. Wenn aber der Sklave spricht: Ich liebe meinen Herrn, mein Weib und meine Kinder ich mag nicht frei werden.
6. So führe ihn sein Herr vor die Richter an die Tür oder an den Türpfosten und durchsteche ihm das Ohr mit einer Pfrieme, und er sei bei ihm Sklave für immer.
7. Wenn jemand seine Tochter verkauft als Magd, so soll sie nicht frei werden wie die männlichen Sklaven; [der Herr soll sie ehelichen].
8. Missfällt sie aber ihrem Herrn, der sie sich bestimmt hatte, so muß er sie freigeben; an fremde Leute darf er sie nicht verkaufen, da er treulos an ihr gehandelt.
9. Wenn er sie seinem Sohne bestimmt, soll [der Sohn] nach dem Rechte der Freien ihr tun.
10. Wenn er sich eine andere Frau danimmt, soll er ihre Kost, ihre Kleidung und ihre Wohnung nicht verringern.
11. Denn wenn er ihr diese drei Dinge nicht erfüllt, so wird sie frei ohne Geld.
12. Wer einen Menschen schlägt, und er stirbt, soll mit dem Tode bestraft werden.
13. Wer aber dieses nicht mit Absicht getan, sondern Gott es ihm unter die Hand geschickt hat, so werde ich dir einen Ort einrichten, wohin er sich [vor der Familienrache] flüchten kann.
14. Wenn aber jemand an seinem Nächsten frevelt und ihn umbringt mit List, selbst von meinem Altar weg sollst du ihn führen zum Tode.
15. Wer seinen Vater oder seine Mutter schlägt, soll mit dem Tode bestraft werden.
16. Wer einen Menschen stiehlt und ihn verkauft, oder er wurde bei ihm gefunden, soll mit dem Tode bestraft werden.
17. Wer seinem Vater oder seiner Mut ter flucht, soll mit dem Tode bestraft werden.
18. Wenn Männer Streit haben und einer schlägt den andern mit einem Stein oder mit der Faust, und er stirbt nicht, sondern fällt aufs Lager;
19. Wenn er dann aufsteht und wandelt auf der Straße [gestützt] auf seine Krücke, so ist der Schläger frei, nur soll er ihn heilen lassen und für die Zeitversäumnis zahlen.
20. Wenn jemand seinen Knecht oder seine Magd mit dem Stock schlägt und er stirbt unter seiner Hand, so werde dies gerächt.
21. Doch wenn der Sklave einen oder zwei Tage am Leben bleibt, so soll dies nicht gerächt werden, denn [der Sklave] ist sein Eigentum.
22. Wenn Männer streiten und stoßen ein schwangeres Weib, dass ihr die Kinder abgehen, aber [der Frau] ist kein Unglück zugestoßen, so werde es am Gelde gebüßt; so viel ihm der Gatte des Weibes auflegt, zahle er durch die Richter.
23. Wenn aber [der Frau selbst] dabei ein Unglück zugestoßen, so gilt Leben um Leben.
24. Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß.
24. Brandmal um Brandmal, Wunde um Wunde, Strieme um Strieme.
26. Wenn jemand in das Auge seines Knechtes oder in das Auge seiner Magd schlägt und es zerstört, so soll er ihn frei lassen um sein Auge.
27. Auch wenn er den Zahn seines Knechtes oder den Zahn seiner Magd ausschlägt, soll er ihn frei lassen um seinen Zahn.
28. Wenn ein Ochse einen Mann oder ein Weib stößt, dass sie sterben, so soll der Ochse gesteinigt werden, sein Fleisch darf nicht gegessen werden, aber der Herr des Ochsen geht frei aus.
29. War es aber ein stößiger Ochse von jeher, und sein Herr ist verwarnt worden und hat nicht auf ihn acht gegeben, und er tötet einen Mann oder eine Frau, so soll gesteinigt werden der Ochse, aber auch sein Herr hat den Tod verdient.
30. Wenn ihm jedoch eine Sühne auferlegt wird, so gibt er die Lösung seiner Person, alles, wie es ihm auferlegt worden.
31. Wenn [der Ochs] einen Freien stößt oder eine Freie, nach diesem Rechte geschehe.
32. Wenn aber der Ochs einen Knecht stößt oder eine Magd, so möge [der Eigentümer] dreißig Sekel Silber dem Herrn erlegen, und der Ochs werde gesteinigt.
33. Wenn jemand eine Grube öffnet, oder wenn jemand eine Grube höhlet und sie nicht zudeckt, und es fällt hinein ein Ochse oder ein Esel,
34. So soll der Eigner der Grube den Preis bezahlen an dessen Eigner, und das tote Vieh bleibe sein.
35. Und wenn jemandes Ochse den Ochsen eines andern stößt und er stirbt, so verkaufen sie den lebenden Ochsen und teilen das Geld, auch den toten [Ochsen] teilen sie.
36. Wenn es aber von jeher bekannt gewesen, dass der Ochse stößig ist, und sein Herr hat nicht acht auf ihn gegeben, so soll er erstatten Ochsen um Ochsen, und der tote bleibe sein.
37. Wenn jemand einen Ochsen oder ein Lamm stiehlt, es schlachtet und verkauft, soll er fünf Rinder erstatten um den Ochsen und vier Schafe um das Lamm.

Kapitel 22

1. Wenn ein Dieb [des Nachts] beim Einbruch betroffen und dabei erschlagen wird, ist seinetwegen keine Blutschuld.
2. Wenn dies aber bei Tage geschehen ist, so ist Blutschuld seinetwegen, denn er hätte nur das Gestohlene [doppelt] zu bezahlen, wenn er nichts hat, werde er verkauft um seinen Diebstahl.
3. Wenn aber bei ihm das Gestohlene lebend gefunden wird: Ochs, Esel, oder Lamm, erstatte er zwei Stücke.
4. Wenn jemand abweiden läßt ein Feld oder einen Weinberg, indem er sein Vieh hineinläßt, dass es weidet im fremden Felde, soll er den Schaden mit dem Besten seines Feldes und mit dem Besten seines Weinbergs bezahlen.
5. Wenn Feuer ausbricht und Dornen ergreift, und es wird verzehrt ein Garbenhaufen oder die Saat oder das Feld, so muß der [den Schaden] bezahlen, der den Brand angestiftet.
6. Gibt jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte in Verwahrung, und es wird aus dem Hause dieses Mannes gestohlen, so bezahle der Dieb, wenn er gefunden wird, das Doppelte.
7. Wenn aber der Dieb nicht gefunden wird, so trete der Hausherr vor die Richter [und schwöre], dass er nicht seine Hand ausgestreckt nach der Sache seines Nächsten.
8. Bei einer jeden Sache der Veruntreuung, sei es Ochs, Esel, Schaf, Kleid, bei irgend etwas Verlornenem, wo [der Eigentümer] sagt, dass es sein ist, komme die Sache beider vor die Richter; wenn die Richter ihn schuldig sprechen, bezahle er das Doppelte seinem Nächsten.
9. Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder einen Ochsen oder ein Schaf oder irgend ein Vieh in Verwahrung gibt, und es stirbt, oder es wird zerrissen oder weggetrieben, und keiner sah es,
10. So soll ein Schwur beim Herrn sein zwischen beiden: dass er nicht seine Hand ausgestreckt nach der Sache seines Nächsten; das muß der Eigentümer annehmen, und [der Hüter] bezahlt nichts.
11. Wenn es ihm aber gestohlen wird, so bezahle er es dem Eigentümer.
12. Wenn es zerrissen wird so bringe er es als Zeugnis; das Zerrissene bezahlt er nicht.
13. Wenn jemand von seinem Nächsten [ein Tier] borgt, und es wird zerrissen oder es stirbt, so muß, war der Eigentümer nicht bei ihm, [der Entleiher] bezahlen.
14. Wenn der Eigentümer bei ihm war, bezahlt er nichts; wenn er es gegen Lohn geborgt, so hatte er daran Mietsrecht.
15. Wenn jemand eine Jungfrau verführt, die noch nicht verlobt war, und er liegt bei ihr, so soll er sie zur Frau nehmen.
16. Wenn ihr Vater sich aber weigert, sie ihm zur Frau zu geben, so hat er Geld zu erlegen nach der Morgengabe der Jungfrau.
17.Eine Zauberin sollst du nicht lebenlassen.
18. Wer bei einem Tiere liegt, sei des Todes.
19. Wer den Göttern, außer dem Herrn allein, opfert, hat das Leben verwirkt.
20. Einen Fremdling sollst du nicht kränken und ihn nicht drücken; denn Fremdlinge waret ihr im Lande Ägypten.
21. Witwen und Waisen sollt ihr nicht bedrücken.
22. Wenn Du sie doch bedrückest — und sie zu mir schreien, höre ich ihr Geschrei —
23. Und mein Zorn wird entbrennen und ich werde euch töten mit dem Schwert, dass eure Frauen Witwen werden und eure Kinder Waisen.
24. Wenn du Geld leihest an einen aus meinem Volke, dem Armen bei dir, drücke ihn nicht wie ein Schuldherr, lege ihm nicht Zinsen auf.
25. Wenn du pfändest das Kleid deines Nächsten, ehe die Sonne untergegangen, gib es ihm zurück;
26. Denn dies ist seine einzige Bedeckung, seine Hülle für seinen Leib; worauf sollte er schlafen? Wenn er deswegen zu mir schreiet, so werde ich ihn erhören, denn ich bin erbarmungsvoll.
27. Richter sollst du nicht lästern, und einem Fürsten in deinem Volke nicht fluchen.
28. Mit [der Gabe] von deinem Getreide und deinem Maß zögere nicht; die Erstgeborenen unter deinen Söhnen sollst du mir weihen.
29. Also thue auch mit deinem Ochsen, deinen Schafen; sieben Tage bleibe es bei seiner Mutter, am achten Tage sollst du es mir opfern.
30. Heilige Männer sollt ihr mir sein, und Fleisch eines auf dem Felde zerrissenen Tieres esset nicht, dem Hunde sollt ihr es vorwerfen.

Kapitel 23

1. Verbreite kein falsches Gerücht; reiche deine Hand nicht dem Frevler, um ein falscher Zeuge zu sein.
2. Folge nicht der Menge zum Bösen; sprich nicht bei einem Rechtsstreite der Menge nach, das Recht zu beugen.
3. Auch den Armen begünstige nicht in seinem Rechtsstreite.
4. Wenn du triffst den Ochsen deines Feindes oder seinen Esel, der irre geht, bringe ihm denselben zurück.
5. Siehst du den Esel deines Hassers zusammenbrechen unter seiner Last, und du wolltest unterlassen, es ihm leichter zu machen — mache es ihm leichter.
6. Beuge nicht das Recht eines Armen in seiner Rechtssache.
7. Von einem falschen Ausspruch halte dich fern, und den Unschuldigen und Gerechten bringe nicht um, denn ich werde nicht für gerecht gelten lassen den Schuldigen.
8. Bestechung nimm nicht, denn Bestechung blendet den Hellsehenden und verdreht die Worte der Gerechten.
9. Den Fremdling bedrücke nicht; denn ihr wisset, wie dem Fremdling zu Mute ist, da ihr Fremdlinge gewesen im Lande Ägypten.
10. Sechs Jahre besäe dein Land und sammle ein dessen Ertrag;
11. Aber im siebenten lasse es brach und gib es preis, dass davon essen die Dürftigen deines Volkes, und was die übrig lassen, mögen die Tiere des Feldes essen; so mache es auch mit deinem Weinberge, mit deinem Ölbaum.
12. Sechs Tage magst du verrichten deine Geschäfte, aber am siebenten Tage feiere, damit dein Ochse und dein Esel ruhe, und sich erhole der Sohn deiner Magd und der Fremdling.
13. Beobachtet genau alles, was ich zu euch gesprochen; selbst des Namens fremder Götter gedenket nicht, nicht gehört werde er in deinem Mund.
14. Dreimal im Jahre feiere mir ein Fest.
15. Das Fest der ungesäuerten Brote beobachte; sieben Tage iss ungesäuertes Brot, so wie ich dir geboten, um die Zeit des Monats der Ährenreife; denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen, man erscheine nicht leer vor meinem Angesichte [im Heiligtum].
16. Das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Arbeit, dessen was du ausgesäet auf dem Felde, und das Fest der Einsammlung beim Ausgang des Jahres — wenn du einsammelst deine Arbeit vom Felde.
17. Dreimal im Jahre sollen erscheinen all deine Männlichen vor dem Herrn [im Heiligtum].
18. Opfere nicht beim Gesäuerten das Blut meines Opfers; und das Fett meines Festopfers übernachte nicht bis zum Morgen.
19. Das Früheste der Erstlinge deines Bodens sollst du bringen in das Haus des Herrn, deines Gottes. Koche nicht ein Böcklein in der Milch seiner Mutter.
20. Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, dich zu bewahren auf dem Wege und dich zu bringen an den Ort, den ich bereitet habe.
21. Hüte dich vor ihm und höre auf seine Stimme, sei nicht widerspenstig gegen ihn; denn er wird gegen euern Frevel nicht Nachsicht haben, denn mein Name ist in ihm.
22. Doch wenn du hörest auf seine Stimme und tuest alles, was ich rede, so werde ich befeinden deine Feinde und verfolgen deine Verfolger.
23. Wenn mein Engel vor dir hergeht und dich gebracht hat zu dem Emori und Hitti und Perisi und Kanaani, dem Hivi und Jebusi, und ich ihn vertilgt habe,
24. So bücke dich nicht nieder vor ihren Göttern und diene ihnen nicht und thue nicht nach ihren Gebräuchen, sondern niederreißen sollst du sie und zertrümmern ihre Standbilder.
25. Ihr sollt dienen dem Herrn, euerm Gott, und er wird segnen euer Brot und euer Wasser; ich werde entfernen Krankheit aus eurer Mitte.
26. Keine Fehlgebärende und Unfruchtbare wird sein in deinem Lande, die Zahl deiner Tage werde ich voll machen.
27. Meinen Schrecken werde ich vor dir hersenden und verwirren alles Volk, zu dem du kommst, und dir zukehren den Nacken deiner Feinde.
28. Und ich werde die Hornissen senden vor dir her, dass sie vor dir austreiben den Hivi und Kanaani und Hitti.
29. Nicht in einem Jahre werde ich sie austreiben vor dir, dass nicht das Land öde werde und sich mehren wider dich die wilden Tiere des Feldes.
30. Nach und nach werde ich sie austreiben vor dir, bis dass du fruchtbar bist und das Land im Besitz hast.
31. Und ich werde deine Grenze setzen vom Schilfmeer bis zum Meere der Philister [vom Roten bis zum Mittelländischen Meer] und von der Wüste bis zum Fluss [Euphrat], denn ich werde in eure Hände geben die Bewohner des Landes, dass ihr sie austreibt vor euch.
32. Schließet mit ihnen und ihren Göttern keinen Bund.
33. Sie sollen nicht in deinem Lande wohnen, dass sie dich nicht zur Sünde verleiten gegen mich; denn du würdest ihren Göttern dienen, und sie würden dir zum Fallstrick sein.

Kapitel 24

1. Zu Mose hatte Gott gesprochen: Komme herauf zum Herrn, du und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und bücket euch aus der Ferne;
2. Nur Mose allein nahe sich dem Herrn; aber sie sollen sich nicht nahen, und das Volk soll nicht mit ihm heraufkommen.
3. Als nun Mose kam und dem Volke alle Worte des Herrn darlegte und alle die Rechte, da antwortete das ganze Volk einstimmig und sprach: Alle Worte, die der Herr geredet, wollen wir befolgen!
4. Mose schrieb alle Worte des Herrn auf; denn machte er sich in der Frühe auf und baute einen Altar unten am Berge und zwölf Säulen nach den zwölf Stämmen Israels.
5. Er schickte hin die Jünglinge der Kinder Israel, und sie brachten Ganzopfer und opferten Mahlopfer (Stiere) dem Herrn.
6. Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat es in Becken, die andere Hälfte des Blutes sprengte er auf den Altar.
7. Er nahm das Buch des Bundes und las es dem Volke vor, und es sprach: Alles was der Herr geredet, wollen wir befolgen und gehorchen.
8. Mose nahm hierauf das Blut, sprengte es auf das Volk und sprach: Das ist das Blut des Bundes, den der Herr mit euch geschlossen auf all‘ diese Gebote.
9. Dann stiegen hinauf Mose und Aaron, Nadab und Abihn und siebzig von den Ältesten Israels.
10. Sie sahen die Herrlichkeit des Gottes Israels und darunter wie ein Werk aus leuchtendem Saphir, wie der reine Himmel an Klarheit.
11. Und an die Edeln der Kinder Israel legte er seine Hand nicht [sie zu verderben]; sie sahen die Herrlichkeit Gottes und aßen und tranken.
12. Der Herr sprach zu Mose: Komme herauf zu mir auf den Berg und bleibe dort; ich werde dir geben die Tafeln von Stein mit der Lehre und dem Gebote, das ich geschrieben, sie zu belehren.
13. Mose erhob sich und sein Diener Josua, und Mose stieg hinan den Berg Gottes.
14. Zu den Ältesten sprach Mose: Erwartet uns hier, bis dass wir zu euch zurückkehren; Aaron und Hur sind bei euch, wer Rechtshandel hat, trete vor sie.
15. Mose stieg nun den Berg hinan, und eine Wolke verhüllte den Berg.
16. Die Herrlichkeit des Herrn lag auf dem Berge Sinai; die Wolke verhüllte sie sechs Tage. Gott rief Mose am siebenten Tage aus der Wolke.
17. Der Anblick der Herrlichkeit des Herrn war wie ein brennendes Feuer auf dem Gipfel des Berges vor den Augen der Kinder Israel.
18. Mose ging in die Wolke und stieg den Berg hinan; Mose blieb auf dem Berge vierzig Tage und vierzig Nächte.

Kapitel 25

Das Stiftszelt.
1. Der Herr redete zu Mose also: Rede zu den Kindern Israel, dass sie mir eine Gabe bringen, von Jeglichem, den sein Herz dazu treibt, erhebet meine Gabe.
3. Dies ist die Gabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold und Silber und Kupfer;
4. Purpurblaues, purpurrotes und karmesinfarbenes Garn, Byssus und Ziegenhaare;
5. Rotgefärbte Widderfelle, Tahasfelle und Akazienholz;
6. Öl zur Beleuchtung, Gewürze zum Salböl und zum Räucherwerk von Spezereien;
7. Soham-Steine und Steine zum Einsetzen für das Efod und für den Brustschild.
8. Sie sollen mir errichten ein Heiligtum und ich werde wohnen in ihrer Mitte.
9. Ganz, wie ich dir zeige das Vorbild der Wohnung und das Vorbild all ihrer Geräte, also sollt ihr es machen.
10. Sie sollen machen eine Lade von Akazienholz, zwei und eine halbe Elle ihre Länge und ein und eine halbe Elle ihre Breite, und ein und eine halbe Elle ihre Höhe.
11. Überziehe sie mit reinem Golde, von innen und von außen sollst du sie überziehen, und mache daran einen goldenen Kranz ringsum.
12. Dazu gieße vier goldene Ringe und setzte sie an ihre vier Ecken; zwei Ringe auf der einen Seite und zwei Ringe auf der andern Seite.
13. Mache ferner Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold.
14. Bringe alsdann die Stangen in die Ringe auf den Seiten der Lade, die Lade zu tragen mit denselben
15. In den Ringen der Lade sollen die Stangen bleiben, sie sollen nicht herauskommen.
16. Und lege in die Lade das Zeugnis [die Gesetzestafeln], das ich dir geben werde.
17. Mache auch einen Deckel von reinem Golde, zwei und eine halbe Elle seine Länge und ein und eine halbe Elle seine Breite.
18. Mache zwei Cherubim von Gold, gediegen sollst du sie machen, an beiden Enden des Deckels.
19. Nämlich einen Cherub an dem einen Ende und einen Cherub an dem andern Ende; auf dem Deckel machet die Cherubim an dessen beiden Enden.
20. Die Cherubim sollen die Flügel oben ausbreiten, beschattend mit ihren Flügeln den Deckel, und ihre Gesichter eines dem andern zugewandt; gegen den Deckel zu seien die Gesichter der Cherubim gerichtet.
21. Setze den Deckel auf die Lade oben darauf, und in die Lade tue das Zeugnis [die Gesetzestafeln], das ich dir geben werde.
22. Und ich werde dir dort zu bestimmten Zeiten erscheinen, und mit dir reden herab von dem Deckel, zwischen den beiden Cherubim hervor, die auf der Lade des Zeugnisses, alles was ich dir an die Kinder Israel auftragen werde.
23. Mache auch einen Tisch von Akazienholz, zwei Ellen seine Länge, eine Elle die Breite und ein und eine halbe Elle die Höhe.
24. Überziehe ihn mit reinem Golde und mache daran einen goldnen Kranz ringsum.
25. Mache daran eine handbreite Leiste ringsum und einen goldenen Kranz an die Leiste ringsum.
26. Fertige daran vier Ringe von Gold und setze die Ringe an die vier Seiten seiner vier Füße.
27. Gegenüber der Leiste seien die Ringe zum Gehäuse der Stangen, um den Tisch zu tragen.
28. Mache die Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold, und der Tisch werde daran getragen.
29. Fertige dann seine Schüsseln an und seine Schalen, seine Platten und seine Röhren, womit [die Schaubrote] überdeckt werden, von reinem Golde sollst du sie machen.
30. Auf den Tisch legst du beständig Schaubrote vor mir.
31. Verfertige einen Leuchter von reinem Golde, getriebene Arbeit soll der Leuchter sein, sein Fuß und sein Schaft, seine Kelche, seine Knäufe und seine Blumen sollen aus einem Stücke sein.
32. Sechs Röhren sollen von seinen Seiten ausgehen, drei Röhren des Leuchters von der einen Seite und drei Röhren des Leuchters von der andern Seite.
33. Drei Kelche mandelblütenförmig, an einer Röhre: Knauf und Blume; drei Kelche, mandelblütenförmig, an einer Röhre: Knauf und Blume; so an den sechs Röhren, die ausgehen von dem Leuchter.
34. Und am Leuchter selbst vier Kelche, mandelblütenförmig mit seinen Knäufen und Blüten.
35. Ein Knauf sei unter zwei Röhren an demselben, und wieder ein Knauf unter zwei Röhren an demselben, und wieder ein Knauf unter zwei Röhren an demselben; an den sechs Röhren, die ausgehen von dem Leuchter.
36. Knäufe und Röhren seien aus ihm selbst, aus einem Stück, von reinem Golde getrieben.
37. Verfertige auch dazu sieben Lampen, wenn man die Lampen aufsteckt, so leuchte es nach der Vorderseite zu.
38. Auch seine Zänglein und Aschgefäße seien von reinem Golde.
39. Einen Kikar reinen Goldes soll man dazu verwenden, samt all diesen Gefäßen.
40. Siehe zu, dass du sie machest nach dem Vorbilde, das dir gezeigt worden ist auf dem Berge.

Kapitel 26

1. Und die Wohnung [das Stiftszelt] sollst du machen aus zehn Teppichen von gezwirntem Byssus, von purpurblauem und purpurrotem und karmesinrotem Garn; mit Cherubim, Kunstweberarbeit, sollst du sie machen.
2. Die Länge eines Teppichs sei acht und zwanzig Ellen, und die Breite des einen Teppichs vier Ellen, ein Maß sei für alle Teppiche.
3. Je fünf Teppiche seien geheftet einer an den andern, und je fünf Teppiche geheftet einer an den andern.
4. Mache Schleifen von purpurblauem Garn am Saume des einen Teppichs am Rande der angehefteten, und so sollst du es machen am Saume des äußersten Teppichs, am andern Hefte.
5. Fünfzig Schleifen sollst du machen an einen Teppich, und fünfzig Schleifen sollst du machen an das Ende des Teppichs, welcher an dem zweiten Hefte: die Schleifen sollen einander gegenüber sitzen.
6. Mache dann fünfzig Haken von Gold und füge die Teppiche aneinander durch die Haken, dass die Wohnung ein Ganzes sei.
7. Mache noch dazu Teppiche von Ziegenhaar zum Zelt über die Wohnung, elf Teppiche sollst du machen.
8. Die Länge des einen Teppichs sei dreißig Ellen und die Breite des einen Teppichs vier Ellen, ein Maß gelte für die elf Teppiche.
9. Verbinde dann die fünf Teppiche besonders und die sechs Teppiche besonders, und lege doppelt den sechsten Teppich gegen die Vorderseite des Zeltes.
10. Verfertige dann fünfzig Schleifen an den Saum des äußersten Teppichs an dem Hefte, und fünfzig Schleifen an dem Saum des Teppichs des andern Heftes.
11. Dazu mache fünfzig Haken von Kupfer, und bringe die Haken in die Schlingen und verbinde das Zelt, dass es ein Ganzes sei.
12. Und das Übermaß von den Teppichen des Zeltes, die Hälfte des überzähligen Teppichs, soll überhängen an der Rückseite der Wohnung.
13. Eine Elle auf dieser Seite und eine Elle auf der andern Seite soll von dem Überzähligen an der Länge der Teppiche des Zeltes an beiden Seiten der Wohnung überhängen, sie zu bedecken.
14. Mache dann eine Decke zum Zelte von rotgefärbten Widderfellen und eine Decke von Tahasfellen darüber.
15. Die Bretter zur Wohnung fertige von Akazienholz an, aufrechtstehend.
16. Zehn Ellen die Länge des Brettes und ein und eine halbe Elle die Breite jedes Brettes.
17. Zwei Zapfen bringe an jedes Brett an, eingepasst einer gegen den andern; so sollst du machen an allen Brettern der Wohnung.
18. Die Bretter zur Wohnung verfertige: Zwanzig Bretter an der Seite, gegen Süden, rechts.
19. Unter den zwanzig Brettern sollst du vierzig silberne Fuße machen, zwei Füße unter einem Brette zu seinen beiden Zapfen, und zwei Füße unter einem Brette zu seinen beiden Zapfen.
20. Auch an der andern Seite der Wohnung gegen Norden zwanzig Bretter.
21. Und dazu vierzig silberne Füße, zwei Füße unter einem Brette und zwei Füße unter einem Brette.
22. An der Hinterseite der Wohnung gegen Westen sollst du sechs Bretter machen.
23. Und zwei Bretter sollst du machen für die Winkel der Wohnung an der Hinterseite.
24. Sie sollen anschließen von unten, und zusammen seien sie schließend bis an die Spitze, an denselben Ring; also sei es bei beiden, an beiden Winkeln seien sie.
25. Und so seien es acht Bretter und die Füße dazu von Silber: sechzehn Füße, zwei Füße unter einem Brette und zwei Füße unter einem Brette.
26. Mache ferner Riegel von Akazienholz, fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung.
27. Und fünf Riegel zu den Brettern der andern Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der Seite der Wohnung, zu der Hinterwand gegen Westen.
28. Und der mittlere Riegel mitten durch die Bretter, von einem Ende bis zum andern laufend.
29. Die Bretter überziehe mit Gold und die Ringe dazu mache von Gold, Behälter der Riegel, und überziehe die Riegel mit Gold.
30. Stelle dann die Wohnung auf nach der Weise, wie dir gezeigt worden auf dem Berge.
31. Mache auch einen Vorhang von purpurblauem, purpurrotem und karmesinrotem Garn und von gezwirntem Byssus, Kunstweberei soll man ihn machen, mit Cherubim.
32. Befestige ihn an vier Säulen von Akazienholz, überzogen mit Gold, die Haken dazu von Gold, auf vier Füßen von Silber.
33. Bringe dann den Vorhang unter die Haken und bringe dorthin innerhalb des Vorhangs die Lade des Zeugnisses [die Bundeslade], und der Vorhang scheide zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten.
35. Den Tisch setze außerhalb des Vorhanges, und den Leuchter gegenüber dem Tische, an der Seite der Wohnung gegen Süden, den Tisch bringst du an die Nordseite.
36. Mache einen Vorhang zur Türe des Zeltes von purpurblauem, purpurrotem und karmesinrotem Garn und gezwirntem Byssus, Buntwirkerarbeit.
37. Fertige zum Vorhange fünf Säulen von Akazienholz an und überziehe sie mit Gold, die Haken dazu von Gold, und gieße dazu fünf Füße von Kupfer.

Kapitel 27

1. Mache einen Altar von Akazienholz, fünf Ellen die Länge und fünf Ellen die Breite, geviert sei der Altar, und drei Ellen die Höhe.
2. An den vier Ecken mache Hörner daran, aus ihm heraus seien die Hörner, und überziehe sie mit Kupfer.
3. Ferner mache Töpfe, um seine Asche aufzunehmen, und Schaufeln, Becken, Gabel und Kohlenschaufel; alle seine Geräte machst du aus Kupfer.
4. Mache dann dazu ein Gitter in Netzarbeit von Kupfer und bringe an dem Netze, an seinen vier Enden, vier Ringe von Kupfer an.
5. Setze es unter den Umring des Altars von unten auf, das Netz soll bis zur Hälfte des Altars reichen.
6. Mache auch Stangen zum Altar von Akazienholz und überziehe sie mit Kupfer.
7. Die Stangen sollen in die Ringe gebracht werden, so dass die Stangen an beiden Seiten des Altars seien, wenn man ihn trägt.
8. Hohl von Tafeln zusammengesetzt sollst du ihn machen; so wie dir gezeigt worden auf dem Berge, so soll man ihn machen.
9. Mache den Vorhof der Wohnung auf der Seite gegen Süden, dazu gestrickte Umhänge zum Hof von gezwirntem Byssus, hundert Ellen lang auf der einen Seite.
10. Dazu zwanzig Säulen und deren zwanzig Füße von Kupfer, die Haken der Säulen und deren Querstangen von Silber.
11. So auch zur nördlichen Seite [mache] Umhänge hundert Ellen lang, dazu zwanzig Säulen und deren zwanzig Füße von Kupfer, die Haken der Säulen und deren Querstangen von Silber.
12. Die Breite des Hofes auf der Westseite fünfzig Ellen Umhänge; dazu zehn Säulen und zehn Füße.
13. Die Breite des Hofes auf der Ostseite, gegen Sonnenaufgang, fünfzig Ellen.
14. Nämlich fünfzehn Ellen Umhänge für den einen Flügel, dazu drei Säulen und drei Füße.
15. Und für den andern Flügel fünfzehn Ellen Umhänge, dazu drei Säulen und drei Füße.
16. Zum Eingange des Hofes einen Vorhang von zwanzig Ellen von purpurblauem, purpurrotem und karmesinrotem Garn und gezwirntem Byssus, Buntwirkerarbeit, dazu vier Säulen und vier Füße.
17. Alle Säulen des Hofes ringsum seien mit Querstangen von Silber versehen, ihre Haken von Silber und ihre Füße von Kupfer.
18. Die Länge des Vorhofes sei hundert Ellen und die Breite fünfzig gegen fünfzig, die Höhe fünf Ellen, von gezwirntem Byssus; die Füße dazu von Kupfer.
19. Bei allen Geräten der Wohnung, zu all ihrem Bedarf und allen Pflöcken des Hofes verwende Kupfer.
20. Du sollst aber auch den Kindern Israel befehlen, dass sie dir ausgepresstes Olivenöl bringen zum leuchten, um die Lampe ständig anzustecken.
21. Im Stiftszelte, außerhalb des Vorhangs, der vor dem Zeugnis, sollen es zurecht machen Aaron und seine Söhne für den Abend bis zum Morgen vor dem Herrn, eine ewige Satzung für die künftigen Geschlechter den Kindern Israel.

Kapitel 28

1. Lass deinen Bruder Aaron und seine Söhne aus der Mitte der Kinder Israel zu dir kommen, ihn mir als Priester zu weihen; Aaron, Nadab und Abihu, Elasar und Itamar, die Söhne Aarons.
2. Mache heilige Kleider deinem Bruder Aaron, zur Ehre und zum Schmucke.
3. Rede daher mit allen Kunstverständigen, mit jedem, den ich mit dem Geiste der Kunst erfüllt, dass sie Aaron Kleider verfertigen, ihn zu heiligen, mir ihn zum Priester zu weihen.
4. Das sind die Kleider, die sie machen sollen: Ein Brustschild und ein Efod [Mantel] und ein Oberkleid und einen durchsteppten Leibrock, Kopfbund und Gürtel; und so sollen sie heilige Kleider machen deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen, um ihn mir zum Priester zu weihen.
5. Sie sollen hierzu das Gold und das purpurblaue und purpurrote und das karmesinrote Garn und den Byssus verwenden.
6. Das Efod sollen sie von Gold machen, von purpurblauem, purpurrotem und karmesinrotem Garn und gezwirntem Byssus, Kunstweberarbeit.
7. Zwei angeheftete Achselbänder habe es; an den beiden Enden werde es so befestigt.
8. Und der Gurt zum Anlegen, der daran ist, sei von gleicher Arbeit mit ihm aus einem Stücke: von Gold, purpurblauem, purpurrotem und karmesinrotem Garn und gezwirntem Byssus.
9. Nimm zwei Soham-Steine und grabe darein die Namen der Söhne Israel.
10. Sechs ihrer Namen in den einen Stein, und die Namen der sechs übrigen in den zweiten Stein, nach ihrer Geburtsfolge.
11. Nach Steinschneiderarbeit mit Siegelstich grabe in die beiden Steine die Namen der Söhne Israel; eingefasst in goldene Kasten sollst du sie machen.
12. Und setze die beiden Steine auf die Achselbänder des Efod, als Steine der Erinnerung für die Söhne Israel, und Aaron trage ihre Namen vor dem Herrn auf seinen beiden Schultern zur Erinnerung.
13. Du machest also die Einfassungen von Gold;
14. Und zwei Ketten von reinem Gold, verschlungen machst du sie, von Flechtwerk; und setze die geflochtenen Ketten an die Einfassungen.
15. Mache den Brustschild des Rechtspruches in Kunstweberarbeit, wie die Arbeit des Efod sollst du ihn machen; von Gold, Purpurblau, Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus sollst du ihn machen.
16. Geviert sei er, doppelt, eine Spanne in die Länge und eine Spanne in die Breite.
17. Und besetze ihn mit Steinbesatz, vier Reihen Steine; eine Reihe: Odem, Pitda und Bareket — die eine Reihe;
18. Die zweite Reihe: Nofech, Saphir und Jahalom;
19. Die dritte Reihe: Lesem, Sebo und Ahlama;
20. Die vierte Reihe: Tarschisch, Soham und Jospe; in goldene Kasten gefaßt seien sie eingesetzt.
21. Die Steine seien nach den Namen der Söhne Israels, zwölf nach ihren Namen; in Siegelstich [eingegraben] seien sie, jeder mit seinem Namen nach den zwolf Stämmen.
22. Mache an den Brustschild verschlungene Schnüre, Flechtwerk von reinem Golde.
23. Fertige nämlich an den Brustschild zwei goldene Ringe an und setze die zwei Ringe an die beiden Ecken des Brustschildes.
24. Sodann bringe die beiden goldenen Flechten in die beiden Ringe, die an den Ecken des Brustschildes.
25. Und die beiden Enden der beiden. Flechten setze an die beiden Einfassungen und setze sie auf die Achselbänder des Efod von vorn.
26. Mache zwei goldene Ringe und setze sie an die beiden Ecken des Brustschildes an den Saum, der gegen das Efod zu ist, einwärts.
27. Ferner mache noch zwei goldene Ringe und setze sie an die beiden Achselbänder des Efod von unten, nach vorn, nah an der Naht, über dem Gürtel des Efod.
28. Und man soll anschnüren den Brustschild mit seinen Ringen an die Ringe des Efod durch eine purpurblaue Schnur, dass er bleibe an dem Gürtel des Efod, und der Brustschild sich nicht verrückt von dem Efod.
29. Aaron trage alsdann die Namen der Söhne Israels im Brustschilde des Rechtspruches auf seinem Herzen, wenn er hineingeht in das Heiligtum, zur ständigen Erinnerung vor dem Herrn.
30. In den Brustschild des Rechtspruches lege die Urim und die Tummim und sie seien auf dem Herzen Aarons, wenn er hineingeht vor den Herrn; also trage Aaron den Rechtspruch für die Kinder Israel ständig auf seinem Herzen vor dem Herrn.
31. Das Oberkleid des Efod machst du ganz aus purpurblauer Wolle.
32. Die oberste Öffnung sei in der Mitte; eine Borte sei an der Öffnung ringsum, von Weberarbeit, wie an der Öffnung eines Panzers, so sei es daran, dass es nicht einreiße.
33. Unten an dem Saume machst du Granatäpfel von Purpurblau, Purpurrot und Karmesinrot, an seinem Saume ringsum, und goldene Schellen zwischen ihnen ringsum.
34. Nämlich je eine goldene Schelle und ein Granatapfel, ringsherum an dem Saume des Oberkleides.
35. Aaron trage [dieses Kleid] beim Dienste, dass dessen Klang gehört werde, wenn er in das Heiligtum geht vor den Herrn, und wenn er herauskommt, auf dass er nicht sterbe.
36. Mache ein Schaublech von reinem Golde und grabe ein mit Siegelstich [die Worte]: Heilig dem Herrn!
37. Befestige es an eine purpurblaue Schnur, und es sei an dem Kopfbunde, an der Vorderseite des Kopfbundes.
38. Und es sei auf der Stirn Aarons; Aaron übernehme somit alle Schuld der heiligen Opfer, welche die Kinder Israel beiligen, bei allen ihren heiligen Gaben; es sei auf seiner Stirn beständig, dass ihnen Gnade werde vor dem Herrn.
39. Den Leibrock machst du gewirkt von Byssus, und mache einen Kopfbund von Byssus und einen Leibgurt aus Buntwirkerarbeit.
40. Den Söhnen Aarons mache Leibröcke und Leibgurte, auch Kegelmützen mache ihnen zur Zierde und zum Schmucke.
41. Damit bekleide deinen Bruder Aaron und seine Söhne und salbe sie und fülle ihre Hand [übergib ihnen das Priesteramt] und heilige sie, dass sie mir dienen als Priester.
42. Mache ihnen auch Beinkleider von Linnen, die Blöße der Glieder zu bedecken, von den Hüften bis zu den Schenkeln sollen sie reichen.
43. Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in das Stiftszelt gehen, oder wenn sie zum Altar hintreten, zu dienen im Heiligtum, dass sie sich keine Schuld aufladen und sterben; eine ewige Satzung für ihn und seine Nachkommen.

Kapitel 29

1. Auf diese Weise sollst du sie heiligen, dass sie mir Priesterdienst tun: Nimm einen jungen Farren und zwei Widder ohne Fehl,
2. Und ungesäuerte Brote und ungesäuerte Kuchen, eingerührt mit Öl, und ungesäuerte Fladen, bestrichen mit Öl; von feinem Weizenmehl mache sie.
3. Lege sie in einen Korb und bringe sie dar in dem Korbe, wie den Farren und die zwei Widder.
4. Aaron und seine Söhne sollst du dann hintreten lassen an die Türe des Stiftszeltes, und wasche sie mit Wasser.
5. Nimm die Kleider und lasse Aaron ankleiden den Leibrock und das Oberkleid des Efod und das Efod und den Brustschild, und umgürte ihn mit dem Gurt des Efod.
6. Setze ferner den Kopfbund auf sein Haupt und befestige das heilige Diadem an den Bund.
7. Nimm dann das Salböl und gieße auf sein Haupt und salbe ihn.
8. Auch seine Söhne lass herzutreten und Leibrocke anziehen.
9. Und gürte sie mit dem Gurt, Aaron wie seine Söhne, und winde ihnen Kegelmützen um, und es sei ihnen das Priestertum zu ewiger Satzung, so füllst du die Hand Aarons und die Hand seiner Söhne [übergibst dn ihnen das Priesteramt].
10. Bringe alsdann herzu den Farren vor das Stiftszelt; Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände legen auf den Kopf des Farren.
11. Nunmehr schlachte den Farren vor dem Herrn an der Tür des Stiftszelts.
12. Und nimm von dem Blute des Farren und streiche an die Hörner des Altars mit deinem Finger, und alles übrige Blut gieße aus an den Grund des Altars.
13. Nimm sodann alles Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz über der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das darüber ist, und lass es in Rauch aufgehen auf dem Altar.
14. Und das Fleisch des Farren und seine Haut und seinen Unrat sollst du verbrennen auf dem Feuer außer dem Lager. Ein Sühnopfer ist es.
15. Den einen Widder sollst du nehmen, Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
16. Hernach schlachtest du den Widder, nimmst das Blut und sprengst es auf den Altar ringsum.
17. Den Widder zerstückle, Stück für Stück; wasche seine Eingeweide und seine Schenkel ab, und lege es zu seinen Stücken und zu seinem Kopfe.
18. Lass in Rauch aufgehen den ganzen Widder auf dem Altar; ein Ganzopfer ist es dem Herrn, ein angenehmer Geruch, ein Feuerpofer dem Herrn ist es.
19. Endlich sollst du den zweiten Widder nehmen, und Aaron und seine Söhne sollen ihre Hände auf den Kopf des Widders legen.
20. Schlachte hernach den Widder, nimm von seinem Blut und tue an den rechten Ohrknorpel Aarons und an den rechten Ohrknorpel seiner Söhne und an den Daumen ihrer rechten Hand und an die große Zehe ihres rechten Fußes, und sprenge das [übrige] Blut auf dem Altar ringsum.
21. Nimm auch von dem Blute, das auf dem Altar, und von dem Salböl und sprenge es auf Aaron und seine Kleider und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne, so werden heilig er und seine Kleider und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne.
22. Nimm dann von dem Widder das Fett und den Fettschwanz und das Fett, welches das Eingeweide bedeckt, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und das Fett, das darüber ist, und den rechten Schenkel — denn ein Widder der Einsetzung ist es.
23. Und ein Laib Brot und einen Kuchen des Ölbrotes und einen Fladen aus dem Korbe des ungesäuerten Gebäcks, der vor dem Herrn steht:
24. Dies alles setzest du auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne und machest damit eine Schwingung vor dem Herrn.
25. Nimm es aus ihrer Hand und lass es in Rauch aufgehen auf dem Altar, auf dem Ganzopfer, zum angenehmen Geruch vor dem Herrn, ein Feueropfer ist es dem Herrn.
26. Hernach nimm die Brust vom Widder der Einsetzungsfeier, der für Aaron, und mache mit demselben eine Schwingung vor dem Herrn, dieses soll dir zum Anteil bleiben.
27. Und heilige die Brust der Schwingung und den Schenkel der Hebe, die geschwungen und der erhoben worden von dem Widder der Einsetzungsfeier, der Aaron und seinen Söhnen gehört.
28. [Diese Stücke] sollen dem Aaron und seinen Söhnen für ewig als Recht zukommen von den Kindern Israel, denn eine Hebe ist es; und als Hebe bleibe es von den Kindern Israel, von ihren Mahlopfern eine Hebe dem Herrn gebracht.
29. Die heiligen Kleider des Aaron sollen seinen Söhnen nach ihm gehören, sie darin zu salben und ihnen damit ihre Hand zu füllen.
30. Sieben Tage soll sie anlegen, wer von seinen Söhnen Priester wird an seiner Statt, welcher in das Stiftszelt geht, um zu dienen im Heiligtume.
31. Den Widder der Einsetzungsfeier sollst du nehmen und sein Fleisch kochen an einer heiligen Stelle.
32. Aaron und seine Söhne sollen essen das Fleisch des Widders und das Brot, das im Korbe, an der Tür des Stiftszeltes.
33. Sie sollen dieselben essen, durch welche sie versöhnt wurden, um ihnen die Hand zu füllen, sie zu heiligen; aber kein Gemeiner [der nicht priesterlicher Abstammung ist] darf davon essen, denn heilig sind sie.
34. Wenn von dem Fleisch der Einsetzungsfeier und von dem Brote bis zum Morgen übrig bleibt, so verbrenne das Übriggebliebene im Feuer, es darf nicht gegessen werden, denn heilig ist es.
35. Also tue dem Aaron und seinen Söhnen, ganz wie ich dir geboten habe; sieben Tage sollst du ihnen die Hände füllen.
36. Und einen Farren der Sühne sollst du opfern an jedem Tag außer dem Versöhnungsopfer, und entsündige den Altar, indem du darauf versöhnest, und salbe ihn, um ihn zu heiligen.
37. Sieben Tage sollst du versöhnen auf dem Altar und ihn heiligen; der Altar sei ein Hochheiliges; wer den Altar berührt, muss heilig sein.
38. Folgendes sollst du opfern auf dem Altar: Zwei einjährige Schafe an jedem Tage.
39. Das eine Schaf sollst du opfern morgens, und das andere Schaf sollst du opfern gegen Abend.
40. Und ein Zehntel Kernmehl, eingerührt mit einem Viertel Hin gestoßenen Öls, und als Spende ein Viertel Hin Wein, für das eine Schaf.
41. Das zweite Schaf sollst du opfern gegen Abend; wie das Mehlopfer am Morgen und wie dessen Spende sollst du zu diesem opfern, zum angenehmen Geruch, ein Feueropfer dem Herrn.
42. Ein ständiges Ganzopfer bei euern Nachkommen, an der Türe des Stiftszeltes vor dem Herrn, wohin ich mich verfügen werde, um dort mit dir zu reden.
43. Dorthin werde ich mich verfügen zu den Kindern Israel, und es soll geheiligt werden durch meine Herrlichkeit.
44. Denn ich werde heiligen das Stiftszelt und den Altar;auch Aaron und seine Söhne werde ich heiligen, dass sie mir priesterlich dienen.
45. Ich werde weilen unter den Kindern Israel und ihnen ein Gott sein.
46. Und sie werden erkennen, dass ich der Herr ihr Gott bin, der sie herausgeführt aus dem Lande Ägypten, auf dass ich wohne unter ihnen; Ich, der Herr, bin ihr Gott.

Kapitel 30

1. Du sollst auch einen Altar machen zum Räuchern des Räucherwerks; von Akazienholz sollst du ihn machen.
2. Eine Elle lang und eine Elle breit, geviert, und zwei Ellen hoch; von ihm gehen seine Hörner aus.
3. Überziehe ihn mit reinem Golde, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner, und mache daran einen Kranz von Gold ringsum.
4. Zwei goldene Ringe mache daran unterhalb seines Kranzes, an seine beiden Winkel sollst du sie machen, an seine beiden Seiten; und sie seien zu Behältern der Stangen, um ihn daran zu tragen.
5. Mache dann die Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold.
6. Und setze ihn vor den Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses, vor dem Deckel, der über dem Zeugnisse, wohin ich mich zu dir verfügen werde.
7. Aaron soll darauf Rauchopfer von Spezereien darbringen, Morgen für Morgen, wenn er die Lampen säubert, räuchere er es.
8. Auch wenn Aaron die Lampen gegen Abend aufsteckt, räuchere er es; beständig werde geräuchert vor dem Herrn, für die künftigen Geschlechter.
9. Nicht bringet darauf gemeines Räucherwerk [nicht vorgeschriebenes], oder Ganzopfer oder Mehlopfer, und kein Trankopfer sollt ihr darauf gießen.
10. Sondern Aaron sühne auf dessen Hörnern einmal im Jahre; von dem Blute des Sühnopfers der Versöhnung sühne er darauf einmal im Jahre bei den künftigen Geschlechtern: Hochheilig ist er dem Herrn.
11. Der Herr redete zu Mose also:
12. Wenn du aufnimmst die Zahl der Gemusterten der Kinder Israel, so gebe jeder für sich ein Sühngeld dem Herrn, wenn man sie mustert; dass sie keine Seuche treffe, indem man sie mustert.
13. Das soll jeder geben, der durch die Musterungen geht: Einen halben Sekel nach dem Sekel des Heiligtums — zwanzig Gera der Sekel — die Hälfte des Sekels, als Gabe dem Herrn.
14. Jeder, der durch die Musterungen geht, von zwanzig Jahren an und darüber, gebe die Gabe des Herrn.
15. Der Reiche gebe nicht mehr und der Arme nicht weniger denn einen halben Sekel als Gabe des Herrn zu eurer Sühnung.
16. Das Silber der Versöhnung von den Kindern Israel sollst du nehmen und dem Dienste des Stiftszeltes widmen; es sei den Kindern Israel zum Gedächtnisse vor dem Herrn zu eurer Sühnung.
17. Der Herr redete zu Mose also:
18. Mache ein Becken von Kupfer und sein Gestell von Kupfer zum Waschen und setze es zwischen das Stiftszelt und den Altar, und thue Wasser darein.
19. Aaron und seine Söhne sollen daraus ihre Hände und Füße waschen.
20. Wenn sie hineingehen in das Stiftszelt, sollen sie sich mit Wasser waschen, dass sie nicht sterben; oder wenn sie nahen dem Altar zum Dienst, in Rauch aufgehen zu lassen Feueropfer dem Herrn.
21. Sie sollen ihre Hände und Füße waschen, dass sie nicht sterben; das sei ihnen eine ewige Satzung, ihm und seinen Nachkommen, den künftigen Geschlechtern.
22. Der Herr redete zu Mose also:
23. Nimm edle Gewürze; von selbst ausgeflossene Myrrhe fünfhundert [Sekel] und wohlriechenden Zimt die Hälfte, zweihundertfünfzig, und Würzrohr zweihundert fünfzig [Sekel].
24. Und Kassia fünfhundert nach dem Sekel des Heiligtums, und ein Hin Olivenöl.
25. Und mache daraus heiliges Salböl, eine Salbenmischung, nach dem Wert des Salbenmischers, heiliges Salböl sei es.
26. Damit salbe das Stiftszelt und die Lade des Zeugnisses,
27. Und den Tisch und all dessen Geräte, den Leuchter und dessen Geräte und den Altar zum Räuchern;
28. Den Altar der Ganzopfer und dessen Geräte, das Waschbecken und das Gestell.
29. Heilige sie damit, dass sie hochheilig seien, wer sie berührt, muß heilig sein.
30. Aaron und seine Söhne sollst du auch salben und heilige sie, mir als Priester zu dienen.
31. Den Kindern Israel sollst du folgendes sagen: Heiliges Salböl sei dies mir bei euern künftigen Geschlechtern.
32. Auf den Leib eines Menschen seines Laien darf man es nicht gießen, und nach dessen Zusammensetzung sollt ihr ein ähnliches nicht machen, heilig ist es, heilig sei es euch.
33. Wer ein ähnliches mischet, und wer davon auf einen Gemeinen [der nicht Priester ist] tut, der werde ausgerottet aus seinem Stamme.
34. Der Herr sprach zu Mose: Nimm dir Spezereien, Stakte und Onyx und Galban, Spezereien und reinen Weihrauch; jedes sei gesondert für sich.
35. Und mache daraus ein Räucherwerk, eine Mischung, nach dem Werk des Salbenmischers; wohl durchgerührt, rein, heilig.
36. Und zerreibe davon fein und lege davon vor das Zeugnis im Stiftszelte, wohin ich mich zu dir verfügen werde: hochheilig sei es euch.
37. Und das Räucherwerk, das du machen sollst — nach dessen Zusammensetzung sollt ihr solches für euch nicht machen; heilig dem Herrn sei es dir.
38. Wer desgleichen macht, um daran zu riechen, werde ausgerottet aus seinem Stamme.

Kapitel 31

1. Der Herr redete zu Mose also:
2. Siehe, ich habe mit Namen berufen: Bezalel, Sohn Uri, Sohnes Hur vom Stamme Jehuda,
3. Und habe ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes an Kunst, Erfindung, Einsicht und aller Fertigkeit,
4. Sinnreiches zu ersinnen, zu arbeiten in Gold und Silber und Kupfer,
5. Und im Steinschneiden zum Einsetzen, und im Holzschneiden, zu arbeiten in aller Kunstarbeit.
6. Auch hab‘ ich ihm beigegeben den Oholiab, Sohn Ahisamach vom Stamme Dan, und alle Kunstfertigen, in deren Sinn ich Kunst gelegt, dass sie machen alles, was ich dir geboten:
7. Das Stiftszelt und die Lade zum Zeugnis und den Deckel darüber und alle Geräte des Zeltes;
8. Und den Tisch und dessen Geräte und den reinen Leuchter und alle dessen Geräte und den Altar zum Räuchern;
9. Und den Opferaltar und all dessen Geräte, und das Waschbecken und das Gestell dazu;
10. Und die Amtskleider und die heiligen Kleider für den Priester Aaron, und die Kleider seiner Söhne, zum Priesterdienst;
11. Und das Salböl und das Räucherwerk von Spezereien zum Heiligtum; ganz so wie ich dir geboten, sollen sie es machen.
12. Der Herr sprach zu Mose also:
13. Rede zu den Kindern Israel mit den Worten: Meine Schabbattage sollt ihr vor allem beobachten; denn ein Zeichen ist [der Schabbat] zwischen mir und euch für künftige Geschlechter, dass ihr erkennet, dass ich der Herr bin, der euch heiligt.
14. Beobachtet also den Schabbat, denn heilig ist er euch; wer ihn entweihet, soll sterben; wer an demselben eine Arbeit tut, diese Person werde ausgerottet aus ihrem Stamme.
15. Sechs Tage darf Arbeit getan werden, aber am siebenten Tage ist eine Schabbatfeier, heilig dem Herrn; wer eine Arbeit tut am Schabbattage, soll sterben.
16. Die Kinder Israel sollen den Schabbat beobachten, den Schabbat zu halten bis in die spätesten Geschlechter als ewigen Bund.
17. Zwischen mir und den Kindern Israel sei er ein Zeichen für ewig; denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde geschaffen und am siebenten Tage aufgehört und gefeiert.
18. [Gott] gab Mose, wie er mit ihm ausgeredet hatte auf dem Berge Sinai, die zwei Tafeln des Zeugnisses, Tafeln von Stein, beschrieben mit dem Finger Gottes.

Kapitel 32

Das goldene Kalb.
1. Als das Volk sah, dass Mose säumte, vom Berge herabzusteigen, da versammelte sich das Volk um Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache du uns Götter, die vor uns ziehen! Denn dieser Mann Mose, der uns herausgeführt aus dem Lande Ägypten, — wir wissen nicht, was ihm geschehen.
2. Aaron sprach zu ihnen: Nehmet ab die goldnen Ringe, die in den Ohren eurer Frauen, eurer Söhne und eurer Töchter, und bringet sie mir.
3. Da nahmen sich alle im Volke die goldenen Ringe ab, die in ihren Ohren, und brachten sie dem Aaron.
4. Er nahm sie aus ihrer Hand und bildete es in einer Form und machte daraus ein gegossenes Kalb; da sprachen sie: Das sind deine Götter, Israel, die dich herausgeführt aus dem Lande Ägypten.
5. Aaron sah das und baute einen Altar vor ihm, und Aaron rief und sprach: Ein Fest dem Herrn ist morgen!
6. Und sie standen am andern Tage früh auf und opferten Ganzopfer und brachten Mahlopfer dar; und das Volk setzte sich, zu essen und zu zechen, und sie standen dann auf, sich zu belustigen.
7. Da redete der Herr zu Mose: Geh, steig hinab; denn ausgeartet ist dein Volk, das du herausgeführt aus dem Lande Ägypten.
8. Sie sind bald gewichen von dem Wege, den ich ihnen geboten; sie haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und sich davor niedergeworfen und ihm geopfert und haben gesprochen: Das sind deine Götter, Israel, die dich herausgeführt aus dem Lande Ägypten.
9. Der Herr sprach ferner zu Mose: Ich sehe dieses Volk, es ist ein hartnäckig Volk.
10. Nun denn, lasse mich, dass mein Zorn über sie entbrenne und ich sie vernichte; ich will dich zu einem großen Volke machen.
11. Da flehte Mose vor dem Herrn, seinem Gott, und sprach: Warum, Herr, soll dein Zorn entbrennen über dein Volk, das du geführt aus dem Lande Ägypten mit großer Kraft und mit starker Hand?
12. Warum sollen die Ägypter sprechen: Zum Unglück hat er sie herausgeführt, sie zu erschlagen auf den Bergen und sie zu vertilgen von dem Erdboden. Lass ab von deiner Zornesglut und bedenke dich wegen des Unheils über dein Volk.
13. Gedenke, was du deinen Knechten Abraham, Isak und Israel geschworen hast bei dir und zu ihnen geredet: Mehren will ich eure Nachkommen, wie die Sterne des Himmels, und dieses ganze Land, von dem ich gesprochen, will ich euern Nachkommen geben zum ewigen Besitz.
14. Und der Herr bedachte sich wegen des Unheils, das er geredet, seinem Volke zuzufügen.
15. Mose wandte sich alsdann und stieg vom Berge herab, mit den beiden Tafeln des Zeugnisses in seiner Hand, jenen Tafeln, die beschrieben waren auf beiden Seiten, hier und dort waren sie beschrieben.
16. Die Tafeln waren ein Werk Gottes; und die Schrift war eine Schrift Gottes, eingegraben in die Tafeln.
17. Da hörte Josua, [der Mose außerhalb des Lagers erwartet hatte], die Stimme des Volkes in seinem Jauchzen und sprach zu Mose: Kriegsgeschrei ist im Lager.
18. Aber [Mose] sprach: Da ist keine Stimme von Siegesgeschrei und auch keine Stimme vom Geschrei des Unterliegens; ich höre nur die Stimme eines Wettgesanges.
19. Als er aber dem Lager nahete und das Kalb sah und die Reigentänze, da entbrannte der Zorn Moses und er warf aus seinen Händen die Tafeln und zerschlug sie unten am Berge.
20. Er nahm das Kalb, das sie gemacht, und verbrannte es im Feuer und zermahlte es zu Staub und streute es auf das Wasser; das ließ er die Kinder Israel trinken.
21. Mose sprach zu Aaron: Was hat dir dieses Volk getan, dass du über dasselbe gebracht eine solche große Schuld?
22. Aber Aaron sprach: Es entbrenne nicht der Zorn meines Herrn! Du kennst das Volk, dass es im Argen ist.
23. Sie verlangten von mir: Mache uns Götter, die vor uns herziehen, denn dieser Mose, der Mann, der uns herausgeführt aus dem Lande Ägypten, wir wissen nicht, was ihm geschehen.
24. Da sprach ich zu ihnen: Wer hat Gold? Sie rissen es sich ab und gaben mir und ich warf es ins Feuer, und dieses Kalb ging hervor.
25. Mose sah nun das Volk, wie es zügellos war, denn Aaron hatte es entzügelt, zum Verruf bei den Widersachern.
26. Da stellte sich Mose in das Tor des Lagers und sprach: Wer es mit Gott hält, zu mir! Da versammelten sich zu ihm alle Leviten.
27. Und er sprach zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott Israels: Leget jeder sein Schwert an die Hüfte, gehet hin und her, von Tor zu Tor im Lager, und erschlaget jeder selbst seinen Bruder, seinen Freund oder seinen Verwandten.
28. Die Söhne Levi taten nach dem Worte Moses, und es fielen an demselben Tage von dem Volke bei dreitausend Mann. 29 Mose sprach alsdann [zu den Leviten]: Füllet eure Hand heute [weiht euch] dem Herrn, denn ein jeder war selbst gegen seinen Sohn, und gegen seinen Bruder; verliehen sei euch heute Segen.
30. Tags darauf sprach Mose zu dem Volke: Ihr habt euch eine große Sünde zu Schulden kommen lassen. Nun will ich hinaufgehen zu Gott, vielleicht dass ich Sühne erwirke für eure Schuld.
31. Mose kehrte zurück zum Herrn und sprach: Ach, das Volk hat sich eine große Sünde zu Schulden kommen lassen, dass sie sich goldne Götter gemacht.
32. Nun denn, dass du ihre Sünde vergebest! Wo aber nicht, lösch‘ mich doch aus deinem Buche, dass du geschrieben [lass mich sterben].
33. Aber der Herr sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich auslöschen aus meinem Buche [der wird sterben].
34. Und nun gehe, führe das Volk, wohin ich zu dir geredet; mein Engel wird vor dir herziehen, und an einem Ahndungstage werd ich an ihnen ahnden auch diese Sünde.
35. Und der Herr schlug das Volk darob, dass sie das Kalb angebetet, das Aaron gefertigt hatte.

Kapitel 33

1. Der Herr redete zu Mose: Gehe, ziehe hinauf von dannen, du und das Volk, das du herausgeführt aus dem Lande Ägypten, in das Land, das ich zugeschworen dem Abraham, Isak und Jakob und gesprochen: Deinen Nachkommen werde ich es geben.
2. (Ich werde einen Engel vor dir hersenden und austreiben den Kanaani, den Emori, den Hitti und den Perisi, den Hivi und den Jebusi.)
3. In ein Land, wo Milch und Honig fließt; denn ich selbst werde nicht hinaufziehen in deiner Mitte, weil du ein hartnäckiges Volk bist, dass ich dich nicht vertilge auf dem Wege.
4. Als das Volk diese böse Kunde hörte, [dass nur ein Engel es führen werde], da hüllten sie sich in Trauer, und keiner legte seinen Schmuck an.
5. Der Herr sprach aber zu Mose: Sprich zu den Kindern Israel: Ihr seid ein hartnäckiges Volk; ziehe ich auch nur einen Augenblick in eurer Mitte, so vertilge ich euch; und nun legt euren Schmuck ab, ich werde wissen, was ich euch tun soll.
6. Da entkleideten sich also die Kinder Israel ihres Schmuckes, den sie vom Berge Horeb her anhatten.
7. Mose nahm hierauf das Zelt und schlug es sich auf außerhalb des Lagers, weit davon entfernt, und nannte es: Stiftszelt. Wer Gott befragen wollte, mußte hinaus zu dem Stiftszelt, das außerhalb des Lagers.
8. Wenn Mose hinausging nach dem Zelte, erhob sich das ganze Volk und stand, jeder an dem Eingange seines Zeltes, und schaute Mose nach, bis er in das Zelt kam.
9. Und wenn Mose in das Zelt kam, stieg die Wolkensäule herab und stand am Eingange des Zeltes — [Gott] redete mit Mose.
10. Das ganze Volk sah die Wolkensäule, lagernd am Eingange des Zeltes, und das Volk stand auf und warf sich nieder, jeder am Eingange seines Zeltes.
11. Der Herr redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, so wie ein Mensch zu dem andern redet; [Mose] kehrte dann in das Lager zurück, aber sein Diener Josua, Sohn Nuns, der Jüngling, wich niemals aus dem Zelte.
12. Mose sprach zu dem Herrn: Siehe, du sprachst zu mir: Führe dieses Volk hinauf, aber du hast mich nicht wissen lassen, wen du mit mir schicken willst. Und doch hast du gesagt: Ich habe dich beim Namen gekannt [dich ausersehen] und du hast auch Gnade bei mir gefunden.
13. Nun denn, wenn ich Gnade bei dir gefunden, so lass mich deine Absicht wissen, dass ich dich erkenne, damit ich Gnade vor dir finde; siehe auch, dass dies Volk dein ist.
14. [Gott] sprach: Meine Gnade wird voranziehen, und ich werde dir Ruhe schaffen.
15. [Mose] sprach zu ihm: Wenn deine Gnade nicht voranzieht, so führe uns lieber gar nicht hinauf von hier.
16. Denn woran soll wohl irgend erkannt werden, dass ich bei dir Gunst gefunden, ich und dein Volk? Nicht daran, dass du mit uns gehest? Dass wir unterschieden sind, ich und dein Volk, von allen Völkern der Erde?
17. Der Herr sprach zu Mose: Auch das, was du geredet hast, will ich tun, weil du bei mir Gnade gefunden und ich dich gekannt beim Namen [dich ausersehen habe].
18. [Mose] sprach: Lass mich doch ferner deine Herrlichkeit schauen.
19. Da sprach [Gott]: Ich werde vorüberführen all meine Güte an deinem Angesicht und vor dir meinen Namen rufen: Herr; ich begnadige, wen ich begnadige und erbarme mich, weß ich mich erbarme.
20. [Gott] sprach weiter: Du vermagst nicht mein Wesen zu erschauen, denn mich schauet kein Mensch und bleibt leben.
21. Der Herr sprach ferner: Siehe, da ist ein Ort bei mir, da stelle dich auf den Felsen;
22. Und wenn meine Herrlichkeit vorbeizieht, so stelle ich dich in die Felsenkluft und werde dich bedecken, bis ich vorübergegangen.
23. Dann will ich meine Hand wegtun, und du siehst meinen Rücken [meine Erscheinung], aber mein Wesen kann nicht gesehen werden.

Kapitel 34

1. Der Herr sprach zu Mose: Haue dir aus zwei steinerne Tafeln, wie die ersten, und ich werde auf die Tafeln schreiben die Worte, die auf den ersten Tafeln waren, die du zerbrochen.
2. Sei denn bereit auf den Morgen, steige am Morgen auf den Berg Sinai und harre dort meiner auf dem Gipfel des Berges.
3. Kein Mensch steige mit dir hinauf, kein Mensch werde auch nur gesehen auf dem ganzen Berge; selbst die Schafe und die Rinder sollen nicht weiden in der Nähe dieses Berges.
4. [Mose] haute zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten und machte sich am Morgen auf und stieg auf den Berg Sinai, wie der Herr ihm geboten hatte, und nahm in seine Hand die zwei steinernen Tafeln.
5. Der Herr erschien in einer Wolke und stellte sich dort neben ihn und rief seinen Namen:
6. [Die Erscheinung des] Herrn zog vorüber an seinem Angesicht und rief: Herr, Herr, barmherziger und gnädiger Gott, langmütig und reich an Huld und Treue;
7. Der die Huld bewahrt ins tausendste [Geschlecht], Schuld, Missetat und Fehl vergibt; doch ganz straflos lässt er nichts hingehen; er ahndet die Schuld der Väter an Kindern und Kindeskindern, am dritten und am vierten Geschlecht.
8. Da neigte Mose sich schnell zur Erde und bückte sich
9. Und sprach: Wenn ich dann vor dir Gnade gefunden, Herr, so gehe doch der Herr in unserer Mitte; obgleich es ein hartnäckig Volk ist, verzeihe unsern Frevel und unsere Schuld und eigne uns dir an.
10. [Gott] sprach darauf: Siehe, ich schließe einen Bund; vor deinem ganzen Volke will ich Wunder tun, wie sie nicht gesehen sind in aller Welt und bei allen Völkern, und sehen soll alles Volk, in dessen Mitte du bist, das Werk des Herrn, das ich an dir tue, wie es furchtbar ist.
11. Beachte wohl, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich treibe vor dir aus den Emori und Kanaani den Hitti und Perisi, den Hivi und Jebusi.
12. Hüte dich, dass du keinen Bund schließest mit den Bewohnern des Landes, gegen das du ziehest, dass sie nicht zum Fallstrick werden in deiner Mitte;
13. Sondern ihre Altäre sollt ihr niederreißen und ihre Standbilder zertrümmern und ihre Haine umhauen.
14. Du sollst nicht anbeten einen andern Gott, denn der Herr, Eiferer ist sein Name, ist ein eifervoller Gott.
15. Dass du keinen Bund schließest mit den Bewohnern des Landes wenn sie nachbuhlen ihren Göttern und ihnen opfern, und sie dich dazu einladen, so würdest du essen von dem Opfer.
16. Du wirst auch deine Söhne mit ihren Töchtern verheiraten, und wenn diese Töchter ihren Göttern nachbuhlen, so verführen sie auch deine Söhne, ihren Göttern nachzubuhlen.
17. Götterbilder von Gußwerk sollst du dir nicht machen.
18. Das Fest der ungesäuerten Brote beobachte; sieben Tage iss ungesäuerte Brote wie ich dir geboten, um die Zeit des Monats der Ährenreife; denn im Monat der Ährenreife bist du aus Ägypten gezogen.
19. Alles, was den Mutterleib erschließt, ist mein, und alles, was deine Herde an Männlichen wirft, der Erstling an Rind und Lamm.
20. Den Erstling vom Esel sollst du loskaufen um ein Lamm, und wenn du ihn nicht loskaufst, so brich ihm das Genick; alle Erstgeburt deiner Söhne sollst du loskaufen; man erscheine nicht leer vor meinem Angesichte.
21. Sechs Tage kannst du arbeiten, aber am siebenten Tage feiere, selbst in der Pflügezeit und in der Ernte sollst du feiern.
22. Ein Fest der Wochen sollst du dir machen, [das Fest] der Erstlinge der Weizenernte; und das Fest der Einsammlung, beim Umlauf des Jahres.
23. Dreimal im Jahre sollen erscheinen alle deine Männlichen vor dem Angesichte [im Heiligtum] des Herrn, des Gottes Israels.
24. Denn ich vertreibe Völker vor dir und erweitere deine Grenzen, und keinem Menschen wird nach deinem Lande gelüsten, wenn du hinaufgehest zu erscheinen vor dem Angesichte des Herrn, deines Gottes, dreimal im Jahre.
25. Schlachte nicht beim Gesäuerten das Blut meines Opfers, und lass nicht übernachten bis an den Morgen das Opfer des Pessachfestes.
26. Das Früheste der Erstlinge deines Bodens sollst du bringen in das Haus des Herrn, deines Gottes; koche nicht ein Böcklein in der Milch seiner Mutter.
27. Der Herr sprach zu Mose: Schreibe dir auf diese Worte, denn auf den Inhalt dieser Worte schließe ich mit dir und mit Israel einen Bund.
28. [Mose] blieb dort beim Herrn vierzig Tage und vierzig Nächte; er aß kein Brot und trank kein Wasser; er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes: die zehn Worte.
29. Als Mose herabkam vom Berge Sinai — und die zwei Tafeln des Zeugnisses waren in der Hand Moses, als er herabkam vom Berge — da wusste er nicht, dass sein Angesicht strahlte dadurch, dass [Gott] mit ihm geredet hatte.
30. Aaron und ganz Israel sahen aber Mose an, es strahlte sein Angesicht, und sie fürchteten sich, ihm zu nahen.
31. Da rief sie Mose, und es kehrten Aaron und alle Fürsten in der Gemeinde zu ihm zurück, und Mose redete zu ihnen.
32. Nachher naheten sich ihm alle Kinder Israel, und er gebot ihnen alles, was der Herr mit ihm geredet auf dem Berge Sinai.
33. Als Mose mit ihnen zu Ende geredet hatte, tat er eine Decke über sein Angesicht.
34. Wenn Mose hineinging vor den Herrn, mit ihm zu reden, tat er die Decke ab, bis er hinausging; dann ging er hinaus und redete zu den Kindern Israel, was ihm geboten wurde.
35. Die Kinder Israel sahen das Angesicht Moses, dass das Angesicht Moses strahlte, und Mose tat die Decke wieder vor sein Angesicht, bis er hineinging mit ihm zu reden.

Kapitel 35

1. Mose versammelte die ganze Gemeinde der Kinder Israel und sprach zu ihnen: Das ist, was der Herr geboten hat:
2. Sechs Tage darf Arbeit getan werden, aber am siebenten Tage sei euch ein Schabbat zur heiligen Feier dem Herrn; wer an demselben eine Arbeit tut, werde getötet.
3. Ihr sollt am Schabbat kein Feuer anzünden in all euern Wohnsitzen.
4. Mose sprach ferner zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel also: Das ist, was der Herr geboten hat:
5. Nehmet von den Eueren eine Hebe dem Herrn, jeder, der von seinem Herzen angetrieben wird, bringe sie, die Hebe des Herrn: Gold, Silber und Kupfer,
6. Und purpurblaues und purpurrotes und karmesinrotes Garn und Byssus und Ziegenhaare,
7. Und rotgefärbte Widderfelle und Tahasfelle und Akazienholz,
8. Öl zur Beleuchtung und Gewürze zum Salböl und zum Räucherwerk von Spezereien.
9. Und Schoham-Steine und Steine zum Einsetzen für das Efod und für den Brustschild.
10. Alle Kunstverständigen unter euch sollen kommen und arbeiten alles, was der Herr geboten:
11. Die Wohnung, deren Zelt und Bedeckung, die Haken und die Bretter, die Riegel, Säulen und Füße;
12. Die Lade und deren Stangen, den Deckel und den Vorhang zur Verhüllung,
13. Den Tisch und dessen Stangen, und all dessen Geräte und das Schaubrot;
14. Und den Leuchter zur Erleuchtung und dessen Geräte und Lampen und das Öl zur Beleuchtung;
15. Und den Altar zum Räuchern und dessen Stangen, und das Salböl und das Räucherwerk aus Spezereien, und den Tür-Vorhang zur Türe der Wohnung;
16. Den Opfer-Altar und das kupferne Gitter dazu, dessen Stangen und all dessen Geräte, das Waschbecken und dessen Gestell;
17. Die Umhänge des Hofes, dessen Säulen und Füße und den Vorhang zum Tore der Hofes;
18. Die Pflöcke der Wohnung und die Pflöcke des Hofes und dessen Stricke;
19. Die Amtskleider beim Dienste im Heiligtum, die heiligen Kleider für den Priester Aaron und die Kleider seiner Söhne zum Priesterdienst.
20. Die ganze Gemeinde der Kinder Israel ging weg von Mose.
21. Und es kamen jeglicher, den sein Herz trug, und jeglicher, den sein Gemüt antrieb, sie brachten die Hebe des Herrn zur Verfertigung des Stiftszeltes und zu all dessen Wert und zu den heiligen Kleidern.
22. Es kamen Männer samt Frauen, jeglicher, der von seinem Herzen getrieben ward, sie brachten Ohrringe und Nasenringe und Fingerringe und Schmuckkügelchen, allerlei goldne Geräte, und jeglicher, der ein Weihgeschenk an Gold geweihet hatte dem Herrn.
23. Und jeglicher, bei dem sich vorfand Purpurblaues und Purpurrotes und Karmesinrotes und Byssus und Ziegenhaare und rotgefärbte Widderfelle und Tahasfelle — sie brachten es.
24. Jeder, der eine Hebe an Silber und Kupfer erhob, brachte es als Hebe des Herrn; und jeder, bei dem sich vorfand Akazienholz zu jeder Verfertigung des Werkes, sie brachten es.
25. Die kunstverständigen Frauen spannen mit eigenen Händen, und brachten als Gespinnst das Purpurblaue und Purpurrote und Karmesinrote und den Byssus.
26. Und alle Frauen, die ihr Herz zu Kunstverständigkeit antrieb, spannen die Ziegenhaare.
27. Die Fürsten brachten die SchohamSteine und die Steine zum Einsetzen für das Efod und den Brustschild,
28. Und das Gewürz und das Öl, zur Beleuchtung und zum Salböl und zum Räucherwerk aus Spezereien.
29. Alle Männer und Frauen, die ihr Herz antrieb zu bringen zu dem ganzen Werke, das der Herr durch Mose geboten hatte zu machen: das brachten die Kinder Israel als Spende dem Herrn.
30. Mose sprach zu den Kindern Israel: Sehet, der Herr hat mit Namen berufen Bezalel, Sohn Uri, Sohnes Hur, vom Stamme Jehuda,
31. Und hat ihn erfüllt mit dem Geiste Gottes, an Kunst, Erfindung, Einsicht und an aller Fertigkeit:
32. Sinnreiches zu ersinnen, zu arbeiten in Gold, Silber und Kupfer;
33. Und im Steinschneiden zum Einsetzen und im Holzschneiden, zu arbeiten jedes sinnige Werk.
34. Auch zu unterweisen hat er ihm den Sinn gegeben, ihm und Oholiab dem Sohne Ahisamach vom Stamme Dan.
35. Er erfüllte sie mit Kunstsinn, zu verfertigen allerlei Arbeit des Steinund Holzschneiders und des Kunstwebers, und des Buntwirkers in Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und in Byssus, und des Webers, derer, die allerlei Arbeit verfertigen und Sinnreiches ersinnen.

Kapitel 36

1. Und so machten Bezalel und Oholiab und alle kunstverständigen Männer, in welche Gott gelegt hatte Kunstsinn und Einsicht, dass sie verstanden zu machen alle Arbeiten des heiligen Werkes, alles, wie der Herr geboten.
2. Mose rief Bezalel und Oholiab und jeglichen Kunstverständigen, in dessen Sinn Gott Kunst gelegt, jeglichen, den sein Herz getragen, hinzutreten an die Arbeit, sie zu machen.
3. Und sie nahmen von Mose alle Hebe, welche die Kinder Israel gebracht hatten, zur Verfertigung des heiligen Werkes; denn sie brachten ihm fortwährend freiwillige Gaben, Morgen für Morgen.
4. Da kamen all die Künstler, welche das heilige Werk machten, jeder von seinem Werke, das sie machten,
5. Und sprachen zu Mose also: Das Volk bringt mehr als zur Genüge für den Dienst des Werkes, das der Herr geboten hat zu machen.
6. Da gebot Mose und man ließ einen Ruf ergehen durch das Lager also: Weder Mann noch Weib soll ferner Arbeit anfertigen für die heilige Hebe! So wurde das Volk abgehalten vom weiteren Herbeibringen.
7. Der Vorrat war genügend zum ganzen Werke, es zu machen; es war noch übrig.
8. Und so machten die Kunstverständigen unter den Arbeitern des Werkes die Wohnung aus zehn Teppichen von gezwirntem Byssus und Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot mit Cherubim, Kunstweber-Arbeit machte man sie.
9. Die Länge eines Teppichs acht und zwanzig Ellen und die Breite vier Ellen — der eine Teppich; dasselbe Maaß [war] für alle Teppiche.
10. Man heftete die fünf Teppiche einen an den andern, und wieder fünf Teppiche heftete man einen an den andern.
11. Man machte purpurblaue Schlingen an den Saum des einen Teppichs, am Rande des Zusammengehefteten; so machte man an den Saum des äußersten Teppichs am andern Zusammengehefteten.
12. Fünfzig Schlingen brachte man an den einen Teppich und fünfzig Schlingen an das Ende des Teppichs, welcher an dem andern Zusammengehefteten, die Schlingen saßen einander gegenüber.
13. Man machte ferner fünfzig Haken von Gold, und fügte die Teppiche an einander durch die Haken, und so war die Wohnung ein Ganzes.
14. Und dann machte man Teppiche von Ziegenhaar zum Zelt über die Wohnung, elf Teppiche machte man.
15. Die Länge des einen Teppichs dreißig Ellen, und vier Ellen die Breite des einen Teppichs; dasselbe Maß für die elf Teppiche.
16. Und man verband die fünf Teppiche besonders und die sechs Teppiche besonders.
17. Man machte fünfzig Schlingen an den Saum des äußersten Teppichs an dem Hefte, und fünfzig Schlingen machte man an den Saum des Teppichs am andern Hefte.
18. Ferner machte man fünfzig Haken von Kupfer, das Zelt zu verbinden, dass es ein Ganzes sei.
19. Auch machte man eine Decke zum Zelte von rotgefärbten Widderfellen, und eine Decke von Tahasfellen darüber.
20. Die Bretter zur Wohnung machte man von Akazienholz, aufrechtstehend.
21. Zehn Ellen die Länge des Brettes, und eine und eine halbe Elle die Breite jedes Brettes.
22. Zwei sprossenförmige Zapfen an jedem Brette, einen gegen den andern; so machte man an allen Brettern der Wohnung.
23. Die Bretter zur Wohnung waren: Zwanzig Bretter an der südlichen Seite;
24. Vierzig silberne Füße machte man unter den zwanzig Brettern, zwei Füße unter einem Brette zu seinen beiden Zapfen, und wieder zwei Füße unter einem Brette zu seinen beiden Zapfen.
25. An der andern Seite der Wohnung, nördlich, machte man ebenso zwanzig Bretter.
26. Und dazu vierzig silberne Füße: zwei Füße unter einem Brette und wieder zwei Füße unter einem Brette.
27. Zu der Hinterseite der Wohnung gegen Westen machte man sechs Bretter.
28. Und zwei Bretter machte man für die Winkel der Wohnung an der Hinterseite.
29. Sie schlossen unten zusammen, und auch oben bis an die Spitze, an demselben Ring; so machte man es beiden, an beiden Winkeln.
30. Es waren acht Bretter und die Füße dazu von Silber, sechzehn Füße, je zwei Füße unter einem Brette.
31. Dann machte man Riegel von Akazienholz, fünf zu den Brettern der einen Seite der Wohnung,
32. Und fünf Riegel zu den Brettern der andern Seite der Wohnung, und fünf Riegel zu den Brettern der Wohnung auf der Hinterseite gegen Westen.
33. Man fertigte den mittleren Riegel an, dass er mitten durch die Bretter lief von einem Ende bis zum andern.
34. Die Bretter überzog man mit Gold und die Ringe dazu machte man aus Gold, als Behälter der Riegel, und überzog die Riegel mit Gold.
35. Auch machte man den Vorhang von Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus, nach Kunst weber-Arbeit machte man sie mit Cherubim.
36. Und machte dazu vier Säulen von Akazienholz und überzog sie mit Gold, ihre Haken von Gold, und goss dazu vier Füße von Silber.
37. Und einen Vorhang zur Türe des Zeltes von Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus, Buntwirker-Arbeit;
38. Und seine fünf Säulen und die Haken dazu, man überzog ihre Spitzen und ihre Querstangen mit Gold, und fünf Füße dazu von Kupfer.

Kapitel 37

1. Bezalel machte die Lade von Akazienholz, zwei und eine halbe Elle lang und eine und eine halbe Elle breit, und eine und eine halbe Elle hoch.
2. Er überzog sie mit reinem Golde von innen und außen, und macht daran einen goldenen Kranz ringsum.
3. Und goss dazu vier goldene Ringe zu ihren vier Ecken: zwei Ringe auf der einen Seite und zwei Ringe auf der andern Seite.
4. Dann machte er Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold.
5. Und brachte die Stangen in die Ringe an den Seiten der Lade, um die Lade zu tragen.
6. Er machte auch einen Deckel von reinem Golde, zwei und eine halbe Elle seine Länge, und eine und eine halbe Elle seine Breite.
7. Und machte zwei Cherubim von Gold, getriebene Arbeit machte er sie aus den beiden Enden des Deckels.
8. Einen Cherub aus dem Ende hier, und einen Cherub aus dem Ende dort, aus dem Deckel machte er die Cherubim, auf dessen beiden Enden.
9. Und die Cherubim waren darüber, die Flügel ausgebreitet, mit ihren Flügeln den Deckel beschattend und ihre Gesichter einander zugewandt; gegen den Deckel zu waren die Gesichter der Cherubim gerichtet.
10. Er machte ferner den Tisch von Akazienholz, zwei Ellen lang und eine Elle breit und eine und eine halbe Elle hoch.
11. Er überzog ihn mit reinem Golde und machte daran einen goldenen Kranz ringsum.
12. Er machte daran eine handbreite Leiste ringsum, und machte einen goldenen Kranz an die Leiste ringsum.
13. Dazu goß er vier Ringe von Gold, und setzte die Ringe an die vier Seiten seiner vier Füße.
14. Gegenüber der Leiste waren die Ringe, zu Behältern der Stangen, um den Tisch zu tragen,
15. Die Stangen machte er von Akazienholz, und überzog sie mit Gold, um den Tisch zu tragen.
16. Dann machte er die Geräte auf dem Tische: seine Schüsseln und seine Schalen und Röhren und die Platten, womit überdeckt wurde, von reinem Golde.
17. Auch machte er den Leuchter von reinem Golde; in getriebener Arbeit machte er den Leuchter, sein Fuß und sein Schaft, seine Kelche, seine Knäufe und seine Blumen waren aus einem Stück.
18. Sechs Röhren gingen von seinen Seiten aus: drei Röhren des Leuchters von der einen Seite und drei Röhren des Leuchters von der andern Seite;
19. Drei Kelche mandelblütenförmig an einer Röhre, Knauf und Blume, und drei Kelche mandelblütenförmig an einer Röhre, Knauf und Blume; so an den sechs Röhren, die ausgingen von dem Leuchter.
20. Am Leuchter waren vier Kelche, mandelblütenförmig, mit Knäufen und Blumen.
21. Ein Knauf unter zwei Röhren desselben, und wieder ein Knauf unter zwei Röhren desselben, und wieder ein Knauf unter zwei Röhren desselben; an den sechs Röhren, die von ihm ausgingen.
22. Knäufe und Röhren waren aus ihm selbst, er war ganz getrieben aus einem Stück von reinem Golde.
23. Er machte die sieben Lampen dazu, und seine Zänglein und Aschgefäße von reinem Golde.
24. Aus einem Kikar reinen Goldes machte er ihn und all dessen Gefäße.
25. Er machte den Altar zum Räuchern von Akazienholz, eine Elle in die Länge und eine Elle in die Breite, geviert, und zwei Ellen hoch; von ihm gingen die Hörner aus.
26. Er überzog ihn mit reinem Golde, seine Platte und seine Wände ringsum und seine Hörner, und machte dazu einen Kranz von Gold ringsum.
27. Zwei goldene Ringe machte er daran unterhalb seines Kranzes an zwei Winkeln, an zwei Seiten desselben zu Behältern der Stangen, um ihn daran zu tragen.
28. Auch machte er die Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold.
29. Ferner machte er das heilige Salböl und das reine Räucherwerk aus Spezereien in Salbenmischer-Arbeit.

Kapitel 38

1. Er machte den Opfer-Altar von Akazienholz, fünf Ellen lang und fünf Ellen breit, geviert, und drei Ellen hoch.
2. Daran machte er Hörner an den vier Ecken, aus ihm heraus waren die Hörner, und überzog ihn mit Kupfer.
3. Dann machte er alle Geräte des Altars, die Töpfe und die Schaufeln und die Becken, die Gabeln und die Kohlenschaufeln, alle Geräte machte er von Kupfer.
4. Er machte zum Altar ein Gitter, in Netzarbeit von Kupfer, unterhalb seines Umrings — von unten auf bis in die Hälfte.
5. Und goß vier Ringe an die vier Ecken des kupfernen Gitters — Behälter für die Stangen.
6. Auch machte er Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Kupfer.
7. Die Stangen brachte er in die Ringe, an den Seiten des Altars, ihn daran zu tragen; hohl, von Brettern, machte er ihn.
8. Er machte das Waschbecken von Kupfer und sein Gestell von Kupfer, aus den gespendeten Spiegeln der Frauen, die sich sammelten am Eingange des Stiftzeltes.
9. Er machte den Hof, zur südlichen Seite; die Umhänge des Vorhofes aus gezwirntem Byssus, hundert Ellen;
10. Dazu die zwanzig Säulen und deren zwanzig Füße von Kupfer, die Haken der Säulen und ihre Querstangen von Silber;
11. Und an der nördlichen Seite hundert Ellen und dazu zwanzig Säulen und deren zwanzig Füße von Kupfer, die Haken der Säulen und ihre Querstangen von Silber;
12. Auf der Westseite fünfzig Ellen Umhänge, ihre zehn Säulen und ihre zehn Füße, die Haken der Säulen und ihre Querstangen von Silber.
13. Und auf der Ostseite fünfzig Ellen;
14. Fünfzehn Ellen Umhänge an dem einen Flügel, dazu drei Säulen und drei Füße.
15. Und an dem andern Flügel — zu beiden Seiten des Hoftores — je fünfzehn Ellen Umhänge, dazu drei Säulen und drei Füße.
16. Alle Umhänge des Hofes ringsum waren von gezwirntem Byssus.
17. Die Füße zu den Säulen waren von Kupfer, die Haken der Säulen und ihre Querstangen von Silber, und der Ueberzug ihrer Spitzen von Silber, und es waren mit silbernen Querstangen versehen alle Säulen des Vorhofs.
18. Der Vorhang zum Tore des Hofes war in Buntwirker-Arbeit, von Purpurblau und Pupurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus, zwanzig Ellen in die Länge und in die Höhe, durch die Breite fünf Ellen, gleich mit den Vorhängen des Hofes.
19. Dazu vier Säulen und vier Füße von Kupfer, ihre Haken von Silber und der Ueberzug ihrer Spitzen und ihrer Querstangen von Silber;
20. Und alle Pflöcke zur Wohnung und zum Hofe ringsum von Kupfer.
21. Das sind die Berechnungen der Wohnung, der Wohnung des Zeugnisses, die berechnet wurden auf Befehl Moses, zum Dienste der Leviten, unter Aufsicht Itamars, Sohnes Aaron, des Priesters.
22. Und Bezalel, Sohn Uri, Sohnes Hur, vom Stamme Jehuda, machte alles, was der Herr dem Mose geboten hatte.
23. Mit ihm Oholiab, Sohn Ahisamach, vom Stamme Dan: Stein- und HolzSchneider und Kunstweber, und Buntwirker in Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und Byssus.
24. Alles Gold, das für das ganze Werk des Heiligtums verarbeitet wurde: es war das Gold der Weihgeschenke neun und zwanzig Kikar und sieben hundert und dreißig Sekel, nach dem Gewicht des Heiligtums.
25. Das Silber der Gemusterten der Gemeinde war hundert Kikar und tausend siebenhundert und fünf und siebzig Sekel nach dem Gewicht des Heiligtums.
26. Ein Beka auf den Kopf, ein halber Sekel, nach dem Gewicht des Heiligtums; von jeglichem, der durch die Musterungen ging, [im Alter] von zwanzig Jahren und darüber: für sechs hundert und drei tausend fünf hundert und fünfzig.
27. Diese hundert Kikar Silber dienten, die Füße des Heiligtums und die Füße zum Vorhang zu gießen: hundert Füße aus hundert Kikar, ein Kikar zu einem Fuß.
28. Und von den tausend sieben hundert und fünf und siebzig [Sekel] machte er Haken zu den Säulen und überzog ihre Spitzen und machte die Querstangen dazu.
29. Das Kupfer der Weihgeschenke war siebzig Kikar und zwei tausend und vier hundert Sekel.
30. Daraus machte er die Füße zur Türe des Stiftszeltes und den kupfernen Altar und das kupferne Gitter dazu und alle Geräte des Altars;
31. Und die Füße des Hofes ringsum und die Füße zum Hoftore und alle Pflöcke der Wohnung und alle Pflöcke des Hofes ringsum.

Kapitel 39

1. Aus dem Purpurblau und Purpurrot und dem Karmesinrot machten sie die Amtskleider zum Dienste im Heiligtum; also machten sie die heiligen Kleider für Aaron, so wie der Herr dem Mose geboten.
2. Man machte das Efod von Gold, Purpurblau, Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus.
3. Sie plätteten nämlich die Gold-Bleche und schnitten daraus Fäden, zum Verarbeiten in das Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und in den Byssus, Kunstweber-Arbeit.
4. Achselbänder machten sie dazu, angeheftet; an seinen beiden Enden wurde es so befestigt.
5. Und der Gurt zum Anlegen, der daran war, war aus Einem Stücke, mit ihm von gleicher Arbeit, von Gold, Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus, so wie der Herr dem Mose geboten.
6. Dann machten sie die Schoham-Steine, eingefasst in goldne Kasten, gestochen in Siegelstich nach den Namen der Söhne Israel;
7. Diese setzte man auf die Achselbänder des Efod als Steine der Erinnerung für die Söhne Israel, so wie der Herr dem Mose geboten.
8. Man machte den Brustschild in Kunstweber-Arbeit, wie die Arbeit des Efod, aus Gold, Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot und gezwirntem Byssus.
9. Ins Gevierte war er, doppelt machten sie den Brustschild, eine Spanne lang und eine Spanne breit, doppelt.
10. Sie setzen hinein vier Reihen Steine, eine Reihe: Odem, Pitda und Bareket, die eine Reihe;
11. Und die zweite Reihe: Nofech, Saphir und Jahalom;
12. Und die dritte Reihe: Lesem, Sebo, und Ahlama;
13. Und die vierte Reihe: Tarschisch, Soham und Jospe, eingefaßt in goldne Kasten wurden sie eingesetzt.
14. Die Steine waren nach den Namen der Söhne Israel; zwölf, nach ihren Namen, eingegraben in Siegelstich war jeder mit seinem Namen, nach den zwölf Stämmen.
15. Sie machten an den Brustschild verschlungene Ketten, Flechtwerk von reinem Golde;
16. Und zwei goldne Einfassungen und zwei goldne Ringe, und setzten die beiden Ringe an die beiden Ecken des Brustschildes.
17. Die beiden goldnen Ketten brachten sie an die beiden Ringe, die an den Ecken des Brustschildes;
18. Und die beiden Enden der beiden Ketten setzten sie an die beiden Kasten, und diese setzten sie auf die Achselbänder des Efod von vorn.
19. Dann machten sie zwei goldne Ringe und setzten sie an die beiden Ecken des Brustschildes, an den Saum, gegen das Efod zu, einwärts.
20. Noch zwei goldne Ringe machten sie und setzten sie an die beiden Achselbänder des Efod von unten nach vorn, nah an der Naht, über dem Gürtel des Efod.
21. Den Brustschild schnürten sie mit seinen Ringen an die Ringe des Efod durch eine purpurblaue Schnur, dass er bleibe an dem Gürtel des Efod und der Brustschild sich nicht verrücke von dem Efod, so wie der Herr dem Mose geboten.
22. Man machte das Oberkleid des Efod in Weberarbeit, ganz von purpurblauer Wolle.
23. Die Öffnung des Oberkleides war in der Mitte wie die Öffnung eines Panzers, eine Borte war an der Öffnung ringsum, dass es nicht einreiße.
24. An den Saum des Oberkleides machten sie Granatäpfel von Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot, gezwirnt.
25. Auch machten sie Schellen von reinem Golde, und setzten die Schellen zwischen die Granatäpfel, an den Saum des Oberkleides ringsum, zwischen die Granatäpfel.
26. (Schelle und Granatapfel, Schelle und Granatapfel an dem Saum des Oberkleides ringsum) für den Dienst, so wie der Herr dem Mose geboten.
27. Sie machten die Leibröcke von Byssus in Weberarbeit für Aaron und seine Söhne.
28. Und den Kopfbund von Byssus und die schmückenden Kegelmützen von Byssus, und die leinenen Beinkleider von gezwirntem Byssus.
29. Und den Gurt von gezwirntem Byssus und Purpurblau und Purpurrot und Karmesinrot, in Buntwirker-Arbeit, so wie der Herr dem Mose geboten.
30. Sie machten ferner das Schau-Blech des heiligen Diadems von reinem Golde, und schrieben darauf mit der Schrift des Siegelstiches: Heilig dem Herrn!
31. Daran setzten sie eine purpurblaue Schnur, um es über den Kopfbund zu setzen oberhalb, so wie der Herr dem Mose geboten.
32. Also ward vollendet das ganze Werk an der Wohnung des Stiftszeltes; die Kinder Israel hatten es gemacht, ganz wie der Herr dem Mose geboten.
33. Und sie brachten die Wohnung vor Mose: das Zelt und all seine Geräte seine Haken, seine Bretter, seine Riegel und seine Säulen und seine Füße;
34. Und die Decke von rotgefärbten Widderfellen und die Decke von Tahasfellen und den Scheide-Vorhang;
35. Die Lade des Zeugnisses und ihre Stangen und den Deckel;
36. Den Tisch, all seine Geräte und die Schaubrote;
37. Den Leuchter von reinem Golde, seine Lampen, die Lampen der Ordnung und all seine Geräte, und das Öl zur Beleuchtung;
38. Und den goldnen Altar und das Salböl und das Räucherwerk aus Spezereien und den Vorhang zur Türe des Zeltes;
39. Den kupfernen Altar und das kupferne Gitter dazu, seine Stangen und all seine Geräte, das Waschbecken und sein Gestell;
40. Die Umhänge des Hofes dessen Säulen und Füße, und den Vorhang zum Hoftore, die Stricke und Pflöcke dazu und alle Geräte zum Dienste der Wohnung zum Stiftszelte;
41. Die Amtskleider zum Dienste im Heiligtum, die heiligen Kleider für den Priester Aaron und die Kleider seiner Söhne beim Priesterdienste:
42. Ganz so wie der Herr dem Mose geboten, so machten die Kinder Israel das ganze Werk.
43. Als nun Mose die ganze Arbeit sah, die sie, so wie der Herr geboten hatte, gemacht: da segnete Mose sie.

Kapitel 40

1. Der Herr redete zu Mose also:
2. Am ersten Tage des ersten Monats sollst du die Wohnung des Stiftszeltes aufstellen.
3. Setze dort hinein die Lade des Zeugnisses, und verdecke die Lade mit dem Vorhang.
4. Und bringe den Tisch und ordne darauf den Aufsatz und bringe den Leuchter und stecke die Lampen dazu auf.
5. Setze dann den goldnen Altar zum Räuchern vor die Lade des Zeugnisses und mache den Vorhang an die Türe der Wohnung.
6. Und setze den Opfer-Altar vor die Türe der Wohnung des Stiftszeltes.
7. Und setze das Waschbecken zwischen das Stiftszelt und den Altar, und tue Wasser darein.
8. Alsdann stelle den Hof auf ringsum und tue den Vorhang vor das Hoftor.
9. Nimm darauf das Salböl und salbe die Wohnung und alles, was darin ist, und heilige sie und all ihre Geräte und es bleibe heilig.
10. Salbe den Opfer-Altar und all seine Geräte, und heilige den Altar, dass der Altar hochheilig bleibe.
11. Salbe auch das Waschbecken und seine Gestelle und heilige es.
12. Lass dann Aaron und seine Söhne herzutreten zur Türe des Stiftzeltes, und wasche sie mit Wasser.
13. Aaron soll die heiligen Kleider anlegen und salbe ihn dann und heilige ihn, dass er mir als Priester diene.
14. Auch seine Söhne lass herzutreten; sie sollen Leibröcke anlegen.
15. Und salbe sie, so wie du ihren Vater gesalbt, dass sie mir als Priester dienen, das geschehe, damit ihnen ihre Salbung sei zum ewigen Priesterdienste, für künftige Geschlechter.
16. Und Mose machte es, ganz wie der Herr ihm geboten.
17. Am ersten Tage des ersten Monats im zweiten Jahre, wurde die Wohnung aufgestellt.
18. Mose stellte die Wohnung auf: er setzte ihre Füße und stellte darauf ihre Bretter und setzte ein ihre Riegel und richtete auf ihre Säulen.
19. Er breitete dann das Zelt über die Wohnung und tat die Decke des Zeltes oben darüber, so wie der Herr dem Mose geboten.
20. Er nahm das Zeugnis [die Bundestafeln] und legte es in die Lade und setzte die Stangen an die Lade, und legte den Deckel auf die Lade darüber.
21. Die Lade brachte er hinein in die Wohnung, und machte den Scheide-Vorhang vor, dass er verdeckte die Lade des Zeugnisses, so wie der Herr dem Mose geboten.
22. Er setzte den Tisch in das Stiftszelt an die nördliche Seite der Wohnung außerhalb des Vorhanges;
23. Darauf ordnete er einen Aufsatz von Brot vor dem Herrn, so wie der Herr dem Mose geboten.
24. Er setzte den Leuchter in das Stiftszelt gegenüber dem Tische, an die südliche Seite der Wohnung.
25. Und steckte die Lampen auf vor dem Herrn, so wie der Herr dem Mose geboten.
26. Dann setzte er den goldnen Altar in das Stiftszelt vor den Vorhang,
27. Und räucherte darauf Räucherwerk von Spezereien, so wie der Herr dem Mose geboten.
28. Er brachte den Vorhang an vor die Türe der Wohnung.
29. Den Opfer-Altar setzte er an die Türe der Wohnung des Stiftszeltes und opferte darauf die Ganzopfer und Mehlopfer, so wie der Herr dem Mose geboten.
30. Er setzte das Waschbecken zwischen das Stiftszelt und den Altar, und tat darein Wasser zum Waschen.
31. Und es wuschen daraus Mose und Aaron und seine Söhne ihre Hände und ihre Füße;
32. Wenn sie hineingingen in das Stiftszelt, und wenn sie naheten dem Altar, wuschen sie sich, so wie der Herr dem Mose geboten.
33. Er stellte den Vorhof auf rings um die Wohnung und den Altar und tat den Vorhang vor das Hoftor; [so] vollendete Mose das Werk.
34. Eine Wolke bedeckte dann das Stiftszelt, und die Herrlichkeit des Herrn füllte die Wohnung.
35. Mose konnte nicht hineingehen in das Stiftszelt; denn die Wolke war gelagert darüber und die Herrlichkeit des Herrn füllte die Wohnung.
36. Sobald sich die Wolke von der Wohnung erhob, brachen die Kinder Israel auf, auf allen ihren Zügen.
37. Und wenn sich die Wolke nicht erhob, so brachen sie nicht auf, bis zum Tage, da sie sich erhob.
38. Denn die Wolke des Herrn war über der Wohnung des Tages, und eine Feuerflamme war darüber Nachts vor den Augen des ganzen Hauses Israel auf all ihren Zügen.

Der Tanach

Der vollständige Tanach in deutscher Übersetzung