Zum Schabbat Sachor

Aus einem Minhogimbuch

Schabbat Sachor – Schabbat »Gedenke« ist der Schabbat, an dem der Abschnitt über die Feindschaft Amaleks aus der Torah und die Niederwerfung Amaleks durch König Schaul aus den Propheten (1. Schmuel 15) gelesen wird. Der Agatite Haman, eine der Hauptfiguren in der Geschichte von Purim, wird als ein Nachkomme Agags, des Königs von Amalek (15,8) betrachtet. Und da die Halachah gebietet, der Feindseligkeiten Amaleks gegen das jüdische Volk zu gedenken, hielt man es für angemessen, diese Abschnitte vor Purim zu lesen.

Maftir

Am Schabbat Sachor liest der Maftir Dewarim 25,17–19:

17Gedenke, was dir Amalek getan auf dem Wege bei eurem Auszuge aus Ägypten.
18Der dich traf auf dem Wege, und deine Nachhut erschlug, all die Schwachen hinter dir — du aber warst matt und müde; — und fürchtete Gott nicht.
19Es soll nun geschehen, wenn HaSchem, dein Gott, dir Ruhe schafft von all deinen Feinden rings herum in dem Lande, das HaSchem, dein Gott, dir als Besitz gibt, es einzunehmen, sollst du auslöschen das Gedächtnis Amaleks unter dem Himmel. Vergiss nicht!

Haftarah

Aschkenasisch, Frankfurt am Main, Chabad, Italienisch: 1. Schmuel 15,2 – 15,34
Sefardisch: 1. Schmuel 15,1 – 15,34
Jemenitisch: 1. Schmuel 14,52 – 15:33

Nach jemenitischem Minhag beginnt man hier:

52.Und der Krieg war mächtig gegen die Pelischtim all die Tage des Scha‘ul und wie Schaul irgeneinen starken Mann, oder irgendeinen Tapferen sah, dann gesellte er ihn zu sich.

Sefardim beginnen hier:

1.Und es sprach Schemuel zu Scha’ul:
Mich hat HaSchem gesandt, dich zu salben zum König über sein Volk, über Jisrael.
So gehorche denn der Stimme der Worte HaSchems.

Aschkenasisch, Frankfurt am Main, Chabad, Italienisch beginnen hier:

2.So hat gesprochen HaSchem Tzewa‘ot:
Ich habe (dessen) gedacht, was Amalek Jisrael getan, der ihm nachstellte auf dem Wege bei seinem Zuge aus Mizrajim herauf.
3.Gehe nunmehr und schlage Amalek und bannet alles, was sein, und erbarme dich sein nicht, sondern töte von Mann und Frau, von Kind bis Säugling, von Ochs bis Lamm, von Kamel bis Esel.
4.Und Scha’ul erließ ein Aufgebot an das Volk und musterte sie in Telaim, zweihunderttausend zu Fuß und zehntausend mit den Männern von Jehudah.
5.Und Scha’ul kam bis zur Stadt des Amalek und legte sich in den Hinterhalt im Tale.
6.Und Scha’ul sprach zu dem Keniter:
Gehet, weichet und ziehet hinab aus der Mitte des Amalekiters, dass ich dich nicht hinraffe mit ihm, denn du hast Liebe erwiesen all den Kindern Jisrael bei ihrem Zuge aus Mizrajim herauf. Und der Keniter wich aus der Mitte des Amalek.
7.Und Scha’ul schlug den Amalek von Chawilah bis gen Schur, das vor Mizrajim.
8.Und ergriff den Agag, König von Amalek, lebendig, und das ganze Volk bannte er mit der Schärfe des Schwertes.
9.Und Scha’ul und das Volk erbarmte sich über Agag, und über das Beste der Schafe, und die Rinder, und die zweijährigen und über die Mastlämmer und über alles Gut, und sie wollten sie nicht bannen; alles Zuchtvieh aber, das unbedeutend und schwach, das bannten sie.

10.Und das Wort HaSchems erging an Schemuel:
11.Ich bereue, dass ich den Scha’ul zum König eingesetzt, weil er sich abgewandt von mir und meine Worte nicht aufrecht gehalten hat.
Und es brannte den Schemuel und er schrie zu HaSchem die ganze Nacht.
12.Und Schemuel machte sich früh auf, dem Scha’ul entgegen am Morgen, und es wurde dem Schemuel berichtet also:
Gekommen ist Scha’ul nach Karmel, und siehe, er stellt sich ein Denkmal auf und hat sich gewandt und ist weiter gegangen nach Gilgal hinab.
13.Als Schemuel zu Scha’ul kam, sprach Scha’ul zu ihm:
Gesegnet seist du HaSchem.
Ich habe das Wort HaSchems aufrecht erhalten.
14.Und Schemuel sprach:
Was ist denn das für ein Geschrei von den Schafen vor meinen Ohren und Geschrei der Rinder, das ich höre?
15.Und Scha’ul sprach:
Vom Amalekiter haben sie sie gebracht, da das Volk sich erbarmte über das Beste der Schafe und der Rinder, um HaSchem, deinem Gott, zu opfern. Das Übrige haben wir gebannt.
16.Und Schemuel sprach zu Scha’ul:
Halt an! dass ich dir verkünde, was HaSchem zu mir geredet diese Nacht.
Und er sprach zu ihm:
Rede.
17.Und Schemuel sprach:
Nicht wahr? Wie gering du auch warst in deinen Augen, bist du das Haupt der Stämme Jisraels.
Und HaSchem hat dich gesalbt zum König über Jisrael.
18.Und HaSchem hat dich gesandt auf den Weg und gesprochen:
Gehe und banne die Sünder, den Amalek, und bekriege sie bis zu ihrer Vernichtung.
19.Warum hast du denn nicht gehorcht der Stimme HaSchems, und bist hergefallen über die Beute und hast das Böse getan in den Augen HaSchems?
20.Und Scha’ul sprach zu Schemuel:
Ich habe ja gehorcht der Stimme HaSchems und bin auf dem Weg gegangen, auf den mich HaSchem geschickt hat, und brachte den Agag, König von Amalek, und den Amalek habe ich gebannt.
21.Und das Volk nahm von der Beute, Schafe und Rinder, das Erste des Banngutes zu opfern HaSchem, deinem Gott, in Gilgal.
22.Und Schemuel sprach:
Hat HaSchem Lust an Ganzopfern und an Schlachtopfern, wie am Gehorsam gegen die Stimme HaSchems? Siehe, Gehorsam ist besser denn Opfer, Acht haben mehr als Fett der Widder.
23.Denn Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit und Dienst der Götzen und Terafim Starrsinn. Dafür, dass du verschmäht hast das Wort HaSchems, hat er dich verschmäht, dass du nicht König seist.
24.Und Scha’ul sprach zu Schemuel:
Ich habe gesündigt, dass ich übertreten den Befehl HaSchems und deine Worte, weil ich das Volk gefürchtet und auf seine Stimme hörte.
25.Und nun vergib doch meine Sünde, kehre zurück mit mir, dass ich mich bücke vor HaSchem.
26.Und Schemuel sprach zu Scha’ul:
Ich kehre nicht zurück mit dir, denn du hast das Wort HaSchems verschmäht, so dass HaSchem dich verschmäht hat, dass du nicht König seist über Jisrael.
27.Und Schemuel wandte sich zu gehen, und er faßte den Zipfel seines Oberkleides, und er zerriß ihn.
28.Da sprach Schemuel zu ihm:
Zerrissen hat HaSchem das Königtum Jisraels heute, herunter von dir; er hat es gegeben deinem Genossen, der besser ist denn du.
29.Und auch wird der Mächtige Jisraels nicht lügen und sich nicht bedenken, denn nicht ein Mensch ist er, sich zu bedenken.
30.Und er sprach:
Ich habe gesündigt. Jetzt ehre mich doch vor den Ältesten meines Volkes und vor Jisrael, und kehre mit mir zurück, dass ich mich bücke vor HaSchem, deinem Gott.
31.Und Schemuel begleitete Scha’ul zurück und Scha’ul bückte sich vor HaSchem.
32.Und Schemuel sprach:
Bringt her zu mir den Agag, König von Amalek.
Und Agag ging zu ihm lustigen Schrittes, und Agag sprach:
Fürwahr, gewichen ist das Bittere des Todes.
33.Und Schemuel sprach:
Wie dein Schwert Frauen der Kinder beraubt hat, so sei kinderberaubt unter den Frauen deine Mutter!
Und Schemuel hieb den Agag in Stücke vor HaSchem in Gilgal.

nach jemenitischem Minhag und dem von Posen endet man hier

34.Und Schemuel ging nach Ramah und Scha’ul ging in sein Haus nach Gibeah Scha’uls.