Tehillim – Buch 2 – Psalmen 42 bis 72

In der Übertragung von Rabbiner Dr. Simon Bernfeld

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Psalm:

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Psalm 42

1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von den Söhnen Korah.
2. Wie eine Hirschkuh nach Wasserquellen lechzt, so lechzt meine Seele nach dir, o Gott!
3. Es dürstet meine Seele nach Gott, nach dem lebendigen Gott; wann werde ich kommen und vor dem Antlitz Gottes erscheinen?
4. Meine Träne ist meine Speise geworden Tag und Nacht; wenn man zu mir alle Tage spricht: Wo ist dein Gott?
5. Daran denke ich, und ich werde wehmütig gestimmt: da ich einher zog in der Menge, mit ihnen wallte zum Gotteshause, mit der Stimme des Jubels und des Dankes in der festlichen Schaar.
6. Was bist du, meine Seele, gebeugt und jammerst in mir? Harre auf Gott, denn noch werd ich ihm danken das Heil seines Antlitzes.
7. Mein Gott es ist meine Seele gebeugt. Weil ich dein gedenke aus dem Jordanlande und den Hermongipfeln, von dem kleinen Berge.
8. Eine Flut ruft der anderen bei dem Rauschen deiner Wasserfülle, all deine Brandungen und deine Wogen gingen über mich hin.
9. Am Tage entbietet der Herr seine Gnade, und in der Nacht ist sein Lied bei mir, ein Gebet zu meinem Gotte.
10. Darf ich zu Gott, meinem Helfer, sprechen: Warum hast du mich vergessen? warum soll ich betrübt einhergehen unter dem Druck des Feindes?
11. Es ist wie ein Mordstoß in meine Gebeine, wenn mich meine Feinde höhnen, wenn sie mich alle Tage fragen: Wo ist dein Gott?
12. Was bist du gebeugt, meine Seele und was jammerst du in mir? Harre auf Gott, denn noch werde ich ihm danken, dem Heil meines Antlitzes und meinem Gotte.

Psalm 43

1. Schaffe mir recht, o Gott! Führe meinen Streit gegen liebloses Volk; von falschen und ungerechten Leuten befreie mich.
2. Denn warum hast du mich, o Gott meiner Schutzwehr, verstoßen? Warum soll ich betrübt einhergehen unter dem Druck des Feindes?
3. Sende dein Licht und deine Treue, dass sie mich geleiten und mich nach deinem heiligen Berge bringen und zu deinen Wohnungen.
4. Dass ich zum Altar Gottes komme, zu Gott, meiner Jubelwonne, und dich preise mit der Zither, Gott, mein Gott.
5. Was bist du gebeugt, meine Seele und was jammerst du in mir? Harre auf Gott, denn noch werde ich ihm danken, dem Heil meines Antlitzes und meinem Gotte.

Psalm 44

1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von den Söhnen Korah.
2. Gott, mit unseren Ohren haben wir es gehört, unsere Väter haben es uns erzählt, die Taten, die du vollführtest in ihren Tagen, in den Tagen der Vorzeit.
3. Du triebst mit deiner Hand Volker aus und [unsere Vorfahren] pflanztest du ein, bestraftest Nationen und sie breitetest du aus.
4. Denn nicht mit ihrem Schwerte nahmen sie das Land ein, und nicht ihr Arm brachte ihnen Sieg, sondern deine Rechte und dein Arm und das Licht deines Antlitzes, denn du warst ihnen gnädig.
5. Du, mein König, bist Gott, entbiete die Siege Jakobs!
6. Mit dir stoßen wir unsere Dränger, mit deinem Namen zerstampfen wir unsere Widersacher.
7. Denn auf meinen Bogen vertraue ich nicht und mein Schwert hilft mir nicht.
8. Sondern du hilfst uns von unseren Drängern, und unsere Hasser machst du zu Schanden.
9. Gottes rühmten wir uns alle Tage und deinen Namen preisen wir ewiglich. Sela.
10. Aber du hast uns verstoßen und uns beschämt, du ziehst nicht mehr mit unseren Schaaren aus.
11. Du treibst uns zurück vor dem Dränger, und unsere Hasser plündern für sich.
12. Du gibst uns wie die Schafe zum Fraße hin und zerstreust uns unter die Völker.
13. Du verkaufst dein Volk um einen geringen Preis und forderst keinen hohen Kaufpreis für sie.
14. Du machst uns zum Hohn bei unseren Nachbarn, zum Gespött und Gelächter bei unserer Umgebung.
15. Du machst uns zum Sprichwort unter den Völkern, zum Kopfschütteln unter den Nationen.
16. Alle Tage ist meine Schmach mir vor Augen, und die Scham meines Angesichts bedeckt mich.
17. Vor der Stimme des Höhnenden und Lästerers, vor dem Feind und Rachgierigen.
18. Alles dies hat uns betroffen, doch vergaßen wir deiner nicht, wir fielen nicht ab von deinem Bunde.
19. Unser Herz wich nicht zurück, unser Schritt bog nicht ab von deinem Pfad.
20. Denn du verschlugst uns in die Wohnung der Schakale und mit Finsternis bedecktest du uns.
21. Haben wir den Namen unseres Gottes je vergessen und unsere Hände fremden Götzen [betend] ausgebreitet?
22. Gott kann ja solches ergründen, denn er kennt die Geheimnisse des Herzens.
23. Denn um dich werden wir hingemordet alle Tage, wir werden dem Schafe der Schlachtbank gleichgeachtet.
24. Erwache! Warum schläfst du, Herr? Ermuntre dich! Verstoß uns nicht für immer.
25. Warum verbirgst du dein Antlitz, vergisst unser Elend und unsern Druck?
26. Denn unsere Seele ist in den Staub gebeugt, unser Leib klebt am Boden.
27. Auf, uns zum Beistand! und erlöse uns um deiner Gnade willen.

Psalm 45

1. Dem Sangmeister auf Sosanim. Von den Söhnen Korah. Eine Betrachtung; ein Liebeslied.
2. Mein Herz überwallt in schöner Rede: ich weihe meine Worte dem König. Meine Zunge ist der Griffel eines geübten Schreibers.
3. Du bist schöner als alle Menschenkinder, Anmut ist ausgegossen über deine Lippen; darum hat dich Gott für immer gesegnet.
4. Gürte dein Schwert um die Hüfte, o Held, in deinem Glanz und in deinem Schmuck!
5. In deinem Schmucke brich auf, fahre einher für die Sache der Wahrheit und verkünde Heil; deine Rechte zeige furchtbare Taten.
6. Deine Pfeile sind geschärft — Völker stürzen unter dir hin — [sie dringen] den Feinden des Königs ins Herz.
7. Dein Machtthron dauert immer und ewig; ein gerechtes Zepter ist das Zepter deines Königtums.
8. Du liebst Gerechtigkeit und hassest Frevel, darum salbte dich Gott, dein Gott, mit Wonne-Öl vor deinen Genossen.
9. Myrrhe und Aloe, Kassia sind all deine Gewänder, aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.
10. Königstöchter in deinem Gepränge, — es steht die Gemahlin dir zur Rechten in Gold von Ofir.
11. Horch auf, o Tochter, und schaue und neige dein Ohr, vergiss dein Volk und dein Vaterhaus.
12. Dass der König an deiner Schönheit Gefallen finde; denn er ist dein Herr, bücke dich vor ihm.
13. Und du, Tochter von Tyrus, die Reichsten des Volkes werden dich mit Geschenken begrüßen.
14. Die ganze Herrlichkeit der Königstochter ist im inneren Gemach, aus Goldwirkerei ist ihr Kleid.
15. In bunten Gewändern wird sie zum Könige geführt, Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gespielinnen, dir zugebracht.
16. Sie werden unter Freud und Jubel geführt, sie ziehen in den Palast des Königs ein.
17. An deiner Väter Statt werden deine Söhne treten, du bestellst sie zu Fürsten im ganzen Lande.
18. Deinen Namen will ich in jeglichem Geschlechte preisen. Darum sollen Völker dich loben immer und ewig.

Psalm 46

1. Dem Sangmeister. Von den Söhnen Korah; ein Lied auf Alamot.
2. Gott ist unsere Zuflucht und Macht, ein Beistand in Drangsalen und immer gegenwärtig.
3. Darum fürchten wir uns nicht, auch wenn die Erde weicht, wenn die Berge [die hervorragenden Inseln] mitten im Meere wanken.
4. Mögen tosen und schäumen seine Fluten, mögen erbeben Berge durch seine Macht. Sela.
5. Ein Strom ist, dessen Bäche die Gottesstadt erfreuen, den Heiligen in den Wohnungen des Höchsten.
6. Gott ist in ihr, sie wankt nicht; Gott steht ihr bei, wenn der Morgen anbricht.
7. Es tobten Völker und Reiche wankten, er ließ seine Stimme erschallen, und die Erde verging.
8. Der Herr Zebaot ist mit uns; eine Feste ist uns der Gott Jakobs. Sela.Psalmen,
9. Gehet, schauet die Werke Gottes, der Verheerungen im Lande angerichtet hat.
10. Er scheuchte die Kriege ans Ende der Erde; er zerbrach Bogen und zerschlug den Kriegsspieß, die Wagen verbrannte er im Feuer.
11. Lasset ab und erkennet, dass ich Gott bin; erhaben bin ich unter Völkern, erhaben auf Erden.
12. Der Herr Zebaot ist mit uns, eine Feste ist uns der Gott Jakobs. Sela.

Psalm 47

1. Dem Sangmeister. ein Psalm von den Söhnen Korah.
2. Schlaget, ihr Völker, in die Hände, jauchzet Gott mit der Stimme des Jubels zu.
3. Denn der Herr ist erhaben, furchtbar, ein König, groß über die ganze Erde.
4. Er unterwarf uns Völker, und Nationen gab er unter unsere Füße.
5. Er erkor uns unser Erbe, die Herrlichkeit Jakobs, den er liebt. Sela.
6. Es erhob sich Gott mit Jubel, der Herr beim Posaunenschall.
7. Lobpreiset unsern Gott, spielet und lobpreiset unsern König, spielet.
8. Denn Gott ist Konig der ganzen Erde; lobpreiset ihn mit Verständnis.
9. Gott regiert über die Völker, Gott sitzt auf seinem heiligen Thron.
10. Die Führer der Stämme sind versammelt, das Volk des Gottes Abrahams; denn Gottes sind die Schilde der Erde, er ist sehr erhaben.

Psalm 48

1. Ein Lied. Psalm von den Söhnen Korah.
2. Groß ist der Herr und sehr gepriesen in der Stadt unseres Gottes auf seinem heiligen Berge.
3. Anmutige Landschaft und Wonne der ganzen Erde Berg Zijon, Gottessitz [Wörtlich: Nordhöhe, vergl. Jesaja 14, 13.], die Stadt des großen Königs.
4. Gott ist in ihren Palästen als Feste gepriesen worden.
5. Denn die Könige hatten sich versammelt, zusammen kamen sie hergezogen.
6. Aber wie sie schauten, da staunten sie, sie waren erschrocken und bestürzt.
7. Beben ergriff sie dort, Krämpfe wie eine Gebärerin.
8. Mit dem Ostwinde zerschmettertest du die Tarsisschiffe.
9. Wie wir es gehört, so haben wir es gesehen in der Stadt des Herrn Zebaot, in der Stadt unseres Gottes. Gott lasse sie ewig bestehen!
10. Wir haben, o Gott, auf deine Gnade gehofft inmitten deines Tempels.
11. Wie dein Name, Gott, so ist dein Ruhm über die Enden der Erde. Von Gerechtigkeit ist voll deine Rechte.
12. Es freut sich der Berg Zijon, es frohlocken die Städte Judas um deiner Gerechte willen.
13. Umringet Zijon und umkreiset es, zählet seine Türme.
14. Richtet euren Sinn auf seine Wälle, merkt ihre Paläste ab, auf dass ihr erzählt dem späten Geschlecht:
15. Dass dieser Gott ist unser Gott immer und ewig, er wird uns führen bis zum Tode!

Psalm 49

1. Dem Sangmeister. ein Psalm von den Söhnen Korah.
2. Hört dies, all ihr Völker, horcht auf, all ihr Weltbewohner!
3. Die Niederen wie die Vornehmen, reich wie arm!
4. Mein Mund redet Weisheit und meines Herzens Sinnen ist Einsicht.
5. Ich neige zum Spruche mein Ohr, eröffne bei der Zither meinen Spruch.
6. Warum sollt ich fürchten in den Unglückstagen, wenn die Strafe sich an meine Ferse haftet?
7. [Frage jene], die auf ihr Vermögen vertrauen und mit ihrem großen Reichtum sich rühmen.
8. Ach, der wird keinen lösen; man kann ihn nicht Gott als Lösegeld geben.
9. Und wenn er noch so hoch sein Lösegeld gäbe — würde er ewig leben bleiben?
10. Würde er in der Ewigkeit leben? Niemals das Grab schauen?
11. Sieht er doch auch Weise sterben, zumal Toren und Dumme umkommen; ihr Vermögen überlassen sie anderen.
12. Ihr Grab ist nun für immer ihre Behausung, ihre Wohnung für alle Geschlechter — jener, der auf Erden einen ruhmvollen Namen hatten.
13. Aber der Mensch bleibt nicht im Glanze; er gleicht dem Vieh, welches verstummt.
14. So ist ihre törichte Weise; aber die ihnen folgen haben Gefallen an ihrer Rede. Sela.
15. Wie die Schafe wandern sie in die Gruft, der Tod weidet sie, und auf sie treten Gerechte; ein Morgen. — und ihre Gestalt verwest, da die Gruft ihre Wohnung geworden.
16. Nur Gott kann meine Seele aus der Gruft befreien; denn er fasst mich an. Sela.
17. Fürchte nicht, wenn einer reich wird, wenn seines Hauses Macht wächst;
18. Denn bei seinem Tode nimmt er nichts mit von allem, sein Reichtum sinkt ihm nicht nach.
19. Mag seine Seele er segnen bei seinem Leben, — und mögen sie dich preisen, dass du dir gütlich tust —!
20. Sie kommt in die Wohnung [die Gruft] seiner Väter, die nimmer das Licht wieder schauen.
21. Der Mensch im Glanze, der nicht Einsicht hat, gleicht dem Vieh, dem stummen.

Psalm 50

1.Psalm von Asaf. Der Gott der Götter ist der Herr — der die Welt durch sein Wort hervorrief — von Sonnenaufgang bis zu ihrem Untergang.
2. Von Zijon, der herrlichen Pracht, strahlte Gott herauf.
3. Unser Gott erscheint und schweigt nicht, vor ihm her lodert ein Feuer, und rings um ihn stürmt es gewaltig.
4. Er ruft die Himmel droben und die Erde sich seines Volkes anzunehmen.
5. Versammelt mir meine Frommen, die meinen Bund schließen über dem Opfer.
6. Es kündet der Himmel seine Gerechtigkeit; denn Gott ist Richter. Sela.
7. Höre, mein Volk! ich will reden, o Israel, ich will gegen dich zeugen, Gott, dein Gott bin ich!
8. Nicht um deine Opfer will ich dich zur Rede stellen; deine Ganzopfer waren mir stets zuwider.
9. Ich will aus deinem Hause keinen Farren nehmen, aus deinen Hürden keine Böcke.
10. Denn mein sind alle Tiere des Waldes, das Vieh auf den hohen Bergen.
11. Ich kenne jeden Vogel der Berge, und das Wild der Flur ist mir bekannt.
12. Wenn ich hungerte — dir sagt ich es nicht, denn mein ist die Welt und was sie füllt.
13. Esse ich das Fleisch der Masttiere, oder trink ich der Böcke Blut?
14. Opfere Gott Dank und bezahle damit dem Höchsten deine Gelübde.
15. Ruf mich am Tage der Not, ich werde dich befreien, wenn du mich ehrst.
16. Aber zum Frevler spricht Gott: Was hast du von meinen Satzungen zu erzählen? Du führst meinen Bund im Munde?
17. Du hassest ja Zucht, und meine Worte verwarfst du.
18. Sahst du einen Dieb, da gefiel es dir bei ihm, und mit Ehebrechern hieltest du es.
19. Deinen Mund öffnetest du zum Bösen und deine Zunge zettelt Betrug an.
20. Sitzest du, da redest du gegen deinen Bruder, hängest dem Sohne deiner Mutter Makel an.
21. Solches hast du getan und ich sollte schweigen? Meintest du, ich sei dir gleich? Ich verweise es dir und stelle es dir vor Augen.
22. Sehet doch ein, ihr Gottvergessenen: sonst zerreiß ich und niemand rettet.
23. Wer Dankopfert, der ehrt mich; und wer diese [fromme] Lebensweise wählt, ihn lasse ich schauen das Heil Gottes.

Psalm 51

1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids.
2. Als zu ihm der Prophet Natan kam, nachdem er mit Bat-Seba seine Zusammenkunft hatte.
3. Sei mir, Gott, gnädig in deiner Huld, in deiner großen Liebe lösche meine Missetaten aus.
4. Wasche mich ganz rein von meiner Schuld und von meiner Sünde reinige mich.
5. Denn meine Missetat kenne ich und meine Sünde ist mir stets gegenwärtig.
6. Dir allein habe ich gesündigt, und was bös in deinen Augen habe ich begangen, — so dass du recht hast mit deinem Spruche und in deinem Gerichte obsiegst.
7. In Schuld wurde ich ja gezeugt und in Sünden empfing mich meine Mutter.
8. Wahrheit begehrst du ja im Innern, so lass in dem Verborgenen mich Weisheit erkennen.
9. Entsündige mich wie mit Ysop[Vergl. 3. Buch Moses 14, 44]., dass ich rein werde wasche mich, dass ich weißer werde denn Schnee
10. Verkünde mir Wonne und Freude, dass die Gebeine aufleben, die du zerschlagen.
11. Birg dein Antlitz vor meinen Sünden und all meine Missetaten lösche aus.
12. Schaffe mir, Gott, ein reines Herz und ein gesundes Gemüt erneuere in meinem Innern.
13. Wirf mich nicht weg von deinem Antlitz, und deinen heiligen Geist nimm nicht von mir.
14. Gib mir wieder die Wonne deines Heils und stütze mich mit einem willigen Gemüt.
15. Dann will ich Abtrünnige deine Wege lehren, und Sünder sollen zurückkehren zu dir.
16. Rette mich von Blutschuld, Gott, Gott meiner Hilfe; jubelnd wird meine Zunge deine Gerechtigkeit preisen.
17. Herr, öffne meine Lippen, und mein Mund soll deinen Ruhm verkünden
18. Denn du verlangst nicht Opfer, dass ich es gebe, Ganzopfer begehrst du nicht.
19. Das Opfer Gottes ist ein gebrochenes Gemüt; ein gebrochenes, zerknirschtes Herz verschmähst du nicht, o Gott.
20. Tue wohl Zijon in deiner Gnade, baue auf die Mauern Jerusalems.
21. Dann wirst du in Gnaden aufnehmen die Opfer der Gerechtigkeit, Brand= und Ganzopfer; dann sollen Farren auf deinen Altar kommen.
10. Ich aber bin wie ein grünender Ölbaum im Hause Gottes; ich vertraue auf Gottes Gnade immer und ewig.
11. Danken will ich dir ewiglich, dass du es vollbracht, und harren deines Namens, weil er gütig ist im Angesichte deiner Frommen.

Psalm 53

1. Dem Sangmeister auf Mahalat. Eine Betrachtung von David,
2. Es sprach der Niederträchtige in seinem Herzen: Es ist kein Gott! Deshalb handelten sie niedrig und gemein. Niemand tat Gutes.
3. Gott schauet vom Himmel auf die Menschenkinder, zu sehen, ob ein Verständiger da ist, der Gott sucht.
4. Alle sind abgewichen, insgesamt sind sie verderbt; niemand tut Gutes, auch nicht ein einziger.
5. Wissen es nicht all die Übeltäter, die mein Volk aufzehren, als ob sie Brot äßen, dass sie Gott nicht anrufen?
6. Bald werden sie erzittern, wo eine Angst nie war, denn Gott streuet umher die Gebeine deiner Feinde. Du machst sie zu Schanden, denn Gott hat sie verworfen.
7. O, dass von Zijon Israels Heil käme! wenn Gott sein Volk wiederherstellt, dann jubelt Jakob und freut sich Israel.

Psalm 52

1. Dem Sangmeister. Eine Betrachtung von David.
2. Als der Idumäer Doëg kam und dem Saul meldete und zu ihm sprach: David ist ins Haus Abimelechs gekommen.
3. Was rühmst du dich der Bosheit, Gewaltiger? Gottes Gnade währt für alle Tage.
4. Deine Zunge sinnt Unheil, wie ein geschliffenes Schermesser ist [die Zunge] des Falschheit Übenden.
5. Du liebst Böses mehr als Gutes, Lügen mehr als Wahrheit reden. Sela.
6. Du liebst nur verderbenbringende Reden, die Zunge des Trugs.
7. So wird auch Gott dich ausreißen für immer, dich zermalmen und aus dem Zelte fortwerfen und dich entwurzeln aus dem Lande des Lebens. Sela.
8. Es werden die Gerechten schauen und schauern und über ihn lachen.
9. Das ist der Mann, der nicht Gott zu seiner Schutzwehr gemacht hat, sondern sich auf seinen großen Reichtum verließ und auf seine Bosheit trotzte.

Psalm 54

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Eine Betrachtung Davids,
2. Da die Sifier kamen und zu Saul sprachen: David hält sich bei uns verborgen.
3. Gott, hilf mir mit deinem Namen, und mit deiner Stärke schaffe mir Recht.
4. Gott, erhöre mein Gebet, horch auf meines Mundes Worte.
5. Denn Barbaren stehen gegen mich auf, und Grausame trachten mir nach dem Leben, solche, die sich Gott nicht vergegenwärtigen. Sela.
6. Gott ist mein Beistand, der Herr stützt mich.
7. Er wird meinen Lästerern das Böse vergelten; in deiner Treue vernichte sie.
8. Willig werde ich dir dann opfern, deinem Namen danken, Herr, dass er gütig ist.
9. Dass er mich aus aller Not gerettet, und an meinen Feinden sieht mein Auge [Vergeltung].

Psalm 55

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Eine Betrachtung von David.
2. Vernimm, o Gott, mein Gebet und entziehe dich nicht meinem Flehen.
3.Horch auf mich und erhöre mich; ich klage bitter in meinem Jammer und seufze.
4. Wegen der Stimme des Feindes, vor dem Drucke des Frevlers; denn sie bringen auf mich Unheil und wütig feinden sie mich an.
5. Mein Herz bebt in meinem Innern, und Todesschrecken befallen mich.
6. Furcht und Zittern überkommt mich, es bedeckt mich Schauder.
7. Ich spreche: Hätte ich doch Flügel gleich der Taube, ich flöge davon, dass ich anderswo Ruhe fände.
8. Weithin möchte ich entfliehen und in der Wüste rasten. Sela.
9. Ich suche einen Zufluchtsort für mich vor der Windsbraut, vor dem Sturm.
10. Vernichte sie, o Herr, verwirre ihre Zunge, denn ich sehe in der Stadt nur Gewalttat und Hader.
11. Tag und Nacht schleppen sie solches auf ihre Mauern, und Unheil und Verderbliches ist in ihrer Mitte.
12. Verderben ist in ihrer Mitte, es hört auf ihrem Markte Bedrückung und Trug nicht auf.
13. Denn nicht nur der Feind höhnt mich, dass ich es trüge, nicht nur mein Hasser erhebt sich über mich, dass ich mich vor ihm verberge.
14. Sondern auch du, ein Mensch meinesgleichen, mein Vertrauter und mein Bekannter,
15. Die wir doch zusammen süße Zwiesprache gepflogen und ins Gotteshaus tiefbewegt gingen.
16. Stürze den Tod über sie, dass sie in die Gruft lebend sinken; denn Bosheit ist in ihrer Wohnung, in ihrer Mitte.
17. Ich rufe zu Gott und der Herr hilft mir.
18.Abends, morgens und mittags betete und seufzte ich, und er erhörte meine Stimme.
19. Er erlöste mich und brachte mich heil aus dem Krieg, wo sie in Menge gegen mich auftraten.
20. Es hört Gott und beugt sie nieder, und der seit Anbeginn thront — Sela — sie, die keine Änderung wollen und Gott nicht fürchten.
21. Er legt Hand an seine Befreundeten, entweihet seinen Bund.
22. Glatt sind die süßen Worte seines Mundes, und Krieg ist sein Sinn; weicher sind seine Worte als Öle, aber sie sind gezückte Schwerter.
23. Lege auf den Herrn deine Bürde und er wird dich versorgen. Er wird nimmer wanken lassen den Gerechten.
24. Du aber, o Gott, stürze sie in die Grube des Verderbens, die Männer des Bluts und des Truges sollen nicht zur Hälfte ihre Tage ausleben. Ich aber vertraue auf dich.

Psalm 56

1. Dem Sangmeister; nach der Melodie: stumme Taube in der Ferne! Von David. Ein Michtam, als ihn die Philister zu Gat ergriffen.
2. Sei mir gnädig, o Gott, denn ein Mensch tritt mich nieder, immer und immer bedrängt er mich befehdend.
3. Es drücken mich meine Lästerer alle Zeit nieder; denn viele befehden mich in der Höhe.
4. Den Tag, an dem ich fürchte, vertraue ich auf dich.
5. An Gott rühm ich sein Wort, auf Gott vertrau ich und fürchte nichts; was kann ein Sterblicher mir tun?
6. Immer und immer wieder möchten sie meine Angelegenheiten zum Schlimmen wenden, gegen mich sind all ihre Gedanken zum Bösen.
7. Sie rotten sich zusammen, verstecken sich und belauern meine Fersen, als wenn sie es abgesehen auf mein Leben.
8. Umsonst! Denn [sich] entrinne ihnen; im Zorn stürze die Schaaren, o Gott!
9. Meine Tränen zählest du, tue meine Tränen in deinen Schlauch; sie sind ja von dir gezählt!
10. Gewiss werden meine Feinde am Tage, wo ich rufe, zurückweichen müssen; das weiß ich, da Gott mir beisteht.
11. Von Gott rühm ich die Verheißung, vom Herrn rühm ich die Verheißung.
12. Auf Gott vertrau ich und fürchte nichts; was kann ein Mensch mir tun?
13. Mir, o Gott, liegen ob meine Gelübde für dich, bezahlen will ich dir die Dankopfer.
14. Weil du mich vom Tode gerettet, meinen Fuß vom Sturz, zu wandeln vor Gott im Lichte des Lebens.

Psalm 57

1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie: Verderbe nicht. Von David. Ein Michtam auf seiner Flucht vor Saul, als er sich in der Höhle befand.
2. Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig; denn bei dir birgt sich mein Leben und im Schatten deiner Flügel bin ich geborgen, bis das Verderben vorüber ist.
3. Ich rufe zu Gott, dem Höchsten, zu Gott, der über mich beschließt.
4. Er sendet vom Himmel und hilft mir von dem Lästerer, der mich niedertritt, Sela; es sendet Gott seine Gnade und seine Treue.
5. Ich befinde mich unter Löwen, ich liege unter hasssprühenden Menschensöhnen, deren Zähne wie Lanzen und Pfeile, und deren Zunge ein scharfes Schwert ist.
6. Erhebe dich über den Himmel, o Gott, über die ganze Erde sei deine Herrlichkeit.
7. Ein Netz haben sie meinen Tritten gestellt, mich niederzubeugen, sie gruben mir eine Grube; sie sind selbst hineingestürzt. Sela.
8. Fest ist mein Herz, o Gott, fest ist mein Herz, ich will singen und lobpreisen.
9. Erwache mein Ehrenlied, erwache bei Psalter und Zither! Ich will erwachen mit dem Morgenrot.
10. Ich will dich preisen unter Völkern, Herr, dich loben unter Nationen.
11. Denn groß bis zum Himmel ist deine Gnade und bis zum Gewölk deine Treue.
12. Erhebe dich über den Himmel, o Gott, über die ganze Erde sei deine Herrlichkeit.

Psalm 58

1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie: Verderbe nicht. Von David, ein Michtam.
2. Redet ihr wirklich mächtige Wahrheit und richtet redlich die Menschenkinder?
3. Im Herzen sinnet ihr doch nur Frevel, im Lande brechet ihr der Gewalttat eurer Hände Bahn.
4. Abgewichen sind die Frevler vom Mutterschoße an; es irren von Mutterleibe an, die Lügen reden.
5. Ihr Gift ist gleich dem Gift der Schlange, wie die taube Otter, die ihr Ohr verstopft;
6. Die nicht hört auf die Stimme der Beschwörer, des kundigen Bändigers.
7. Gott, schlag ein ihre Zähne in ihrem Munde, der jungen Löwen Gebiss reiß aus, o Herr!
8. Sie sollen zergehen wie Wasser, das zerfließt; schießt er seine Pfeile ab, so seien sie, wie wenn sie zerbröckelten.
9. Wie die Schnecke zerfließt, möge er vergehen; wie des Weibes Fehlgeburt, die nicht die Sonne sieht.
10. Bevor euer Dorngestrüpp zum Dornbusch heranwächst, noch ganz grün reißt er es im Sturme hinweg.
11. Es freue sich der Gerechte, wenn er Rache geschaut, seine Füße badet er im Blut des Frevlers.
12. Und es sprechen alle Menschen: Das ist die Frucht der Frommen; ja, es gibt einen richtenden Gott auf Erden.

Psalm 59

1. Dem Sangmeister. [Nach der Melodie]: Verderbe nicht. Von David. Ein Michtam, als Saul sandte, dass sie das Haus bewachten, ihn zu töten.
2. Rette mich vor meinen Feinden, mein Gott, vor meinen Widersachern gib mir eine Zuflucht.
3. Rette mich von Übeltätern, und von Blutmenschen hilf mir.
4. Denn sie lauern mir auf; es rotten sich gegen mich Freche zusammen, ohne mein Verbrechen und ohne meine Schuld, Herr.
6. Erwache, o Herr, Gott Zebaot, Gott Israels, die Heiden heimzusuchen; gewähre den unheilstiftenden Treulosen keine Gnade! Sela.
7. Sie kehren heim am Abend, heulen wie Hunde und laufen in der Stadt umher.
8. Wie sie mit ihrem Munde schwatzen, Schwerter sind auf ihren Lippen; denn, [denken sie,] wer hört es?
9. Du aber, Herr, lachst ihrer, spottest aller Heiden.
10. Bei seiner Macht harre ich dein, denn Gott ist meine Feste.
11. Mein Gott der Gnade wird mir [sofort] entgegenkommen, Gott wird mich an meinen Lästerern [Rache] sehen lassen.
12. Töte sie nicht, dass nicht mein Volk vergesse; schüttle sie mit deiner Kraft und stürze sie, du unser Schild, o Herr!
13. Sündhaft ist ihr Mund, das Wort ihrer Lippen, — dass sie in ihrem Hochmut zu Falle kommen! — Und nur von Falscheiden und Trug erzählen sie einander.
14. Vertilge sie im Grimme, vertilge sie, dass sie nicht mehr seien; man wird dann erfahren, dass Gott in Jakob herrscht, bis an die Grenzen der Erde. Sela.
15. Jene aber, die am Abend heimkehren und wie Hunde heulen und in der Stadt umherlaufen.
16. Sie mögen stets nach Speise herumschweifen; sie sollen nie satt werden und nie rasten.
17. Ich aber will deine Macht preisen und jauchzen am Morgen von deiner Gnade; denn du warst mir eine Feste und Zuflucht am Tage meiner Bedrängnis.
18. Du, meine Macht, dich will ich lobpreisen; denn Gott ist meine Feste, mein gnädiger Gott.

Psalm 60

1. Dem Sangmeister auf Susan Edut. Ein Michtam von David, es zu lehren.
2. Als er Aram Naharajim und Aram Zoba befehdete und Joab umkehrte und zwölftausend Idumäer im Salztal schlug.
3. Gott, du hast uns verstoßen und niedergeworfen; du hast gezürnt, o stelle uns wieder her!
4. Du hast das Land erschüttert, es zerspalten; heile seine Risse, denn es wankt.
5. Du bist mit deinem Volke hart verfahren, hast uns getränkt mit Taumelwein.
6. Nun hast du denen, die dich fürchten, ein Panier gegeben, sich zu erheben um der Wahrheit willen. Sela.
7. Auf dass deine Lieblinge gerettet werden, hilf mit deiner Rechten und erhöre uns.
8. Gott hat verheißen bei seinem heiligen [Namen]: ich werde frohlocken, Sichem verteilen und das Tal Sukkot ausmessen.
9. Mein ist Gilead und mein Manasse; Efraim die Schutzwehr meines Oberhauptes, Juda mein Führer
10. Moab mein Waschbecken, auf Edom werfe ich meinen Schuh; wegen meiner, o Pleset, brich zusammen!
11. Wer bringt mich in die feste Stadt, wer führt mich bis Edom?
12. Du, o Gott, hast uns ja verstoßen; du zogst, o Gott, nicht aus mit unseren Heeren.
13. Schaffe uns doch Beistand gegen den Feind; denn nichtig ist ja Menschenhilfe.
14. Mit Gott gewinnen wir Kraft, und er wird unsere Feinde zerstampfen.

Psalm 61

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel. Von David.
2. Hör, o Gott, mein Flehen, horch auf mein Gebet.
3. Vom Ende der Erde ruf ich dir zu, wenn mein Herz hinschmachtet; wenn Drangsal über mich kommt, — schaff mir Ruhe.
4. Denn du warst ja immer meine Zuflucht, ein fester Turm vor dem Feind.
5. Laß mich ewig in deinem Zelt weilen, mich bergen im Schutze deiner Flügel. Sela.
6. Denn du, o Gott, hast auf meine Gelübde gehört, hast eingesetzt in ihr Erbe, die deinen Namen furchten.
7. Den Tagen des Königs füge neue Tage hinzu, seine Jahre seien wie für ewige Geschlechter.
8. Möge er lange thronen vor Gott, Gnade und Treue bestelle zu seiner Hut.
9. So will ich deinen Namen lobpreisen und bezahlen meine Gelübde Tag für Tag.

Psalm 62

1. Dem Sangmeister nach Jedutun, ein Psalm Davids.
2. Nur auf Gott harrt meine Seele, von ihm kommt meine Hilfe.
3. Nur er ist mein Hort und meine Hilfe, meine Feste; ich werde nicht wanken.
4. Wie lange wollt ihr auf Menschen einstürmen, wollt ihr alle [die Leute mörderisch anfallen, wie eine wankende Mauer, eine einstürzende Scheidewand?1 DieserPsalmvers ist in seinem Bilde missverstanden worden, weshalb er den Erklärern so viele Schwierigkeiten bot. Der Psalmist vergleicht die Ruchlosen, die die Leute meuchlings überfallen, mit einem morschen Gebäude, unter dem man unversehens verschüttet werden kann.
5. Weil sie ihn von seiner Hohe zu stürzen beschließen, sprechen sie so gefällig; mit dem Munde segnen sie, aber im Herzen fluchen sie. Sela.
6. Ganz in Gott ergib dich meine Seele, denn von ihm kommt meine Hoffnung.
7. Nur er ist mein Hort und meine Hilfe, meine Feste; ich werde nicht wanken.
8. Bei Gott ist mein Heil und meine Ehre, der Hort meiner Macht, meine Zuflucht ist in Gott.
9. Vertrauet ihm zu jeglicher Zeit, ihr Leute, schüttet vor ihm euer Herz aus, Gott ist unsere Zuflucht. Sela.
10. Nur wie ein Hauch sind die Menschenkinder, Täuschung die Menschensöhne; auf der Wagschale steigen und schnellen sie empor; Hauch sind sie insgesamt.
11. Vertraut nicht auf Gewalttat, und werdet am Geraubten nicht betört. Wenn das Vermögen wächst, achtet nicht darauf.
12. Zum ersten Male hat Gott geredet und auch zum zweiten Male, was ich gehört: Gott ist mächtig.
13. Bei dir, o Gott, ist Gnade; du vergiltst jedem nach seinem Werk.

Psalm 63

1. ein Psalm Davids, als er in der Wüste Juda war.
2. Gott, mein Gott bist du, ich suche dich, es dürstet nach dir meine Seele, es lechzet nach dir mein Leib, im Lande der Trockenheit, verschmachtet aus Wassermangel.
3. Wie ich im Heiligtum dich geschaut, so möchte ich wiedersehen deine Macht und deine Herrlichkeit.
4. Denn besser ist deine Gnade als Leben, lobpreisen dich meine Lippen. Ich will dich mein Lebelang preisen, bei deinem Namen erheben meine Hände.
6. Wie von Fett und Mark bin ich dann gesättigt, und mit Jubellippen lobsingt mein Mund.
7. Wie gedenke ich dein auf meinem Lager, in den Nachtwachen über dich sinne
8. Dass du mir ein Beistand warst, und im Schatten deiner Flügel jubelte ich.
9. An dir hing meine Seele, mich fasste deine Rechte.
10. Sie aber, die zum Verderben mir nach dem Leben trachten, werden in den tiefen Abgrund sinken.
11. Sie werden stürzen durchs Schwert; die Beute der Schakale werden sie.
12. Aber der König wird sich in Gott freuen, es rühme sich jeder, der bei ihm schwört; verstummen wird der Mund derer, die Lügen reden.

Psalm 64

1. Dem Sangmeister. ein Psalm Davids.
2. Höre, o Gott, meine Stimme in meinem Flehen, vor Feindes Angst bewahre mein Leben.
3. Birg mich vor der Rotte der Bösewichter, vor dem Anstürmen der Übeltäter,
4. Die wie ein Schwert ihre Zunge schärfen, ihren Pfeil spannen, das böse Wort.
5. Im Verstecke auf den Unschuldigen zu zielen, plötzlich schießen sie auf ihn ohne Scheu.
6. Sie ermutigen sich in bösem Anschlag, verabreden Schlingen zu legen, sie sprechen: Wer sieht sie?
7. Sie ersinnen Frevel und verbergen ihn sehr tief in des Mannes Inneres und des Herzens Grund.
8. Da schoss sie Gott plötzlich mit dem Pfeil, — da war ihre Niederlage.
9. Ihre eigene Zunge brachte sie in die Schlinge. Das Haupt schütteln alle, die sie sehen.
10. Es fürchten sich dann alle Menschen und verkünden das Wort Gottes, und seine Tat erwägen sie.
11. Es freut sich der Gerechte in dem Herrn und birgt sich bei ihm; es preisen ihn alle, die geraden Herzens sind.

Psalm 65

1. Dem Sangmeister, ein Psalm Davids. Ein Lied.
2. Dich zu preisen harre ich, o Gott, in Zijon, dir das Gelübde zu erfüllen.
3. Hörer des Gebets, zu dir kommen alle Geschöpfe.
4. Missetaten überwältigen mich, aber du wirst unsere Schuld vergeben.
5. Wohl dem, den du erwählst und herzutreten lässt, dass er in deinen Höfen weile. O, dass wir uns sättigten am Segen deines Hauses, dem Heiligtum deines Tempels
6. Wunderbar im Heile erhöre uns, Gott unserer Hilfe, Zuversicht aller Enden der Erde und der fernen Meere.
7. Er bereitete die Berge durch seine Kraft, er, der umgürtet ist mit Macht.
8. Er besänftigt das Brausen der Meere, das Brausen ihrer Wellen und das Toben der Völker.
9. Es erzittern die Bewohner der fernen Weltteile vor deinen Zeichen; Ost und West machst du jubeln.
10. Du hast der Erde gedacht und sie bewässert, sie sehr bereichert. Der Bach Gottes ist voll Wassers, du bereitest ihnen Korn, denn so hast du sie bereitet.
11. Tränke ihre Furchen, senke ihre Schollen, erweiche sie mit Güssen und segne ihr Gewächs.
12. Gekrönt hast du das segensreiche Jahr und deine Spuren sind triefend Fett.
13. Es triefen die Auen der Wüste und mit Jubel umgürten sich die Hügel.
14. Es kleiden sich die Fluren mit Schafen, und die Täler hüllen sich in Getreide. Man jauchzt und singt.

66. Psalm.
1. Dem Sangmeister. ein Psalmlied. Jauchzet Gott zu, alle Erdenbewohner
2. Lobpreiset seines Namens Ehre, gebet Ehre seinem Ruhm!
3. Sprechet zu Gott: Wie furchtbar ist dein Werk! Wegen deiner großen Macht schmeicheln dir deine Feinde.
4. Alle Erdenbewohner bücken sich vor dir und lobpreisen dich, sie lobpreisen deinen Namen. Sela.
5. Geht und schaut die Werke Gottes, sein wunderbares Schaffen für die Menschenkinder.
6. Er wandelte das Meer in Trockenheit, durch den Strom zogen sie zu Fuße. Damals freuten wir uns sein.
7. Er herrscht über die Welt in seiner Stärke, seine Augen schauen auf die Völker, über die Abtrünnigen, dass sie sich nicht überheben. Sela.
8. Preiset, Völker unsern Gott, und lasset erschallen die Stimme seines Lobgesanges.
9. Der uns beim Leben erhielt und unsern Fuß nicht wanken ließ.
10. Nur geprüft hast du uns, Gott, uns geläutert, wie man Silber läutert.
11. Als du uns in die Schlinge gebracht hast und unsern Lenden Klemmen angelegt.
12. Als du Menschen über uns zu Zwingherrn einsetztest, als wir in Feuer und Wasser kamen. Du hast uns in die Freiheit geführt.
13. Ich betrete dein Haus mit Opfern, bezahle dir mein Gelübde;
14. Was meine Lippen ausgesprochen und mein Mund geredet hat in meiner Not.
15. Feiste Opfer bring ich dir mit dem Dufte der Widder; ich opfere Rinder und Böcke. Sela.
16. Kommet, höret, dass ich erzähle, all ihr Gottesfürchtigen, was er mir getan.
17. Zu ihm rief ich mit meinem Munde, und Lobpreis war auf meiner Zunge.
18. Hätte ich Unrecht vor in meinem Herzen, würde der Herr mich nicht erhören.
19. Allein gehört hat Gott, gehorcht der Stimme meines Gebetes.
20. Gepriesen sei Gott, der mein Gebet um seine Gnade nicht wegtat.

Psalm 67

1. Dem Sangmeister auf dem Saitenspiel, ein Psalmlied.
2. Gott sei uns gnädig und segne uns, er lasse leuchten sein Antlitz gegen uns. Sela.
3. Dass man auf Erden deinen Weg erkenne, unter allen Völkern deine Hilfe.
4. Es preisen dich alle Völker, Gott, dich preisen die Völker alle.
5. Es freuen sich und jauchzen die Nationen, wenn du Völker redlich richtest, und Nationen auf Erden leitest. Sela.
8. Die Völker preisen dich, o Gott, dich preisen die Völker alle.
7. Die Erde gibt ihren Ertrag, es segnet uns Gott, unser Gott.
8. Es segnet uns Gott, es fürchten ihn [die Bewohner] aller Enden der Erde

Psalm 68

1. Dem Sangmeister, ein Psalmlied Davids.
2. Gott möge sich erheben, dass sich seine Feinde zerstreuen und seine Hasser fliehen vor seinem Angesichte.
3. Wie Rauch auseinandergetrieben wird, treibe sie auseinander, wie Wachs zerschmilzt vor dem Feuer, vergehen die Frevler vor Gott.
4. Aber die Gerechten freuen sich, jauchzen vor Gott und jubeln in Freude.
5. Singet Gott, lobpreiset seinen Namen, ebnet die Bahn dem auf Wolken Einherziehenden. In Jah ist sein Name und frohlocket vor ihm.
6. Vater der Waisen und Richter der Witwen ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
7. Gott führt Verlassene in die Heimat ein, er führt die Gefesselten hinaus ins Freie; nur die Abtrünnigen bleiben in der Dürre.
8. Gott, als du vor deinem Volke auszogst, als du in der Wüste einherschrittest — Sela, —
9. Bebte die Erde, auch troffen die Himmel vor dem Anblicke Gottes, dieser Sinai vor dem Anblicke Gottes, des Gottes Israels.
10. Reichlichen Segen spende, o Gott; dein Erbe, das verschmachtete, richte du auf!
11. Nahrung [gewähre] denen, die darin wohnen; du hast bereitet in deiner Güte für den Gebeugten, o Gott.
12. Der Herr ließ ein Wort ergehen; die Heilbotinnen kommen in großer Schaar.
13. Die Könige der Schaaren enteilen, enteilen, und die Hausbewohnerin teilt Beute.
14. Wenn ihr lagert zwischen den Hürden gleich den silberbedeckten Taubenflügeln und ihrem Gefieder in Goldschimmer.
15. Als der Allmächtige die Könige darin zerstreute, schneite es auf Zalmon.
16. Ein mächtig hoher Berg ist der Basansberg, hügeliges Gebirge, Basansberg.
17. Warum blicket ihr scheel, hügelige Berge, auf den Berg, den Gott zu seinem Sitz begehrt? wo der Herr immerdar thronen wird?
18. Die Wagen Gottes sind zwei Myriaden, Tausende und aber Tausende. Der Herr ist unter ihnen, der Sinai im Heiligtume.
19. Du stiegst zur Höhe führtest Gefangene weg, empfingst Geschonte unter den [heidnischen] Völkern. Sie kehren auch dort ein, wo Gott, Jah — weilt.
20. Gepriesen sei der Herr Tag für Tag. Gott ladet uns unser Heil auf. Sela.
21. Der Gott, der uns ein Gott der Rettung ist, bei Gott dem Herrn sind Ausgänge [Rettung] vom Tode.
22. Denn Gott zerschmettert das Haupt seiner Feinde, den behaarten Scheitel, der einhergeht in seinen Verschuldungen.
23. Es spricht der Herr: Vom Basan bring ich zurück, ich bringe zurück auch aus den Meerestiefen.
24. Auf dass dein Fuß im Blute wate, deiner Hunde Zunge ihr Teil habe an Feinden.
25. Sie sahen deinen Wandel, Gott, den Wandel meines Gottes, meines Königs, im Heiligtum.
26. Voran ziehen Sänger, dahinter Saitenspieler unter paukenschlagenden Jungfrauen.
27. In Chören preiset Gott, den Herrn, ihr aus dem Quell Israels
28. Dort war Benjamin, der jüngste, ihr Herrscher, die Fürsten Judas mit ihrem Hause, die Fürsten Sebulun, die Fürsten Naftali.
29. Dein Gott hat deinen Sieg verheißen, den Sieg, den du, Gott, uns geschaffen hast.
30. Aus deinem Tempel in Jerusalem bringen dir Könige Gaben.
31. Bedrohe das Tier des Schilfes, die Rotte der Stiere unter den Kälbern der Völker, die sich treten lassen um Silberstücke. Er zerstreut die Völker, die Hader suchen.
32. Es kommen Edle aus Ägypten und die Äthiopier falten ihre Hände vor Gott.
33. Königreiche der Erde, singet Gott, lobpreiset den Herrn, Sela.
34. Denn der einherfährt durch den höchsten Himmel der Urzeit, er lässt seine Stimme erschallen, seine mächtige Stimme.
35. Gebet Gott Triumph! über Israel ist sein Ruhm und seine Macht in den Wolken.
36. Furchtbar bist du, Gott, aus deinem Heiligtum, Gott Israels; er gibt Macht und Stärke dem Volke. Gepriesen sei Gott.

Psalm 69

1. Dem Sangmeister auf Sosanim. Von David.
2. Hilf mir, o Gott! denn das Wasser dringt mir ans Leben.
3. Ich versinke in der schlammigen Tiefe, wo kein Grund ist; ich gerate in des Wassers Abgrund, und die Flut strömt über mich hinweg.
4. Ich rufe mich müde, heiser ist meine Kehle, es verschmachten meine Augen, harrend meines Gottes.
5. Die mich grundlos hassen sind mehr als Haare auf meinem Haupte, zahlreichsind meine Feinde um nichts; was ich niemals geraubt, soll ich ihnen zurückgeben.
6. Gott, du kennst ja meine Torheit, und meine Verschuldungen sind dir nicht verborgen.
7. Lass nicht in mir zu Schanden werden, die auf dich hoffen, Herr, Gott Zebaot; lass nicht in mir beschämt werden, die dich suchen, Gott Israels.
8. Denn um dich ertrug ich Hohn und mein Angesicht wurde schmachbedeckt.
9. Entfremdet bin ich meinen Brüdern geworden, ein Fremdling den Söhnen meiner Mutter.
10. Denn der Eifer um dein Haus verzehrte mich, und die Lästerungen deiner Lästerer sind auf mich gefallen.
11. Ich weinte im Fasten, aber das gereichte mir zum Hohn.
12. Ich machte den Sack zu meinem Kleide, da wurde ich ihnen zum Sprichwort.
13. Es schwatzen von mir, die am Tore sitzen, ich bilde das Lied der Zecher.
14. Ich bete zu dir, Herr, zur Zeit der Gnade, o Gott, durch deine große Liebe, erhöre mich mit deiner treuen Hilfe.
15. Rette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke; rette mich von meinen Hassern und aus des Wassers Abgrund.
16. Dass über mich nicht die Wasserflut ströme und mich die Tiefe verschlinge, dass der Brunnen seine Öffnung nicht über mir schließe.
17. Erhöre mich, Herr, denn herzlich ist deine Gnade, nach deiner großen Liebe wende dich zu mir.
18. Verbirg nicht dein Antlitz vor deinem Knecht, denn mir ist angst, erhöre mich bald.
19. Sei mir nahe mit der Erlösung, trotz meiner Feinde befreie mich.
20. Du kennst meine Schmach und meine Schande und meinen Schimpf, gegenwärtig sind dir alle meine Dränger.
21. Schmach bricht mir das Herz, dass ich sieche, ich hoffte auf Mitleid, aber keins war da, und auf Tröster und fand sie nicht.
22. Sie tun in meine Speise Galle, und zu meinem Durste tränken sie mich mit Essig.
23. Möge ihr Tisch vor ihnen zur Falle werden, und den Sorglosen zur Schlinge.
24. Mögen ihre Augen finster werden, dass sie nicht sehen, und ihre Hüften mache immer wanken.
25. Schütt auf sie deinen Grimm aus und deine Zornesglut treffe sie.
26. Ihr Palast sei verödet, in ihren Zelten sei kein Bewohner.
27. Denn wen du geschlagen, verfolgen sie [noch mehr], und von den Schmerzen deiner Verwundeten unterhalten sie sich.
28. Lege Strafe auf ihre Schuld und lass sie nicht eingehen in dein Heil.
29. Ausgelöscht seien sie aus dem Buche der Lebenden und mit den Gerechten nicht verzeichnet.
30. Ich aber, ich bin ein Armer und Schmerzbeladener; deine Hilfe, Gott, wird mich hochstellen.
31. Ich werde den Namen Gottes im Liede rühmen und ihn mit Dank erheben.
32. Das wird dem Herrn besser gefallen als ein gehörntes, hufgespaltenes Rind.
33. Es sehen dies die Gebeugten und freuen sich, die Gott suchen und euer Herz lebt auf.
34. Denn der Herr hört auf die Dürftigen und seine Gefesselten verschmäht er nicht.
35. Ihn preisen Himmel und Erde, die Meere, und was darin sich regt.
36. Denn Gott wird Zijon helfen und bauen die Städte Judas, dass man darin wohne und es besitze.
37. Und die Nachkommen seiner Knechte werden es besitzen, und die seinen Namen lieben darin wohnen.

Psalm 70

1. Dem Sangmeister. Von David. Beim Opfer.
2. Gott, eile zu meiner Rettung, Herr, zu meinem Beistand!
3. Dass alle zu Schanden werden und erröten, die mir nach dem Leben trachten, dass alle zurückweichen und beschämt werden, die mein Unglück wünschen.
4. Zurückweichen mögen alle in Folge ihrer Schande, die sprechen: Ha, ha!
5. Aber frohlocken und sich freuen in dir sollen alle, die dich suchen; und beständig sprechen: Groß ist der Herr! die nach deiner Hilfe verlangen.
6. Ich aber bin arm und dürftig, eile Gott zu mir. Mein Beistand und mein Erretter bist du, Herr, säume nicht.

Psalm 71

1. Bei dir, Herr, berge ich mich; lass mich nimmer zu Schanden werden.
2. In deiner Gerechtigkeit rette mich und befreie mich, neige mir dein Ohr und hilf mir.
3. Sei mir eine Felsenwohnung, wo ich beständig Zuflucht finde, wie du zu meiner Hilfe verheißen, denn mein Fels und meine Burg bist du.
4. Mein Gott, befreie mich aus der Hand des Ruchlosen, aus der Hand des Ungerechten und Gewalttätigen.
5. Denn du bist meine Hoffnung, mein Herr, Gott, meine Zuversicht von Jugend auf.
6. Auf dich habe ich mich gestützt vom Mutterleibe an, seit meiner Mutter Schoß bist du meine Vorsehung; von dir ist stets mein Rühmen.
7. Wie ein Warnungszeichen bin ich vielen geworden, aber du bist meine mächtige Zuflucht.
8. Voll wird dann mein Mund deines Lobes sein, alle Tage gedenke ich deines Ruhmes.
9. Wirf mich nicht weg zur Zeit des Alters, wenn meine Kraft schwindet, verlasse mich nicht.
10. Denn meine Feinde sprechen von mir, und die mein Leben belauern, halten gemeinsam Rat ab.
11. Und sprechen: Gott hat ihn verlassen, verfolgt und greift ihn, denn niemand rettet ihn.
12. Gott, entferne dich nicht von mir, mein Gott, eile mir beizustehen.
13. Mögen meine Widersacher zu Schanden und vernichtet werden, in Spott und Schimpf sich hüllen, die mein Unglücksuchen.
14. Ich aber hoffe stets, ich werde deinen Ruhm noch vergrößern.
15. Mein Mund wird erzählen deine Gerechtigkeit, jeden Tag deine Hülfe, die ich nicht ermessen kann.
16. Ich trete hin mit den Machttaten Gottes des Herrn, will verkünden deine Gerechtigkeit, nur deine allein.
17. Gott, du hast mich geleitet von Jugend auf und bis jetzt; darum will ich deine Wunder verkünden.
18. Ver lass mich, o Herr, auch bis ins Alter und Greisentum nicht, bis ich verkünde deine Macht dem späteren Geschlechte, jedem Nachkommen deine Stärke.
19. Dein Heil, o Gott, reicht zur Höhe, der du großes getan, Gott, wer ist dir gleich?
20. Der du mich viel Not und Leiden hast erleben lassen, du wirst wiederum mich beleben und aus den Tiefen der Erde mich wiederum erheben.
21. Du wirst meine Würde vergrößern und tröstend dich mir zuwenden.
22. Dafür werde ich dich preisen mit Psaltern, deine Treue, mein, Gott, dich lobpreisen mit der Harfe, Heiliger Israels!
23. Jauchzen werden meine Lippen, wenn ich dich lobpreise, und meine Seele, die du erlöst hast.
24. Auch soll meine Zunge immer von deiner Gerechtigkeit sprechen, denn beschämt sind und es erröten alle, die mein Unglück suchen.

Psalm 72

Gott, verleihe deinen Richterspruch dem König und dein Heil dem Königssohne,
2. Dass er dein Volk mit Gerechtigkeit richte und die Armen nach Gebühr.
3. Mögen die Berge dem Volke Frieden bringen und die Hügel Gerechtigkeit.
4. Erschaffe Recht den Armen des Volkes, helfe den dürftigen Kindern und zermalme den Gewalttätigen.
5. Sie mögen dich fürchten, soweit die Sonne leuchtet, und unter dem Mond für alle Geschlechter.
6. [Das Heil] komme wie Regen auf Wiesenschur, wie Güsse zur Wasserung der Erde.
6. In seinen Tagen soll der Gerechte blühen und Friedensfülle sei, bis kein Mond mehr ist.
8. Er herrsche von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.
9. Vor ihm sollen die [Bewohner] der Inseln knien und seine Feinde Staub lecken.
10. Die Könige von Tarsis und der Meeresküste steuern Geschenke, die Könige von Saba und Seba bringen Gaben dar.
11. Die Könige sollen sich vor ihm niederwerfen, alle Völker ihm dienen.
12. Er wird den Dürftigen, der nach Hilfe ruft, befreien, und den Armen, der keinen Beistand hat.
13. Er wird mild auf den Armen und Dürftigen schauen, und die Dürftigen rettet er.
14. Von Bedrückung und Gewalt wird er sie befreien, und teuer ist ihr Blut in seinen Augen.
15. Er möge leben, und [Gott] gebe ihm vom Golde Sabas; denn für ihn wird ständig gebetet, alle Tage wird er gesegnet.
16. Es sei Fülle des Getreides im Lande, auf dem Gipfel der Berge; es rausche wie der Libanon seine Frucht, und sie erblühe aus der Stadt wie das Gras der Erde.
17. Es sei sein Name auf ewig, unter der Sonne blühe sein Name, dass man sich mit ihm segne, alle Völker ihn glücklich preisen.
18. Gepriesen sei der Herr, Gott, der Gott Israels, der allein Wunder tut.
19. Und gepriesen sein herrlicher Name ewiglich, und voll werde seiner Herrlichkeit die ganze Erde. Amen, Amen!
20. Zu Ende sind die Gebete Davids, des Sohnes Isai.

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  • 1
    DieserPsalmvers ist in seinem Bilde missverstanden worden, weshalb er den Erklärern so viele Schwierigkeiten bot. Der Psalmist vergleicht die Ruchlosen, die die Leute meuchlings überfallen, mit einem morschen Gebäude, unter dem man unversehens verschüttet werden kann.