Joma Kapitel 7

Der Talmud, Traktat (Massechet) Joma in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt

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Blätter/Dapim

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Übersetzung

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ALSDANN GING DER HOCHPRIESTER AN DAS VORLESEN; WOLLTE ER, LAS ER IN DEN BYSSUSGEWÄNDERN VOR, WENN ABER NICHT, SO LAS ER IN SEINEM EIGENEN WEISSEN OBERGEWANDE VOR. DER SYNAGOGENDIENER NAHM DIE TORAROLLE UND REICHTE SIE DEM SYNAGOGENVORSTEHER, DER SYNAGOGENVORSTEHER REICHTE SIE DEM PRIESTERPRÄSES, DER PRIESTERPRÄSES REICHTE SIE DEM HOCHPRIESTER, UND DER HOCHPRIESTER STAND AUF, NAHM SIE IN EMPFANG UND LAS VOR [DIE ABSCHNITTE] »NACH DEM TODE«1 UND »ABER DER ZEHNTE«2. DARAUF ROLLTE ER DIE TORAROLLE ZUSAMMEN, NAHM SIE AN SEINEN BUSEN UND SPRACH: MEHR ALS ICH VORGELESEN HABE, STEHT DARIN GESCHRIEBEN. [DEN ABSCHNITT] »AM ZEHNTEN« IM BUCHE NUMERI LAS ER AUSWENDIG UND SPRACH DARAUF ACHT SEGENSSPRÜCHE: ÜBER DIE TORA, ÜBER DEN TEMPELDIENST, EINEN DANKSEGEN, ÜBER DIE SÜNDENVERGEBUNG, FÜR DEN TEMPEL BESONDERS, FÜR JISRAÉL BESONDERS, FÜR JERUSALEM BESONDERS, FÜR DIE PRIESTER BESONDERS, UND ÜBER DAS ÜBRIGE GEBET. WER DEN HOCHPRIESTER BEIM VORLESEN SAH, SAH NICHT DIE VERBRENNUNG DES FARREN UND DES BOCKES, UND WER DIE VERBRENNUNG DES FARREN UND DES BOCKES SAH, SAH NICHT DEN HOCHPRIESTER BEIM VORLESEN; NICHT ETWA, DASS DIES NICHT ERLAUBT WÄRE, VIELMEHR WAR DER WEG WEIT, UND BEIDES GESCHAH ZU GLEICHER ZEIT.

GEMARA. Wenn er lehrt, [er las] in seinem eigenen weißen Obergewande, so ist ja demnach das Vorlesen kein Tempeldienst, somit ist, da er lehrt, daß er, wenn er will, in den Byssusgewändern vorlesen dürfe, hieraus zu entnehmen, daß die Nutznießung der priesterlichen Amtskleider erlaubt sei.

Vielleicht ist das Vorlesen anders, da es zum Tempeldienste erforderlich ist. Es wurde nämlich gefragt, ob die Nutznießung der priesterlichen Amtskleider3 erlaubt sei oder nicht.

Komm und höre: Sie schliefen nicht in den heiligen Kleidern. Nur schlafen durften sie nicht in diesen, wohl aber essen.

Vielleicht ist das Essen anders, da es zum Tempeldienste gehört. Es wird nämlich gelehrt: Sie sollen diese essen, womit Sühne bewirkt wurde; dies lehrt, daß die Priester essen und der Eigentümer Sühne erlange.

Nur schlafen nicht, wohl aber durften sie in diesen umhergehen!?

Eigentlich dürfen sie in diesen auch nicht umhergehen, nur ist dies wegen des Schlußsatzes nötig: sie dürfen sie ausziehen, zusammenschlagen und unter den Kopf legen.

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»Sie dürfen sie ausziehen, zusammenschlagen und unter den Kopf legen.« Hieraus ist demnach zu entnehmen, die Nutznießung der priesterlichen Amtskleider sei erlaubt? R. Papa erwiderte: Sage nicht: unter den Kopf, sondern: neben den Kopf. R. Mešaršeja sagte: Hieraus zu entnehmen, daß man [beim Schlafen] die Tephillin neben sich [legen] darf. Es leuchtet auch ein, daß nur neben ihren Kopf, denn [das Unterlegen] unter den Kopf sollte doch als Mischgewebe [verboten sein], denn darunter befindet sich auch der Gürtel4. Angenommen ihre Nutznießung sei erlaubt, aber man nutznießt ja Mischgewebe. Allerdings nach demjenigen, welcher sagt, der Gürtel des Hochpriesters5 war egal mit dem des gemeinen Priesters an den übrigen Tagen des Jahres, wie ist es aber nach demjenigen zu erklären, welcher sagt, der Gürtel des Hochpriesters war nicht egal mit dem des gemeinen Priesters6!? Wolltest du erwidern, beim Mischgewebe sei nur das Tragen und Anlegen verboten, das Unterlegen aber erlaubt, so wird ja gelehrt:7 Komme nicht auf deinen Leib, du darfst es dir aber unterlegen; jedoch sagten die Weisen, auch dies sei verboten, da eine Faser an seinem Leibe haften bleiben könnte. Wolltest du erwidern, sie legten etwas dazwischen, so sagte ja R. Šimo͑n b. Pazi im Namen des R. Jehošua͑ b. Levi im Namen Rabbis im Namen der heiligen Gemeinde zu Jerušalem, auch wenn es zehn Polster übereinander sind und unten Mischgewebe sich befindet, sei es verboten, darauf zu schlafen. Vielmehr ist hieraus zu schließen, daß sie sie nur neben ihren Kopf [legen durften]. Schließe hieraus. R. Aši erklärte: Tatsächlich unter ihren Kopf, wenn aber auf die Nutznießung von Mischgewebe [hingewiesen wird], so waren die priesterlichen Amtskleider hart. So sagte R. Hona, Sohn des R. Jehošua͑, die harten Filzdecken aus Nareš seien erlaubt8.

Komm und höre: Es ist verboten, in den priesterlichen Amtskleidern in die Provinz hinauszugehen; im Tempel aber sind sie sowohl während der Dienstzeit als auch außerhalb der Dienstzeit erlaubt, weil die Nutznießung der priesterlichen Amtskleider erlaubt ist. Schließe hieraus.

Etwa nicht in der Provinz, es wird ja gelehrt: Der fünfundzwanzigste ist der Tag des Gerizzimberges9, an dem das Fasten verboten diesem Tage erbaten die Šamaritaner von Alexander dem Mazedonier die Zerstörung unseres Gotteshauses, und sie wurde ihnen gewährt. Da meldete man es Šimo͑n dem Gerechten. Was tat er? Er legte die priesterlichen Amtskleider an und hüllte sich in diese. Vornehme Jisraél schlossen sich ihm an, und mit Fackeln in den Händen wanderten sie die ganze Nacht, die einen auf der einen Seite und die anderen« auf der sanderen Seite, bis die Morgenröte anbrach. Als die Morgenröte aufgegangen war, fragte [Alexander]: Wer sind diese? Jene erwiderten: Es sind die Juden, die sich gegen dich aufgelehnt haben. Als sie Antipatris erreichten, die Sonne hatte bereits geschienen, begegneten sie einander, und als er Šimo͑n den Gerechten sah, stieg er von seinem Wagen, und bückte sich vor ihm. Da sprachen sie zu ihm: Ein mächtiger König, wie du es bist, bückt sich vor diesem Judenl Dieser erwiderte: Es ist die Bildgestalt von diesem, die vor mir bei meinen Kriegszügen siegt. Hierauf fragte er sie: Weshalb seid ihr gekommen? Sie erwiderten: Sollte es denn möglich sein, daß jene Nichtjuden dich verleiten konnten, das Haus zu zerstören, in dem man für dich betet und für dein Reich, daß es nicht zerstört werde!? Er fragte: Wer sind: es? Sie« erwiderten: Diese Šamaritaner, die vor dir stehen. Da sprach er: Sie« sind euch ausgeliefert. Da durchlochten sie ihre Fersen, hängten sie an die Schweife ihrer Pferde und schleiften sie über Dornen und Stacheln, bis sie den Berg Gerizzim erreichten. Als sie, den Berg »Gerizzim erreichten, pflügten sie ihn und bebauten ihn mit Wicken, wie jene es mit dem Hause unseres Gottes machen wollten. Diesen Tag machten sie zum Feste10.

Wenn du willst, sage ich: die als priesterliche Amtskleider geeignet11 waren, und wenn du willst, sage ich:12 wo es galt, für den Herrn zu handeln, haben sie dein Gesetz gebrochen.

DER SYNAGOGENDIENER NAHM DIE TORAROLLE. Hieraus wäre also zu entnehmen, daß man dem Schüler in Gegenwart »des Lehrers Ehrung13 erweisen dürfe? Abajje erwiderte: Alles erfolgte zur Ehrung des Hochpriesters.

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DER HOCHPRIESTER STAND AUF. Demnach saß er [bis dahin], während wir gelernt »haben, daß nur Königen aus dem Davidischen Hause das Sitzen im Tempelhofe erlaubt war, denn es heißt:14 da kam der König David und setzte sich vor den Herrn!?

Wie R. Ḥisda erklärt hat, im Frauenvorhof, ebenso ist auch hierbei, im Frauenvorhof.

Worauf bezieht sich die Erklärung R. Ḥisdas?

Auf folgende Lehre: Wo las man da vor? Im Vorhof; R. Elie͑zer b. Ja͑qob sagt, auf dem Tempelberge, denn es heißt:15und er las daraus vor, angesichts des freien Platzes vor dem Königstore, und hierzu sagte R. Ḥisda: im Frauenvorhof.

16Und E͑zra pries den Herrn, den großen Gott; was heißt groß? R. Joseph erwiderte im Namen Rabhs: Er huldigte seiner Größe beim deutlichen17 Gottesnamen. R. Gidel sagte: [Er sprach:]18 Gepriesen sei der Herr, der Gott Jisraéls, von Ewigkeit bis zu Ewigkeit. Abajje sprach zu R. Dimi: Vielleicht huldigte er seiner Größe beim deutlichen Gottesnamen? Dieser erwiderte: Man darf in der Provinz den deutlichen Gottesnamen nicht aussprechen.

Etwa nicht, es heißt ja:19 und E͑zra, der Schiiftgelehrte, stand auf einem Holzgerüste, das sie für diesen Zweck errichtet hatten, und hierzu sagte R. Gidel, er habe seiner Größe beim deutlichen Gottesnamen gehuldigt!?

Da war es eine Entscheidung für diese Stunde.

20Und sie schrien zum Herrn mit lauter Stimme. Was sprachen sie? Rabh, nach anderen R. Joḥanan, sagte: Wehe, wehe, er21 ist es, der das Heiligtum zerstört, den Tempel verbrannt, alle Frommen getötet und Jisraél aus seinem Lande verbannt hat, und noch immer springt er »unter uns umher; du hast ihn uns ja wohl deshalb zugeteilt, damit wir durch ihn Belohnung22 erhalten, aber wir wollen weder ihn noch die Belohnung! Da fiel ihnen ein Zettel vom Himmel herunter, auf dem geschrieben stand: Wahrheit. R. Ḥanina sagte: Hieraus zu entnehmen, daß »Wahrheit« das Siegel des Heiligen, gepriesen sei er, ist. Hierauf verweilten sie drei Tage und drei Nächte im Fasten, und er wurde ihnen ausgeliefert. Er kam aus dem Allerheiligsten wie ein junger Löwe aus Feuer heraus, und der Prophet sprach zu ihnen: Das ist der Genius des Götzendienstes. So heißt es:23 und er sprach: Das ist die Bosheit. Als sie ihn ergriffen, löste sich ein Fäserchen von seinem Haare, da stieß er einen Schrei aus, und seine Stimme reichte vierhündert Parasangen. Darauf sprachen sie: Was machen wir nun, vielleicht erbarmt man sich, behüte und bewahre, seiner im Himmel!?

Da sprach der Prophet zu ihnen: Sperrt ihn in einen bleiernen Kessel und verschließt die Offnung mit Blei, denn das Blei saugt die Stimme auf. So heißt es:24 und sie in das Epha hinein und legte die Bleiplatte auf seine öfnung. Alsdann sprachen sie: Da es nun eine Stunde der Willfährigkeit ist, so wollen wir auch um den Genius der Sünde bitten. Hierauf flehten sie um Erbarmen, und er wurde ihnen ausgeliefert. Da sprach er zu ihnen: Schauet, wenn ihr diesen tötet, geht die Welt unter. Nachdem er drei Tage eingesperrt war, suchten sie im ganzen Jisraéllande ein am selben Tage gelegtes Ei, fanden aber keines. Da sprachen sie: Was machen wir nun: töten wir ihn, so geht die Welt unter, bitten wir aber um die Hälfte25, so wird ja im Himmel nichts halbes gewährt. Da blendeten sie ihm die Augen und ließen ihn frei. Dies hatte den Erfolg, daß er den Menschen nicht mehr zur Blutschande reizt.

Im Westen lehrten sie es wie folgt: R. Gidel sagte: Er huldigte seiner Größe mit dem deutlichen Gottesnamen. R. Mathna sagte: [Er sprach:] 26 Der große, mächtige und furchtbare Gott. Die [Erklärung] R. Mathnas neigt zu dem, was R. Jehošua͑ b. Levi gesagt hat, denn R. Jehošua͑ b. Levi sagte: Sie27 heißen deshalb »Männer Großsynode« weil sie die Krone der auf ihren früheren Stand brachten. Moše sagte nämlich:28 der große, mächtige und furchtbare Gott. Später kam Jirmeja und sprach: Die Nichtjuden trümmern im Tempel; wo sind denn seine Furchtbarkeiten!? Er sagte daher29 nicht »der furchtbare«. Hierauf kam Daniél und sprach: Die Nichtjuden knechten seine Kinder; wo ist seine Macht!? Er sagte30 daher nicht: »der mächtige« Alsdann kamen jene und sprachen: Im Gegenteil, dies ist seine Macht, daß er sich seiner Erregung bemächtigt und langmütig ist gegen die Frevler; das sind seine Furchtbarkeiten, denn wieso könnte sonst ohne die Furchtbarkeit des Heiligen, gepriesen sei er, eine Nation unter all den weltlichen Völkern bestehen.

Wieso taten dies jene Weisen und schafften eine Anordnung ab, die Moše angeordnet hat!? R. Elea͑zar erwiderte: Da sie vom Heiligen, gepriesen sei er, wußten, daß er wahrhaftig ist, so wollten sie ihm gegenüber nichts Unwahres sagen.

UND LAS VOR [DIE ABSCHNITTE] »NACH DEM TODE« UND »ABER DER ZEHNTE«. Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: Man darf in einem Propheten31 [Abschnitte] überspringen, nicht aber darf man in der Tora überspringen!?

Das ist kein Widerspruch; das eine, daß der Dolmetsch32 unterbrechen muß, das andere, daß der Dolmetsch nicht zu unterbrechen33 braucht.

Hierzu wird ja aber gelehrt, man dürfe in einem Propheten überspringen, nicht aber dürfe man in der Tora über- springen, jedoch dürfe man nur soviel überspringen, daß der Dolmetsch nicht zu unterbrechen braucht. Demnach in der Tora überhaupt nicht!? Abajje erwiderte: Das ist kein Widerspruch; das eine gilt von einem34 Thema, das andere gilt von zwei Themen. Es wird auch gelehrt: Man darf in der Tora bei einem Thema überspringen, in einem Propheten auch bei zwei Themen; in diesem und jenem jedoch nur solange, als der Dolmetsch nicht zu unterbrechen braucht. Man darf ferner nicht von einem Propheten zu einem anderen überspringen; bei den zwölf [kleinen] Propheten ist dies erlaubt, jedoch darf man nicht vom Ende eines Buches zum Anfang springen35.

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DARAUF ROLLTE ER DIE TORAROLLE ZUSAMMEN etc. Wozu dies36 alles!?

— Um die Torarolle nicht in Verdacht zu bringen37.

[DEN ABSCHNITT] »AM ZEHNTEN« IM BUCHE NUMERI LAS ER AUSWENDIG.

Weshalb denn, man kann sie [wiederum] aufrollen und vorlesen!? R. Hona, Sohn des R. Jehošua͑, erwiderte im Namen R. Sešeths: Aus Achtung vor der Gemeinde rolle man die Tora nicht in ihrer Gegenwart.

Man kann ja eine andere holen und aus dieser vorlesen!? R. Hona b. Jehuda erwiderte: Wegen der Bemakelung38 der ersten. Reš Laqiš erwiderte: Wegen des unnötigen Segensspruches39.

Berücksichtigen wir denn die Bemakelung, R. Jiçḥaq der Schmied sagte ja, daß, wenn der Neumond des Tebeth40 auf einen Šabbath fällt, man drei Torarollen hole und aus einer den laufenden Wochenabschnitt, aus einer [den Abschnitt] vom Neumond und aus einer [den Abschnitt] vom Ḥanukafeste41 vorlese!?

Wenn drei Personen aus drei Torarollen [lesen], so ist dies keine Bemakelung, wenn aber eine Person aus zwei Torarollen [liest], so ist dies eine Bemakelung. UND SPRACH DARAUF ACHT SEGENSSPRÜCHE. Die Rabbanan lehrten: Über die Tora, wie man es im Bethause spricht, über den Tempeldienst, einen Danksegen, über die Sündenvergebung, wie gewöhnlich, für den Tempel besonders, für die Priester besonders, für Jisraél besonders, und über das übrige Gebet. Die Rabbanan lehrten: Das übrige Gebet: Preisgesang, Flehen und Verlangen für das Volk Jisraél, das der Hilfe benötigt. Er schließt dann [mit dem Segen] »Der das Gebet erhört«. Darauf holte jeder eine Torarolle aus seinem Hause und las darin, um ihr Schaugepränge öffentlich zu zeigen.

WER DEN HOCHPRIESTER SAH etc. NICHT ETWA, DASS DIES NICHT ERLAUBT »WÄRE. Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, hier sei die Lehre des Reš. Laqiš zu berücksichtigen, der nämlich sagte, man dürfe an gottgefälligen Handlungen nicht vorübergehen, und die gottgefällige Handlung bestehe darin:42 in der Menge des Volkes des Königs Herrlichkeit, so lehrt er uns43.

HATTE ER IN BYSSUSGEWÄNDERN GELESEN, SO WUSCH ER HÄNDE UND FÜSSE, ZOG SICH AUS, STIEG HINAB UND TAUCHTE UNTER, STIEG HERAUF UND TROCKNETE SICH AB, UND MAN BRACHTE IHM DIE GOLDENEN GEWÄNDER; ER LEGTE SIE AN UND WUSCH HÄNDE UND FÜSSE, DANN GING ER HINAUS UND RICHTETE SEINEN WIDDER, DEN DES VOLKES UND DIE SIEBEN FEHLERFREIEN EINJÄHRIGEN LÄMMER HER SO R. ELIE͑ZER. R. AqIBA SAGT, DIESE WURDEN MIT DEM BESTÄNDIGEN MORGENOPFER DARGEBRACHT, UND DER BRANDOPFER-FARRE UND DER AUSSERHALB HERZURICHTENDE BOCK WURDEN MIT DEM BESTÄNDIGEN ABENDOPFER HERGERICHTET. HIERAUF WUSCH ER HÄNDE UND FÜSSE, ZOG SICH AUS, STIEG IHNAB UND TAUCHTE UNTER, STIEG HERAUF UND TROCKNETE SICH AB, UND MAN HOLTE IHM DIE WEISSEN GEWÄNDER; ER LEGTE SIE AN, WUSCH HÄNDE UND FÜSSE UND GING IHINEIN, UM SCHALE UND SCHIPPE ZU HOLEN. HIERAUF WUSCH ER HÄNDE UND FÜSSE, ZOG SICH AUS, STIEG IHINAB UND TAUCHTE UNTER, STIEG HERAUF UND TROCKNETE SICH AB, UND MAN HOLTE IHM DIE GOLDENEN GEWÄNDER; ER LEGTE SIE AN, WUSCH HÄNDE UND FÜSSE UND GING IHINEIN, UM DAS RÄUCHERWERK DES ABENDS ZU RÄUCHERN UND DIE LAMPEN ZU PUTZEN. HIERAUF WUSCH ER HÄNDE UND FÜSSE, ZOG SICH AUS, STIEG HINAB UND TAUCHTE UNTER, STIEG HERAUF UND TROCKNETE SICH AB; ALSDANN HOLTE MAN IHM SEINE EIGENEN, DIE ER ANLEGTE, UND MAN BEGLEITETE IHN NACH HAUSE. NACHDEM ER IN FRIEDEN AUS DEM TEMPEL HEIMGEKEHRT WAR, VERANSTALTETE ER EIN FEST FÜR SEINE FREUNDE.

GEMARA. Sie fragten: Meint er es wie folgt: diese wurden mit dem beständigen Morgenopfer dargebracht, der Brandopfer-Farre und der außerhalb herzurichtende Bock aber mit dem beständigen Abendopfer, oder aber wie folgt: sie wurden mit dem beständigen Morgenopfer dargebracht, und mit diesem auch44 der Brandopfer-Farre, der außerhälb herzurichtende Bock aber mit dem beständigen Abendopfer? Und wann wird ferner nach R. Elie͑zer der Brandopfer-Farre, von dem er nicht spricht, hergerichtet? Und wann werden ferner sowohl nach R. Elie͑zer als auch nach R. A͑qiba die Opferteile45 des Sündopfers aufgeräuchert? Raba erwiderte: Du findest keinen anderen Ausweg, als entweder nach einer Lehre R. Elie͑zers, die in der Schule Šemuéls gelehrt wurde, oder nach einer Lehre R. A͑qibas in der Tosephta46 zu entscheiden. In der Schule Šemuéls wurde nämlich im Namen R. Elie͑zers gelehrt: Er ging hinaus und richtete seinen Widder, den Widder des Volkes und die Opferteile des Sündopfers her, der Brandopfer-Farre aber, die sieben Lämmer und der außerhalb herzurichtende Bock wurden mit dem beständigen Abendopfer dargebracht.

Was ist es für eine Lehre R. A͑qibas in der Tosephta?

Es wird gelehrt: R. A͑qiba sagte: Der Brandopfer-Farre und die sieben Lämmer wurden mit dem täglichen Morgenopfer dargebracht, denn es heißt:47 außer dem Morgen-Brandopfer, das als beständiges Brandopfer dargebracht wird, worauf der Tagesdienst folgte, dann der außerhalb herzurichtende Bock, denn es heißt:48 einen Ziegenbock als Sündopfer außer dem Sündopfer der Entsündigung;

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dann sein Widder und der Widder des Volkes, dann die Opferglieder des Sündopfers, und darauf das beständige Abendopfer.

Was ist der Grund R. Elie͑zers?

Er verfuhr in der Reihenfolge, wie sie geschrieben sind: zuerst richtete er das her, was im Buche Leviticus beschrieben wird, nachher das, was im Buche Numeri beschrieben wird.

Und der des R. A͑qiba!?

Wie er selber den Grund lehrt: [es heißt:] außer dem Morgen-Brandopfer, das als beständiges Brandopfer dargebracht wird, demnach werden die Zusatzopfer zusammen mit dem beständigen Morgenopfer dargebracht. Wofür verwendet R. Elie͑zer [den Vers]: außer dem Sündopfer der Entsündigung!?

Diesen verwendet er dafür: wie dieser sühnt, sühnt jener49.

R. Jehuda sagte in dessen50 Namen, eines51 wurde mit dem beständigen Morgenopfer und sechs mit dem beständigen Abendopfer dargebracht;

R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n sagte in dessen Namen, sechs wurden mit dem beständigen Morgenopfer und eines mit dem beständigen Abendopfer dargebracht.

Was ist der Grund dieser Rabbanan?

Es sind zwei Schriftverse vorhanden. Es heißt: außer dem Brandopfer des Morgens, und es heißt:52 er gehe hinaus und richte sein Brandopfer her; er richtete daher einen Teil mit dem einen53 und einen Teil mit dem anderen54 her.

Worin besteht ihr Streit!?

R. Jehuda ist der Ansicht, nachdem er eines hergerichtet hat, wie es heißt: außer dem Brandopfer des Morgens, verrichtete er den Dienst des Tages, weil der Hochpriester von einer Schwäche befallen werden55 könnte. R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n ist der Ansicht, da er bereits begonnen hat, richte er sechs her, weil er es aus Fahrlässigkeit unterlassen könnte, während er beim Dienste des Tages achtsam ist.

Alle stimmen also überein, daß es nur ein Widder56 ist, also (nach wem?) nach Rabbi, denn es wird gelehrt: Rabbi sagt, es sei ein und derselbe Widder, von dem hier57 und von dem in Buche Numeri58 gesprochen wird; R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n sagt, es seien zwei verschiedene Widder, von einem wird hier und von einem wird im Buche Numeri gesprochen.

Was ist der Grund Rabbis?

Es heißt:59 einen.

Und R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n!?

Einen heißt der einzigste der Herde.

Und Rabbi!?

Dies geht hervor aus:60 das beste eurer Gelübdeopfer.

Und R. Elea͑zar b. R. Šimo͑n!? —. Eines spricht von Pflichtopfern und eines von den freiwilligen Opfern. Und beides ist nötig.

WUSCH HÄNDE UND FÜSSE. Die Rabbanan lehrten:61 Ahron soll in das Offenbarungszelt hineingehen; wozu geht er hinein? Um Schale und Schippe zu holen.

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Der ganze Abschnitt gibt die richtige Reihenfolge an, ausgenommen ist dieser Schriftvers.

Aus welchem Grunde62? R. Ḥisda erwiderte: Es ist überliefert, daß der Hochpriester an diesem fünf Tauchbäder nahm und zehn Waschungen [von Händen und Füßen] machte, und wenn er sich an diese Reihenfolge gehalten hätte, wären es nur drei Tauchbäder63 und sechs Waschungen. R. Zera wandte ein: Vielleicht teilte er sie64 durch den außerhalb herzurichtenden Bock!? Abajje erwiderte: Die Schrift sagt:65 er gehe hinaus und richte sein Brandopfer her, beim ersten Hinausgehen richte er seinen Widder und den Widder des Volkes her. Raba erklärte66: Die Schrift sagt:67 und die linnenen Kleider ausziehen; es braucht ja nicht zu heißen: die er anhatte, denn man zieht ja nur das aus, was man anhat, und wenn es dennoch heißt: die er anhatte, [so heißt dies:] die er bereits vorher68 anhatte. Rabba b. R. Šila wandte ein: Vielleicht teile er sie durch den außerhalb herzurichtenden Bock!?

Es heißt: er gehe hinaus und richte her.

Ist denn der ganze Abschnitt in der Reihenfolge niedergeschrieben, es heißt ja zuerst:69 das Fett des Sündopfers räuchere er auf dem Altar, und nachher:70 und den Sündopfer-Farren und den Sündopfer-Bock, während wir gelernt haben, daß, wer den Hochpriester beim Vorlesen sah, nicht die Verbrennung des Farren und des Widders sah, während die Opferteile des Sündopfers nachher dargebracht wurden!?

Lies von diesem Verse ab71.

Was veranlaßt dich, die [Reihenfolge der] Schriftverse als falsch zu erklären, erkläre die der angezogenen Lehre als falsch!? Abajje erwiderte: Die Schrift sagt:72 der fortbringt und der verbrennt, wie das Fortbringen vorher erfolgt, ebenso das Verbrennen vorher.

Im Gegenteil, wie das Verbrennen nachher erfolgt, ebenso auch das Fortbringen nachher!?

Und73 der fortbringt, also vorher. Raba erklärte: Die Schrift sagt: soll lebend stehen bleiben; wie lange muß er lebend stehen bleiben? Bis zur Entsündigung, und die Entsündigung erfolgt beim Blutsprengen, nicht später.

Wenn der Fortbringende bei seiner Rückkehr den Hochpriester auf der Straße traf, sprach er zu ihm: Herr Hochpriester, wir haben deinen Auftrag vollbracht. Traf er ihn zuhause, so sprach er zu ihm: Der den Lebenden Leben gibt, wir haben seinen Auftrag vollbracht. Rabba erzählte: Wenn die Rabbanan in Pumbeditha sich von einander verabschiedeten, sprachen sie wie folgt: Der den Lebenden Leben gibt, gebe dir ein langes, gutes und verdienstreiches Leben.

74 Ich werde vor dem Herrn wandeln in den Landen des Lebens. R. Jehuda erklärte: Das ist ein Platz, wo Verkehrsstraßen75 vorhanden sind.

76 Denn Lebensdauer und Jahre des Lebens und Wohlfahrt werden sie dir mehren. Gibt es denn Jahre, die des Lebens sind, und Jahre, die nicht des Lebens sind!? R. Elea͑zar erwiderte: Das sind die Jahre des Menschen, die sich ihm vom Schlechten zum Guten verwandelt haben.

77 Euch, Männer, rufe ich zu. R. Berekhja erklärte: Das sind die Schriftgelehrten, die [körperlich] den Frauen78 gleichen, [geistig] aber Kraft besitzen, wie Männer.

Ferner sagte R. Berekhja: Wer Wein auf den Altar gießen will, fülle den Hals der Schriftgelehrten mit Wein, denn es heißt: Euch, Männer79, rufe ich zu.

Ferner sagte R. Berekhja: Sieht jemand, daß die Tora bei seinen Kindern aussetzt, so nehme er [für sie] Töchter von Schriftgelehrten, denn es heißt:80 wenn seine Wurzel in der Erde altert und sein Stumpf im Staube abstirbt,

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vom Dufte des Wassers schlägt er wieder aus und treibt Zweige wie ein frisch gepflanztes Reis.

VERANSTALTETE ER EIN FEST FÜR SEINE FREUNDE. Die Rabbanan lehrten: Einst kam der Hochpriester aus dem Tempel heraus und das ganze Volk folgte ihm; als es aber Šema͑ja und Ptollion bemerkte, verließ es ihn und folgte Šema͑ja und Ptollion. Als später Šema͑ja und Ptollion den Hochpriester besuchten, um sich von ihm zu verabschieden, sprach er zu ihnen: Mögen die Nachkommen der Heiden81 in Frieden kommen! Da erwiderten sie ihm: Mögen Nachkommen der Heiden, die nach den Taten Ahrons handeln, in Frieden kommen, nicht aber komme ein Sohn Ahrons, der nicht nach den Taten Ahrons handelt, in Frieden.

DER HOCHPRIESTER VERRICHTET DEN DIENST IN ACHT GEWÄNDERN, DER GEMEINE [PRIESTER] IN VIER: LEIBROCK, BEINKLEID, KOPFTUCH UND GÜRTEL; BEIM HOCHPRIESTER KOMMT NOCH HINZU: BRUSTSCHILD, SCHULTERKLEID, OBERKLEID UND STIRNBLATT. IN DIESEN BEFRAGE MAN DAS ORAKEL; MAN BEFRAGE ES JEDOCH NUR FÜR EINEN KÖNIG, EINEN GERICHTSPRÄSIDENTEN ODER SONST EINEN, DESSEN DIE GEMEINDE BEDARF.

GEMARA. Die Rabbanan lehrten: Dinge, bei denen es Byssus heißt, waren aus sechsfach gedrehtem Faden, [bei denen es] gezwirnt [heißt], aus achtfach gedrehtem, das Oberkleid aus zwölffach gedrehtem, der Vorhang aus vierundzwanzigfach gedrehtem, Brustschild und Schulterkleid aus achtundzwanzigfach gedrehtem.

Woher, daß die Faden sechsfach gedreht waren?

Die Schrift sagt:82 sodann fertigten sie die Leibröcke aus Byssus, das Kopftuch aus Byssus und die turbanartigen Mützen aus Byssus und die linnenen Beinkleider aus gezwirntem Byssus, Es83 wird fünfmal wiederholt; einmal ist es an und für sich nötig, daß sie aus Flachs sein müssen, einmal, daß die Fäden sechsfach gedreht84 sein müssen, einmal, daß sie gezwirnt sein müssen, einmal, daß es auch von anderen Gewändern gilt, bei denen [das Wort] Byssus nicht genannt wird, und einmal, daß dies unerläßlich ist.

Wieso ist es erwiesen, daß šeš [Byssus] Flachs ist? R. Jose b. R. Ḥanina erwiderte: Die Schrift sagt: Linnen; was aus dem Boden einzeln85 hervorkommt.

Vielleicht Wolle!?

Wollfasern spalten sich.

Auch Flachsfasern spalten sich ja!?

Flachsfasern spalten sich nur durch das Klopfen. Rabina entnimmt dies aus folgendem:86 linnene Kopfbunde sollen auf ihrem Haupte und linnene Beinkleider sollen an ihren Schenkeln sein. R. Aši sprach zu ihm: Woher wußten sie es, bevor Jeḥezqel87 kam!?

Wie willst du nach deiner Auffassung das erklären, was R. Ḥisda gesagt hat, daß wir nämlich dies88 nicht aus der Tora Mošes wissen, sondern aus den Worten Jeḥezqels, des Sohnes Buzis89 kein Fremdling, der unbeschnittenen Herzens und unbeschnittenen Fleisches ist, soll in mein Heiligtum eintreten; wer sagte es vor Jeḥezqel!? Du mußt also sagen, es war eine überlieferte Lehre, und Jeḥezqel kam und brachte es zu Schrift, ebenso war auch dies eine überlieferte Lehre, und Jeḥezqel kam und brachte es zu Schrift. Woher, daß gezwirnt achtfach gedreht sei?

Es heißt:90 sodann brachten sie am Saume des Obergewandes Granatäpfel an von blauem und, rotem Purpur und Karmesin, gezwirnt, und man folgere durch [das Wort] gezwirnt, das auch beim Vorhang gebraucht wird: wie bei diesem vierundzwanzigfach, ebenso auch bei jenen vierundzwanzigfach, jede [Art] achtfach91.

Sollte man doch vom. Brustschild und Schulterkleid folgern: wie bei diesen achtundzwanzigfach92, ebenso auch bei jenen achtundzwanzigfach!?

Man folgere hinsichtlich einer Sache, bei der Gold nicht genannt wird, von einer Sache, bei der ebenfalls Gold nicht genannt wird, ausgenommen sind Brustschild und Schulterkleid, bei denen Gold genannt wird.

Im Gegenteil, man folgere hinsichtlich eines Gewandes von einem Gewande, nicht aber vom Vorhang, der ein Zelt ist!?

Vielmehr, man folgere es vom Gürtel; man folgere also hinsichtlich eines Gewandes, bei dem. Gold nicht genannt wird, von einem Gewande, bei dem ebenfalls Gold nicht genannt wird, man folgere aber nicht hinsichtlich eines Gewandes, bei dem Gold nicht genannt wird, von einem Gewande, bei dem Gold genannt wird. R. Mari erwiderte: Es heißt:93 sollst du ihn machen, ihn und nichts94 anderes. R. Aši erwiderte: Es heißt:95 du sollst machen, das Machen muß bei allen gleich sein. Wie wäre dies96 denn möglich: macht man die drei Arten zehnfach, so sind es ja dreißig, und macht man zwei neunfach und eine zehnfach, so sagt ja die Schrift: sollst du machen, das Machen müsse bei allen gleich sein!?

Woher, daß beim Oberkleid zwölffach gedreht? Es heißt:

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97 das Oberkleid zum Schulterkleide sollst du ganz aus blauem Purpur anfertigen, und man folgere durch [das Wort] blauen Purpur, das auch beim Vorhang gebraucht wird: wie bei diesem sechsfach, ebenso auch bei jenem sechsfach98.

Sollte man doch vom Saume und den Granatäpfeln99 folgern: wie bei diesen achtfach, ebenso auch bei jenem achtfach!?

Man folgere hinsichtlich eines Kleidungsstückes von einem Kleidungsstücke, nicht aber hinsichtlich eines Kleidungsstückes von einem Zierstücke.

Im Gegenteil, man folgere hinsichtlich einer Sache von dieser100 selbst, nicht aber von einer anderen Sache!?

Deshalb sagten wir ja, einmal deute es101 darauf, daß es auch von anderen Gewändern gelte, bei denen [das Wort] Byssus nicht genannt wird.

Der Vorhang vierundzwanzigfach. Vier [Fäden] sechsfach gedreht. Hierbei ist nichts zu erörtern102.

Woher, daß Brustschild und Schulterkleid achtundzwanzigfach?

Es heißt:103 du sollst ein Orakel-Brustschild fertigen, in Kunstwirkerarbeit; so wie das Schulterkleid gearbeitet ist, sollst du es fertigen; aus Gold, blauem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirntem Byssus; vier Arten je sechsfach sind vierundzwanzig, dazu das Gold vierfach, zusammen achtundzwanzig.

Vielleicht auch das Gold sechsfach!? R. Aḥa b. Ja͑qob erwiderte: Die Schrift sagt:104 und Fäden zerschneiden, das sind105 vier. R. Aši erklärte: Die Schrift sagt:106 um diese in den blauen Purpur und in den roten Purpur einzuarbeiten; wie sollte man es nun machen: wenn viermal107 zweifach, so wären es ja acht, und wenn zweimal zweifach und zweimal einfach, so besagt ja [das Wort] machen, daß das Machen bei allen gleich sein müsse.

Reḥaba sagte im Namen R. Jehudas: Wer ein priesterliches Amtskleid einreißt, erhält Geißelhiebe, denn es heißt:108 es soll nicht eingerissen werden. R. Aḥa b. Ja͑qob wandte ein: Vielleicht meint es der Allbarmherzige wie folgt: man mache einen Saum, damit es nicht einreiße!?

Heißt es denn: damit es nicht einreiße!?

R. Elea͑zar sagte: Wer das Brustschild vom Schulterkleid loslöst oder die Stangen von der Bundeslade entfernt, erhält Geißelhiebe, denn es heißt:109 es soll nicht losgelöst werden, und:110 sie sollen nicht entfernt werden. R. Aḥa b. Ja͑qob wandte ein: Vielleicht meint es der Allbarmherzige wie folgt: man befestige sie gut, damit sie sich nicht loslösen, beziehungsweise nicht entfernt werden!?

Heißt es denn: damit es sich nicht loslöse, und: damit sie nicht entfernt werden!?

R. Jose b. R. Ḥanina wies auf einen Widerspruch hin: es heißt:111 in den Ringen der Lade sollen die Stangen bleiben, dagegen heißt es: 112 die Stangen sollen in die Ringe gebracht werden; wie ist dies zu erklären? Sie waren lose, jedoch glitten sie nicht113 heraus. Desgleichen wird gelehrt: In den Ringen der Lade sollen die Stangen bleiben; man könnte glauben, sie dürfen nicht [von der Stelle] beweglich sein, so heißt es: die Stangen sollen in die Ringe gebracht werden.

Aus [den Worten] die Stangen sollen [in die Ringe] gebracht werden, könnte man entnehmen, sie müssen zum Hineinschieben und Herausnehmen sein, so heißt es: in den Ringen der Lade sollen die Stangen bleiben. Wie ist dies zu erklären? Sie waren lose, jedoch glitten sie nicht heraus.

R. Ḥama b. R. Ḥanina sagte: Es heißt:114 von Akazienholz, aufrechtstehend, die wie bei ihrem Wachsen115 stehen. Eine andere Erklärung: Aufrechtstehend, an denen der [Gold]überzug stehen116 bleibt. Eine andere Erklärung: Aufrechtstehend; man könnte glauben, ihre Hoffnung sei verloren und ihre Aussicht dahin, so heißt es: aufrechtstehend, die in alle Ewigkeit stehen bleiben.

R. Ḥama b. R. Ḥanina sagte: Es heißt:117 die gewirkten Kleider [serad] für den Dienst im Heiligtume; wenn nicht die Priestergewänder,

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so würde von den Feinden118 Jisraéls kein Zurückgebliebener [sarid] und kein Entronnener geblieben sein. R. Šemuél b. Naḥmani sagte: In der Schule R. Šimo͑ns wurde gelehrt: Kleider, die man schon am Geräte in ihrer richtigen Form119 webt und nur etwas zurückläßt [sarad].— Was ist dies? Reš Laqiš erwiderte: Nadelarbeit120. Man wandte ein: Die Priestergewänder dürfen keine Nadelarbeit sein, sondern Webearbeit, denn es heißt:121 webeartig!? Abajje erwiderte: Dies bezieht sich auf die Ärmel, wie gelehrt wird: Die Ärmel der Priestergewänder wurden besonders gewebt und an das Kleidungsstück angeheftet; sie reichten bis zum Handgelenke122.

Reḥaba sagte im Namen R. Jehudas: Bezalél fertigte drei Laden; die mittelste aus Holz, neun [Handbreiten hoch], die innere aus Gold, acht [Handbreiten hoch], und die äußere [aus Gold] etwas über zehn [Handbreiten123 hoch].

Es wird ja aber gelehrt: etwas über elf!?

Das ist kein Einwand; eines nach demjenigen, welcher sagt, die Dicke124 hatte eine Handbreite, und eines nach demjenigen, welcher sagt, die Dicke hatte keine Handbreite.

Wofür diente125 der Überschuß?

Für die Kranzleiste.

R. Joḥanan sagte: Es waren drei Kranzleisten: am Altar, an der Bundeslade und am Tische. Die des Altars war Ahron beschieden und er erhielt sie; die des Tisches war David beschieden und er erhielt sie; und die der Bundeslade liegt noch frei, und wer sie nehmen will, komme und nehme126 sie. Vielleicht glaubst du, diese sei geringer, so heißt es:127 durch mich üben Könige Königsmacht.

R. Joḥanan wies auf einen Widerspruch hin: Die Schreibweise ist zar128 und wir lesen zer [Kranz]!? Ist er verdienstvoll, so dient ihm [die Tora] als Kranz [zer], ist er nicht verdienstvoll, so ist sie ihm fremd [zarah]. R. Joḥanan wies auf einen Widerspruch hin. Es heißt: 129 fertige dir eine Lade aus Holz, und es heißt:130 sie sollen eine Lade aus Akazienholz anfertigen!? Hieraus, daß. es den Bürgern der Stadt geboten ist, dem Schriftgelehrten seine Arbeit zu verrichten.131 Von innen und von außen sollst du sie überziehen. Raba sagte: Ein Schriftgelehrter, dessen Inneres nicht seinem Außeren gleicht, ist kein Schriftgelehrter. Abajje, nach anderen Rabba b. U͑la, sagte, er heiße auch »Abscheu«, denn es heißt:132 abscheulich, schmutzig ist ein Mann, der wie Wasser Unrecht trinkt133.

R. Šemuél b. Naḥmani sagte im Namen R. Jonathans: Es heißt:134 wozu das Geld in des Toren Hand zum Erwerbe der Weisheit, da doch kein Herz vorhanden ist. Wehe den Feinden135 der Schriftgelehrten, die sich mit der Tora befassen, denen aber die Gottesfurcht fehlt. R. Jannaj rief aus: Wehe dem, der keinen Wohnraum hat, aber sich eine Tür für einen Wohnraum macht. Raba sprach zu den Jüngern: Ich bitte euch, nicht einer zwiefachen Hölle teilhaftig zu werden136.

R. Jehošua͑ b. Levi sagte: Es heißt:137 dies ist das Gesetz, das Moše vorlegte [sam]; ist, er verdienstvoll, so ist es für ihn eine Mixtur [sam] des Lebens, ist er nicht verdienstvoll, so ist es für ihn eine Mixtur des Todes. Das ist es, was Raba sagte: Für den, der sich ihr rechts widmet, ist sie eine Mixtur des Lebens, für den, der sich ihr nicht rechts widmet, ist sie eine Mixtur des Todes.

R. Šemuél b. Naḥmani sagte: R. Jonathan wies auf einen Widerspruch hin. Es heißt:138 die Befehle des Herrn sind recht, sie erfreuen das Herz, und dagegen heißt es:139 das Wort des Herrn ist durchläutert140!? Ist er verdienstvoll, so erfreut sie ihn, ist er nicht verdienstvoll, so läutert sie ihn. Reš Laqiš sagte: Dies ist aus dem einen Verse zu entnehmen: ist er verdienstvoll, so läutert sie ihn zum Leben, ist er nicht verdienstvoll, so läutert sie ihn zum Tode.

141 Die Gottesfurcht ist rein, sie besteht für immer. R. Ḥanina sagte: Dies bezieht sich auf den, der die Tora in Reinheit studiert.

Was ist dies?

Wenn er zuerst eine Frau nimmt und dann die Tora studiert. 142 Das Zeugnis des Herrn ist zuverlässig. R. Ḥija b. Abba sagte: Sie ist zuverlässig Zeugnis abzulegen über die, die sie studieren.

143 In Wirkerarbeit, in Kunstarbeit. R. Elea͑zar erklärte: Die auf die Stelle, die sie vorzeichnen, wirken. Im Namen R. Nehemjas wurde gelehrt: Wirkerarbeit, mit der Nadel, daher ist eine Figur [sichtbar]: Kunstarbeit, gewebt, daher sind zwei Figuren [sichtbar].

IN DIESEN BEFRAGE MAN DAS ORAKEL. Als R. Dimi kam, sagte er: In den Gewändern, in denen der Hochpriester amtet, amtet auch der Feldpriester144, denn es heißt:145 die heiligen Kleider Ahrons sollen auf seine Söhne übergehen, nach ihm, der ihm in der Amtswürde folgt. R. Ada b. Ahaba, manche sagen, Kadi, wandte ein: Man könnte glauben, das Amt des Feldpriesters gehe auf seinen Sohn über, wie auch das Amt des Hochpriesters auf seinen Sohn übergeht, so heißt es:

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146 sieben Tage hindurch soll sie derjenige seiner Söhne anziehen, der an seiner Statt Priester wird, der in das Ofenbarungszelt hineingehen wird, nur der in das Offenbarungszelt hineingehen darf. Wenn dem nun so147 wäre, so wäre ja auch jener zulässig!? R. Naḥman b. Jiçḥaq erwiderte: Er meint es wie folgt: nur derjenige, der vornehmlich für das Offenbarungszelt gesalbt wurde, ausgenommen dieser, der vornehmlich für den Krieg gesalbt wurde. Man wandte ein: Der Feldpriester amtet weder in vier Gewändern, wie ein gemeiner Priester, noch in acht Gewändern, wie der Hochpriester!? Abajje erwiderte: Willst du ihn denn zum Gemeinen machen!? Vielmehr, [weder] wie ein Hochpriester, um Mißhelligkeit148. [zu vermeiden, noch] wie ein gemeiner Priester, weil man bei Heiligem erhöht und nicht erniedrigt. R. Ada b. Ahaba sprach zu Raba: Folgender Autor berücksichtigt ja die Mißhelligkeit nicht, dennoch amtet er nach ihm nicht [in acht Gewändern]!? Es wird nämlich gelehrt: Folgendes, wodurch der Hochpriester sich vom gemeinen Priester unterscheidet: der Farre des gesalbten149 Priesters; der wegen [Übertretung] irgend eines Gebotes darzubringende Farre; der Farre des Versöhnungstages und das Zehntel Epha150; er entblößt nicht das Haar und reißt die Kleider151 nicht ein, wohl aber reißt er sie unten ein, während ein Gemeiner sie oben einreißt; er verunreinigt sich nicht an [der Leiche] seines Verwandten; ihm ist eine Jungfrau [zu heiraten] geboten; ihm ist eine Witwe verboten; er veranlaßt die Rückkehr152 eines Totschlägers; er darf als Trauernder [Opfer] darbringen, jedoch nicht davon essen, noch erhält er seinen Anteil; er erhält seinen Anteil als erster und nimmt Anteil am Opferdienste153 als erster; er verrichtet den Dienst in acht Gewändern; er ist wegen Verunreinigung des Tempels und seiner heiligen Opfer frei, und endlich sind alle Dienstverrichtungen am Versöhnungstage nur durch ihn zulässig. Dies alles gilt auch vom durch die vollständige Amtskleidung154 geweihten Priester, ausgenommen der wegen [Übertretung] irgend eines Gebotes darzubringende Farre. Ferner gilt dies alles auch vom provisorischen155 Hochpriester, ausgenommen der Farre des Versöhnungstages und das Zehntel Epha. Dies alles gilt aber nicht vom Feldpriester, ausgenommen die im betreffenden Abschnitte aufgezählten fünf Dinge: er entblößt nicht das Haar und reißt die Kleider nicht ein, er verunreinigt sich nicht an [der Leiche] seines Verwandten, ihm ist eine Jungfrau [zu heiraten] geboten, ihm ist eine Witwe verboten, und er veranlaßt die Rückkehr des Totschlägers so R. Jehuda; die Weisen sagen, er veranlasse sie nicht156. Bei einem gleichgestellten157 berücksichtigt er Mißhelligkeit nicht, bei einem geringeren wohl.

R. Abahu saß und trug diese Lehre im Namen R. Joḥanans vor, da wandten R. Ami und R. Asi ihre Gesichter weg. Manche sagen, R. Ḥija b. Abba habe es vorgetragen und R. Ami und R. Asi wandten die Gesichter weg. R. Papa wandte ein: Allerdings [sagten sie nichts] gegen R. Abahu, wegen der kaiserlichen158 Ehrung, aber R. Ḥija b. Abba sollten sie ja ausdrücklich entgegnen, R. Joḥanan habe dies nicht gesagt!? Als Rabin kam, sagte er, dies159 sei vom Befragen [des Orakels] gelehrt worden. Ebenso wird gelehrt: In den Gewändern, in denen der Hochpriester den Dienst verrichtet, befragt der Feldpriester [das Orakel]. Die Rabbanan lehrten: Wie befragt man [das Orakel]? Der Fragende wendet das Gesicht gegen den Befragten und der Befragte wendet das Gesicht gegen die Göttlichkeit, und der Fragende spricht:160 Soll ich diese Horde verfolgen? Darauf erwidert der Befragte: So spricht der Herr: Ziehe hin, du wirst Gelingen haben. R. Jehuda sagt, er brauche nicht zu sagen: so spricht der Herr, sondern nur: ziehe hin, du wirst Gelingen haben. Man befrage nicht mit lauter Stimme, denn es heißt:

161 er befrage für ihn, auch nicht nur im Herzen denkend, denn es heißt: er befrage für ihn vor dem Herrn, sondern in der Weise, wie Ḥanna bei ihrem Gebete sprach, wie es heißt:162 Hanna redete in ihrem Herzen. Man richte nicht zwei Fragen zugleich; hat man es getan, so beantwortet man ihm nur eine, und zwar beantwortet man ihm nur die erste, denn es heißt:163 werden die Leute von Oeila mich ihm ausliefern? wird Šaúl herabkommen etc.? da antwortete der Herr: Er wird herabkommen.

Du sagtest ja aber, man beantworte ihm nur die erste!?

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David fragte in unrichtiger Reihenfolge164 und man antwortete ihm in richtiger Reihenfolge. Sobald er gemerkt hatte, daß er nicht in richtiger Reihenfolge gefragt, wiederholte er die Frage in richtiger Reihenfolge, denn es heißt darauf:165 werden die Leute von Qeila mich und meine Leute Šaúl ausliefern? da erwiderte der Herr: Sie werden ausliefern. Sind aber beide Fragen dringend, so beantwortet man ihm beide, denn es heißt:166 da fragte David den Herrn: Soll ich diese Horde verfolgen? werde ich sie einholen? Da antwortete ihm der Herr: Verfolge, denn du wirst sie einholen und du wirst Rettung bringen.

Und obgleich der Spruch des Propheten rückgängig gemacht werden kann, der Spruch des Orakels aber wird nicht rückgängig gemächt, denn es heißt:167 nach der Entscheidung des Orakels.

Weshalb heißt [das Orakel] »Licht und Wahrheit«?

Licht, weil es seine Worte beleuchtet, Wahrheit, weil seine Worte sich bewahrheiten. Wenn du aber einwendest, in Gibäth Binjamin haben sich ja seine Worte nicht168 bewahrheitet, so erwogen sie nicht, ob um zu siegen, oder besiegt169 zu werden; später aber, als sie dies erwogen, stimmte es auch, denn es heißt:170 und Pinhas, der Sohn Elea͑zars, des Sohnes Ahrons, wartete zu jener Zeit des Dienstes vor ihm; sie sprachen: Soll ich wiederum gegen meinen Bruder Binjamin zum Kampfe ausrücken oder soll ich es unterlassen? Da erwiderte der Herr: Ziehet hin, denn morgen gebe ich ihn in deine Hand.

Wie geschah dies?

R. Joḥanan sagte, [die Buchstaben]171 traten hervor, »und Reš Laqis sagte, sie reihten sich aneinander.

Es fehlte ja aber172 das Çade!?. R. Šemuél b. Jiçḥaq erwiderte: Es enthielt auch [die Namen] Abraham, Jiçḥaq und Ja͑qob.

Es fehlte173 ja aber das Teth!? R. Aḥa b. Ja͑qob erwiderte: Es enthielt auch [die Worte] »die Stämme [šibte] Ješurun«. Man wandte ein: Man befrage keinen Priester, der nicht durch den heiligen Geist spricht, auf dem nicht die Göttlichkeit ruht, denn Çadoq fragte und es gelang ihm, Ebjathar aber fragte und es gelang ihm nicht, wie es heißt:174 Ebjathar ging175 fort, bis das ganze Volk vorübergezogen war etc.176.

Er half mit177

MAN BEFRAGE ES JEDOCH NUR FÜR EINEN KÖNIG. Woher dies? R. Aba°hu erwiderte: Die Schrift sagt:178 Er soll aber vor Elea͑zar, den Priester, treten, damit dieser für ihn nach der Entscheidung des Orakels frage etc.; er das ist der König, und alle Kinder Jisraéls mit ihm, das ist der Feldpriester, und die ganze Gemeinde, das ist das Synedrium.


  1. Lev. Kap. 16.↩︎

  2. Wo die Wüste begann; Lev. 23,27ff.↩︎

  3. Num. 29,7.↩︎

  4. Der Gürtel bestand aus Wolle u. Flachs.↩︎

  5. Am Versöhnungstage; an diesem Tage trug der Hochpriester einen Byssusgürtel, an den übrigen Tagen des Jahres einen aus Mischgewebe.↩︎

  6. Vielmehr trugen diese einen aus Mischgewebe.↩︎

  7. Lev. 19,19.↩︎

  8. Obgleich sie aus Mischgewebe gefertigt sind.↩︎

  9. Auf dem Berge G. befand sich der Tempel der Šamaritaner; übrigens liegt hier ein Anachronismus vor, die Zerstörung des sam. Tempels geschah erst ca. 200 Jahre später, unter Johann Hyrkan.↩︎

  10. Hier wird also erzählt, daß der Hochpriester die priesterl. Amtskleider angelegt hatte.↩︎

  11. Jedoch noch nicht eingeweiht.↩︎

  12. Ps. 119,126.↩︎

  13. Der Synagogendiener erwies dem Synagogenvorsteher u, dem Priesterpräses Ehrung in Gegenwart des Hochpriesters.↩︎

  14. iChr. 17,16.↩︎

  15. Neh. 8,3.↩︎

  16. Ib. V. 6.↩︎

  17. Dem Tetragramm↩︎

  18. iChr. 16,36.↩︎

  19. Neh. 8,4.↩︎

  20. Ib. 9,4.↩︎

  21. Der Genius des Götzendienstes.↩︎

  22. Wenn man ihn besiegt.↩︎

  23. Zach. 5,8.↩︎

  24. Zach. 5,8.↩︎

  25. Dass nur der Geschlechtstrieb zur legitimen Frau bestehen bleibe.↩︎

  26. Neh. 9,32.↩︎

  27. Die Gelehrten zur Zeit des 2. Tempels, seit dem Abschlusse der Prophetie.↩︎

  28. Dt. 10,17.↩︎

  29. In seinem Gebete, Jer. 32,16ff.↩︎

  30. In seinem Gebete, Dan.Kap. 9.↩︎

  31. Beim gottesdienstlichen Vortrage desselben.↩︎

  32. Der hebräisch vorgetragene Text wurde dem Volke verdolmetscht.↩︎

  33. Die vom Hochpriester vorgetragenen Abschnitte befinden sich nebeneinander, sodaß ein Dolmetsch nicht zu unterbrechen braucht.↩︎

  34. Wenn beide Abschnitte von einem Thema handeln, dürfen die zwischenliegenden übersprungen werden.↩︎

  35. Dh. nicht rückwärts.↩︎

  36. Die Bemerkung, daß in der Torarolle noch mehr stehe.↩︎

  37. Da er einen Abschnitt auswendig vorliest, so könnte man glauben, die Torarolle sei defekt; eine solche ist für die Liturgie untauglich.↩︎

  38. Cf. Anm. 38 mut. mut.↩︎

  39. Den man über die andere sprechen müßte.↩︎

  40. Der in das Hanukafeste fällt.↩︎

  41. Von der Einweihung der Stiftshütte: (Num. Kap. 7), die auf die Restauration des Tempels unter den Maccabäern bezogen wird.↩︎

  42. Pr. 14,28.↩︎

  43. Daß es erläabt ist, die eine Handlung zu lassen, um der anderen beiwohnen zu können.↩︎

  44. Im Texte ist nicht zu ersehen, ob diese Worte zum vorangehenden oder zum folgenden« gehören.↩︎

  45. Von denen ob. Fol. 67b die Rede ist.↩︎

  46. Wörtl. Zusatz, nach Abschluß der Mišna gesammelte Lehren, die in den Misnakanon nicht aufgenommen worden sind.↩︎

  47. Num. 28,23.↩︎

  48. Ib. 29,11.↩︎

  49. Zitat aus einer Mišna Seb. 2a, wo von der Sühne der verschiedenen Ziegenbock-Opfer gesprochen wird.↩︎

  50. Im »Namen R. A͑qibas.↩︎

  51. Von den sieben Lämmern.↩︎

  52. Lev. 16,24.↩︎

  53. Mit dem beständigen Morgen- bezw. Abendopfer.↩︎

  54. Mit dem beständigen Morgen- bezw. Abendopfer.↩︎

  55. Und an der Ausübung des Dienstes verhindert werden.↩︎

  56. Der für die Gemeinde dargebracht wird.↩︎

  57. Lev. 16,5.↩︎

  58. Num. 29,8.↩︎

  59. Lev. 16,5.↩︎

  60. Dt. 12,11.↩︎

  61. Lev. 16,23.↩︎

  62. Holte er Schale u. Schippe nach der Darbringung der Widder u. hielt sich nicht an die Reihenfolge dieses Abschnittes.↩︎

  63. Cf. supra Fol. 32a Anm. 78.↩︎

  64. Die Dienstverrichtungen; der Bock erfordert weitere 2 Tauchbäder u. 4 Waschungen von Händen u. Füßen.↩︎

  65. Lev. 16,24.↩︎

  66. Weshalb nach der obigen Lehre die Reihenfolge unterbrochen wird.↩︎

  67. Lev. 16,23.↩︎

  68. Das war also die 2. Entkleidung.↩︎

  69. Lev. 16,25.↩︎

  70. Lev. 16,,27.↩︎

  71. Hört die Reihenfolge auf.↩︎

  72. Lev. 16,26,28.↩︎

  73. Dies bezieht sich auf die vorangehende Vorschrift über den Sündenbock, der Vers von der Aufräucherung des Fettes ist nur eine Unterbrechung.↩︎

  74. Ps. 116,9.↩︎

  75. Od. Marktplätze, wo für Beschäftigung und Verdienstmöglichkeit Gelegenheit geboten ist.↩︎

  76. Pr. 3,2.↩︎

  77. Ib 8,4.↩︎

  78. Der gewöhnliche Plural von איש ist אנשים, אישים wird hier als Pl. von אשה aufgefaßt.↩︎

  79. אישים wird hier als Plural von אשה Feueropfer, aufgefaßt.↩︎

  80. Ij. 14,8,9.↩︎

  81. Er wollte sie dadurch beleidigen; nach Git. Fol 57b waren S. und P. Nachkommen des Königs Sanherib.↩︎

  82. Ex. 39,27,28.↩︎

  83. Das W. Byssus; das W. Linnen wird hier mitgezählt.↩︎

  84. Offenbar auf das Zahlwort שש, sechs, bezugnehmend.↩︎

  85. In den einzelnen Fasern; das Wort בד, Linnen, heißt auch: einzeln, getrennt, abgesondert. Möglicherweise wird hier בד in der Bedeutung Stengel gebraucht, wonach allerdings die weiter folgende Frage keinen Sinn haben würde.↩︎

  86. Ez. 44,18.↩︎

  87. Von dem dieser Schriftvers herrührt.↩︎

  88. Dass ein unbeschnittener Priester zum Tempeldienste nicht zugelassen werde.↩︎

  89. Ez. 44,9.↩︎

  90. Ex. 39,24.↩︎

  91. Bei den Granatäpfeln werden drei Arten Fäden genannt, beim Vorhange waren es vier,↩︎

  92. Die Erklärung folgt weiter.↩︎

  93. Ex. 28,15.↩︎

  94. Von Brustschild u. Schulterkleid ist daher auf andere Gewänder nicht zu schließen.↩︎

  95. Bei den Granatäpfeln, Ex. 28,33.↩︎

  96. Achtundzwanzigfach gedreht.↩︎

  97. Ex. 28,31.↩︎

  98. Und das Wort ganz (eigentl. gedreht), besagt, daß es noch außerdem doppelt sein mußte.↩︎

  99. Des Obergewandes; cf. Ex. 39,24.↩︎

  100. Saum und Granatäpfel gehörten zum Oberkleide.↩︎

  101. Die Wiederholung des W.s »Byssus«, ob. Fol. 71b.↩︎

  102. Wörtl. kein Rechtsfall u. kein Richter.↩︎

  103. Ex. 28,15.↩︎

  104. Ib. 39,3.↩︎

  105. Fäden, in der Mehrzahl, also 2fach, dieser wurde durchschnitten u. zusammengelegt, also vierfach.↩︎

  106. Ib. 39,3.↩︎

  107. In diesem Verse werden 4 Arten Fäden aufgezählt.↩︎

  108. Ex. 28,32.↩︎

  109. Ib. V. 28↩︎

  110. Ib. 25,15.↩︎

  111. Ib. 25,15.↩︎

  112. Ib. 27,7.↩︎

  113. Sie waren an den Enden dicker.↩︎

  114. Ex. 26,15.↩︎

  115. Die Wurzelseite nach unten.↩︎

  116. Gutes Stammholz.↩︎

  117. Ex. 35,19.↩︎

  118. Euphemistisch für Jisraél.↩︎

  119. Sie brauchten nicht erst genäht zu werden.↩︎

  120. Die einzelnen Teile wurden zusammengenäht, »jedoch brauchte nichts geschnitten zu werden.↩︎

  121. Ex. 28,32.↩︎

  122. Eigentl. Handfläche, -teller.↩︎

  123. Eine Handbreite für die Dicke des Deckels, der hineinpaßte, u. ein Überschuß für die Stärke der Goldverkleidung.↩︎

  124. Des Bodens der goldenen Lade.↩︎

  125. Nach der angezogenen Lehre, nach der für die Dicke der Goldverkleidung eine Handbreite vorgesehen war.↩︎

  126. Anspielung auf die anderweitig (cf. Ab. IV. 17) genannten drei Kronen: der Priesterschaft, des Königstums und der Tora.↩︎

  127. Pr. 8,15; dies wird auf die Tora bezogen.↩︎

  128. Das W. יר wird defektiv. geschrieben.↩︎

  129. Dt. 10,1.↩︎

  130. Ex. 25,10.↩︎

  131. Ex. 25,11.↩︎

  132. Ij. 15,16.↩︎

  133. Der. Ausdruck »trinken« wird oft vom Studium der Tora gebraucht.↩︎

  134. Pr. 17,16.↩︎

  135. Euphemistisch für die Schrift gelehrten selbst.↩︎

  136. Sich auf dieser Welt mit dem Studium der Tora abquälen, aber sie nicht halten u. obendrein ins Fegefeuer kommen.↩︎

  137. Dt. 4,44.↩︎

  138. Ps. 19,9.↩︎

  139. Ib. 18,31.↩︎

  140. Wohl aktiv zu verstehen: durchläuternd.↩︎

  141. Ps. 19,10.↩︎

  142. Ib. V. 8.↩︎

  143. Ex. 20,36,1.↩︎

  144. Wörtl. Kriegsgesalbten; ein eigens für diesen Zweck gesalbter Priester, der im Kriege durch Ansprachen das Volk zu ermuntern hatte; cf. Dt. 20,2 ff.↩︎

  145. Ex. 29,29.↩︎

  146. Ib. V. 30.↩︎

  147. Daß auch die Amtskleidung des Feldpriesters aus den 8 Gewändern bestehe.↩︎

  148. Nach der Tora aber ist er zulässig.↩︎

  149. Wegen Begehung einer Sünde; cf. Lev. 4,3ff.↩︎

  150. Sc. Mehl zum Speisopfer, das der Hochpriester darzubringen hat; cf. Lev. 6,15.↩︎

  151. Bei einem Trauerfall.↩︎

  152. Wer einen Menschen ohne Absicht erschlagen hat, ist nur in den dafür bestimmten Zufluchtstädten vor der Blutrache geschützt; nach dem Tode des jeweiligen Hochpriesters darf er in seine Heimat zurückkehren; cf. Num. 35,10ff.↩︎

  153. Cf. supra Fol. 17b.↩︎

  154. Nach der Zerstörung des 1. Tempels wurden die Hochpriester nicht mehr durch Salben, sondern durch die volle Amtskleidung in das Amt eingeführt.↩︎

  155. Wörtl. der früher Gesalbte; der vorübergehend den Hochpriester vertreten hat.↩︎

  156. Hier wird also gelehrt, dies gelte auch vom provisorischen Priester, wonach Mißhelligkeit nicht berücksichtigt wird, dennoch heißt es, dies gelte nicht beim Kriegsgesalbten.↩︎

  157. Der provisorische Hochpriester hatte denselben Rang.↩︎

  158. RA. war persona grata am kaiserlichen Hofe; cf. Syn. 14a u. Ket. 17a.↩︎

  159. Dass auch der Feldpriester die gleiche Amtskleidung trage (ob. Fol. 72b); er trägt sie beim Befragen des Orakels hinsichtlich eines Angriffs.↩︎

  160. iSam. 30,8.↩︎

  161. Num. 27,21.↩︎

  162. iSam. 1,13.↩︎

  163. Ib. 23,11.↩︎

  164. Er sollte zuerst fragen, ob Šaúl kommen werde.↩︎

  165. Ib. V. 12.↩︎

  166. iSam. 30,8.↩︎

  167. Num. 27,21.↩︎

  168. Die Antwort des Orakels traf nicht ein; cf. Jud. Kap. 20.↩︎

  169. Die Antwort beschränkte sich nur darauf, wer an der Spitze gehe.↩︎

  170. Jud. 20,28.↩︎

  171. Auf dem Orakelschilde waren die Namen der 12 Stämme eingegraben, u, die Antwort wurde durch das Hervortreten einzelner Buchstaben, die« ganze Worte bildeten, erteilt.↩︎

  172. In den Namen der 12. Stämme; sodaß das Alphabeth nicht war.↩︎

  173. In den Namen der 12. Stämme; sodaß das Alphabeth nicht war.↩︎

  174. iiSam. 15,24.↩︎

  175. Nach einer. rabbinischen Auslegung: er« dankteV ab, weil ihm die Verkündung durch Orakelspruch nicht gelungen war.↩︎

  176. Demnach. ging die Verkündung vom Priester selbst aus.↩︎

  177. War er würdig, so fünktionierten die Buchstaben.↩︎

  178. Num. 27,21.↩︎