Megilla Kapitel 3

Der Talmud, Traktat (Massechet) Megilla in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt

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Blätter/Dapim

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Übersetzung

Blatt 21a

1WER DIE ESTERROLLE LIEST, DARF DABEI STEHEN ODER SITZEN: OB EINER ODER ZWEI SIE VORGELESEN HABEN, HAT MAN SEINER PFLICHT GENÜGT. IN ORTEN, WO ES BRAUCH IST, DEN SEGEN ZU SPRECHEN, SPRECHE MAN IHN, IHN NICHT ZU SPRECHEN, SPRECHE MAN IHN NICHT. AM MONTAG, AM DONNERSTAG UND BEIM MINCHAGEBETE DES SABBATHS LESEN [DREI PERSONEN AUS DER TORA], WEDER WENIGER NOCH MEHR, AUCH LIEST MAN DANN NICHT AUS DEN PROPHETEN2. DER MIT [DEM LESEN] AUS DER TORA BEGINNT, UND DER ES BEENDET, SPRICHT EINEN SEGEN VORHER UND EINEN NACHHER. AN NEUMONDEN UND AN DEN HALBFESTEN LESEN VIER. WEDER WENIGER NOCH MEHR; AUCH LESE MAN DANN NICHT AUS DEN PROPHETEN. DER MIT [DEM LESEN] AUS DER TORA BEGINNT, UND DER ES BEENDET, SPRICHT EINEN SEGEN VORHER UND EINEN NACHHER. DIE REGEL IST: [AN EINEM TAGE], AN DEM ES EIN ZUSATZGEBET3 GIBT, DER ABER KEIN FESTTAG IST, LESEN VIER. AN EINEM FESTTAGE [LESEN] FÜNF, AM VERSÖHNUNGSTAGE SECHS UND AM SABBATH SIEBEN; NICHT WENIGER, WOHL ABER MEHR, AUCH LIEST MAN DANN AUS DEN PROPHETEN. DER MIT [DEM LESEN] AUS DER TORA BEGINNT, UND DER ES BEENDET, SPRICHT EINEN SEGEN VORHER UND EINEN NACHHER.

GEMARA. Es wird gelehrt: Was aber bei der Tora nicht der Fall ist4.

— Woher dies? R. Abahu erwiderte: Die Schrift sagt:5 du aber steh da mit mir. R. Abahu sagte: Wäre dies nicht ein geschriebener Schriftvers, so dürfte man es nicht sagen: auch der Heilige, gepriesen sei er,

als wäre es möglich,

im Stehen. Ferner sagte R. Abahu: Woher, daß ein Lehrer nicht auf einem Polster sitzen und seinen auf dem Boden sitzenden Schüler unterrichten darf? Es heißt: du aber steh da mit mir.

Die Rabbanan lehrten: Seit Moše bis R. Gamliél studierte man die Tora nur stehend; nach dem Tode R. Gamliél kam eine Schwäche über die Welt, und man begann die Tora sitzend zu studieren. Das ist es, was wir gelernt haben: Mit dem Tode R. Gamliéls hörte die Ehrung der Tora auf.

Ein Schriftvers lautet:5 ich saß auf dem Berge, und ein anderer lautet: ich stand auf dem Berge!? Rabh erklärte: Beim Lernen stand er, beim Wiederholen saß er. R. Ḥanina erklärte: Weder saß er noch stand er, vielmehr hockte er. R. Joḥanan erklärte: »Sitzen« heißt überhaupt nur verweilen, wie es heißt: 6ihr mußtet in Qadeš lange Zeit sitzen. Raba erklärte: Leichtes stehend, Schweres sitzend.

OB EINER ODER ZWEI SIE VORGELESEN HABEN, HAT MAN SEINER PFLICHT GENÜGT etc. Es wird gelehrt: Was aber bei der Tora nicht der Fall ist.

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Die Rabbanan lehrten: Die Tora lese einer und einer übersetze, nur dürfe nicht einer lesen und zwei übersetzen; die Propheten lese einer und zwei übersetzen, nur dürfen nicht zwei lesen und zwei übersetzen. Das Loblied und die Esterrolle dürfen sogar zehn lesen und übersetzen.

Aus welchem Grunde?

Da diese beliebt sind, so ist man aufmerksam und hört zu.

IN ORTEN, WO ES BRAUCH IST, DEN SEGEN ZU SPRECHEN, SPRECHE MAN IHN. Abajje sagte: Dies nur nachher, den Segen vorher aber ist zu lesen Gebot. R. Jehuda sagte nämlich im Namen Šemuéls: Über alle Gebote spreche man den Segen vor [öber] der Ausübung.

Wieso ist es erwiesen, daß öber die Bedeutung »vor« hat? R. Naḥman b. Jiçḥaq erwiderte: Die Schrift sagt:7 da lief Aḥimaaç durch die Aue und kam den Mohren vor [vajaabor]. Abajje erwiderte: Hieraus:8 er ging vor [ábar] ihnen. Wenn du willst, sage ich: hieraus:9 vor ihnen schreitet [vajaábor] ihr König, und der Herr an ihrer Spitze.

Welchen Segen spreche man vorher?

R. Sešeth aus Qetarzja befand sich einst bei R. Aši und sprach die Segenssprüche MNḤ10

Welchen Segen spreche man nachher?

Gepriesen seist du, o Herr, unser Gott, König der Welt, der du unseren Streit führest, unser Recht verteidigest, Rache für uns nimmst, unseren Widersachern heimzahlest und allen Feinden unserer Seele vergeltest. »Gepriesen seist du, o Herr, der du für Jisraél all seinen Widersachern heimzahlest«. Raba sagte: »Der helfende Gott«. R. Papa sprach: Man sage daher Beides: »Gepriesen seist du, o Herr, der du allen Widersachern Jisraéls heimzahlest, und ein helfender Gott bist«.

AM MONTAG, AM DONNERSTAG UND BEIM MINCHAGEBETE DES SABBATHS LESEN DREI etc. Wem entsprechen diese drei? R. Asi erwiderte: Entsprechend Tora, Propheten und Hagiographen. Raba erwiderte: Entsprechend Priester, Leviten und Jisraéliten.

R. Šimi lehrte, daß man im Bethause [aus der Tora] nicht weniger als zehn Verse vorlese, wobei auch [der Einleitungsvers] »Und er sprach« mitgezählt werde; wem entsprechen nun diese zehn? R. Jehošua͑ b. Levi erwiderte: Entsprechend den zehn Müßiggängern11 im Bethause. R. Joseph erwiderte: Entsprechend den zehn Geboten, die Moše am Sinaj erteilt wurden. R. Levi erwiderte: Entsprechend den zehn Lobliedern, die David im Buche der Psalmen gedichtet hat. R. Joḥanan erwiderte: Entsprechend den zehn Aussprüchen, durch die die Welt erschaffen wurde.

Welche sind es?

[Die Worte] er sprach im [Abschnitte]12 Am Anfang.

Deren sind ja nur neun!?

Auch [der Vers] Am Anfang gehört zu den Aussprüchen, denn es heißt:13 durch den Ausspruch des Herrn wurden die Himmel erschaffen, und ihr ganzes Heer durch den Hauch seines Mundes.

Raba sagte: Liest der erste vier [Verse], so ist dies lobenswert, liest der zweite vier, so ist dies lobenswert, liest der dritte vier, so ist dies lobenswert. Liest der erste vier, so ist dies lobenswert, denn es wird gelehrt: In drei Körben von je drei Sea hebt man das Gold in der Schatzkammer ab; diese waren mit [den Buchstaben] Aleph, Beth, Gimel gezeichnet, damit man wisse, welcher zuerst abgehoben wurde, um diesen zuerst zu Opferzwecken zu verwenden, denn das Gebot haftet am Ersten. Liest der mittelste vier, so ist es lobenswert, denn es wird gelehrt:14 Auf die Vorderseite des Leuchters sollen sie ihr Licht werfen; dies lehrt, daß ihre Vorderseiten gegen die westliche15Leuchte sich richteten, und die der westlichen Leuchte gegen die Göttlichkeit. Hierzu sagte R. Joḥanan: Hieraus, daß das Mittelste das geschätzteste ist. Liest der letzte vier, so ist dies lobenswert, weil man beim Heiligen erhöht und nicht herabsetzt. Einst war R. Papa im Bethause des Abe Gober, und als da jemand als erster vier [Verse] las, lobte er ihn.

WEDER WENIGER NOCH MEHR. Es wird gelehrt: Der beginnt, liest einen Segen vorher, und der beendet, liest einen Segen nachher. Jetzt aber ist es üblich, daß jeder vorher und nachher lese, wegen der Kommenden und Fortgehenden16.

AN NEUMONDEN UND AN HALBFESTEN LESEN VIER etc. U͑la b. Rabh fragte Raba: Wie liest man den Neumondabschnitt:17 Befehl den Kindern Jisraél und sprich zu ihnen: Meine Opfergaben, meine Speise etc.., der nur acht Verse hat? Lesen zwei je drei Verse, so bleiben ja nur zwei zurück, während man von einem Absatze nicht weniger als drei Verse zurücklassen darf. Lesen zwei je vier, so bleiben ja sieben zurück, denn der Absatz18 Und am Šabbath hat zwei und der Absatz19 Und an euren Neumonden hat fünf Verse: liest [der Dritte] die zwei Verse des ersten Absatzes und einen vom zweiten, so darf man ja einen Absatz nicht mit weniger als drei Versen beginnen,

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und liest er die zwei des ersten Absatzes und drei aus dem folgenden, so bleiben ja nur zwei zurück!?

Dieser erwiderte: Diesbezüglich habe ich nichts gehört, wohl aber bezüglich eines ähnlichen Falles. Wir haben nämlich gelernt: Am Sonntag [lasen sie20 den Absatz]21 Am Anfang und22 Es werde eine Veste. Hierzu wurde gelehrt, der Absatz Am Anfang werde von zweien und Es werde eine Veste von einem gelesen. Dagegen wandten wir ein: Allerdings Es werde eine Veste von einem, da er nur drei Verse hat, wieso aber Am Anfang von zweien, er hat ja nur fünf Verse, während gelehrt wird, wer aus der Tora vorliest, lese mindestens drei Verse vor!?

Und hierzu wurde gelehrt: Rabh sagte, [der dritte Vers] wurde wiederholt, und Šemuél sagte, er wurde geteilt.

Weshalb wurde er nach Rabh wiederholt und nicht geteilt?

Er ist der Ansicht, einen Vers, den Moše nicht teilte, dürfen auch wir nicht teilen.

Wieso sagt Šemuél, man teile ihn, R. Ḥanina der Bibelleser erzählte ja, er habe sich viel mit R. Ḥanina dem Großen abgequält, dennoch erlaubte er ihm einen Schriftvers nur für Schulkinder zu teilen, weil es zum Unterrichte erfolgt!?

[Beim Unterrichte] ist es deshalb erlaubt, weil es nicht anders möglich ist, und auch hierbei ist es nicht anders möglich.

Weshalb wurde er nach Šemuél geteilt und nicht wiederholt?

Wegen der Kommenden und Fortgehenden23. Man wandte ein: Ein Absatz von sechs Versen ist von zweien und einer von fünf Versen von einem zu lesen; hat einer drei Verse gelesen, so lese der folgende die zwei Verse dieses Absatzes und einen aus dem folgenden; manche sagen, drei, weil man einen Absatz nicht mit weniger als drei Versen beginnen darf. Man sollte doch [den dritten Vers] entweder nach der einen Ansicht wiederholen oder nach der anderen Ansicht teilen!?

Anders ist es da, wo man [aus dem folgenden Absatz lesen] kann. R. Tanḥum sagte im Namen des R. Jehošua͑ b. Levi: Die Halakha ist wie die manchen.

Ferner sagte R. Tanḥum im Namen des R. Jehošua͑ b. Levi: Wie man einen Absatz nicht mit weniger als drei Versen beginnen darf, ebenso darf man von einem Absatze nicht weniger als drei Verse zurücklassen.

Selbstverständlich, wenn beim Anfangen, bezüglich dessen der erste Tanna erleichternd ist, die manchen erschwerend sind, um wieviel mehr sind die manchen erschwerend beim Beenden, bezüglich dessen auch der erste Tanna erschwerend ist!?

Man könnte glauben, wohl komme es oft vor, daß manche [spät] kommen, nicht aber, daß manche die Tora geöffnet lassen und fortgehen, so lehrt er uns.

Nach dem ersten Tanna darf man wohl nicht [weniger als drei Verse] zurücklassen wegen der Fortgehenden, ebenso sollten auch beim Beginnen [drei Verse erforderlich sein], wegen der Kommenden!? Ich will dir sagen: wer kommt, fragt. Rabba, der Sohn Rabas, ließ R. Joseph fragen: Wie ist die Halakha? Dieser ließ ihm erwidern: Die Halakha ist, man wiederhole ihn, und zwar wiederhole ihn der mittelste.

DIE REGEL IST: AN EINEM TAGE, AN DEM ES EIN ZUSATZGEBET GIBT etc. Sie fragten: Wieviel an einem Gemeindefasttage? Lesen nur an Neumonden und Halbfesttagen vier, weil es an diesen ein Zusatzgebet gibt, nicht aber an jenem, an dem es kein Zusatzgebet gibt, oder auch an jenem, an dem ein Gebet24 hinzugefügt wird?

Komm und höre: An Neumonden und Halbfesten lesen vier. Demnach lesen an einem Gemeindefasttage nur drei.

Wie nun der Anfangssatz: am Montag, am Donnerstag und beim Minchagebete des Šabbaths lesen drei. Demnach lesen an einem Gemeindefasttage vier!? Hieraus ist vielmehr nichts zu entnehmen.

Komm und höre: Rabh befand sich einst an einem Gemeindefasttage in Babylonien und sprach beim Vorlesen aus der Tora nur den Segen vorher und nicht nachher. Die ganze Gemeinde fiel25 aufs Gesicht. Rabh aber fiel nicht aufs Gesicht. Merke, Rabh las ja den Abschnitt für Jisraéliten26, und wenn er nachher keinen Segen sprach. so geschah dies wohl deshalb, weil nach ihm noch jemand lesen sollte27!?

Nein, Rabh las den Abschnitt für Priester, denn auch R. Hona tat dies28.

Allerdings las R. Hona den Abschnitt für Priester, da sogar R. Ami und R. Asi, die die angesehensten Priester im Jisraéllande waren, sich vor ihm beugten, wieso aber tat dies Rabh, wo Šemuél da war, der Priester war und höher war!?

Auch Šemuél beugte sich vor Rabh, nur erwies ihm Rabh Hochschätzung, jedoch nur in seiner Anwesenheit und nicht in seiner Abwesenheit.

Es ist auch einleuchtend, daß Rabh den Abschnitt für Priester las, denn wenn du sagen wolltest, er habe den Abschnitt für Jisraéliten gelesen, so sprach er ja den Segen vorher nur wegen der Verordnung29, somit sollte er ihn auch nachher gesprochen haben!?

Anders war es da, wo Rabh anwesend war; wohl kamen manche [später],

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niemand aber ging [früher] fort.

Komm und höre: Die Regel ist: [An einem Tage], an dem für das Volk eine Störung der Arbeit entstehen würde, wie zum Beispiel an einem Gemeindefasttage oder am Neunten Ab, lesen drei [Personen] an einem Tage, aber an dem für das Volk keine Störung der Arbeit30 entsteht, wie zum Beispiel an Neumonden und Halbfesttagen, lesen vier. Schließe hieraus. R. Aši sprach: Wir haben ja aber anders gelernt: die Regel ist: [an einem Tage], an dem es ein Zusatzgebet gibt, der aber kein Festtag ist, lesen vier, und dies schließt wohl Gemeindefasttage und den Neunten Ab ein!?

Nach R. Aši31 vertritt ja unsere Mišna weder die Ansicht des ersten Autors noch die des R. Jose!? Es wird nämlich gelehrt: Fällt [der Neunte Ab] auf einen Montag oder einen Donners- tag, so lesen drei [Personen aus der Tora], und einer von ihnen liest die Haphtara; fällt er auf einen Dienstag oder einen Mittwoch, so liest einer, und dieser liest auch die Haphtara. R. Jose sagt, in jedem Falle lesen drei, von denen einer die Haphtara lese.

Andernfalls besteht ja die Frage, was denn die Regel einschließe!?

Diese schließt Neumonde und das Halbfest ein.

Von diesen lehrt er ja ausdrücklich: an Neumonden und an Halbfesten lesen vier!?

Er gibt nur ein Merkzeichen: man glaube nicht, Feste und Halbfeste gleichen einander, vielmehr halte man sich an folgende Regel: je bedeutender der Tag ist, desto mehr Personen sind es; somit lesen an Neumonden und Halbfesten, an denen es ein Zusatzopfer gibt, vier, an einem Festtage, an dem die Arbeit verboten ist, fünf, am Versöhnungstage, [dessen Entweihung] mit der Ausrottung belegt ist, sechs, und am Šabbath, [dessen Entweihung] mit der Steinigung belegt ist, sieben Personen.

Der Text. Einst befand sich Rabh an einem Gemeindefasttage in Babylonien und sprach beim Vorlesen aus der Tora den Segen vorher und nicht nachher. Die ganze Gemeinde fiel32 aufs Gesicht, er aber nicht. Weshalb fiel Rabh nicht aufs Gesicht?

Es war ein Steinpflaster, und es wird gelehrt:33 Ihr sollt keinen Stein mit Bildwerk in eurem Lande setzen, um sich auf diesen niederzuwerfen; auf diesen dürft ihr euch in eurem Lande nicht niederwerfen, wohl aber dürft ihr euch auf die Pflastersteine des Tempels niederwerfen. Dies nach einer Lehre U͑las, welcher sagte, die Tora habe nur das Steinpflaster verboten34.

Weshalb demnach nur Rabh, auch alle anderen sollten es [unterlassen]!?

Dieses befand sich nur vor Rabh.

Sollte er zur Gemeinde gehen und da aufs Gesicht fallen!?

Er wollte die Gemeinde nicht belästigen. Wenn du aber willst, sage ich: Rabh pflegte beim Sichniederwerfen Hände und Füße vollständig auszubreiten, und [er unterließ es] nach einer Lehre U͑las, welcher sagte, die Tora habe nur das Ausbreiten von Händen und Füßen verboten.

Sollte er aufs Gesicht fallen und nicht Hände und Füße ausbreiten!?

Er wollte von seiner Gepflogenheit nicht abweichen. Wenn du aber willst, sage ich: anders ist es bei einem vornehmen Manne. Dies nach R. Elea͑zar, denn R. Elea͑zar sagte: Ein vornehmer Mann darf nicht aufs Gesicht fallen, es sei denn, daß er gleich Jehošua͑, dem Sohne Nuns, erhört wird, wie es heißt:35 und der Herr sprach zu Jehošua͑: Steh auf etc..

Die Rabbanan lehrten: »Bücken« mit dem Gesichte [zur Erde], wie es heißt:36 Bath Seba bückte sich mit dem Gesichte zur Erde. »Knien«, auf den Knieen [liegen], wie es heißt:37 von seinem Knien (auf den Knieen). »Sichhinstrecken«, Hände und Füße ausstrecken, wie es heißt:38 sollen wir etwa kommen, ich, deine Mutter und deine Brüder, uns vor dir zur Erde hinzustrecken!? Levi zeigte das Bücken vor Rabbi und er wurde lahm.

Hat ihm denn dies verursacht, R. Elea͑zar sagte ja, man stoße nie Worte gegen oben aus, denn ein bedeutender Mann, das ist Levi, stieß Worte gegen oben aus39 und er wurde lahm!?

Das eine und das andere verursachten dies. R. Ḥija b. Abin erzählte: Ich beobachtete Abajje und Raba, die sich nur verbeugten.

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AN EINEM FESTTAGE [LESEN] FÜNF, AM VERSÖHNUNGSTAGE SECHS etc. Wer [ist der Autor] unserer Mišna: weder R. Jišma͑él noch R. A͑qiba!? Es wird nämlich gelehrt: An einem Festtage fünf, am Versöhnungstage sechs und am Šabbath sieben, weder weniger noch mehr

so R. Jišmaél; R. A͑qiba sagt: an einem Festtage fünf, am Versöhnungstage sieben und am Šabbath sechs, nicht weniger, wohl aber mehr. Wer nun: wenn R. Jišma͑él, stimmt ja nicht das mehr40, und wenn R. A͑qiba, so stimmt ja nicht die Zahl sechs und sieben!? Raba erwiderte: Es ist der Tanna aus der Schule R. Jišma͑éls, denn in der Schule R. Jišma͑éls wurde gelehrt: Am Festtage fünf, am Versöhnungstage sechs und am Šabbath sieben, nicht weniger, wohl aber mehr

so R. Jišma͑él. Demnach befindet sich ja R. Jišma͑él mit sich selbst in Widerspruch!?

Zwei Tannaím streiten über die Ansicht R. Jišma͑éls.

Wer [ist der Autor] der folgenden Lehre: Am Festtage komme man spät41 [ins Bethaus] und gehe früh42 fort, am Versöhnungstage komme man früh und gehe spät fort, am Šabbath43 komme man früh und gehe früh fort? Wohl R. A͑qiba, welcher sagt, [am Versöhnungstage] lese einer mehr. Du kannst auch sagen, R. Jišma͑él, und zwar aus dem Grunde, weil an diesem der Gottesdienst umfangreicher ist.

Wem entsprechen diese drei, (vier), fünf, (sechs) und sieben?

Hierüber streiten R. Jiçaḥaq b. Naḥmani und noch jemand, das ist R. Šimo͑n b. Pazi; manche sagen: R. Šimo͑n b. Pazi und noch jemand, das ist R. Jiçaḥaq b. Naḥmani, und wie manche sagen, R. Šemuél b. Naḥmani: einer sagt, entsprechend dem Priestersegen44, und einer sagt, entsprechend den drei Schwellenhütern45, den fünf von den Männern aus der Umgebung des Königs46, und den sieben, die den König umgeben. R. Joseph lehrte: Drei, fünf und sieben: drei Schwellenhüter, fünf von den Männern aus der Umgebung des Königs, und sieben, die den König umgeben. Abajje sprach zu ihm: Weshalb hat es uns der Meister bisher nicht erklärt? Dieser erwiderte: Ich wußte nicht, daß ihr der Erklärung braucht, habt ihr mich denn nach einer solchen gefragt und ich sie euch verweigert!?

Ja͑qob der Minäer fragte R. Jehuda: Wem entsprechen die sechs des Versöhnungstages? Dieser erwiderte: Entsprechend den sechs Männern, die zur Rechten, und den sechs, die zur Linken E͑zras gestanden haben, wie es heißt:47 und E͑zra, der Schriftgelehrte, stand auf einem hötzernen Gerüste, das sie für diesen Zweck errichtet hatten, und neben ihm standen Matithja, Šema͑, Aanja, Urija, Ḥilqija und Madseja zu seiner Rechten, und Pedaja, Mišaél, Malkija, Ḥašum, Ḥašbadana, Zekharja und Mešullam zu seiner Linken.

Es sind ja sieben!?

Mešullam ist Zekharja, und nur deshalb wird er Mešullam genannt, weil er vollständig [mišlam] war in seinen Taten.

Die Rabbanan lehrten: Jeder ist zu den sieben48 zulässig, selbst ein Minderjähriger und selbst eine Frau; jedoch sagten die Weisen, eine Frau dürfe aus Achtung vor der Gemeinde aus der Tora nicht vorlesen. Sie fragten: Darf derjenige, der die Haphtara liest, zu den sieben mitgezählt werden?

R. Hona und R. Jirmeja b. Abba [streiten hierüber]; einer sagt, er werde mitgezählt, und einer sagt, er werde nicht mitgezählt. Einer sagt, er werde mitgezählt, da er ja vorliest; einer sagt, er werde nicht mitgezählt, denn U͑la sagte: Weshalb liest derjenige, der die Haphtara liest, vorher aus der Tora? Wegen der Achtung der Tora49. Wenn dies nur wegen der Achtung der Tora erfolgt, so wird er nicht mitgezählt.

Man wandte ein: Wer die Haphtara aus den Propheten liest, lese nicht weniger als einundzwanzig Verse, entsprechend den sieben, die aus der Tora50 lesen: Wenn dem nun so51 wäre, so wären es ja vierundzwanzig!?

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Da dies nur zu Ehren der Tora erfolgt, so ist es ihm entsprechend nicht nötig. Raba wandte ein: [Die Haphtara]52 Fügt eure Brandopfer hinzu hat ja keine einundzwanzig Verse, und wir lesen ihn!? Anders ist es bei diesem, wo das Thema abbricht.

Ist dies denn nicht der Fall, auch wo das Thema nicht abbricht, R. Šemuél erzählte ja: Oft stand ich vor R. Joḥanan, und als wir zehn Verse gelesen hatten, sprach er zu uns: Hört auf!?

Anders ist es, wenn ein Dolmetsch vorhanden ist; R. Taḥlipha b. Šemuél lehrte nämlich: Dies nur, wenn kein Dolmetsch vorhanden ist, wenn aber ein Dolmetsch vorhanden ist, höre man früher auf.

MAN REZITIERT53 NICHT DAS ŠEMA͑, TRITT NICHT VOR DIE LADE, ERHEBT NICHT DIE HÄNDE [ZUM PRIESTERSEGEN], LIEST NICHT AUS DER TORA VOR, LIEST NICHT DIE HAPHTARA AUS DEN PROPHETEN, VERANSTALTET KEIN STEHEN UND SITZEN54, SPRICHT NICHT DEN TRAUERSEGEN, TROSTWORTE AN DIE LEIDTRAGENDEN UND DEN HOCHZEITSSEGEN UND VERANSTALTET KEINE VORBEREITUNG ZUM GEMEINSCHAFTLICHEN55 TISCHSEGEN MIT NENNUNG DES GOTTESNAMENS, WENN WENIGER ALS ZEHN [PERSONEN ANWESEND SIND]. ZUR [AUSLÖSUNG VON] GRUNDSTÜCKEN56 SIND NEUN [MÄNNER] UND EIN PRIESTER (KOHEN) ERFORDERLICH. DESGLEICHEN BEI MENSCHEN57.

GEMARA. Woher dies? R. Ḥija b. Abba erwiderte im Namen R. Joḥanans: Die Schrift sagt:58 damit ich in der Mitte der Kinder Jisraél geheiligt werde; bei keiner heiligen Handlung dürfen es weniger als zehn sein.

Wieso geht dies hieraus hervor?

R. Ḥija lehrte: Dies geht aus [dem Worte] Mitte hervor; hier heißt es: damit ich in der Mitte der Kinder Jisraél geheiligt werde, und dort59 heißt es: sondert euch ab aus der Mitte dieser Gemeinde. Ferner folgere man aus [dem Worte] Gemeinde, denn es heißt:60 wie lange noch soll es mit dieser bösen Gemeinde währen? Wie es da zehn [Personen] waren, ebenso auch hier61 zehn.

VERANSTALTET KEIN STEHEN UND SITZEN. Weil man dann zu sagen hat: »Steht auf, Verehrte, steht auf! Setzt euch, Verehrte, setzt euch!« Bei weniger als zehn [Personen] ist dies nicht angebracht.

SPRICHT NICHT DEN TRAUERSEGEN UND DEN HOCHZEITSSEGEN. Was ist das für ein Trauersegen? Der Segen auf der Straße. R. Jiçḥaq sagte

nämlich im Namen R. Joḥanans: Der Trauersegen ist bei [Anwesenheit von] zehn [Personen] zu sprechen, und die Leidtragenden werden nicht mitgezählt; der Hochzeitssegen ist bei [Anwesenheit von] zehn [Personen] zu sprechen, und der Bräutigam wird mitgezählt.

VERANSTALTET KEINE VORBEREITUNG ZUM GEMEINSCHAFTLICHEN TISCHSEGEN MIT NENNUNG DES GOTTESNAMENS. Weil man zu sprechen hat: »Wir wollen unseren Gott preisen«. Bei weniger als zehn [Personen] ist dies nicht angebracht.

ZUR [AUSLÖSUNG VON] GRUNDSTÜCKEN SIND NEUN [MÄNNER] UND EIN PRIE- STER ERFORDERLICH. (DESGLEICHEN BEI MENSCHEN.) Woher dies? Šemuél erwiderte: Zehn Mal wird [das Wort] Priester in diesem Abschnitte62 genannt; einmal ist es an sich nötig und die übrigen sind eine Ausschliessung nach einer Ausschließung, und eine Ausschließung nach einer Ausschließung ist einschließend: neun Jisraéliten und ein Priester.

Vielleicht fünf Jisraéliten und fünf Priester!?

Ein Einwand.

DESGLEICHEN MENSCHEN. Kann denn ein Mensch heilig werden!? R. Abahu erwiderte: Wenn jemand sagt: »Ich spende meinen Geldwert«. Es wird nämlich gelehrt: Sagt jemand: »Ich spende meinen Geldwert«, so wird er wie ein Sklave geschätzt. Sklaven gleichen Grundstücken, denn es heißt:63 ihr mögt sie auf eure Kinder nach euch vererben, daß sie ihr Eigentum seien.

WER AUS DER TORA VORLIEST, LESE NICHT WENIGER ALS DREI VERSE. MAN LESE DEM DOLMETSCH NICHT MEHR ALS EINEN VERS VOR, AUS DEN PROPHETEN AUCH DREI;

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WENN DIE DREI ABER DREI EINZELNE ABSÄTZE BILDEN, SO LESE MAN SIE EINZELN. MAN DARF [BEIM VORLESEN] AUS DEN PROPHETEN ÜBERSPRINGEN, NICHT ABER DARF MAN [BEIM VORLESEN] AUS DER TORA ÜBERSPRINGEN. WIEVIEL DARF MAN ÜBERSPRINGEN? DASS DER DOL- METSCH NICHT INNEZUHALTEN BRAUCHE.

GEMARA. Wem entsprechen diese drei Verse? R. Asi erwiderte: Entsprechend Tora, Propheten und Hagiographen.

MAN LESE DEM DOLMETSCH NICHT MEHR ALS EINEN VERS VOR, AUS DEN PROPHETEN AUCH DREI; WENN DIE DREI ABER DREI EINZELNE ABSÄTZE BILDEN, SO LESE MAN SIE EINZELN. Zum Beispiel:64 Denn so spricht der Herr:

Umsonst wurdet ihr verkauft.65 Denn so spricht Gott, der Herr: Nach Miçrajim zog mein Volk einst hinab.66 Und nun, was habe ich hier zu schaffen, Spruch des Herrn.

[BEIM VORLESEN] AUS DEN PROPHETEN DARF MAN ÜBERSPRINGEN, NICHT ABER DARF MAN [BEIM VORLESEN] AUS DER TORA ÜBERSPRINGEN. Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: Er67 liest [den Abschnitt]68 Nach dem Tode und [den Abschnitt]69 Am zehnten. Hierbei überspringt er70 ja!? Abajje erwiderte: Das ist kein Einwand; das eine, wenn der Dolmetsch innehalten muß, und das andere, wenn der Dolmetsch nicht innezuhalten braucht.

Er lehrt ja aber weiter, man dürfe [beim Vorlesen] aus den Propheten überspringen, nicht aber dürfe man [beim Vorlesen] aus der Tora überspringen, und man dürfe soviel überspringen, daß der Dolmetsch nicht innezuhalten brauche; demnach ist es ja [beim Vorlesen] aus der Tora in jedem Falle verboten!? Vielmehr, erwiderte Abajje, das eine gilt von einem Thema und das andere gilt von zwei Themen. Es wird auch gelehrt: Man darf [beim Vorlesen] aus der Tora bei einem Thema überspringen, [beim Vorlesen] aus den Propheten auch bei zwei Themen; in beiden Fällen jedoch nur so lange, daß der Dolmetsch nicht innezuhalten brauche. Ein Anderes lehrt: Man darf nicht von einem Propheten zum anderen überspringen; bei den zwölf [kleinen] Propheten darf man überspringen, jedoch darf man nicht vom Ende des Buches zum Beginne springen.

WER DIE HAPHTARA AUS DEN PROPHETEN VORLIEST, REZITIERT AUCH DAS ŠEMA͑, TRITT AUCH VOR DIE LADE UND ERHEBT AUCH DIE HÄNDE [ZUM PRIESTERSEGEN]; IST ES EIN MINDERJÄHRIGER, SO TUE DIES SEIN VATER ODER SEIN LEHRER FÜR IHN. EIN MINDERJÄHRIGER DARF AUS DER TORA vi VORLESEN UND VERDOLMETSCHEN, JEDOCH NICHT DAS ŠEMA͑ ZELEBRIEREN, NOCH VOR DIE LADE TRETEN, NOCH DIE HÄNDE [ZUM PRIESTERSEGEN] ERHEBEN. EIN ZERLUMPTER DARF DAS ŠEMA͑ ZELEBRIEREN UND VERDOLME- TSCHEN, JEDOCH NICHT AUS DER TORA VORLESEN, NOCH VOR DIE LADE TRE- TEN, NOCH DIE HÄNDE [ZUM PRIESTERSEGEN] ERHEBEN. EIN BLINDER DARF DAS ŠEMA͑ ZELEBRIEREN UND VERDOLMETSCHEN; R. JEHUDA SAGT, WER NIE IM LEBEN DIE LICITKÖRPER GESEHEN HAT, DÜRFE DAS ŠEMA͑ NICHT ZELEBRIEREN.

GEMARA. Aus welchem Grunde?71 R. Papa erklärte: Als Ehrung. Rabba b. Šimi erklärte: Um Streitigkeiten72 vorzubeugen.

Welchen Unterschied gibt es zwischen ihnen?

Einen Unterschied gibt es zwischen ihnen, wenn man dies unentgeltlich tut.

Es wird gelehrt: Ist es ein Minderjähriger, so tue dies sein Vater oder sein Lehrer für ihn. Sind denn, wenn du wegen Streitigkeiten sagst, bei einem Minderjährigen Streitigkeiten zu berücksichtigen!?

Ist denn, wenn du als Ehrung sagst, bei einem Minderjährigen die Ehrung zu berücksichtigen!?

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Vielmehr als Ehrung für den Vater und als Ehrung für den Lehrer, ebenso Streitigkeiten mit dem Vater und Streitigkeiten mit dem Lehrer.

EIN ZERLUMPTER DARF DAS ŠEMA͑ ZELEBRIEREN etc. U͑la b. Rabh fragte Abajje: Darf ein zerlumpter Minderjähriger aus der Tora vorlesen? Dieser entgegnete: Du könntest ebenso bezüglich des Nackten fragen! Der Nackte darf es nicht aus Achtung vor der Gemeinde, ebenso darf es dieser nicht aus Achtung vor der Gemeinde.

EIN BLINDER DARF DAS ŠEMA͑ ZELEBRIEREN etc. Es wird gelehrt: Sie sprachen zu R. Jehuda: Viele trugen über die Sphärenkunde vor, ohne sie je im Leben gesehen zu haben.

Und R. Jehuda!?

Bei diesen kommt es auf das Verständnis an, sie vertiefen sich und verstehen es, hierbei aber kommt es auf den Nutzen73 an, und er hat ja [vom Lichte] keinen Nutzen.

Und die Rabbanan!?

Auch er hat davon einen Nutzen. Es wird nämlich gelehrt: R. Jose erzählte: Mein ganzes Leben hatte ich mich mit folgendem Verse abgequält:74 du wirst am Mittag herumtasten, wie der Blinde im Finstern; welchen Unterschied gibt es für einen Blinden zwischen Finsternis und Licht!? Einst aber ging ich in einer finsteren Nacht und Dunkelheit und sah einen Blinden mit einer Fackel in der Hand auf dem Wege gehen. Da sprach ich zu ihm: Mein Sohn, was soll dir diese Fackel!? Dieser erwiderte: Wenn ich eine Fackel in der Hand trage, so sehen mich die Leute und schützen mich vor Gruben, Gestrüpp und Dornen.

EIN PRIESTER, DER GEBRECHEN AN DEN HÄNDEN HAT, ERHEBE NICHT DIE HÄNDE [ZUM PRIESTERSEGEN]; R. JEHUDA SAGT, AUCH DESSEN HÄNDE MIT WAIDFARBE BESCHMUTZT SIND, ERHEBE DIE HÄNDE NICHT [ZUM PRIE- STERSEGEN], WEIL DAS PUBLIKUM IHN ANSCHAUEN WÜRDE.

GEMARA. Es wird gelehrt: Die Gebrechen, von denen sie sprechen, wenn er sie am Gesichte, an den Händen oder an den Füßen hat. R. Jehošua͑ b. Levi sagte: Sind seine Hände mit weißen Flecken behaftet, so erhebe er nicht die Hände [zum Priestersegen]. Ebenso wird auch gelehrt: Sind seine Hände mit weißen Flecken behaftet, so erhebe er nicht die Hände [zum Priestersegen]; sind sie gekrümmt oder gebogen, so erhebe er nicht die Hände [zum Priestersegen].

R. Asi sagte: [Ein Priester] aus Ḥaifa oder Beth San erhebe nicht die Hände [zum Priestersegen]. Desgleichen wird gelehrt: Leute aus Ḥajpha.

Beth San oder Tibon darf man nicht vor die Lade treten lassen, weil diese das Aleph wie A͑jin und das A͑jin wie Aleph aussprechen. R. Ḥija sprach zu R. Šimo͑n b. Rabbi: Wärest du aus dem Stamme Levi, so würdest du für die Estrade75 untauglich sein, weil du eine grobe Stimme hast. Als er zu seinem Vater kam, und es ihm erzählte, sprach dieser zu ihm: Geh, sage ihm: Würdest du, wenn du [zum Verse]: 76 ich will auf den Herrn hofen, herankommst, nicht lästern und schmähen77?

R. Hona sagte: Der Triefäugige darf die Hände nicht [zum Priestersegen] erheben.

Einer war ja aber in der Nachbarschaft R. Honas, der die Hände [zum Priestersegen] wohl erhob!?

Dieser war in der Stadt bekannt78. Ebenso wird auch gelehrt: Der Triefäugige darf nicht die Hände [zum Priestersegen] erheben; ist er in der Stadt bekannt, so darf er dies. R. Joḥanan sagte: Wer auf einem Auge blind ist, darf die Hände nicht [zum Priestersegen] erheben.

Einer war ja aber in der Nachbarschaft R. Joḥanans, der die Hände wohl [zum Priestersegen] erhob!? Dieser war in der Stadt bekannt. Ebenso wird auch gelehrt: Wer auf einem Auge blind ist, darf nicht die Hände [zum Priestersegen] erheben: ist er in der Stadt bekannt, so darf er dies.

R. JEHUDA SAGT: AUCH DESSEN HÄNDE MIT WAIDFARBE BESCHMUTZT SIND, ERHEBE DIE HÄNDE NICHT [ZUM PRIESTERSEGEN]. Es wird gelehrt: Ist dies die Beschäftigung der meisten Einwohner der Stadt, so ist es erlaubt.

SAGT JEMAND: »ICH TRETE NICHT VOR DIE LADE IN FARBIGEN [KLEIDERN]«, SO DARF ER ES AUCH NICHT IN WEISSEN. »IN SANDALEN«, SO DARF ER ES AUCH NICHT BARFUSS. MACHT MAN SEINE TEPIHLLA79 RUND, SO IST DIES GE— FÄHRLICH, AUCH ÜBT MAN DAMIT DAS GEBOT NICHT AUS. LEGT MAN SIE AN DIE STIRN BEZIEHUNGSWEISE AN DIE HANDFLÄCHE, SO IST DIES HERÄTISCHE80 ART. BEKLEIDET MAN SIE MIT GOLD ODER LEGT MAN SIE AUF DEM ÄRMEU AN, SO IST DIES KETZERISCHE81 ART.

GEMARA. Aus welchem Grunde? Wir befürchten, er ist vielleicht von der Heräsie befangen.

MACHT JEMAND SEINE TEPIHILLA RUND, SO IST DIES GEFÄHRLICH, AUCH ÜBT MAN DAMIT DAS GEBOT NICHT AUS. Wir lernen also das, was die Rabbanan gelehrt haben: Es ist eine dem Moše am Sinaj überlieferte Halakha, daß die Tephillin viereckig sein müssen. Hierzu sagte Raba, auch in ihrer Naht und ihrem Ouerschnitte. R. Papa entgegnete: Unsere Mišna spricht von dem Falle, wenn sie wie eine Nuß gefertigt sind82.

SAGT JEMAND: »DIE GUTEN83 PREISEN DICH«, SO IST DIES HÄRESIE. [SAGT JEMAND:] »BIS AUF DAS VOGELNEST84 ERSTRECKT SICH DEIN ERBARMEN«,

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ODER: »OB DEINES GUTEN SEI DEINES NAMENS GEDACHT«, ODER WENN JEMAND85 WIR DANKEN, WIR DANKEN« SAGT, SO HEISST MAN IHN SCHWEIGEN. WENN JEMAND [DEN ABSCHNITT] VON DER BLUTSCHANDE UMSCHRIEBEN LIEST, SO HEISST MAN IHN SCHWEIGEN. WENN JEMAND [DEN VERS:]86 du sollst von deiner Nachkommenschaft nicht hergeben, um es dem Molekh zu weihen, PARAPHRASIERT: VON DEINEM SAMEN SOLLST DU NICHT HERGEBEN, EINE ARAMÄERIN ZU SCHWÄNGERN, SO BRINGT MAN IHN ZUM SCHWEIGEN.

GEMARA. Erklärlich ist es, daß man ihn schweigen heißt, wenn er »wir danken, wir danken« sagt, weil es den Anschein hat, als [bete er] zwei Prinzipien an, ebenso wegen »ob des Guten sei deines Namens gedacht«, weil dies heißt: nur für das Gute, nicht aber für das Schlechte, während wir gelernt haben, man sei verpflichtet, für das Schlechte zu preisen, wie man für das Gute preist, weshalb aber wegen »bis auf das Vogelnest erstreckt sich dein Erbarmen«!?

Hierüber streiten im Westen zwei Amoraím, R. Jose b. Abin und R. Jose b. Zebida; einer erklärt: weil man dadurch Neid in der Schöpfung erregt, und einer erklärt: weil er die Gebote87 des Heiligen, gepriesen sei er, zur Barmherzigkeit macht, während sie Befehle sind.

Einst trat jemand in Gegenwart Rabbas vor und betete: Du hast des Vogelnestes geschont, schone auch und erbarme dich unser! Du hast des [Tieres]88 und seines Jungen geschont, schone auch und erbarme dich unser! Da sprach Rabba: Wie sehr versteht es dieser Jünger, seinen Herrn zu besänftigen. Abajje sprach zu ihm: Wir haben ja gelernt, man heiße ihn schweigen!? Rabba aber wollte Abajje nur prüfen.

Einst trat jemand in Gegenwart R. Ḥaninas vor und betete: Gott, der Große, der Mächtige, der Furchtbare, der Starke, der Feste und der Mutige. Da sprach er zu ihm: Bist du mit allen Lobpreisungen des Herrn zu Ende? Wir würden auch diese drei89 nicht gesagt haben, hätte sie nicht Moše in der Tora geschrieben, und wären die Männer der Großsynode nicht gekommen und hätten sie [in das Gebet] aufgenommen; du aber sprichst dies alles!? Dies ist ebenso, als wenn man jemand, der tausend Millionen Golddenare besitzt, [als Besitzer von] tausend Silberdenaren rühmen würde. Wäre dies für ihn nicht eine Herabsetzung!?

R. Ḥanina sagte: Alles in den Händen des Himmels, ausgenommen die Gottesfurcht, denn es heißt:90 und nun Jisraél, was verlangt der Herr, dein Gott, von dir, als ihn zu fürchten.

Demnach ist die Gottesfurcht also eine Kleinigkeit!?

Freilich für unseren Meister Moše war sie auch eine Kleinigkeit. Ein Gleichnis. Wenn man von jemand ein großes Gerät verlangt und er es besitzt, so kammt es ihm wie ein kleines Gerät vor, wenn aber ein kleines und er es nicht besitzt, so kommt es ihm wie ein großes Gerät vor.

R. Zera sagte: Wenn man »höre91, höre« sagt, so ist es ebenso, als wenn man sagt »wir danken, wir danken. Man wandte ein: Wenn man das Šema͑ liest und es wiederholt, so ist dies verwerflich. Nur verwerflich ist es, schweigen aber heißt man ihn nicht!?

Das ist kein Einwand; das eine, wenn man Wort für Wort92 wiederholt, das andere, wenn man Satz für Satz wiederholt. R. Papa sprach zu Raba: Vielleicht hatte er vorher seine Gedanken nicht andächtig gestimmt, später aber seine Gedanken andächtig gestimmt!? Dieser erwiderte: Gibt es denn eine Kameradschaft mit dem Himmel!? Hat er vorher seine Gedanken nicht andächtig gestimmt, so prügele man ihn mit einem Schmiedehammer, bis er sie andächtig stimmt.

WENN JEMAND [DEN ABSCHNITT] VON DER BLUTSCHANDE UMSCHRIEBEN LIEST, SO HEISST MAN IHN SCHWEIGEN. R. Joseph lehrte: [Wenn er liest]: Den Schimpf seines Vaters, den Schimpf seiner Mutter93.

ODER WENN ER [DEN VERS:] du sollst von deiner Nachkommenschaft nicht hergeben etc.. In der Schule R. Jišma͑éls wurde gelehrt: Daß die Schrift von dem Falle spreche, wenn ein Jisraélit einer Nichtjüdin beiwohnt und von ihr ein Kind für den Götzendienst zeugt.

DIE ERZÄHLUNG VON REÜBEN94 WIRD VORGELESEN, ABER NICHT VERDOLMETSCHT; DIE ERZÄHLUNG VON TAMAR95 WIRD VORGELESEN UND VERDOLMETSCHT; DIE ERSTE ERZÄHLUNG VOM [GOLDENEN] KALBE96 WIRD VORGELESEN UND VERDOLMETSCHT, DIE ZWEITE97 WIRD VORGELESEN, ABER NICHT VERDOLMETSCHT. DER PRIESTERSEGEN UND DIE ERZÄHLUNGEN VON DAVID98 UND VON AMNON99 WERDEN VORGELESEN ABER NICHT VERDOLMETSCHT. MAN LESE NICHT [DAS KAPITEL] VOM HIMMELSWAGEN100 ALS HAPHTARA; R. JEHUDA ERLAUBT DIES, R. ELIE͑ZER SAGT, AUCH NICHT [DAS KAPITEL:] Teile Jerušalem mit101

GEMARA. Die Rabbanan lehrten: Manche [Stellen] werden vorgelesen und verdolmetscht, manche werden vorgelesen und nicht verdolmetscht und manche werden weder vorgelesen noch verdolmetscht. Folgende werden vorgelesen und verdolmetscht: Die Schöpfungsgeschichte wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, es sei zu befürchten, es können manche fragen, was oben und was unten, was vorn und was hinten sich befindet, so lehrt er uns.

Blatt 25b

Die Erzählung von Lot und seinen zwei Töchtern102 wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, man berücksichtige die Ehre Abrahams, so lehrt er uns. Die Erzählung von Tamar und Jehuda wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!? —

Man könnte glauben, man berücksichtige die Ehre Jehudas, so lehrt er uns, daß sein Geständnis ihm zum Lobe gereicht. Die erste Erzählung vom [goldenen] Kalbe wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, man berücksichtige die Ehre Jisraéls, so lehrt er uns, daß dies ihnen erst recht lieb ist, damit dies eine Sühne für sie sei. Die Flüche und die Segen103 werden vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, es sei zu befürchten, die Gemeinde könnte entmutigt werden, so lehrt er uns. Verwarnungen und Strafandrohungen werden vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, es sei zu berücksichtigen, man könnte [die Gebote] nur aus Furcht ausüben, so lehrt er uns. Die Erzählung von Amnon und Tamar104 wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, man berücksichtige die Ehre Davids, so lehrt er uns. Die Erzählung vom Kebsweibe in Gibea͑105 wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Man könnte glauben, man berücksichtige die Ehre Binjamins, so lehrt er uns. [Das Kapitel:] Teile Jerušalem seine Schandtaten mit, wird vorgelesen und verdolmetscht.

Selbstverständlich!?

Dies schließt die Ansicht R. Elie͑zers aus. Es wird nämlich gelehrt: Einst las jemand in Gegenwart R. Elie͑zers [das Kapitel:] Teile Jerušalem seine Schandtaten mit; da sprach er zu ihm: Während du die Schandtaten Jerušalems untersuchst, untersuche lieber die Schandtaten deiner Mutter. Als man hinter ihm her untersuchte, fand man an ihm den Makel der Hlegitimität. Folgende werden vorgelesen und nicht verdolmetscht: Die Erzählung von Reúben wird vorgelesen und nicht verdolmetscht. Einst kam R. Ḥanina b. Gamliél nach Kebul, und als der Gemeindebeorderte [zum Verse]:106 während Jisraél in dieser Gegend wohnte, herankam, sprach er zum Dolmetsch: Halte inne, verdolmetsche nur die zweite Hälfte. Die Weisen lobten ihn dieserhalb. Die zweite Erzählung vom [goldenen] Kalbe wird vorgelesen und nicht verdolmetscht.

Wie weit reicht die zweite Erzählung?

Von: da sprach Moše bis:107 und Moše sah. Es wird gelehrt: R. Šimo͑n b. Elea͑zar sagte: Stets sei man vorsichtig mit seiner Antwort, denn die Antwort, die Ahron Moše gab, gab den Minäern Anlaß zur Ausartung, denn es heißt:108 ich warf es ins Feuer, da kam dieses Kalb heraus.

DER PRIESTERSEGEN WIRD VORGELESEN UND NICHT VERDOLMETSCHT. Aus welchem Grunde?

Weil es in diesem heißt:109 er erhebe.

DIE ERZÄHLUNGEN VON DAVID UND AMNON WERDEN (NICHT) VORGELESEN UND NICHT VERDOLMETSCHT. Du sagtest ja aber, die Erzählungen von Amnon und Tamar werden vorgelesen und verdolmetscht!?

Das ist kein Einwand; das eine, wo es »Amnon, der Sohn Davids« heißt, das andere, wo es nur »Amnon« heißt.

Die Rabbanan lehrten: Alle häßlichen Verse in der Tora werden euphemistisch gelesen; zum Beispiel: beschlafen statt110 begatten, Muskelgeschwüre statt111 Aftergeschwüre, Taubenfluß statt112 Taubenmist, ihre Eckremente zu essen und ihr Fußwasser zu trinken statt113 ihren Dreck zu essen und ihren Urin zu trinken, Abtritt statt114 Kloake. R. Jehošua͑ Qorḥa sagt, [das Wort] Kloake spreche man richtig aus, weil es [an dieser Stelle] eine Beschimpfung der Götzen ist.

R. Naḥman sagte: Jeder Spott ist verboten, ausgenommen der Spott über die Götzen, der erlaubt ist, wie es heißt:115 gestürzt ist Bel, es krümmt sich Nebo; ferner heißt es:116 sie krümmten sich, stürzten insgesamt; sie vermochten nicht, die Last zu retten etc..

R. Jennaj entnimmt dies hieraus:117 Um den Stier von Beth Aven werden die Bewohner von Somron sorgen; seine Anhänger werden um ihn trauern und seine Pfafen für ihn zittern, daß seine Herrlichkeit von ihm fortgewandert ist; lies nicht kebodo [Herrlichkeit] sondern: kebedo [Last118].

R. Hona b. Manoaḥ sagte im Namen R. Aḥas, des Sohnes R. Iqas: Ein Jisraélit darf zu einem Nichtjuden sagen: Nimm den Götzen und lege ihn in119 ST. R. Aši sagte: Den Übelberüchtigten darf man120 GS. schimpfen; wer einen guten Ruf hat, den lobe man, und auf dem Haupte des ihn Lobenden möge Segen ruhen.


  1. Dieser Abschnitt ist in der Mišna separata u. im Jerušalmi der vierte und der nächste der dritte.↩︎

  2. Cf. Bd. 1S. $233 Anm. 47.↩︎

  3. Eigentl. Zusatzopfer, an dessen Stelle das Gebet tritt.↩︎

  4. Die Tora darf nicht sitzend vorgelesen werden.↩︎

  5. Dt. 9,9.↩︎

  6. Dt. 1,46.↩︎

  7. iiSam. 18,23.↩︎

  8. Gen, 33,3.↩︎

  9. Mich. 1,13.↩︎

  10. מנ’ח Anfangsbuchstaben von 3 Segenssprüchen: מקרא (Mikra) über das Lesen [der Esterrolle], Nes, über das Wunder, u. Schehechijanu der sog. »Zeitsegen«.↩︎

  11. Cf. supra Fol. 3b Anm. 48.↩︎

  12. Gen. 1,1.↩︎

  13. Ps. 33,6.↩︎

  14. Num. 8,2.↩︎

  15. Die die mittelste war.↩︎

  16. Wer nach Beginn kommt, könnte glauben, man lese keinen Segen vorher, und wer vor Beendigung fortgeht, könnte glauben, man lese keinen nachher.↩︎

  17. Num. 28,2ff. Dieser Abschnitt besteht aus 3 Absätzen von 8, 2 u. 5 Versen.↩︎

  18. Ib. V. 9.↩︎

  19. Ib. V. 11.↩︎

  20. Die Beistände im Tempel; cf. Tan. Fol. 26a.↩︎

  21. Gen. 1,1.↩︎

  22. Gen. 1,6.↩︎

  23. Kommen die ersteren spät u. hören den zweiten 3 Verse lesen, so glauben sie, der erstere hab: nur 2 gelesen; entgegengesetzt die Fortgehenden.↩︎

  24. Das Gebet »Erhöre« uns, das an Fasttagen in das 18gebet eingeschaltet wird.↩︎

  25. Beim Sprechen des sog. Tachnungebetes.↩︎

  26. Die 3 Abschnitte werden an einen Priester, einen Leviten u. einen Jisraéliten verteilt.↩︎

  27. Demnach lesen 4 Personen.↩︎

  28. Seines hohen Ansehens wegen, obgleich er keiner war.↩︎

  29. Mit Rücksicht auf die Kommenden u. Fortgehenden; ob. Fol. 21b.↩︎

  30. Da an diesen ohnehin nicht gearbeitet wird.↩︎

  31. Nach dem die Regel unserer Mišna den Neunten Ab einbegreift, an dem ein Zusatzgebet gesprochen wird.↩︎

  32. Beim Sprechen des sog. Tachnungebetes.↩︎

  33. Jos. 7,10.↩︎

  34. Derartiges in Bethäusern zu legen, wie im Tempel.↩︎

  35. Jos. 7,10.↩︎

  36. iReg. 1,31.↩︎

  37. Ib. 8,34.↩︎

  38. Lev. $26,1.↩︎

  39. Gegen Handlungen Gottes; cf. Tan. Fol. 25a.↩︎

  40. Das nach RJ. unzulässig ist.↩︎

  41. Wegen der Vorbereitungen zum Feste.↩︎

  42. Wegen der Festfreude.↩︎

  43. Da alles bereits am Vorabend fertig ist.↩︎

  44. Dieser besteht aus 3 Versen, von drei, fünf und sieben Worten.↩︎

  45. Cf. iiReg. 25,18,19 u. Est. 1,14.↩︎

  46. Cf. iiReg. 25,18,19 u. Est. 1,14.↩︎

  47. Num. 8,2.↩︎

  48. Die aus der Tora vorzulesen haben.↩︎

  49. Damit man das Vorlesen aus dem Prophetenbuche nicht als gleichwertig betrachte.↩︎

  50. Sieben Personen je 3 Verse.↩︎

  51. Dass er nicht mitgezählt wird.↩︎

  52. Jer. 7,21.↩︎

  53. Das Šema͑ nebst den dazugehörenden vorangehenden u. folgenden Segenssprüchen u. Gebeten im Chor vortragen od. im Wechselvortrag lesen. jפירפי v. כרמ brechen, teilen, da die Segenssprüche teils vor u, teils nach dem Šema͑ gelesen wurden; nach Maimonides: v. כרש ausbreiten, vortragen.↩︎

  54. Bei einer größeren Trauerfeier wurde das Publikum vom Trauerredner 7mal zum Sitzen und zum Aufstehen aufgefordert; cf. Bb. Fol. 100b.↩︎

  55. Cf. Ber. Fol. 49b.↩︎

  56. Die man dem Heiligtume geweiht hat; cf. Lev. 27,14ff.↩︎

  57. Wenn jemand seinen Geldwert dem Heiligtume weiht; cf. Lev. 27,2ff.↩︎

  58. Lev. 22,32.↩︎

  59. Bei einer größeren Trauerfeier wurde das Publikum vom Trauerredner 7mal zum Sitzen und zum Aufstehen aufgefordert; cf. Bb. Fol. 100b.↩︎

  60. Num. 14,27.↩︎

  61. Dh. in jedem anderen Falle, wo eine Gemeinde erforderlich ist.↩︎

  62. Lev. Kap. 27.↩︎

  63. Nach dem die Regel unserer Mišna den Neunten Ab einbegreift, an dem ein Zusatzgebet gesprochen wird.↩︎

  64. Jes. 52,3.↩︎

  65. Derartiges in Bethäusern zu legen, wie im Tempel.↩︎

  66. Jos. 7,10.↩︎

  67. Der Hochpriester am Versöhnungstage.↩︎

  68. Lev. 16,1.↩︎

  69. Ib. 23,27.↩︎

  70. Der 2. Abschnitt befindet sich viele Kapitel weiter.↩︎

  71. Verrichtet der Vorlesende auch die übrigen Funktionen.↩︎

  72. Über die Verteilung dieser Funktionen.↩︎

  73. Vom Lichte, das im betreffenden Segensspruche genannt wird.↩︎

  74. Dt. 28,29.↩︎

  75. Auf der die Leviten das Tempellied sangen.↩︎

  76. Jes. 8,17.↩︎

  77. Er sprach das Ḥeth wie He; er würde somit והליהי, ich will schlagen, statt ותכיהי, ich will hofen, gelesen haben.↩︎

  78. Er lenkte nicht mehr die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich.↩︎

  79. Dt. 28,29.↩︎

  80. Dt. 10,10.↩︎

  81. Vom Lichte, das im betreffenden Segensspruche genannt wird.↩︎

  82. Kugelrund; oval od. platt dürfen sie demnach sein.↩︎

  83. Was die Schlechten ausschließt.↩︎

  84. Cf. Dt. 22,6ff.↩︎

  85. Eigentl. Zusatzopfer, an dessen Stelle das Gebet tritt.↩︎

  86. Derartiges in Bethäusern zu legen, wie im Tempel.↩︎

  87. Wörtl. Eigenschaften, Handlungen.↩︎

  88. iReg. 1,31.↩︎

  89. Epitheta Gottes (Der Große, der Starke, der Furchtbare).↩︎

  90. Dt. 10,12.↩︎

  91. Erstes Wort des Šema͑.↩︎

  92. Dies ist nur als lächerlich verwerflich, jedoch keine Anbetung zweier Prinzipien↩︎

  93. Nach manchen Erklärungen liegt hier die Euphemie im Gebrauche der 3. Person, während die Schrift überall in der 2. Person spricht; nach anderen liegt sie im Gebrauche des milderen Ausdruckes לרוה Schimpf. Beschämung, während in der Schrift überall der Ausdruck Scham, Schande, gebraucht wird.↩︎

  94. Cf. Gen. 35,22.↩︎

  95. Cf. Gen. 38,1ff.↩︎

  96. Cf. Ex. 32,3ff.↩︎

  97. Das ganze Ereignis wird von Ahron wiederholt (ib. VV. 22-24).↩︎

  98. Cf. iiSam. 11,2ff.↩︎

  99. Cf. ib. 13,1ff.↩︎

  100. Die Vision des Jeḥezqel; Ez. Kap. 1.↩︎

  101. iiSam. 18,23.↩︎

  102. Cf. Gen. 19,30ff.↩︎

  103. Cf. Dt. 28,1ff.↩︎

  104. Cf. ib. 13,1ff.↩︎

  105. Cf. Jud. 19,1ff.↩︎

  106. Die. Erzählung von Reúben, Gen. 35,22.↩︎

  107. Ex. 32,21-25.↩︎

  108. Ex. 32,24.↩︎

  109. Num. 6,26. Dieser Vers widerspricht dem Verse Dt. 10,17.↩︎

  110. Dt. 28,30.↩︎

  111. Ib. V. 27 u5.↩︎

  112. iiReg. 6,25.↩︎

  113. Ib. 18,27.↩︎

  114. Ib. 10,27.↩︎

  115. Jes. 46,1.↩︎

  116. Ib. V.2↩︎

  117. Hos. 10,5.↩︎

  118. Dh. sein Unrat.↩︎

  119. שת Gesäß.↩︎

  120. Die Abbreviatur ג’; bedeutet גיורא; od. חיופא Buhler, Ehebrecher, u. ש’ bedeutet Tor שטיא .Tor od oder סריא stinkend.↩︎