Berachot Kapitel 2

Der Talmud, Traktat (Massechet) Berachot in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt:

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Blätter / Dapim

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Übersetzung

Blatt 13a

WENN JEMAND IN DER TORA1 LIEST, UND DIE ZEIT DES ŠEMA͑LESENS HERANREICHT, SO GENÜGT ER, WENN ER DIES2 BEABSICHTIGT, SEINER PFLICHT. AN DEN ABSÄTZEN DARF MAN AUS EHRERBIETUNG GRÜSSEN UND EINEN GRUSS ERWIDERN; IN DER MITTE3 ABER DARF MAN NUR AUS FURCHT GRÜSSEN UND EINEN GRUSS ERWIDERN SO R. MEIR. R. JEHUDA SAGT, IN DER MITTE DÜRFE MAN AUS FURCHT GRÜSSEN UND AUS EHRERBIETUNG EINEN GRUSS ERWIDERN, UND AN DEN ABSÄTZEN AUS EHRERBIETUNG GRÜSSEN UND JEDERMANN SEINEN GRUSS ERWIDERN. FOLGENDE [STELLEN] SIND ABSÄTZE: ZWISCHEN DEM ERSTEN UND DEM ZWEITEN SEGENSSPRUCHE, ZWISCHEN DEM ZWEITEN SEGENSSPRUCHE UND »HÖRE JISRAÉL, ZWISCHEN »HÖRE JISRAÉL« UND »WENN IHR HÖREN WERDET«, ZWISCHEN »WENN IHR HÖREN WERDET« UND »ER SPRACH«, ZWISCHEN »ER SPRACH« UND »WAHR UND FESTSTEHEND. R. JEHUDA SAGT, MAN DÜRFE ZWISCHEN »ER SPRACH« UND »WAHR UND FESTSTEHEND« NICHT UNTERBRECHEN. R. JEHOSUA͑ B. QORHA SAGTE: DER ABSCHNITT »HÖRE JISRAÉL« GEHT [DEM ABSCHNITTE] »WENN IHR HÖREN WERDET« DESHALB VORAN, DAMIT MAN VORHER DAS JOCH DER IHIMMLISCHEN HERRSCHAFT UND HERNACH DAS JOCH DER GESETZE AUF SICH NEHME. UND [DER ABSCHNITT] »WENN IHR HÖREN WERDET« [DEM ABSCHNITT] »ER SPRACH DESHALB, WEIL DER ERSTERE4 SOWOHL AM TAGE ALS AUCH IN DER NACHT, DER LETZTERE5 ABER NUR AM TAGE GELTUNG HAT.

GEMARA. Hieraus6 wäre zu entnehmen, daß die Ausübung der Gebote der Beabsichtigung bedarf?

Nein, was er beabsichtigen muß, ist das Lesen selbst.

Er liest ja7!?

Wenn er berichtigungshalber liest.

Die Rabbanan lehrten: Das Šema͑lesen [erfolge] in der Ursprache8 so Rabbi; die Weisen sagen, in jeder Sprache. Was ist der Grund Rabbis?

Die Schrift sagt:[Dewarim 6,6] sie sollen sein, sie sollen bei ihrem Sein verbleiben.

Was ist der Grund der Rabbanan?

Die Schrift sagt:[Dewarim 6,4] höre, nämlich, in jeder Sprache, die du hörst9.

Und Rabbi, es heißt ja höre!?

Dies deute man: laß deine Ohren hören, was du aus deinem Munde hervorbringst.

Und die Rabbanan!?

Sie sind der Ansicht desjenigen, welcher sagt, man habe seiner Pflicht genügt, auch wenn man es seine Ohren nicht hören ließ.

Und die Rabbanan, es heißt ja: sie sollen sein!?

Hieraus deuten sie, daß man das Šema͑ nicht rückwärts lesen darf.

Woraus entnimmt Rabbi, daß man das Šema͑ nicht rückwärts lese?

Er folgert dies aus [dem Artikel] die Worte.

Und die Rabbanan?

Sie verwenden [den Artikel] die Worte nicht10 zur Forschung.

Es wäre anzunehmen, daß Rabbi der Ansicht ist, die ganze Tora dürfe in jeder Sprache gelesen werden, denn wollte man sagen, sie dürfe nur in der Heiligensprache gelesen werden, so brauchte ja der Allbarmherzige sie sollen sein11 nicht zu schreiben?

Dies ist deshalb nötig, weil es höre12 heißt.

Es wäre anzunehmen, daß die Rabbanan der Ansicht sind, die ganze Tora dürfe nur in der Heiligensprache gelesen werden, denn wollte man sagen, sie dürfe in jeder Sprache gelesen werden, so brauchte ja der Allbarmherzige nicht höre zu schreiben?

Dies ist deshalb nötig, weil es sie sollen sein heißt13

Die Rabbanan lehrten: Sie sollen sein, man darf sie nicht rückwärts lesen; diese Worte in deinem Herzen: man könnte meinen, der ganze Abschnitt bedarf der Intensität, so heißt es diese, bis hier ist die Intensität erforderlich, von hier ab ist die Intensität nicht erforderlich — so R. Elie͑zer.

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R. A͑qiba sprach zu ihm: Es heißt: das ich dir heute befehle, sei in deinem Herzen, hieraus ersiehst du, daß der ganze Abschnitt der Intensität bedarf. Rabba b. Bar Ḥana sagte im Namen des R. Joḥanan: Die Halakha ist wie R. A͑qiba. Manche beziehen dies auf folgende Lehre: Wer das Šema͑ liest, muß seinen Sinn darauf richten. R. Aḥa sagt im Namen R. Jehudas: Hat er beim ersten Abschnitt seinen Sinn darauf gerichtet, so ist dies weiter nicht nötig. Hierzu sagte Rabba b. Bar Ḥana im Namen R. Joḥanans: Die Halakha ist wie R. Aḥa, der im Namen R. Jehudas lehrte.

Ein Anderes lehrt: Sie sollen sein, man darf sie nicht rückwärts lesen; in deinem Herzen, R. Zutra deutete: bis hier das Gebot der Intensität, von da ab das Gebot des Lesens; R. Jošija deutete: bis hier14 das Gebot des Lesens, von da ab15 das Gebot der Intensität. Von da ab das Gebot des Lesens wohl deshalb, weil es darin16 heißt: davon zu sprechen, aber auch in jenem17 heißt es ja: du sollst davon sprechen!?

Er meint es wie folgt: bis hier das Gebot der Intensität und des Lesens, von da ab des Lesens ohne Intensität.

Bis hier das Gebot der Intensität und des Lesens wohl deshalb, weil es darin heißt: in deinem Herzen, und: du sollst davon sprechen, aber auch in jenem heißt es ja: in euerem Herzen, und: davon zu sprechen!?

Da18 deutet dies auf eine Lehre R. Jiçḥaqs hin, welcher sagte:[Dewarim 11,18]Ihr sollt diese meine Worte [in euer Herz] tun, das Tun19 muß gegenüber dem Herzen erfolgen.

Der Meister sagte: R. Jošija deutete: bis hier das Gebot des Lesens, von da ab das Gebot der Intensität. Von da ab das Gebot der Intensität wohl deshalb, weil es darin heißt: in eurem Herzen, aber auch in jenemheißt es ja: in deinem Herzen!?

Er meint es wie folgt: bis hier das Gebot des Lesens und der Intensität, von da ab Intensität ohne das Lesen. Bis hier das Gebot des Lesens und der Intensität wohl deshalb, weil es darin heißt: in deinem Herzen, und: du sollst davon sprechen; aber auch in jenem20 heißt es ja: in euerem Herzen, und: davon zu sprechen!?

Da bezieht sich dies auf die Worte der Tora, und der Allbarmherzige meint es wie folgt: lehrt euere Söhne die Tora, damit sie davon sprechen21.

Die Rabbanan lehrten:[Dewarim 6,4; mit diesem Verse beginnt das Šema͑,] Höre Jisraél, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig; bis hier ist die Intensität erforderlich

so R. Meír. Raba sagte: Die Halakha ist wie R. Meír.

Es wird gelehrt: Symmachos sagte: Wer [das Wort] einzig lange dehnt, dem werden Tage und Jahre verlängert. R. Aḥa b. Ja͑qob sagte: das Daleth22. R. Aši sagte: Jedoch verschlucke man das Ḥeth23 nicht. Einst saß R. Jirmeja vor R. [Ḥija b. Abba], und als dieser ihn sehr lange dehnen hörte, sprach er zu ihm: Sobald du [Gott] als König droben und hienieden, sowie in allen vier Himmelsrichtungen anerkannt hast, brauchst du nicht länger.

R. Nathan b. Mar U͑qaba sagte im Namen R. Jehudas: [Die Worte] in deinem Herzen [lese man] stehend24.

Nur [die Worte] in deinem Herzen, wie kommst du darauf!?

Sage vielmehr: bis zu [den Worten] in deinem Herzen lese man stehend, von da ab ist dies nicht mehr nötig. R. Joḥanan aber sagt, man lese den ganzen Abschnitt stehend. R. Joḥanan vertritt hierin seine Ansicht, denn Rabba b. Bar Ḥana sagte im Namen R. Joḥanans: Die Halakha ist wie R. Aḥa, der im Namen R. Jehudas lehrte25.

Die Rabbanan lehrten: Höre Jisraél, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig, dies ist das Šema͑ R. Jehuda des Fürsten. Rabh sprach zu R. Ḥija: Ich sah Rabbi nicht [das Joch der] himmlischen Herrschaft auf sich nehmen26. Jener erwiderte: Fürstensohn, während er mit den Händen über das Gesicht fährt, nimmt er das Joch der himmlischen Herrschaft auf sich.

Pflegte er es nachher27 zu beenden, oder pflegte er es nicht zu beenden? Bar Qappara sagte, er pflegte es nicht zu beenden; R. Šimo͑n b. Rabbi sagte, er pflegte es wohl zu beenden. Bar Qappara sprach zu R. Šimo͑n b. Rabbi: Erklärlich ist es nach meiner Ansicht, er pflegte es nicht zu beenden, daß Rabbi [täglich] nach einer Lehre suchte, in der der Auszug aus Miçrajim28 vorkommt, wozu aber suchte er nach einer solchen nach deiner Ansicht, daß er es nachher wohl zu beenden pflegte!?

Um des Auszuges aus Miçrajim zur festgesetzten Zeit zu gedenken.

R. Ila, Sohn des R. Šemuél b. Martha, lehrte im Namen Rabhs: Wer nur [den Vers:] Höre Jisraél, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig, las und vom Schlafe übermannt wurde, hat seiner Pflicht genügt. R. Naḥman sprach zu seinem Diener Daro: Beim ersten Verse quäle29 mich, weiter aber quäle mich nicht. R. Joseph fragte R. Joseph, den Sohn des Raba: Wie pflegte dein Vater zu handeln? Dieser erwiderte: Beim ersten Verse pflegte er sich zu quälen, weiter pflegte er sich nicht zu quälen. R. Joseph sagte, man lese das Šema͑ nicht auf dem Rücken liegend. Darf man etwa nur das Šema͑ nicht so lesen, wohl aber sonst schlafen, R. Jehošua͑ b. Levi fluchte ja dem, der auf dem Rücken30 schläft!?

Ich will dir sagen, schlafen ist etwas seitlich erlaubt, das Šema͑lesen aber ist auch etwas seitlich verboten.

R. Joḥanan pflegte es ja aber etwas seitlich zu lesen!?

Anders R. Joḥanan, er war sehr beleibt.

AN DEN ABSÄTZEN DARF MAN etc. GRÜSSEN. Aus welcher Veranlassung erwidern: wollte man sagen, aus Ehrerbietung, so ist ja sogar zu grüßen erlaubt, selbstverständlich einen Gruß zu erwidern!?

Vielmehr aus Ehrerbietung grüßen und jedermann den Gruß erwidern.

Wie ist demnach der Schlußsatz zu erklären: in der Mitte aber darf man nur aus Furcht grüßen und einen Gruß erwidern. Aus welcher Veranlassung erwidern: wollte man sagen, aus Furcht, so ist sogar zu grüßen erlaubt, selbstverständlich einen Gruß zu erwidern!?

Vielmehr, aus Ehrerbietung.

Dies ist ja die Ansicht R. Jehudas, denn wir haben gelernt: R. Jehuda aber sagt, in der Mitte dürfe man aus Furcht grüßen und aus Ehrerbietung einen Gruß erwidern

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und an den Absätzen aus Ehrerbietung grüßen und jedermann seinen Gruß erwidern!? — [Die Mišna] ist lückenhaft und muß wie folgt lauten: an den Absätzen darf man aus Ehrerbietung grüßen und selbstverständlich einen Gruß erwidern; in der Mitte aber darf man aus Furcht grüßen und selbstverständlich einen Gruß erwidern

so R. Meír; R. Jehuda aber sagt, in der Mitte dürfe man aus Furcht grüßen und den Gruß erwidern und an den Absätzen aus Ehrerbietung grüßen und jedermann seinen Gruß erwidern. Desgleichen wird gelehrt: —Wenn jemand das Šema͑ liest, und sein Lehrer oder ein vornehmer Mann ihm begegnet, so darf er ihn an den Absätzen aus Ehrerbietung grüßen und selbstverständlich seinen Gruß erwidern; in der Mitte aber darf man nur aus Furcht grüßen und selbstverständlich den Gruß erwidern

so R. Meír. R. Jehuda sagt, in der Mitte dürfe man aus Furcht grüßen und aus Ehrerbietung den Gruß erwidern, an den Absätzen aber dürfe man aus Ehrerbietung grüßen und jedermann seinen Gruß erwidern.

Aḥi, ein Schüler der Schule R. Ḥijas, fragte R. Ḥija: Darf man das Lesen des Lobliedes31 und der Esterrolle32 [durch einen Gruß] unterbrechen? Sagen wir, es sei [durch einen Schluß] vom Schwereren auf das Leichtere zu folgern: wenn man das Šema͑, ein Gebot der Tora, unterbrechen darf, um so mehr das Loblied, das rabbanitisch ist, oder ist das Bekanntmachen der Wundertaten33 bedeutender? Jener erwiderte: Man unterbreche es, es ist nichts dabei.

Rabba lehrte: An den Tagen, an denen man das ganze Loblied34 liest, darf man zwischen den Absätzen unterbrechen, nicht aber darf man in der Mitte des Absatzes unterbrechen; an den Tagen aber, an denen man nicht das ganze Loblied liest, darf man auch in der Mitte unterbrechen.

Dem ist ja nicht so, einst traf ja Rabh b. Šaba bei Rabina ein, es war gerade an den Tagen, an denen man nicht das ganze Loblied liest, und dieser unterbrach nicht!?

Anders verhielt es sich bei Rabh b. Šaba, den Rabina nicht würdigte.

Ašjan, ein Schüler der Schule R. Amis, fragte R. Ami: Darf der Fastende [eine Speise] kosten? Hat er nur dem Essen und Trinken entsagt, und dies ist es nicht, oder hat er dem Genusse entsagt, und dies ist es? Dieser erwiderte: Er darf kosten, es ist nichts dabei. Desgleichen wird gelehrt: Die Kostende braucht keinen Segen35 zu sprechen; der Fastende darf kosten, es ist nichts dabei.

Wieviel?

R. Ami und R. Asi kosteten bis zum Quantum eines Viertellog36.

Rabh sagte: Wenn jemand seinen Nächsten grüßt, bevor er gebetet, so ist es ebenso, als hätte er ihn zur Opferstätte gemacht, denn es heißt: [Jeschajahu 2,22.] lasset ab von dem Menschen, dem ein Odem in der Nase, denn wofür wird er geachtet, und man lese nicht bamme [wofür], sondern Bama [Opferstätte], Šemuél erklärte: Wofür hast du diesen und nicht Gott geachtet. R. Šešeth wandte ein: An den Absätzen darf man aus Ehrerbietung grüßen und den Gruß erwidern!? R. Abba erklärte dies: Wenn er ihm morgens [den Gruß] zur Tür bringt37.

R. Jona sagte im Namen R. Zeras: Wenn jemand seine Geschäfte verrichtet, bevor er gebetet, so ist es ebenso, als hätte er eine Opferstätte errichtet. Man sprach zu ihm: Du sagst eine Opferstätte! Dieser erwiderte: Nein, ich meine, daß es verboten sei. Dies nach R. Idi b. Abin, denn R. Idi b. Abin sagte im Namen des R. Jiçḥaq b. Ašjan: Man darf seine Geschäfte nicht verrichten, bevor man gebetet, denn es heißt:[Tehillim 85,14.] Rechtschaffenheit gehe vor ihm einher, und er lenke seine Schritte zum Wege. Ferner sagte R. Idi b. Abin im Namen des R. Jiçḥaq b. Ašjan: Wer vorher betet und erst nachher seine Reise antritt, dem erfüllt der Heilige, gepriesen sei er, seine Wünsche, denn es heißt: Rechtschaffenheit gehe vor ihm einher, und er lenke seine Schritte zum Wege.

Ferner sagte R. Jona im Namen R. Zeras: Wer sieben Tage ohne Traum übernachtet, heißt ein Böser, denn es heißt:[Mischlej 19,23.] Wer gesättigt übernachtet, ohne bedacht zu werden, ein Böser38, und man lese nicht sabea [gesättigt], sondern šeba [sieben].

R. Aḥa, Sohn des R. Ḥija b. Abba, sprach zu ihm: Folgendes sagte R. Ḥija im Namen R. Joḥanans: Wer sich vorher mit Worten der Tora sättigt und dann übernachtet, dem verkündet man keine schlechten Botschaften, denn es heißt: wer gesättigt übernachtet, wird mit Bösem nicht bedacht.

FOLGENDE [STELLEN] SIND ABSÄTZE etc. R. Abahu sagte im Namen des R. Joḥanan: Die Halakha ist wie R. Jehuda, der lehrt, man unterbreche nicht zwischen den Worten euer Gott39 und Wahr und feststehend40. R. Abahu sagte im Namen des R. Joḥanan: Folgendes ist der Grund R. Jehudas:

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es heißt:[Jirmejahu 10,10.] Gott, der Herr, ist wahr.

Wiederhole41 man [das Wort] wahr, oder wiederhole man [das Wort] wahr nicht?

R. Abahu sagt im Namen des R. Joḥanan, man wiederhole [das Wort] wahr; Rabba sagt, man wiederhole [das Wort] wahr nicht.

Einst trat42 jemand [vor das Vorbetpult] in Gegenwart Rabbas, und als Rabba ihn [das Wort] wahr zweimal hersagen hörte, sprach er: Das »Wahr« hat diesen befallen. R. Joseph sagte: Wie vortrefflich ist die Lehre, die R. Šemuél b. Jehuda, als er hierher kam, mitgeteilt hat: Im Westen liest man abends: Rede zu den Kindern Jisraél und sprich zu ihnen. Ich bin der Herr, euer Gott, Wahr43. Abajje sprach zu ihm: Worin besteht die Vortrefflichkeit, R. Kahana sagte ja im Namen Rabhs, daß man [den dritten Absatz] überhaupt nicht beginne, daß man ihn aber beende, wenn man ihn begonnen hat!? Wolltest du erwidern, [die Worte] und sprich zu ihnen seien kein Beginn, so sagte ja R. Šemuél b. Jiçḥaq im Namen Rabhs, [die Worte] rede zu den Kindern Jisraéls seien kein Beginn, wohl aber seien [die Worte] und sprich zu ihnen ein Beginn!? R. Papa erwiderte: Im Westen sind sie der Ansicht, auch [die Worte] und sprich zu ihnen seien kein Beginn, sondern erst, wenn man gesagt hat: sie sollen sich Çiçith machen. Abajje sagte: Daher beginnen auch wir, weil sie ihn im Westen beginnen, und da wir ihn beginnen, beenden wir ihn auch, denn R. Kahana sagte im Namen Rabhs, man beginne ihn nicht, hat man ihn aber begonnen, so beende man ihn auch.

Ḥija b. Rabh sagte: Hat man [die Worte] ich bin der Herr, euer Gott44 gesagt, so muß man auch [das Gebet] Wahr45 sagen, hat man [die Worte] ich bin der Herr, euer Gott nicht gesagt, so braucht man auch [das Gebet] Wahr nicht zu sagen.

Man muß ja aber den Auszug aus Miçrajim erwähnen!?

Man sage Folgendes: »Wir danken dir, o Herr, unser Gott, daß du uns aus Miçrajim geführt, aus dem Sklavenhaus befreit und uns am Meer Wunder und Großtaten erwiesen hast; wir sangen dir ein Lied46.

R. JEHOŠUA͑ B. QORHA LEHRTE: DER ABSCHNITT »HÖRE JISRAÉL« GEHT etc. VORAN. Es wird gelehrt: R. Šimo͑n b. Joḥaj sagte: Mit Recht geht [der Abschnitt] Höre Jisraél [dem Abschnitte] Wenn ihr hören werdet voran, denn in jenem wird das Lernen und in diesem das Lehren geboten; [der Abschnitt] WennIhr hören werdet [dem Abschnitte] Er sprach, denn in jenem wird das Lehren und in diesem das Ausüben geboten. Kommt denn im [Abschnitte] Höre nur das Lernen, nicht das Lehren und das Ausüben vor, es heißt ja darin: du sollst sie lehren, du sollst sie anknüpfen, du sollst sie schreiben!? Und kommt denn ferner im [Abschnitte] Wenn ihr hören werdet nur das Lehren, nicht aber das Ausüben vor, es heißt ja darin: ihr sollt sie anknüpfen, du sollst sie, schreiben!? Vielmehr er meint es also: mit Recht geht [der Abschnitt] »Höre« [dem Abschnitte] Wenn ihr hören werdet voran, denn in jenem wird das Lernen, das Lehren und das Ausüben geboten; [der Abschnitt] Wenn ihr hören werdet [dem Abschnitte] »Er sprach«, denn in jenem kommt das Lehren und das Ausüben vor, während im [Abschnitte] Er sprach nur das Ausüben vorkommt.

Hierfür genügt ja schon die [Erklärung] des R. Jehošua͑ b. Qorḥa!?

Er gibt zu der einen [Erklärung] noch eine zweite: erstens, damit man zuerst das Joch der himmlischen Herrschaft und hernach das Joch der Gebote auf sich nehme, und ferner, weil darin jene Dinge vorkommen.

Rabh wusch die Hände, las das Šema͑, legte die Tephillin an und betete. Wieso aber durfte er so verfahren, es wird ja gelehrt, daß, wenn jemand für einen Toten eine Gruft gräbt, er vom Šema͑lesen, vom Gebete, von den Tephillin und von allen in der Tora genannten Geboten befreit sei, und wenn die Zeit des Šema͑lesens heranreicht, er heraufsteige, die Hände wasche, die Tephillin anlege, das Šema͑ lese und bete!?

Dies widerspricht sich ja selbst: im Anfangssatze heißt es, er sei frei, im Schlußsatze hingegen, er sei verpflichtet!?

Das ist kein Einwand, denn der Schlußsatz gilt von zwei [Personen]47 und der Anfangssatz von einer. Jedenfalls ist dies ein Einwand wider Rabh!?

Rabh ist der Ansicht des R. Jehošua͑ b. Qorḥa, welcher sagt, vorher das Joch der himmlischen Herrschaft, nachher das Joch der Gebote.

R. Jehošua͑ b. Qorḥa sagte ja aber nur, daß das Lesen dem Lesen48 vorangehe, sagte er etwa auch, daß das Lesen der Ausübung49 vorangehe!? Und wieso kann er ferner der Ansicht des R. Jehošua͑ b. Qorḥa sein, R. Ḥija b. Aši erzählte ja, daß er oftmals vor Rabh stand, und dieser die Hände zu waschen, den Segensspruch zu lesen, (uns) den Abschnitt zu lehren, die Tephillin anzulegen und erst nachher das Šema͑ zu lesen pflegte!? Wolltest du erwidern, wenn die Zeit des Šema͑lesens noch nicht herangereicht, welche Bedeutung hätte dann die Bekundung des R. Ḥija b. Aši!?

Um die Ansicht desjenigen auszuschließen, welcher sagt, man brauche zum Studium der Mišna keinen Segensspruch zu lesen, erzählt er uns, daß man auch zum Studium der Mišna einen Segensspruch lesen müsse.

Allenfalls bleibt ja der Einwand wider Rabh!?

Sein Bote hatte es verschuldet50

U͑la sagte: Wenn jemand das Šema͑, ohne die Tephillin angelegt zu haben, liest, so ist dies ebenso, als hätte er falsches Zeugnis gegen sich51 abgelegt. R. Ḥija b. Abba sagte im Namen R. Joḥanans: Als hätte er ein Brandopfer ohne Speisopfer52, oder ein Schlachtopfer ohne Gußopfer53 dargebracht.

Ferner sagte R. Joḥanan: Wer das Joch der himmlischen Herrschaft vollkommen auf sich nehmen will,

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verrichte die Notdurft, wasche die Hände, lege die Tephillin an, lese das Šema͑ und bete. Dies ist das Joch der himmlischen Herrschaft in seiner Vollkommenheit.

R. Ḥija b. Abba sagte im Namen des R. Joḥanan: Wer seine Notdurft verrichtet, die Hände wäscht, die Tephillin anlegt, das Šema͑ liest und betet, dem rechnet die Schrift es an, als hätte er einen Altar errichtet und darauf ein Opfer dargebracht, denn es heißt:[Tehillim 26,6.] ich wasche meine Hände rein und umkreise deinen Altar, o Herr. Raba sprach zu ihm: Glaubt der Meister nicht, daß dies auch ebenso sei, als hätte er untergetaucht, weil es ich wasche heißt und nicht ich begieße54

Rabina sprach zu Raba: Hat der Herr den Gelehrtenjünger gesehen, der aus dem Westen kam und gesagt hat, wer kein Wasser zum Waschen der Hände hat, reibe seine Hände mit Sand, Kies oder Spänen ab? Dieser erwiderte: Er hat recht, denn es heißt nicht: ich wasche mit Wasser, vielmehr heißt es: ich wasche rein, mit allem, was reinigt. So fluchte auch R. Ḥisda demjenigen, der zur Zeit des Gebetes nach Wasser suchte. Dies gilt aber nur vom Šema͑lesen, zum Beten suche man wohl darnach.

Wie weit?

Eine Parasange weit55 Dies jedoch nur vorwärts, zurück aber braucht man nicht einmal ein Mil56 umzukehren.

Ein Mil braucht man nicht umzukehren, weniger als ein Mil aber kehre man wohl um.

WER DAS ŠEMA͑ LIEST, OHNE ES SEINEM OHRE HÖRBAR ZU MACHEN, GENÜGT SEINER PFLICHT; R. JOSE SAGT, ER GENÜGE IHR NICHT. WER ES GELESEN UND DIE BUCHSTABEN NICHT GENAU AUSGESPROCHEN HAT, HAT, WIE R. JOSE SAGT, SEINER PFLICHT GENÜGT, UND WIE R. JEHUDA SAGT, IHR NICHT GENÜGT. WER RÜCKWÄRTS LIEST, GENÜGT SEINER PFLICHT NICHT. WER GELESEN UND SICH VERIRRT HAT, FANGE VON DER STELLE WIEDER AN, WO ER SICH VERIRRT HAT.

GEMARA. Was ist der Grund des R. Jose?

Weil es höre heißt; laß deine Ohren hören, was du aus deinem Munde hervorbringst.

Und der erste Tanna!?

Er erklärt das Wort höre: in jeder Sprache, die du verstehst57.

Und R. Jose!?

Hieraus ist beides zu entnehmen.

Dort haben wir gelernt: Ein Tauber, der sprechen und nicht hören kann, darf die Hebe nicht abheben; hat er sie abgehoben, so ist seine Hebe gültig.

Wer58 lehrt, daß [die Verrichtung] eines Tauben, der sprechen und nicht hören kann, gültig ist, wenn sie bereits geschehen ist, nicht aber von vornherein? R. Ḥisda erwiderte: Es ist R. Jose, denn wir haben gelernt: Wer das Šema͑ liest, ohne es seinem Ohre hörbar zu machen, genügt seiner Pflicht

so R. Jehuda; R. Jose sagt, er genüge ihr nicht. Nur hier, beim Šema͑lesen, sagt R. Jose, daß er seiner Pflicht nicht genüge, weil es [ein Gebot] der Tora ist, bei der Hebe aber handelt es sich ja nur um den Segensspruch, der ein rabbanitisches [Gebot] ist, während die Sache selbst vom Segensspruch nicht abhängt.

Woher, daß sie59 die Ansicht R. Joses vertritt, vielleicht die des R. Jehuda, und auch er ist der Ansicht, daß man beim Šema͑lesen nur dann seiner Pflicht genügt hat, wenn es bereits geschehen ist, nicht aber von vornherein!? Dies ist auch zu beweisen, denn er lehrt »liest«, wenn es bereits geschieht, von vornherein aber nicht.

Ich will dir sagen, er lehrt deshalb »liest«, um dir die entgegengesetzte Ansicht R. Joses hervorzuheben, welcher sagt, auch wenn es bereits geschehen, habe man seiner Pflicht nicht genügt. Nach R. Jehuda aber hat man auch von vornherein seiner Pflicht genügt. Du addizierst sie60 also R. Jose; wie ist es nun mit folgender Lehre: Man lese den Tischsegen61 nicht im Herzen; hat man ihn bereits gelesen, so hat man seiner Pflicht genügt. Wer [ist der Autor]? Weder R. Jose noch R. Jehuda: nach R. Jehuda genügt man seiner Pflicht auch von vornherein, und nach R. Jose nicht, auch wenn bereits geschehen!?

Also nach R. Jehuda, und zwar nur dann, wenn bereits geschehen, nicht aber von vornherein; wie ist es nun mit der folgenden Lehre R. Jehudas, Sohnes des R. Šimo͑n b. Pazi: Ein Tauber, der sprechen und nicht hören kann, darf von vornherein die Hebe abheben. Wer [ist dieser Ansicht]? Weder R. Jehuda noch R. Jose: R. Jehuda ist ja der Ansicht, nur wenn bereits geschehen, nicht aber von vornherein, und R. Jose ist ja der Ansicht, auch nicht, wenn bereits geschehen!? Vielmehr, tatsächlich nach R. Jehuda, und zwar auch von vornherein, dennoch ist hier nichts einzuwenden; das Eine vertritt seine Ansicht, das Andere die seines Lehrers. Wir haben nämlich gelernt: R. Jehuda sagt im Namen des R. Elea͑zar b. A͑zarja: Wer das Šema͑ liest, muß es seinem Ohre hörbar machen, denn es heißt: höre Jisraél, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig. R. Meír sprach zu ihm: Es heißt: [Dewarim 6,6] das ich dir heute befehle, sei in deinem Herzen, es kommt auf die Intensität des Herzens an. Jetzt nun, wo du darauf gekommen bist, kannst du auch sagen, R. Jehuda sei der Ansicht seines Lehrers, dennoch ist hier nichts einzuwenden, denn das Eine vertritt die Ansicht R. Meírs und das Andere die des R. Jehuda.

Dort haben wir gelernt: Jeder ist zulässig, die Esterrolle vorzulesen, ausgenommen der Taube, der Blöde und der Minderjährige62; nach R. Jehuda ist der Minderjährige zulässig. Wer lehrt, daß es beim Tauben ungültig ist, auch wenn bereits geschehen? R. Mathna erwiderte: Sie ist von R. Jose, denn wir haben gelernt: Wer das Šema͑ liest, ohne es seinem Ohre hörbar zu machen, genügt seiner Pflicht

so R. Jehuda; R. Jose sagt, er genüge ihr nicht. Woher, daß sie63 von R. Jose ist, wenn bereits geschehen,

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vielleicht von R. Jehuda, und nur von vornherein ist dies verboten, wenn aber bereits geschehen, so ist es gültig!?

Dies ist nicht einleuchtend, denn er lehrt ja vom Tauben gleichlautend, wie vom Blöden und vom Minderjährigen, wie es beim Blöden und Minderjährigen ungültig ist, auch wenn bereits geschehen, ebenso auch beim Tauben, wenn bereits geschehen.

Vielleicht aber bei diesem so und bei jenen anders!?

Du kannst sie überhaupt nicht R. Jehuda addizieren, denn da der Schlußsatz lehrt, nach R. Jehuda sei der Minderjährige zulässig, so ist ja der Anfangssatz nicht R. Jehuda zu addizieren.

Vielleicht ist die ganze [Lehre] von R. Jehuda, jedoch spricht sie von zweierlei Minderjährigen, und zwar ist sie lückenhaft und muß wie folgt lauten: Jeder ist zulässig, die Esterrolle vorzulesen, ausgenommen der Taube, der Blöde und der Minderjährige; dies gilt jedoch nur von einem Minderjährigen, der für die Einübung noch nicht reif ist, ein Minderjähriger aber, der für die Einübung reif ist, ist von vornherein zulässig

so R. Jehuda, denn nach R. Jehuda, ist der Minderjährige zulässig!?

Du addizierst sie also R. Jehuda, und zwar, wenn bereits geschehen, nicht aber von vornherein, wie ist es demnach mit folgender Lehre R. Jehudas, Sohnes des R. Šimo͑n b. Pazi: Ein Tauber, der sprechen und nicht hören kann, darf von vornherein die Hebe abheben. Wer [ist der Autor]? Weder R. Jehuda noch R. Jose: nach R. Jehuda gilt es ja nur dann, wenn bereits geschehen, nicht aber von vornherein, und nach R. Jose nicht, auch wenn bereits geschehen!?

Also nach R. Jehuda, und zwar auch von vornherein;

wie ist es nun mit folgender Lehre: Man lese den Tischsegen nicht im Herzen; hat man ihn bereits gelesen, so hat man seiner Pflicht genügt. Wer [ist der Autor]? Weder R. Jehuda noch R. Jose: nach R. Jehuda gilt es ja auch von vornherein, und nach R. Jose nicht auch, wenn bereits geschehen!?

Vielmehr tatsächlich nach R. Jehuda und zwar auch von vornherein, dennoch ist hier nichts einzuwenden; das Eine vertritt seine Ansicht, das Andere die seines Lehrers. Es wird nämlich gelehrt: R. Jehuda sagte im Namen des R. Elea͑zar b. A͑zarja: Wer das Šema͑ liest, muß es seinem Ohre hörbar machen, denn es heißt: höre Jisraél. R. Meír sprach zu ihm: Es heißt: das ich dir heute befehle, sei in deinem Herzen, die Worte hängen also von der Intensität des Herzens ab. Jetzt, wo du darauf gekommen bist, kannst du auch sagen, R. Jehuda sei der Ansicht seines Lehrers, dennoch ist hier nichts einzuwenden, denn das Eine vertritt die Ansicht R. Jehudas und das Andere die des R. Meír. R. Ḥisda lehrte im Namen R. Šilas. Die Halakha ist wie R. Jehuda im Namen des R. Elea͑zar b. A͑zarja und wie R. Jehuda selbst. Und beides ist nötig. Hätte er nur gelehrt, die Halakha sei wie R. Jehuda, so könnte man glauben, auch von vornherein, daher lehrt er auch, die Halakha sei wie R. Jehuda im Namen des R. Elea͑zar b. A͑zarja; und hätte er nur gelehrt, die Halakha sei wie R. Jehuda im Namen des R. Elea͑zar b. A͑zarja, so könnte man glauben, »muß«, es gäbe keine Gutmachung64, daher lehrt er auch, die Halakha sei wie R. Jehuda.

R. Joseph sagte: Der Streit [besteht nur] über das Šema͑lesen, bezüglich anderer Gebote65 aber stimmen alle überein, daß man seiner Pflicht nicht genüge, denn es heißt:[Dewarim 27,9] merke auf und höre, Jisraél. Man wandte ein: Man lese den Tischsegen nicht im Herzen; hat man ihn bereits gelesen, so hat man seiner Pflicht genügt!?

Vielmehr, ist dies gelehrt worden, so wird es wie folgt lauten: R. Joseph sagte: Der Streit [besteht nur] über das Šema͑lesen, denn es heißt: höre Jisraél, bezüglich anderer Gebote aber stimmen alle überein, daß man seiner Pflicht genüge.

Es heißt ja aber: merke auf und höre, Jisraél!?

Dies bezieht sich auf Worte der Tora.

WER GELESEN UND DIE BUCHSTABEN NICHT GENAU AUSGESPROCHEN HAT. R. Tabi sagte im Namen R. Jošijas: Die Halakha ist wie die erleichternde Ansicht66 beider.

Ferner sagte R. Tabi im Namen R. Jošijas: Es heißt:[Mischlej 30,15f.] drei sind unersättlich: das Grab und der verschlossene Mutterschoß; welcher Zusammenhang besteht zwischen Grab und Mutterschoß? Um dir zu sagen: wie der Mutterschoß aufnimmt und zurückgibt, ebenso nimmt das Grab und gibt zurück. Nun ist [ein Schluß] vom Leichteren auf das Schwerere zu folgern: wenn der Mutterschoß, der geheim aufnimmt, unter Lärmen67 zurückgibt, um wieviel mehr sollte nicht das Grab, das unter Lärmen68 aufnimmt, erst recht unter Lärmen zurückgeben. Hieraus eine Widerlegung derer, die behaupten, die Auferstehung der Toten sei in der Tora nicht [nachweisbar].

R. Oša͑ja rezitierte vor Raba:[Dewarim 6,9] Du sollst sie schreiben; alles ist zu schreiben, selbst die Befehlsausdrücke69. Jener sprach zu ihm: Dies70 hast du wohl von R. Jehuda, welcher sagt, man schreibe bei einer Ehebruchverdächtigten nur die Flüche und nicht die Befehlsausdrücke. Nur da, weil es ausdrücklich heißt:[Bamidbar 5,23.] er soll diese Flüche schreiben, hier aber heißt es: du sollst sie schreiben, auch die Befehlsausdrücke. Aber der Grund R. Jehudas ist ja nicht, weil es er soll schreiben heißt, sein Grund ist vielmehr, weil es Flüche heißt: nur die Flüche, nicht aber die Befehlsausdrücke.

Dies71 ist nötig. Man könnte glauben, es sei durch [das Wort] schreiben72 von dort zu folgern, wie dort nur die Flüche, nicht aber die Befehlsausdrücke, ebenso auch hier nicht die Befehlsausdrücke, daher schrieb der Allbarmherzige: du sollst sie schreiben, auch die Befehlsausdrücke.

R. Obadja rezitierte vor Raba:[Dewarim 11,19] Ihr sollt sie lehren, die Lehre sei ganz73; man mache eine Pause zwischen Worten, die sich einander anschließen74. Raba ergänzte ihm: Zum Beispiel: dl-lebabkha, dl-lebabkhem, bekhol-le babkha, bekhol-lebabkhem, eseb-besadkha, vaábadtem-mehera, hakanaphpethil, ethkhem-meérec.

R. Ḥama b. R. Ḥanina sagte: Wer das Šema͑ liest und dessen Buchstaben genau ausspricht, dem kühlt man das Fegefeuer, denn es heißt: [Tehillim 68,15.] wenn der Allmächtige Könige zerstreut, da schneite es auf Çalmon; man lese nicht bephares [zerstreut], sondern bephareš [Sondern], und man lese nicht beçalmon, sondern beçalmaveth [Totenreich]75.

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Ferner sagte R. Ḥama b. Ḥanina: Zelte und Bäche stehen deshalb nebeneinander, wie es heißt:[Bamidbar 42,6.] wie Bäche sich hinstrecken, wie Gärten am Fluß, wie Zelte aufgeschlagen76 etc., um dir zu sagen: wie die Bäche den Menschen aus Unreinheit in Reinheit bringen, so bringen auch die Zelte77 den Menschen aus der Wagschale der Schuld in die Wagschale des Verdienstes.

WER RÜCKWÄRTS LIEST, GENÜGT SEINER PFLICHT NICHT. R. Ami und R. Asi errichteten für R. Elea͑zar einen Hochzeitsbaldachin, und er sprach zu ihnen: Mittlerweile will ich ins Lehrhaus gehen, um etwas zu hören; dann komme ich zurück und sage es euch. Da ging er hin und traf einen Schüler vor R. Joḥanan rezitieren: Wer beim Šema͑lesen sich verirrt und nicht weiß, an welcher Stelle er sich verirrt hat, beginne wieder, falls es in der Mitte des Absatzes geschehen, mit dem Anfang des Absatzes, falls zwischen zwei Absätzen, mit dem ersteren Absatze, und wenn zwischen den beiden [Sätzen] vom Schreiben78, mit dem ersten. R. Joḥanan rief ihm zu: Sie lehrten dies nur von dem Falle, wenn er [den Satz:] damit sich mehren euere Tage, noch nicht begonnen, hat er ihn aber begonnen, so wird er wohl gewohnheitsmäßig fortgesetzt haben. Als er zurück kam und es ihnen sagte, sprachen sie zu ihm: Wären wir gekommen, nur um diese Sache zu hören, so hätten wir genug.

HANDWERKER DÜRFEN AUF BER SPITZE DES BAUMES UND AUF DER HÖHE DES A. GERÜSTES DAS ŠEMA͑ LESEN, NICHT ABER SO DAS GEBET VERRICHTEN. VDER BRÄUTIGAM IST IN DER ERSTEN NACHT, UND FALLS ER DEN AKT NOCH NICHT VOLLZOGEN HAT, BIS ZUM ŠABBATHAUSGANGE, VOM ŠEMA͑LESEN BEFREIT. ALS EINST R. GAMLIÉL, ALS ER EINE FRAU NAHM, IN DER ERSTEN NACHT DAS ŠEMA͑ LAS, SPRACHEN SEINE SCHÜLER ZU IHM: MEISTER, DU HAST UNS JA GELEHRT, EIN BRÄUTIGAM SEI VOM ŠEMA͑LESEN BEFREIT. ER ERWIDERTE IHNEN: ICH GEBE EUCH NICHT NACH, DAS IHIMMLISCHE JOCH AUCH NUR EINE STUNDE VON MIR ABZULEGEN.

GEMARA. Die Rabbanan lehrten: Handwerker dürfen auf der Spitze des Baumes und auf der Höhe des Gerüstes das Šema͑ lesen, sowie auf der Spitze des Olivenbaumes und des Feigenbaumes beten; von allen anderen Bäumen müssen sie herabsteigen und beten. Der Hausherr hingegen muß in jedem Falle herabsteigen und beten, weil seine Gedanken zerstreut sind. R. Mari, Sohn der Tochter Šemuéls, wies Raba auf einen Widerspruch hin: Wir haben gelernt, Handwerker dürfen auf der Spitze des Baumes und auf der Höhe des Gerüstes79 das Šema͑ lesen, wonach die Intensität nicht erforderlich ist, und dem widersprechend wird gelehrt: Wer das Šema͑ liest, muß sein Herz darauf richten, denn hier[Dewarim 6,4] heißt es: höre Jisraél und dort[Ib. 27,9.] heißt es: merke auf und höre, Jisraél, wie dort mit Aufmerksamkeit, so auch hier mit Aufmerksamkeit. Dieser schwieg. Hierauf sprach er zu ihm: Hast du etwas hierüber gehört? Jener erwiderte: Folgendes sagte R. Šešeth, nur wenn sie die Arbeit unterbrechen und lesen.

Es wird ja aber gelehrt: Die Schule Hillels sagt, sie verrichten ihre Arbeit und lesen!?

Das ist kein Einwand; dies vom ersten und jenes vom zweiten Absatze.

Die Rabbanan lehrten: Arbeiter, die für den Hausherrn Arbeit verrichten, lesen das Šema͑ samt den vorangehenden und folgenden Segenssprüchen, essen ihr Brot und lesen vor und nachher die Segenssprüche und beten das Achtzehngebet; sie dürfen aber nicht vor das Vorbetpult treten80 noch die Hände [zum Priestersegen] erheben. Es wird ja aber gelehrt, daß sie nur den Auszug des Achtzehngebetes81 beten!? R. Šešeth erwiderte: Das ist kein Einwand; das Eine nach R. Gamliél und das Andere nach R. Jehošua͑. Wieso spricht er, wenn nach R. Jehošua͑, von Arbeitern, dies gilt ja [nach ihm] auch von jedem Menschen!?

Vielmehr, beides nach R. Gamliél, dennoch ist dies kein Widerspruch; das Eine, wenn sie für Lohn, das Andere, wenn sie nur für das Essen arbeiten. So wird auch gelehrt: Arbeiter, die für den Hausherrn Arbeit verrichten, lesen das Šema͑, beten und essen ihr Brot, lesen aber vorher keinen Segensspruch und nachher nur zwei, und zwar, den ersten Segensspruch vorschriftsmäßig, während der zweite mit dem Segen über das Land82 begonnen wird, in den man [den Segen] »Erbauer Jerušalems« einschalte. Diese Worte gelten nur, wenn sie für Lohn arbeiten; arbeiten sie aber nur für das Essen, oder speist der Hausherr mit ihnen, so lesen sie [alle] Segenssprüche vorschriftsmäßig.

DER BRÄUTIGAM IST VOM ŠEMA͑LESEN BEFREIT. Die Rabbanan lehrten:[Dewarim 6,7] Wenn du in deinem Hause sitzest, ausgenommen derjenige, der sich mit der Ausübung eines Gebotes befaßt; wenn du auf dem Wege gehst, ausgenommen der Bräutigam. Hieraus folgerten die Weisen: wer eine Jungfrau ehelicht, ist frei, wer eine Witwe, ist verpflichtet. Wieso ist dies erwiesen? R. Papa erwiderte: Aus [dem Worte] Weg; wie der Weg Freigestelltes ist, so auch [bei allem anderen], was freigestellt.

Es kann ja auch vorkommen, daß einer zur Ausübung eines Gebotes geht, dennoch sagt der Allbarmherzige, daß er das Šema͑ lese!?

Demnach müßte der Schriftvers lauten »beim Gehen«, wenn es aber heißt: wenn du gehst, [so bedeutet dies:] wenn du für dich gehst, bist du verpflichtet, wenn aber zur Ausübung eines Gebotes, bist du befreit.

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Wieso demnach nur derjenige, der eine Jungfrau ehelicht, es sollte doch auch von dem gelten, der eine Witwe ehelicht!?

Jener ist zerstreut, dieser aber nicht.

Wenn es von der Zerstreuung abhängt, sollte auch der [befreit sein], dessen Schiff im Meere unterging!? Wieso sagte R. Abba b. Zabda im Namen Rabhs, der Leidtragende sei zu allen in der Tora genannten Geboten verpflichtet, mit Ausnahme der Tephillin, weil es von ihnen Kopfschmuck heißt, denn es heißt:[Jechezkel 24,17.] lege dir deinen Kopfschmuck an etc.!? Ich will dir sagen: da ist er durch Freigestelltes zerstreut, hier aber durch die Ausübung eines Gebotes.

ALS ER IN DER ERSTEN NACHT, NACHDEM SEINE FRAU GESTORBEN WAR, BADETE, SPRACHEN SEINE SCHÜLER ZU IHM: MEISTER, DU HAST UNS JA GELEHRT, DER LEIDTRAGENDE DÜRFE NICHT BADEN. ER ERWIDERTE IHNEN: ICH GLEICHE NICHT ANDEREN MENSCHEN, ICHBIN VERWEICHLICHT. ALS SEIN SKLAVE TABI GESTORBEN WAR, UND ER BEILEIDSBEZEUGUNGEN ENTGEGENNAHM, SPRACHEN SEINE SCHÜLER ZU IHM: MEISTER, DU HAST UNS JA GELEHRT, MAN NEHME KEINE BEILEIDSBEZEUGUNGEN ÜBER [DEN TOD VON] SKLAVEN ENTGEGEN. ER ERWIDERTE IHNEN: MEIN SKLAVE TABI GLICH NICHT ALL DEN ANDEREN SKLAVEN, ER WAR TUGENDHAFT. DER BRÄUTIGAM DARF, FALLS ER WILL, AUCH IN DER ERSTEN NACHT DAS ŠEMA͑ LESEN. R. ŠIMÖN B. GAMLIÉL ABER SAGT, NICHT EIN JEDER, DER SICH DEN RUF83 BEILEGEN WILL, DARF IHN SICH BEILEGEN.

GEMARA. Er84 ist demnach der Ansicht, die Trauer85 während der [folgenden] Nacht sei nur rabbanitisch, denn es heißt:[Amos 8,10.] und ihr Ende, wie ein Tag des Trauerns; für einen Verweichlichten aber haben die Rabbanan dies nicht angeordnet.

ALS SEIN SKLAVE TABI GESTORBEN WAR etc. Die Rabbanan lehrten: Wegen Sklaven und Sklavinnen stellt man sich nicht in einer Reihe86 auf, auch spricht man ihretwegen nicht den Segensspruch der Leidtragenden87 und die Trostworte für Leidtragende. Als einst R. Elie͑zer seine Sklavin starb, traten seine Schüler ein, ihn zu trösten. Als er sie sah, ging er in den Söller, und sie folgten ihm; er trat in das Vorzimmer, und sie folgten ihm; er trat in den Saal, und sie folgten ihm. Da sprach er zu ihnen: Ich glaubte, ihr würdet euch mit lauem Wasser verbrühen, nun aber verbrüht ihr euch nicht einmal mit kochend heißem Wasser. Habe ich euch nicht wie folgt gelehrt: Wegen Sklaven und Sklavinnen stellt man sich nicht in einer Reihe auf, auch spricht man ihretwegen nicht den Segensspruch der Leidtragenden und die Trostworte für Leidtragende. Vielmehr, wie man zu einem, wenn ihm ein Ochs oder ein Esel verendet ist, sagt: Gott möge dir deinen Schaden ersetzen, so auch sage man zu ihm wegen seines Sklaven oder seiner Sklavin: Gott möge dir deinen Schaden ersetzen.

Ein Anderes lehrt: Über Sklaven und Sklavinnen halte man keine Trauerrede. R. Jose sagt, war es ein tugendhafter Sklave, so sage man über ihn: Wehe, der gute, treue Mann, der von seiner Mühe genossen! Man entgegnete ihm: Was läßt du demnach für die Freigeborenen!?

Die Rabbanan lehrten: Man nennt niemand anders Väter als die drei88; man nennt niemand anders Mütter als die vier89. Aus welchem Grunde: wollte man sagen, weil wir nicht wissen, ob wir von Reúben oder von Šimo͑n90 abstammen, so wissen wir ja auch bei den Müttern nicht, ob wir von Raḥel oder von Leá abstammen!?

Vielmehr, (bis auf) diese sind (es) die ausgezeichneten, weiter aber nicht mehr.

Ein Anderes lehrt: Sklaven und Sklavinnen nenne man nicht Vater so und so, oder Mutter so und so; die des R. Gamliél nannte man wohl Vater so und so und Mutter so und so. Eine Tatsache zur Widerlegung!?

Weil sie geachtet waren.

R. Elea͑zar sagte: Es heißt:[Tehillim 63,5.] so will ich dich lebenslänglich preisen, bei deinem Namen meine Hände erheben. So will ich dich lebenslänglich preisen, das ist das Šema͑lesen; bei deinem Namen meine Hände erheben, das ist das Gebet. Wenn man so handelt, so spricht der Schriftvers über ihn:[Ib. V. 6.] wie mit Fett und Mark ist meine Seele gesättigt. Und nicht nur dies, er erbt auch beide Welten, diese Welt und die zukünftige Welt, denn es heißt:[Ib. V. 6.] mit Lippen der Lobgesänge preiset mein Mund.

Wenn R. Elea͑zar sein Gebet beendete, pflegte er folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß du uns in unserem Lose Liebe, Brüderschaft, Frieden und Freundschaft angedeihen lassest, daß du unsere Grenze mit Schülern erweiterst, daß du unser Ende mit Erfolg und Hoffnung gelingen lassest, daß du unseren Anteil in das Paradies91 setzest, daß du uns in deiner Welt mit gutem Umgange und mit gutem Triebe rüstest, daß wir aufstehen und das Verlangen unseres Herzens finden, deinen Namen zu fürchten, und daß vor dich unser Seelenwunsch zum Guten komme.

Wenn R. Joḥanan sein Gebet beendete, pflegte er folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß du auf unsere Schmach blickest und auf unser Elend schauest, daß du dich mit deiner Barmherzigkeit bekleidest und mit deiner Macht bedeckest, dich in deine Liebe hüllest und mit deiner Gnade umgürtest; so möge doch deine Eigenschaft der Güte und der Sanftmut vor dich treten.

Wenn R. Zera sein Gebet beendete, pflegte er folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß wir nicht sündigen und uns nicht vor unseren Vätern schämen und zu Schanden werden.

R. Ḥija pflegte, nachdem er gebetet, folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß deine Tora unsere Beschäftigung sei, und das unser Herz nicht betrübt und unsere Augen nicht verdunkelt werden.

Rabh pflegte nach seinem Gebete folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß du uns ein langes Leben gibst; ein Leben des Friedens, ein Leben der Güte, ein Leben des Segens, ein Leben des Erwerbs, ein Leben der Körperkraft, ein Leben, in dem Sündenscheu sei, ein Leben ohne Schande und Schmach, ein Leben des Reichtums und der Ehre, ein Leben, in dem die Liebe zur Tora und Gottesfurcht in uns sei, ein Leben, in dem du uns alle unsere Herzenswünsche zum Guten erfüllest.

Rabbi pflegte nach seinem Gebete folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott und Gott unserer Väter, daß du mich schützest vor Frechlingen und vor Frechheit, vor einem bösen Menschen und bösem Ereignis, vor dem bösen Trieb, vor schlechtem Umgange, vor einem bösen Nachbar, vor dem verderbenden Satan, vor strengem Gericht und vor einem hartherzigen Prozeßgegner, sei er Glaubensgenosse oder sei er kein Glaubensgenosse. Obgleich Rabbi von Bedienten umgeben war.

R. Saphra pflegte nach seinem Gebete folgendes zu sagen:

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Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß du Frieden stiftest in der oberen und in der unteren Familie, und unter den Schülern, die sich mit deiner Tora befassen, sei es, daß sie es um ihrer selbst willen, sei es, daß sie es nicht um ihrer selbst willen tun. Alle aber, die sich damit nicht um ihrer selbst willen befassen, mögen, so sei es dein Wille, sich damit um ihrer selbst willen befassen.

R. Alexandri pflegte nach seinem Gebete folgendes zu sagen: Möge es dein Wille sein, o Herr, unser Gott, daß du uns stellest in eine Ecke des Lichtes und (stelle uns) nicht in eine Ecke der Finsternis, daß unser Herz nicht betrübt und unsere Augen nicht verdunkelt werden. Manche sagen, dies pflegte R. Hamnuna zu sagen, R. Alexandri aber pflegte, nachdem er gebetet, folgendes zu sagen: Herr des Weltalls92, offen und bekannt ist es vor dir, daß es unser Wille ist, deinen Willen zu vollziehen, doch verhindert dies nichts anderes, als das Saure im Teig93 und die Knechtschaft der Regierungen. Möge es dein Wille sein, daß du sie vor und hinter uns unterwirfst, und daß wir zurückkehren, die Gesetze deines Willens mit ganzem Herzen auszuüben.

Raba pflegte nach seinem Gebete folgendes zu sagen: Mein Gott, bevor ich gebildet wurde, war ich nichts wert, und auch jetzt, da ich gebildet worden bin, ist es ebenso, als wäre ich nicht gebildet worden. Staub bin ich bei meinem Leben, umsomehr bei meinem Tode. Siehe, ich bin vor dir wie ein Gefäß voll Scham und Schmach. Möge es dein Wille sein, o Herr, mein Gott, daß ich nimmer sündige, was ich aber vor dir gesündigt, spüle weg mit deiner großen Barmherzigkeit, jedoch nicht durch Züchtigungen und böse Krankheiten. Dies war auch das Sündenbekenntnis R. Hamnuna des Kleinen am Versöhnungstage.

Wenn Mar, der Sohn Rabinas, sein Gebet beendete, pflegte er folgendes zu sagen: Mein Gott! Bewahre mein Zunge vor Bösem, meine Lippen vor trügerischen Reden. Denen, die mir fluchen, schweige meine Seele, und wie Staub sei meine Seele gegen jedermann. Offne mein Herz für deine Lehre, und deinen Geboten jage meine Seele nach. Beschütze mich vor einem bösen Ereignis, vor dem bösen Trieb, vor einem bösen Weib und vor allem Übel, das in die Welt zu kommen sich drängt. Den Rat derer, die wider mich Böses sinnen, vereitele schnell, und ihre Anschläge zerstöre. Mögen zum Wohlgefallen sein die Worte meines Mundes und die Gedanken meines Herzens vor dir, o Herr, mein Fels und Erlöser.

Wenn R. Šešeth gefastet hatte, pflegte er, nachdem er gebetet, folgendes zu sagen: Herr des Weltalls! Offenbar ist es vor dir, daß zur Zeit, da das Heiligtum noch bestand, ein Mensch, der gesündigt hatte, ein Opfer brachte, von dem das Fett nur und das Blut dargebracht wurde, und es wurde ihm vergeben; jetzt aber verweilte ich im Fasten, und mein Fett und mein Blut wurde vermindert. So möge es dein Wille sein, daß mein Fett und mein Blut, das vermindert wurde, als von mir vor dir auf dem Altar dargebracht betrachtet werde, und sei mir wohlgefällig.

Als R. Joḥanan das Buch Ijob beendete, sprach er folgendes: Das Ende des Menschen ist das Sterben, das Ende des Viehes das Schlachten, und alles ist für den Tod bestimmt. Heil dem, der in der Tora groß wird und sich mit der Tora abmüht, der seinem Schöpfer Annehmlichkeiten bereitet, der mit gutem Namen aufgewachsen und mit gutem Namen aus der Welt geschieden ist. Über ihn sagt Šelomo:[Kohelet 7,1.] besser ist ein Name als gutes Ol, und der Tag des Sterbens als der Tag seiner Geburt.

Ein Wahlspruch94 war es im Munde R. Meírs: Lerne mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, meine Wege zu erkennen und an die Türen meiner Tora zu pochen. Bewahre meine Tora in deinem Herzen, und meine Furcht möge vor deinen Augen sein; hüte deinen Mund vor jeder Sünde; reinige und heilige dich von jeder Schuld und jedem Vergehen, und ich werde mit dir sein an jedem Orte.

Ein Wahlspruch war es im Munde der Rabbanan aus Jabne: Ich bin ein Geschöpf und mein Nächster ist ein Geschöpf: meine Arbeit ist in der Stadt und seine Arbeit ist auf dem Felde; ich mache mich früh zu meiner Arbeit auf, und er macht sich früh zu seiner Arbeit auf; wie er sich nicht meine Arbeit anmaßt, so maße ich mir nicht seine Arbeit an. Vielleicht aber sagst du: ich tue viel, er aber wenig, so haben wir gelernt: ob man viel oder wenig tut, wenn man nur sein Herz auf den Himmel richtet.

Ein Wahlspruch war es im Munde Abajjes: Stets sei der Mensch klug in der Gottesfurcht. Eine sanfte Antwort stillt den Zorn. Man mehre den Frieden mit seinen Brüdern, mit seinen Verwandten und mit jedermann, selbst mit einem Nichtjuden auf der Straße, damit man droben beliebt und hienieden gewogen sei, und wohlgelitten unter den Menschen. Man erzählte von R. Joḥanan b. Zakkaj, daß ihm niemals jemand mit einem Gruß zuvorgekommen sei, nicht einmal ein Nichtjude auf der Straße.

Ein Wahlspruch war es im Munde Rabas: Der Endzweck der Weisheit ist Buße und gute Werke; daß der Mensch nicht lese und lerne, sich dann aber gegen Vater und Mutter auflehne, gegen seine Lehrer und gegen den, der größer ist als er in Weisheit und Zahl95. So heißt es:[Tehillim 111,10.] der Weisheit Anfang ist die Gottesfurcht, ein gutes Ansehen für alle, die sie ausüben; es heißt nicht »lernen«, sondern ausüben«: nur denen, die sie um ihrer selbst willen ausüben, nicht aber denen, die sie nicht um ihrer selbst willen ausüben. Für jeden aber, der sie nicht um ihrer selbst willen ausübt, wäre es besser, er wäre nicht erschaffen worden.

Ein Wahlspruch war es im Munde Rabhs. In der zukünftigen Welt gibt es weder Essen noch Trinken, noch Fortpflanzung und Vermehrung, noch Kauf und Verkauf, noch Neid, Haß und Streit. Vielmehr sitzen die Gerechten mit ihren Kronen auf ihren Häuptern und weiden sich an dem Glanze der Göttlichkeit, denn es heißt:[Schemot 24,11. ] sie schauten Gott, und aßen und tranken.

Größer ist das Versprechen, das der Heilige, gepriesen sei er, den Frauen gegeben, als das, das er den Männern gegeben hat, denn es heißt: [Jeschajahu 32,9.] stehet auf, sorglose Frauen, höret auf meine Stimme; ihr zuversichtlichen Töchter, horchet auf meine Rede. Rabh sprach zu R. Ḥija: Wodurch machen Frauen sich verdienstlich?

Daß sie ihre Kinder im Bethause unterrichten lassen, ihre Männer im Lehrhause (der Rabbanan) lernen lassen und auf ihre Männer warten, bis sie aus dem Lehrhause heimkehren.

Als die Rabbanan sich von dem Hause R. Amis, manche sagen, dem Hause R. Ḥaninas, verabschiedeten, sprachen sie zu ihm wie folgt: Mögest du während deines Lebens deine Welt schauen, dein Ende sei für das Leben der zukünftigen Welt und deine Hoffnung für alle Zeitkreise. Möge dein Herz Einsicht denken, dein Mund Weisheit sprechen und deine Zunge Jubelgesänge lispeln; mögen deine Wimpern geradeaus vor dir hinsehen, deine Augen im Lichte der Tora leuchten, dein Gesicht wie der Glanz des Himmels glänzen, deine Lippen Erkenntnis sprechen, dein Inneres im Rechte aufjauchzen und deine Schritte laufen, die Worte des Hochbetagten96 zu hören.

Als die Rabbanan sich von dem Hause R. Ḥisdas, manche sagen, dem Hause des R. Šemuél b. Naḥmani, verabschiedeten, sprachen sie zu ihm wie folgt:[Tehillim 144,14.] Unsere Lehrer sind überbürdet etc.. Rabh und Šemuél, manche sagen, R. Joḥanan und R. Elea͑zar [streiten hierüber); Einer erklärte: unsere Lehrer in der Tora sind überbürdet, mit Geboten; der andere erklärte: unsere Lehrer in der Tora und den Geboten, sind überbürdet, mit Züchtigungen. [Tehillim 144,14.] Kein Riß: es sei unsere Gesellschaft nicht wie die Gesellschaft Šaúls,

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aus der der Edomite Doég hervorging. [Tehillim 144,14.] Kein Durchlaß: es sei unsere Gesellschaft nicht wie die Gesellschaft Davids, aus der Aḥitophel hervorging.[Tehillim 144,14.] Kein Jammergeschrei: es sei unsere Gesellschaft nicht wie die Gesellschaft Eliša͑s, aus der Gehazi hervorging. [Tehillim 144,14.] In unseren Straßen: daß wir keinen Sohn oder Schüler haben mögen, der seine Speise öffentlich anbrennen97 läßt, wie beispielsweise Jesus der Nazarener.

[Jeschajahu 46,12.] Höret auf mich, ihr Hartherzigen, die ihr fern seid von Freigebigkeit. Rabh und Šemuél, manche sagen, R. Joḥanan und R. Elea͑zar [streiten hierüber); Einer erklärte: die ganze Welt wird durch Freigebigkeit98, jene99 aber durch Gewalt ernährt; der andere erklärte: die ganze Welt wird durch das Verdienst jener ernährt, sie selbst aber werden nicht einmal durch ihr eigenes Verdienst ernährt. Dies nach R. Jehuda im Namen Rabhs, denn R. Jehuda sagte im Namen Rabhs: An jedem Tage ertönt eine Hallstimme vom Berge Ḥoreb und spricht: Die ganze Welt wird nur wegen meines Sohnes Ḥanina ernährt, mein Sohn Ḥanina aber begnügt sich mit einem Kab100 Johannisbrot von Šabbathvorabend zu Šabbathvorabend. Er streitet gegen R. Jehuda, denn R. Jehuda sagte, mit »Hartherzigen« seien die verstockten Gobäer101 gemeint. R. Joseph sprach: Das siehst du, noch nie ist von ihnen ein Proselyt hervorgegangen. R. Aši sagte: Die »Hartherzigen« sind die Einwohner von Matha-Meḥasja, denn, obgleich sie zweimal jährlich102 die Verherrlichung der Tora sehen, so ist dennoch von ihnen nie ein Proselyt hervorgegangen.

DER BRÄUTIGAM DARF, FALLS ER WILL etc. LESEN. Man müßte also sagen, R. Šimo͑n b. Gamliél berücksichtige die Großtuerei, während die Rabbanan die Großtuerei nicht berücksichtigen, und wir wissen ja von ihnen das Entgegengesetzte!? Wir haben nämlich gelernt: Wo es üblich ist, am Neunten Ab103 Arbeit zu verrichten, verrichte man, wo es üblich ist, nicht zu verrichten, verrichte man nicht; überall aber müssen die Gelehrten feiern.

R. Šimo͑n b. Gamliél sagt, jedermann betrachte sich stets als einen Gelehrten104. Die Rabbanan befinden sich hier in einem Widerspruch, und ebenso befindet sich R. Šimo͑n b. Gamliél in einem Widerspruch. R. Johanan erwiderte: Die Ansichten sind zu vertauschen. R. Šiša, Sohn des R.

Idi, sagte: Tatsächlich brauchst du nicht zu vertauschen. Die Rabbanan befinden sich in keinem Widerspruch, denn da alle Welt das Šema͑ liest und er es ebenfalls liest, so erscheint dies nicht als Großtuerei; dort aber, wo alle Welt Arbeit verrichtet, er aber nicht, erscheint dies als Großtuerei. R. Šimo͑n b. Gamliél befindet sich ebenfalls in keinem Widerspruch, denn hier kommt es auf die Intensität an, und wir sind Zeugen, daß er seinen Sinn nicht andächtig stimmen kann; dort aber glaubt, wer dies sieht, er habe keine Beschäftigung. Geh und sieh, wie viele Müßiggänger es doch auf der Straße gibt.


  1. Den Abschnitt, der das Šema͑ enthält.↩︎

  2. Der Pflicht des Šema͑ nachzukommen.↩︎

  3. Eines Segensspruches od. eines Absatzes.↩︎

  4. Der vom Studium der Tora spricht.↩︎

  5. Dieser handelt von den Çiçith, die nur Pflicht des Tages sind.↩︎

  6. Aus den Worten »wenn er dies beabsichtigt«.↩︎

  7. Man kann ja nicht lesen, ohne dies zu beabsichtigen.↩︎

  8. Wörtl.: in seiner Schrift.↩︎

  9. Im Rabbinischen hat das im Text gebrauchte Verbum auch die Bedeutung verstehen.↩︎

  10. Der Artikel ist an sich nötig.↩︎

  11. Um dies beim Šema͑ zu verbieten.↩︎

  12. Damit man es nicht wie die Rabbanan auslege.↩︎

  13. Damit man sie nicht wie Rabbi auslege.↩︎

  14. Dem ersten Absatze des Šema͑.↩︎

  15. Dem 2. Absatze.↩︎

  16. Dem 2. Absatze.↩︎

  17. Dem ersten Absatze des Šema͑.↩︎

  18. Dem ersten Absatze des Šema͑.↩︎

  19. Die Befestigung der Handtephilla an dem Arm.↩︎

  20. Dem 2. Absatze.↩︎

  21. Eigentl. lernen, sich laut sprechend damit befassen.↩︎

  22. Des Wortes אחד einzig.↩︎

  23. Des Wortes אחד einzig.↩︎

  24. Selbst nach der Hillelschen Schule, nach der man beim Šema͑lesen auch umhergehen darf.↩︎

  25. Daß der erste Abschnitt des Šema͑ der Intensität bedarf.↩︎

  26. Er stellte die Vorlesung nicht ein, als die Zeit des Šema͑ heranreichte.↩︎

  27. Nach der Vorlesung.↩︎

  28. Als Ersatz für die folgenden Absätze des Šema͑.↩︎

  29. Durch Rütteln bei etwaiger Übermüdung.↩︎

  30. Dies bringt zur Erektion.↩︎

  31. Das Loblied (Hallel) besteht aus den Psalmen 113-118 und wird nur an Festtagen gelesen; an manchen fallen die Psalmen 115,1-11u. 116,1-11 aus.↩︎

  32. Die liturgische Rezitation des Buches Ester am Purimfeste.↩︎

  33. Im Lobliede und in der Esterrolle.↩︎

  34. Cf. Arakhin Blatt 10a.↩︎

  35. Der über jede Speise zu sprechen ist.↩︎

  36. Hohlmaß, eineinhalb Eier enthaltend.↩︎

  37. Viell. die Morgenbegrüßung nach röm. Sitte (cf. Lübker, Reallez*. 833), in diesem Falle ist die Begrüßung verboten.↩︎

  38. Willkürliche Auslegung.↩︎

  39. Schluß des 3. Šema͑abschnittes.↩︎

  40. Beginn des dem Šema͑ folgenden Lobgebetes.↩︎

  41. Falls man unterbricht.↩︎

  42. Wörtl. stieg hinab; der Platz des Vorbeters befand sich in einer Vertiefung (ob. Blatt 10b).↩︎

  43. Beginn und Schluß des 3, Šema͑absatzes; die Mitte wurde fortgelassen, da diese vom Çiçitgebote handelt, das nachts keine Geltung hat.↩︎

  44. Schluß des 3. Absatzes.↩︎

  45. Das sich an das Šema͑ schließende Gebet.↩︎

  46. Worauf das Lied *Wer ist deinesgleichen (Schemot 15,11), das abends gelesen wird, folge.↩︎

  47. Wo einer den zweiten vertreten kann.↩︎

  48. Zuerst den Abschnitt vom Joch der himmlischen Herrschaft, nachher den der Gebote.↩︎

  49. Dem Anlegen der Tephillin.↩︎

  50. Verspätete sich mit den Tephillin, und da Rabh die Zeit des Šema͑ nicht versäumen wollte, las er es zuerst.↩︎

  51. Euphem. für Gott.↩︎

  52. Cf. Bamidbar 28,5.↩︎

  53. Cf. Bamidbar 28,14.↩︎

  54. Unter »wasche« wird das Waschen des ganzen Körpers, das rituelle Tauchbad, verstanden; cf. Wajikra 14,8↩︎

  55. Persisches Wegmaß, dreiviert, geograph. Meilen.↩︎

  56. Wegmaß. 2000 Ellen.↩︎

  57. Cf. Anm. 11.↩︎

  58. Bezieht sich auf die zitierte Mišna, die keinen Autor nennt.↩︎

  59. Die angezogene Lehre von der Hebe.↩︎

  60. Die angezogene Lehre von der Hebe.↩︎

  61. Od. Tischgebet (wörtl. Speisesegen); dieser ist ein biblisches Gebot.↩︎

  62. Ein Knabe unter 13 Jahren.↩︎

  63. Die Lehre von der Esterrolle.↩︎

  64. Wenn bereits geschehen, habe man der Pflicht nicht genügt.↩︎

  65. Worüber Segen zu sprechen sind.↩︎

  66. Auch wenn man beim Lesen des Šema͑ die Worte nicht deutlich ausgesprochen, bzw. es dem Ohre nicht hörbar gemacht, hat man seiner Pflicht genügt.↩︎

  67. Wie dies bei Geburt und Tod zu geschehen pflegt.↩︎

  68. Wie dies bei Geburt und Tod zu geschehen pflegt.↩︎

  69. Auch die das Gebot einleitenden Worte (zBs. »schreibe sie« udgl.) sind auf die Tephillinrolle zu schreiben.↩︎

  70. Die Berufung auf einen Schriftvers.↩︎

  71. Einen Beweis aus der Schrift anzu führen, daß auch die Befehlsausdrücke geschrieben werden.↩︎

  72. Das an beiden Stellen gebraucht wird.↩︎

  73. למר + תם = למדתם↩︎

  74. Vor einem Worte, dessen Anlaut dem Auslaut des vorhergehenden gleicht, halte man inne.↩︎

  75. Unter »schneit« wird Kühlung verstanden; dies erfolgt, wenn die Worte des Allmächtigen zerstreut, dh. getrennt werden.↩︎

  76. So nach dem Talmud.↩︎

  77. Die Lehrhäuser, die der Talmud Zelte nennt (cf. Šabb. 63b).↩︎

  78. Im Abschnitt kommt der Satz du sollst sie schreiben* zweimal vor; wenn er nicht weiß, bei welchem er war.↩︎

  79. Auch während der Arbeit.↩︎

  80. Sie dürfen nicht allzulange die Arbeit unterbrechen.↩︎

  81. Das sog. kurze Gebet (הבינו); hierüber weiter.↩︎

  82. Segensspruch über Palästina.↩︎

  83. Eines übermäßig Frommen.↩︎

  84. R. Gamliél, der schon am ersten Abend badete.↩︎

  85. Das W. אנינות (bzw. (אונן), eigentl. Klage trauer, erstreckt sich nur auf den ersten Tag, vom Tode bis zum Begräbnis, das am selben Tage zu erfolgen hatte.↩︎

  86. Die Tröstenden pflegten den Leidtragenden in Reihen (von mind. 10 Personen) zu umgeben und ihm Trostworte zu sagen.↩︎

  87. Cf. Keth. Blatt 8a.↩︎

  88. Die Erzväter: Abraham, Jiçaḥaq und Ja͑qob.↩︎

  89. Sara, Ribqa, Raḥel und Leá.↩︎

  90. Welcher der Stammesvater, Familienahn ist.↩︎

  91. Wörtl. Edengarten, dh. Wonnegarten (nach Bereschit 2,15), Benennung des Paradieses in der ält. Literatur.↩︎

  92. Das W. עולם in der späthebräischen Bedeutung Welt hat die Mehrzahl עולמות ; die Form עלמים ist die Mehrzahl vom Adjectivum עלמי der od. das Weltliche, Weltbewohner. Ähnl. auch im Koran 1,1.↩︎

  93. Der böse Trieb im Herzen.↩︎

  94. Nach Lebrecht (Lesartenp. 19) uAA. Perle↩︎

  95. Dh. Bedeutung; diese Wendung wird sonst von einer Körperschaft gebraucht, wobei es sich um die Zahl der Mitglieder handelt.↩︎

  96. Gott; cf. Daniel 7,9.↩︎

  97. Dh. Die überlieferte Lehre verschmähen.↩︎

  98. Gottes.↩︎

  99. Die Frommen, auf welche sich der angez. Vers bezieht. Das W. *Hartherzige wird gedeutet: beherzt, tapfer, stark.↩︎

  100. Käßos, Getreidemaß von 24 Eiern Inhalt.↩︎

  101. Gobia, Ortschaft in Babylonien.↩︎

  102. Cf. Abschn. 1. Anm. 191.↩︎

  103. Trauer- und Fasttag über die Zerstörung des jüd. Reiches.↩︎

  104. In dieser Hinsicht.↩︎