Schabbat Kapitel 14

Der Talmud, Traktat (Massechet) Schabbat in deutscher Übersetzung von Lazarus Goldschmidt:

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Blätter / Dapim

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iWER EINES VON DEN ACHT IN DER TORA GENANNTEN1 KRIECHTIERE EINFÄNGT ODER VERWUNDET, IST SCHULDIG. WER ANDERE EKELODER KRIECHTIERE VERWUNDET, IST FREI; WER SIE EINFÄNGT, IST, WENN ZUM GEBRAUCHE, SCHULDIG, UND WENN NICHT ZUM GEBRAUCHE, FREI. WER EIN IN SEINEM GEBIETE BEFINDLICHES WILD ODER GEFLÜGEL EINFÄNGT, IST FREI, WER SIE VERWUNDET, IST SCHULDIG.

GEMARA. Da er lehrt, man sei schuldig, wenn man sie verwundet, so haben sie ja eine Haut2; wer lehrte dies? Šemuél erwiderte: Es ist R. Joḥanan b. Nuri, denn wir haben gelernt: R. Joḥanan b. Nuri sagt, die acht Kriechtiere haben eine Haut. Rabba b. R. Hona sagte im Namen Rabhs: Du kannst sogar sagen, die Rabbanan, denn die Rabbanan streiten gegen R. Joḥanan b. Nuri nur hinsichtlich der Unreinheit, da es heißt: 3diese sollen euch unrein sein, und dies schließt ihre Haut ein, daß sie gleich ihrem Fleische unrein ist, hinsichtlich des Šabbaths aber pflichten auch die Rabbanan bei.

Streiten sie etwa nicht auch hinsichtlich des Šabbaths, es wird ja gelehrt: Wer eines der acht in der Tora genannten Kriechtiere einfängt, oder verwundet, ist schuldig

so R. Joḥanan b. Nuri; die Weisen sagen, nur diejenigen, die die Weisen aufgezählt

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haben4, haben eine Haut!?

Im Gegenteil, die die Weisen da aufgezählt haben, haben ja keine Haut!? Abajje erwiderte: Er meint es wie folgt: nur diejenigen, die die Weisen da5 nicht aufgezählt haben, haben eine Haut, die sich vom Fleische unterscheidet. Raba sprach zu ihm: Es heißt ja aber: die die Weisen aufgezählt haben!? Vielmehr, sagte Raba, meint er es wie folgt: eine gleich ihrem Fleische verunreinigende Haut haben nur diejenigen, die die Weisen aufgezählt haben.

Demnach ist nach R. Joḥanan b. Nuri [auch die Haut] derjenigen verunreinigend, die die Weisen nicht aufgezählt haben, während doch gelehrt wird, R. Joḥanan b. Nuri sagt, die acht Kriechtiere haben eine Haut, die nicht verunreinigend ist!? R. Ada b. Mathna erwiderte: Erkläre es wie folgt: die Weisen sagen, hinsichtlich der Unreinheit haben eine Haut nur diejenigen, die die Weisen aufgezählt haben.

Streiten sie denn nicht auch hinsichtlich des Šabbaths, es wird ja gelehrt: Wer eines der acht in der Tora genannten Kriechtiere einfängt oder, die eine Haut haben, verwundet, ist schuldig. Welches heißt eine Wunde? Wenn sie sich nicht verzieht, auch wenn das Blut nur zusammenläuft und nicht hervorkommt. R. Joḥanan b. Nuri sagt, die acht Kriechtiere haben eine Haut!? R. Aši erwiderte: Der erste Tanna [dieser Barajtha] ist R. Jehuda, der sich nach dem Anfühlen6 richtet, wie wir gelernt haben: R. Jehuda sagt, die Eidechse gleiche7 dem Wiesel. Die Rabbanan aber, die gegen R. Joḥanan hinsichtlich der Unreinheit streiten, pflichten ihm hinsichtlich des Šabbaths bei.

Wieso heißt es demnach: so R. Joḥanan b. Nuri, es sollte ja heißen: so R. Joḥanan b. Nuri und seine Gegner!?

Lies: so R. Joḥanan b. Nuri und seine Gegner.

Levi fragte Rabbi: Woher, daß sie eine Wunde heißt, wenn sie sich nicht verzieht?

Es heißt: 8kann der Mohr seine Haut wandeln, ein Panther seine Flecken? Welche Flecken: wollte man sagen die bunten Streifen, so sollte es doch heißen: und der Panther seine Buntfarbigkeit!? Vielmehr bezieht sich dies auf den Mohren9, wie die Haut des Mohren sich nicht verwandelt, ebenso verzieht sich die Wunde nicht.

WER ANDERE EKELTIERE &C. Wenn man sie aber tötet, ist man schuldig. Wer lehrte dies? R. Jirmeja erwiderte: Es ist R. Elie͑zer, denn es wird gelehrt: R. Elie͑zer sagt, wenn man am Šabbath eine Laus tötet, so ist dies ebenso, als würde man ein Kamel töten. R. Joseph wandte ein: Die Rabbanan streiten ja gegen R. Elie͑zer nur über eine Laus, die sich nicht fortpflanzt, nicht aber über andere Ekel- und Kriechtiere, die sich wohl fortpflanzen!? Beide folgern es von den Widdern10; R. Elie͑zer ist der Ansicht: gleich den Widdern, wie es bei den Widdern ein Töten gibt, so auch alles andere, bei dem es ein Töten gibt, und die Rabbanan sind der Ansicht: gleich den Widdern, wie die Widder sich fortpflanzen, so auch alles andere, das sich fortpflanzt. Abajje sprach zu ihm: Pflanzt sich etwa die Laus nicht fort, der Meister sagte ja, der Heilige, gepriesen sei er, sitze und speise [alle Geschöpfe] von den gehörnten Büffeln bis zu den Eierläusen11.

Die Art heißt Eierläuse12.

Es wird ja gelehrt: Ungeziefer13und Eierläuse!?

Die Art heißt Eierläuse.

Aber der Floh pflanzt sich ja fort, und es wird gelehrt, wer am Šabbath einen Floh fängt, sei nach R. Elie͑zer schuldig, und nach R. Jehošua͑ frei!? R. Aši erwiderte: Du weisest auf einen Widerspruch zwischen Fangen und Töten hin!? Der Streit zwischen R. Elie͑zer und R. Jehošua͑ besteht nur darin, indem der eine der Ansicht ist, man sei wegen des, dessen Art man sonst nicht fängt, schuldig, und der andere der Ansicht ist, man sei frei, bezüglich des Tötens aber pflichtet auch R. Jehošua͑ bei.

WER SIE EINFÄNGT, IST, WENN ZUM GEBRAUCHE, SCHULDIG, &C. Wer lehrte dies? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Es ist R. Šimo͑n, welcher sagt, man sei wegen einer an sich nicht nötigen Arbeit frei. Manche beziehen dies auf folgende Lehre: Wer am Šabbath eine Pustel öffnet, ist, wenn um eine [bleibende] Öffnung zu machen, schuldig, und wenn um Eiter ausfließen zu lassen, frei. Wer lehrte dies? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Es ist R. Šimo͑n, welcher sagt, man sei wegen einer an sich nicht nötigen Arbeit frei. Manche beziehen dies auf folgende Lehre: Wenn jemand am Šabbath eine Schlange fängt, so ist er, wenn damit sie ihn nicht beiße, frei, und wenn zu Heilzwecken, schuldig. Wer ist der Autor? R. Jehuda erwiderte im Namen Rabhs: Es ist R. Šimo͑n, welcher sagt, man sei wegen einer an sich nicht nötigen Arbeit frei.

Šemuél sagte: Wer einen [bereits gefangenen] Fisch aus dem Wasser zieht, ist schuldig, sobald an ihm in Größe eines Sela͑ trocken wird. R. Jose b. Abin sagte: Und zwar zwischen den Flossen. R. Aši sagte: Unter »trocken« ist nicht vollständig trocken zu verstehen, sondern sobald er nur klebrig wird.

Mar b. Hamduri sagte im Namen Šemuéls: Wer seine Hand in die Gebärmutter eines Tieres steckt und das Embryo in seinem Leibe erschüttert, ist schuldig.

Aus welchem Grunde? Raba erwiderte: Bar Hamduri, erkläre mir dies. R. Šešeth sagte ja, wer Hopfen vom Dornund Distelstrauch lostrennt, sei schuldig wegen Entreißens einer Sache von ihrem Wachstum, ebenso ist man auch hierbei schuldig wegen Entreißens einer Sache von ihrem Wachstum. Abajje sagte: Wer Schwamm

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vom Rande eines Eimers losreißt, ist wegen Entreißens einer Sache von ihrem Wachstum schuldig. R. Oša͑ja wandte ein: Wer aus einem durchlochten Pflanzentopfe pflückt, ist schuldig; wenn aus einem undurchlochten, so ist er frei!?

Da ist es kein natürliches Wachsen, hierbei aber ist es das natürliche Wachsen.

WILD ODER GEFLÜGEL &C. R. Hona sagte: Man darf auf die Haut eines reinen Vogels Tephillin schreiben. R. Joseph sprach: Er lehrt uns damit, daß dieser eine Haut habe14, und dies wurde ja bereits gelehrt: wer sie verwundet, ist schuldig!? Abajje erwiderte ihm: Er lehrt uns vieles. Wollte man es aus der Mišna entnehmen, so könnte man glauben, dazu nicht, weil sie Löcher15hat, so lehrt er uns. So sagen sie im Westen, ein Loch, über das die Tinte hinweggeht16, gelte nicht als Loch. R. Zera wandte ein:17Mit den Federn, dies schließt auch die Haut ein. Wieso schließt sie die Schrift ein, wenn du sagst, sie gelte als richtige Haut!? Abajje erwiderte: Sie ist eine richtige Haut, und der Allbarmherzige schließt sie ein. Manche lesen: R. Zera sagte: Auch wir haben demgemäß gelernt: Mit den Federn, dies schließt die Haut ein. Allerdings ist ein Schriftvers zur Einschließung nötig, wenn du sagst, sie gelte als Haut, wozu aber ist ein Schriftvers zur Einschließung nötig, wenn du sagst, sie gelte nicht als Haut!? Abajje sprach zu ihm: Tatsächlich, kann ich dir erwidern, gilt sie nicht als Haut, dennoch ist dies nötig; man könnte nämlich glauben, sie sei [für den Altar] verwerflich, da sie löchrig ist, so lehrt er uns.

Mar, der Sohn Rabinas, fragte R. Naḥman b. Jiçḥaq: Darf man Tephillin auf die Haut eines reinen Fisches schreiben? Dieser erwiderte: Wenn Elijahu kommen wird, so wird er es sagen.

Was heißt: wenn Elijahu kommen wird, so wird er es sagen: wollte man sagen, ob dieser eine Haut hat oder nicht, so sehen wir ja, daß er eine Haut hat; auch haben wir gelernt, die Gräten des Fisches und seine Haut schützen vor Unreinheit im Zelte eines Leichnams18!?

Vielmehr: Wenn Elijahu kommen wird, wird er sagen, ob von dieser der Schmutz entfernt wird oder nicht.

Šemuél und Qarna saßen am Ufer des Königsflusses und bemerkten, daß das Wasser hoch stand und trübe war; da sprach Šemuél zu Qarna: Ein großer Mann ist gekommen, der an Leibschmerzen leidet; das Wasser ist daher gestiegen, um ihn zu empfangen19; geh, rieche ihn an seinen Krug. Da ging er hin und fand Rabh. Da sprach er zu ihm: Woher, daß man Tephillin nur auf [die Haut] eines reinen Tieres schreiben darf? Dieser erwiderte: Es heißt:20damit die Lehre des Herrn in deinem Munde sei; nur auf das, was in deinen Mund kommen darf.

Woher, daß das Blut21rot sein muß?

Es heißt:22und das Wasser erschien den Moabitern rot wie Blut.

Woher, daß die Beschneidung an dieser Stelle zu vollziehen ist?

Hierbei23heißt es: seine Vorhaut, und dort24 heißt es: seine Vorhaut, wie dort eine Sache die Frucht bringt, so auch hier das Glied, das Frucht bringt.

Vielleicht aber das Herz, denn es heißt:25ihr sollt die Vorhaut eueres Herzens besehneiden!? Oder vielleicht das Ohr, denn es heißt:26ihr Ohr ist mit einer Vorhaut versehen!?

Man folgere hinsichtlich des vollständigen27seine Vorhaut vom vollständigen seine Vorhaut, nicht aber folgere man hinsichtlich des vollständigen seine Vorhaut vom unvollständigen Vorhaut. Hierauf fragte ihn jener: Wie heißt du?

Qarna [Horn]. Da sprach er: So möge ihm Horn im Auge28wachsen. Endlich brachte ihn Šemuél in sein Haus; er gab ihm Gerstenbrot und Fischspeise zu essen und Met zu trinken, zeigte ihm aber den Abort nicht, damit er den Durchfall29bekomme. Da fluchte Rabh und sprach: Wer mir zuleide tut, dem sollen keine Kinder erhalten bleiben. Und so geschah es auch.

Hierüber [streiten auch] Tannaím: Woher, daß die Beschneidung an dieser Stelle zu vollziehen ist? Hier heißt es: seine Vorhaut, und dort heißt es: seine Vorhaut; wie dort ein Gegenstand, der Frucht bringt, so auch hier das Glied, das Frucht bringt

so R. Jošija. R. Nathan sagt, dies sei garnicht nötig; es heißt:30ein unbeschnittener Mann aber, der seine Vorhaut nicht beschneidet, die Stelle, durch die man zwischen Männlichkeit und Weiblichkeit unterscheidet.

Die Rabbanan lehrten: Man schreibe die Tephillin auf die Haut eines reinen Tieres, auf die Haut eines reinen Wildes und auf [die Haut] von deren Äsern und Totverletzten; ferner sind sie mit deren Haaren zu umbinden31und mit deren Sehnen zu vernähen. Es ist eine Moše am Sinaj überlieferte Halakha, daß die Tephillin mit deren Haaren zu umbinden und mit deren Sehnen zu vernähen sind. Man darf sie aber nicht auf die Haut eines unreinen Tieres oder auf die eines unreinen Wildes schreiben, und um so weniger auf [die Haut] von deren Äsern und Totverletzten; ferner dürfen sie nicht mit deren Haaren umbunden und mit deren Sehnen vernäht werden.

Ein Boéthusäer fragte R. Jehošua͑ den Gräupner32: Woher, daß man nicht die Tephillin auf die Haut eines unreinen Tieres schreiben darf?

Es heißt: damit die Lehre des Herrn in deinem Munde sei; nur auf das, was in deinen Mund kommen darf.

Demnach sollte man sie auch auf [die Haut] von Äsern und Totverletzten nicht schreiben dürfen!? Dieser erwiderte: Ich will dir ein Gleichnis sagen, womit dies zu vergleichen ist. Zwei Personen wurden vom König zum Tode verurteilt, einen tötete der König selber, und einen anderen tötete der Speculator33. Wer von ihnen ist der Bevorzugte? Doch wohl derjenige, den der König selbst getötet hat.

Demnach sollte man sie auch essen dürfen!? Dieser erwiderte: Die Tora sagt:34ihr dürft keinerlei Aas essen, und du sagst, man sollte sie essen dürfen. Da sprach jener: Vortrefflich.

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ii MAN DARF AM ŠABBATH KEINE SALZTUNKE BEREITEN, WOHL ABER DARF MAN SALZWASSER BEREITEN UND DARIN SEIN BROT TUNKEN ODER ES IN EINE SPEISE SCHÜTTEN. R. JOSE SPRACH: DIES IST JA SALZTUNKE, OB VIEL ODER WENIG; AUF FOLGENDE WEISE ABER IST DAS SALZWASSER ERLAUBT: MAN TUE IN DAS WASSER ODER IN DAS SALZ DAS ÖL ZUERST HINEIN.

GEMARA. Wie meint er es? R. Jehuda erwiderte im Namen Šemuéls: Er meint es wie folgt: Man darf nicht eine größere Menge Salzwasser bereiten, wohl aber darf man ein wenig Salzwasser bereiten.

R. JOSE SPRACH: DIES IST JA SALZTUNKE, OB VIEL ODER WENIG. Sie fragten: Meint R. Jose, beides sei verboten, oder aber, beides sei erlaubt? R. Jehuda erwiderte: Beides erlaubt, da er ja nicht lehrt, R. Jose verbiete es. Rabba sprach zu ihm: Wenn er im Schlußsatze lehrt, auf folgende Weise sei das Salzwasser erlaubt, so ist ja nach R. Jose beides verboten!? Vielmehr, sagte Rabba, daß beides verboten sei. Ebenso sagte R. Joḥanan, daß beides verboten sei. Desgleichen wird gelehrt: Man darf kein Salzwasser in größerer Menge bereiten, um es über eingelegte Früchte, die in einem Bruchgefäße, zu gießen; wohl aber darf man ein wenig Salzwasser bereiten und sein Brot darin tunken, oder es in eine Speise tun. R. Jose sprach: Sollte denn das eine verboten und das andere erlaubt sein, weil das eine in großer und das andere in kleiner Menge bereitet wird!? Man könnte ja sagen, eine größere Arbeit sei verboten und eine kleinere Arbeit sei erlaubt. Vielmehr ist beides verboten; auf folgende Weise aber ist das Salzwasser erlaubt: man vermische zuerst das Öl mit dem Salze oder das Öl mit dem Wasser, nur darf man nicht zuerst das Wasser mit dem Salze vermischen.

R. Jehuda b. Ḥabiba lehrte: Man darf kein scharfes Salzwasser bereiten.

Was heißt scharfes Salzwasser? Rabba und R. Joseph b. Abba sagen beide: Daß ein Ei darauf herumschwimmt.

Wieviel? Abajje erwiderte: zwei Drittel Salz und ein Drittel Wasser.

Wofür bereitet man solches? R. Abahu erwiderte: Zu Fischlake.

R. Jehuda b. Ḥabiba lehrte: Man darf am Šabbath keinen Rettich und kein Ei salzen. R. Ḥizqija sagte im Namen Abajjes: Ein Rettich ist verboten, ein Ei ist erlaubt. R. Naḥman sprach: Früher pflegte ich den Rettich zu salzen, ich glaubte nämlich, man verschlechtere ihn dadurch, denn Šemuél sagte, beim Rettich sei die Herbheit gut, seitdem ich aber das gehört habe, was U͑la, als er herkam, erzählt hat, daß man nämlich im Westen ganze Haufen salze, salze ich ihn nicht mehr, wohl aber tunke ich [einzelne Stücke] ein.

R. Jehuda b. Ḥabiba lehrte: Der Etrog, der Rettich und das Ei würden, wenn sie nicht ihre äußere Schale35hätten, niemals aus den Därmen kommen. Als R. Dimi kam, sagte er: Noch nie ist jemand im See von Sedom ertrunken36. R. Joseph sagte: Umgekehrt wurde Sedom und verkehrt sind seine Worte: ist etwa ein Mensch nicht ertrunken, ein Balken aber untergegangen!? Da sprach Abajje zu ihm: Von diesem ist es selbstverständlich; selbstverständlich ist in diesem noch nie ein Balken untergegangen, der ja in keinem Gewässer der Welt untergeht, aber auch ein Mensch, der in jedem anderen Wasser der Welt ertrinkt, ist im See von Sedom noch nie ertrunken.

In welcher Hinsicht ist dies von Bedeutung?

Wie in folgendem Falle. Rabin ging hinter R. Jirmeja am Ufer des Sees von Sedom einher; da fragte er ihn: Darf man am Šabbath aus diesem Wasser schöpfen37. Dieser erwiderte: Es ist erlaubt.

Darf man [die Augen] schließen und öffnen38? Dieser erwiderte: Hierüber habe ich nichts gehört, aber Ähnliches habe ich gehört. R. Zera sagte nämlich, zuweilen im Namen R. Mathnas und zuweilen im Namen Mar U͑qabas, beide aber sagten es im Namen des Vaters Šemuéls und Levis; einer sagte, man dürfe nicht Wein in das Auge [als Heilmittel] tun, wohl aber auf das Auge, und der andere sagte, man dürfe nüchternen Speichel nicht einmal auf das Auge tun. Es ist zu beweisen, daß der Vater Šemuéls es ist, welcher sagte, man dürfe nicht Wein in das Auge tun, wohl aber auf das Auge. Šemuél sagte nämlich, man dürfe am Šabbath Brot in Wein weichen und es auf das Auge tun. Dies wird er wohl von seinem Vater gehört haben.

Und auch nach deiner Auffassung? Šemuél sagte ja aber auch, man dürfe nüchternen Speichel nicht einmal auf das Auge tun; von wem hat er dies nach deiner Meinung gehört, etwa von seinem Vater, wo doch eines Levi gelehrt hat!? Vielmehr, hörte er eines von seinem Vater und eines von Levi, und wir wissen nicht, welches von seinem Vater und welches von Levi.

Mar U͑qaba sagte im Namen Šemuéls: Man darf am Vorabend des Šabbaths anstandslos eine Augensalbe einweichen und sie am Šabbath auf das Auge tun. Einst stand Bar Levaj vor Mar U͑qaba und bemerkte, daß er [das Auge] schloß und öffnete39, da sprach er zu ihm: So weit hat es Mar Šemuél gewiß nicht erlaubt.

R. Jannaj sandte zu Mar U͑qaba: Möge uns der Meister etwas von der Augensalbe Mar Šemuéls schicken. Dieser erwiderte ihm: Schicken will ich sie dir, damit du nicht glaubst, ich sei engherzig, aber folgendes sagte Šemuél: Besser ist ein Tropfen Wasser am Morgen und ein warmes Hände- und Fußbad am Abend, als jede Augensalbe in der Welt. Desgleichen wird gelehrt: R. Mona sagte im Namen R. Jehudas: Besser ist ein Tropfen kaltes Wasser am Morgen und ein Hände- und Fußbad am Abend, als jede Augensalbe in der Welt. Derselbe pflegte zu sagen: Die Hand, die40das Auge berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die die Nase berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die den Mund berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die das Ohr berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die die Pulsader41berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die das Glied berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die den Anus berührt, möge abgehauen werden; die Hand, die den

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Kübel berührt, möge abgehauen werden. Die Hand macht blind; die Hand macht taub; die Hand verursacht Polypen42. Es wird gelehrt: R. Nathan sagte: Sie43ist eigenwillig und besteht darauf, daß man die Hände dreimal wasche. R. Joḥanan sagte: Stibium entfernt diese Prinzessin44, hält Tränen zurück, fördert den Haarwuchs der Wimpern. Ebenso wird auch gelehrt: R. Jose sagte: Stibium entfernt diese Prinzessin, hält Tränen zurück und fördert den Haarwuchs der Wimpern.

Ferner sagte Mar U͑qaba im Namen Šemuéls: A͑lin45ist kein Heilmittel46. R. Joseph sagte: Koriander ist kein Heilmittel. R. Šešeth sagte: Gurken sind kein Heilmittel. R. Joseph sagte: Koriander ist sogar mir47schädlich. R. Šešeth sagte: Die Rauke ist sogar mir dienlich.

Ferner sagte Mar U͑qaba im Namen Šemuéls: Alle Arten von Gurken sind [am Šabbath]48erlaubt, ausgenommen die Teriza49.

R. Ḥisda sagte: Einen Braten mit Remoulade zu begießen, ist50erlaubt, Eier umzurühren, ist verboten. Die Frau Zee͑ris machte es für Ḥija b. Aši, und er aß nicht. Da sprach sie zu ihm: Ich machte solches für deinen Meister, und er aß, du aber issest nicht! Zee͑ri aber vertrat seine Ansicht, denn Zee͑ri sagte, man dürfe ohne Bedenken am Šabbath klaren Wein und klares Wasser in einen Durchschlag tun. Wenn es nun bei Getränken erlaubt ist, weil man sie auch ohnedem trinkt, so ist es auch bei Speisen erlaubt, weil man sie auch ohnedem ißt.

Mar U͑qaba sagte: Wer sich die Hand oder den Fuß gestoßen hat, darf anstandslos [die Wunde] mit Wein auswaschen. Sie fragten: Ist es mit Essig erlaubt? Da sprach R. Hillel zu R. Aši: Als wir bei R. Kahana waren, sagten wir, mit Essig nicht. Raba sagte: Für die Leute in Maḥoza, die verweichlicht sind, ist auch Wein51ein Heilmittel. Einst kam Rabina zu R. Aši und traf ihn, da ein Esel ihn auf den Fuß getreten hatte, die Wunde mit Essig auswaschen. Da sprach er zu ihm: Hält der Meister nichts von dem, was R. Hillel gesagt hat: mit Essig nicht? Dieser erwiderte: Anders ist es bei der Rückenseite der Hand52und des Fußes. Manche erzählen, er traf ihn, [die Wunde] mit Wein auswaschen, und sprach zu ihm: Hält denn der Meister nichts von dem, was Raba gesagt hat, daß für die Leute in Maḥoza, die verweichlicht sind, auch Wein als Heilmittel gelte, und der Meister ist ja ebenfalls verweichlicht!? Und dieser erwiderte: Anders ist es bei der Rückenseite der Hand und des Fußes. R. Ada b. Mathna sagte nämlich im Namen Rabhs: [Eine Wunde] auf der Rückenseite der Hand oder des Fußes gleicht der Wunde eines Erschlagenen, derentwegen man den Šabbath entweihe.

Die Rabbanan lehrten: Man darf [am Šabbath] in den Seen von Geder, Ḥamtan, Asja und Ṭiberjas baden, nicht aber im großen Meere, noch in Einweichwasser53, noch in dem See von Sedom.

Ich will auf einen Widerspruch hinweisen: Man darf in den Seen von Ṭiberjas und im großen Meere baden, nicht aber in Einweichwasser und in dem See von Sedom. Das ist ja ein Widerspruch hinsichtlich des großen Meeres!? R. Joḥanan erwiderte: Das ist kein Widerspruch; das eine nach R. Meír, und das andere nach R. Jehuda. Wir haben nämlich gelernt: Alle Seen gelten als Ansammlungswasser54, denn es heißt:55und die Ansammlungen von Wassern nannte er Seen

so R. Meír. R. Jehuda sagt, nur das große Meer gelte als Ansammlungswasser; [der Schriftvers] spricht nur deshalb von Seen, weil in diesem viele Seen sind. R. Jose sagt, alle Meere sind als fließendes Wasser reinigend, jedoch untauglich für Flußbehaftete, Aussätzige und zur Heiligung des Entsündigungswassers56. R. Naḥman b. Jiçḥaq wandte ein:

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Vielleicht streiten die Rabbanan nur hinsichtlich der Unreinheit und der Reinheit, woher, daß sie auch hinsichtlich des Šabbaths streiten!? Vielmehr, sagte R. Naḥman b. Jiçḥaq, das ist kein Widerspruch; das eine, wenn man [im Wasser] verweilt, und das andere, wenn man darin nicht verweilt57.

Du hast also die letztere Lehre auf den Fall bezogen, wenn man darin nicht verweilt, und wenn man darin nicht verweilt, ist es ja auch in Einweichwasser erlaubt!? Es wird nämlich gelehrt: Man darf in den Seen von Ṭiberjas, in Einweichwasser und in dem See von Sedom baden, selbst wenn man Grinde am Kopfe hat. Dies gilt nur von dem Falle, wenn man [im Wasser] nicht verweilt, wenn man aber darin verweilt, so ist es verboten.

Vielmehr, hinsichtlich des großen Meeres besteht kein Widerspruch, denn das eine gilt von gutem Wasser, und das andere gilt von schlechtem58Wasser, und hinsichtlich des Einweichwassers besteht ebenfalls kein Widerspruch, denn das eine gilt von dem Falle, wenn man [im Wasser] verweilt, das andere, wenn man darin nicht verweilt.

iiiMAN DARF AM ŠABBATH KEINEN GRIECHISCHEN YSOP ESSEN, WEIL ER KEINE SPEISE FÜR GESUNDE IST, WOHL ABER DARF MAN JOE͑ZER ESSEN UND HIRTENBLÜTE59TRINKEN. ALLE SPEISEN DARF MAN AUCH ALS HEILMITTEL ESSEN, EBENSO ALLE GETRÄNKE TRINKEN, AUSGENOMMEN PALMENWASSER UND DEN STERILITÄTSTRANK, WEIL SIE GEGEN GELBSUCHT WIRKEN, JEDOCH DARF MAN PALMENWASSER AUS DURST TRINKEN UND SICH MIT STERILITÄTSÖL SCHMIEREN, WENN NICHT ZU HEILZWECKEN.

GEMARA. R. Joseph sagte: Unter Ysop ist Abrota60der Stauden, unter griechischem Ysop ist Ahrota61der Sträucher gemeint. U͑la erklärte: Weißes Marva62. Einst kam U͑la zu R. Šemuél b. Jehuda, und man setzte ihm weißes Marva vor; da sprach er: Das ist der Ysop, von dem in der Tora gesprochen wird. R. Papi erklärte: Šamšaq63. R. Jirmeja aus Diphte sprach: Die Erklärung R. Papis ist einleuchtend, denn wir haben gelernt: Beim Gebote vom Ysop ist es erforderlich, daß er drei Strünke mit je drei Stengeln haben muß, und dies trifft beim Šamšaq zu.

Wozu ißt man ihn?

Gegen Askariden.

Womit ißt man ihn?

Mit sieben schwarzen Datteln.

Wovon kommen sie?

Vom Gerstenmehl, das älter als vierzig Tage ist.

WOHL ABER DARF MAN Joe͑zer essen. Was ist Joe͑zer?

Polei.

Wozu ißt man ihn?

Gegen Leberwürmer64.

Womit ißt man ihn?

Mit sieben weißen Datteln.

Wovon kommen sie?

Wenn man nüchtern gebratenes Fleisch und Wasser genießt, wenn man nüchtern fettes Fleisch genießt, wenn man nüchtern Ochsenfleisch genießt, wenn man nüchtern Nüsse genießt, und wenn man nüchtern die Stiele des Bockshornklees genießt und darauf Wasser trinkt. Wenn nicht dies, so schlucke man weiße Kresse. Wenn nicht dies, so faste man, dann hole man fettes Fleisch, brate es auf Kohlen, sauge ein Stück aus und trinke darauf Essig. Manche sagen: Keinen Essig, weil dieser der Leber schädlich ist. Wenn nicht dies, so hole man Dornborke, die man von oben nach unten geschält hat, nicht aber von unten nach oben, denn [die Würmer] könnten dann durch seinen Mund abgehen, und koche sie gegen Abend65in Met; am folgenden Tage verstopfe man sich die Öffnungen und trinke dies. Verrichtet man darauf seine Notdurft, so tue man dies auf die ästige Stelle einer Palme.

UND HIRTENBLÜTE TRINKEN. Was ist Hirtenblüte?

Ḥomaṭria.

Was ist Ḥomaṭria?

Ein einzelner Stamm.

Wogegen gebraucht man ihn?

Wenn man offenstehendes Wasser getrunken66hat. Wenn nicht dies, so hole man fünf Lilien und fünf Becher Met, die man zusammen bis auf das Maß eines Anpaq67einkoche, und trinke dies. Die Mutter des R. Aḥadboj b. Ami kochte für einen Mann eine Lilie mit einem Becher Met und gab es ihm zu trinken; hierauf heizte sie den Ofen, entfernte die Kohlen, legte einen Backstein unter und setzte ihn darauf, und [das Gift] ging ihm wie ein Gemüseblatt ab. R. Ivja sagte: [Man trinke] ein Viertellog Milch von einer weißen Ziege. R. Hona b. Jehuda sagte: Man hole einen süßen Etrog, den man aushöhle und mit Honig fülle, alsdann lege man ihn auf glühende Kohlen und esse ihn. R. Ḥanina sagte: [Man trinke] vierzigtägigen Urin; eine Barzina68gegen [den Stich] einer Hornisse, ein Viertellog gegen [den Stich] eines Skorpions, die Hälfte eines Viertellog, wenn man offenstehendes Wasser getrunken hat, ein Riba͑69hilft sogar gegen Zauberei.

R. Joḥanan sagte: Inogaron70, Koloquintenbrühe und Therjak helfen sowohl gegen offenstehendes Wasser, als auch gegen Zauberei. Wer eine Schlange verschluckt hat, esse Hopfen mit Salz und laufe drei Mil. R. Šimi b. Aši sah, wie ein Mann eine Schlange verschluckte, da verstellte er sich als Reiter, gab ihm Hopfen und Salz zu essen und ließ ihn in seiner Gegenwart drei Mil laufen; hierauf ging sie ihm stückweise ab. Manche erzählen: R. Šimi b. Aši verschluckte einst eine Schlange, da kam Elijahu, der sich als Reiter verstellt hatte, und gab ihm Hopfen mit Salz zu essen und ließ ihn in seiner Gegenwart drei Mil laufen; hierauf ging sie ihm stückweise ab. Wenn einen eine Schlange gebissen hat, so hole er das Embryo einer weißen Eselin, zerteile es und lege es auf die Wunde; dies aber nur dann, wenn sie nicht als totverletzt befunden wird. Einst

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biß einen Beamten in Pumbeditha eine Schlange; da tötete man für ihn alle dreizehn Eselinnen, die in Pumbeditha waren, und sie wurden alle als totverletzt befunden. Als man für ihn eine holen wollte, die in der Nähe von Pumbeditha noch zu haben war, fraß sie währenddessen ein Löwe. Da sprach Abajje zu ihnen: Wahrscheinlich hat ihn die Schlange der Rabbanan71gebissen, wogegen es keine Mittel gibt, wie es heißt: 72wer den Zaun durchbricht, den beißt die Schlange. Diese erwiderten: Jawohl, Meister; als Rabh starb, ordnete R. Jiçḥaq b. Bisna an, daß niemand zu einer Hochzeit Myrten, Palmenzweige oder ein Tamburin bringe, dieser aber brachte Myrten, Palmenzweige und ein Tamburin zu einer Hochzeit, und darauf biß ihn die Schlange. Und der Mann starb.

Wenn einen eine Schlange umringelt, so steige er ins Wasser, halte einen Korb über seinem Kopfe, und entferne ihn allmählich, und wenn sie sich ganz auf diesem befindet, werfe er ihn ins Wasser, steige hinauf und gehe fort. Wenn eine Schlange einen verfolgt, so reite er, wenn jemand bei ihm ist, vier Ellen auf diesem73, wenn aber nicht, so springe er über einen Graben, oder überschreite einen Fluß. Nachts stelle er sein Bett auf vier Fässer und schlafe unter freiem Himmel74. Alsdann binde er vier Katzen an die vier Füße des Bettes und lege Holzspäne daneben, damit sie, wenn sie das Geräusch hören, sie auffressen. Wenn einem eine Schlange nachläuft, so laufe er in Sand75. Wenn eine Frau eine Schlange bemerkt, und nicht weiß, ob diese auf sie ein Auge geworfen hat oder nicht, so nehme sie ihre Kleider ab und werfe sie vor diese; wickelt sie sich in diese, so hat sie auf sie ein Auge geworfen, wenn aber nicht, so hat sie kein Auge auf sie geworfen. Welches Mittel gibt es dagegen?

Sie übe in ihrer Gegenwart den Beischlaf76aus. Manche sagen, dadurch wird ihre Leidenschaft um so mehr gesteigert; vielmehr nehme sie etwas von ihrem Haare und ihren Nägeln, werfe es vor sie hin und spreche: Ich bin eine Menstruierende. Wenn eine Schlange in den Leib einer Frau gekommen ist, so setze man sie mit auseinandergespreizten Beinen auf zwei Fässer; darauf hole man fettes, auf Kohlen gebratenes Fleisch, einen Korb mit Kresse und wohlriechenden Wein, mische dies alles zusammen und setze es unter sie. Alsdann warte man mit einer Zange in der Hand, und wenn sie den Duft riecht und hervorkommt, fasse man sie und verbrenne sie im Feuer, denn sonst kommt sie wieder hinein.

ALLE SPEISEN &C. Was schließen [die Worte] alle Speisen ein?

Sie schließen noch Milz [als Heilmittel] für die Zähne und Lauch für die Därme77ein.

Was schließen [die Worte] alle Getränke ein?

Sie schließen Kapernsaft mit Essig ein. Rabina sprach zu Raba: Ist es erlaubt, Urin am Šabbath zu trinken? Dieser erwiderte: Es wird ja gelehrt: alle Getränke trinken; Urin trinkt man ja nicht.

AUSGENOMMEN PALMENWASSER. Es wird gelehrt: Ausgenommen Bohrwasser78. Einer liest Bohrwasser, weil es die Galle durchbohrt, und einer liest Palmenwasser, weil es aus zwei Palmen quillt.

Welches Bewenden hat es mit dem Palmenwasser? Rabba b. Bar Ḥana erwiderte; Im Westen gibt es zwei Palmen, zwischen denen eine Wasserquelle liegt; der erste Becher [dieses Wassers] löst [den Kot] auf, der zweite verursacht Durchfall, der dritte geht so [klar] heraus, wie er hereingekommen ist. U͑la sagte: Ich habe babylonischen Met getrunken, der noch wirksamer ist, als dieses. Jedoch nur dann, wenn man ihn seit vierzig Tagen nicht getrunken hat. R. Joseph erklärte: [Bohrwasser ist] das ägyptische Bier; [dies enthält] ein Drittel Gerste, ein Drittel Safflor und ein Drittel Salz. R. Papa sagte: Ein Drittel Weizen, ein Drittel Safflor und ein Drittel Salz und Kümmel. Als Merkmal diene dir [das Wort] Sisani79. Man trinke es zwischen dem Pesaḥ- und dem Wochenfeste; wer an Verstopfung leidet, bei dem wirkt es auflösend, wer an Durchfall leidet, bei dem wirkt es verhärtend.

STERILITÄTSTRANK. Was ist das für ein Sterilitätstrank? R. Joḥanan erwiderte: Man nehme alexandrinisches Gummi im Gewichte eines Zuz, Alaun80im Gewichte eines Zuz, Gartensafran im Gewichte eines Zuz und zerreibe sie miteinander. Eine Flußbehaftete nehme diese drei Dinge mit Wein, und sie wird nicht steril. Gegen Gelbsucht nehme man zwei von diesen Dingen mit Met, und man wird davon steril. «Eine Flußbehaftete nehme diese drei Dinge mit Wein, und sie wird nicht steril.»

Blatt 110b

Wenn nicht dies, so nehme man drei Kapiz persischer Zwiebeln, koche sie mit Wein und gebe es ihr zu trinken, indem man zu ihr spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so setze man sie auf den Scheideweg und lasse sie einen Becher Wein in der Hand halten; dann komme jemand hinter ihr, erschrecke sie und spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man eine Handvoll Kümmel, eine Handvoll Safran, eine Handvoll Fönnkraut und koche sie mit Wein. Dann gebe man es ihr zu trinken, indem man zu ihr spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man sechzig Spunde und weiche sie [im Wasser], indem man zu ihr spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man Pašiṭna81, koche es in Wein und rühre es durch, indem man zu ihr spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man die Harnoga82der Romithadistel und verbrenne sie, und [die Asche] tue man im Sommer in einen Leinenlappen und im Winter in einen Baumwolllappen. Wenn nicht dies, so grabe man sieben Grübchen und verbrenne darin eine junge Ranke von einem ungeweihten Weinberge, und lasse sie einen Becher Wein in der Hand halten; dann stehe sie von dem einen auf und setze sich auf ein anderes, und vom anderen auf ein drittes, und jedesmal spreche man zu ihr: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man feines Mehl, bestreiche ihr damit [den Körper], von der Mitte nach unten, indem man zu ihr spreche: Tue deinem Flusse Einhalt. Wenn nicht dies, so hole man ein Straußenei und verbrenne es, und [die Asche] tue man im Sommer in einen Leinenlappen und im Winter in einen Baumwolllappen. Wenn nicht dies, so öffne man für sie besonders ein Faß Wein. Wenn nicht dies, so nehme sie eine Gerste, die sich im Mist einer weißen Mauleselin befindet; wenn sie diese einen Tag hält, so hört [der Fluß] zwei Tage auf, wenn sie diese zwei Tage hält, so hört er drei Tage auf, und wenn sie diese drei Tage hält, so hört er für immer auf.

«Gegen Gelbsucht nehme man zwei von diesen Dingen mit Met, und man wird davon steril.» Wenn nicht dies, so hole man den Kopf einer gesalzenen Meerbutte, koche ihn mit Met und trinke ihn. Wenn nicht dies, so hole man Tunke von Heuschrecken, und wenn keine Tunke von Heuschrecken zu haben ist, so hole man Tunke kleiner Vögelchen83, führe ihn in eine Badestube und reibe ihn damit ein. Ist keine Badestube vorhanden, so lasse man ihn zwischen Ofen und Wand stehen. R. Joḥanan sagte: Will man ihn erwärmen, so reibe84man ihn mit seinem Laken. R. Aḥa b. Joseph litt daran; da wandte R. Kahana dies bei ihm an, und er genas. Wenn nicht dies, so hole man drei Kapiz persischer Datteln, drei Kapiz überlaufendes Wachs [vom Bienenkorbe] und drei Kapiz purpurrote Aloë; dies koche man mit Met und trinke es. Wenn nicht dies, so hole man das Füllen eines Esels, und nachdem man [dem Kranken] die Mitte des Kopfes ausrasiert hat, zapfe man [dem Füllen] Blut von der Schläfe ab und tue es ihm auf den Kopf. Man achte aber darauf, daß ihm nichts davon in die Augen komme, denn er könnte erblinden. Wenn nicht dies, so hole man den in Pökel eingelegten Kopf eines Ziegenbockes, koche ihn in Met und trinke ihn. Wenn nicht dies, so hole man ein geflecktes Schwein85, zerteile es und lege es auf das Herz. Wenn nicht dies, so hole man Porree aus der Mitte eines Beetes. Einst sprach ein Araber, der daran litt, zu einem Gärtner: Nimm mein Gewand und hole mir ein Beet Porree. Nachdem dieser es ihm gegeben, und er es gegessen hatte, sprach er zu ihm: Borge mir dein Gewand, damit ich darin ein wenig schlafe. Darauf hüllte er sich darein und schlief. Als er aufstand, war er so sehr durchwärmt, daß [das Gewand] stückweise von ihm fiel.

«Gegen Gelbsucht nehme man zwei von diesen Dingen mit Met, und man wird davon steril.»

Ist dies denn erlaubt, es wird ja gelehrt: Woher, daß die Kastration an einem Menschen verboten ist? Es heißt:86ihr sollt dies in euerem Lande nicht tun; ihr dürft dies an euch selbst nicht tun

so R. Ḥanina!?

Dies nur, wo man dies direkt beabsichtigt, hierbei aber kommt es von selbst. So sagte auch R. Joḥanan: Wenn man einen Hahn kastrieren will, so nehme man ihm den Kamm ab, und er wird von selbst kastriert.

Aber R. Aši sagte ja, daß man ihm dadurch nur seinen Hoclimut87riimmt!?

Vielmehr dies gilt von einem Kastraten.

Aber R. Ḥija b. Abba sagte ja im Namen R. Joḥanans: Alle stimmen überein, daß

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man schuldig sei, wenn man die gesäuerte [Opfergabe] säuert, denn es heißt einmal:88sie darf nicht aus Gesäuertem gebacken werden, und wiederum:89sie darf nicht aus Gesäuertem bereitet werden. Daß man ferner schuldig sei, wenn man ein Kastriertes abermals kastriert, denn es heißt: 90auch ein solches, dem die Hoden zerquetscht, zerschlagen, abgerissen oder durchgeschnitten sind; und da man, wenn man schuldig ist, wenn durchgeschnitten, erst recht schuldig ist, wenn ganz abgerissen, so lehrt dies vielmehr, daß man schuldig ist, wenn man nach dem Durchreißen ganz abreißt!? Wolltest du sagen, dies gelte von einem Greise, so sagte ja R. Joḥanan: Diese [Mittel] gaben mir meine Jugend91wieder!?

Vielmehr, dies gilt von einer Frau92.

Wie ist dies aber nach R. Joḥanan b. Beroqa zu erklären, welcher sagt, von beiden heiße es:93und Gott segnete sie, indem er sprach: Seid fruchtbar und mehret euch!?

Dies gilt von einer Greisin oder einer Sterilen.

ivWER ZAHNSCHMERZEN HAT, DARF KEINEN ESSIG DURCH [DIE ZÄHNE] SCHLÜRFEN, WOHL ABER DARF ER WIE GEWÖHNLICH [SPEISEN IN ESSIG] TUNKEN, UND WENN ER DADURCH GESUND WIRD, SO IST NICHTS DABEI. WER LENDENSCHMERZEN HAT, DARF SICH NICHT MIT WEIN UND ESSIG EINREIBEN, WOHL ABER DARF ER SICH MIT ÖL SCHMIEREN, NUR NICHT MIT ROSENÖL. FÜRSTENKINDER DÜRFEN SICH EINE WUNDE MIT ROSENÖL BESTREICHEN, DENN DIESE PFLEGEN SICH DAMIT AUCH AM WOCHENTAGE ZU SCHMIEREN. R. ŠIMO͑N SAGT, ALLE JISRAÉLITEN SEIEN FÜRSTENKINDER.

GEMARA. Der hohe R. Aḥa, das ist R. Aḥa b. Papa, wies R. Abahu auf einen Widerspruch hin: Wir haben gelernt, wer Zahnschmerzen hat, dürfe durch [die Zähne] keinen Essig schlürfen, wonach Essig gut für die Zähne ist, und dem widersprechend heißt es: 94wie Essig für die Zähne und Rauch für die Augen!?

Das ist kein Widerspruch; das eine gilt von Kahmessig, das andere gilt von gegorenem Essig. Wenn du aber willst, sage ich: beide gelten von gegorenem Essig, jedoch gilt das eine von dem Falle, wenn man eine Wunde hat, und das andere von dem Falle, wenn man keine Wunde hat; hat man eine Wunde, so heilt er, hat man keine Wunde, so ist er schädlich.

DARF KEINEN ESSIG DURCH [DIE ZÄHNE] SCHLÜRFEN. Es wird ja aber gelehrt, man dürfe nicht schlürfen und ausspeien, wohl aber dürfe man schlürfen und herunterschlucken!? Abajje erwiderte: Unsere Mišna spricht eben von dem Falle, wenn man ihn schlürft und ausspeit. Raba erwiderte: Du kannst sogar sagen, wenn man ihn schlürft und herunterschluckt, nur gilt das eine vor dem Eintunken, das andere aber nach dem Eintunken95.

Man sollte aber sagen, da es vor dem Eintunken erlaubt ist, sei es auch nach dem Eintunken erlaubt!? Wir wissen nämlich von Raba, daß er der Ansicht ist, man wende [die Begründung] »da« an. Raba sagte nämlich: Es gibt nichts, was am Šabbath erlaubt und am Versöhnungstage verboten ist; da es am Šabbath erlaubt ist, so ist es auch am Versöhnungstage erlaubt.

Raba ist von jener [Erklärung] abgekommen.

Woher, daß er von jener abgekommen ist, vielleicht ist er von dieser [Lehre] abgekommen!?

Dies ist nicht einleuchtend, denn es wird gelehrt: alle, die ein Reinigungsbad nehmen müssen, baden wie gewöhnlich, sowohl am neunten Ab, als auch am Versöhnungstage.

WER LENDENSCHMERZEN HAT &C. R. Abba b. Zabhda sagte im Namen Rabhs: Die Halakha ist wie R. Šimo͑n.

Demnach ist Rabh der Ansicht R. Šimo͑ns; dem widersprechend sagte ja R. Šimib. Ḥija im Namen Rabhs, es sei verboten, am Feste einen Pfropfen96in das Faß zu stecken!?

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In diesem Falle pflichtet auch R. Šimo͑n bei, denn Abajje und Raba sagen beide, R. Šimo͑n pflichte bei in [einem Falle gleich] dem Kopfabschlagen, ohne zu töten97.

R. Ḥija b. Aši sagte ja aber im Namen Rabhs, die Halakha sei wie R. Jehuda, und R. Ḥanan b. Ami im Namen Šemuéls, die Halakha sei wie R. Šimo͑n, und R. Ḥija b. Abin lehrte es ohne Nennung von Traditoren: Rabh sagt, die Halakha sei wie R. Jehuda, und Šemuél sagt, die Halakha sei wie R. Šimo͑n!? Vielmehr, sagte Raba, ich und der Löwe unter den Genossen, das ist R. Ḥija b. Abin, erklärten dies: [Rabh sagte,] die Halakha sei wie R. Šimo͑n, jedoch nicht wegen seines Grundes.

Was heißt, die Halakha sei wie R. Šimo͑n, jedoch nicht wegen seines Grundes: wollte man sagen, die Halakha sei wie R. Šimo͑n, daß es erlaubt ist, jedoch nicht wegen seines Grundes, denn R. Šimo͑n ist der Ansicht, daß [das Rosenöl] heilend wirke, während Rabh der Ansicht ist, es wirke nicht heilend, so kann ja Rabh nicht der Ansicht sein, es wirke nicht heilend, wo doch gelehrt wird, Fürstenkinder dürfen sich eine Wunde mit Rosenöl bestreichen, doch wohl, weil es heilend wirkt!?

Vielmehr, die Halakha ist wie R. Šimo͑n, daß es erlaubt ist, jedoch nicht wegen seines Grundes, denn R. Šimo͑n ist der Ansicht, es sei auch da erlaubt, wo [das Rosenöl] selten ist, Rabh aber ist der Ansicht, nur wo es nicht selten ist, wo es aber selten ist, sei es verboten; in der Heimat Rabhs war nämlich das Rosenöl nicht selten.


  1. Cf. Wajikra Kap. 11.↩︎

  2. Dh. ihre Haut gilt als solche hinsichtl. anderer Gesetze.↩︎

  3. Wajikra 11,31.↩︎

  4. Cf. Hui. Blatt 122a.↩︎

  5. Cf. Hui. Blatt 122a.↩︎

  6. Ob die Haut sich auch als solche anfaßt.↩︎

  7. Hinsichtl. der Haut, die nicht dem Fleische gleicht.↩︎

  8. Jirmejahu 13,23.↩︎

  9. Das Wort נמר wird als Verbum aufgefaßt, als Niphal von מור, verwandeln; חברברה ist חבורה Wunde.↩︎

  10. Deren Häute bei der Errichtung der Stiftshütte verwendet wurden.↩︎

  11. Nisse, Läuse, die noch nicht ausgeschlüpft.↩︎

  12. Von winziger Größe.↩︎

  13. Das im Texte gebrauchte Wort etymolog. nicht feststellbar; nach dem Zusammenhange eine Art Läuse.↩︎

  14. Vgl. ob. Anm. 2.↩︎

  15. Wo die Federn sitzen; sie ist daher zum Schreiben nicht zu gebrauchen.↩︎

  16. Ohne die Schrift zu beeinträchtigen.↩︎

  17. Wajikra 1,17.↩︎

  18. Hierüber Kel. Abschn. 10.↩︎

  19. So nach dem Wortlaute; gezwungen ist die rationellere Übersetzung: das Wasser geht zu hoch, als daß ich (bei meinem vorgerückten Alter) es wagen dürfte, eine Überfahrt zu unternehmen, um ihn zu empfangen.↩︎

  20. Schemot 13,9.↩︎

  21. Einer Menstruierenden, um unrein zu sein; cf. Nid. 19a.↩︎

    1. Melachim 3,22.
    ↩︎
  22. Bereschit 17,14.↩︎

  23. Wajikra 19,23.↩︎

  24. Dewarim 10,16.↩︎

  25. Jirmejahu 6,10.↩︎

  26. Dh. mit dem Possessivpronomen »seine«.↩︎

  27. Er merkte, daß er ihm bloß auf den Zahn fühlen wollte.↩︎

  28. Zur Heilung seiner Leibschmerzen, was jener aber nicht wußte; Š. war Arzt.↩︎

  29. Bereschit 17,14.↩︎

  30. Gf. Abschn. II, Anm. 136.↩︎

  31. Viell, ist נרם ein Ortsname; cf. Raschi zu Er. Blatt 21b sv.↩︎

  32. So (von Spiculum, Wurfspieß, Pfeil) besser als Speculator.↩︎

  33. Dewarim 14,21.↩︎

  34. Unter Schale des Eies versteht er das Weiße.↩︎

  35. Wegen des starken Salzgehaltes bleibt alles oben schwimmen.↩︎

  36. Das salzige Wasser wurde als Augenmittel benutzt, u. die Bereitung von Arzneimitteln ist ani Š. verboten.↩︎

  37. Damit das Wasser eindringe.↩︎

  38. Damit das Wasser eindringe.↩︎

  39. Morgens, ungewaschen.↩︎

  40. Nach anderer Erklärung Schröpfkopf; etymologisch nicht geklärt.↩︎

  41. Geschwüre in Nase u. Rachen; nach den Erklärern: übler Nasen- u. Mundgeruch.↩︎

  42. Die Flätigkeit, die nachts den Händen anhaftet.↩︎

  43. Bezieht sich wohl auf die Unflätigkeit u. nicht (wie manche falsch erklären) auf die Augenkrankheit.↩︎

  44. Nach Raschi Name einer Krautart; viell, aber Plur. von עלה Blatt.↩︎

  45. Gegen Augenleiden.↩︎

  46. RŠ. und RJ. waren blind.↩︎

  47. Nach Raschi, zum Genusse, nach R. Ḥananél, auf das Auge zu legen, da sie nicht als Heilmittel betrachtet werden.↩︎

  48. Eine Gurkenart, die nur als Heilmittel gegessen wird.↩︎

  49. Auch wenn der Braten heiß ist u. sie dadurch gewärmt wird.↩︎

  50. Der nicht so scharf wie Essig ist.↩︎

  51. Die Wunde ist gefährlich.↩︎

  52. Worin man Flachs udgl. eingeweicht; in solchem Wasser badet man nur zu Heilzwecken.↩︎

  53. מקוה Wasseransammlung, als Gegens. zu מעין Wasserquelle. In manchen Fällen ist durchaus Quellwasser erforderlich, in anderen hingegen Ansammlungswasser.↩︎

  54. Bereschit 1,10.↩︎

  55. Gf. Bamidbar 19,9. In den genannten Fällen ist durchaus Quellwasser erforderlich.↩︎

  56. Im 1. Falle ist es verboten, da es ersichtlich ist, daß es zu Heilzwecken erfolgt.↩︎

  57. Im 1. Falle ist es verboten, da es ersichtlich ist, daß es zu Heilzwecken erfolgt.↩︎

  58. So nach der wahrscheinlicheren Lesart der Mišna separata.↩︎

  59. Wahrscheinl. Artemisia abrotanum L.↩︎

  60. Wahrscheinl. Artemisia abrotanum L.↩︎

  61. Viell. Marum verum L.↩︎

  62. Origanum majorana L.↩︎

  63. Nach A͑rukh: Gelbsucht.↩︎

  64. Kann auch heißen: bei einem Nachbar.↩︎

  65. Cf. Ter. VIII,4.↩︎

  66. Flüssigkeitsmaß (od. Trinkgefäß) von 1 Viertellog Inhalt; cf. Bb. Blatt 58b.↩︎

  67. Flüssigkeitsmaß, 1/32 Log.↩︎

  68. Das bibl. Log.↩︎

  69. Eine Art Brühe od. Sauce; cf. Ber. Blatt 36a.↩︎

  70. Wer eine Anordnung der Rabbanan übertritt, wird von einer Schlange gebissen.↩︎

  71. Kohelet 10,8.↩︎

  72. Damit die Schlange seine Spuren verliere.↩︎

  73. Wörtl. unter Sternen; damit die Schlange sich nicht vom Dache aus auf ihn stürze.↩︎

  74. Wo die Schlange sich nicht schnell bewegen kann.↩︎

  75. Nach den Erklärungen, um bei ihr Abscheu zu erregen.↩︎

  76. Obgleich es offenbar ist, daß man sie als Heilmittel genießt, da sie auch schädlich sind.↩︎

  77. Im Texte besteht der Unterschied in einem einzigen Buchstaben des bezügl. Wortes, dessen Lesart wohl unsicher war.↩︎

  78. Korb, Schale; sowohl im Namen Joseph als auch im Worte Gerste kommt ein S vor, und dieses befindet sich zweimal in Sisani.↩︎

  79. So nach Raschi.↩︎

  80. Nach Raschi eine Krautart, die nicht in die Höhe, sondern in die Breite wächst. Wohl etymologisch, aber nicht einmal die Lesart ist sicher.↩︎

  81. Viell. Eryngium Tourn., Mannstreu.↩︎

  82. Raschi: eine Art kleiner Vögel; wörtl. der Pickenden oder Nagenden.↩︎

  83. Nach Raschi, wickle.↩︎

  84. Nach anderen, höckriges.↩︎

  85. Wajikra 22,24.↩︎

  86. Er wird traurig und übt die Begattung nicht aus, jedoch wird er dadurch nicht kastriert.↩︎

  87. Wajikra 6,10.↩︎

  88. Ib. 2,11.↩︎

  89. Ib. 22,24.↩︎

  90. Cf. Git. Blatt 70a; auch ein Greis kann wieder zeugungsfähig werden.↩︎

  91. Die der Fortpflanzungspflicht nicht unterworfen ist.↩︎

  92. Bereschit 1,22.↩︎

  93. Mischlej 10,26.↩︎

  94. Vor der Mahlzeit, als Vorspeise; im ersteren Falle ist es erlaubt, da man annehmen kann, es gehöre zur Mahlzeit.↩︎

  95. Aus einem Lappen, weil man dadurch die Flüssigkeit auspreßt.↩︎

  96. Gf. Abschn. VII, Anm. 88.↩︎