Creative Commons, Siddur - Gebetbuch, Tischa beAw

Kinnot für Tischa beAw – am Morgen

Die Kinnot für den Morgen von Tischa beAw in deutscher Übersetzung und im hebräischen Original. Der Ost-Aschkenasische Minhag ist derjenige, der in den meisten Siddurim heute verwendet wird. Deshalb ist hier auch der hebräische Originaltext ebenfalls mitgegeben. Die West-Aschkenasischen haben teilweise auch einen lokalen Bezug. In »Bitter will ich klagen« wird etwa die Stadt Frankfurt (am Main) genannt.
Inhaltlich sind die Kinnot (eindrucksvolle) Klagen, die sich auf die Zerstörung der Stadt Jerusalem, des Tempels und den Verlust des Landes Israel beziehen. Auch Verfolgungen und Martyrien in späteren Epochen werden beklagt. Viele der Kinnot wurden durch Eleazar Kalir (etwa 570 – etwa 640) bearbeitet. Spätere Dichter anderer Kinnot orientierten sich stilistisch an ihm und thematisieren so auch die Kreuzzüge, die Pest oder, wie bereits angesprochen, lokale Ereignisse. Alle Übersetzungen stammen von Seligmann Baer und wurden orthographisch von Chajm Guski überarbeitet.

Inhalt

Ost-Aschkenasischer Minhag

Es ist aus mit euch! weicht von mir! שבת סורו מני

שָׁבַת סוּרוּ מֶנִּי שִׁמְעוּנִי עוֹבְרַי (נ“א עוֹכְרַי). סְחִי וּמָאוֹס הֱשִׂימוּנִי בְּעֶדְרֵי חֲבֵרַי. סַכּוֹתָה מִשְׁכָּן מִסְּכוֹת דְּבִירַי. סַכּוֹתָ וְהֻבְלָגוּ גִּבּוֹרַי. סָפְקוּ כַף וּמָעֲדוּ אֵבָרַי. כְּסִלָּה כָל אַבִּירַי:
נָפְלָה עוֹדֵינוּ בְּצוּל דְּכוּיָה. עֵינִי חִכְּתָה לַחֲזוֹן בֶּן בֶּרֶכְיָה. עַד פִּלְאֵי גִּלְגָּל חֲבוּיָה. עֵינִי מְעוֹלֶלֶת בִּיוָנִית נְכוּיָה. עָשָׂה וְנִחַם וַיִּקְרָא לַבְּכִיָּה. וְנָם עַל אֵלֶּה אֲנִי בוֹכִיָּה:
עַל פְּנֵי פְרָת נֻפְּצוּ חֲסִידֶיהָ. פַּלְגֵי סוּף זָכְרָה כְּעָרוּ יְסוֹדֶיהָ. פַּחַד חֵטְא שִׁילֹה תָּכַף סוֹדֶיהָ. פָּצוּ חֲזִירֵי יַעַר אַיֵּה חֲסִידֶיהָ. פָּצוּ מַעֲשֵׂה עֶרְיָה לְנִדֶּיהָ. פֵּרְשָׂה צִיּוֹן בְּיָדֶיהָ:
עַל הַר צִיּוֹן צָדוּ שְׁאוֹנֵי מְדָנַי. צָפוּ עַל רֹאשִׁי זְדוֹנַי. צָמְתוּ בְנֹב לַעֲמֹד זְדוֹנַי. צֹד נָצַרְתָּ לְעוֹרֵר מְדָנַי. צָעַק עַמִּי בִּימֵי בֶן דִּינַי. צַדִּיק הוּא יְיָ:
אַתָּה קַלִּים הִכְבַּדְתָּ וּמֵעֶדְיִי עֵרְמוּנִי. קֵרַבְתָּ בֹּא אֵלַי וַיַּחֲרִימוּנִי. קָרָאתִי לְיוֹשְׁבֵי גִּבְעוֹן עוֹד הֵם זֵרְמוּנִי. קוֹלִי לְהַשְׁמִיעַ בַּעֲרָב הִגְרִימוּנִי. קוּמִי עֲבוֹרִי בְּהָתֵל הֶעֱרִימוּנִי. קָרָאתִי לַמְאַהֲבַי הֵמָּה רִמּוּנִי:
לָמָּה רוּחַ אַפֵּינוּ לָטֶבַח שָׁמָרוּ. רָאִיתָ כִּי כְתַנּוּר עוֹרֵנוּ כָּמָרוּ. רָאִיתָ כִּי עָמָל וָכַעַס בְּאִוּוּיָךְ גָּמָרוּ. רַבְתָּ בְּיַד יְחֶזְקֵאל לִנְקֹם כְּמוֹ מָרוּ. רְאֵה וְנַכְחִידֵם מִגּוֹי אָמָרוּ. רְאֵה יְיָ כִּי צַר לִי מֵעַי חֳמַרְמָרוּ:
הֲשִׁיבֵנוּ שִׂישִׂי שִׁמַּע לְגוֹי צֵאָנִי. שִׁבְתָּם רְמוֹס חֲצֵרַי לְהַדְכִּיאֵנִי. שִׂפְתֵי מְשׁוֹרְרֵי דְבִיר דָּמְמוּ לְהַדְאִיבֵנִי. שָׁמַעְתָּ זְמוֹרוֹת אַף הֵכִין לְטַאְטְאֵנִי. שָׁכְבוּ וְנָדוּ חָצָץ לְהַבְרִיאֵנִי. שָׁמְעוּ כִּי נֶאֱנָחָה אָנִי:
כִּי תָּם חַקְתָּ בְּכֵס אוֹפַנֶּיךָ. תָּשִׁיב לָהֶם גְּמוּל כְּאָז חֲזוֹת פָּנֶיךָ. תִּרְדּוֹף לְצַלְמוֹן יוֹעֲצֵי (רַע) עַל צְפוּנֶיךָ. תִּתֵּן לְהַבְהַב נוֹתְצֵי פְּנִינֶיךָ. תִּקְרָא לְשַׁכְּרָם כּוֹס כָּמוּס בְּפָנֶיךָ. תָּבֹא כָל רָעָתָם לְפָנֶיךָ:
תָּבֹא אֶל צַר אֲשֶׁר כִּלָּנוּ. לִמְבוֹא חֲמָת בְּחֵמָה נִהֲלָנוּ. עַד לַחֲלַח וְחָבוֹר הִגְלָנוּ. זָקֵן וּבָחוּר וּבְתוּלָה כְּבָלָנוּ. רָם הַבֶּט נָא עַמְּךָ כֻּלָּנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:

»Es ist aus mit euch! weicht von mir!« lassen meine Dränger mich hören; zum Abscheu, zum Ekel machen sie mich unter allen Nationen. Du verhülltest Dich in Deiner Wohnung und halfst nicht meinen Anführern; Du verhülltest Dich
und besiegt wurden meine Helden. Alles schlug die Hände zusammen als meine Glieder wankten und der Feind all meine Tapferen niederwarf.
Sie ist gefallen (die Stadt)! Doch immer noch, wenn auch verstoßen in die Tiefe, hoff« meine Seele auf die Erfüllung dessen, was Secharia, Barechjahs Sohn verkündet, und welches ein Geheimnis bleibt, bis einst der Ewige Wunder tut, wie zu Gilgal er getan.
Mein Auge ist entstellt ob der Wunden, die die Griechen mir geschlagen. Gott selbst, als es geschah, rief zur Trauer und sprach: »darüber weine ich!«
An die Ufer des Perath wurden Israels Frommen geschleudert und seine Grundpfeiler zerstört. In Trauer dacht‘ es da der früheren Wunder, die Gott am Schilfmeer ihm geschehen ließ.
Angst, gleich jener, die das sündhafte Schtloh befiel, fiel über Israels Versammlungen, als die Wilden sprachen: »Wo sind ihre Frommen? ein Scheusal sollen diese Verstoßenen werden!« da rang Zion verzweifelnd die Hände.
Von Zions Berg führten sie die Richter meines hohen Raths als Gefangene weg.
Die Flut der Ungestümen schlug plötzlich über mein Haupt zusammen, denn schnell hatten sie sich verbunden und standen da in Nod.
O, diesen Sturz hattest Du schon längst vorherbestimmt, damals schon, als wir mit Mosche zankten; drum schrie mein Volk in Ben dinais Unglückstagen: »gerecht ist er, der Ewige!«
Du, Ewiger, hast die Geringen mächtig gemacht
diese waren es dann, die meines Schmuckes mich beraubten; Du selbst führtest sie wider mich an, dass sie mich vertrieben. Arabien flehte ich um Beistand an, sie rieben mich auf; Gibeons Bewohner rief ich herbei, sie halfen mich verderben, hintergingen mich und riefen spottend mir entgegen: »mache dich auf und ziehe fort’« so betrogen mich die Freunde alle, deren Hilfe ich angefleht halte.
Warum stellten sie dem Josia unserm Lebensodem meuchelmörderisch nach?
Du sähest zu, wie sie unfern Leib aushungern ließen, dass er schwarz wie der Ofen wurde; Du sähest zu das Unheil und den Frevel, den sie an Deinem Tempel ausübten. Du, der Du durch Jecheskel verkünden ließest, all ihre Frevel zu ahnden, siehe doch, wie sie sprechen: »Wir rotten sie (Israel) aus; sie sollen kein Volk mehr sein!«
Siehe es, Ewiger! denn ich leide sehr, mein Inneres verglühet.
O führe uns wieder zurück und vergelte dem Volke, das mich weggeführt, das den Rat erteilte, mein Heiligtum niederzutreten und mich zu unterdrücken.
Die Sänger des Allerheiligsten verstummten; der Feind hat mich geschwächt. Du hörtest, Gott, seine Lästerungen, als er kam, mich zu vertreiben; ermattet sanken da meine Leute nieder, unstet irrten sie umher und Kieselsteine waren ihre Speise. Hort es Alle, wie betrübt ich bin.
Der Du am Throne Deiner Ophannim, des Frommen Bildnis zeichnetest, vergelte den Tyrannen wie damals, als am Schilfmeer Du erschienest; stürze in den Abgrund Alle, die Böses gegen Deine Lieblinge ersinnen, die Deinen Tempel niederreißen. Übergebe sie der Flamme, berausche sie mit dem Kelch Deines Zornes, den Du für sie aufbewahrt; lass ihre Laster alle vor Dir erscheinen.
Komme über den Feind, der uns verdarb, der in seiner Wut bis über Chamath uns führte und nach Ehalach und Chabor uns vertrieb und Greise wie Jünglinge als Jungfrauen in Fesseln schmiedete. Erhabener! schaue doch herab, wir sind ja alle Dein Volk; gedenke, Ewiger, was uns geschah!

Ach, wie eiltest Du איכה אצת באפך

אֵיכָה אַצְתָּ בְּאַפֶּךָ לְאַבֵּד בְּיַד אֲדוֹמִים אֱמוּנֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ בְּרִית בֵּין הַבְּתָרִים אֲשֶׁר בֵּרַרְתָּ לִבְחוּנֶיךָ. וּבְכֵן בִּטִּינוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה גָּעַרְתָּ בְּגַעֲרָתֶךָ לַגְלוֹת בְּיַד גֵּאִים גְּאוּלֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ דְּלִיגַת דִּלּוּג דֶּרֶךְ אֲשֶׁר דָּלַגְתָּ לִדְגָלֶיךָ. וּבְכֵן דִּבַּרְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה הַגְתָּ בְּהֶגְיוֹנֶךָ לַהֲדוֹף בְּיַד הוֹלְלִים הֲמוֹנֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ וִעוּד וֶתֶק וֶסֶת אֲשֶׁר וִעַדְתָּ לִוְעוּדֶיךָ. וּבְכֵן וְקוֹנֵנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה זָנַחְתָּ בְּזַעֲמֶךָ לְזַלְזֵל בְּיַד זָרִים זְבוּלֶךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ חִתּוּן חֻקֵּי חוֹרֵב אֲשֶׁר חָקַקְתָּ לַחֲמוּלֶיךָ. וּבְכֵן חִוִּינוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה טָרַחְתָּ בְּטָרְחֶךָ לִטְרוֹף בְּיַד טְמֵאִים טְלָאֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ יְקַר יְדִידוּת יֹשֶׁר אֲשֶׁר יִחַדְתָּ לְיוֹדְעֶיךָ. וּבְכֵן יָלַלְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה כִּוַּנְתָּ בְּכַעֲסֶךָ לְכַלּוֹת בְּיַד כְּפִירִים כַּרְמֶךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ לֹא לִזְנוֹחַ לְעוֹלָם אֲשֶׁר לִמַּדְתָּ לִלְקוּחֶיךָ. וּבְכֵן לָהַגְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה מִלַּלְתָּ בְּמָאֳסֶךָ לִמְחוֹת בְּיַד מוֹנִים מְנַשְּׂאֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ נְשִׂיאַת נוֹצַת נֶשֶׁר אֲשֶׁר נָשָׂאתָ לִנְשׂוּאֶיךָ. וּבְכֵן נָהִינוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה שַׂחְתָּ בְּסַעֲרֶךָ לְסַגֵּר בְּיַד סֵעֲפִים סַהֲדֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ עֹז עֲדִי עֲדָיִים אֲשֶׁר עִטַּרְתָּ לַעֲבָדֶיךָ. וּבְכֵן עָנִינוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה פַּצְתָּ בְּפַחְדֶּךָ לְפַגֵּר בְּיַד פָּרִיצִים פְּלָאֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ צַהֲלַת צְבִי צַדִּיק אֲשֶׁר צָפַנְתָּ לִצְבָאֶיךָ. וּבְכֵן צָעַקְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה קָרָאתָ בִּקְרִיאָתֶךָ לִקְנוֹת בְּיַד קָמִים קְרוּאֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ רֶגֶשׁ רֶכֶב רִבּוֹתַיִם אֲשֶׁר רָצִיתָ לְרֵעֶיךָ. וּבְכֵן רָגַנְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
אֵיכָה שָׁאַפְתָּ בְּשַׁאֲפֶךָ לִשְׁלוֹת בְּיַד שׁוֹדְדִים שְׁלֵמֶיךָ.
וְלֹא זָכַרְתָּ תֹּקֶף תַּלְתַּלֵּי תֹּאַר אֲשֶׁר תִּכַּנְתָּ לִתְמִימֶיךָ. וּבְכֵן תָּאַנְנוּ. זְכוֹר יְיָ מֶה הָיָה לָנוּ:
תָּאַנְנוּ לִשְׁפּוֹךְ [דְּמָעוֹת] כַּמַּיִם. עַל מָה בְּיוֹם זֶה נִשְׁבִּינוּ פַּעֲמַיִם. זָכְרִי בִּהְיוֹתִי בְּשַׁלְוָה יוֹשֶׁבֶת בִּירוּשָׁלַיִם. רָגַנְתִּי, וְעַתָּה אַאֲדֶה עַד חוּג שָׁמָיִם:

Ach, wie eiltest Du mit Deinem Grimme Deine Treuen der vernichtenden Hand der Edomiter preis zu geben, und gedachtest nicht des Bundes bei den Fleischstücken, den Du ehedem mit Deinem geprüften Abraham geschlossen. Drum sprechen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, wie furchtbar erfülltest Du Deine Drohung! Die ehedem durch Dich Erlösten — Übermütige führten sie gefangen weg. Du gedachtest nicht, wie einst Dein Volk Dir vertrauend in der Wüste folgte. Drum sprechen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, bei Dir war es fest beschlossen, Deine Schaaren unter Spötter zu verstoßen, und noch immer denkst Du nicht an die einstige goldene Zeit, die Du uns durch Deine Erkornen verkünden ließest? Drum klagen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, in Deinem Zorne verließest Du Deinen Wohnsitz, und Fremde entweihten ihn. Du gedachtest nicht Deiner Gesetzgebung am Choreb, durch die Du Dich mit Deinen Lieblingen verbunden hast. Drum sprechen wir laut: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, Du wurdest unsrer überdrüssig und ließest Deine schwachen Lämmer vom Gewild zerreißen. Du gedachtest nicht des herrlichen lieblichen Gesetzes, das Du uns erteiltest. die wir Dich erkannten. Drum klagen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, in Deinem Zorne beschlössest Du, Deinen Weinberg (Israel) durch Ungläubige verheeren zu lassen, und gedachtest nicht Deines Wortes: Nicht auf immer verlässt der Herr!« dass Du Deinen Erwählten verkünden ließest. Drum sagen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, in Deinem Unwillen lässt Du die, die Dich verherrlichen, durch der Dränger Hand vertilgen, und gedenkest nicht, dass Du sie einst wie auf Adlerflügel emporgehoben hast. Drum jammern wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, in Deinem Sturm sprachst Du, die Zeugen Deiner Einheit in der Verderber Hand zu übergeben, und dachtest nicht des herrlichen Schmuckes, womit Du einst Deine Diener kröntest. Drum sprechen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, Du sprachst das fürchterliche Urteil, und Tyrannen zermalmten die. für welche Du früher Wunder getan hast. Du dachtest nicht des Jubels Deiner herrlichen Tempelstadt, den Du Deinem Volke einst bereitet. Drum rufen wir: Gedenke. Ewiger, was uns geschah!

— Ach, Du bestimmtest es in Deinem Rath, Deine Erwählten ihren Widersachern zu verkaufen, und dachtest nicht der Myriadenmenge heiliger Engel, die Du ehedem Deinen Lieblingen zugesellt hattest.
Drum sagen wir: Gedenke, Ewiger, was uns geschah!

— Ach, Du ließest uns vom Verderben verschlingen, ließest Räuber Deine Getreuen plündern; Du dachtest nicht der Stärke und des Glanzes, die Du einst Deinen Frommen verliehen.
Drum seufzen wir: Gedenke Ewiger, was uns geschah! — Wir seufzen und die Tränen fließen wie Master, ob der zweifachen Vertreibung, die an diesem Tage uns traf. Denke ich daran, wie ich einst so friedlich wohnte in Jerusalem, o dann muss ich bitter klagen und möcht‘ empor mich schwingen zu dem Kreis des Himmels.

Zum Firmament empor אאדה עד חוג שמים

אַאֲדֶה עַד חוּג שָׁמַיִם. אַאֲלֶה אִתִּי שָׁמַיִם. אָאֹר יוֹם מַחֲרִיבִי פַּעֲמַיִם. אֶתְאוֹנֵן מִי יִתֵּן רֹאשִׁי מַיִם:
אַבְחִין בִּבְכִי יְלֵל מִדְבָּר. אֶבְחֲנָה לֵיל מִלֵּיל וּמִדְבָּר מִמִּדְבָּר. אֲבַכֶּה אִתִּי עוֹלַת מִדְבָּר. אֶשְׁאַג מִי יִתְּנֵנִי בַמִּדְבָּר:
אֶגָּדַע וְאֶנָּשֵׁל כְּנֹקֶף זַיִת. אֲגָרֶה אִתִּי כָּל בְּנֵי בַיִת. אֶגְרֹם שֶׁיֹּאמַר בַּעַל הַבַּיִת. אֵרָשֶׁה מִי יִתְּנֵנִי שָׁמִיר וָשַׁיִת:
אַדְוֶה בְּכָל לֵב לְהַמְצִיאֵהוּ. אֵדְעָה מִלִּין בָּם לְאַמְּצֵהוּ. אֶדְאַג אַיֵּה רוֹעֶה וְלֹא אֶמְצָאֵהוּ. אֲקוֹנֵן מִי יִתֵּן יָדַעְתִּי אֶמְצָאֵהוּ:
אֵהָפְכָה וְאֶתְהַפְּכָה כְּאוֹפָן בְּמִלַּי. אֶהְגֶּה פָּנִים בְּפָנִים לְתַנּוֹת עֲמָלַי. אָהֲהוּ חֶרֶס וְסַהַר מִלְּהַגִּיהַּ לְמוּלַי. אֶצְרַח מִי יִתֵּן אֵפוֹא וְיִכָּתְבוּן מִלָּי:
אוֹרַח מִשְׁפְּטֵי גּוֹנְבֵי עֲלִי. אוֹדִיעַ בְּבִצְעִי וּמַעֲלִי. אוּמְלְלוּ מַזָּלוֹת בְּקָרְעִי מְעִילִי. אֶפְעֶה מִי יִתֵּן שׁוֹמֵעַ לִי:
אָזְדָה כְּהוּפְרָה הָאֲבִיּוֹנָה. אֶזְכְּרָה כִּי הָיִיתִי מְחֻתָּנָה. אַזִּיל פְּלָגִים כִּבְרֵכָה הָעֶלְיוֹנָה. אֶעֱגוֹר מִי יִתֶּן לִי אֵבֶר כַּיּוֹנָה:
אָח נִפְשָׁע מִקִּרְיַת עֹז אֶל צֹר. אָחוּ בְּלִי מַיִם בְּאַף לַעֲצֹר. אָחַז קָמוֹת לִקְצֹר וְעוֹלְלוֹת לִבְצֹר. אָשִׂיחָה מִי יוֹבִילֵנִי עִיר מָצוֹר:
אֶטַּע אָהֳלֵי אַפַּדְנִי בְּצַלְמָוֶת. אָטוּסָה וְאֶשְׁכֹּנָה עַד חֲצַר מָוֶת. אֶטָּפֵל אֶת הַמְּחַכִּים לַמָּוֶת. אֶנְהֶה מִי גֶבֶר יִחְיֶה וְלֹא יִרְאֶה מָּוֶת:
אֱיָלוּתִי לְעֶזְרָתִי תַּרְתִּי חֲזוֹת. אֲיוּמָתִי בְּכָל שָׁנָה אוֹמֶרֶת הִיא הַשָּׁנָה הַזֹּאת. אֲיַדַּע לַכֹּל כִּי מוּדַעַת זֹאת. אִם לֹא כִּי יַד יְיָ עָשְׂתָה זֹאת:
אֶכֹּף לְךָ רֹאשׁ יְיָ חֵילִי. אֶכְרַע לְךָ בֶּרֶךְ לְחַתֵּל מַחֲלִי. אַכְתִּירְךָ בְּשִׁיר מִשִּׁירֵי מְחוֹלִי. אֲכַוֵּן מִי יִתֶּנְךָ כְּאָח לִי:
אַל תִּשְׁכַּח צַעֲקַת אֲרִיאֵל. אֵלָיו לֶאֱגֹר יְהוּדָה וְיִשְׂרָאֵל. אַלְפֵי שִׁנְאָן אֲשֶׁר מָסַר אֵל. לֵאמֹר מִי יִתֵּן מִצִּיּוֹן יְשׁוּעַת יִשְׂרָאֵל:
יִשְׂרָאֵל מֵעֵת בִּדְרָכַי לֹא הָלָכוּ. עֲזָבוּנִי וַעֲזַבְתִּים וּפָנַי מֵהֶם נֶהְפָּכוּ. רָגַנְתִּי וְהֵילַלְתִּי וּמֵעַי וְלִבִּי נִשְׁפָּכוּ. אֵיכָה תִּפְאַרְתִּי מֵרַאֲשׁוֹתַי הִשְׁלִיכוּ:

Zum Firmament empor möchte ich mich schwingen, den Himmel mit mir trauern lassen. Verwünschen will ich den Tag, der zweimal mir Zerstörung brachte; ich klage: wäre mein Haupt doch eine Tränenquelle.
— Weinend denke ich an jenes nächtliche Geheul, das unsre Väter einst in der Wüste führten, und vergleiche meine jetzige Nacht mit jener, meine jetzige Wüste mit jener. O da möcht‘ ich meine Ahnen in der Wüste mit mir weinen lasten, und ich stöhne: Wäre ich doch bei ihnen gewesen in der Wüste!
— Gebrochen bin ich und entblättert wie ein geschüttelter Ölbaum; selbst des Himmels Heer reizte ich gegen mich auf. Doch ich will mich bessern und will nicht rasten, bis der Herr Befreiung mir verkündet
— wer will dann noch mit Dornen und Disteln mich bekriegen?
— Mein Herz ist leidend, sehr beklommen; o wüsste ich Tröstungsworte, es damit zu stärken. Bekümmert suche ich den Hirten (Gott) und find‘ ihn nicht; rufe traurig: o dass ich ihn zu finden wüsste.
— Ich wende und drehe meine Worte wie ein Rad und erzähle meine Mühsal auf mancherlei Weise. Sonne und Mond klagen, dass sie mir nicht leuchten dürfen. Drum schreie ich: »Würden meine Worte doch auf ewig niedergeschrieben!«
— Dass die Erstlinge geheim unter Feigen verborgen dargebracht werden mussten, ich gestehe es, mein Eigennutz und meine Raubsucht waren schuld daran. Es trauerten die Planeten, als ich mein Gewand zerriss; ich werde umhergeschleudert
— o dass ich doch endlich erhört würde!
— Fort, vergangen ist die Lust! Denke ich daran, wie innig ich mit ihm (Gott) verbunden war
— Tränenströme vergieße ich dann wie übervolle Teiche und wünsche mir Schwingen gleich der Taube, um dem Unglück zu entfliegen.
— Die Liebe Gottes wurde der festen Stadt entzogen und Zor verliehen. Sein Zorn verschloss den Himmel
— und den Feldern fehlte der Regen. Das flehende Getreide erntet der Feind, er hält Traubenlese in den Wein» bergen, und ich, ich jammere: Wer führt mich in die feste Stadt zurück?
— In Todesschatten schlage mein Zelt ich auf, eile zu den Gräbern, um Ruhe dort zu finden, geselle mich zu denen, die dem Tod entgegenharren und klage: Wo lebt der Mann, der den Tod nicht schauet?
— Stets harre ich der Allmacht Gottes, dass sie mir zur Hilfe eile; fortwährend spricht mein Volk: »Dieses Jahr wird es geschehen«.
— Jedermann werde ich dann Gottes Größe verkünden, und weltberühmt wird sie werden einst, wenn seine Hand mir helfen wird. Das Haupt beuge ich vor Dir, mein Schutz, und flehe Dich auf den Knien an, meine Wunden mir zu heilen. Mit Liedern und mit Reigen will ich Deine Herrlichkeit dann preisen und sprechen: »Du bist wieder mein Freund.«
— O vergiss nicht des Jammers der Tempelstadt; gib ihr wieder Jehuda und Israel, die viele Tausenden, die Du, Herr, ihren Feinden preisgegeben, und welche sprechen: »Möge doch von Zion aus das Heil wieder kommen für Israel!«
-Weil Israel nicht in meinen Wegen wandelte und mich verlassen hat, darum habe ich auch sie verlassen und mein Angesicht von ihnen weggewandt. Bitter klage ich und rufe trauernd aus: Ach, sie haben die Krone meiner Herrlichkeit verachtet! —

sie haben mir die Krone vom Haupt gerissen איכה תפארתי מראשותי

אֵיכָה תִּפְאַרְתִּי מֵרַאֲשׁוֹתַי הִשְׁלִיכוּ. וּכְנֶגֶד כִּסֵּא הַכָּבוֹד צֶלֶם הִמְלִיכוּ. בְּחַלְּלִי תְּנַאי אֲשֶׁר חוֹזַי נִמְלָכוּ. וְנָם אִם בְּחֻקֹּתַי תֵּלֵכוּ:
לָמָּה תָּרִיבוּ אֵלַי כֻּלְּכֶם. חָזְקוּ עָלַי דִּבְרֵיכֶם. מִיֶּדְכֶם הָיְתָה זֹאת לָכֶם:
בִּלַּע שׁוֹפְטַי בְּמוֹעֲצוֹת עִוְּתָם. וּפָנִים הִסְתִּיר מֵהֶם כְּשָׁר עַוָּתָתָם. וַיּוּמַר לְאָבָק מִטְרָם לְהַבְעִיתָם. חֵלֶף וְנָתַתִּי גִּשְׁמֵיכֶם בְּעִתָּם:
סְחִי וּמָאוֹס שָׂמַנִי. כִּלָּה בְאַפּוֹ וַיִּשְׂטְמֵנִי. נִחוּמָיו מְהֵרָה יְשַׁעְשְׁעוּנִי:
גָּדַע רוֹם קַרְנָם וַעֲלוּמָם הִקְצִיר. וּבְאִבְחַת חֶרֶב שַׁעֲרֵיהֶם הֵצִיר. מְזֵי רָעָב עָשׂ בַּקָּצִיר. תְּמוּר וְהִשִּׂיג לָכֶם דַּיִשׁ אֶת בָּצִיר:
דָּרַךְ קַשְׁתּוֹ וְכִלָּה בְחֶרֶץ. וְכַבַּרְזֶל עִפֵּל שְׁמֵי עֶרֶץ. פְּרָצַנִי שְׁלָשׁ עֶשְׂרֵה פָּרֶץ. תַּחַת וְנָתַתִּי שָׁלוֹם בָּאָרֶץ:
הָיָה צוּרְכֶם וּמָעֻזְּכֶם וּמִשְׂגַּבְּכֶם. הָפַךְ לְאַכְזָר וְנִלְחַם בָּכֶם. הַנּוֹצַרְכֶם רִחַקְכֶם, חוֹשַׁקְכֶם תִּעַבְכֶם. וְאַיֵּה הַבְטָחַת וּרְדַפְתֶּם אֶת אֹיְבֵיכֶם:
וַיַּחְמֹס פִּנַּת צֶדֶק מְלֵאָה. כִּי בְּמַשְׂכִּיּוֹתָהּ מָצָא כָּל טֻמְאָה. וּמְכַבְּדֶיהָ הִזִּילוּהָ כְּדָוָה מְטֻמָּאָה. בְּשִׁנּוּי וְרָדְפוּ מִכֶּם חֲמִשָּׁה מֵאָה:
זָנַח עֶלְיוֹן קִרְיַת מוֹעֲדֵיכֶם. וְהֶאֱבִיל שַׁעֲרֵי חֵל עֲמִידַת רַגְלֵיכֶם. מִי בִקֶּשׁ זֹאת פָּץ וְהִגְלְכֶם. וְגָמַר אֹמֶר וּפָנִיתִי אֲלֵיכֶם:
חָשַׁב שְׂנֹא אוֹם לֻקַּט כַּשּׁוֹשָׁן. וּמֵחֵלֶב עוֹלָלֶיהָ אוֹתָהּ דִּשַּׁן. קִיטוֹר חֻפָּתָהּ הֹעֲלָה כַּכִּבְשָׁן. וְשָׁאֲלוּ אַיֵּה דָגָן תְּמוּר וַאֲכַלְתֶּם יָשָׁן נוֹשָׁן:
טָבְעוּ נִכְסוּ רוֹבְדֵי דּוּכָנִי. בְּגֵיא חֲמָת כְּנִקְטַל מְכַהֲנִי. הֲרֵי כַּמֶּה שָׁנִים גָּלָה יְסוֹד מְכוֹנִי. וְסָע מִתּוֹכִי אֹמֶר וְנָתַתִּי מִשְׁכָּנִי:
יָשְׁבוּ מְבַכִּים מִנַּאַק מֵתֵיכֶם. בְּאַרְבַּע מִיתוֹת הִפִּיל מְתֵיכֶם. חֶרֶב וְרָעָב וְחַיָּה וָדֶבֶר שִׁחַתְכֶם. כְּסָר צִלָּם פָּץ וְהִתְהַלַּכְתִּי בְתוֹכְכֶם:
כָּלוּ לְשׁוֹד כְּרֶגַע אָהֳלֵיכֶם. וּבָכֶם נִשְׁבְּעוּ מְהוֹלְלֵיכֶם. לְחֵיקְכֶם נִשְׁפְּכוּ נַפְשׁוֹת עוֹלְלֵיכֶם. בְּמָאָסְכֶם שִׂיחַ אֲנִי יְיָ אֱלֹהֵיכֶם:
לְאִמּוֹתָם כִּלְכּוּל אָנָּא שִׁוְּעוּ. וְצוּר לְמַלְאָכָיו שָׂח מֶנִי שְׁעוּ. אֶרֶץ הַכַּרְמֶל הֲבֵאתִים וְשֻׁעַשְׁעוּ. וְשָׂנְאוּ מוֹכִיחַ וְאִם לֹא תִשְׁמְעוּ:
מָה אֲעִידֵךְ, יְשִׁישַׁיִךְ עִם גּוּרַיִךְ בּוֹסָסוּ. אוֹמְרִים עַל סוּס נָנוּס עַל כֵּן נָסוּ. נִלְאֵיתִי נְשׂׂא עֲוֹנוֹתֵיכֶם כְּהֻעֲמָסוּ. וָאֲיַסֶּרְכֶם כְּנַמְתִּי אִם בְּחֻקֹּתַי תִּמְאָסוּ:
נְבִיאַיִךְ תָּעוּ תַּרְמִית שָׁוְא חֲזוֹת. וָאֶדְרֹשׁ לִסְלֹחַ וּפַצְתִּי אִי לָזֹאת. פִּתִּיתִים וּכְנֶגְדִּי הֵשִׁיבוּ עַזּוֹת. וְאָנַפְתִּי וְשַׂחְתִּי אַף אֲנִי אֶעֱשֶׂה זֹּאת:
סָפְקוּ חָרְקוּ שָׁרְקוּ מוֹנַי. מִבִּפְנִים וּמִבַּחוּץ לְהַצְמִית אֱמוּנַי. כִּי בְּנֵי זֵדִים חִלְּלוּ צְפוּנַי. לְרָעָה וְלֹא לְטוֹבָה נָם וְנָתַתִּי פָנַי:
פָּצוּ זֵדִים: לִפְנֵי מִי תְּחַלֶּה? עַם כֶּבֶד עָוֹן פָּקַד וַיִּלְאֶה. לֹא תְּחַכּוּ עוֹד אוֹת וּמוֹפֵת וָפֶלֶא. אָנַף וְנָסַע וְנָם וְאִם עַד אֵלֶּה:
עָשָׂה וַיָּרֶם קָדְקֹד בְּנֵי שָׁאוֹן. וְדָמִי שִׁכְּרַנִי בְּגֵיא צִמָּאוֹן. וּבְכָל שָׁנָה וְשָׁנָה הוֹסִיף יָגוֹן עַל אוֹן. מֵעֵת כָּעַס וְנָם וְשָׁבַרְתִּי אֶת גְּאוֹן:
צָעַק הוֹי הוֹי וְאַשְׁפָּתוֹ הֵרִיק. מִפֹּה וּמִפֹּה הֵבִיא עָלַי מַעֲרִיק. וּבְלַעֲגֵי מָעוֹג שִׁנֵּי צָר הֶחֱרִיק. וְכִלָּה כֹּחִי בִּנְאֻם וְתַם לָרִיק:
קוּמִי דָּפְקִי שַׁוְּעִי אַל דֳּמִי. וּתְנִי כָאוֹב מֵאֶרֶץ קוֹלֵךְ וָדוֹמִי. מֵי רוֹשׁ הִשְׁקַנִי וְהִדְמִי. וְחָשַׁךְ הִלּוּכִי בִּנְאֻם וְאִם תֵּלְכוּ עִמִּי:
רְאֵה גּוֹרָל אִוִּיתָ הוּשַׂם לְרוֹעִים לְעָיַת. וְלִקְאַת מִדְבָּר הָיִיתִי דְּמוּיַת. גּוֹלָה גְּנוּיַת וְסוּרָה כְּנוּיַת. בְּשָׁמְעִי וְהִשְׁלַחְתִּי בָכֶם אֶת חַיַּת:
שָׁכְבוּ בְּעִלּוּף כְּתוֹא מִכְמָר וְאֵין דּוֹלֶה. הַמְלֵאִים גַּעַר וְאֵין מַרְפֵּא עוֹלֶה. הֲרֵי כַּמָּה שָׁנִים הֲמָמַנִי לְהִתְכַּלֶּה. אֲנוּשִׁים בְּוִכּוּחַ וְאִם בְּאֵלֶּה:
תִּקְרָא אֵיד עוֹלַלְתָּ עַל אַדְמוֹנִי. לְסָחֳפוֹ וּלְשַׁסְּפוֹ שִׁבְעָתַיִם כְּאוֹנִי. תָּהֹם צָרַי בְּצֵאת קוֹל מֵאַרְמוֹנִי. כְּנֶהֱמַמְתִּי בְּרִיב וְהָלַכְתִּי אַף אֲנִי:
אַף אֲנִי לֻכַּד בְּיֹקֶשׁ שִׁכָּרוֹן. עָרְבָה שִׂמְחָה וְהִשְׁבִּית חָרוֹן. לָאָרֶץ אֵשֵׁב וְאֶהְגֶּה בְגָרוֹן. אֵיכָה יָשְׁבָה חֲבַצֶּלֶת הַשָּׁרוֹן:

Ach! sie haben mir die Krone vom Haupt gerissen, da, wo die Gottheit thronte, Götzenbilder ausgestellt. Es geschah zur Strafe mir, weil ich den Bund entweihte, den zu halten meine Propheten mich stets mahnten, und wie Gott gesprochen: »werdet ihr nach meinen Gesetzen wandeln
— dann will ich euch nie verlassen!«
— (Gott:) »Warum hadert ihr mit mir? Zur Last sind mir eure Reden;
— durch euer eigenes Verschulden erging dies Alles über euch!«
— Er vertilgte meine Richter, wohlbedacht verdarb er sie. Sein Antlitz wandte Er von ihnen, da Er ihre Verkehrtheit sah. Schrecklich wurden sie bestraft der Regen wurde ihnen zu Staub verwandelt, und umgekehrt ward die Verheißung: »ich werde euch Regen geben zur rechten Zeit.«
— Hat mich auch Gott zum Abscheu und Ekel gemacht und seinen Zorn über mich entladen wie ein Feind, so werden seine Tröstungen doch bald mich wieder erfreuen.
— Ihr stolzes Horn brach der Herr und kürzte ihre Jugendjahre. Mit blitzenden Schwertern ließ er ihre Städte bedrängen und in der Erntezeit sie vor Hunger sterben, statt dass er verheißen hatte: »Die Dreschzeit wird bis zur Weinlese reichen.«
— Er spannte den Bogen uns zu verderben und zu vernichten, verhärtete den Himmel dem Eisen gleich. Er ließ mein Heiligtum dreizehnmal durchbrechen, statt des verkündeten Friedens im Lande.
— Der euer Hort, euer Schutz und eure Erhebung war, ist zum unbarmherzigen Widersacher euch geworden; er, der euch früher gehütet, hat euch jetzt von sich entfernt, der euch geliebt, verabscheut euch. — Wo ist nun die Verheißung: »Ihr werdet eure Feinde verfolgen?«
— Er riss nieder alle Grundpfeiler der einst herrlichen Tugendstadt, weil ihre geheimen Kammern er voller Götzen fand. Verschmäht wurde sie nun von ihren frühern Verehrern gleich einer Unreinen, und es wechselte der Ausspruch: »Fünf von euch werden ihrer hundert flüchtig machen!«
— Es verließ der Höchste die Stadt eurer Zusammenkünfte und verödete die Tore des Tempelhofs, dort ihr euch versammelt hattet. Wer verlangt dies von euch, sündenbelastet meinen Vorhof zu betreten? sprach der Herr, und vertrieb euch, endigend das Gnadenwort: »Ich werde mich zu euch wenden.«
— Die Nation, die sich der Herr wie eine Rose aus den Dornen las
— sie ward ihm zum Überdruss, verhasst. Vom Fette ihrer eigenen Kinder ließ er sie zehren und ihren Tempel in Flammen aufgehen wie einen Kalkofen.
Da fragten sie: wo finden wir Speise? statt es früher von ihnen hieß: »Ihr habt stets Überfluss von vielen Jahren zu genießen.«
— Die Leviten, die Chorbeter des Tempels, verschwanden
— sie wurden geschlachtet, im Tale Chamath wurden meine Priester getötet. Viele Jahre sind es nun schon, dass der Herr meines Tempels Grund entblößt und mir entzogen hat die Verheißung: »Ich werde meine Wohnung in eurer Mitte haben.«
— Weinend sitzen sie am Boden ob des Stöhnens der Gefallenen; denn mit vier Strafgerichten warf der Herr die Mannschaft nieder, Schwert, Hunger. Gewild und Pest waren ihre Verderber, und es wich der ihnen verheißene Schutz des Ewigen: »Ich werde in eurer Mitte wandeln.«
— Schnell waren eure Wohnungen vernichtet und verheert, eure Verhöhner schwuren bei euerm Untergange; eure Säuglinge
— im Schoß der eigenen Eltern hauchten ihren Geist sie cm«, und dies Alles, weil ihr verachtet habt das Wort: »Ich bin der Ewige euer Gott.«
— Kinder flehten ihre Mütter umsonst um Speise an. Der Herr rief seinen Engeln zu: »Lasst ab von mir und »nehmet das Volk nicht ferner in Schutz! Habe ich sie nicht in ein Land, »blühend wie ein Garten, gebracht, dort sie alle Ergötzungen fanden? »und sie hassten den Ermahner. der ihre Sünden ihnen vorhielt.
— Wen »soll ich nun zum Zeugen euch stellen? Hingerafft sind eure Greise und »und eure Jünglinge; die da sprachen: auf Nossen wollen wir fliegen! »sie mussten fliehen. Ich ertrug nicht mehr eure Sünden, die zur Last »herangewachsen waren und musste euch züchtigen, nach meiner Drohung: »wenn ihr meine Gesetze verschmäht.
— Deine Seher führten irre, weissagten Trug und Lüge. Gern hätte ich verziehen; aber wie konnte ich, »da sie, als ich sie zur Besserung überreden wollte, mir noch freche Antwort gaben. So sprach ich denn in meinem Zorne: Schrecklich will ich »nun mit ihnen verfahren!« – Meine Dränger klatschten, zischten und höhnten, rotteten allenthalben meine Gläubigen aus; Fremde kamen und entweihten das Innerste des Heiligtums. Nicht zu unserm Heile, sondern zum Verderben sprach der Herr: »Ich richte mein Augenmerk auf euch!«
— Es sprachen die Übermütigen: »Zu wem wollt ihr noch flehen? »Frevel belastetes Volk! Gott ist euer überdrüssig und ahndet eure Sünden. Hoffet darum auf keine Wunderzeichen mehr! Es zürnt euer Herr »und hat euch verlassen, indem er sprach: sie haben mir bis jetzt noch »nie gehorcht.«
— Der Ewige hat es vollführt, hat der Tobenden Haupt emporgehoben, und mich auf öden Feldern mit meinem eigenen Blute berauscht. Mt jedem Jahr fügt er neues Elend meinem Jammer hinzu, seitdem er zürnend gesprochen: »Ich will der Trotzigen Übermut brechen!«
— Er ließ den Feind sein Schlachtgeschrei erheben und seinen Köcher gegen mich ausleeren. Von allen Seiten her brachte er den Verfolger über mich, ließ den Dränger höhnend und spottend die Zähne wider mich knirschen, und meiner Macht machte er ein Ende durch sein Wort: »Ihr sollt vergeblich eure Kraft verschwenden!«
— Auf, klopfe an zum Gebet, flehe unaufhörlich, lass wie Totenbeschwörer aus der Erde leise klagend Deine Stimme tönen! denn mit bitterem Trank hat mich der Herr getränkt und mich vernichtet. Verfinstert ward mein Weg, als Gott erfüllte: »Ihr wandelt hartnäckig vor mir
— ich beuge diesen euer« Wandel!« —Schau, o Gott! mein Erbe, das Du einst zum Wohnsitz Dir erkoren, ist zum Stein- hänfen geworden und ich, ich gleiche dem Pelikan der Wüste, werde überall als verbannt betrachtet und als verstoßen nichts geachtet; ja überall finde ich bestätigt: »Ich sende wider euch das Wild!« Ohnmächtig liegen wir wie ein netzumstricktes Wild, Niemand richtet uns auf, sind voll vom Zorn des Herrn, Rettung will uns keine werden; der Jahre viele sind verflossen seit uns der Feind zermalmt und zerrüttet hat, und immer noch leiden wir an dem Ausspruch: »Auch damit seid ihr mir noch nicht ganz gezüchtigt.«
— Rufe über unsre Feinde ihren Unglückstag herauf, wo auch nicht eine Nachlese bei ihnen übrigbleibt; stürze und vernichte sie in siebenfachem Maße, wie sie mich bedrückten. Deine Donnerstimme, aus Deinem Wohnsitz hervorgehend betäube meine Dränger. Wurde ja auch ich betäubt, da Du rechtend riefst: »Ich will strenge mit euch verfahren!«
— Ja ich bin verstrickt im Netze meines Unglücks, meine Freude ist verdüstert, meine Wonne ließ der Herr zu Ende gehen. Zur Erde sitze ich nun und rufe klagend: »Ach wie verlassen ist die Lilie Scharons«

Ach, wie verlassen ist die Lilie Scharons איכה ישבה חבצלת השרון

אֵיכָה יָשְׁבָה חֲבַצֶּלֶת הַשָּׁרוֹן. וְדָמַם רוֹן מִפִּי נוֹשְׂאֵי אָרוֹן. וְנָעוּ מִמִּשְׁמְרוֹתָם כֹּהֲנִים בְּנֵי אַהֲרֹן. כְּנִמְסַר הַבַּיִת בִּמְסָרְבֵי מָרוֹן:
בָּכוֹ תִבְכֶּה מְחֻמֶּשֶׁת סְפָרִים. כְּנֶהֱרַג כֹּהֵן וְנָבִיא בְּיוֹם הַכִּפּוּרִים. וְעַל דָּמוֹ נִשְׁחֲטוּ פְּרָחִים כִּצְפִירִים. וְנָדוּ כְּצִפֳּרִים. כֹּהֲנֵי צִפּוֹרִים:
גָּלְּתָה מֵאַרְצָהּ כַּלָּה מְקֻשָּׁטָה. בַּעֲוֹן מַעְשְׂרוֹת וּשְׁמִטָּה. וּבְאַרְבַּעַת שְׁפָטִים הֻשְׁפָּטָה. וּמֵעֶדְיָהּ הֻפְשָׁטָה. מִשְׁמֶרֶת מִפְשָׁטָה:
דַּרְכֵי הֵיכָל דָּמְמוּ כְּנִפְרַץ כָּתְלוֹ. וְהַמְּעִיל כְּנִקְרַע פְּתִילוֹ. הוּרַד וְהֻתַּךְ וְהֻשְׁפַּל מִתִּלּוֹ. וְנָע מִשְּׁתִילוֹ. כֹּהֵן עַיְתָה לוֹ:
הָיוּ אוֹיְבִים מַלְעִיבִים בְּלוֹחֲמֵי לֶחֶם. כְּבִטְּלוּ הֲלֹא פָרֹס לָרָעֵב לֶחֶם. וְהֻרְעֲבוּ וְהֻצְמְאוּ מִמַּיִם וּמִלֶּחֶם. כְּבֻטְּלוּ שְׁתֵּי הַלֶּחֶם. מִבֵּית לֶחֶם:
וַיֵּצֵא הֲדַר אוֹם בַּכֶּסֶף נֶחְפָּת. וּתְמוּרוֹ אֵפֶר עַל רֹאשָׁהּ חֻפָּת. וְנֵרוֹת נִכְבּוּ וּמְנוֹרָה נִכְפָּת. כְּפָשְׁעוּ בְּלֶחֶם וּפַת. נִלְכְּדָה יוֹדְפַת:
זָכְרָה זְמַן אֲשֶׁר נַעֲשֶׂה וְנִשְׁמָע הֵשִׁיבוּ. וְעַתָּה עֲנוֹת אָמֵן לֹא אָבוּ. לַעֲנָה וָרוֹשׁ שֻׂבְּעוּ וְרָווּ. וְהֻקְצוּ וְהֻלְעֲבוּ. כֹּהֲנֵי עַיְלְבוּ:
חֵטְא חָטְאָה וְאָמְרָה לָאֱלִיל „זֶה אֵל“. וְהִלְעִיגָה וְתִעְתְּעָה בְּחוֹזֵי אֵל. עֲבוּר כֵּן הֻקְנְאָה בְּמַרְגִּיזֵי אֵל. וַיֵּצֵא מִמְּעוֹן אֵל. כְּפַר עֻזִּיאֵל:
טֻמְאָתָהּ הֶחֱנִיפָה תֵבֵל. וְנַעֲלָה רַב הַחוֹבֵל. וַעֲנַן אֲבַק רַגְלָיו כְּאָבֵל. וְאֵין מִתְכַּרְבֵּל. בְּכֹהֲנֵי אַרְבֵּל:
יָדוֹ פָּרַשֹ צָר בְּבֵית זְבוּל. כִּי כְלָיָה חֻיַּבְתִּי כְּדוֹר הַמַּבּוּל. כִּסְאוֹ הֵשִׁית לְחִבּוּל וְנִבּוּל. וַיֵּצֵא בְּכֶבֶל כָּבוּל. כֹּהֵן כָּבוּל:
כָּל עַמָּהּ קוֹנְנוּ קִינָה. כִּי הִכְעִיסוּ לְאֵל קַנָּא. כְּגוֹי נָבָל אוֹתָם קִנָּא. וְנָדְדָה מִקִּנָּהּ. מִשְׁמֶרֶת אֶלְקָנָה:
לֹא לַמָּרוֹם עַיִן צָפַת. וְכֶסֶף עַל חֶרֶשׂ חִפַּת. וּבְחִזּוּק מוּסָר הֻרְפָּת. וְנֶהֱרַס וְנִלְפַּת. כֹּהֵן צְפָת:
מִמָּרוֹם הִשְׁמִיעַ נִלְאֵיתִי טְעוֹן. וְהִכַּנִי בְּעִוָּרוֹן וּבְשִׁגָּעוֹן. וּפָקַד עָלַי עֲוֹן נוֹב וְגִבְעוֹן. וְנָעָה מִמָּעוֹן. מִשְׁמֶרֶת בֵּית כֹּהֵן מְעוֹן:
נִשְׂקַד עֹל עָוֹן וְנִכְאַב. כְּהוּשַׁבְתִּי אֲנוּנָה מִבְּלִי אָב. וְדוֹמַמְתִּי מִלְּצַפְצֵף בְּמִנִּים וְעֻגָב. וְנָשְׂאָה עָלַי קִינָה מִשְׁמֶרֶת יֶשֶׁבְאָב:
סִלָּה אַבִּירַי מוֹרֵי הוֹרָיָה. וְלֹא נִזְכַּר לִי עֲקֵדַת מוֹרִיָּה. וּמֵרֹב מֶרֶד וּמֶרְיָה. הֻצְּגָה עֵרוֹם וְעֶרְיָה מִשְׁמֶרֶת מַעַרְיָה:
עַל גַּבִּי חָרְשׁוּ חוֹרְשִׁים וְהֶאֱרִיכוּ מַעֲנִית. וְהֵרִיקוּ עָלַי חֶרֶב וַחֲנִית. וְהִרְבֵּיתִי צוֹמוֹת וְתַעֲנִית. וּמִצּוּרַת תָּכְנִית יָצְאָה יְוָנִית:
פֵּרְשָׂה וְאֵין יָד שׁוֹלֵחַ. כִּי לֹא הֶאֱמִינָה בְּהַשְׁכֵּם וְשָׁלוֹחַ. וְהֻשְׁבְּתָה בְּרִית מֶלַח. וְאֵין שֶׁמֶן מְמֻלָּח בְּרֹאשׁ מַמְלָח:
צַדִּיק הוּא יְיָ כִּי פִיהוּ מָרַת. וְעָרוּ עָרוּ עַד הַיְסוֹד בָּהּ הֻעֲרָת. וּתְמוּר עָזִּי וְזִמְרָת קִינִים עָלֶיהָ נֶחֱרַת. וּבְקַצְוֵי אֶרֶץ נִזְרָת מִשְׁמֶרֶת נָצְרַת:
קָרָאתִי לְצוּרִי וְקוֹלִי לֹא עָרַב. וְקוֹנַנְתִּי בְּיַעַר בַּעֲרָב. וְכָבָה נֵר הַדּוֹלֵק בַּמַּעֲרָב. וְרֵיחַ לֹא עָרַב מֵאַכְלָה עֲרָב:
רְאֵה כִּי הֻסְעַרְתִּי כָּאֳנִיָּה. בְּתַאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה. וּקְהָלִי כַּצֹּאן לַטֶּבַח מְנוּיָה. וְנָעָה מֵחֲנוּיָה מִגְדַּל נוּנְיָה:
שָׁמְעוּ כִּי יָצָאתִי בַּשִּׁבְיָה. וְנִשְׂרְפָה דַּת מָרוֹם שְׁבוּיָה. וְהוּשַׁתִּי לְשַׁמָּה וְעִרְבּוּבְיָה. וּמֵהֶסְתֵּר חֲבוּיָה נָדָה בֵּית חוֹבִיָּה:
שָׁמְעוּ כִּי נִזְהַמְתִּי בְּצַחֲנָה. וְסָתַם מֶנִּי תְּחִנָּה. וְלֹא נָתַן לִי רַחֲמִים וַחֲנִינָה. וּמִקִּרְיַת חָנָה נָעָה כְּפַר יוּחֲנָה:
תָּבֹא רָעַת שָׂמוּנִי הַדָּמִין. וְשָׁתוּ שְׁעָרַי שׁוֹמֵמִין. וְהֵשִׁיב אָחוֹר יָמִין. וּבַעֲוֹן צְלָמִין נָעָה גִּנְּתוֹן צַלְמִין:
תָּבֹא תַּמְרִיחַ וְחָשְׁכִּי תַּזְרִיחַ. וְכַדֶּשֶׁא עַצְמוֹתֵינוּ תַּפְרִיחַ. וְרֵיחַ נִיחוֹחֵנוּ כְּקֶדֶם תָּרִיחַ. וּמִשֻּׁלְחָנְךָ תַּאֲרִיחַ שׁוּלֵי חֲמַת אָרִיחַ:

Ach, wie verlassen ist die Lilie Scharons! Verstummt ist der Gesang der Träger der heiligen Lade (Leviten), weggerissen von ihrem Posten sind die Priester, die Söhne Aharons
der Tempel ist Widerspenstigen preisgegeben!
In Tränen zerfloss die fünfteilige Lehre, als am Versöhnungstag jener Priesterprophet ermordet wurde. Um seines Blutes willen wurden die jungen Priester wie Ziegenböcke hingeschlachtet, wurden die Priester von Zipporim wie Vögel aus ihrem Neste verscheucht. Die geschmückte Braut (Israel) ward aus ihrem Lande vertrieben, weil sie das Gebot der Zehnten und der Feierjahre übertreten halte; mit vierfachen Strafgerichten ward sie gerichtet, und Charims Priesterwache ihres Schmuckes entkleidet.
Des Tempels Sangweisen schweigen, seine Wände sind durchbrochen, die Fäden des Priestermantels zerrissen, niedergestürzt ist der herrliche Bau; die Priester von Ajath sind weggejagt von ihrer Stelle. Weil sie die Pfleger der Gotteslehre verhöhnten, weil sie den Armen das Stückchen Brot versagten, darum wurden sie mit Hunger und Durst gestraft, darum fehlte Wasser und Brot, nachdem di beiden Schaubrote im Tempel aufgehört. Alle Pracht der einst in Silber glänzenden Nation entwich; stattdessen ist nun ihr Haupt mit Asche bestreut; die Tempellichter sind ausgelöscht, umgestürzt ist der Leuchter. Jodephat ward genommen, weil sie mit dem Brot gefrevelt.
Obgleich noch denkend an die alte Zeit, wo sie Gott erwidert hatten: »wir werden Deine Gebote halten und befolgen!« wollten sie nun dennoch nicht einmal mehr »Amen« antworten; darum wurden sie mit Wermut und Galle übersättigt, und Elbus Priester wurden der Verstoßung und Verschmähung übergeben. Schwer gesündigt hatte die Nation; sie sprach zum Tand: »du bist mein Gott!« lästernd und spottend die göttlichen Seher. Darum wurde sie durch Gottesverächter bestürmt, und Kesarusiels Priester mussten aus Gottes Wohnung wandern.
Ihre Unreinheit befleckte das Land; da hob sich weg der Weltenlenker, die Himmel trauerten, — und Keiner von den Priestern Arbels legte den Ornat mehr an. Seine Hand legte der Dränger an Gottes Haus, denn Vernichtung hatten wir verdient gleich der Generation der Sintflut; Gott gab seinen Sitz der Zerstörung und Beschimpfung hin. ausziehen mussten Kabuls Priester in Ketten gefesselt.
Das ganze Volk brach nun in Klage aus, dass es den eifervollen Gott erzürnt; mit einem schalkhaften Volke strafte er sie, und aus ihrem Neste ward Elkanas Wache verscheucht. — Sie hatten nicht aufwärts geschaut zu Gott, hatten irdenes Gefäß mit Silberglätte überzogen und jede gute Sitte verlassen, darum wurden ergriffen und weggerissen die Priester von Zephath.
Aus seiner Höhe rief Gott: »Ich bin müde, es zu ertragen!« und er schlug uns mit Blindheit und Wahnsinn, er ahndete an uns die Sünden von Nob und Gibeon, und es wankte aus feiner Wohnung die Priesterwache von Maon. Trauernd und verwaist saßen wir nun, schwer niedergedrückt vom Joche der Sünden; verstummt war Saiten- und Flötenspiel, nur Klagelieder über mich stimmte die Wache Jeschebab an. Es zertrat der Herr meine Starken, meine Lehrer alle, nicht gedenkend der Opferung (Isaaks) auf Moriah; meines widerspenstigen Abfalls wegen ward Maarjahs Wache nackt und bloß dahingestellt Auf meinem Rücken pflügten die Feinde und zogen lang die Furche, sie zogen Schwert und Spieß gegen mich; meine Fast- und Jammertage mehrten sich, seit Jevaniths Priester aus dem Kunstgebäude (Tempel) ziehen mussten. Sie rangen die Hände, aber Keiner reichte ihnen hilfreich die Hand, denn sie hatten nicht geglaubt den tagtäglich sie mahnenden Propheten; aufgelöst ward das feste Bündnis, weggenommen das feine Öl von den Häuptern der Priester Mamlachs. Gerecht ist Er, der Ewige! sie waren ihm ungehorsam, drum wurden sie verheert und bis auf den Grund zerstört; statt der früheren Siegeslieder wurden Klagen aufgezeichnet, nach allen Enden der Erde hin ward Nizraths Wache zerstreut. Ich rief zu meinem Schöpfer, aber er hörte nicht auf mein Gebet; in Arabiens Wäldern musste ich klagen. Erloschen war die westliche Lampe, Achala Arabs Opferduft hatte aufgehört. Ach, wie ein Schiff wurde ich herumgeschleudert in Trauer und Betrübnis, meine Gemeinde ward wie Schafe für die Schlachtbank bestimmt, Migdal nuniahs Priester wurden aus CH an uj ah verjagt. O, dass Alle es hören! ich habe mich abscheulich befleckt, darum verwarf der Herr mein Flehen und schenkte mir kein Erbarmen mehr — aus Gottes Residenz mussten Chefar Jochenahs Priester wandern. Ins Exil ward ich getrieben, das himmlische Gesetzbuch ward verbrannt, Zerrüttung und Verwirrung kam über mich; die Priesterfamilie Chobiahs ward aus des Tempels Innersten hinausgestoßen. Das Unglück kam, die Feinde zerstückten mich, machten meine Tore öde.
Gott zog zurück seine Rechte und Zalmins Priester wurden wegen der Abgötterei vertrieben.
O komme, Herr, verbinde die Wunden wieder!
Erleuchte unsre Finsternis, lass uns wieder aufblühen, wie das junge Gras!
Nimm wie ehedem wohlgefällig unsre Opfer auf, und speise wieder an Deinem Tische den Überrest der Priester von Chamath Ariach!

Tief betrauert und beklagt איכה אלי קוננו

אֵיכָה אֱלִי קוֹנְנוּ מֵאֵלָיו. בֶּן שְׁמוֹנֶה שָׁנָה הֵחֵל לִדְרֹשׁ מֵאֱלֹהָיו.
בְּנֵי חָם בְּעָבְרָם חָנוּ עָלָיו. וְלֹא הֻזְכַּר לוֹ שִׁנּוּי מִפְעָלָיו:
גַּם בְּכָל מַלְכֵי יִשְׂרָאֵל אֲשֶׁר קָמוּ לִגְדֹּר. לֹא קָם כָּמוֹהוּ מִימוֹת אֲבִיגְדוֹר.
דָּבַק בּוֹ חֵטְא לֵיצָנֵי הַדּוֹר. אֲשֶׁר קָמוּ אַחַר הַדֶּלֶת לִסְדֹּר:
הָאוֹכְלִים זֶרַע שִׁיחוֹר. כִּתְמוֹ הַטּוֹב פִּחֲמוּ מִשְּׁחוֹר.
וַיִּגְדַּל עָוֹן וְהֵשִׁיב יָמִין אָחוֹר. וְעוֹד לֹא שָׁלַח יָדוֹ מִן הַחוֹר:
זַכּוּ אֲמָרָיו כְּנָם דָּת לְהָקִים. בִּצַּע אֶמְרָתוֹ בְּאָרוּר אֲשֶׁר לֹא יָקִים.
חָשַׁךְ תָּאֳרוֹ כְּנִאֲצוּ רְחוֹקִים. בְּבֶצַע מוֹאֲסֵי דָּת וְחֻקִּים:
טוֹבִים רָעִים נִקְרְאוּ בְּשָׁלְחוֹ מַלְאָךְ. מַה לִּי וָלָךְ הַיּוֹם לְתַלְּאָךְ.
יְדֵי עַם הָאָרֶץ דָּמִים בְּמַלְּאָךְ. תֵּעָנֵשׁ בְּבָצְעִי אֶת פִּלְאָךְ:
כִּלָּה הֲמוֹנַי לֶכֶת אֲרַם נַהֲרַיִם. לְמַעַן לֹא תַעֲבֹר חֶרֶב כָּל שֶׁהוּא בְּאֶפְרַיִם.
וְלֹא שָׁמַע לְחוֹזֶה לָשׁוּב אֲחוֹרַיִם. כִּי גְּזֵרָה נִגְזְרָה לְסַכְסֵךְ מִצְרַיִם בְּמִצְרָיִם:
מֵחַטֹּאת סְתִירַת מְזוּזוֹת. חֲזוֹן עַנְתוֹתִי הֵחֵלּוּ לִבְזוֹת.
נָעוּ עֲנָמִים לְחוּמוֹ לְהַבְזוֹת. וְלֹא הֵסֵב פָּנָיו וְסָפְדוּ עַל זֹאת:
סוּרוּ הֵעִידוּ עַד לֹא שְׁאִיָּה. וַיְמָאֲנוּ סוּר וּמָט יְסוֹד נְשִׁיָּה.
פְּנֵי קְרָב כְּקָרַב וְלֹא עָלְתָה לוֹ רְטִיָּה. וַיוֹרוּ הַמּוֹרִים לַמֶּלֶךְ יֹאשִׁיָּה:
עוֹדֶנּוּ עוֹצֵם עֵינָיו בְּגֶוְיוֹ נוֹחֲצִים. חֵץ אַחַר חֵץ מוֹרִים וְלוֹחֲצִים.
צָדוּהוּ וְשָׂמוּהוּ כַּמַּטָּרָה לַחִצִּים. וַיִּזְרְקוּ בּוֹ שְׁלֹש מֵאוֹת חִצִּים:
קַלִּים הִטּוּ אַחֲרָיו אֱזוֹן מוֹצָא פִיהוּ. וְעַד מִצּוּי נֶפֶשׁ מַעֲשָׂיו הֵפִיהוּ.
רוּחַ שְׂפָתָיו הִפְצָה מִפִּיהוּ. צַדִּיק הוּא יְיָ כִּי מָרִיתִי פִּיהוּ:
שִׂישִׂי נוֹף כִּי קִנֵּא זַעַם. לְשַׁלֵּם שְׁאוֹנָם בַּעֲוֹן בִּצְעָם.
תַּם כֶּתֶם הַטּוֹב עַם זוּ בְּפִשְׁעָם. וַיְקוֹנֵן עָלָיו כָּל אֵיכָה יוּעַם:
תַּם בְּמִקְרֶה אֶחָד כּוֹס מְגִדּוֹ לִשְׁתּוֹת. בְּמוֹעֵד שְׁנַת הַשְּׁמִטָּה כְּנָע הַקְהֵל לֶאֱתוֹת.
תָּלָה בְּעֶשְׂרִים וּשְׁתַּיִם מֵהֲרֹס שָׁתוֹת. כִּי סָפְדוּ לוֹ אֵיכָה בְּעֶשְׂרִים וּשְׁתַּיִם אוֹתִיּוֹת:
אוֹתוֹת קִינוֹת לֻבָּטָה מְחוֹלִי. עֵת כִּי שָׁכַחְתִּי מְחוֹלְלִי.
זַמּוֹתִי כִּי לָעַד יַאֲהִילִי. רָשַׁעְתִּי וְנָסַעְתִּי וְנֻטַּשׁ אָהֳלִי:

Tief betrauert und beklagt von Allen wurde jener König (Josia), der schon im achten Jahre Gott zu suchen begann.
Chams Söhne (die Ägypter) hatten im Vorbeiziehen ihn belagert und seine edlen Taten konnten ihn nicht schützen.
Unter allen Königen, die dem Götzendienst Einhalt taten, war keiner seines Gleichen seit Abigedors (Mosches) Zeit.
Ach, er wurde weggerafft wegen der Sünden seines Zeitalters, das hinter Tür und Pfosten sich die Götzen aufgestellt!
Die von des Nils Saaten zehren, machten unkenntlich dies Geschmeide; denn groß war die Versündigung, darum zog der Herr seine Rechte zurück und hob das böse Verhängnis nicht auf.
Mit aller Kraft strebte jener König, das Gesetz wieder aufzurichten, ja er zerriss sein Gewand beim Lesen der Stelle »Verflucht, wer nicht hält die Worte dieser Lehre!«.
Und dennoch ward sein Anblick verdunkelt, als die Fremden ihn bekriegten, um der Frevler willen, die die Gesetze und Vorschriften verachtet hatten.
Ein verträglicher Nachbar wollte der Ägypter-König sein, indem er dem Josia die Botschaft schickte: »Was habe ich mit dir zu schaffen, dass du dich so anstrengest und deine Leute zum Krieg rüstest?
Gewiss, du ziehest dir Strafe zu, wenn du mich zum Kampfe mit dir zwingest.«
Aber Josia, keinen bewaffneten Durchzug durch sein Land gestattend, führte seine Schaaren gen Mesopotamien dem Verderben entgegen. Er hörte nicht auf den Propheten, seinen Rückzug zu nehmen, kannte nicht den göttlichen Beschluss, dass die Ägypter erst in Ägypten selbst in Verwirrung kommen würden. — Ob der Sünden in geheimen Gemächern, ob der Verachtung der prophetischen Warnung kamen die Anamim (Ägypter) herbei und durchbohrten seinen Körper, dennoch wendete er nicht um. O wie sehr ward dies beklagt! — Zurückzugehen mahnten die Seher, bevor die Vernichtung kam; sie wollten aber nicht weichen und der Grundpfeiler des Landes (der König) stürzte, kaum, dass er dem Kampf sich genähert. Sein Gebet half ihm nicht — es schossen die Schützen auf den König Josia. Während er schon die Augen Schloss wurde sein Körper noch durchlöchert, Pfeil auf Pfeil schossen sie nach ihm; eine Zielscheibe wurde er den Schützen, die 300 Pfeile auf ihn warfen. Fromme beugten sich über ihn, um seiner Lippen Worte zu erlauschen und sie fanden, wie gottergeben schön sein Wandel bis zum letzten Atemzug war; denn seinen Geist hauchte er mit den Worten aus: »Gerecht ist er, der Ewige! ich handelte seinem Befehl zuwider.«
— O frohlocke nur, Noph! dass Gottes Zorneifer des Heeres Verbrechen vergalt. Dahin ist das köstliche Geschmeide um seines Volkes Frevel willen, und Jirmiah stimmte über ihn das Klagelied an: »Ach, wie unkenntlich ward das Gold!«.
Gleich einem Ungerechten musste der Gerechte zu Megido den Todeskelch trinken, zur Zeit des Erlassjahres da allgemeine Volksversammlung verkündet war. Doch verschob der Langmütige die völlige Niederreißung des Tempels noch 22 Jahre, weil man jenen König in alphabetischem Klageliede nach den 22 Buchstaben geordnet aufrichtig betrauert hatte. — Ja, in Klagelieder wurden meine Freudengesänge verwandelt, weil ich meinen Schöpfer vergaß; ich wähnte, Er ließe mich immerfort ruhig wohnen, aber ich hatte gefrevelt und musste ausziehen und meine Wohnung wurde zerstört. —

Mein Zelt אהלי אשר תאבת

אָהֳלִי אֲשֶׁר תָּאַבְתָּ עַד לֹא בְרֵאשִׁית עִם כִּסֵּא כָבוֹד לְצָרְפוֹ.
לָמָּה לָנֶצַח שֻׁדַּד בְּיַד שׁוֹדְדִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּרוֹעֶה בְּעֹטְיָהּ וְרָעַשְׁתָּ וְרָגַנְתָּ.
וְעַתָּה מַה לִּי פֹה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר קוֹמַמְתָּ לְאֵיתָנֵי אֶרֶץ בְּחֶרְדַּת מִי אֵפוֹא.
לָמָּה לָנֶצַח צֻמַּת בְּיַד צָרִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּצִפּוֹר בּוֹדֵד עַל גַּג מַר צוֹרֵחַ.
מַה לִּידִידִי פֹּה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר פַּצְתָּ לְמַעֲנוֹ לְצִיר. וְאַתָּה עֲמֹד עִמָּדִי פֹּה.
לָמָּה לָנֶצַח עֻרְעַר בְּיַד עֲרֵלִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּשֹוֹנֵא וְצָר.
וְאַיֵּה אִוּוּי מוֹשָׁב פֹּה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר נָחִית בְּעַנְנֵי הוֹד. לְזֹאת אֲשֶׁר יֶשְׁנוֹ פֹּה וַאֲשֶׁר אֵינֶנּוּ פֹּה.
לָמָּה לָנֶצַח מֹאַס בְּיַד מוֹרְדִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּגִּבּוֹר לֹא יוּכַל לְהוֹשִׁיעַ.
מַה לְּךָ פֹה וּמִי לְךָ פֹה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר כּוֹנַנְתָּ מוּל מָכוֹן לְשִׁבְתְּךָ לְחוֹפֵף לְחֻפּוֹ.
לָמָּה לָנֶצַח יֻעָה בְּיַד יְהִירִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּטָס בֶּחָלָל וְאֵין עוֹד נָבִיא.
וְנַמְתָּ הַאֵין פֹּה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר חָנִיתָ מֵאָז בְּתָאָיו מִפֹּה וּמִפֹּה.
לָמָּה לָנֶצַח זֻנַּח בְּיַד זָרִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּוָתִיק יוֹצֵא חוּצָה.
וְלֹא עָבַר פֹּה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר הֵכַנְתָּ לְהַשְׁלִיךְ בּוֹ לְפָנֶיךָ גּוֹרָל פֹּה.
לָמָּה לָנֶצַח דֹּחָה בְּיַד דָּמִים.
וְנִהְיֵיתָ כְּגֵר בָּאָרֶץ.
וְנַמְתָּ כִּי לֹא נָסוֹב עַד בּוֹאוֹ פֹּה:
אָהֳלִי אֲשֶׁר בַּעֲוֹן בִּצְעִי חָשְׁכוּ כּוֹכְבֵי נִשְׁפּוֹ.
לָמָּה לָנֶצַח אֻפַּל בְּיַד אֻמּוֹת.
וְנִהְיֵיתָ כְּאוֹרֵחַ בְּמָלוֹן.
וְעוֹד מִי לְךָ פֹּה:
אָחוֹר וָקֶדֶם מִפֹּה וּמִפֹּה.
לְכָל דּוֹר וָדוֹר נוֹדַע קִצְפּוֹ וְחֻפּוֹ.
עַל מָה מִכָּל אוֹם שָׁת עָלַי כַּפּוֹ.
זֹאת בַּעֲלִיל כִּי פִּיד חָקוּק בְּכַפּוֹ.
רְפוּאָתִי בְּטוּחָה כִּי רֶגַע בְּאַפּוֹ.
וְעַד עַתָּה אֵיכָה יָעִיב בְּאַפּוֹ:

Mein Zelt (der Tempel), das Du bereits- vor Anbeginn zu Deinem Thronsitz Dir erkoren, ach, warum liegt es von Räubern geplündert danieder?
warum verhülltest Du Dich und riefest zürnend: Was soll ich noch hier?
Mein Zelt, gegründet auf der hehren Opferstelle jener Tugendhelden, warum ist es auf immer Feinden überliefert? und Du, einem einsamen Vogel auf dem Dach gleich,
warum riefst Du bitter: Was will mein Liebling hier?
Mein Zelt, um deswillen Du einst zu dem Gesandten (Mosche) sprachst: Verweile hier bei mir!
warum liegt es jetzt von Frevlern zerstört? Du stehst als Feind und Widersacher da — wo ist da Deine Lust an diesem Wohnsitz?
Mein Zelt, in das Du einst Dein geschütztes Volk einführtest,
warum hast Du es verworfen, der Hand Abtrünniger übergeben und hörtest, wie einer der nicht helfen kann, ihrem Hohne zu: was willst du hier? wer soll dir beistehen hier?
Mein Zelt, das Du zu Deines Sitzes Feste gegründet und beschirmt,
warum ließest Du Übermütige es zertrümmern? Deine Majestät schwebte wie ein Vogel hinweg in die Höhe kein Prophet blieb mehr, denn Du sprachst: Hier soll nichts mehr sein!
Mein Zelt, dessen Gemächer alle einstens Deine Herrlichkeit füllte,
warum hast Du es Fremden überlassen, und glichest einem Mächtigen, der sein Haus verlässt, um nicht wieder, zukehren?
Mein Zelt, worin die Opferlose einst geworfen wurden,
warum ward es auf immer verstoßen in Edomiter Hand? warum wurdest Du ein Fremder uns und sprachst, dass nicht eher, als bis der Erlöser kommt, wir wieder einkehren dürfen.
Mein Zelt, dessen Gestirn wegen unsrer Sündenschuld untergegangen,
warum wurde sein Glanz durch Fremdlinge verdunkelt? Du glichest einem Reisenden, der die Herberge verlässt, hast dort keinen Aufenthalt mehr.
Später wie früher, in jedem Zeitalter, tat Gottes Zorn ob seines Tempels sich kund.
Warum liegt seine Hand so schwer auf mir, mehr als irgendeinem andern Volk?
O es ist mir klar, dass mein Sturz von ihm beschlossen war;
doch ich hoffte baldige Rettung, glaubte, dass nur auf Augenblicke Er zürne.
Aber, ach, noch jetzt umwölkt Er mich mit seinem Zorn.

Wo ist das Wort אי כה אמר

אֵי כֹּה אֹמֶר כּוֹרֵת לְאָב בְּפֶצַח. בִּבְרִית בֵּין הַבְּתָרִים כֹּה יִהְיֶה לָנֶצַח. וְהֵן עַתָּה בֻּלְּעוּ עֲצָמַי בְּרֶצַח. לָמָה אֱלֹהִים זָנַחְתָּ לָנֶצַח:
אֵי כֹּה גָּשׁ כְּשֶׂה לְעוֹלָה לְרַצּוֹתֶךָ. נֵלְכָה עַד כֹּה פִּתּוּ בְּעֵדוֹתֶיךָ. וְהֵן עַתָּה דָּקְרוּ כְּפֶלַח רַעְיָתֶךָ. יֶעְשַׁן אַפְּךָ בְּצֹאן מַרְעִיתֶךָ:
אֵי כֹּה הַבְטָחַת עֲקֻדִּים נְקֻדִּים בְּמַשּׂוֹאוֹת. אִם כֹּה יֹאמַר כֹּה יוּחַשׁ אוֹת. וְהֵן עַתָּה וִכַּחְתָּ עִיר מְלֵאָה תְּשׁוּאוֹת. הָרִימָה פְעָמֶיךָ לְמַשֻּׁאוֹת:
אֵי כֹּה זָם וְהָרַג מִצְרִי בְּגַן נָעוּל בַּקֹּדֶשׁ. וַיִּפֶן כֹּה וָכֹה חֻתַּם בַּעֲדַת קֹדֶשׁ. וְהֵן עַתָּה חֶלְקָם אָכַל חֹדֶשׁ. כָּל הֵרַע אוֹיֵב בַּקֹּדֶשׁ:
אֵי כֹּה טוֹב כְּשֻׁלַּח גְּאֹל עֲבָדֶיךָ. כֹּה תֹאמַר לְשַׁלֵּחַ עַם לְעָבְדֶּךָ. וְהֵן עַתָּה יָשְׁבוּ בּוֹגְדִים בְּבֵית וִעוּדֶךָ. שָׁאֲגוּ צוֹרְרֶיךָ בְּקֶרֶב מוֹעֲדֶיךָ:
אֵי כֹּה כְּרִיתוּת חֲדָשׁוֹת בְּרִיתוֹת. בְּכֹה אָמַר כַּחֲצוֹת לַיְלָה בְּמוֹפְתֵי אוֹתוֹת. וְהֵן עַתָּה לֻהָקוּ בְּנַעֲלֵיהֶם לֶאֱתוֹת. שָׂמוּ אוֹתוֹתָם אוֹתוֹת:
אֵי כֹּה מִשְׁמַע וּמֹשֶׁה עָלָה. כֹּה תֹאמַר לִנְוַת בַּיִת מְעֻלָּה. וְהֵן עַתָּה נִאֲצוּהָ בְּנֵי עַוְלָה. יִוָּדַע כְּמֵבִיא לְמַעְלָה:
אֵי כֹּה שִׂיחַ שִׁשִּׁים אוֹתִיּוֹת הַקְּדוּמוֹת. כֹּה תְבָרְכוּ לְשִׁשִּׁים גִּבּוֹרִים דּוֹמוֹת. וְהֵן עַתָּה עָתְקוּ רְדוּמוֹת. בִּסְבָךְ עֵץ קַרְדֻּמּוֹת:
אֵי כֹּה פָּץ לָקֹב עָם וּבֵרַךְ עַם קְדוֹשֶׁךָ. בְּשׁוּב וְכֹה תְדַבֵּר הוּמַר לִקְדוֹשֶׁךָ. וְהֵן עַתָּה צָרוּ עַל עִיר קָדְשֶׁךָ. שִׁלְחוּ בָאֵשׁ מִקְדָּשֶׁךָ:
אֵי כֹּה קִיחַת לְוִיִּם שְׁלֵמֶיךָ. כֹּה תַעֲשֶׂה לָהֶם לְטַהֲרָם לְבֵית עוֹלָמֶךָ. וְהֵן עַתָּה רָעֲשׁוּ וְהִרְעִישׁוּ שָׁמֶיךָ. לָאָרֶץ חִלְּלוּ מִשְׁכַּן שְׁמֶךָ:
אֵי כֹּה שִׁבְעַת שׁוֹפְרוֹת עֶרֶץ. כֹּה תַעֲשֶׂה שֵׁשֶׁת יָמִים לְהַפִּיל חוֹמָה לָאָרֶץ. וְהֵן עַתָּה שְׁעָרִים טָבְעוּ בָאָרֶץ. שָׂרְפוּ כָל מוֹעֲדֵי אֵל בָּאָרֶץ:
אֵי כֹּה תְּשׁוּעוֹת אֲסָמֵי אוֹצָר. בְּכֹה אָמַר אֲשֶׁר לַחוֹזִים נָצָר. וְהֵן עַתָּה תֻּפְּחוּ פְּרָחַי בַּחֲצַר. עַד מָתַי אֱלֹהִים יְחָרֶף צָר:

Wo ist das Wort, dem Vater Abraham bei jenem Bündnis zwischen den Fleischstücken verheißen: »so soll deine Nachkommenschaft immerfort dauern (1. M. 15, 5)« — da nun meine Gebeine zerschmettert werden?
Warum, o Gott, verwirfst Du uns auf immer?
Wo ist das Verdienst dessen (Jizchak), der Dir zu gefallen hintrat wie ein Lamm zur Opferung? »Wir gehen hin«, sprachen sie in Folge Deines Gebotes. Und nun werden Deine Lieblinge in Stücke gehauen und Dein Zorn entglimmt gegen die Schafe Deiner Weide.
Wo ist die Versicherung, die Du Jenem (Jakob) gabst, dessen Herden sich in Menge vermehrten? Ihm fandst Du schleunigst Wunderzeichen so oft er zu Dir flehte. Und nun liegt verödet die einst volkreiche Stadt; o erhebe Deine Tritte wieder zu jenen Trümmern!
Wo ist das Verdienst Dessen (Mosche), der für die heilige Gemeinde eifernd den Ägypter erschlug? Wohin-er sich wandte fand er das Siegel des heiligen Zeugnisses bewährt. Und nun zehrte ein Monat all ihre Habe auf; Alles hat der Feind verletzt in dem Heiligtume.
Wo ist die Verheißung, die dem edlen Gesandten (Mosche) ward, als er Deine Diener erlöste? Du trugst ihm auf, die Freilassung des Volkes zu fordern, damit es Dir diene. Und nun weiden Treulose in Deinem geweihten Hause, Deine Widersacher brüllen in Mitten Deiner Stiftung. — Wo sind die Wunderzeichen, die in jener Mitternacht 2) bei den neuen Bündnissen verkündet wurden, da nun die Feinde das Heiligtum mit Füßen traten und ihre Siegeszeichen darin aufstellen? —
Wo ist die Kunde, die dem Mosche ward als er den Berg (Sinaj) bestieg: »Sprich zur erhobenen Nation, meiner Hausbewohnerin!« denn nun schänden Niederträchtige sie. und stolzieren, als hätten sie die Höhe erstürmt. —
Wo ist die Kraft des sechzigbuchstabigen Priestersegens, der der Stärke von 60 Helden verglichen ist? denn nun sind Schwache mächtig geworden und haben mit Äxten den Tempel erobert. —
Wo ist die Segnung Dessen (Bileam), der erst fluchen wollte, dann aber Dein heiliges Volk segnete? »Kehre um. hieß es. und also sprich!« und zum Segen wandelte sich sein Wort Deinen Heiligen. Und nun wurde Deine heilige Stadt belagert und Feuer in Dein Heiligtum geworfen. —
Wo ist die Erwählung Deiner treuen Leviten, die zu Deinem Tempeldienste geweiht wurden, da nun die Feinde Deine Himmel erstürmt und Deines Namens Wohnung in den Staub entweihet haben? — Wo sind die 7 mächtigen Posaunen die in 6 Tagen Jerichos Mauern stürzten? denn nun sanken die Tempeltore nieder und alle göttliche Stiftungen gingen in Flammen auf. —
Wo ist das Heil, meinem heiligen Palaste auf alle künftigen Geschlechter verheißen? denn nun verhauchen meine Jünglinge von Feindes Hand geplagt ihr Leben.
Bis wann, o Gott, soll noch der Dränger lästern?

Ach, was längst beschlossen war איכה את אשר כבר עשוהו

אֵיכָה אֵת אֲשֶׁר כְּבָר עָשׂוּהוּ. תָּבַע מֶנִּי לִגְבּוֹת נִשְׁיֵהוּ. אֲשֶׁר עַד לֹא שְׁחָקִים נִמְתָּחוּ. בְּשֶׁלִּי רָמַז וְהָאָרֶץ הָיְתָה תֹהוּ:
בִּלַּע בְּאוֹת עַרְבִית וְשַׁחֲרִית. גֵּאֶה מַגִּיד מֵרֵאשִׁית אַחֲרִית. בָּנוּי וְחָרֵב וּבָנוּי בְּאַחֲרִית. וּמֵחוֹבִי קַלְקָלָתוֹ הֶחֱרִית:
הֶחֱרִית אִישׁוֹן וְחֹשֶׁך מְיֻדַּע. וְקַדמוֹנִים חָזוּהוּ מְגֻדָּע. אָז לְרָאשֵׁי דוֹרוֹת נִתּוּצוֹ נוֹדַע. עַד לֹא עָשׂוּי קַרְנוֹתָיו גָּדַע:
גָּדַע גֹּבַהּ קוֹמַת יְצִיר צָר. זֶה סֵפֶר לְפָנָיו הֻבְצַר. גָּלְמִי רָאוּ עֵינֶיךָ הָפְצַר. כְּהֶעֱבִיר לְפָנָיו כָּל נֶעֱצָר:
דָּרַך דֻּחַף מִבֵּית הָאוֹצָר. וְהֶרְאָהוּ כִּי הַמַּצָּע קָצָר. דָּוֶה לִבּוֹ כְּבָט בּיאַת בָּנָיו בְּיַד צָר. וַיְקוֹנֵן עָלָיו אֵיכָה בְּאַיֶּכָּה בְּעֵת צָר:
צוּר הֶרְאָה לוֹ מַה שֶּׁהָיָה. נֻתַּץ קִיר נָטוּי וְגָדֵר הַדְּחוּיָה. לַדּוֹרוֹת לִמֵּד נְהוֹת נְהִי וְנִהְיָה. עַל שֶׁבֶר אֲשֶׁר הָיָה:
הָיָה הַנּוֹעַר מִמִּזְרָח. בֵּין בְּתָרִים אוֹרוֹ כְּזָרַח. וְהֶרְאָהוּ אַרְבַּע מַלְכֻיּוֹת בְּרֶדֶם וְצָרַח. כִּי טָבַע שַׁעַר הַמִּזְרָח:
וַיַּחְמֹס וַיְנַצֵל זֵרָהּ. וַיַּרְא הַשְׁלָכַת נִזְרָהּ. וְאֵימָה נֹפֶלֶת עָלָיו כְּבִזְּרָהּ. וְצִדֵּק מִדַּת הַדִּין כְּאָז רָאָהּ:
רָאָה עֵרֹם וְעֶרְיָה וְנֶאֱנַח. וְלַעֲקוּדוֹ סוֹד זֶה פִּעֲנַח. עָשְׁשָׁה מִכַּעַס עֵינוֹ וְלֹא נָח. מֵרְאוֹת גִּזְעוֹ טוֹב זָנַח:
זָנַח זֹהַר תָּם בַּמַּחֲזֶה. כִּי לֹא הֶאֱמִין בִּנְאֻם זֶה. זָן עֵינוֹ בַּמָּקוֹם הַזֶּה. וְשָׁר שִׁמּוּמוֹ וַיְקוֹנֵן אֵין זֶה:
חָשַׁב חֲשֹׁשׁ בְּעוֹלִים וְיוֹרְדִים. וַיָּבֶן כִּי בוֹ יְהוּ רוֹדִים. חֲנִיכָיו עַל מֶה בְּדִינוֹ חֲרֵדִים. וּמֵהֶם תָּבַע זְבוּל מוֹרְדִים:
מוֹרְדִים זְבוּל וּמַצְפּוּנָיו נִבָעוּ. וּמַסְמְרוֹת נְעָלֵימוֹ בְּקַרְקָעִיתוֹ קָבָעוּ. זִיו שְׁעָרָיו מֶנִּי מַה נִּתְבָּעוּ. וְהִנָּם טְמוּנִים בָּאָרֶץ כִּי טָבָעוּ:
טָבְעוּ טוֹרְדִים לֵידַע זְמָן. כִּי לְגַלּוֹת קֵץ אָב זֻמָּן. טוֹב מִשֶּׁגִּלָּה לוֹ קֵץ מְזֻמָּן. הָשַׁע וְהִבְלִיג וְקֵץ כָּמָן:
יָשְׁבוּ וְשָׁאֲלוּ לְאָב לֵידַע. קֵץ הַפְּלָאוֹת מָתַי יִתְוַדַּע. יְקַוּוּ לְיוֹם יְשׁוּעָה וְלֹא נוֹדַע. עַד כִּי בְעִתּוֹ יוּחַשׁ וְיִתְוַדַּע:
יִתְוַדַּע רָז לְעָם בְּךָ נִסְתַּכָּלוּ. וְנִכְסָה מֵהֶם וְלֹא יוּכָלוּ. רֵעֶיךָ מִקִּנְאַת בֵּיתְךָ נֶאֱכָלוּ. וּבְיָגוֹן חַיֵּימוֹ כָּלוּ:
כָּלוּ כִּסְלֵי צִיר כְּשֻׁלָּח. וְנָם שְׁלַח נָא בְּיַד תִּשְׁלָח. כִּי מַה בֶּצַע לִי לְהִשְׁתַּלָּח. וְאַחֲרַי גִּלְעָדִי יְשֻׁלָּח:
לְאִמֹּתָם לִבְּבוּ עוֹלְלֵי סוּף. אֵי זֶה יוֹם הַכָּסוּף. לִבָּם הֵכִין לְשׁוֹרֵר מִסּוּף. יְיָ יִמְלֹךְ בִּזְרוֹעַ חָשׂוּף:
חָשׂוּף זְרוֹעוֹ בְּיָד רָמָה. נִגְלָה בִּימִין רוֹמֵמָה. בָּנִים כְּשָׁרוּ חֵמָה זְרוּמָה. קָצְרָה נַפְשָׁם בְּגֵיא אֱדוֹם לָדַעַת עַל מָה:
מַה מָּצָאתָ עַוְלָתָה בִּי. כִּי בָגוֹד בָּגַדְתָּ בִּי. מִמִּדְבָּר הֵמַרְתָּ בִּי. וְעַד עַתָּה לֹא הֶאֱמַנְתָּ בִּי:
נְבִיאַיִךְ נִטְעֵי אֲבִיגְדוֹר. נִשְׁתַּבְּרוּ פְּרָצוֹת לִגְדוֹר. נִגְלֵיתִי בְיוֹם נָקָם לִסְדּוֹר. וְלֹא קֻדְּשׁוּ פְּרִיצֵי הַדּוֹר:
הַדּוֹר יָזְמוּ דַּעַת סוֹד וְדָפָקוּ. הִשְׁבַּעְתִּי אֶתְכֶם שָׁמְעוּ וּפָקָקוּ. יַעַן כְּשָׁמְעָם זֹאת נִתְמַקְמָקוּ. וְעַל כַּפַּיִם סָפָקוּ:
סָפְקוּ שָׂשׂוּ בָּאֵי הָאָרֶץ. כְּנָפְלוּ בְּיָדָם מַלְכֵי אָרֶץ. סִבְּרוּ כִּי יִשְׁעָם יִרֶץ. וְעַל יָדָם יִתְכּוֹנֵן מְשׂוֹשׂ כָּל הָאָרֶץ:
פָּצוּ פִיהֶם חַג לַייָ בְּשִׁילֹה. דִמּוּ כִּי לָעַד יִהְיֶה שָׁם מוֹשְׁלוֹ. פָּעֲלוּ שֶׁקֶר וְהֵשִׁילוֹ. עַד כִּי יָבֹא שִׁילֹה:
שִׁילֹה רִצָּה כְּחַלָּה מֵעִסָּה. וְנִמְאַס כַּאֲשֶׁר בּוֹ נַעֲשָׂה. רְאוּ מָה עֲבֵרָה עוֹשָׂה. לְכֹל אֲשֶׁר חָפֵץ עָשָׂה:
עָשָׂה עִמִּי אוֹת בְּצִבְיוֹן. וּלְעִתּוֹ חָשׁ עֲלֵי קִשְׁיוֹן. עֻלַּפְתִּי כְּחֹרֶב בְּצָיוֹן. עַד אֲשֶׁר יוֹפִיעַ אֱלֹהִים מִצִּיּוֹן:
צִיּוֹן צָעַק אֵיךְ נָתַן. לָשׂוּם עָלַי גּוֹי אֵיתָן. צָהַל וְרָקַע עַל הַמִּפְתָּן. וּבַחֲמָתוֹ חִתִּיתוֹ נָתָן:
נָתַן בִּעֲתוּתוֹ עֵת הוֹבִילַנִי רוֹקְמִי. תַּרְתִּי לָעַד בָּהּ לְקוֹמְמִי. בֹּשְׁתִּי וְגַם נִכְלַמְתִּי בֵּל בַּהֲקִימִי. וּבַחֲרוֹן אַף נָם לִי קוּמִי:
קוּמִי קָשַׁבְתִּי בְּהַזְנָחָה. קוּמִי וּלְכִי כִּי לֹא זֹאת הַמְּנוּחָה. קַצְתִּי בְחַיַּי מֵאֲנָחָה. וְהִגַּשְׁתִּי וְלֹא עָרְבָה מִנְחָה:
רְאֵה רוֹעַ נַפְשִׁי זְנוּחָה. מִשָּׁלוֹם וּמִשַּׁלְוָה וּמֵהֲנָחָה. רְטוּשָׁה בְּהָרֵי נֶשֶׁף אֲנוּחָה. גַּם שָׁם לֹא נָחָה:
נָחָה יָדוֹ בָּם וּבָהּ נִכְווּ. אֱנוֹשִׁים עַל רֹאשָׁם כְּרָכְבוּ. יָגְעוּ עַל נַהֲרוֹת בָּבֶל כְּנִתְעַכְּבוּ. וּכְעוֹלְלוּ עוֹלָלוּ חוּצָה שָׁכְבוּ:
שָׁכְבוּ שׁוֹבִים גֶּוְיָם מַדְקִירִים. מִתְעוֹלְלִים בָּמוֹ כְּמוֹ בְקָרִים. שֶׁהֵם יָזֻבוּ מְדֻקָּרִים. וּמֵי פְרָת קְרָבֵימוֹ דוֹקְרִים:
תִּקְרָא תֹּקֶף טֶבַח וּמֶסֶךְ לְמַבְקִירִים. קִיר עֵרָה מְקַרְקְרִים. וְכָל עָם וְלָשׁוֹן בָּם סוֹקְרִים. וַעֲלֵיהֶם מְקוֹנְנִים בְּנֵי צִיּוֹן הַיְקָרִים:
הַיְקָרִים קוֹל בְּרָמָה הִשְׁמִיעוּ לִבְכֹּה. לָמָּה זֶה וְעַל מַה זֶּה הִקְרָנוּ כֹּה. יַחַד זֶה אוֹמֵר בְּכֹה וְזֶה אוֹמֵר בְּכֹה. רָגְנוּ לְהָמִיר לְשׁוֹן אֵיכָה בִּלְשׁוֹן אֵי כֹּה:

Ach, was längst beschlossen war, geschah! Gott forderte die Schuld von mir ein. Bevor noch die Himmel ausgedehnt waren, ward mein Verhängnis schon angezeigt in dem Spruche: »die Erde ward wüste«. Auf die Vernichtung deutet schon jenes Wort: »Es ward Abend es ward Morgen« hin; der Erhabene und Allwissende verkündete damit: Erbauung, Zerstörung und Wiedererbauung, meiner Sünden Heimsuchung liegt darin verzeichnet. Die Finsternis, damit ist mein Unglück angezeigt. Schon die Erzväter haben die Verheerung prophetisch erblickt, der Tempelsturz war den Vorfahren schon bekannt. Ehe noch der Tempel entstanden, war sein Fall schon beschlossen.
Der Urvater (Adam), obgleich von seiner Höhe herabgesunken, las dennoch alle Schicksale wie in einem Buche im Voraus schon; in dem Verse: »meinen Körper sahen deine Augen« ist es angedeutet, dass alle kommenden Geschlechter ihm vorgeführt wurden. Aus dem herrlichen Wohnort vertrieb ihn der Herr und zeigte ihm damit das Vorbild der Zerstörung. Betrübt war da sein Herz, als er seine Nachkommen in Feindes Gewalt kommen sah und er klagte: Wehe! klagte: »Wo bist Du zur Zeit der Not?« Es schmerzte ihn, als ihm solche Zukunft gezeigt wurde — das Sinken der Wand, der Sturz der Mauer; er lehrte damit die künftigen Geschlechter, allezeit dies große Unglück zu betrauern.
Vom Morgenland her ward der Stammvater (Abraham) erweckt, ein Licht ging ihm auf zwischen den Fleischstücken‘) und es wurde ihm im Schlafe Israels Druck unter vier Reichen gezeigt und er schrie auf über den Einsturz des östlichen Tores des Tempels. Der Raub der Tempelzierden, der Sturz seiner Kronen zeigte sich ihm, des Elendes Anschauen erfüllte ihn mit Schrecken; doch in frommer Ergebung erkannte er die Allgerechtigkeit Gottes an. Er sah sein Volk nackt und bloß im Exil und seufzte. Auch seinem zum Opfer geweihten Sohne (Jizchack) ward dies Geheimnis bekannt und unaufhörlicher Kummer verdüsterte sein Auge, da er seine Abkömmlinge vom Allgütigen verlassen sah.
Der glänzend Fromme (Jakob) traute der Erscheinung nicht und zweifelte am Ausspruch Gottes; sein Auge schweifte umher am heiligen Orte, und als er die Verwüstung schaute rief er klagend: das kann nicht sein! Mit Besorgnis dachte er den Auf- und Niedersteigen an der Leiter nach und erkannte die einstige Bedrückung, das strenge Strafgericht, das seine Sprösslinge trifft, und dass ihres Abfalls wegen die Tempelzerstörung gefordert werde.
Abtrünnige haben des Tempels Grund und dessen Schätze aufgedeckt, vie Nägel ihrer Schuhe in dessen Boden gesenkt. Die herrlichen Tore, ach, wer gibt sie uns wieder? sie sind begraben, in die Erde versunken.
Die in Ägypten Eingewanderten drangen in ihren Vater (Jakob), der Feinden Ende ihnen zu offenbaren, und der Vater war auch dazu bereit. Doch nachdem der Allgütige dasselbe ihm entdeckt hatte, wandte er sich wieder ab und verheimlichte es. Da saßen sie nun und fragten den Vater nach dem wundervollen Ende, wann es nahe, doch es wurde ihnen nicht bekannt; sie sollen ihm entgegen harren dem Rettungs- tage, bis er zu seiner Zeit eilends kommen wird.
Zu Dir, Gott, schauen wir auf um Offenbarung dieses Geheimnisses; aber verborgen bleibt es, wir können es nicht ergründen. So werden Deine Verehrer immerfort vom Eifer für Dein Haus verzehrt und verbringen in Kummer ihr Leben. — Innerlich betrübt sprach der Gottesgesandte (Mosche) einst: Sende doch, wen Du sonst senden willst! denn wozu nützet meine Sendung, da nach mir ja noch einmal der Gileadite (Eliahu) gesandt werden soll.
Dort am Schilfmeer richteten Säuglinge an ihre Mütter die Frage: Welches ist der ersehnte Tag der Erlösung? und Gott gab ihrem Herzen ein, zu singen: »Der Ewige wird einst herrschen, wann er seinen Arm entblößt!«
Er zeigte seine Macht, erschien mit erhobener Rechte dorr am Meere. Doch bald erfuhren sie Gottes Zorn, als sie unmutig wurden im Tale Edom und Gottes Führung nicht vertrauen wollten.
(Gott:) »Was hast Du für Unrecht an »mir gefunden, dass Du mir untreu wurdest? von der Wüste »her vertauschtest Du mich schon und noch bis jetzt glaubtest »du nicht an mich. Deine Propheten, die Zöglinge Abigedors »(Mosches), haben der entstehenden Zerrüttung nicht gesteuert, »darum ordnete ich den Ahndungstag an, dennoch besserten »sich die Entarteten nicht.«
Der Erlösung Geheimnis wollte jenes Geschlecht durchdringen, aber eine prophetische Beschwörung hemmte ihre Forschung; sie erschrocken, ihr Herz zerfloss, sie schlugen die Hände zusammen.
Freudig und jubelnd zog Israel in sein gelobtes Land und Könige stürzten vor ihnen hin, fortdauernd glaubten sie ihr Glück und dass durch sie gegründet werde des Erdballs Wonne, der Tempel. Schon riefen sie Feste Gottes aus in Schilo und wähnten, dass dieser dort für immer residieren werde. Aber sie handelten treulos und der Herr zerstörte das Heiligtum und es liegt verödet, bis dass Schilo (Messias) kommt. Schiloh, an dem Gott Wohlgefallen hatte, wie an der Erstlingshebe, es ward verworfen wegen dessen, was darin geschehen; sehet, was die Sünde bewirkt bei ihm, dem Allmächtigen!
So manche Wunder zeigte uns der Herr, als er Wohlgefallen an uns hatte; aber als ich hartnäckig geworden kam schnell die Strafzeit. So schmachte ich nun wie in dürrer Wüste, bis Gott einst wieder von Zion erstrahlet. Zion ruft: Ach, warum gab Gott es zu, dass ein so freches Volk mich überfiel, dass es frohlockend meine Schwelle betrat und feine Wut an mir ausließ!
Zur Zeit als mein Schöpfer in mein Land mich führte, da ging fein Schrecken vor mir her und ich hoffte, auf ewig dort zu verbleiben. Doch wie wurde ich beschämt und zu Schanden, als ich die Götzen aufgestellt und der Ewige zornig rief: »Weg von hier! Auf, begib dich weg! hier ist kein Ruheplatz mehr für dich!« dies musste ich vernehmen und das Leben ward mir zum Überdruss. Opfer bringe ich dar, sie sind dem Herrn nicht wohlgefällig mehr. Ach, wie betrübt ist meine Seele, beraubt des Friedens und der Ruhe; in finsteren Gebirgen gestoßen seufze ich und finde auch dort keine Ruhe.
Schwer legte sich Gottes strafende Hand auf die Väter; niedriges Gesindel fuhr dahin über ihr Haupt, an den Strömen Babels lagen sie ermattet. Wie sie getan, so ward mit ihnen verfahren, drum lagen sie auf offener Straße. Da lagen sie, und ihre Treiber trieben Spott mit ihren Körpern wie mit dem Viehe; das Blut der Durchbohrten floss umher und das Wasser des Euphrath nahm die Eingeweide der Gemarterten auf. Du, Allgerechter, hast dies große Würgen, diese blutdürstigen Feinde herbeigerufen; sie zertrümmerten alle Mauern und alle Nationen und Sprachen sahen zu. Zions edle Söhne aber klagten sehr. Die Edlen erhoben laut weinend die Stimme: »Warum und weshalb musste solches uns treffen?« Alle klagten sie in verschiedenen Weisen und jammerten: »Wo ist Gottes Trost zu finden?« —

Ach, sein Köcher ist geöffnet איכה אשפתו פתוח

אָיכָה אַשְׁפָּתוֹ פָּתוּחַ כְּקֶבֶר וּלרוֹדִי בְּאַף הוֹסִיף אֶבֶר אֲנִי הַגֶּבֶר: אֵיכָה אֶשָׂא עָוֺן הָג וְחוּסַם פִּי מִפֶּלֶל לַהַג אוֹתִי נָהַג: אֵיכָה אָץ זַעְמוֹ לִשְׁפּוֹךְ הָכִיל נִלִאֵיתי וְנָם שְׁפֺךְ אַךְ בִּי יָשֻׁב יֲַפֺךְ: זְכוֹר אפִיפָתִי בַּשֶּׁרֶב וְנָם כִּי יִנָּטוּ צִלְלֵי עָרֶב וְהֵבֵאתִי עַלֵיכֶם חָרֶב:
בָּכוֹ תִבְכֶּה בְּעֵת כֺּל חָסְּרִי וּכְעָזְבִי אֺרַח יִסְּרִי בִּלָּה בְשָׂרִי וְעוֹרִי: בִּלַּע בַּית לָרוֹם מֻזְקָף וְכַבַּרְזֶל סִבְכִי נִקַּף בּנָה עָלַי וַיַּקַּף: בְּנֵי בִטְנִי לֶאֱכוֹל הִקְשִׁיבַנִי מִנִּי צָר אָחוֹר הֱשִׁיבַנִי בְּמַחֲשַׁכִּים הוֹשִׁיבַנִי: נַחֲלָתֵנוּ כְּנֻטְּשָׁוּ בְּיַד לוֹחֵם נָם לֹא אָחוּס וְלֹא אֲרַחֵם בְּשִׁבְרִי לָכֶם מַטֵּה לֶחֶם:
גָּלְתָה גְהוּצָה לְשַׁנּוֹת עֶדִי מֵחֻפָּה לְגָלוּת בְּהִתְעַתְּדִי גָּדַר בַּעֲדִי: גָּדַע גְּאוֹן נָדִיב וָשׁוֹעַ וְהֵשִׁיב יָמִין אָחוֹר מִלְּהוֹשִׁיעַ גַּם כִּי אֶזְעַק וַאֲשֶׁוֵּעַ: גַּם גָּבַר עָלַי פּוֹרְכַי וּבְנַאֲקִי סָתַם חֲרַכַּי גָּדַר דְּרָכַי: יְתוֹמִים גְּרוּשִׁים מֵאֲחֻזּוֹת וְלֹא שָׁב אַפּוֹ בְּכָל זֺאת וְאָמַר אִם בּזֺאת:
דַּרְכֵי דִיץ סָךְ לְהַאֲבִילִי וּלְגָלוּת שֵׁשַׁךְ הוֹבִילִי דֺב אֺרֵב הוּא לִי: דָּרַךְ דּוֹחֵק עַל בָּמוֹתַי לְהִשְׂתָּרֵר שְׁעוּ מִנִּי בִּבְכִי אֲמָרֵר דּרָכַי סוֹרֵר: דָּבַק דּוֹלֵק וְצָדַנִי בְּרִשְׁתּוֹ עָלַי לִלְטוֹשׁ מַחֲרַשְׁתּוֹ דָּרַךְ קַשׁתּוֹ: מֵימֵינוּ דָלַח וְנָם אֲשִׁמְּכֶם גֵּיא גָּלוּת אֲטִילְכֶם לְהַכְלִימְכֶם וְהָלַכְתִּי עִמָּכֶם:
הוֹי הָהּ לַיוֹם בְּכִיּוֹתָי וְצָרֶבֶת אֵשׁ כְּוִיּוֹתָי הֵבִיא בּכִליֺתָי: הָיָה הוֹלֵךְ לְפָנַי מַזְעִימִי וְכֶעָסִיס דָּמִי הִטְעִימִי הָיִיתִי שְׂחֺק לְכָל עַמִּי: הָאֺכְלִים הֶקְדֵּשׁ פֶּסַח בְּלֵיל שִׁמֻּרִים הֶאֱכִילָם בְּכָפָן רָאשֵׁי חֲמוֹרִים הִשְׂבִּיעַנִי בַמְּרוֹרִים: עַל צֶוָּארֵנוּ הִשְׂרִיג וְחִלֵּל שֶׁכֶם ונָם אֶפקוֹד עַל עֲוֹנוֹתֵיכֶם וַאַכַלְתֶּם בְּשַׂר בְּנֵֵיכֶם:
וַיֵּצֵא וְקָדְקֺד שִׂפַּח וְרִצָּץ וְחִזֵּק מוּסָרִי כִּי אֶתְלוֹצָץ וַיַּגְרֵס בֶּחָצָץ: וַיַּחְמֺּס וַיְנַצֵל מֵעֶדְיִי לְהַכְפִּישִׁי וּמִגֺּבַהּ לִתְהוֹם הִרפִּישִׁי וַתִּזְנַח מִשָּׁלוֹם פְשִׁי: וַיִּגְדַּל וְכָבֵד נַאַק רִצְחִי וּבְקָדְקֳדִי עָלָה צְוָחִי וָאֺמַר אָבַד נִצְחִי: מִצְרַיִם וְכוּשׁ שָׂח אֲשִׁיבְכֶם וְאֶשְׁפָּטְכֶם כְּזִמּוֹתְכֶם וְהִשְׁמַדְתִּי אֶת בָּמֺתֵיכֶם:
זָכְרָה זֺאת כִּי נִבְאַשׁ נִרְדִּי וּלְכַלָּה פָּץ מִכָּבוֹד רְדִי זְכָר עָנְיִי וּמְרוּדִי: זָנַח זְבוּל וְלֵב הִקְשִׁיחַ וּבְהִתְעַבְּרוֹ עִם מָשִׁיחַ זָכוֹר תִּזְכּוֹר ותָשׁוּחַ: זַכּוּ זְקֵנַי וּפָעֳלָם אָבִיא כִּי בְּכֵן פָּרַץ נְתִיבִי זֺאת אָשִׁיב אֶל לִּבִּי: אֲבוֹתֵינוּ זָעֲקוּ וְכָלוּ מִדִּבָּה וְשָׂח עַל רָעָתֵנוּ כִּי רַבָּה ונָתַתִּי אֶת עָרֵיכֶם חָרְבָּה:
חֵטְא חָז כִּי בְּעָוֺן נִכְתָּמְנוּ תְּמוּר כִּי בְצִחְיוֹן נִזְהָמְנוּ חַסְדֵי יהוה כִּי לֹא תָמְנוּ: חָשַׁב חוֹרְשִׁי לְקַרְקֵר קִיר יְקָרִים וּמַר יִבְכָּיוּן מַכָּתִי סוֹקְרִים חֲדָשִׁים לַבְּקָרִים: חָשַׁךְ חָזוֹן מַגִּישֵׁי אִשִּׁי קִיר כְּעִוֵּר לְגַשְּׁשִׁי חֶלקִי יהוה אָמרָה נַפְשִׁי: עֲבָדִים חִסְּמוּנִי מִלִּגְדֺּר פֶּרֶץ וְתוֹכָחוֹת קָשׁוֹת פָּץ בְּחֶרֶץ וַהֲשִׁמֺּתִי אֲנִי אֶת הָאָרֶץ:
טֻמְאָתָהּ טָפְלָה וְנָטָה קָו וְלֹא נָסוֹג אָחוֹר מִקֺּוָיו טוֹב יהוה לְקֺוָיו: טָָבְעוּ טִירוֹתַי וּפִי צַר דָּמָם וְכֺל עֺבֵר עָלַי שָׁרַק וְשָׁמָם טוֹב וְיָחִיל וְדוּמָם: טוֹבִים טַפִּים נִכּלוּ בְּהוֹסִיפִי לִמְעוֹל וּכְמַעֲלָלִי חָרָה בִי לִפְעוֹל טוֹב לַגֶּבֶר כִּי יִשָֺּא עֺל: בְּנַפְשֵׁנוּ נָבִיא טֶרֶף נִכְרֶה כִּי כְּמוֹ בָּרַחַת וּבַמִּזְרֶה נָם וְאֶתְכֶם אֱזָרֶה:
יָדוֹ יָרָה בִי אוּר כִּסְדוֹם וְעַל כָּל אֵלֶּה הוֹנָאַתְנִי בַּת אֱדוֹם יֵשֵׁב בָּדָד וְיִדֺּם: יָשְׁבוּ יְגוֹנִים בָּנַי עֲלֵי חוֹפֵהוּ כִּי כָבֵד עָלַי אַכְפֵּהוּ יִתֵּן בֶּעָפָר פִּיהוּ: יְדֵי יוֹסְרִי שָׁתוּ בִי מְחִי וְקָשַׁבְתִּי מִפִּי צָר שְׁחִי יִתֵּן לְמַכֵּהוּ לֶחִי: עוֹרֵנוּ יוּעַם כְּחֶרֶשׂ בְּקֶרֶץ וּגְוִיּוֹתֵינוּ שַׂמְנוּ בָאָרֶץ אָז תִּרְצֶה הָאָרֶץ:
כָּל כְּבוֹד תָּאֳרֵנוּ הָכְלָם וְצוּר אֺרְחוֹתָיו חֶסֶד כֻּלָּם כִּי לֹא יִזְנַח לְעוֹלָם: כָּלוּ כִמְעַט כִּ בִי נִלְחַם וְעַל הָרָעָה הוּא נִחַם כִּי אִם הוֹגָה וְרִחַם: כִּלָּה כַעְסּוֹ וְהִצִית לֶהָבוֹ וּבְתַכְלִת שִׁשָּׁה מְאוֹרֵי כִּבּוֹ כִּי לֹא עִנָּה מִלִּבּוֹ: נָשִׁים כִּפְרוּעוֹת יוֹשְׁבוֹת שַׁמָּה בְּכָל שָׁנָה וְשָׁנָה מַזְכִּירוֹת אַשׁמְמָה כָּל יְמֵי הָשַּׁמָּה:
לֹא אַלֵיכֶם לוֹחֲצֵי גִילָיו וְעַל בָּנָיו הֶעֱבִיר גַּלָּיו לְדַכֶּא תַּחַת רַגְלָיו: לְאִמֺּתָם עֵת כָּמָהוּ מִשֶּׁבֶר יַעַן כִּי גָרוֹן פָּתְחוּ כְּקֶּבֶר לְהַטּוֹת מִשְׁפַּט גָּבֶר: לֹא לִמְחוֹת פָּץ לְעַם קְרוֹבוֹ ואֵיךְ מִתַּעַר הוֹצִיא חַרְבּוֹ לְעַוֵּת אָדָם בְּרִיבוֹ: שָׂרִים לְכוּדִים הוֹצִיא מִשְּׁעָרִים תֵּת כַּתְּאֵנִים הַשֺּׁעָרִים לְעוֹלֵל אֶת הַנִּשְׁאָרִים:
מִמָּרוֹם מְגִלָּה כָּתַב וָנֶהִי קִינִים וָהֶגֶה וָהִי מִי זֶה אָמַר וַתֶּהִי: מָה אֲעִידֵךְ מְאוּמָה מִלְּהֵרָצֵה נְתוּנָה בְּיַד מֵרִיב וּמִתְנַצֶּה מִפִּי עֶלְיוֹן לֹא תֵצֵה: מֵחַטֺּאת מַדִּיחֵי שָׁוְא אֲקוֹנֵן מְנַחֲמִי כְּמִיַּיִן מִתְרוֹנֵן מַה יִּתְאוֹנֵן: בַּחוּרִים מוֹטָטוּ כּוֹשֵׁל בִּי לְהָרֵב וּשְׁכִינָה הֺעֲלָה מִקֶּרֶב וְכָשְׁלוּ אִישׁ בְּאָחִיו כְּמִפְּנֵי חֶרֶב:
נִשְׂקַד נֵטֶל עֺל פּוֹרכֵינוּ וַיְתָעֵב שַׁי עוֹרְכֵינוּ נַחְפְּשָׂה דְרָכֵינוּ: נְבִיאַיִךְ נִאֲצוּ לִקְרוֹץ עַפְעַפַּיִם וְאִכְזְרוּ עָלֵינוּ אַרֶךְ אַפַּיִם נִשָֺּא לְבָבֵנוּ אֶל כַּפָּיִם: נָעוּ וְנָדוּ רֺאשׁ בְּמַהֲמוֹרֵינוּ רְשָׁעִים מַפִּילִים בְּמַכְמוֹרֵינוּ נַחְנוּ פָשַׁעְנוּ וּמָרִינוּ: זְקֵנִים וְנִינָם לַרֺב שְׂגוּיִם אֲכָלוּם וְהֵשִׁיתוּם מָשָׁל בַּגּוֹיִם כְּנָם וַאֲבַדְתֶּם בַּגּוֹיִם:
סִלָּה שָׂמֵי קְטוֹרָה בְּאַף וָאֶפְעַר פִּי וָאֶשְׁאַף סַכֺּתָה בָאַף: סָפְקוּ שׂוֹטְנַי כַּף וָאֶשְׁתּוֹנָן וָאֶזְעַק חָמָס וָאֶתְאוֹנָן סַכֺּתָ וֶעָנָן: סוּרוּ טָמֵא שָׂחוּ מַאֲשִׁימֵינוּ בְּהִנָּתֵן כַּבַּרְזֶל שָׁמֵינוּ סחִי וּמָאוֹס תְּשִׂימֵנוּ: שָׁבַת מְשׂוֹשׂ שִׂמְחַת מְשׁוֹרְרִים וְרוֹדְפַי קַלּוּ מִנּשָׁרִים לְאַבֶּד הַנִּשְׁאָרִים:
עַל אֵלֶּה עֲשָׁקוּנוּ בְּחֵרוּפֵיהֶם והִגְדִּילוּ שְׁאוֹן גִּדּוּפֵיהֶם פָּצוּ עָלֵינוּ פִּיהֶם: פָּצוּ פָּעֲרוּ פֶה מִבְּעֵר שַׁחַת וְאִטְּרוּ עָלַי בְּתוֹכַחַת פַּחַד וָפַחַת: פּנֵי פְאֵר חֻפַּת מְעוֹנִי הִקְמִיל וְהֵקִים מְעַנִּי פַּלְגֵי מַיִם תֵּרַד עֵינִי: נָפְלָה עֲטֶרֶת עֺז מַשְׁעֵנָם וְצָר בְּשִׁבְעָה דְרָכִים עִנָּם וְהִתְוַדּוּ אֶת עֲוֺנָם:
פֵּרְשָׂה פָּצְתָה אוֹי כִּי סֻגָּרָה תְּמוּר עֺז בְּמָתְנֶיהָ שַׂק חָגָרָה עֵינִי נִגְּרָה: עָשָׂה עֶבְרָתוֹ וַיֶּחֶרֶה וְעָרַף אֶת מָדוֹן מְגָרֶה עַד יַשְׁקִיף וְיִרֶא: עוֹדֵינּוּ עָף כָּבוֹד וְעָלָה וְעֶשֶׂר מַסָּעוֹת נַעֲלָה עֵינִי עוֹלֲלָה: עַל זֶה פָּסַק נוֹי נָעֳמָם וְשָׂח לֹא אֶעֶזְבֵם בְּכַף זוְֹעֲמָם אַף אֲנִי אֵלֵךְ עִמָּם:
צַדִּיק צָר צְעָדַי לִסְפּוֹר וּכְעִקַּלְתִּי יֺשֶׁר וָאֶכפּוֹר צוֹד צָדוּנִי כַּצִפֺּר: צָעַק צוּרִי וְסִכֵּךְ מֵעֲבוֹר וּבְחַלֲלִי עָרַךְ לִשְׁבֺּר צָמְתוּ בַבּוֹר: צָדוּ צַעֲדִי וְסָע דוֹרְשִׁי וְכַעֲלוֹתָם עָלַי כֵּיָּם לְגָרְשִׁי צָפוּ מַיִם עַל רֺאשִׁי: עַל הַר צִיּוֹן צָבְאוּ לְהַכְרִיתִי וצוּר שָׂח אֶחְמוֹל עַל שְׁאֵרִיתִי וְזָכַרְתִּי אֶת בְּרִיתִי:
קָרָאתִי קְשׁוֹב חֶרְפַּט מוֹנַי עַל הַלֶּחִי מַכִּים בָּנַי קָרָאתִי שִׁמְךָ יהוה: קוּמִי קִרְאִי כִּי לֹא יַכָּלֵם עַל יֶתֶר לְּמַקְנִיאַי יְשַׁלֵּם קוֹלִי שָׁמָעְתָּ אַל תַּעְלֵּם: קַלִּים קְדָחוּנִי וְעִלַּמְתָּ מַרְאֶךָ הָשֵׁת בַּגּוֹיִם מוֹרָאֶךָ קָרַבְתָּ בְּיוֹם אֶקרָאֶךָּ: אַתָּה יהוה קֵץ אַל תְּכַזֵּב עַד מָתַי כַּחֺרֶשׁ אֵעָזֵב וְהָאָרֶץ תֵּעָזֵב:
רְאֵה רֺגֶז מַכּת אֱנוּשִׁי וְאוֹמַר בְּהִנָּטְשִׁי בַנֶּשִׁי רַבְתָּ אֲדֺנָי רִיבֵי נַפְשִׁי: רְאֵה רֺב בִּעֲתוּתִי הֲשִׁמּוֹתָ כָּל עֲדָתִי רָאִיתָה יהוה עַוָּתָתִי: רוּחַ רָפְתָה בִּי מֵאֵימָתָם לְבַלְּעִי הֶעֱלוּ חֲמָתָם רָאִיתָה כָּל נִקְמָתָם: לָמָּה רָחוֹק תַּעֲמוֹד בְּדַבְּרָם עַזּוֹת נַמְתָּ הַנְשַׁמָּה אוֹשִׁיב פְּרָזוֹת וְאַף גַּם זֺאת:
שָׁמְעוּ שֶׁנּוֹקַשְׁתִּי בִּדְחִיפָתָם וּכְיֶלֶק עָלָה עֵיפָתָם שָׁמַעְתָּ חֶרְפָּתָם: שָׁכְבוּ שׁוֹחֲחִים בָּנַי מִיגוֹנָם וְשׁוֹבֶיהֶם גָּאָה מְאֺד גּאוֹנָם שִׂפְתֵי קָמַי וְהֶגְיוֹנָם: שִׂישִׂי שׁוֹסִיתִי כִּי בִי יַד מָטָה מֻשְׁפֶּלֶת עַד שְׁאוֹל מָטָּה שִׁבְתָּם וְקִימָתָם הַבִּיטָה: הֲשִׁיבֵנוּ שָׁלֵם שִׁלּוּם שָׁנִים וְתֺאמַר אֶפְדֵּם מִשְּׁאוֹנִים וְזָּכַרְתִּי לָהֶם בְּרִית רִאשׁוֹנִים:
תָּבֺא תָשׁוּר מְעַנַּי לָמוּל הֵם שָׂגְבוּ חַיִל וְאִוּוּיָךְ אָמוּל תָּשִׁיב לָהֶם גְּמוּל: תִּקְרָא תְגַלֶּה יוֹם כָּמוּס בְּלֵב וּמְחַפְּשֵׂי עוֹלֹת לִפְעוֹל מִלֵב תִּתֵּן לָהֶם מְגִנַּת לֵב: תַּם תֶּכְלִית תָּקְפָּם לְלָכְדֵם יִפְּלוּ בְּלִי לְהַעֲמִידֵם תִּרְדֺּף בְּאַף וְתַשְׁמִידֵם: כִּי תָמִיד דּוֹקְרִים וְשׂוֹחֲקִים וּמִתּוֹרָתְךָ אָנוּ לֹא רְחוֹקִים הֲשִׁבֵנוּ וְהוֹרֵנוּ אֵלֶּה הַחֻקִּים:

Ach, sein Köcher ist geöffnet gleich dem Grab, in seinem Zorne verlieh er Schwingen meinem Feind;
o, ich Unglücklicher!
»Wehe, nicht mehr ertrage ich ihre Sündenlast!« so sprach der Herr, und verschlossen wurde mein Mund, dessen Flehen nicht erhört; der Feind trieb mich fort.
Ach wie schwer traf mich der Grimm des Herrn, da er sprach: »Ich halte es nimmer aus, ich muss sie strafen!« Und fortwährend schwang der Feind seine Geißel über mich. Eingedenk meiner Verkehrtheit in der Sandwüste sprach der Herr, als sich die Abendschatten neigten: »Nun ist die Zeit gekommen, wo ich das Schwert über euch bringe!«
Weine, weine! Ich habe Alles verloren, ich wurde hart gezüchtigt, weil ich den Tugendpfad verlassen hatte, zerfetzt wurde mein Fleisch und meine Haut.
Er zerstörte den hochemporragenden Tempel, dessen Edlen riss das Eisen nieder, und mich kerkerte der Feind in feste Mauern ein. Vor Hunger verzehrte ich meine eigene Leibesfrucht, wie dies der Herr schon längst mir äuge drohet hatte). Er ließ stets zurück mich weichen vor dem Dränger, senkte mich in finstere Gruft. Unser Erbe wurde der Hand des Feindes übergeben; es sprach der Herr: Ich schone nicht, ich habe kein Erbarmen; den Brotstab zerbreche ich euch!«
Vertrieben wurde die Schöne, wurde ihres Schmuckes beraubt. Vom Trauhimmel weg ins Elend gejagt ist jeder Weg mir nun versperrt. Den Stolz der Fürsten und Edlen brach der Herr, zog seine Hand zurück und half mir nicht, obgleich ich jammerte und flehte. Meinen Peinigern gab er die Gewalt über mich, verschloss den Himmel meinem Flehen und versperrte mir alle Wege; Waisen gleich wurden wir von unserm Eigentum vertrieben. Bei all diesem ließ nicht ab der Zorn des Ewigen, denn er sprach: »Ihr gehorcht mir dennoch nicht.«
Die anmutigen Straßen verzäunte der Herr und verödete sie; ins Exil nach Schechach (Babel) führte er mich, dort der Feind auf mich lauerte dem Bären gleich. Stolz trat der Dränger einher auf meinen Höhen und bestreute mit Dornen meine Pfade. O, wendet euch von mir, darüber muss ich bitterlich weinen.
Schnell erreichte der Verfolger mich, fing mich in seine Netze, wehte das Schwert, um mich zu töten, spannte seinen Bogen.
– Der Herr hat unsere Wasser getrübt, Er hat das Strafurteil gesprochen:
»Vernichten will ich euch, in des »Elends Abgrund stürzen und euch, zu Schanden machen. In meinem »Zorne werde ich euch entgegen wandeln!«
Wehe, wehe meines Leidentages, der Wunden und Brandmähler mir brachte, die mir bis ins Innere drangen. Mein Vertreiber und mein Kränker ließ mein eigene« Blut wie Most mich trinken, gab zum Gespött mich allen Völkern hin. – Sie, gewohnt das heilige Pessachlamm in der Wachenacht zu genießen, trieb nun der Hunger an, Eselsköpfe zu verzehren. So sättigte uns der Herr mit Bitterkeit.
Das Joch legte Gott unserm Halse auf, drückte unsere Hochmuth nieder, sprach: »Ahnden will ich eure Missetaten; ihr sollt das Fleisch eurer Kinder noch verzehren müssen!« – Er zog hinweg, machte kahl den Scheitel mir und zermalmte mich, zog fest und fester meine Fesseln, weil ich seiner gespottet hatte; mit Kieseln stumpfte Er mir die Zähne. Er entriss und entzog mir alle meine Zierde, beugte mich tief. Von einer Höhe stürzte er mich in den Abgrund hinab und meine Seele verzweifelt am Frieden. Groß und heftig war das Jammern meiner Erschlagenen, ihr Angstgeschrei stieg über mein Haupt; da sprach ich: meine Hoffnung ist auf immer dahin.
»Nach Ägypten und Äthiopien, rief der Herr, führe ich euch zurück, richte euch nach eurer Schandtat und vertilge all eure Türme!«
Stets bleibt es mir eingedenk, wie bald sich meiner Narde Duft verlor und Er, der Herr, zu seinem geliebten Volke sprach: »Lege nieder deinen Schmuck!« diese Pein, dieser Jammer bleibt mir eingedenk. Er gab seinen Wohnsitz auf. wandte weg sein Herz und zürnte über den Gesalbten (König Josia); dessen gedenket meine Seele und ist niedergebeugt. Meine Ahnen, sie waren rein; führe ich mir ihre guten Werke ins Gedächtnis zurück, o, dann muss ich mir selbst gestehen, dass gerecht der Ewige war, da meine Wege er zerstörte. Unsre Väter heulten ob der Aussage der Kundschafter
sie mussten in der Wüste verschmachten; und als unsre Bosheit zu groß wurde, sprach der Herr: »ich will eure Städte wüste machen!«
Jene Missetat, womit wir uns befleckt, womit wir in der Wüste uns verunreinigt haben, da wir Gott mit dem Kalb verwechselten – sie half zu unserm Untergange; doch groß ist Gottes Gnade, dass er uns nicht ganz vertilgte. Fest beschlossen hatte es mein Dränger, der Erwählten Mauern bis auf den Grund zu zerstören. Bitter weinten selbst die Himmelsscharen, als diesen meinen Sturz sie sahen. Weissagung und Opfer haben aufgehört und ich tappe wie ein Blinder an den Wänden; doch spreche ich: meine Hoffnung ist der Ewige!
Knechte versperrten mir die Wege, ließen nicht von meiner Niederlage mich erholen; als harte Züchtigung erfüllte sich da des Ewigen Drohung: »ich werde Dein Land verheeren!«
Immer mehr nahm das Laster zu, und der Ewige zog die Schnur zum Verderben; doch nicht ganz entzog er sich den auf ihn Vertrauenden, denn huldreich ist er Allen, die auf ihn. hoffen. Ill den Staub gesunken sind alle meine Schlösser, so dass selbst des Feindes Mund darüber verwundert schweigt und jeder, der vorüberzieht, erstaunt und sich entsetzt. Aber ich hoffe in Ergebenheit auf die göttliche Hilfe.
Meiner Sünden Menge raffte unschuldige Kinder hin, meine Freveltaten weckten Gottes Zorn über mich; doch Wohl dem Manne, der sein Joch geduldig trägt.
Mit Lebensgefahr müssen wir jetzt unser Brot verzehren, da der Ewige gesprochen: »Wie mit einer Wurfschaufel und Schwinge zerstreue ich euch in alle Länder!« – Der Herr schleuderte Feuer ans mich herab wie auf Sedom, und neckend noch rief darüber die Tochter Edoms mir entgegen: »siehe, wie so schweigend und duldend er sitzet!«
Kinder, setzt euch trauernd nieder und beweinet den Tempel; ach sein Zorn liegt gar schwer ans uns. Flehet darum hingeworfen im Staub zu ihm, dem Herrn, um Hilfe! Meine Feinde richteten ihre Mauerbrecher wider meine Stadt, gehorchen musste ich dem Dränger, der mir befahl: »bücke dich, reiche dem Schläger die Wange!«
Unsere Haut ist im Gemetzel farblos geworden wie eine Scherbe, unfern Rücken mussten wir zum Erdboden machen so kann nun das Land seine Feierjahre halten.
All unsere Würde und Schönheit ist mit Schmach bedeckt. Doch gnadenvoll sind des Schöpfers Wege, und nicht auf immer wird er uns verstoßen. Wenig fehlte und wir gingen ganz zu Grunde, da der Ewige wider uns war; aber er bedachte sich des Übels wieder, denn wenn auch strafend ist er voll Erbarmen. Seinen Zorn entlud der Herr, ließ empor die Flamme lodern und verlöschte meinen Glanz; doch erst zu Ende der sechs bestimmten Jahre 2); denn nicht an« Wohlgefallen straft der Herr. So sitzen wir jetzt die lange Verwüstungszeit hindurch, verzweifelnden Frauen gleich, die einsam sitzen und immerfort ihrer Schuld gedenken. Euch Allen, die ihr Gottes Ebenbild zu unterdrücken sucht, wurde euch so keine schwere Strafe! Alle Unglückswellen stürzte Gott über seine Auserwählten, zermalmte sie unter seinen Füßen. Kinder schmachtend vor Hunger flehten ihre Mütter um Speise an; zur Strafe, weil sie in ihrer Bosheit gleich einem offenen Grabe Fremder Gut verschlungen und jede« Recht verdreht hatten.
Der Herr gab die Verheißung, sein geliebtes Volk nicht zu vertilgen. Als sie jedoch des Nächsten Recht ver letzten,
da zog das Schwert er aus der Scheide. Der Feind führte die Fürsten gefesselt aus der Stadt und verfuhr mit ihnen, wie mit faulen Feigen; Nachlese hielt er dann unter den Zurückgebliebenen. Vom Himmel herab wurde eine Trauerrolle gesandt, beschrieben mit Jammer, Klagen, Ach und Weh; der Ewige sprach, es geschah.
Was könnte ich zum Trost dir entgegenstellen? Du bist von aller Gnade ausgeschlossen, bist grausamen Widersachern Preis gegeben; doch du selbst bist schuld an deinem Elende, ans dem Mund des Herrn ging es nicht hervor.
Ob der Sünden der falschen Verführer, die mich ins Unglück stürzten, klage ich, und mein Gott zögert, mich zu trösten. Wie kann ich auch mich beklagen, da noch die Sünde an mir haftet.
Die jungen Krieger wankten; der Herr entzog seine Herrlichkeit aus ihrer Mitte, und ließ immer mehr sie straucheln, so dass sie vor dem Schwert fliehend einer über den andern stürzten.
Schwer lastet das Joch meiner Peiniger auf mir, seitdem der Herr meiner Priester Opfer verschmähte. Lasst uns darum unfern Wandel untersuchen! Die Lügenpropheten erzürnten so den Ewigen mit ihren falschen Reden, dass er seine Langmut in Unbarmherzigkeit verwandelte. Lasst uns darum mit Herz und Händen zu ihm uni Vergebung flehen!
Alle, selbst auch die Bösewichte, die mich in die Netze stürzten, staunen und schüttelten den Kopf über meinen Fall. Ach, wir haben gefrevelt und gefehlt!
Greise samt ihrer Kinder Menge rieben die Feinde auf und machten sie zum Spottlied unter allen Völkern; erfüllt wurde jene Drohung: »Ihr werdet umkommen unter den Völkern!« Die das heilige Räucherwerk darbrachten, trat nieder der Feind. Bor Schmerz schnappte ich nach Luft; denn in Zorn hast Du, Herr, Dich gehüllt. Das kränkt mich tief, dass meine Verfolger noch höhnend in die Hände klatschen, ich schreie über die Gewalttat und klage;
aber Du verhüllst Dich in die Wolken. Fort, Unreine! rufen uns die Dränger zu. So lässt der Herr uns zum Ekel und Abscheu sein und verschließt uns den Himmel wie mit Eisen. Hin ist die Wonne, hin meiner Sänger Freude! Meine Verfolger waren schneller als die Adler und vertilgten noch vollends den Rest.
Ach, höhnend unterdrückten sie mich, stießen gräuliche Lästerungen aus und triumphierten so über mich. Ihren Rachen sperrten sie weiter auf als die Hölle, um mich zu verschlingen und mit Züchtigungen, Ängstigungen und Verderben verschlossen sie mir jeden Ausweg. Meinen schönen, prächtigen Tempel ließ der Herr niederreißen, ließ empor sich schwingen meine Peiniger; ach, darüber zerfließt mein Auge in Tränen.
Unsere Krone und Herrlichkeit, unsre Stütze ist dahin; vom Dränger siebenfach gepeinigt bekennen wir nun unsre Sünden.
In Feindes Hände übergeben, ruft Zion händeringend: »wehe!« statt der früheren Pracht umgürtet sie mit Säcken ihre Lenden jetzt mich ihr Auge rinnt. Der Herr zürnte sehr und wandte sich weg von uns, er reizte den Hass gegen uns auf, und so leiden wir, bis er einst gnädig wieder ans uns schaut. Nock sind wir verlassen; denn Gotte- Majestät zog weg von uns, in zehn Zügen entfernte sie sich
darum Tränet mein Auge. So hat denn aufgehört unsre Schönheit und Zierde!
Aber es sprach unser Hort:‘ »Ich will sie nicht ganz der Hand ihrer Feinde überlassen, jederzeit will ich sie überwachen!«
Gerecht ist Gott! Als noch fromm ich war, bewahrte und zählte er alle meine Schritte; als tatenlos ich geworden und das Recht verdrehte, wurde ich verjagt gleich einem Vogel! Tief betrübt, weil seinen Bund ich entweihte, verschloss der Ewige die Himmelspforte, und kein Gebet drang mehr durch; Er beschloss meinen Untergang
in engem Kerker vernichteten sie mich. Ans- gelauert wurde meinen Schritten, da der göttliche Schutz hinweg war; wie das brausende Meer fielen die Feinde über mich her und vertrieben mich, die Wellen schlugen über meinem Haupte zusammen. Auf Zions Berg sammelten sie sich» um mich gänzlich zu vertilgen. Aber es sprach der Herr: »Ich will des Nestes schonen, will meines Bundes gedenken!«
Ich rufe: Höre doch, Herr, wie meine Quäler mich höhnen, wie sie meine Kinder unbarmherzig schlagen; ich rufe Deinen Namen an, o Ewiger! Auf und rufe ihn an! er wird nicht unerhört dich lasten, unsres Flehens Stimme wird er sich nicht entziehen; in vollem Maß wird den Tyrannen er vergelten. Das leichtsinnige Volk hat uns zu Grunde gerichtet, und Du, Herr, verbargst Dein Antlitz uns. Sende doch Deinen Schrecken über diese Völker; sei uns nahe, wenn wir in unsrer Not Dich rufen! O Ewiger, halte die Erlösungszeit nicht länger mehr zurück! wie lange noch sollen einer Einöde gleich wir verlassen sein, wie lange noch soll unser Land verlassen bleiben?
Schaue, Herr, mein Ungemach, meine immerfort eiternde Wunde und wie ich in Vergessenheit schmachte! ich flehe zu Dir: nehme Dich rechtend meiner an! Schaue, Herr, welch große Schrecknisse mich strafen, meine ganze Gemeinde ließest Du verheeren. Herr, siehe doch, wie gekränkt ich werde! Aller Muth ist mir entfallen in der großen Furcht vor den Feinden; lebendig wollen sie mich verschlingen in ihrer Wut. Du siehst, Herr, ihre große Rachgier, warum stehst Du fern, da sie so sehr Dich lästern? sprachst Du doch: Möget auch noch so sehr ihr leiden, so werde ich einst doch die verwüstete Stadt (Jerusalem) mauerlos wieder bevölkern.«
Nicht so bald hörten meine Feinde, wie ich gefangen sei in ihren Netzen, als sie auch schon gleich den Heuschrecken mich überfielen
und Du, Herr, hörtest ihr Lästern zu.
Von vielen Leiden kraftlos hingestreckt lagen meine Kinder da; die sie gefangen wegführten, waren grausam übermütig und ihr Gespräch wie ihre Gedanken nichts als Hochmut. Die Räuber freuen meiner Erniedrigung, meines tiefen Falles sich. Schaue doch, Herr! bei ihrem Sitzen wie bei ihrem Aufstehen bin ich ihr Spottlied.
O führe nach Schalem (Jerusalem) uns zurück! Lass statt der Trauerjahre uns Freudenjahre kommen; sprich: »Ich befreie euch aus der Barbaren Menge, gedenke euch wieder meines Bundes mit den Früheren!«
Erscheine, Herr, vernichte meine Peiniger! Ach, sie steigen empor
Dein Heiligtum liegt zerstört so vergilt ihnen ihre Verbrechen alle! Rufe ihn herbei, enthülle ihn den längst beschlossenen Rachetag, auf dass Herzleid werde ihnen, die stets Ungerechtigkeit im Herzen brüten.
Ende ihre Macht, stürze sie, dass sie fallen, um nie mehr aufzustehen, verfolge vertilgend sie mit Deinem Zorne! Denn immerfort peinigen und drücken sie uns; aber dennoch verlassen wir Deine Lehre nicht. Führe uns darum, o Herr, wieder zurück zu Dir; lehre Deine Gesetze uns! —

Gedenke זכור את אשר עשה

זְכֺר אֲשֶׁר עָשָׂה (נ“א עָשׂ) צָר בְּפִנִּים (נ“א בִּפְנִים). שָׁלַף חַרְבּוֹ וּבָא לִפְנַי וְלִפְנִים. נַחֲלָתֵנוּ בִּעֵת כְּטִמֵּא לֶחֶם הַפָּנִים. וְגִדֵּר פָּרֺכֶת בַּעֲלַת שְׁתֵּי פָנִים:
יְתוֹמִים גִּעֵל בְּמָגֵן מְאָדָּם. וַיְמַדֵּד קָו כְּמַרְאֶה אֲדַמְדָּם. מֵימֵינוּ דָלַח וְהִשְׁכִּיר חִצָּיו מִדָּם. כְּיָצָא מִן הַבַּיִת וְחַרְבּוֹ מְלֵאָה דָם:
עַל הֲגוֹתוֹ הַוּוֹת גָּבֶר. וְנָטָה אֶל אֵל יָדוֹ לְמוּלוֹ לְגַבֵּר. מִצְרַיִם וְכָל לְאֺם אֲשֶׁר בָּם עָבַר (נ“א אִם בָּם גָּבַר). וַאֲנִי (נ“א אֲנִי) בְּתוֹךְ אִוּוּיוֹ אָרוּץ אֵלָיו בְּצַוָּאר:
אֲבוֹתֵינוּ זָרָה כְּהִכְנִיסוּ בַּחוּרָיו אָכְלָה אֵשׁ. וְזֶה צֺעָה זוֺנָה (נ“א זוֹנָה צוֹעָה) הִכְנִיס וְלֹא נִכְוָה בָּאֵשׁ. עֲבָדִים חִתּוּ בְּתוֹכוֹ לַבַּת אֵשׁ. וְעַל מֶה בְּבֵית אֵשׁ מִמָּרוֹם שָׁלַח אֵשׁ:
בְּנַפְשֵׁנוּ טָבַעְנוּ כְּהוֹצִיא כְּלֵי שָׁרֵת. וְשָׂמָם בָּאֳנִי שַׁיִט בָּם לְהִשָּׁרֵת (נ“א לְהַשְׁרֵת). עוֹרֵנוּ נָמַק כְּהִשְׁכִּים מְשָׁרֵת. וְלֹא מָצָא תִּשְׁעִים וּשְׁלשָׁה כְּלֵי שָׁרֵת:
נָשִׁים כְּשָׁרוּ כִּי בָא עָרִיץ. בְּקַרְקַע הַבַּיִת נְעָלָיו הֶחֱרִיץ. שָׂרִים לֻפָּתוּ כְּבוֹא (נ“א בְּבוֹא) פָּרִיץ. בְּבֵית קֺדֶש הַקֳּדָשִׁים צַחֲנָתוֹ הִשְׁרִיץ:
בַּחוּרִים מִבַּחוּץ צָגוּ מְחֻזָּקִים. וְתָרוּ כִּי יֻזַּק בְּשִׁשִּׁים רִבּוֹא מַזִּיקִים. זְקֵנִים נִבְעָתוּ כְּהִרְשׁוּהוּ מִשְּׁחָקִים (נ“א מֵחֲזָקִים). עֲשׂוֹת רְצוֹנוֹ וְהוּא אָסוּר בָּזִקִּים:
שָׁבַת סוֹטֵן וַיָּבֺא אַדְמוֹן. וַיְסַבֵּב חוֺמָה וַיְעַוֵּת הָמוֹן. נָפְלָה עֶבְרָה עַל נִינֵי פִּצֵּל לַח וְלוּז וְעַרְמוֹן. עַד כִּי נֻטַּשׁ מִדּוֹק אַרְמוֹן:
עַל פֶּתַח הַר הַבַּיִת הֵחֵל לָבֹא. בְּיַד אַרְבָּעָה רָאשֵׁי טַפְסְרָיו לְהַחֲרִיבוֹ. עַל צַד מַעֲרָבִי לְזֵכֶר הִשְׂרִיד בּוֹ. וְצָג אַחַר כָּתְלֵנוּ וְלֹא רָב רִיבוֹ:
אַתָּה קָצַפְתָּ וְהִרְשֵׁיתָ לְפַנּוֹת. יְלָדִים אֲשֶׁר אֵין בָּהֶם כָּל מאוּם מִשָּׁם לְהַפְנוֹת. לָמָּה רָגְשׁוּ גוֹיִם וְלֹא שַׁעְתָּ אֶל הַמִּנְחָה פְּנוֹת. וְשִׁלְּחוּם לְאֶרֶץ כּוּשׁ (נ“א בְּאֶרֶץ עוּץ) בְּשָׁלֹשׁ סְפִינוֹת:
הֲשִׁיבֵנוּ שִׁוְּעוּ כְּבָאוּ בְּנִבְכֵי יָם. וְשִׁתְּפוּ עַצְמָם יַחַד לִנְפּוֹל בַּיָּם. שִׁיר וְתִשְׁבָּחוֹת שׁוֹרְרוּ כְּעַל יָם. כִּי עָלֶיךָ הוֹרַגְנוּ בִּמְצוּלוֹת יָם:
כִּי תְהוֹמוֹת בָּאוּ עַד נַפְשָׁן. כָּל זֺאת בָּאַתְנוּ וְלֹא שְׁכַחֲנוּךָ חִלּוּ לְמַמָּשָׁן. תִּקְוָתָם נָתְנוּ לְמֵשִׁיב מִבָּשָׁן. וּבַת קוֹל נִשְׁמְעָה עוּרָה לָמָּה תִישָׁן:

Gedenke, Herr, was der Feind in des Tempels Räumen verübt! Mit gezücktem Schwerte drang er ins Allerinnerste; er verdarb unser Erbe, verunreinigte das Schaubrot und durchstach den künstlich gewebten Vorhang. Gerötet war sein Schild, als er die Verwaisten niederstieß, blutrot die Messschnur, die er anlegte. Unser Wasser trübte er, tränkte mit Blut seine Pfeile, bluttriefend war sein Schwert, als er den Tempel verließ. Lästernd streckte der Frevler seine Hand aus gegen den Allmächtigen und rief: »Ägypten und andere Nationen hat er bezwungen; aber ich, ich gehe ihm in seiner Wohnung keck entgegen!«
Zwei Jünglinge unserer Vorfahren brachten einst gemeines Feuer in das Heiligtum, und die Flamme verzehrte sie; dieser Bösewicht aber führte eine Buhlerin hinein und blieb unversehrt. Sklaven schürten an der Flamme und von der Höhe herab wurde das Feuer geschleudert. In tiefe Betrübnis versanken wir als man die Tempelgefäße herausnahm und sie auf Schiffe lud, um anderswo damit zu prangen; es schauderte uns die Haut, als der Priester morgens aufstand und die 93 Dienstgefäße nicht mehr fand. Mit Schrecken sahen die Frauen den Tyrannen kommen und mit seinen Schuhen den Tempelboden aufreißen; die Edlen zitterten, als der Wilde erschien und im Allerheiligsten seinen Unflat aufstellte. Die Jünglinge standen mutig draußen im Kampfe, denn sie glaubten, dass Myriaden Engel helfen würden den Feind zu vernichten; aber die Alten bebten, denn sie erkannten, dass der Feind vom Himmel dazu ermächtigt sei, nach Willkür zu verfahren, dass Gott es so verhängt. Der eine Gegner (Nebukadnezar) war fort, da kam der Rote (Titus) und umschloss die Mauern und vernichtete das Heer; das Unglück überfiel die Enkel Jakobs, die Zerstörung des Tempels war im Himmel beschlossen.
Vom Eingang des Tempelbergs kam der Feind her und 4 seiner Heerführer vollbrachten die Zerstörung; nur die westliche Mauer des Tempels ließ er zum Andenken stehen. Hinter dieser Wand stand die Gottheit und nahm sich des Streites nicht an.
Du zürntest und gabst es zu, den Tempel auszuräumen und unschuldige Kinder wegzuführen. Du kehrtest Dich nicht zu dem Flehen der Unglücklichen, die vor den tobenden Heiden aus drei Schiffen in ferne Landen gebracht wurden. »O führe uns zurück!« so riesen sie aus dem brausenden Meere und fassten allesamt den Entschluss, sich in das Meer zu stürzen. Wie einst die Erlösten am Schilfmeer sangen sie Lieder dazu und sprachen: »Deinetwegen, Herr, geben wir uns dem Tod hin in der Tiefe des Meeres!« Die Flut umgab sie bis an die Seele und immer noch beteten sie zu Gott: »Dies Alles trifft uns, dennoch vergessen wir Deiner nicht!« und setzten ihre Hoffnung auf Einen, sie aus Baschan zurückzubringen.
Da wurde eine himmlische Stimme gehört: »Erwache, Gott, warum scheinst Du zu schlafen?«

Wenn Mütter אם תאכלנה נשים

אִם תֺּאכַלְנָה נָשִׁים פִּרְיָם עוֹלְלֵי טִפּוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תְּבַשֵּׁלְנָה נָשִׁים רַחֲמָנִיּוֹת יַלְדֵיהֶן (נ“א יְלָדִים) הַמְּדוּדִים טְפָחִים טְפָחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּגּוֹזְנָה (נ“א תָּגוֹזְנָה) פְּאַת רֺאשָׁם וְתִקָּשַׁרְנָה לְסוּסִים פּוֹרְחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּדְבַּק לְשׁוֹן יוֹנֵק לְחֵךְ בְּצִמְאוֹן צְחִיחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תֵּהֺמְנָה (נ“א תְּהוֹמֶינָה) זוֹ לְעֻמַּת זוֹ בּוֹאִי וּנְבַשֵּׁל אֶת בָּנֵינוּ צוֹרְחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּוָּעַדְנָה זוֹ לְזוֹ תְּנִי בְנֵךְ וְהוּא חָבוּי מְנֻתָּח נְתָחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תַּזְמִין (נ“א תַּזְמֵינָה) בְּשַׂר אָבוֹת לַבָּנִים בִּמְעָרוֹת וְשִׁיחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תְּחֻיַּבְנָה הַבָּנוֹת (נ“א בָּנוֹת) אֶל חֵיק אִמּוֹתָם נִתְפָּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּטּוֹסְנָה רוּחוֹת עוֹלְלִים בִּרְחוֹבוֹת קִרְיָה תְּפוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תְּיַקֵּרְנָה בְּשִׁכּוּל רֶחֶם וְצִמּוּק שָׁדַיִם וְאֵם עַל בָּנִים שָׁחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּכָּשַׁלְנָה שְׁמוֹנֶה מֵאוֹת מָגִנִּים בַּעֲרַב אֲלוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תְּלוּהַטְנָה רוּחָם בְּמִינֵי מְלוּחִים וְנוֹדוֹת נְפוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּמָּעַטְנָה מֵאֶלֶף מֵאָה וּמִמֵּאָה עֲשָׂרָה עַד אֶחָד לְמַפָּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תָּנוֹסְנָה לְמָסַךְ הֵיכָל שְׁמוֹנִים אֶלֶף כֺּהֲנִים פְּרָחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּשָּׂרַפְנָה שָׁם כָּל אוֹתָם (נ“א אוֹתָן) הַנְּפָשׁוֹת כְּקוֹצִים כְּסוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תֵּעָרַפְנָה עַל דָּם נָקִי שְׁמוֹנִים אֶלֶף כֺּהֲנִים מְשׁוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּפַּחְנָה נְפָשׁוֹת מְדֻקָּרִים מֵרֵיחַ תְּנוּבוֹת שִׂיחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּצָּבַרְנָה עַל אֶבֶן אַחַת תִּשְׁעָה קַבִּין מוֹחֵי יְלָדִים מֻנָּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תֻּקַּעְנָה שְׁלֹשׁ מֵאוֹת יוֹנְקִים עַל שׂוֹכָה אַחַת מְתוּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תֵּרָאֶינָה רַכּוֹת וַעֲנֻגּוֹת כְּבוּלוֹת עַל יַד רַב טַבָּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּשְׁכַּבְנָה בֵּין שְׁפַתַּיִם בְּנוֹת מְלָכִים מְשֻׁבָּחִים.
אַלְלַי לִי:
אִם תִּתְעַלַּפְנָה הַבְּתוּלוֹת וְהַבַּחוּרִים בּצִמְאוֹן צְחִיחִים.
אַלְלַי לִי:
וְרוּחַ הַקֺּדֶשׁ לְמוּלָם מַרְעִים.
הוֹי עַל כָּל שְׁכֵנַי הָרָעִים.
מַה שֶּׁהִקְרָאָם מוֹדִיעִים.
וְאֵת אֲשֶׁר עָשׂוּ לֹא מוֹדִיעִים.
„אִם תֺּאכַלְנָה נָשִׁים פִּרְיָם“ מַשְׁמִיעִים.
„וְאִם יֵהָרֵג בְּמִקְדַּשׁ יְיָ כֺּהֵן וְנָבִיא“ לֹא מַשְׁמִיעִים:

Wenn Mütter ihre Frucht verzehren, der Windel angehörigen Kleinen, o dann wehe mir!
Wenn zarte Frauen ihre sorgfältig erzogenen Kinder kochen, o dann wehe mir!
Wenn das Haupthaar ihnen abgeschoren und sie an flüchtige Rosse gebunden werden, o dann wehe mir!
Wenn des Säuglings Zunge vor brennendem Durst am Gaumen klebt, o dann wehe mir!
Wenn eine Frau zum andern wimmert: Komm, lass uns unsre winselnden Kinder kochen, o dann wehe mir!
Wenn sie zusammen kommen und die Eine sagt: gib mir nun von Deinem Kinde! die Andere aber, es in kleinen Stückchen zerteilt für sich allein verborgen hält, o dann wehe mir!
Wenn in Höhlen und Schluchten der Väter Fleisch den Kindern als Speise dienen muss, o dann wehe mir!
Wenn Töchter in ihrer Mütter Schoß ihren Geist aushauchen. o dann wehe mir!
Wenn Säuglingen auf offener Straße liegend das Leben entflieht, o dann wehe mir!
Wenn Mütter mit geschwächtem Leibe und versiegter Brust sich über ihre Kinder beugen, o dann wehe mir!
Wenn 800 tapfere Schildträger in Arabiens Steppen verkommen mussten, o dann wehe mir!
Wenn sie durch versalzene Speisen und aufgedunsene Schleiche verbrennen mussten, o dann wehe mir! Wenn von tausend hundert, von hundert zehn und von zehn Einer zur Betrübnis übrigblieb, o dann wehe mir!
Wenn 80000 junge Priester sich ins Heiligtum flüchten mussten, o dann wehe mir!
Wenn sie Alle dort wie abgehauene Dornen verbrannten, o dann wehe mir!
Wenn über unschuldig vergossenem Blutes 80000 gesalbte Priester geknickt wurden, o dann wehe mir!
Wenn die Durchbohrten vor dem Geruch der Pflanzen ihren Geist aufgaben, o dann wehe mir!
Wenn auf einem Steine 9 Maaß Gehirn erschlagener Kinder lag, o dann wehe mir!
Wenn 3O0 Säuglinge an einem Zweig aufgehängt wurden, o dann wehe mir!
Wenn junge und zarte Frauen gefesselt neben den Scharfrichter gingen, o dann wehe mir!
Wenn edle Fürstentöchter auf freiem Felde entehrt wurden, o dann wehe mir!
Wenn Jungfrauen und Jünglinge vor brennendem Durst verschmachteten, o dann wehe mir!
— Doch eine heilige Stimme brauset auf: »Wehe über die bösen Nachbaren alle! was ihnen begegnet »ist, tun sie kund, aber was sie getan, das verschweigen sie! Dass Mütter ihre Leibesfrucht verzehrten, lassen sie hören, »dass aber im Heiligtum des Herrn ein Priester und Prophet »erschlagen wurde, das lassen sie nicht hören!« —

Du sprachst ואתה אמרת

וְאַתָּה אָמַרְתָּ הֵיטֵב אֵיטִיב עִמָּךְ. וְנִפְלִינוּ אֲנִי וְעַמָּךְ. וְלָמָּה בְּנֵי בְלִיַּעַל חִלְּלוּ שְׁמָךְ. וְלֹא שָׁפַכְתָּ עֲלֵיהֶם זַעְמָךְ:
אַתָּה גִּדַּלְתָּ וְרוֹמַמְתָּ בָּנִים לְהָנֵק. כַּאֲשֶׁר יִשָּׂא הָאוֹמֵן אֶת הַיּוֹנֵק. וְלָמָּה דּוֹדָנִים דָּצוּ (נ“א צָחוּם) לְזַנֵּק. וְאַרְיֵה (בְּדֵי) (נ“א אינו) גֺרוֹתָיו לְחַנֵּק:
אַתָּה הֵינַקְתָּ דְּבַשׁ מִסֶּלַע. וַתּוֹצִיא נוֹזְלִים מִסֶּלַע. וְלָמָּה שׁוֹפְטֵיהֶם נִשְׁמְטוּ בּידֵי סֶלַע. וְעוֹלְלֵיהֶם נֻפְּצוּ אֶל הַסָּלַע:
אַתָּה זָנַחְתָּ וַתִּמְאַס כָּל גּוֹי. וְלָקַחְתָּ לְךָ (נ“א לָקַחַת) גּוֹי מִקֶּרֶב גּוֹי. וְלָמָּה חָשׁ וְעָלָה עַל אַרְצִי גּוֹי. וְאָמְרוּ לְכוּ וְנַכְחִידֵם מִגּוֹי:
אַתָּה טִאטֵּאתָ שִׁשִּׁים וּשְׁמוֹנִים. לְהָבִיא גּוֹי שֺׁמֵר אֱמוּנִים. וְלָמָּה יָזְמוּ מוֹאָבִים וְעַמּוֹנִים. לְעַם זוּ בַּכּוֹכָבִים נִמְנִים (נ“אבַּכְּרוּבִים מוֹנִים):
אַתָּה כִּוַּנְתָּ (נ“א כּוֹנַנְתָּ) לְשֶׁבֶת הוֹדֶךָ. הַר זֶה קָנְתָה יְמִינְךָ וְיָדֶךָ. וְלָמָּה לְאָחוֹר הֵשַׁבְתָּ יְמִין הוֹדֶךָ. וַתְּנַבֵּל כִּסֵּא כְבוֹדֶךָ:
אַתָּה מָרוֹם לְעוֹלָם יְיָ וְרִאשׁוֹן. כּוֹנַנְתָּ מָרוֹם מֵרִאשׁוֹן. וְלָמָּה נִאֵץ רָשָׁע בְּפֶה וְלָשׁוֹן. עַד כִּי נָגַע צָר בְּאִישׁוֹן:
אַתָּה שַׂשְׂתָּ לְטוֹב עָלֵימוֹ. בְּשִׂיחַ תְּבִיאֵמוֹ וְתִטָּעֵמוֹ. וְלָמָּה עָרִיץ חֵרֵף וְאָמַר אֵי אֱלֹהֵימוֹ. אֲשֶׁר יֺאכַל חֵלֶב זְבָחֵימוֹ:
אַתָּה פוֹרַרְתָּ בְעָזְּךָ יָם. וַתָּסֶךְ בִּדְלָתַיִם יָם. וְלָמָּה צָלַלְתִּי עַד נִבְכֵי יָם. וַיִּגְדַּל שִׁבְרִי כַּיָּם:
אַתָּה קָדוֹשׁ יוֹשֵׁב תְּהִלּוֹת קְדוֹשִׁים. בְּקֶרֶב (נ“א בְּסוֹד) יְשִׁישִׁים הַמְקֻדָּשִׁים. וְלָמָּה רָגְשׁוּ גּוֹיִם קְדֵשִׁים. וְהֵשִׁימוּ בֵּית קֺדֶשׁ הַקֳּדָשִׁים:
אַתָּה שָׁמַעְתָּ (נ“א שְׁמַע אֱלֹהֵינוּ) כִּי הָיִינוּ חֶרְפָּה. וְסֻכָּתְךָ בָּאֵשׁ נִשְׂרְפָה. וְלָמָּה תְבַלַּע נַחֲלַת חֻפָּה. תַּצְמִיחַ תְּרוּפָה וְעָלֵינוּ חוֹפְפָה:
אַתָּה צַדִּיק עַל כָּל הַבָּא. לְךָ יְיָ הַצְּדָקָה וְנַצְדִּיקְךָ בְחִבָּה. וְלָמָּה נָהִינוּ וְלָנוּ הַדִּבָּה. כִּי כָל זֺאת בָּאַתְנוּ בְּחוֹבָה:

Du sprachst: »Wohltun will ich Dir, du sollst ein ausgezeichnetes Volk sein!«
Warum entweihten denn Niederträchtige Deinen Namen und Du gossest Deinen Zorn nicht über sie aus? — Du erhöhtest und erhobst uns und pflegtest uns, wie der Wärter den Säugling;
warum erstickten die Dedaniter meine dürstenden Flüchtlinge,
warum erwürgte der Löwe (Nebukadnezar) ihre Kinder?
Du ließest einst Honig aus dem Felsen, Wasser aus dem Kiesel fließen;
warum mussten meine Edlen in Klüften flüchten,
warum wurden ihre Säuglinge an Felsen zerschmettert?
Du übergingest alle Nationen und wähltest Israel zu Deinem Volke;
warum überzog ein Barbarenvolk so eilig mein Land um mich zu vertilgen, dass ich kein Volk mehr sei?
Du räumtest einst mancherlei Nationen weg und setztest Dein gläubiges Volk an ihre Stelle;
warum trachteten Moab und Ammon, dies Volk zu verderben, das zahlreich wie die Sterne sein sollte?
Du bereitetest ehemals zu Deiner Majestät Sitz den Berg Moriah, von Deiner Rechten erworben;
warum zogst Du Deine Rechte zurück und gabst Deiner Herrlichkeit Thron der Entweihung preis?
Du, Erhabener, Schöpfer der Welten, hast das erhabene Heiligtum vor der Urzeit schon gegründet;
warum ließest Du des Frevlers Mund es lästern,
warum den Tyrannen das Liebste antasten?
Du freutest Dich vormals über das Glück Deines Volkes und sprachst, es ins Land zu führen und dort einzupflanzen;
warum lästert der Freche und spricht: Wo ist nun ihr Gott, der das Fett ihrer Opfer verzehrt?
Du spaltetest mit Deiner Macht das Meer und sperrtest es gleich wie mit Türen ab.
warum versank ich in den Meereswogen,
warum ist mein Unglück groß wie das Meer? Du, Heiliger, throntest unter den Lobgesängen Deiner Heiligen, im Kreise Deiner Edlen und Geweihten;
warum durften sittenlose Barbaren eindringen und das Allerheiligste zerstören?
Du hörtest wie wir geschmäht wurden, sähest Deine Hütte in Flammen aufgehen —
warum willst Du Dein geliebtes Erbe verderben? O lass das Heil emporsprossen, schütze uns!
Du bist gerecht bei Allem was da kommt! bei Dir, Ewiger, ist die Gerechtigkeit! wir erkennen es willig an;
warum wollten wir klagen? Unser ist die Schuld, Alles kam unserer Sünden halben über uns! —

Bei Dir HaSchem לך יי הצדקה

לְךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּאוֹתוֹת אֲשֶׁר הִפְלֵאתָ מֵאָז וְעַד עָתָּה,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בִּבְחִינָה אֲשֶׁר נִצְרַפְנוּ וְאוֹתָנוּ תִּעָבְתָּ:
לךָ יְיָ הַצּדָקָה בְּגוֹי מִקֶּרֶב גּוֹי לָקַחְתָּ בְּמַסּוֹת,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּדֺפִי אֲשֶׁר נִמְצָא בָנוּ כְּמַעֲשֵׂיהֶם עֲשׂוֹת:
לךָ יְיָ הַצּדָקָה בְּהָלְכוּ אֱלֹהִים לִפְדּוֹת לוֹ לְעָם,
וְלָנוּ בּשַׁת הַפָּנִים בְּוַיַּמְרוּ עַל יָם בְּיַם סוּף גּוֹי בֵּאלֹהָיו בְּפָשְׁעָם:
לךָ יְיָ הַצַּדָקָה בְּזֵכֶר וְאַתֶּם עֵדַי וַאֲנִי אֱלֹהִים,
וְלָנוּ בּשֶׁת הפָּנִים בְּחָרְפֵנוּ בְּסִין קוּם עֲשֵׂה לָנוּ אֱלֹהִים:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּטַעַם שֶׁהִטְעַמְתָּנוּ כְּצַפִּיחִת בִּדְבָשׁ,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בּיוֹם הִקְרַבְנוּ לְפָנָיו סֺלֶת וָשֶׁמֶן וּדְבָשׁ:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּכִלְכּוּל מָן וּבְאֵר וְעַמּוּד עָנָן,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּלֶחֶם הַקְּלֹקֶל אֲבוֹתֵינוּ בְּאָהֳלֵיהֶם בְּרָגְנָן:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בַּמִּדְבָּר לֹא חָסַרְנוּ דָּבָר,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּנִאֲצוֹת לָבָן וְחֲצֵרֺת וְדִי זָהָב כִּמְדֻבָּר:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּסִיחוֹן וְעוֹג וְכֺל מַלְכֵי כְנָעַן,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּעָכָן אֲשֶׁר מָעַל בַּחֵרַם בְּלִי מְצֺא מַעַן:
לְךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּפֺעַל אֲשֶׁר פָּעַלְתָּ בְּאַרְבָּעָה עָשָׂר מוֹשִׁיעִים,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּצֶלֶם מִיכָה כִּי בוֹ אֲנַחְנוּ פוֹשְׁעִים:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בְּקִימַת שִׁילֹה וְנוֹב וְגִבְעוֹן וּבֵית עוֹלָמִים,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּרֶשַׁע שֶׁנִּמְצָא בָנוּ שֶׁחָרְבוּ וּבָם אָנוּ נִכְלָמִים:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בִּשְׁנֵי חָרְבָּנוֹת שֶׁחָרְבוּ בְּבִצְעֵנוּ וְאָנוּ קַיָּמִים,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים בְּשׁוּבֵנוּ אֵלֶיךָ בְּכָָל לֵב שֶׁתָּשׁוּב אֵלֵינוּ בְּרַחֲמִים:
לךָ יְיָ הַצְּדָקָה בִּתְשַׁע מֵאוֹת שָׁנָה שֶׁהָיְתָה שִׂנְאָה כְּבוּשָׁה מִלְּהִשָּׁמַע,
וְלָנוּ בּשֶׁת הַפָּנִים כְּתָבַע אִשׁ חַמוּדוֹת וְשִׁוַּע הַטֵּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ וּשֲׁמָע:

Bei Dir, Ewiger, ist die Güte, Du tatest von jeher bis jetzt ausgezeichnete Wunder für uns.
Unser aber ist die Scham, Du prüftest uns und wir wurden unwürdig befunden.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte, da Du uns wundervoll aus andern Völkern hervorzogst.
Unser aber ist die Scham, dass wir wie jene Völker Lastertaten übten.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte, da Du uns befreitest um Dir ein Volk zu sein.
Unser aber ist die Scham, dass wir am Schilfmeer sich gegen Dich widerspenstig und frevelnd zeigten.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte! Du bezeugtest es, unser Gott zu sein;
Unser aber ist die Scham, dass wir zu Sin das Lästerwort sprachen: »Auf, mache uns Götter!«
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte! Du speistest uns mit dem honigsüßen Mau;
Unser aber ist die Scham, dass wir den Götzen Mehl, Öl und Honig opferten.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte, der Du uns mit Man, dem Brunnen und der Wolkensäule versorgtest;
Unser aber ist die Scham, da unsere Väter in ihren Zelten über jene Speise murrten.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte! Du ließest uns nichts in der Wüste fehlen;
Unser aber ist die Scham, dass wir zu Laban, Chazeroth und Disahab Dich erzürnten.
Bei Dir Ewiger, ist die Güte! Sichon und Og und alle Könige Kenans gabst Du in unsere Hand;
Unser aber ist die Scham, da Achan sich gleich am verbannten Gute vergriff ohne sich verantworten zu können.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte in allen Taten die durch die 14 Richter verrichten ließest;
Unser aber ist die Scham, dass wir uns mit dem Götzenbild des Micha versündigten.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte! Du wähltest Schilo, Nob, Gideon und den Tempel zu Deiner Residenz;
Unser aber ist die Scham, dass unsrer Frevel halben jene Wohnungen zerstört wurden; darüber müssen wir erröten
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte, dass wir nach zwei Tempelzerstörungen immer noch bestehen;
Unser aber ist die Scham! denn bei einer aufrichtigen Rückkehr zu Dir, hättest Du schon längst wieder erbarmungsvoll uns ausgenommen.
Bei Dir, Ewiger, ist die Güte! denn an 900 Jahren hieltest Du die Strafe zurück;
Unser aber ist die Scham, wie jener liebliche Mann (Daniel) ausrief in seinem Bittgebet:
»Neige, mein Gott, dein Ohr, und erhöre mich!«

Neige mir Dein Ohr הטה א-להי אזנך

הַטֵּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְתִפְלֶצֶת מְנַאֶצֶת מִי לִי בַשָּׁמָיִם וּשֲׁמָע שַׁאֲגַת צוֹרֲרֶיךָ הָאוֹמְרִים עָרוּ עָרוּ עַד הַיְסוֹד שַׁעַר הַשָּׁמָיִם:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְרִגְשַׁת הַדּוֹבֶרֶת עַל צַדִּיק עָתָק וּשֲׁמָע קוֹל שָׁאוֹן מֵעִיר בְּחֵמָה שְׁפוּכָה לְשַׁתַּק:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְצִיר שֻׁלָּח וְנָם קוּמוּ וְנָקוּמָה עָלֶיהָ לַמִּלְחָמָה וּשֲׁמָע פַּלָּצוֹת הוֹמִים בָּא הָעֵת אִתּוֹ בְּבֵיתוֹ לְהִלָּחֲמָה:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְעֻצּוּ עֵצָה וְחָשְׁבוּ מְזִמָּה בַּל יוּכָלוּ וּשֲׁמָע שִׂיחַת נוְֹעַצוּ לֵב יַחְדָּו עָלֶיךָ עֲלוֹת נִסְתַּכָּלוּ:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְנִאֲצוּ וְשִׁלְּחוּ בָאֵשׁ מִקְדַּשׁ הַמּוֹרָא וּשֲׁמָע מְחָרַפֶיךָ מַדְמִימֵי תוֹדָה וְקוֹל זִמְרָה:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לַלֵּצִים לָצוֹן חָמְדוּ לָהֶם וּשֲׁמָע כָּל חֶרְפָּתָם אֲשֶׁר חֵרְפוּךָ וְהַפֵּל אֵימָתְךָ עֲלֵיהֶם:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְיָהְרַוּ וְהוֹצִיאוּ הַכְּרוּבִים בִּרְחובוֹת מְחַזְּרִים וּשֲׁמָע טַרְחוֹת טִנּוּפָם כְּהֶעֱלוּ עַל מִזְבַּחֲךָ חֲזִירִים:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְחִלְּלוּ וְטִנְּפוּ בֵּית קֺדֶשׁ הַקדוֹשִׁים וּשֲׁמָע זֵדִים מְזָרְקִים לְמוּלְךָ מִילוֹת קְדוֹשִׁים:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְלוֹעֲזִים מְעִזִּים מֶצַח לְכוּ וְנִלָּחֲמָה אִתּוֹ בְּבֵיתוֹ וּשֲׁמָע הַוּוֹת הוֹלֲלִים מְהַלֲלִים כִּי אֵין הָאִישׁ בְּבֵיתוֹ:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְדוֹבֶרֶת אֲנִי וְאַפְסִי עוֹד וּשֲׁמָע גִּדּוּפֶיהָ וְחֵרוּפֶיהָ מִשְׁתַּחֶצֶת עַד כִּסְאֲךָ עוֹד:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְבוֹזָה וּמַלְעֶגֶת מַה תּוֹחִילִי וְאֵינוֹ נִבְנֶה וּשֲׁמָע בְּכִיַּת מַסְפִּידִים וְקוֹרְעִים וּמְחַכִּים מָתַי יִבָּנֶה:
הַטֶּה אֱלֹהַי אָזְנְךָ לְאוֹמְרִים עֻזַּב וְשֻׁכַּח וְנֻטַּשׁ וְלָעַד שׁוֹמֵם וּשֲׁמָע אֶנְקָתֵנוּ וְקַנֵּא קִנְאָתֵנוּ וְהָאֵר פָּנֶיךָ עַל מִקְדָּשְׁךָ הַשָּׁמֵם:

O Gott, neige Dein Ohr hin zu jener übermütig lästern, den Rede: wo gibt es einen Gott im Himmel?
höre doch das Schreien der Dränger die da rufen: zerstört, zerstört die Himmelspforte (den Tempel) bis auf den Grund!
O Gott, neige Dein Ohr zu jenen Deine Allgerechtigkeit verhöhnenden Worten;
höre der in der Stadt Tobenden Stimme und bringe sie durch Deinen ausgeschütteten Zorn zum Schweigen.
O Gott, neige Dein Ohr zu dem Ruf jenes Botschafters: Auf, lasset uns rüsten zum Streit gegen sie!
höre das Getöse der Brüllenden: die Zeit ist da, dass wir ihn in seinem Hause bekämpfen!
O Gott, neige Dein Ohr zu jenen Ratschlägen und törichten Plänen, und
höre das Gespräch derer, die, in ihrem Wahne, gegen Dich zu ziehen beschlossen.
O Gott, neige Dein Ohr! sie lästerten und steckten Dein herrliches Heiligtum in Brand;
höre, wie sie Dich schmähen und den Dank- und Lobgesang verstummen lassen.
O Gott, neige Dein Ohr zu jenen Spöttern, die nur Lust am Spott haben,
höre all ihre Schmähung gegen Dich und lass Deinen Schrecken über sie kommen!
O Gott, neige Dein Ohr! die Stolzen nahmen die Cherubim aus dem Tempel und schleppten sie in den Straßen herum.
Höre! welch abscheulicher Unflat! Schweine brachten sie auf den Altar.
O Gott, neige Dein Ohr! sie entweihten, verunreinigten das Allerheiligste.
Höre! die Frevler warfen die verstümmelten Körper der Heiligen Dir entgegen.
O Gott, neige Dein Ohr zu dem frechen Ruf der Barbaren: »Kommt, wir wollen ihn in seinem Hause bekämpfen!«
Höre das trotzige Gejubel der Spötter: »der Herr ist nicht zu Hause!«
O Gott, neige Dein Ohr zu dem Gerede jener Nation: »Ich bin es, und Niemand außer mir!«
höre ihr Höhnen und Schmähen und wie sie sich über Deinen Thron erheben wollen.
O Gott, neige Dein Ohr! Sie sprechen mich verachtend und verspottend: »was hoffst du noch? euer Tempel wird nie mehr erbauet!«
O höre das Weinen und Klagen und Trauern der auf den Wiederbau Harrenden!
O Gott, neige Dein Ohr! die Feinde sprechen: »verlassen, vergessen, verheert und verödet bleibt auf immer euer Tempel!«
O höre unser Stöhnen, ereifere Dich für uns und lass Dein Antlitz wieder leuchten über Dein verödetes Heiligtum! —

Die Zedern Libanos ארזי הלבנון

אַרְזֵי הַלְּבָנוֹן אַדִּירֵי הַתּוֹרָה. בַּעֲלֵי תְרֵיסִין בְּמִשְׁנָה וּבִגְמָרָא. גִּבּוֹרֵי כֺחַ עֲמָלֶיהָ בְּטָהֳרָה. דָּמָם נִשְׁפַּךְ וְנָשְׁתָה גְּבוּרָה:
הִנָּם קְדוֹשֵׁי הֲרוּגֵי מַלְכוּת עֲשָׂרָה. וְעַל אֵלֶּה אֲנִי בּוֹכִיָּה וְעֵינִי נִגְּרָה. זֹאת בְּזָכְרִי אֶזְעַק בְּמָרָה. חֶמְדַּת יִשְׂרָאֵל כְּלֵי הַקֹּדֶשׁ נֵזֶר וַעֲטָרָה:
טְהוֹרֵי לֵב קְדוֹשִׁים מֵתוּ בְּמִיתָה חֲמוּרָה. יַדּוּ גּוֹרָל מִי רִאשׁוֹן לַחֶרֶב בְּרוּרָה. כִּנְפוֹל גּוֹרָל עַל רַבָּן שִׁמְעוֹן פָּשַׁט צַוָּארוֹ וּבָכָה כְּנִגְזְרָה גְזֵרָה. לְרַבָּן שִׁמעוֹן חָזַר הַשַּׁר לְהָרְגוֹ בְּנֶפֶשׁ נְצוּרָה:
מִזֶּרַע אַהֲרֺן שָׁאַל בְּבַקָּשָׁה לִבְכּוֹת עַל בֶּן הַגְּבִירָה. נָטַל רֺאשׁוֹ וּנְתָנוֹ עַל אַרְכֻּבּוֹתָיו מְנוֹרָה הַטְּהוֹרָה. שָׂם עֵינָיו עַל עֵינָיו וּפִיו עַל פִּיו בְּאַהֲבָה גְמוּרָה. עָנָה וְאָמַר פֶּה הַמִּתְגַבֵּר בַּתּוֹרָה. פִּתְאוֹם נִקְנְסָה עָלָיו מִיתָה מְשֻׁנָּה וַחֲמוּרָה:
צִוָּה לְהַפְשִׁיט אֶת רֺאשׁוֹ בְּתַעַר הַשְּׂכִירָה. קִיַּם בְּעוֹרוֹ אָמְרוּ לְנַפְשֵׁךְ שְׁחִי וְנַעֲבֺרָה. רָשָׁע הַפּוֹשֵׁט עֵת הִגִּיעַ לִמְקוֹם תְּפִלִּין מִצְוַת בָּרָה. צָעַק צְעָקָה וְנִזְדַעְזְעָה עוֹלָם וְאֶרֶץ הִתְפּוֹרָרָה:
מֵאַחֲרָיו הֵבִיאוּ אֶת רַבִּי עֲקִיבָא עוֹקֵר הָרִים וְטוֹחֲנָן זוֹ בְּזוֹ בִּסְבָרָה. וְסָרְקוּ אֶת בְּשָׂרוֹ בְּמַסְרֵק בַּרְזֶל לְהִשְׁתַּבְּרָה. יָצְתָה נִשְׁמָתוֹ בְּאֶחָד וּבַת קוֹל אָמְרָה. אַשְׁרֶיךָ רַבִּי עֲקִיבָא גּוּפְךָ טָהוֹר בְּכָל מִינֵי טָהֳרָה:
בֶּן בָּבָא רִבִּי יְהוּדָה אַחֲרָיו הֵבִיאוּ בְּשִׁבְרוֹן לֵב וְאַזְהָרָה. נֶהֱרַג בֶּן שִׁבְעִים שָׁנָה בִּידֵי אֲרוּרָה. יוֹשֵׁב בְּתַעֲנִית הָיָה נָקִי וְחָסִיד בִּמְלַאכְתּוֹ לְמַהֲרָה:
רַבִּי חֲנֶנְיָא בֶּן תְּרַדְיוֹן אַחֲרָיו מַקְהִיל קְהִלּוֹת בְּצִיּוֹן שָׁעְרָה. יוֹשֵׁב וְדוֹרֵשׁ וְסֵפֶר תּוֹרָה עִמּוֹ וְהִקִּיפוּהוּ בַּחֲבִילֵי זְמוֹרָה. אֶת הָאוּר הִצִּיתו בָהֶם וּכְרָכֻהוּ בְּסֵפֶר תּוֹרָה. סְפוֹגִין שֶׁל צֶמֶר הִנִּיחוּ עַל לִבּוֹ שֶׁלֹּא יָמוּת מְהֵרָה:
חָסִיד רַבִּי יֶשֶׁבָב הַסּוֹפֵר הֲרָגוּהוּ עַם עֲמוֹרָה. זְרָקוּהוּ וְהִשְׁלִיכוּהוּ לַכְּלָבִים וְלֹא הָקְבַּר בִּקְבוּרָה. יָצְתָה בַּת קוֹל עָלָיו שֶׁלֹּא הִנִּיחַ כְּלוּם מִתּוֹרַת משֶׁה לְשָׁמְרָה:
וְאַחֲרָיו רַבִּי חוּצְפִּית בְּיוֹם עֶבְרָה. עוֹף הַפּוֹרֶחַ נִשְׂרַף בַּהֲבֵל פִּיו כְּבַמְּדוּרָה:
צַדִּיק רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן שַׁמּוּעַ בָּאַחֲרוֹנָה נֶהֳרַג בְּמַדְקֵרָה. יוֹם עֶרֶב שַׁבָּת הָיָה זְמַן קִדּוּשׁ וַיְקַדֵּשׁ וַיִּקְרָא. חֶרֶב שָׁלפוּ עָלָיו וְלֹא הִנִּחוּהוּ בַּחַיִּים לְגָמְרָה. יָצְתָה נִשְׁמָתוֹ בְּבָרָא אֱלֹהִים יוֹצֵר וְצָר צוּרָה:
כָּהֵנָּה וְכָהֵנָּה הוֹסִיפוּ בְּנֵי עַוְלָה לְעַנּוֹת בִּגְעָרָה. בִּסְקִילָה שְׂרֵפָה הֶרֶג וְחֶנֶק מִי יוּכַל לְשַׁעֲרָה. נוֹתֶרֶת מִמֶּנָּה יֺאכְלוּ אֲרָיוֹת שֶׂה פְזוּרָה. חֲזֵה הַתְּנוּפָה וְשׁוֹק הַתְּרוּמָה טָרְפוּ אַרְיֵה וְהַכְּפִירָה:
יֵיטִיב יְיָ וְלֹא יוֹסִיף עוֹד לְיַסְּרָה. אַמֵּץ בִּרְכַּיִם כּוֹשְׁלוֹת חֵלֶק יַעֲקֺב וּמוֹשִׁיעַ בְּעֵת צָרָה:
לְצֶדֶק יִמְלָךְ מֶלֶךְ. יֺאמַר שָׁלְמוּ יְמֵי אֶבְלֵךְ. לְאוֹרוֹ נִסַּע וְנֵלֵךְ:

Die Zedern Libanons, die Mächtigen in der Tora, die Geharnischten in der Mischnah und Gemara, die mit aller Kraft und reinen Sinnes dem Studium sich Hingaben — ach, ihr Blut ist vergossen, ihre Kraft versiegt.
Jene zehn heiligen Königsmärtyrer sind es, sie beweine ich und mein Auge rinnet, ihrer gedenkend jammere ich bitterlich; sie waren die Anmut, der heilige Schmuck, die Krone Israels! Grausamen Todes sollten jene Reinen, jene Heiligen sterben und es wurde das Los geworfen, wer zuerst dem Schwert verfallen sollte, und als das Los auf Rabbi Schimeon fiel, streckte seinen Hals er hin weinend dem Ratschluss des Ewigen sich ergebend; schonungslos befahl der Tyrann, ihn niederzumetzeln.
Flehentlich bat Aharons gesalbter Nachkomme (Rabbi Jsmael) um die Gunst, den Fürstensohn (R Schimeon) betrauern zu dürfen; er nahm dessen Haupt auf seine Knie und legte mit zärtlicher Liebe Auge auf Auge und Mund auf Mund und rief: »Der Mund, der von den Lehren des Gesetzes überströmte, ist jetzt so Plötzlich unter grausamem Tode verstummt!« — Nun erging der Befehl, dem Rabbi Jsmael mit scharfem Messer die Haut vom Kopfe, zu ziehen. Geduldig hielt er es aus, eingedenk jenes Wortes: »sie sprechen zu dir: bücke dich, dass wir über dich wegschreiten (Jes. 51, 23);« doch als der Bösewicht an die Stelle der heiligen Denkriemen kam, da schrie der Gemattete so jämmerlich, dass die Erde zitterte und bebte.
— Nun wurde Rabbi Akiba herbeigeführt, jener scharfsinnige Lehrer, der jedes Zeichen der Schrift zu deuten wusste, und es wurde ihm mit eisernen Kämmen das Fleisch vom Leibe gerissen.
Mit dem Wort: »Gott ist einzig!« gab er seine Seele auf, und eine Himmelsstimme ertönte: Heil dir, Rabbi Akiba, mit vollkommener Reinheit Ausgezeichneter! — Dann brachten sie Rabbi Jehuda Sohn Babas herbei; in herzzerreißender Weise mordeten die Barbaren ihn, den ehrwürdigen 70jährigen Greis der sein ganzes Leben heiliger Enthaltsamkeit und frommen Werken geweiht hatte. Ihm folgte Rabbi Chananja Sohn Teradjons, weil er Gemeinden um sich gesammelt und mit dem Gesetzbuch in der Hand öffentlich gelehrt hatte. Die Grausamen wickelten ihn in seine Gesetzrolle ein, zündeten dürre Reiser um ihn und legten angefeuchtete Wolle ihm aufs Herz, damit unter langer Qual er sterbe.
Auch der fromme Schrei der Rabbi Jeschebab wurde von jenen Bösewichtern ermordet, dann den Hunden vorgeworfen und unbegraben gelassen, er, dem ein himmlische Stimme das Lob erteilte, dass er nichts vom Gesetz unbeachtet gelassen. Nach ihm kam der Unglückstag für Rabbi Chuzpith, dessen jeder Atemzug Gotteslehre war.
Der Gerechte Rabbi Elasar Sohn Schamuas war der letzte der Zehn Märtyrer. Am Eingangsabende des Schabbats war es, als er gerade den Einweihungssegen sprach, da zückten sie das Schwert gegen ihn, und ließen ihn nicht den Segen vollenden; »Gott schuf« sprach er und seine Seele entfloh. —
So wurden Viele noch mannichfach von den Frevelhaften gepeinigt, gesteinigt, verbrannt, gemordet, gewürgt —
Wer vermag die Todesarten alle zu beschreiben?
Die Übrigen wurden wie Schafe von Löwen verzehrt, die Besten wurden von wilden Tieren zerrissen.
O zeige Dich gütig, Ewiger, und strafe uns nicht ferner so strenge!
Anteil Jakobs, Helfer in der Not, stärke wieder der Wankenden Knie!
Lass den Tugendfürsten uns bald die Tröstung bringen: »deine Trauertage sind zu Ende!« dass wir in seinem Lichte wandeln!

Meine Sünde ואת נווי

וְאֶת נָוִי חַטָּאתִי הִשְׁמִימָה וְדִמְעָתִי עַל לֶחְיִי אַזְרִימָה וּבְיוֹם זֶה נְהִי וְנִהְיָה אָרִימָה וְאָהִימָה מִיָּמִים יָמִימָה:
אֶבֶל לֵב וְנִחוּם חָדַל חָדוֹל וּמִכָּל כְּאֵב צִירִי נִבְדַּל בָּדוֹל עַל בֵּן וּבַת רִבִּי יִשְׁמָעֵאל כֺּהֵן גָּדוֹל זִכְרָם יְקוֹד בִּלְבָבִי אָשִׂמָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
עֵת נִשְׁבּוּ וְנָפְלוּ לִשְׁנֵי אֲדוֹנִים וְהֵם שְׁכֵנִים זֶה לְעֻמֶּת זֶה חוֹנִים וַיְסַפְּרוּ זֶה לָזֶה עִנְיָנִים זֶה אָמַר מִשִּׁבְיַת צִיּוֹנִים שָׁבִיתִי שִׁפְחָה לְכוּשַׁת שָׁנִים כַּלְּבָנָה בְּזִיו וּקְלַסְתֵּר פָּנִים וּבְתֺאַר כִּקְצִיעָה וִימִימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
רֵעֵהוּ סִפֶּר לוֹ בַּכִפְלַיִם וַאֲנִי בָא מִשְּׁבִי יְרוּשָׁלַיִם שָׁבִיתִי עַבֶד יְפֵה עֵינַיִם כּשֶּׁמֶשׁ בְּתָקְפּוֹ עֵת צָהֳרַיִם וְסַהַר עֵת זְמַנָּהּ הִשְׁלִימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
בֺּא וּנְזַוְּגֵם וְנַחַלְקָה בֵּינוֹתַיִם בִּוְלָדוֹת כְּמוֹ כוֹכַבֵי שָׁמַיִם לְשֵׁמַע זֺאת תִּצַּלְנָה אָזְנַיִם לְזֵכֶר זֺאת אֶת מַדַּי אַפְרִימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
כְּהִסְכִּימוּ עַל זֺאת שְׁנֵיהַם יַחַד לָעֶרֶב זִוְּגוּם בְּחֶדֶר אֶחָד וְהָאֲדוֹנִים מִבַּחוּץ לִבָּם כְּאֶחָד וְהֵם בּוֹכִים בְּמַר נֶפֶשׁ וָפַחַד עַד בֺּקֶר בְּכִיָּתָם לֹא הִדְמִימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
זֶה יִסְפּוֹד בְּחִיל לֵבָב יִמְסֶה נִין אַהֲרֺן אֵיךְ שִּׁפְחָה יְהִי נוֹשֵׂא וְהִיא גַם הִיא תְּיַלֵל בְּתִגְרַת שׁוֹסֶה בַּת יוֹכֶבֶד אֵיךְ לְעֶבֶד תִּנָּשֵׂא אוֹי כִּי זֺאת גָּזַר אוֹמֵר וְעוֹשֶׂה לְזֺאת יִבְכּוּעָשׁ כְּסִיל וְכִימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
אוֹר בֺקֶר זֶה אֶת זֶה כְּהִכִּירוּ הוֹי אָח וְהוֹי אָחוֹת הִגְבִּירוּ וְנִתְחַבְּקוּ יַחַד וְנִתְחַבָּרוּ עַד יָצְאָה נִשְׁמָתָם בִּנְשִׁימָה וְאָהִימָה מִיִּמִים יָמִימה:
לְזֺאת יְקוֹנֵן יִרְמְיָה בִּשְׁאִיָּה גְּזֵרָה זֺאת אֲנִי תָּמִיד בּוֹכִיָּה וּבִלְבָבִי יֵקַד יְקוֹד וּכְוִיָּה עַל בֵּן וּבַת מִסְפֵּד רַב אַעֲצִּימָה וְאָהִימָה מִיָּמִים יָמִימָה אָרִיד בְּשִׂיחִי וְאָהִימָה וְקוֹל נְהִי אָרִימָה:

Meine Sünde, ach, sie verheerte meine Wohnung!
Tränenstrom überschwemmt die Wangen mir, ich erhebe bittere Klage an diesem Tage,
ich jammere von Jahr zu Jahr.
Es trauert mein Herz und findet nicht Trost, denn von jedem Schmerz verschieden ist der meinige. Wegen jenes Sohnes und jener Tochter des Hohepriesters Rabbi Jsmael brennt mir das Herz, so ich ihrer gedenke,
und ich jammere von Jahr zu Jahr.
Sie fielen als Sklaven in die Hände zweier Herren, die als Nachbaren nebeneinander wohnten. Diese unterhielten sich einst miteinander und es sprach der Eine: »Von Zions Gefangenen erbeutete ich mir eine Sklavin in Karmosin gekleidet, lieblich wie der Mond und schön von Ansehen, in Gestalt den Töchtern Jobs gleich.«
Ich jammere von Jahr zu Jahr.
Hierauf erwiderte ihm sein Freund: »Auch ich brachte mir von Jerusalems Gefangenen einen schönen Sklaven mit, glänzend wie die Mittagssonne, wie der Vollmond schöngestaltet.«
O ich jammere von Jahr zu Jahr.
»Lass uns darum das schöne Paar vereinen, und wir teilen uns dann ihre schönen Kinder.« O es gellen mir die Ohren bei solcher Rede, ich zerreiße meine Kleider, so ich daran denke,
ich jammere von Jahr zu Jahr.
Beide Herren ihres Vorhabens einig, brachten nun ihre Sklaven nachts in ein Gemach zusammen. Nachdem die Herren hinausgegangen, fingen die beiden Fürstenkinder bitter und angstvoll zu weinen an und hörten nicht auf bis zum Morgen.
O ich jammere von Jahr zu Jahr.
Der Jüngling klagte mit gebrochenem Herzen: »Ich, ein Sprössling Aharons, soll eine Sklavin nehmen?!« Und die geraubte Jungfrau auch sie wimmerte: »Eine Enkelin Jochebeds soll mit einem Sklaven verbunden werden?!Wehe, dass der Herr solches Schicksal verhängte, darüber müssen die Sterne des Himmels weinen!«
O ich jammere von Jahr zu Jahr.
Der Morgen leuchtete und Beide erkannten sich nun. »Ach Bruder!« — »Ach Schwester!« — war nun ihr Ruf, und sie umschlangen sich und so vereint hauchten sie die reine Seele aus.
O ich jammere von Jahr zu Jahr.
Lieber solches schreckliche Schicksal stimmte Jirmia schon Klage an, dies Verhängnis beweine auch ich fort und fort; mein Herz brennt und blutet über jenen Jüngling und jene Jungfrau, ich betrauere sie tief und sehr, jammere von Jahr zu Jahr.
In Seufzen und Stöhnen breche ich aus, erhebe Wehegeschrei.

Wäre doch mein Haupt ein Wasserstrom מי יתן ראשי מים

מִי יִתֵּן רֹאשִׁי מַיִם וְעֵינִי מְקוֹר נוֹזְלַי, וְאֶבְכֶּה כָּל יְמוֹתַי וְלֵילַי, עַל חַלְלַי טַפַּי וְעוֹלָלַי, וִישִׁישֵׁי קְהָלַי, וְאַתֶּם עֲנוּ אֲבוֹי וְאוֹי וְאַלְלַי, וּבְכֵן בָּכֹה בֶכֶה רַב וְהֶרֶב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:
וְדָמוֹעַ תִּדְמַע עֵינִי וְאֵלְכָה לִי שְׂדֵה בוֹכִים, וַאֲבַכֶּה עִמִּי מָרֵי לֵבָב הַנְּבוֹכִים, עַל בְּתוּלוֹת הַיָּפוֹת וִילָדִים הָרַכִּים בְּסִפְרֵיהֶם נִכְרָכִים, וְלַטֶּבַח נִמְשָׁכִים, אָדְמוּ עֶצֶם מִפְּנִינִים סַפִּירִים וְנוֹפְכִים, כְּמוֹ טִיט חוּצוֹת נִדָּשִׁים וְנִשְׁלָכִים, סוּרוּ טָמֵא קָרְאוּ לָמוֹ מִלְּקָרֵב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:
וְתֵרַד עֵינִי דִּמְעָה וְאֵילִילָה וְאָנוּדָה, וְלִבְכִי וְלַחֲגֹר שַׂק אֶקְרָא לְהַסְפִּידָה, מִפָּז יְקָרָה וְזָהָב חֲמוּדָה, פְּנִימָה כְּבוּדָהּ כְּבוֹד כָּל כְּלִי חֶמְדָּה, רָאוּהָ קְרוּעָה שְׁכוּלָה וְגַלְמוּדָה, הַתּוֹרָה הַמִּקְרָא הַמִּשְׁנָה וְהָאַגָּדָה, עֲנוּ וְקוֹנְנוּ זֹאת לְהַגִּידָה, אֵי תוֹרָה תַּלְמִיד וְהַלוֹמְדָהּ, הֲלֹא מָקוֹם מֵאֵין יוֹשֵׁב חָרֵב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:
וְעַפְעַפַּי יִזְּלוּ מַיִם דֶּמַע לְהַגִירָה, וַאֲקוֹנֵן מַר עֲלֵי הֲרוּגֵי אַשְׁפִּירָה, בַּשֵּׁנִי בִּשְׁמוֹנָה בוֹ בְּיוֹם מַרְגּוֹעַ הוּקְרָה, מַרְגּוֹעַ לִרְגּוֹעַ נֶחְלְפוּ לְהַבְעִירָה, נֶהֶרְגוּ בַּחוּרֵי חֶמֶד וִישִׁישֵׁי הַדָּרָה, נֶאֶסְפוּ יַחַד נַפְשָׁם הִשְׁלִימוּ בְּמוֹרָא, עַל יִחוּד שֵׁם מְיֻחָד יִחֲדוּ שֵׁם בִּגְבוּרָה, גִּבּוֹרֵי כֹּחַ עוֹשֵׂי דְּבָרוֹ לְמַהֲרָה, וְכֹהֲנֵי וַעֲלָמַי נִגְוְעוּ כֻּלְּהֶם עֲשָׂרָה, וּבְמַר יְגוֹנִי וְעָצְבִי יֶלֶל אַחְבִּירָה, קְהִלּוֹת הַקֹּדֶשׁ הֲרִיגָתָם הַיּוֹם בְּזָכְרָה, קְהַל וָרְמַיְזָא בְּחוּנָה וּבְחוּרָה, גְּאוֹנֵי אֶרֶץ וּנְקִיֵּי טָהֳרָה, פַּעֲמַיִם קִדְּשׁוּ שֵׁם הַמְּיֻחָד בְּמוֹרָא, וּבְעֶשְׂרִים וּשְׁלֹשָׁה בְּחֹדֶשׁ זִיו לְטָהֳרָה, וּבַחֹדֶשׁ הַשְּׁלִישִׁי בִּקְרִיאַת הַלֵּל לְשׁוֹרְרָה, הִשְׁלִימוּ נַפְשָׁם בְּאַהֲבָה קְשׁוּרָה, אָהִימָה עֲלֵיהֶם בִּבְכִי יֶלֶל לְחַשְּׁרָה, כְּלוּלֵי כֶתֶר עַל רֹאשָׁם לַעֲטָרָה, וְעַל אַדִּירֵי קְהַל מַגֶּנְצָא הַהֲדוּרָה. מִנְּשָׁרִים קַלּוּ מֵאֲרָיוֹת לְהִתְגַּבְּרָה, הִשְׁלִימוּ נַפְשָׁם עַל יִחוּד שֵׁם הַנּוֹרָא, וַעֲלֵיהֶם זַעֲקַת שֶׁבֶר אֶשְׂעָרָה, עַל שְׁנֵי מִקְדָּשַׁי יְסוֹדָם כְּהַיּוֹם עֻרְעֲרָה, וְעַל חָרְבוֹת מְעַט מִקְדָּשַׁי וּמִדְרְשֵׁי הַתּוֹרָה, בַּחֹדֶשׁ הַשְּׁלִישִׁי בַּשְּׁלִישִׁי נוֹסַף לְדַאֲבוֹן וּמְאִירָה, הַחֹדֶשׁ אֲשֶׁר נֶהְפַּךְ לְיָגוֹן וְצָרָה, בְּיוֹם מַתַּן דָּת סָבַרְתִּי לְהִתְאַשְּׁרָה, וּבְיוֹם נְתִינָתָהּ כְּמוֹ כֵּן אָז חָזְרָה, עָלְתָה לָהּ לַמָּרוֹם לִמְקוֹם מְדוֹרָהּ, עִם תִּיקָהּ וְנַרְתִּיקָהּ וְהַדוֹרְשָׁהּ וְחוֹקְרָהּ, לוֹמְדֶיהָ וְשׁוֹנֶיהָ בְּאִישׁוֹן כְּמוֹ בָאוֹרָה, שִׂימוּ נָא עַל לְבַבְכֶם מִסְפֵּד מַר לְקָשְׁרָה, כִּי שְׁקוּלָה הֲרִיגָתָם לְהִתְאַבֵּל וּלְהִתְעַפְרָה, כִּשְׂרֵפַת בֵּית אֱלֹהֵינוּ האולם וְהַבִּירָה, וְכִי אֵין לְהוֹסִיף מוֹעֵד שֶׁבֶר וְתַבְעֵרָה, וְאֵין לְהַקְדִּים זוּלָתִי לְאַחֲרָהּ, תַּחַת כֵּן הַיּוֹם לִוְיָתִי אֲעוֹרְרָה, וְאֶסְפְּדָה וְאֵילִילָה וְאֶבְכֶּה בְּנֶפֶשׁ מָרָה, וְאַנְחָתִי כָּבְדָה מִבֹּקֶר עַד עָרֶב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:
וְעַל אֵלֶּה אֲנִי בוֹכִיָּה וְלִבִּי נֹהֵם נְהִימוֹת, וְאֶקְרָא לַמְקוֹנְנוֹת וְאֶל הַחֲכָמוֹת, אֱלִי וְאֶלְיָה כֻּלָּם הוֹמוֹת, הֲיֵשׁ מַכְאוֹב לְמַכְאוֹבִי לְדַמּוֹת, מִחוּץ תְּשַׁכֶּל חֶרֶב וּמֵחֲדָרִים אֵימוֹת, חֲלָלַי חַלְלֵי חֶרֶב מֻטָּלִים עֲרֻמִּים וְעֲרֻמּוֹת, נִבְלָתָם כְּסוּחָה לְחַיַּת אֶרֶץ וּבְהֵמוֹת, יוֹנֵק עִם אִישׁ שֵׂיבָה עֲלָמִים וַעֲלָמוֹת, מְתַעְתְּעִים בָּמוֹ מוֹנַי וּמַרְבִּים כְּלִמּוֹת, אַיֵּה אֱלֹהֵימוֹ אָמְרוּ צוּר חָסָיוּ בוֹ עַד מוֹת, יָבֹא וְיוֹשִׁיעַ וְיַחֲזִיר נְשָׁמוֹת, חֲסִין יָהּ מִי כָמוֹךָ נוֹשֵׂא אֲלֻמּוֹת, תֶּחֱשֶׁה וְתִתְאַפַּק וְלֹא תַּחְגֹּר חֵמוֹת, בֶּאֱמוֹר אֵלַי מַלְעִיגַי וְאִם אֱלֹהִים הוּא יָרֶב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:
וְעֵינִי עֵינִי יוֹרְדָה מַיִם כִּי נֶהְפַּךְ לְאֵבֶל מְשׁוֹרֵר, וְעֻגָבִי לְקֹל בּוֹכִים לַהֲפֹךְ וּלְקָרֵר מִי יָנוּד לִי וּמִי מַחֲזִיק לְהִתְעוֹרֵר, חֵמָה בִי יָצְאָה וְסַעַר מִתְגּוֹרֵר, אֲכָלַנִי הֲמָמַנִי הַצַּר הַצּוֹרֵר, שִׁבַּר עַצְמוֹתַי זוֹרֵר וּמְפֹרֵר, סִלָּה כָּל אַבִּירַי הַטַּבּוּר וְהַשָׁרֵר, רְטִיָּה וּמָזוֹן אֵין לְבָרֵר, מַכָּתִי אֲנוּשָׁה בְּאֵין מַתְעִיל וּמְזוֹרֵר, עַל כֵּן אָמַרְתִּי שְׁעוּ מֶנִּי אֲמָרֵר, בִּבְכִי דִמְעָתִי עַל לֶחֱיִי לְצָרֵב.
עַל בֵּית יִשְׂרָאֵל וְעַל עַם יְיָ כִּי נָפְלוּ בֶּחָרֶב:

Wäre doch mein Haupt ein Wasserstrom, mein Auge ein Tränenquell, auf dass ich Tag und Nacht beweinen könnte die Erschlagenen meiner Gemeinden, die Kinder und Säuglinge und Greise.
Und Ihr, rufet: O! und Ach! und Wehe! weinet unaufhörlich über das Haus Israel, über das Volk Gottes, das durch das Schwert gefallen ist! Mit Tränenden Augen wandle ich im Jammergefilde und lasse die Herzbetrübten dort mit mir weinen über die schönen Jungfrauen, über die zarten Kinder, die in ihren Bücherrollen eingehüllt zur Schlachtbank geschleppt wurden. Die höher als Edelsteine Geschätzten wurden wie Straßenkot getreten und verachtet. »Weichet von den Unreinen, nähert euch ihnen nicht!« so riefen die Feinde.
— O Haus Israel, Volk Gottes, durch das Schwert gefallen!
— Mein Auge rinnet in Tränen, ich schüttele jammernd das Haupt, rufe zur Trauer und Sackumhüllung.
Das mehr als Goldgeschmeide teure Gesetz, der Inbegriff aller Trefflichkeiten, es wurde zerrissen und verworfen — das Gesetz wie die Mischnah und Agadah; o stimmet ein und rufet klagend: Wo ist die Lehre? wo die Schüler und die Lehrer? verödet ist der Ort, von Einwohnern entblößt.
O Haus Israel, Volk Gottes, durch das Schwert gefallen! — Tränen entströmen meinen Augen und bitter beklage ich die Ermordeten Speiers. Am achten Tage des zweiten Monats am feierlichen Ruhetage traf sie das Ungemach, und ihre Ruhe wurde in Unruhe und Trübsal verkehrt Hoffnungsvolle Jünglinge und ehrwürdige Greise wurden erschlagen, ehrfurchtsvoll den Ewigen verehrend und seinen einzigen Namen heiligend gaben sie willig ihr Leben hin als standhafte Beobachter des göttlichen Wortes; junge und alte Priester, 10 an der Zahl, wurden dem Tod geweiht.
— Mit tiefem Kummer und Schmerz klage ich heute, der Ermordung so vieler heiligen Gemeinden gedenkend. Die bewährte und auserlesene Gemeinde zu Worms nebst ihren ausgezeichneten Gelehrten musste zweimal sich für die Heiligung des göttlichen Namens opfern; das erste Mal am 23ten des Monates Sivan und zum zweiten Mal im dritten Monate während sie das Halle! sangen hauchten sie in Gottesliebe ihre Seele aus. Tief bejammere und beklage ich sie, die mit der Gesetzeskrone Geschmückten!
— Auch über die Edlen der trefflichen Gemeinde zu Mainz, die glaubensstark ohne Zögern ihr Leben Hingaben für den einzigen Namen des Ehrfurchtbaren, über sie erhebe ich Klagegeschrei aus tiefbewegter Seele.
Wie die beiden Tempel — am heutigen Tage zerstört — so wurden ihre kleinen Heiligtümer und Lehrhäuser am dritten Tage des dritten Monates verheert. Zu Angst und Verderben, zu Kummer und Leiden verwandelte dieser Monat sich. Am Tage der Gesetzgebung glaubten sie sich wieder erholen zu können; aber, ach! wie einst an diesem Tage das Gesetz gegeben wurde, so kehrte es an diesem Tage mit seiner Hülle, mit seinen Forschern und Ergründern, die sich Tag und Nacht mit ihm beschäftigten, wieder zurück in die himmlische Wohnung. — O nehmet es doch zu Herzen und stellet bittere Klagen an! denn der Tod dieser Edlen verdient ebenso sehr betrauert zu werden, wie der Brand unsres Tempels. Nur weil der bestimmten Trauerzeit nicht noch andere Trauertage vorhergehen sollen, darum wartete ich bis heute mit der Erhebung meiner Klagen und trauere jetzt und jammere bitterlich.
Ja schwer ist mein Seufzen vom Morgen bis Abend über das Haus Israel, über das Volk Gottes, das durch das Schwert gefallen ist.

Als Jirmijah kam אז בהלוך ירמיהו

אָז בַּהֲלוֹךְ יִרְמְיָהוּ עַל קִבְרֵי אָבוֹת וְנָם עֲצָמוֹת חֲבִיבוֹת
מָה אַתֶּם שׁוֹכְבוֹת בְּנֵיכֶם גָּלוּ וּבָתֵּיהֶם חֲרֵבוֹת
וְאַיֵּה זְכוּת אָבוֹת בְּאֶרֶץ תַּלְאוּבוֹת:
גָּעוּ כֻלָּם בְּקִינִים עַל חֶסְרוֹן בָּנִים
דּוֹבַבוּ בְּקוֹל תַּחֲנוּנִים פְּנֵי שׁוֹכֵן מְעוֹנִים
וְאַיֵּה הַבְטָחַת וְזָכַרְתִּי לָהֶם בְּרִית רִאשׁוֹנִים:
הֵם הֵמִירוּ כְבוֹדִי בְּתֺהוּ וְלֹא פָחֲדוּ וְלֹא רָהוּ
וָאַעְלִּים עֵינַי מֵהֶם וְלֹא נָהוּ וְלֹא שָׁהוּ
וְאֵיךְ אֶתְאַפַּק עַל אֲמִירַת לֹא הוּא:
זָעַק אַב הֲמוֹן בַּעֲבוּרָם וְחִנֵּן פְּנֵי אֵל רָם
חִנָּם נֻסֵּיתִי עֶשֶׂר בְּחִינוֹת עֲבוּרָם וְהֵן חָזִיתִי שִׁבְרָם
וְאַיֵּה הַבְטָחַת אַל תִּירָא אַבְרָם:
טָעוּ לְהִזָּרוֹת בַּעבוֹדוֹת זָרוֹת
יָעֲצוּ לַחְצֺב בֺּארוֹת בֺּארֺת נִשְׁבָּרוֹת
וְאֵיךְ אֶתְאַפַּק עַל בִּטּוּל עֲשֶׂרֶת הַדִּבְרוֹת:
כֺּה צָוַח יִצְחָק פְּנֵי שׁוֹכֵן שַׁחַק
לַשָּׁוְא בִּי טֶּבַח הוּחַק וְהֵן זַרְעִי נִשְּׁחַק וְנִמְחַק
וְאַיֵּה הַבְטָחַת וְאֶת בְּרִיתִי אָקִים אֶת יִצְחָק:
מָרוּ בְּיִרְמְיָה וְטִמְּאוּ הַר הַמֺּרִיָּה
נִלְאֵיתִי נְשׂוֹא גְעָיָּה עוֹלָה לִי מִנְּשִׁיָּה
וְאֵיךְ אֶתְאַפַּק בַּהֲרִיגַת זְכַרְיָה:
סָח יֻלּד בְּתֶלֶף דְּמָעוֹת כְּתַנִּין זוֹלֵף
עולָלַי שֶׁטִּפַּחְתִּי בְּעֶלֶף אֵיךְ גָּזוּ מֶנִּי בְּחֶלֶף
וְאֵיךְ הָפְרַע מֶנִּי דָּמִים בְּדָמִים כַּמָּה אָלֶף:
פָּץ רוֹעַה נֶאֱמָן כָּפוּשׁ בָּאֵפֶר וּמֻדְמָן
צֺאן אֲשֶׁר בְּחֵיקִי הָאֳמָן וְאֵיךְ גָּזוּ בְּלֹא זְמָן
וְאַיֵּה הַבְטָחַת כִּי לֹא אַלְמָן:
קוֹל בְּכִי לֵאָה מְתוֹפֶפֶת עַל לְבָבֶהָ
רָחֵל אֲחוֹתָהּ מְבַכָּה עַל בָּנֶיהָ זִלְפָּה מַכָּה פָּנֶיהָ
בִּלְהָה מְקוֹנֶנֶת בִּשְׁתֵּי יָדֶיהָ:
שׁוּבוּ תְמִימִים לִמְנוּחַתְכֶם מַלֵּא אֲמַלֵּא כָּל מִשְׁאֲלוֹתֵיכֶם
שֻׁלַּחְתִּי בָּבֶלָה לְמַעַנְכֶם הִנְנִי מְשׁוֹבֵב גָּלוּת בְּניכֶם:

Als Jirmijah kam zu den Gräbern der Patriarchen und rief: »Geliebte Gebeine, was liegt ihr so ruhig? Hin sind eure Kinder, man hat sie mit Schwertern durchstoßen! und wo ist das Verdienst der Vätern im lechzenden Lande?« da brachen in Tränen sie aus, ob dem Verlust der Kinder und sprachen in flehendem Ton hinauf zum Himmelsbewohner: »Wo ist nun das Versprechen: »»Ich denke an den
Bund mit den Vätern!««-»Sie haben vertauscht
meine Ehre mit nichtigem Tand ohne Furcht und ohne Scheu! Kehrte ich von ihnen mein Auge, sie merkten es nicht, gingen nicht in sich! Könnte ich da des Zorns mich enthalten, da sie gesprochen: »Er ist nicht!?« Und der Vater der Völker (Abraham) er flehte für sie und rief zum Höchsten: So hätte ich umsonst denn bestanden der Prüfungen zehn, und ich hätte nun dennoch erblickt das Verderben der Kinder! Wo ist denn nun die Versicherung: »Fürchte nichts, Abram!«?
»Sie sind auf Abwege geraten, haben Götzen gehuldigt, haben sich unbrauchbare Brunnen gegraben M. Wie konnte ich da an mich halten, da sie selbst die Zehn Gebote brachen?«
»Also, rief Jizchak zum Trohner in der Höhe, also wäre vergebens das Opfer mir auferlegt worden, und meine Nachkommen werden zermalmet nun und vertilgt! wo ist da das Versprechen:
»Mit Jizchak errichte ich meinen Bund!«?
»Sie haben Jirmijah missachtet, den Berg Moriah entheiligt! müde ward ich des Geschreis, das von der Erde zu mir aufstieg! Könnte ich des Zornes mich enthalten ob Secharias Ermordung?«
Und der in Frömmigkeit Erzogene (Jakob) begann — und Tränen entströmten reichlich wie dem Krokodil ihm – »Ach, meine Kinder, die ich so mühsam erzogen, sind hin! ach es wurde jenes Blut mit dem Blut von Tausenden gesühnt!«
Und in Asche gewälzt und bestaubt sprach der redliche Hirte (Moscheh): »O die Lämmer, die in meinem Schoße erzogen wurden, früh schon sind sie dahin! Wo bleibt nun die Versicherung: »»Israel ist nicht verwaist«?
Laut weinte Leah und schlug sich verzweifelnd die Brust, ihre Schwester Rachel jammerte um ihre Söhne; es schlug aus das Antlitz Silpah sich und Bilhah rang klagend die
Hände.
»Kehret zurück, ihr Edlen, zu eurer Ruhe! ich will eure Bitten erfüllen, will um euretwillen mich selbst gen Babel verfügen! Ja ich führe zurück eure vertriebenen Kinder!« — So steht auch geschrieben: So spricht der Ewige: Ich bringe wieder zurück die Gefangenen der Hutten Jakobs und erbarme mich wieder seiner Wohnungen; es wird erbauet die Stadt auf ihrer alten Stelle, und der Palast wieder gestellt in seinen rechten Stand (Jirm. 30, 18.)
Ferner heißt es: Seine Kinder sind wie ehedem, seine Gemeinde besteht dann fest vor mir; ich suche heim Alle, die es bedrängen (das. Vers 20)!
Ferner heißt es: Sein Machthaber gehet von ihm selber aus, sein Herrscher aus seiner Mitte hervor, ich nehme ihn in meiner Nähe aus. wie er mir nähertritt.
— Wer ist es der sich dann unterstehe, sich mir zu nähern (das. V. 21).

Damals, als das Maß אז במלאת ספק

אָז בִּמְלֹאת סֶפֶק יָפָה כְּתִרְצָה הֵן אֶרְאֶלָּם צָעֲקוּ חוּצָה: בֶּן חִלְקִיָּהוּ מֵאַרְמוֹן כְּיָצָא אִשָּׁה יְפַת תֺּאַר מְנֻוֶּלֶת מָצָא: גּוֹזַרְנִי עָלַיִךְ בְּשֵׁם אֱלֹהִים וְאָדָם אִם שֵׁד לַשֵּׁדִים אַתְּ אוֹ לִבְנֵי אָדָם דְּמוּת יָפְיֵךְ כְּבָשָׂר וָדָם פַּחְדֵּךְ וְיִרְאָתֵךְ כְּמַלְאָכִים לְבַדָּם: הֵן לֹא שֵׁד אָנִי וְלֹא גֺלֶם פָּחַת יְדוּעָה הָיִיתִי בְּשׁוּבָה וָנָחַת: וְהֵן לְשָׁלשׁ אֲנִי וּלְשִׁבְעִים וְאֶחָד וְלִשְׁנֵים עָשָׂר וְשׁישִּׁים וְאֶחָד: זֶה הָאֶחָד אַבְרָהָם הָיָה וּבֶן הַשְּׁלשָׁה אָבוֹת שְׁלִישִׁיָּה: חֺק שְׁנֵים עָשָׂר וְהֵן שִׁבְטֵי יָהּ וְשִׁשִּׁים רִבּוֹא וְשִׁבְעִים וְאֶחָד סַנְהֶדְרֵי יָהּ: טַעֲמִי הַקְשִׁיבִי וַעֲשִֺּי תְשׁוּבָה יַעַן הֱיוֹתֵךְ כָּל כָּךְ חֲשׁוּבָה: יָפָה לִכִי בְּעֶלֶץ וְלִשְׂמוֹחַ בְּטוֹבָה וְלֹא תִקָּרֵא עוֹד בַּת הַשּׁוֹבֵבָה: כִּי אֵיךְ אֶשְׂמַח וְקוֹלִי מַה אָרִים הֵן עוֹלָלַי נִתְּנוּ בְּיַד צָריִם: לָקוּ נְבִיאַי וְדָמָם מֻגָּרִים גָּלוּ מְלָכַי וְשָׂרַי וְכֺהֲנַי בְּקוֹלָרִים: מְלוֹן מִקְדָּשִׁי בַּעֲוֺנִי נָדָד דּוֹדִי מֵאָז בָּרַח וַיֻּדָּד: נֺעַם אָהֳלִי בְּעַל כָּרְחִי שֻׁדַּד רַבָּתִי עָם אֵיכָה יָשְבָה בָדָד: סָחָה הָאִשָּׁה לַנָּבִיא יִרְמְיָה שַׂח לֵאלֹהֶיךָ בְּעַד מַכַּת סֺעֲרָה עֲנִיָּה: עַד יַעֲנֶה אֵל וְיֺמַר דַּיָּה וְיַצִּילֵּנִי מֵחֶרֶב וְשִׁבְיָה: פִּלֵּל תְּחִנָּה לִפְנֵי קוֹנוֹ מָלֵא רַחֲמִים חוּס כְּאָב עַל בְּנוֹ: צָעַק מַה לָּאָב שֶׁהֶנְלָה בְנוֹ וְגַם אוֹי לַבֵּן שֶׁבְּשֻׁלְחַן אָב אֵינוֹ: קוּם לָךְ יִרְמְיָה לָמָּה תֶחֱשֶׁה לֵךְ קְרָא לְאָבוֹת וְאַהֲרֺן וּמֺשֶׁה: רוֹעִים יָבוֹאוּ קִינָה לְהִנָּשֵׂא כִּי זְאֵבֵי עֶרֶב טָרְפוּ אֶת הַשֶֺּה: שׁואֵג הָיָה יִרְמְיָהוּ הַנָּבִיא עַל מַכְפֵּלָה נוֹהֵם כְּלָבִיא: תְּנוּ קוֹל בִּבְכִי אֲבוֹת הַצֶּבִי תָּעוּ בְנֵיכֶם וְהִנָּם בַּשֶּׁבִי: אִם כְּאָדָם עָבְרוּ בְרִית אַיֵּה זְכוּת כְּרוּתֵי בְרִית: מָה אֶעֱשֶׂה לָכֶם בָּנַי גְּזֵרָה הִיא מִלְּפָנַי שָׁמֵם מִקְדָּשׁ מִבְלִי בָאֵי מוֹעֵד עַל כִּי יְדִידִים נִתְּנוּ לְהִמָּעֵד: תְּשִׁיבֵם כְּמֵאָז סוֹמֵךְ וְסוֹעֵד תְּרַחֵם צִיּוֹן כִּי בָא מוֹעֵד:

Damals, als das Maß der wie Tirza der Schönen voll war und die Engelschaaren laute Klage anstimmten, da verließ Chilkijas Sohn (Jirmija) den Tempel und begegnete einer Frau schön von Gestalt aber von schmutzigem Anzug entstellt.
»Im Namen Gottes und der Menschen beschwör ich dich: Gehörst du zu den Geistern oder zu den Menschenkindern? Deiner schönen Bildung nach scheinst du ein irdisches Wesen, deinem furchtbaren Ansehen nach ein Engelwesen zu sein.«
»Siehe ich bin weder ein Geist noch ein gemeines Erdenwesen; als ich noch durch Wohlstand und Glück bekannt war, da gehörte ich den Dreien, den Einundsiebzig, den Zwölfen, den Sechzig und dem Einen. Dieser Eine war Abraham, die Drei sind die drei Stammväter, 12 die Gottesstämme, sechzigfach waren die Myriaden meines Volkes und 71 waren die Mitglieder dessen Sanhedrins.«
»Vernimm meinen Rat! tue Buße, die du so achtungswert bist! denn es geziemt dir, dich des Glücks zu erfreuen und nicht ferner die verwilderte Tochter zu heißen.«
»Ach, wie könnt ich mich freuen? wie könnte ich die Stimme erheben? Meine Kinder sind in die Hand der Dränger gegeben, meine Propheten sind erschlagen, ihr Blut fließt in Strömen; meine Könige, Fürsten und Priester sind gefesselt in Gefangenschaft geführt; meine heilige Wohnung liegt meiner Sünden halben darnieder und mein Freund ist daraus hinweg- gezogen; mein schönes Zelt wurde wider meinen Willen ausgeplündert und einsam liegt die so volkreiche Stadt!«
Und die Frau sprach ferner zum Propheten Jirmijah: »Bete doch zu Gott für mich Arme, vom Unglück Bestürmte! O möge der Allmächtige dich erhören und sprechen: Sie hat genug gelitten! O dass er mich errette vom Schwert und von der Gefangenschaft!«
Da flehte der Prophet vor seinem Schöpfer Erbarmungsvoller, schone doch, wie ein Vater seinen Sohn! Und es rief die göttliche Stimme: »Wie ist es dem Vater zu Mute der seinen Sohn wegführen lässt! Und wie wehe muss es dem Sohn tun, der nicht an Vaterstisch sein kann! Darum auf, Jirmijah! Warum wartest du? Gehe, rufe mir die Väter und Aaron und Moscheh! Diese Hirten sollen ihre Klagen erheben; denn ach, die Wölfe der Wüste zerreißen das wehrlose Lamm.«
Da schrie Jirmijah der Prophet und brüllte wie ein Löwe an der Höhle Machpelah:
»Erhebt eure Stimme, weint, ihr Väter der Geliebten! eure Kinder irren und schmachten in der Verbannung!«

Ach ihr tröstet mich vergebens איך תנחמוני הבל

אֵיךְ תְּנַחֲמוּנִי הֶבֶל וְכִנּוֹרִי נֶהְפַּךְ לְאֵבֶל בְּנַחֲלַת חֶבֶל כָּבֵד עָלַי עֺל סֶבֶל וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
בָּזֶה יוֹם בְּכָל שָׁנָה עִדָּן עָלַי שִׁנָּה וְהִנְנִי עֲגוּמָה וְעֲגוּנָה יוֹתֵר מֵאֶלֶף שָׁנָה וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
גָּבַר חָרוֹן וְנִגְנַז אָרוֹן בְּמִשְׁנֶה שִׁבָּרוֹן בִּמְסָרְבֵי מָרוֹן וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
דִּירָתִי חֲרֵבָה וְעֶדְרִי נִשְׁבָּה וְרַבַּת אָהֳלִיבָה בָּדָד יָשְׁבָה וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
הוֹעַל אַרְיֵה מִסֻּבְּכוֹ עַל אֲרִיאֵל וְהִסְבִּיכוֹ וְהֶגְלָה מִסֻּכּוֹ מִנְחָתוֹ וְנִסְכּוֹ וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
וְהָרַג הֲמוֹנִים מְשׁוּחֵי שְׁמָנִים בְּאִוּוּי נִמְנִים פִּרְחֵי כֺּהֲנִים אֲלָפִים שְׁמוֹנִים וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
זִנְּבָם כְּחִוִּי וְהִדְבִּיא בַּעֲזָרַת הַמַּלְבִּיא אַרְיוֹךְ כְּמוֹ לָבִיא עַל דַּם כֺּהֵן וְנָבִיא וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
חָרַשׁ לְמָשּׁוּאוֹת עִיר מְלֵאָה תְשׁוּאוֹת וּבָתֵּי סוֹפְרִים וּמִשְׁנָיוֹת יוֹתֵר מֵאַרְבַּע מֵאוֹת וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
טָסָה מָדַי לְאַבֵּד חֲמוּדַי וּמָשְׁלָה בְּמַחֲמַדַּי בְּקָרְעִי מַדָּי וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
יָעֲצָה לְחַנֵּק בְּנֵי גוּר מְזַנֵּק בְּפֶה אֶחָד לְשַׁנֵּק זָקֵן וְיָשִׁישׁ עוֹלֵל וְיוֹנֵק וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
כָּבְדָה שְׁלִישִׁית עַל קֺדֶשׁ רֵאשִׁית בְּשֶׁצֶף חֲרִישִׁית בָּתָה לְהָשִׁית וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
לָחֲצָה לְחַלֵּק בְּנֵי חָלָק וְחוֹלֵק שֶׁאֵין לָכֶם חֵלֶק בְּשֵׁם אֵל דּוֹלֵק וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
מָרְדָה אֱדוֹם עֲדוּשַׁת אָדוֹם וְאָצָה בְּזָדוֹן לְאַבֵּד כֵּס וַהֲדוֹם וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
נוֹעֲדוּ עִם אַדְמוֹן מוֹאָב וְעַמּוֹן לְהַשְׁבִּית אָמוֹן וּלְהַחֲרִיב אַרְמוֹן וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
סִלָּה כָל אַבִּירַי וְעֶדְרֵי חֲבֵרַי וְהֻבְלְגוּ גִּבּוֹרַי לְעֵין כָּל עוֹבְרַי וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
עָיְפָה נַפְשִׁי לְהֺרְגִים לְמִסְפַּר הַהֲרוּגִים כְּאַיָּל עוֹרְגִים וְעָלֶיךָ נֶהֶרָגִים וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
פֻּלְּצוּ בְּיוֹם קְרָב בְּמִזְרָח וּבְמַעֲרָב דָּמָם מְעֺרָב קָהָל וְעָם רָב וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
צָרוֹת עַל צָרוֹת זוּ מִזּוּ מְצֵרוֹת גְּדוֹלוֹת וּבְצוּרוֹת אֲרֻכּוֹת וְלֹא קְצָרוֹת וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
קָשְׁרוּ צִנָּתָם וְחָגְרוּ חֲנִיתָם וְאָסְפוּ מַחֲנוֹתָם וְהֶאֱרִיכוּ לְמַעֲנִיתָם וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
רַבּוֹת אַנְחוֹתַי וַַעֲצוּמוֹת שִׂיחוֹתַי רַבּוּ נַהֲמוֹתַי וְאַתָּה יְיָ עַד מָתַי וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
שָׁמַעְתָּ חֶרְפָּתָם חֵרְפוּנִי בִּשְׂפָתָם שׁיבְתָּם וְקִימָתָם אֲנִי מַנְגִּינָתָם וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
תִּקְוַתְכֶם אֵפוֹא מַה לָּכֶם פֺּה חָרָה אַפּוֹ וְאֵין עוֹד לִרְפּוֹא וְאֵיךְ אֶנָּחֵם:
תְּשׁוּבוֹתֵיכֶם נִשְׁאֲרוּ מָעַל הוֹנוּנִי עוֹבְדֵי הַבָּעַל עַד יַשְׁקִיף וְיִרֶא מִמָּעַל מוֹרִיד שְׁאוֹל וַיָּעַל וְאָז אֶנְּחֵם:

Ach ihr tröstet mich vergebens! Es trauert die Zither in meinem Lande, schwer liegt auf mir das drückende Joch — wie könnte ich mich trösten?
An diesem Tage mit jedem Jahre wiederkehrend. hat sich mein Glück gewendet; betrübt und bekümmert sitz‘ ich da schon über tausend Jahre — wie könnte ich mich trösten?
Mächtig war Gottes Zorn, er nahm mir die Bundeslade weg; ja zweimal brach das Unglück herein über die widerspenstige Nation — wie könnte ich mich trösten?
Meine Wohnung ist zerstört, mein Volk gefangen, die volkreiche Tempelstadt liegt verödet — wie könnte ich mich trösten?
Aus seinem Dickicht kam der Löwe (Nebukadnezar) heraus und riss den Tempel nieder und nahm die Speise und Trankopfer hinweg — wie könnte ich mich trösten?
Er tötete der gesalbten Priester Menge im geliebten Heiligtum einst gemustert, die priesterliche Jugend allesamt, 80000 an der Zahl — wie könnte ich mich trösten?
Im Tempel wurden sie niedergemetzelt! Arjoch), grausam wie ein Löwe, ließ im Vorhofe des Heiligtums ihr Blut über das Blut jenes Priesters und Propheten fließen?) — wie könnte ich mich trösten?
Ein Anderer zog den Pflug über die einst volkreiche Stadt, verwandelte in Trümmerhaufen mehr als 400 Lehranstalten — wie könnte ich mich trösten?
Der Medier eilte, meine edlen zu vernichten; Er schaltete über das Köstlichste, und meine Kleider zerriss ich in Schmerz — wie könnte ich mich trösten?
Ein Anderer (Haman) beschloss, die Nachkommen der Heldenmütigen auf einmal aufzureiben, Greise und Kinder und Säuglinge — wie könnte ich mich trösten?
Schrecklicher noch hauste ein dritter Feind (die Griechen), er stürzte wie ein wütender Sturm über das heilige Volk und richtete Verwüstungen unter ihm an — wie könnte ich mich trösten?
Durch Marter suchten sie Jakobs Kinder vom Schöpfer abwendig zu machen; sie sprachen: Ihr habt keinen Anteil mehr an euerm Gotte! wie könnte ich mich trösten?
Das widerspenstige Edom, die übermütigen Linsenesser sie kamen eilends, um des Ewigen Thron zu verheeren — wie könnte ich mich trösten?
Auch Moab und Ammon traten den Roten (Edomitern) bei, um Israel zu vernichten, um den Tempel zu zerstören — wie könnte ich mich trösten?
Sie traten all meine Tapferen, all meine Versammlungen nieder, besiegt liegen all meine Helden vor den Augen aller Vorübergehenden — wie könnte ich mich trösten?
Ermattet ist meine Seele vor den Würgern, vor der Anzahl der Gewürgten, der gleich dem Reh Ächzenden, die sich deinetwillen morden ließen — wie könnte ich mich trösten?
Schrecken ergriff sie am Tage des Kampfes, von Osten und Westen her floss das Blut des zahlreichen Volkes zusammen — wie könnte ich mich trösten?
Leiden häuften sich auf Leiden, eines größer als das andere, immer mehr steigend, immer mehr anhaltend — wie könnte ich mich trösten?
Mit Schild und Lanze bewaffnet sammelten sich die feindlichen Heere und zogen lange Furchen über uns — wie könnte ich mich trösten?
Biel sind meine Seufzer, mächtig meine Klagen, groß mein Stöhnen und Du, Ewiger, wie lange noch? wie könnte ich mich trösten?
Du hörst ihr Schmähen, das Lästern ihrer Lippen; wo sie sitzen und wo sie stehen bin ich der Stoff ihrer Lieder — wie könnte ich mich trösten?
»Wo ist — so sprechen sie — wo ist eure Hoffnung? was sucht ihr noch hier? Sein Zorn liegt auf euch, für euch gibt es keine Heilung!« — wie könnte ich mich trösten?
»Eure Antworten sind alle eitel!« so höhnen die Götzendiener mich. — Doch Er wird einst herabschauen, aus der Höhe blicken, Er, der in die Tiefe senkt und wieder herausbringet, und dann werde ich getröstet werden.

Ich spreche אמרתי שעו מני

אָמַרְתִּי שְׁעוּ מִנִּי בִּבְכִי אֲמָרֵר מַר נַפְשִׁי וְרוּחִי אֲקָרֵר עִם לִוְיָתָן הָעֲתִידִים לְעוֹרֵר:
בִּבְכִי יַעְזֵּר עֲלֵי יְגוֹנֵךְ בַּת עַמִּי הִתְאַבְּכִי בְגִינֵךְ אַל תִּתְּנִי פוּגַת לֵךְ אַל תִּדֺּם בַּת עֵינֵךְ:
גְּעִי בִּבְכִיָּה מְעֻטֶּרֶת בַּעֲלִיזוֹת הָיִיתְ מִקֶּדֶם וְהִנָּךְ לְבִזּוֹת אֵיכָה נִהְיְתָה הָרָעָה הַזֺּאת:
דֳּמִי אַל תִּתְּנִי פְּלֵטָה הַנִּשְׁאָרָה הָרִימִי קוֹל וְזַעֲקִי מָרָה כִּי שֶׁבֶר עַל שֶׁבֶר נִקְרָא:
הֵן לְאֻמִּים עֵת נִקְבָּצוּ חַי עָלֶיךָ כְּרוֹת בְּרִית כְּחָפָצוּ עַל עַמְּךָ יַעֲרִימוּ סוֹד וְיִתְיָעֲצוּ:
וְנִכְּלוּ מְזִמּוֹת נְטוֹת אֲשׁוּרַי לִמְעוֹד אֶחֲרֵי הַהֶבֶל לְהַהְבִּיל וּמִפָּנָיו לִרְעוֹד אָמְרוּ לְכוּ וְנַכְחִידֵם מִגּוֹי וְלֹא יִזָּכֵר שֵׁם יִשְׂרָאֵל עוֹד:
זֺאת הִשְׁמִיעוּ בְּנֵי מְקֺרָאָיו לוֹ נְיַחֵל אִם יִקְטְלֵנוּ נַעֲרִיץ לְמוֹרָאָיו הֵכִין יְיָ זֶבַח הִקְדִּישׁ קְרֻאָיו:
חֲלָלַי אָז הִרְבּוּ וְהָרְגוּ טוֹבַי יִסְּרוּנִי קָשׁוֹת צָרַי וְאוֹיְבַי הַמַּכּוֹת הָאֵלֶּה הֻכֵּיתִי בֵּית מְאַהֲבָי:
טֶנֶף צַחֲנָתָם מֵאַנְתִּי בָּם לְהִשְׁתַּתֵּף הִשְׁמִידוּ גִבּוֹרַי כֻּלָּם בְּחֶתֶף כָּל נֶתַח טוֹב יָרֶךְ וְכָתֵף:
יַחַד לָטֶבַח הוּבָלוּ כִּטְלָאִים וּגְדָיִים בָּנוֹת מְחֻטָּבוֹת מְשֻׁבָּצוֹת עֲדִי עֲדָיִים גְּמוּלֵי מֵחָלָב עַתִּיקֵי מִשָּׁדָיִם:
כָּבַשׁ הָאָב רַחֲמָיו לִזְבֺּחַ יְלָדִים הִשְׁלִים כְּכָרִים לִטְבֺּחַ הֵכִין לְבָנָיו מַטְבֵחַ:
לְאִמּוֹתָם נוֹאֲמִים הִנֶּנוּ נִשְׁחָטִים וְנִטְבָּחִים כְּהִקְדִּישׁוּם לָטֶבַח וְהִתִּיקוּם לַאֲבָחִים נָשִׁים פִּרְיָם עֺלֲלֵי טִפֻּחִים:
מִי יִשְׁמַע וְלֹא יִדְמַע הַבֵּן נִשְׁחָט וְהָאָב קוֹרֵא אֶת שְׁמַע מִי רָאָה כָזֺאת מִי שָׁמָע:
נְוַת בַּיִת הַיָּפָה בְּתוּלַת בַּת יְהוּדָה צַוָּארָהּ פָּשְׁטָה וּמַאֲכֶלֶת הִשְׁחִיזָה וְחִדְּדָה עַיִן רָאֲתָה וַתְּעִידָהּ:
סֻגְּפָה הָאֵם וּפָרְחָה רוּחָהּ וְנַפְשָׁהּ הִשְׁלִימָה לָטֶבַח אֲרוּחָה כְּאָרְחָה אֵם הַבָּנִים שְׂמֵחָה:
עָלְצוּ הַבָּנוֹת כְּנוּסוֹת וַאֲרוּשׂוֹת לְאִבְחַת חֶרֶב לְקַדֵּם דָּצוֹת וְשָׂשׂוֹת דָּמָם עַל צְחִיחַ סֶלַע לְבִלְתִּי הִכָּסוֹת:
פּוֹנֶה הָאָב בִּבְכִי וִלֶֶלָה עַצְמוֹ עַל חַרְבּוֹ לִדְקוֹר וּלְהַפִּילָה וְהוּא מִתְגֺּלֵל בַּדָּם בְּתוֹךְ הַמְסִלָּה:
צִדְּקָה דִינָהּ פּוֹרִיָּה בְּהַקְרִיבָהּ עֲנָפֶיהָ וּתְמוּר מִזְרָק דָּם קִבְּלָה בִּכְנָפֶיהָ תִּתְיַפֵּחַ תְּפָרֵשׂ כַּפֶּיהָ:
קוֹרוֹתַי מִי יָנוּד שׁוֹד וָשֶׁבֶר יִשְׂתָּרֵג מַחֲמַד עֵינַי כְּנִמְסַר לְחֵרֶַם וּלְהָרָג אִם כְּהֶרֶג הֲרֻגָיו הֺרָג:
רַעְיוֹנַי נִבְהֲלוּ וַאֲחָזַתְנִי פַּלָּצוּת וָשֶׁבֶר בְּאַחַת נִמְצָא הַכָּתוּב בּוֹ תִּקְוָה וָסֶבֶר כִּי זֶה לְבַדּוֹ יָבֺא לְיָרָבְעָם אֶל קָבר:
שָׁלֵם נִמְצָא בְּכָל פָּעֳלוֹ נַפְשׁוֹ לָטֶבַח הִשְׁלִים מִפַּחַד חֵילוֹ וְגַם קְבוּרָה לֹא הָיְתָה לּוֹ:
תַּתִּי לִבִּי מְצֺא תֺּכֶן עִנְיָנָיו יָדַעְתִּי אֲנִי צֶדֶק וְישֶׁר דִּינָיו וְיִהְיֶה טוֹב לְיִרְאֵי הָאֱלֹהִים אֲשֶׁר יִירְאוּ מִלְּפָנָיו:
קְדֺשָׁיו לֹא יַאֲמִין הִשְׁלִים עֲוֺנוֹתָם לְשַׂעֲרָה סִמָּן טוֹב לְאָדָם שֶׁלֹּא נִסְפַּד וְנִקְבַּר כַּשּׁוּרָה בְּיוֹם רָעָה לֹא יִירָא:
לְֹזֺאת יֶחֱרַד לִבִּי יִתַּר בְּחַלְחָלָה גִּבּוֹרַי נִרְעֲצוּ וְנִכְנְעוּ לְהַשְׁפִּילָה כִּנפוֹל לִפְנֵי בְנֵי עַוְלָה:
וְעַד מָתַי תִּהְיֶה כְּגִבּוֹר לֹא יוּכַל לְהוֹשִׁיעַ נִקְמַת דַּם עֲבָדֶיךָ לְעֵינֵינוּ תּוֹדִיעַ אֵל נְקָמוֹת יְיָ אֵל נְקָמוֹת הוֹפִיעַ:
נְקוֹם נִקְמָתִי מֵאֵת מְעַנַּי עֵת נְקָמָה הִיא לָדוּן דִּינַי אֵל קַנּוֹא וְנֺקֵם יְיָ:
יְיָ כַּגִּבּוֹר צֵא יְדֵי חוֹבְךָ פְּרַע שׁובֵר כְּתוֹב שְׁטַר חוֹב תִּקְרַע שְׁבֺר זְרוֹעַ רָשָׁע וָרָע:
מִמָּרוֹם כְּהִסִּיק אֵשׁ בְּמַעֲזִיבָה וְתִקְרָה חוֹמַת אֵשׁ סָבִיב שּׁוֹמִירָה וּבֵית דִּירָה שַׁלֵּם יְשַׁלֵּם הַמַּבְעִר אֶת הַבְּעֵרָה:
וּכְעַל גְּמוּלוֹת נָא שֵׁלֵּם אוֹיְבַי תַּפִּיל מְהֵרָה וּתְכַלֵּם כִּי אֵל גְּמֻלוֹת יְיָ שַׁלֵּם יְשַׁלֵּם:
שׂוֹנְאֶיךָ תַּצְמִית סַף רַעַל תַּשְׁקֵם הַמֵּת תַּחַת יָדוֹ נָקֺם יִנָּקֵם אִם בְּכָזֵה לֹא תִתְנַקֵּם:
הַעַל כֵּן נִקְרֵאתָ אִשׁ מִלְחָמָה צָרֶיךָ לְכַלּוֹת וּבָהֶם לְהִנָּקֵמָה נֺקֵם יְיָ וּבַעַל חֵמָה:
קַנֵּא לְשִׁמְךָ עֲבוּרְךָ הָאֵל וּלְדַם עֲבָדֶיךָ הַשָּׁפוּךְ וּלְחָרְבוֹת אֲרִיאֵל נְקֺם נִקְמַת בְּנֵי יִשְׂרָאֵל:
טִפֵּי דָמַי אַחַת לְאַחַת מְנוּיוֹת וְיֵז נִצְחָם עַל בְּגָדֶיךָ בְּפֻדְפּוּרְךָ הֱיוֹת יָדִין בַּגּוֹיִם מָלֵא גְוִיּוֹת:
נִלְאֵיתִי נְשׂוֹא אֵת כָּל הַתְּלָאָה תָּחִישׁ גְּאֻלָּתִי וּמַהֵר הַמַּרְאָה כִּי יוֹם נָקָם בְּלִבִּי וּשְׁנַת גְּאוּלַי בָּאָה:

Ich spreche: Wendet euch weg von mir! ich muss bitterlich weinen, muss meiner kummervollen Seele Erleichterung schaffen, allen Klageerhebenden mich zugesellend.
Wie Ja‘aser beweint wurde so beweine dein Geschick, meines Volkes Tochter! gönne dir keine Ruhe, lass nicht dein Auge rasten! Weine laut auf!
Einst konntest du hohe Freuden genießen, jetzt bist du ausgeplündert; ach, wie ist dies Unglück gekommen?
Gönne dir kein Schweigen, entronnener Überrest! jammere laut und bitterlich, denn Unfall auf Unfall hat dich betroffen.
Nationen sammelten sich, wider Dich Ewiglebender, Bündnisse zu schließen, gegen Dein Volk listige Anschläge zu beraten. Sie gingen mir den Plänen um, unsere Schritte wankend zu machen und zu ihren nichtigen Götzen zu leiten, dass wir diese verehren sollten, sie sprachen:
»Auf, lasst uns sie vernichten aus den Völkern, dass der Name Israel nicht mehr erwähnt werde!«
Aber die berufenen Söhne ließen darauf folgendes als Erwiderung hören:
»Wenn auch Gott uns tötet—wir hoffen nur zu Ihm! nur Ihn verehren wir!«
Ach, Gott hat ein Schlachten bereitet und feine Berufenen dazu geweiht.
Sie häuften Leichen auf Leichen, brachten die Edlen um; es plagten mich hart die Feinde und Dränger.
Diese Wunden schlugen vermeinte Freunde mir. Weil ich mich geweigert hatte, mit ihren abscheulichen Götzen Gemeinschaft zu machen, darum vertilgten sie meine Helden allzumal, jeden Braven, jeden Frommen. Gleich Lämmern führte man sie zur Schlachtbank hin, so liebliche Mädchen zierlich geschmückt samt Kindern kaum der Brust entwöhnt. Väter unterdrückten das Mitleid, gaben willig ihre Kinder wie Schafe hin zum Tod und bereiteten selbst das Blutgerüst.
Und selbst die Kleinen lallten ihren Müttern zu: »Wir lassen uns gerne schlachten und würgen.«
So weihten Frauen die geliebte Leibesfrucht zum Opfer und übergaben der Schlachtbank sie. Wer kann dies hören, ohne zu weinen?
Der Sohn wird erwürgt und der Vater spricht dazu: »Gott ist einzig!« — wer hat dergleichen gesehen, dergleichen gehört?
Jehudas wohlerzogene, schöne Jungfrauen strecken den Hals hin, nachdem sie das Schlachtmesser selbst geschliffen — Gottes Auge sah es und ist Zeuge davon.
Gemarterte Mütter, beinahe den Geist ausgebend, gingen fröhlich wie zu einem Gastmahle hin in den Tod, der Tugend ihrer Kinder sich freuend. Die verlobten, die verehelichten Töchter, mit Freuden gingen sie dem würgenden Schwerte entgegen, auf blanken Felsen spritzte ihr Blut und blieb dort unbedeckt liegen; jammernd wandten die Väter sich weg, stürzten sich in das Schwert und wälzten sich im Blute mitten auf der Straße. Bei all diesem erkannte die Nation Gottes Allgerechtigkeit an, ergeben gab sie ihre Sprösslinge zum Opfer hin und fasste das geweihte Blut in ihres Kleides Zipfel wie in Opferschafe auf. stöhnend und die Hände ringend.
O, wer beklagt meine große Verheerung und Zerrüttung? meine Augenlust ist der Verbannung und Ermordung überliefert, kein Würgen gleicht dem Meinigen!
Mit verwirrten Gedanken, bebend und schaudernd lese ich, wie einst wegen einer einzigen guten Tal einem Abkömmling des Jerobeam ein friedliches Grab zugesichert wurde, und jetzt geben vollkommen Fromme. Gottes Ratschluss sich willig fügend, ihr Leben hin und können nicht einmal eine Grabstätte erlangen. Ich dachte dem Grunde solcher Ereignisse nach und ich erkannte die Gerechtigkeit und Geradheit des göttlichen Gerichtes; denn einst wird es noch gut ergehen den Gottesverehrern, die in Wahrheit ihn fürchten. Gott nimmt es mit den Heiligen strenge und straft die kleinsten Fehler an ihnen; aber ein gutes Zeichen ist es für fromme Menschen ‚wenn sie nicht ehrenvoll betrauert und begraben werden — sie haben nichts zu fürchten beim einstigen Gerichtstage.
Doch ach, wie ängstlich bebt und zittert mein Herz, wenn ich meine Starken so überwältigt und gebeugt und gestürzt von den Barbaren sehe. Und Du, wie lange noch hältst Du zurück mit Deiner Hilfe? O räche doch Deiner Diener- Blut! Rächender Gott, Ewiger erscheine!
Übe Vergeltung an meinen Peinigern, lass die Zeit der Bestrafung kommen, Du eifernder und rächender Gott! Ziehe aus wie ein Held, erfülle Deine Verheißung! fertige aus die Zahlungsscheine, vernichte unsere Schuldbriefe, brich den Arm des Frevlers, des Bösen!
Von Oben herab loderte die Flamme an Wänden und Balken, wie eine Mauer umzingelte das Feuer die äußeren und inneren Gebäude; so lasse zahlen den, der da angezündet den Brand!
Vergilt den Feinden nach Verdienst, stürze und vernichte sie, Du, Gott der Vergeltung, der Alles bezahlet! Vertilge Deine Feinde, tränke sie mit dem Taumelbecher, räche die Vielen von ihrer Hand Gemordeten!
Willst Du an einem solchen Volke keine Rache nehmen?
Herr des Krieges wirst Du ja genannt, so vernichte denn Deine Widersacher, rächender Gott! Herr des Zornes! Um Deines Namens willen eifere, um Deinetwillen. Herr! um des vergossenen Blutes Deiner Diener, um des zerstörten Tempels willen nimm Rache für die Söhne Israels!
Im Purpurgewand, von den Blutstropfen meiner Erschlagenen gefärbt, erscheine, Herr! und richte die Nationen, die Leichen über Leichen gehäuft! Ich kann nicht länger mehr das große Drangsal tragen. O beschleunige meine Erlösung, erfülle bald die Weissagung: »Fürwahr, der Rachetag ist bei mir bestimmt. das Jahr meiner Erlösten es kommt.«

Des Himmels Räume מעוני שמים

מְעוֹנֵי שָׁמַיִם שְׁחָקִים יִזְבְּלוּךָ מְלֵאִים מֵהוֹדְךָ וְהֵם לֹא יְכַלְכְּלוּךָ אַף כִּי הַבָּיִת:
מַטּוֹב וּמַה נָּעִים שִׁבְתְּךָ עִם רֵעִים בְּכַנְפֵי צַעֲצֻעִים יַעַן הָיָה עִם לְבָבְךָ לִבְנוֹת הַבָּיִת:
נָאוֹר אַהֲבָתְךָ הֶרְעֵיתָ לְעַמְּךָ כִּי הֵם נַחֲלָתְךָ וְלֵידַע כִּי שִׁמְךָ נִקְרָא עַל הַבָּיִת:
נָכְרִים שָׁם בָּאוּ וְעַמִּים יִקְרָאוּ וְאוֹתוֹתָיו רָאוּ לְמַעַן יִירָאוּ וּכְבוֹד יְיָ עַל הַבָּיִת:
חֲטָאַי כִּי עָצְמוּ אֲכָלַתְנִי קִנְאָה וְעָרָה צָר הַיְסוֹד שָׂמַנִי שׁוֹאָה וְנָתַץ אֶת הַבָּיִת:
חֲמוּדֵי אוֹצָר הֵן הֱבִיאוּם בְּהֵיכְלֵיהֶן מִלְּאוּ כְרֵסֵיהֶן וְצִוָּה הַכֺּהֵן וּפִנּוּ אֶת הַבָּיִת:
מַדּוּעַ נִתָּכָה הֵמָה לֹא שָׁכָכָה עַל מֶה עָשָׂה צורֵנוּ כָּכָה לָאָרֶץ הַזֺּאת וְלַבָּיִת:
מְקוֹם כֺהֲנֵי נִגְּשׁוּ וְשָׁם יִתְקַדָּשׁוּ וְהֵם כָּעֵת רָפְסוּ הֲמוֹן גּוֹיִם רָגְשׁוּ נָסַבּוּ עַל הַבָּיִת:
בַּת קוֹל הִיא עוֹנָה מַה תִּתְמְהוּ פֶּגַע סֵמֶל הַקִּנְאָה הֲבֵאתֶם וּכְנֶגַע נִרְאָה לִי בַּבָּיִת:
רְבִיצַת עוֹלָם מְלֹא שׁוֹכֵן בְּהֵיכָלוֹ הֲתַעֲשׂוּ צָרָה לוֹ עִוֵּר וּפִסֵּחַ לֹא יָבוֹא אֶל הַבָּיִת:
יַעַן הִשְׁחַתֶּם מְצָאוּנְכֶם רָעוֹת חֻלַּל הַמִּקְדָּשׁ וְהִנֵּה מִגְרָעוֹת נָתַן לַבָּיִת:
קָדוֹשׁ יִתְעֶשֵּׁת אֱמֶת לָנוּ בשֶׁת יִשְׁלַח תַּחְּבֺּשֶׁת וְחטָּאת אַל יָשֶׁת וְחִטֵּא אֶת הַבָּיִת:
בְּמָקוֹר הַנִּפְתָּח וּמַעֲלֶה עַל שָׂפָה מְבַכֵּר לָחֳדָשָׁיו וְעָלֶה לִתְרוּפָה מִתַּחַת מִפְתַּן הַבָּיִת:
חֲמוֹל עִיר הַחֲרֵבָה תְּמוּר מוֹקֵד שְׁבִיבָהּ חוֹמַת אֵשׁ סוֹבֲבָהּ לְכָבוֹד תִּהְיֶה בָּהּ אֶל דְּבִיר הַבָּיִת:
זְרֵה וְהַעבֵר טֻמְאָה מִבֵּיתְךָ מַלְכִּי אֱלִיל כָּלִיל תַּחֲלוֹף וְתִקְרָא אָנֺכִי פִּנִּיתִי הַבָּיִת:
קַדֵּשׁ בֵּית מְעוֹנַי וְתָשׁוּב לִמְלוֹנַי וְנִקְבְּצוּ לִגְיוֹנַי וְהִנֵּי כְבוֹד יְיָ בָּא אֶל הַבָּיִת:

Des Himmels Räume, der Höhe Sphären, voll von Deiner Majestät, vermögen Dich nicht zu fassen, um wie viel weniger ein Haus.
Doch ließest Du gnadenvoll Dich herab, um bei Deinen Freunden zwischen den Cherubim zu residieren; Dein Wille war es, Dir zu erbauen, Mächtiger, ein Haus.
Du zeigtest Deine Liebe Deinem erkorenen Volke, Du ließest Deinen Namen genannt werden über das Haus.
Fremde wallten dorthin, Völker kamen dort zusammen und sahen die Wunderzeichen und erkannten, dass die Herrlichkeit Gottes die ruhe auf dem Haus.
Aber ach! meine Sünden nahmen überhand und Gottes Eifer verzehrte mich. Die Feinde legten bloß den Grund, machten mich öde, rissen nieder das Haus.
Mit den kostbaren Schätzen füllten sie ihre Paläste, auf Geheiß des allerhöchsten Priesters räumten sie aus das Haus.
Ach, warum ergoss sich unaufhörlich solcher Zorn? Warum tat unser Schöpfer so diesem Lande und diesem Haus?
Der Ort, den meine Priester nur betraten nachdem sie sich geheiligt hatten, die Menge der Heiden betritt ihn jetzt, sie umringen tobend das Haus!
Eine himmlische Stimme antwortet: »Was wundert ihr euch ob dieses Unfalls? ihr habt Götzenbilder der Erzürnung dorthin gebracht, der Schaden wurde sichtbar im Haus!
Der die ganze Welt erfüllt und in seinem Palast thront, wollt ihr Ihm einen Nebenbuhler stellen? Blinde und lahme Götzen dürfen sie kommen in mein Haus?
Darum weil ihr ausgeartet seid hat euch das Unglück getroffen, ihr habt das Heiligtum entweiht, darum wurde vernichtet das Haus!
Allheiliger, o zeige Dich gnädig! Wahr ist es, wir haben schändlich gefehlt! O sende Heilung uns, lass nicht ferner die Strafe auf uns ruhen; entsündige wieder das Haus.
Öffne jene Quelle, an deren Rand stets neue Früchte reifen und heilende Kräuter wachsen, entspringend unter der Schwelle des Hauses.
Erbarme Dich der verwüsteten Stadt, umgib sie, statt jenes verheerenden Brandes, ringsum mit einer Feuermauer und lass Deine Herrlichkeit wieder strahlen im Innersten des Hauses!
Schaffe, mein König, die Unreinheit weg aus Deinem Hause, lass die Götzen gänzlich verschwinden und rufe endlich: Ich selbst habe gereinigt das Haus!
Heilige meine Wohnung wieder, kehre zurück zur alten Ruhestätte, sammele meine Scharen wieder! Lass, Ewiger, Deine Herrlichkeit wieder einziehen in Dein Haus! —

Wie Feuer אש תוקד בקרבי

אֵשׁ תּוּקַד בְּקִרְבִּי, בְּהַעֲלוֹתִי עַל לְבָבִי.
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
קִינִים אָעִירָה, לְמַעַן אַזְכִּירָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
אָז יָשִׁיר משֶׁה, שִׁיר לֹא יִנָּשֶׁה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וַיְקוֹנֵן יִרְמְיָה, וְנָהָה נְהִי נִהְיָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
בֵּיתִי הִתְכּוֹנַן, וְשָׁכַן הֶעָנָן
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וַחֲמַת אֵל שָׁכְנָה, עָלַי כַּעֲנָנָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
גַּלֵּי יָם הָמוּ, וְכַחוֹמָה קָמוּ
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
זְדוֹנִים שָׁטָפוּ, וְעַל רֹאשִׁי צָפוּ
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
דָּגָן מִשָּׁמַיִם, וְצוּר יָזוּב מַיִם
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
לַעֲנָה וְתַמְרוּרִים, וּמַיִם הַמָּרִים
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
הַשְׁכֵּם וְהַעֲרֵב, סְבִיבוֹת הַר חוֹרֵב
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
קָרוּא אֱלֵי אֵבֶל, עַל נַהֲרוֹת בָּבֶל
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
וּמַרְאֶה כְּבוֹד יְיָ, כְּאֵשׁ אוֹכֶלֶת לְפָנַי
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וְחֶרֶב לְטוּשָׁה, לַטֶּבַח נְטוּשָׁה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
זֶבַח וּמִנְחָה, וְשֶׁמֶן הַמִּשְׁחָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
סְגֻלַּת אֵל לְקוּחָה, כַּצּאֹן לַטִּבְחָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
חַגִּים וְשַׁבָּתוֹת, וּמוֹפְתִים וְאוֹתוֹת
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
תַּעֲנִית וָאֵבֶל, וּרְדֹף הַהֶבֶל
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
טוֹבוּ אֹהָלִים, לְאַרְבַּע הַדְּגָלִים
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
אָהֳלֵי יִשְׁמְעֵאלִים, וּמַחֲנוֹת עֲרֵלִים
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
יוֹבֵל וּשְׁמִטָּה, וְאֶרֶץ שׁוֹקֵטָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
מָכוּר לִצְמִיתוּת, וְכָתוּב לִכְרִיתוּת
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
כַּפֹּרֶת וְאָרוֹן, וְאַבְנֵי זִכָּרוֹן
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וְאַבְנֵי הַקֶּלַע, וּכְלֵי הַבֶּלַע
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
לְוִיִּים וְאַהֲרֹנִים, וְשִׁבְעִים זְקֵנִים
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
נוֹגְשִׂים וּמוֹנִים, מוֹכְרִים וְקוֹנִים
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
מֹשֶׁה יִרְעֵנִי, וְאַהֲרֹן יַנְחֵנִי
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וּנְבוּכַדְנֶצַּר הָרַע, וְטִיטוּס הָרָשָׁע
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
נַעֲרֹךְ מִלְחָמָה, וַייָ שָׁמָּה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
רָחַק מִמֶּנּוּ, וְהִנֵּה אֵינֶנּוּ
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
סִתְרֵי פָרֹכֶת, וְסִדְרֵי מַעֲרָכֶת
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
חֵמָה נִתֶּכֶת, עָלַי סוֹבֶכֶת
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
עוֹלוֹת וּזְבָחִים, וְאִשֵּׁי נִיחוֹחִים
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
בַּחֶרֶב מְדֻקָּרִים, בְּנֵי צִיּוֹן הַיְקָרִים
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
פַּאֲרֵי מִגְבָּעוֹת, לְכָבוֹד נִקְבָּעוֹת
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
שְׁרִיקוֹת וּתְרוּעוֹת, לְקָלוֹן וּזְוָעוֹת
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
צִיצַת הַזָּהָב, וְהַמְשַׁל וָרַהַב
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
אָפֵס הָעֵזֶר, וְהֻשְׁלַךְ הַנֵּזֶר
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
קְדֻשָּׁה וּנְבוּאָה, וּשְׁכִינָה נוֹרָאָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
נִגְאָלָה וּמוֹרְאָה, וְדָוָה וּטְמֵאָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
רִנָּה וִישׁוּעָה, וַחֲצוֹצְרוֹת תְּרוּעָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
זַעֲקַת עוֹלָל, עִם נַאֲקַת חָלָל
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
שֻׁלְחָן וּמְנוֹרָה, וְכָלִיל וּקְטוֹרָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
וֶאֱלִיל וְתוֹעֵבָה, וּפֶסֶל מַצֵּבָה
בְּצֵאתִי מִירוּשָׁלָיִם
תּוֹרָה וּתְעוּדָה, וּכְלֵי הַחֶמְדָה
בְּצֵאתִי מִמִּצְרָיִם
שָׂשׂוֹן וְשִׂמְחָה, וְנָס יָגוֹן וַאֲנָחָה,
בְּשׁוּבִי לִירוּשָׁלָיִם

Wie Feuer loderts in mir auf, denk ich der Zeit, als ich auszog aus Mitzrajim;
aber Klagen stimme ich an, so ich der Zeit erwähne, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Damals sang Mosche das unvergessliche Lied, als ich auszog aus Mitzrajim;
Jirmia klagte und stimmte Trauerlieder an, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Damals sang Mosche das unvergessliche Lied, als ich auszog aus Mitzrajim;
Jirmia klagte und stimmte Trauerlieder an, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Mein Haus war gegründet, bedeckt mit der Wolke, als ich auszog aus Mitzrajim;
G-ttes Zorn ruhte auf mir düster wie Wolken, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Des Meeres Wellen rauschten und standen wie Mauern. als ich auszog aus Mitzrajim;
Wütende Wogen stürmten und schlugen über mein Haupt zusammen, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Vom Himmel kam Speise, dem Fels entquoll Wasser, als ich auszog aus Mitzrajim;
Galle und Wermut erhielt ich und bittere Wasser, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Des Morgens und Abends stand ich am Choreb, als ich auszog aus Mitzrajim;
Zur Trauer rief ich an Babels Strömen, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Die Herrlichkeit G-ttes wie verzehrendes Feuer schien sie vor mir, als ich auszog aus Mitzrajim;
Das blanke Schwert zum Schlachten gezückt erblickte ich, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich weihte Opfer und Gaben und heiliges Salböl, als ich auszog aus Mitzrajim;
G-ttes Volk wurde wie Schafe der Schlachtbank geweiht, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Feste und Ruhetage genoss ich, Zeichen und Wunder, als ich auszog aus Mitzrajim;
Aber Fasten und Trauern und vergebliches Mühen, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Schön standen die Zelte nach ihren vier Fahnen, als ich auszog aus Mitzrajim;
Zelte der Jischmaeliten und Lager der Heiden erblickte ich, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich freute mich der Erlass- und Jobelajahre, des Friedens im Lande, als ich auszog aus Mitzrajim;
und wurde für immer verkauft, zermalmt und zerstoßen, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich sah die Bundeslade, die Priestersteine, als ich auszog aus Mitzrajim;
aber Schleudersteine und Mörderwaffen, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich sah Leviten und Prieser, die 70 Ältesten, als ich auszog aus Mitzrajim;
aber Dränger und Spötter, Verkäufer und Käufer, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Mosche war der Hirte, Aharon der Führer, als ich auszog aus Mitzrajim;
Nebuchadnezar, der Fürst, Hadrian der Kaiser, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Führten wir Kriege, so war der Herr mit uns, als ich auszog aus Mitzrajim;
aber ferne war er von uns, war nicht zu finden, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich hatte verhüllende Vorhänge, geordnete Schaubrote, als ich auszog aus Mitzrajim;
doch G-ttes Zorn wurde ausgegossen und verhüllte mich, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich hatte Ganz- und Schlachtopfer und wohlgefällige Opferdüftte, als ich auszog aus Mitzrajim;
erstochen auf den Straßen wurden Zijons teure Kinder, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich sah die prächtige Priesterkleidung, zur Verherrlichung eingeführt, als ich auszog aus Mitzrajim;
aber Pfeifen und Lärm zur Schmach und zum Schrecken hörte ich, als ich auszog aus Jeruschalajim.
Ich besaß das goldene Stirnband, Herrschaft und Hoheit,
gestürzt war die Krone, weg war die Hilfe,
Mit Heiligkeit und Prophetentum, mit der göttlichen Majestät war ich umgeben,
beschmutzt war ich aber und befleckt mit unreinem Geist,
Ich vernahm Gesang und Sieg und Trompetenschall,
aber Geschrei der Kinder und Ächzen der Erschlagenen,
Ich hatte Tisch und Leuchter, Ganzopfer und Räucherwerk,
aber Götzen und Gräuel, Schnitzbilder und Standsäulem,
G-ttes Lehre und Zeugnis und herrlicher Tempeldienst wurde mir zu Teil, als ich auszog aus Mitzrajim;
Und Wonne und Freude werde ich wieder genießen,
Kummer und Seufzer wird schwinden einst, wenn ich zurückkehre nach Jeruschalajim.

Meine Kraft ist gebrochen אצבעותי שפלו

אֶצְבְּעוֹתַי שָׁפְלוּ וְאָשְׁיוֹתַי נָפְלוּ אוֹיָה: בְּנֵי צִיּוֹן גָּלוּ וְכָל אוֹיְבֵי שָׁלוּ אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
בַּיִת וַעֲזָרוֹת בְּיוֹם אַף נִגָּרוֹת אוֹיָה: פְּנֵי שָׂרִים וְשָׂרוֹת כְּמוֹ שׁוּלֵי קְדֵרוֹת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
גֻלַּת הַכֺּתֶרֶת כְּנֶבֶל נִשְׁבֶּרֶת אוֹיָה: עֲטֶרֶת תִּפְאֶרֶת לָאָרֶץ נִגְרֶרֶת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
דַּרכֵי עִיר אֲבֵלוֹת וַיַּחְדְּלוּ הַקֺּלוֹת אוֹיָה: אֳרָחוֹת הַסְּלוּלוֹת חֲשֵׁכוֹת וַאֲפֵלוֹת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
הֵיכָל וּכְתָלָיו מֵעַי הָמוּ עָלָיו אוֹיָה: וְעַל שֻׁלְחָן וְכֵלָיו וּמְעִיל עַל שּׁוּלָיו אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
וָוֵי הָעַמּוּדִים בְּיַד בְּנֵי עֲבָדִים אוֹיָה: וְהַקֵּף רוֹבְדִים רַבִּים וְנִכְבָּדִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
זְבָחִים וּמְנָחוֹת לְמַשּׁוּאוֹת וּמַדּוּחוֹת אוֹיָה: הֲדַר מִזְבְּחוֹת בְּיָגוֹן וַאֲנָחוֹת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
חֵל וְהַסּוֹרָג לְחֶרֶב וּלְהָרָג אוֹיָה: בִּנְיָן הַנֶּאֱרָג נָדוֹשׁ בְּמוֹרָג אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
טְלָאִים מְבֻקָּרִים מֶנִּי נֶעְדָּרִים אוֹיָה: וְטַבָּעוֹת סְדוּרִים וְנַנָּסִין הַהֲדוּרִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
יֺפִי נִבְרֶכֶת אֵיכָה נֶהְפֶּכֶת אוֹיָה: וְגֶפֶן וּפָרֺכֶת וּמִנְחַת מֻרְבֶּכֶת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
כִּיּוֹר עִם כַּנּוֹ הֲתָעִיף בּוֹ וְאֵינוֹ אוֹיָה: הַנֵּר עִם שַׁמְנוֹ לֻקַּח מִמְּכוֹנוֹ אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
לֶחֶם הַפָּנִים שְׂאוּ עָלָיו קִינִים אוֹיָה: וְטוּרֵי רִמּוֹנִים לְמִרְמָס נְתוּנִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
מְנוֹרָה הַטְּהוֹרָה אוֹרָהּ נֶעְדָּרָה אוֹיָה: וּמַגְרֵפָה יְקָרָה נְטוּלָה וַחֲסֵרָה אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
נוֹי יַם הַנְּחשֶׁת לְעוֹבְדִים לַבּשֶׁת אוֹיָה: וּמַעֲשֵׂה הָרֶשֶׁת וְחַלּוֹת מַרְחֶשֶׁת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
סְלָתוֹת וּנְסָכִים מֶנּוּ נֶחֱשָׂכִים אוֹיָה וּבֺעַז וְיָכִין לָאָרֶץ נִשְׁלָכִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
עַל מַחְתָּה וּמִזְרָק אוֹיֵב שֵׁן חָרָק אוֹיָה: טֶנִי גַּם כּוּז זָרַק וְאֶת חַרְבּוֹ הִבְרַק אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
פִּשְׁפָּשִׁים וּשְׁעָרִים אַרְצָה נִגְרָרִים אוֹיָה: הַתֻּמִּים וְהָאוּרִים אֵיכָה נִסְתָּרִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
צְפִירַת מַעֲטָפוֹת בְּאֵיבָה נֶהְדָּפוֹת אוֹיָה לְשָּׁכוֹת הַיָּפוֹת וּבֵית הַחֲלִיפוֹת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
קִיר מָגֵן וְקירְקֵר הָהָרָה אוֹיָה: וְזָרְקוּ הַמָּרָה וְשָׂרְפוּ הַבִּירָה אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
רָאשֵׁי מִשְׁמָרוֹת סְבוּכִים בַּצָּרוֹת אוֹיָה: וְשָׂרֵי הָעֲשָׂרוֹת בַּיַד בַּעֲלֵי חֲטָרוֹת אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
שַׁעַר בַּת רַבִּים לִזְאֵבֵי עֲרָבִים אוֹיָה: לָקְחוּ הַכְּרוּבִים תֻּפִּים וְאַבּוּבִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
תָּאִים הַנָּאִים לַבָּנִים הַשְֺּנוּאִים אוֹיָה: בַּפָּז מְסֻלָּאִים לְחֻלְדוֹת הַסְּנָאִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
בָּנִים הַיְקָרִים בַּחֲרָבוֹת נִדְקָרִים אוֹיָה: לְוִיִּם הַמְשְׁרַרִים וְכֺהֲנִים מַקְטִירִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
רוֹבִים וּפְרָחִים לְחִצִּים וּשְׁלָחִים אוֹיָה: בְּכוֹרוֹת וּטְפוּחִים בְּיָגוֹן נֶאֱנָחִים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
וּמַפְתֵּחוֹת זָרָקוּ בְּשׁוּרָם כִּי לָקוּ אוֹיָה: בֶּעָוֹן נָמַקּוּ וְכַפַּיִם סָפָקוּ אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
כַּפּוֹת וּבְזִיכִים מֶנִּי נִפְסָקִים אוֹיָה: וּבָנַי נֶאֱנָקִים בְּאֶרֶץ מֶרְחַקִּים אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
חַי חוֹבוֹ גָבָה וְצִיץ טָהוֹר נִשְׁבָּה אוֹיָה: נֵר מַעֲרָב כָּבָה וְשִׂמְחַת בֵּית הַשּׁוֹאֵבָה אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
זֵדֵים בְּנֵי עֲדִנָה עַל בְּנֵי מִי מָנָה אוֹיָה: פְּאֵר בִּגְדֵי כְהֻנָּה בְּיָדָם נִתָּנָה אוֹי מֶה הָיָה לָנוּ:
קְטֺרֶת נֶעְדֶּרֶת וְאָרוֹן וְכַפֺּרֶת אוֹיָה: תִּכֵּן בַּזֶּרֶת תְּקַבֵּץ נִפְזֶרֶת עֺז מְהֵרָה תִּהְיֶה לָּנוּ:

Meine Kraft ist gebrochen, meine Mauern sind gestürzt — Wehe!
Zions Kinder sind ausgewandert, glücklich alle meine Feinde — Wehe, was ist uns geschehen!
An jenem Zornestage wurde Tempel und Vorhalle geschleift — Wehe!
Fürsten und Fürstinnen wurden entwürdigt — Wehe, was ist uns geschehen!
Die goldenen Säulen wurden wie Scherben zerbrochen — Wehe!
die herrlichen Kronen zur Erde gestürzt — Wehe, was ist uns geschehen!
Die Straßen der Stadt sind verödet, ausgehört hat der Gesang — Wehe!
die gebahnten Wege sind verfinstert, dunkel — Wehe, was ist uns geschehen!
Mein Inneres bebt ob des Allerheiligsten und seiner Wände — Wehe!
ob des Tisches und seiner Geräte, ob des Priestermantels und seiner Schellen — Wehe, was ist uns geschehen!
Sklaven vernichteten die Säulenhaken — Wehe!
die prächtigen teuren Pflastersteine — Wehe, was ist uns geschehen!
Schlacht- und Speiseopfer wurden gestört und aufgehoben — Wehe! Die schönen Altäre liegen verödet — Wehe, was ist uns geschehen!
Mauer und Gitter ward niedergeschmettert — Wehe!
Das Kunstgebäude ward mit Dreschwalzen zermalmt — Wehe, was ist uns geschehen!
Die fehlerlosen Opfertiere sind dahin — Wehe!
Weg sind die Reihen der Ringe, die verzierten Stangen — Wehe, was ist uns geschehen!
Die schönen Pflanzungen, wie sind sie verwandelt — Wehe!
der goldene Weinstock, der Vorhang, die Speiseopfer – Wehe, was ist uns geschehen?
Das Waschbecken samt Gestell, kaum sahen wir es und es war nicht mehr — Wehe!
Die Lampe samt dem Öl wurde von ihrer Stelle genommen — Wehe, was ist uns geschehen!
Stimmt Klage an ob des Schaubrotes — Wehe!
ob der Reihen von Granatäpfeln, die mit Füßen getreten wurden — Wehe, was ist uns geschehen!
Das Licht des reinen Leuchters ist dahin — Wehe!
die wertvollen Schaufeln sind hinweggenommen — Wehe, was ist uns geschehen!
Das glänzende Kupferbecken nahmen die Götzendiener Wehe!
Sie nahmen das Netzwerk, die Pfannen — Wehe, was ist uns geschehen!
Mehl- und Gießopfer sind uns entzogen — Wehe!
Boas und Jachin sind zu Boden geworfen — Wehe, was ist uns geschehen!
Rauchpfanne und Opferschale entweihte der knirschende Feind — Wehe!
Körbe und Becher warf er hin und ließ blitzen sein Schwert — Wehe, was ist uns geschehen!
Türen und Tore wurden der Erde gleichgemacht — Wehe!
die Urim und Tumim, ach, sie wurden verborgen — Wehe, was ist uns geschehen!
Die prächtigen Gewänder wurden schonungslos zerstört — Wehe!
die schönen Gemächer, die Schlachtkammern — Wehe, was ist uns geschehen!
Die Feinde stießen mit den Schilden gegen die Mauern, sie durchbrachen den Tempelberg — Wehe!
Sie warfen ihr Geschoß, verbrannten die Stadt — Webe, was ist uns geschehen!
Die Wachtposten wurden in Leiden verstrickt — Wehe!
die Hauptleute erlagen unter den Schlägen — Wehe, was ist uns geschehen!
In die volkreiche Stadt drangen die Wölfe der Wusle ein — Wehe!
sie nahmen die Cherubim, die Pauken und Pfeifen — Wehe, was ist uns geschehen!
Die schönen Zimmer nahmen die Verhassten in Besitz — Wehe!
die Hochgeschätzten gleich dem Gold mussten wie Wiesel sich verkriechen — Wehe, was ist uns geschehen!
Die teuren Söhne wurden mit dem Schwert durchbohrt — Wehe I die Leviten und Sänger und räuchernde Priester — Wehe, was ist uns geschehen!
Jünglinge und Knaben traf der Pfeil und der Speer — Wehe!
Erstgeborne und zarte Kinder verzehrte der Schmerz — Wehe, was ist uns geschehen I Die Priester warfen die Schlüssel in die Höhe, als sie das Unglück schauten — Wehe!
dahinschwindend in ihrem Vergehen schlugen sie die Hände zusammen — Wehe, was ist uns geschehen!
Löffel und Schalen sind mir entrissen — Wehe!
meine Söhne seufzen in fernen Landen — Wehe, was ist uns geschehen!
Der Ewige forderte ein seine Schuld — das heilige Stirnblech wurde geraubt — Wehe!
die westliche Lampe verlosch, es hörte auf die Freude am Feste des Wasserschöpfens — Wehe, was ist uns geschehen!
Die frechen Söhne der Wollust triumphieren über das einst zahlreiche Volk — Wehe!
die prachtvollen Priestergewänder sind in ihre Hand gegeben — Wehe, was ist uns geschehen!
Das Räucherwerk fehlt samt Bundeslade und Deckel — Wehe!
Der Du das Weltall ausgespannt, o sammle die Zerstreuten wieder, lass uns bald wieder kräftig werden!

Trauer muss ich anregen אבל אעורר

אֵבֶל אֲעוֹרֵר, אֲנִינוּת אֲגָרֵר אוֹיָה לִי
בִּבְכִי אֲמָרֵר, בַּחֲמַת צוֹרֵר דְּרָכַי סוֹרֵר, אַלְלַי לִי
גָּלוּת אָרַךְ , וְלִבִּי הֵרַךְ אוֹיָה לִי
דָּרַךְ וּפָרַךְ, נָח שְׁרַךְ וְצֵידוֹ חָרַךְ, אַלְלַי לִי
הַמְעַט מַבְאִישַׁי , וְחִלְּלוּ מִקְדָּשַּׁי אוֹיָה לִי
וְהִבְזוּ קָדָשַׁי, הֵחֵלּוּ מִמִּקְדָּשָׁי וְזִחֲלוּ קְדוֹשָׁי, אַלְלַי לִי
זְמַן שְׁנַת תַּתְּנ“וּ , בְּיָ“א לְמַחְזוֹר רָנּ“וּ אוֹיָה לִי
חֲיָלוֹת זִיְּנוּ , מְקוֹמָם פִּנּוּ כָּאַרְבֶּה נִמְנוּ, אַלְלַי לִי
טָעוּת בִּקְשׁוּ , וְעֻלִּי הִקְשׁוּ אוֹיָה לִי
יִרְאָתָם קִשְׁקְשׁוּ , וְאוֹתוֹת הִקִּישׁוּ וְאוֹתִי עִקֵּשׁוּ, אַלְלַי לִי
כֹּפֶר מָאֲסוּ, נְפָשׁוֹת חָמְסוּ אוֹיָה לִי
לְוִיַּי בּוֹסְסוּ, כֹּהֲנַי בּוֹשְׁסוּ צְנוּעַי אָנְסוּ, אַלְלַי לִי
מְתֵי חֶרֶב מְהֻדָּמִים, בְּאֶפֶס דָּמִים אוֹיָה לִי
נִבְלַת תְּמִימִים, בְּלִי מוּמִים הָיוּ שׁוֹמְמִים, אַלְלַי לִי
סָחוֹב וְהַשְׁלֵךְ, עָרוֹם וְלַכְלֵךְ אוֹיָה לִי
עוֹבְדֵי מֹלֶךְ, חֵיל יָרֶב מֶלֶךְ וְרָדוּ בְּפֶלֶךְ, אַלְלַי לִי
פְּרִיעָה וּפְרִימָה , עַל תּוֹרָה תְּמִימָה אוֹיָה לִי
צָר בְּיָד רָמָה, הַמְסֻכָּן תְּרוּמָה נָם לְהַחֲרִימָה, אַלְלַי לִי
קוֹל בָּתֵּי כְּנֵסִיוֹת , וּבָתֵּי תּוּשִׁיּוֹת אוֹיָה לִי
רַחֲמָנִיּוֹת , בִּידֵיהֶן נְקִיּוֹת זִבְחֵי רְאִיּוֹת, אַלְלַי לִי
שְׁלָמִים וְעוֹלוֹת, חֲתָנִים וְכַלּוֹת אוֹיָה לִי
תּוֹדוֹת וּבְלִילוֹת, בַּחוּרִים וּבְתוּלוֹת וְטוֹבֵי קְהִלּוֹת, אַלְלַי לִי
אַחִים גַּם יַחַד, נִשְׁפַּךְ דָּמָם כְּאֶחָד אוֹיָה לִי
כֵּן אֲחָיוֹת בְּפַחַד, יִרְאַת שֵׁם הַמְיֻחָד לַטֶּבַח לְהֵאָחַד, אַלְלַי לִי
מְלֻמְּדֵי סֵפֶר, נֶשֶׁף וָצֶפֶר אוֹיָה לִי
חֵךְ אִמְרֵי שֶׁפֶר, מָלֵא חָצָץ וָאֵפֶר וְאַיֵּה שׁוֹקֵל וְסוֹפֵר, אַלְלַי לִי
הֶהָיְתָה זֹאת מֵאָז, עָלָה גּוֹי עָז אוֹיָה לִי
לְהַשְׁמִיד הוּעָז, וְאָסַף עַם נוֹעָז בְּנֵי נָבָל וְלַעַז, אַלְלַי לִי
בִּקֵּשׁ עֵקֶר, רַק לַעֲקוֹר וּלְעַקֵּר אוֹיָה לִי
בְּקַו אַרְמָי מְשַׁקֵּר , יָזַם אֲרָמִּי לְעַקֵּר וְלֹא לְגָרֵם לַבֹּקֶר, אַלְלַי לִי
מְקַיֵּם הַבְּרִית , לוּלֵי הוֹתִיר שְׁאֵרִית בְּגֵיא נָכְרִית, אוֹיָה לִי
כְּשָׁר שַׁעֲרוּרִית, יְדִידוּת עִבְרִית רִחֲמָם מֵהַכְרִית , וְיֵשׁ תִּקְוָה וְאַחֲרִית

Trauer muss ich anregen, Klage anstimmen, Wehe mir!
bitterlich weine ich, da Feindeswut meine Pfade verwirrte — O des Jammers!
Der Feind verlängerte meine Verbannung, brachte mein Herz zum Verzagen, Wehe mir!
Er drückte mich peinigend nieder, der wilde Jäger; es gelang ihm feine Jagd — O des Jammers!
Meinen Feinden war es zu wenig mein Heiligtum entweiht zu haben — Wehe mir!
Sie machten noch verächtlich das Heilige, sie fingen mit meinen Heiligen an, gaben sie der Entwürdigung preis — O des Jammers!
Im Jahre 4856 im 4ten Jahre des 256ten Mondzirkels — Wehe mir!
da kamen bewaffnete Schaaren wie Heuschrecken zahllos aus allen Orten daher — O des Jammers!
Sie suchten mich irre zu leiten, erschwerten mein Joch — Wehe mir!
In zügelloser Wut fielen sie tückisch über mich her — O des Jammers!
Jedes Lösegeld verschmähend raubten sie die Seelen — Wehe mir I metzelten meine Leviten, traten meine Priester nieder und schändeten die Frauen — O des Jammers!
Mit dem Schwert wurden sie zerhauen, weil sie nichts verschuldet hatten — Wehe mir!
die Leichen der tadellos Frommen blieben unbegraben — O des Jammers!
Nackt wurden sie hinausgeschleppt und in den Koch gezerrt — Wehe mir!
Götzendiener bestritten Gottes Verehrer, beherrschten das ganze Land — O des Jammers!
Lasst wachsen das Haar, zerreißet die Kleider ob der vollkommenen Lehre! Wehe mir!
Der stolzierende Feind, der Holzanbeter sprach das Vertilgungsurteil über sie aus — O des Jammers!
Stimme der Not tönt in den Bet- und Lehrhäusern — Wehe mir!
Zärtliche Frauen schlachteten ihre Kinder, gleich heiligen Opfern, mit eigener Hand — O des Jammers!
Hingemordet wie Ganzopfer wurden Bräutigam und Braut — Wehe mir!
wie Dank- und Mischopfer Jünglinge und Jungfrauen und die Edelsten der Gemeinden — O des Jammers! Brüderblut ward zusammen vergossen — Wehe mir!
Schwestern gaben sich vereint im Glauben an den einzigen Gott der Schlachtbank hin — O des Jammers!
Hinweg sind sie, die früh und spät das Gesetz studierten — Wehe mir!
der Mund, der treffliche Reden sprach, ward mit Kiesel und Asche gefüllt — wo sind die Lehrer des Gesetzes? o des Jammer-! Ist jemals Solches geschehen? ein grausames Volk kam herauf — Wehe mir!
Um zu vertilgen zogen sie herbei, drum sammelten sie freche, nichtswürdige, fremde Mannschaft — O des Jammers!
Die Fremden suchten mich zu vernichten, auszurotten — Wehe mir‘ Auf Abwege wollten sie mich bringen; so dachten sie mich zu vertilgen, dass auch nicht einer übrigbliebe — O des Jammers!
Hätte nicht der Ewige, feinem Bunde treu, einen Überrest uns gelassen im fremden Lande, dann wehe mir. Aber er schaute den schaurigen Zustand seines geliebten ibrischen Volkes und erbarmte sich. Er ließ uns nicht untergehen, und noch bleibt uns die Hoffnung auf eine glückliche Zukunft.

Wie sehr erschwerte ich meine Sündenlast יום אכפי הכבדתי

יוֹם אַכְפִּי הִכְבַּדְתִּי וַיִּכְפְּלוּ עֲוֺנַי
בְּשָׁלְחִי יָד בְּדַם נָבִיא וּבָא אֶל מִקְדַּשׁ יְיָ
וְלֹא כִסַּתְהוּ אֲדָמָה עַד בֺּא חֶרֶב מוֹנַי
וְלֹא שָׁקַט עֲדֵי הֻקַּם דַּם הַנָּבִיא זְכַרְיָה
וַיֶּרֶב בְּבַת יְהוּדָה תַּאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה:
הָיָה הוֹלֵךְ וְסוֹעֵר עַד בֺּא רַב טַבָּחִים
וּבָא אֶל מִקְדַּשׁ יְיָ וּמָצָא דָמִים רוֹתְחִים
וַיִּשְׁאַל לְבַעֲבוּר זֶה הַכֺּהֲנִים הַזּוֹבְחִים
וַיַּעֲנוּהוּ כִּי זֶה הוּא דַּם קָרְבָּן הַזְּבָחִים
וַיְנַסֶּה בְּדַם פָּרִים וְדַם אֵילִים וְדַם מֵחִים
וְגַם זָבְחוּ זֶבַח רַב לַחֲקֺד מֶה הָיָה
וַיֶּרֶב בְּבַת יְהוּדָה תַּאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה:
וּבְכָל זֺאת לֹא שָׁקַט וְעוֹדוֹ כַּיָּם נִגְרָשׁ
וַיְבֻקַּשׁ הַדָּבָר וְיִּמָּצֵא מְפֺרָשׁ
כִּי הוּא דַּם אִישׁ הָאֱלֹהִים עַל לֹא חָמָס שֺׁרָשׁ
וַיֺּאמֶר נְבוּזַרְאֲדָן גַּם דָּמוֹ הִנֵּה נִדְרָשׁ
אִסְפוּ לִי הַכֺּהֲנִים וְהוֹצִיאוּם מִבֵּית יָהּ כִּי לֹא אֶשְׁקוֹט עֲדֵי יִשְׁקוֹט דַּם הַנָּבִיא זְכַרְיָה
וַיֶּרֶב בְּבַת יְהוּדָה תַּאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה:
דָּקַר יְשִׁישִׁים לְמֵאוֹת וּבַחוּרִים לְרִבּוֹאוֹת וַיּוֹרֶד לָטֶבַח כֺּהֲנֵי יְיָ צְבָאוֹת וְאֵין שֶׁקֶט לְדַם נָבִיא וַיְהִי לְמוֹפֵת וְאוֹת וְהַבָּנִים נִשְׁחָטִים וְעֵינֵי אָבוֹת רוֹאוֹת וְאִמּוֹתָם לָטֶבַח גַּם אַחֲרֵיהֶם בָּאוֹת וָאוֹמַר לְנַפְשִׁי זֶה חַטָּאתֵךְ וְזֶה פִּרְיָהּ וַיֶּרֶב בְּבַת יְהוּדָה תַּאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה:
הוֹסִיף לַהֲרוֹג נָשִׁים עִם יוֹנְקֵי שָׁדַיִם וְדָם עוֹלַה בֵּינֵיהֶם כְּדַם יְאוֹר מִצְרַיִם עַד אֲשֶׁר נֲָשָׂא נְבוּזַרְאֲדָן לִבּוֹ לַשָּׁמַיִם וַיֺּמֶר הַאֵין דַּי בִּבְנוֹת יְרוּשָׁלַיִם הֲכָלָה אַתָּה עוֹשֶׂה אֶת שְׁאֵרִית הַשִּׁבְיָה וַיֶּרֶב בְּבַת יְהוּדָה תַּאֲנִיָּה וַאֲנִיָּה:

O, wie sehr erschwerte ich meine Sündenlast, wie verdoppelten meine Laster sich an jenem Tage, wo ich die Hand gelegt an jenen Propheten im Tempel des Herrn!
Jenes unschuldig vergossene Blut deckte die Erde nicht zu, bis das feindliche Schwert eindrang; das Blut des Propheten Secharia ruhte nicht, bis es gerächt war und in Jehudas Tochter Betrübnis und Trauer sich häuften. Es brauste fortwährend, bis der Oberschlächter in das Heiligtum Gottes kam.
Er sah das strudelnde Blut und befragte die Priester deshalb; diese antworteten, es fei Blut der geschlachteten Opfer.
Da schlachtete er — um die Sache zu erforschen — Stiere, Widder und Lämmer und Schlachtopfer in Menge; aber, ach, in Jehudas Tochter häuften sich Betrübnis und Trauer.
Denn noch ruhte es nicht und tobte wie das Meer. Nach genauer Untersuchung ergab sich dann als Wahrheit, dass es das Blut jenes göttlichen Mannes sei, der schuldlos ermordet worden. Da sprach Nebusaradon: »Sein Blut werde nun gerächt! sammelt mir die Priester, bringet sie aus dem Tempel hier her; denn ich ruhe nicht eher, bis das Blut des Propheten Secharia ruhig wird!«
Und in Jehudas Tochter häuften sich Betrübnis und Trauer. Alt und Jung ließ er zu Tausenden niederstechen, ließ die gottgeweihten Priester auf die Schlachtbank bringen, und noch hatte des Propheten Blut keine Ruhe, blieb fortan noch zum Wunderzeichen. Da wurden Kinder hingeschlachtet und die Väter sahen es mit an und nach ihnen kamen die Mütter zur Schlachtbank.
Und ich sprach zu mir: das ist die Frucht deiner Sünde! In Jehudas Tochter häuften sich Betrübnis und Trauer. — Er fuhr fort, Frauen nebst ihren Säuglingen zu morden, und das Blut strömte dahin wie einst Ägyptens verwandelter Fluss, bis Nebusaradon selbst zum Himmel sich wandte und sprach:
»Hast Du noch nicht genug an den Töchtern Jerusalems?
Willst Du den traurigen Überrest denn ganz vernichtet haben?« In Jehudas Tochter häuften sich Betrübnis und Trauer.

Du Betäubte שכרת ולא מיין

שׁכֻרַת לֹא מִיַּיִן הַשְׁלִיכִי תֻפַּיִךְ קָרְחִי נָא וָגֺזִּי וְְהַשְׁחִיתִי אַפַּיִךְ שְׂאִי עַל שְׁפָיִם קִינָה וְסֺבִּי כָּל אֲגַפַּיִךְ וְזַעֲקִי לִפְנֵי יְיָ עַל חָרְבַּן סִפַּיִךְ עַל חֺרֶב סִפַּיִךְ שְׂאִי אֵלָיו כַּפָּיִךְ:
אֵיכָה בָּצַר וְאוֹיֵב בְּצִיּוֹן עִיר מַמְלֶכֶת אֵיכָה רֶגֶל זֵדֵים אַדְמַת צְבִי דּוֹרֶכֶת בְּבוֹאָם מָצְאוּ כֺהֲנִים שׁוֹמְרֵי הַמַּעֲרֶכֶת וְעַל מִשְׁמְרוֹתָם עָמְדוּ וְלֹא אַזְבוּ הַמְּלֶכֶת עַד אֲשֶׁר שֻׁפַּךְ דָּמָם כְּמֵימֵי הַמַּהְפֶּכֶת וּבָא כָּל עָרֵל וְטָמֵא מִבֵּית לַפָּרֺכֶת מְקוֹם אֲשֶׁר כֺּהֵן גָּדוֹל יָרֵא שָׁם לָלֶכֶת וְהֶחֱרִיבוּ סְעִפַּיִךְ וְחַלּוֹנֵי שְׁקוּפַיִךְ וְזַּעֲקִי לִפְנֵי יְיָ עַל חָרְבַּן סִפַּיִךְ עַל חֺרֶב סִפַּיִךְ אֵלָיו כַּפָּיִךְ:
קוֹל יִלֲלֶת בַּת צִיּוֹן מֵרָחוֹק נִשְׁמַעַת תִּזְעַק זַעֲקַת חֶשְׁבּוֹן תִּבְכֶּה בְּכִי מֵיפָעַת אֲהָהּ כִּי כוֹס שָׁתִיתִי וּמָצִיתִי קֻבַּעַת אֲכָלוּנִי שְׁנֵי אֲרָיוֹת חַדּוּדֵי מַלְתַּעַת בַּת בָּבֶל הַשְּׁדוּדָה וּבַת אֲדוֹם הַמִּרְשַׁעַת מַה תִּתְאוֹנֲנִי צִיּוֹן וְחַטָּאתֵךְ נוֹדַעַת עַל רֺב עֲוֺנֵךְ גָּלָה עַמֵּךְ מִבְּלִי דַעַת עַל עָזְבֵךְ צוֹפַיִךְ לִשְׁאוֹל בִּתְרָפַיִךְ וְזַּעֲקִי לִפְנֵי יְיָ עַל חָרְבַּן סִפַּיִךְ עַל חֺרֶב סִפַּיִךְ אֵלָיו כַּפָּיִךְ:
אַל תִּשְׂמְחִי אוֹיַבְתִּי עַל כִּי נִשְׁבַּר קַרְנִי כִִּי נָפַלְתִּי קַמְתִּי וַיְיָ עֲזָרַנִי הִנֵּה יַאַסְפֵנִי שַׁדַּי אֲשֶׁר פִּזְּרַנִי וְיִגְאָלֵנִי מִמֵּךְ צוּרִי אֲשֶׁר מְכָרַנִי וִינַחֵם וִינַחֵם יְנַחֲמֵנִי אֱלֹהַי אֲשֶׁר עֲכָרָנִי:

Du Betäubte, aber nicht vom Weine, wirf deine Pauken weg! Entblöße dein Haupt, schere dein Haar und entstelle dein Angesicht! Erhebe auf den Bergen die Klage, ziehe umher in allen Gegenden, schreie zum Ewigen empor, wegen der Zerstörung Deines Tempels, erhebe zu ihm deine Hände, wegen der Vernichtung der heiligen Gefäße!
Ach, der grausame Feind ist nach Zion, der Königsstadt gekommen; ach, der Fuß der Übermütigen betrat den herrlichen Boden! Sie drangen ein und fanden die Priester bei ihrem Dienst, stehend auf ihrem Posten und ihn nicht verlassend, bis ihr Blut wie Wasserströme floss. Unreine drangen bis innerhalb des Vorhangs vor, bis an den Ort, den selbst der Hohepriester bebend nur betrat, und verheerten Alles von der Türe bis zu den Fenstern. Schreie zum Ewigen empor, wegen der Zerstörung deines Tempels, erhebe zu ihm deine Hände, wegen der Vernichtung der heiligen Gefäße!
Das Jammern der Tochter Zions ward von ferne gehört, in Cheschbon vernahm man das Geschrei, in Mesaat das Weinen.
»O ich trank den Leidenskelch, schlürfte ihn ans bis auf die Hefen! Die scharfen Zähne zweier Löwen haben mich verzehrt das räuberische Babel, das frevelhafte Edom!
Was beklagst du dich? Zion? Wegen deiner Sündenmenge ward dein törichtes Volk vertrieben; weil du deine Propheten verlassen, weil du Götzen befragt hast.« Schreie zum Ewigen empor, wegen der Zerstörung deines Tempels, erhebe zu ihm deine Hände, wegen der Vernichtung der heiligen Gefäße!
O Feind, frohlocke nicht, dass meine Macht gebrochen ist! bin ich auch gefallen, so stehe ich wieder auf, denn Gott steht mir bei. Der Allmächtige, der mich zerstreute, er wird mich wieder sammeln, mein Hort, der mich verkaufte, wird mich wieder erlösen, mein Gott, der mich betrübt, er wird mich wieder trösten.

Vergisst Du, Zion ציון הלא תשאלי

צִיּוֹן, הֲלֹא תִשְׁאֲלִי לִשְׁלוֹם אֲסִירַיִךְ, דּוֹרְשֵׁי שְׁלוֹמֵךְ וְהֵם יֶתֶר עֲדָרָיִךְ:
מִיָּם וּמִזְרָח וּמִצָּפוֹן וְתֵימָן שְׁלוֹם רָחוֹק וְקָרוֹב שְׂאִי מִכֹּל עֲבָרָיִךְ:
וּשְׁלוֹם אֲסִיר תַּאֲוָה, נוֹתֵן דְּמָעָיו כְּטַל חֶרְמוֹן וְנִכְסַף לְרִדְתָּם עַל הֲרָרָיִךְ:
לִבְכּוֹת עֱנוּתֵךְ אֲנִי תַנִּים, וְעֵת אֶחֱלֹם שִׁיבַת שְׁבוּתֵך אֲנִי כִנּוֹר לְשִׁירָיִךְ:
לִבִּי לְבֵית אֵל וְלִפְנִיאֵל מְאֹד יֶהֱמֶה וּלְמַחֲנַיִם וְכֹל פִּגְעֵי טְהוֹרָיִךְ,
שָׁם הַשְּׁכִינָה שְׁכֵנָה לָךְ, וְהַיּוֹצְרֵךְ פָּתַח לְמוּל שַׁעֲרֵי שַׁחַק שְׁעָרָיִךְ,
וּכְבוֹד אֲדֹנָי לְבַד הָיָה מְאוֹרֵךְ, וְאֵין שֶׁמֶשׁ וְסַהַר וְכוֹכָבִים מְאִירָיִךְ.
אֶבְחַר לְנַפְשִׁי לְהִשְׁתַּפֵּךְ בְּמָקוֹם אֲשֶר רוּחַ אֱלֹהִים שְׁפוּכָה עַל בְּחִירָיִךְ.
אַתְּ בֵּית מְלוּכָה וְאַתְּ כִּסֵּא אֲדֹנָי, וְאֵיךְ יָשְׁבוּ עֲבָדִים עֲלֵי כִסְאוֹת גְּבִירָיִךְ?
מִי יִתְּנֵנִי מְשׁוֹטֵט בַּמְּקוֹמוֹת אֲשֶׁר נִגְלוּ אֱלֹהִים לְחוֹזַיִךְ וְצִירָיִךְ!
מִי יַעֲשֶׂה לִי כְנָפַיִם וְאַרְחִיק נְדוֹד, אָנִיד לְבִתְרֵי לְבָבִי בֵּין בְּתָרָיִךְ!
אֶפֹּל לְאַפַּי עֲלֵי אַרְצֵךְ וְאֶרְצֶה אֲבָנַיִךְ מְאֹד וַאֲחֹנֵן אֶת-עֲפָרָיִךְ,
אַף כִּי בְעָמְדִי עֲלֵי קִבְרוֹת אֲבֹתַי וְאֶשְׁתּוֹמֵם בְּחֶבְרוֹן עֲלֵי מִבְחַר קְבָרָיִךְ!
אֶעְבֹר בְּיַעְרֵךְ וְכַרְמִלֵּךְ וְאֶעְמֹד בְּגִלְעָדֵךְ וְאֶשְׁתּוֹמֲמָה אֶל הַר עֲבָרָיִךְ,
הַר הָעֲבָרִים וְהֹר הָהָר, אֲשֶׁר שָׁם שְׁנֵי אוֹרִים גְּדוֹלִים מְאִירַיִךְ וּמוֹרָיִךְ.
חַיֵּי נְשָׁמוֹת – אֲוִיר אַרְצֵךְ, וּמִמָּר דְרוֹר אַבְקַת עֲפָרֵךְ, וְנֹפֶת צוּף – נְהָרָיִךְ!
יִנְעַם לְנַפְשִׁי הֲלֹךְ עָרֹם וְיָחֵף עֲלֵי חָרְבוֹת שְׁמָמָה אֲשֶׁר הָיוּ דְבִירָיִךְ,
בִּמְקוֹם אֲרוֹנֵךְ אֲשֶׁר נִגְנַז, וּבִמְקוֹם כְּרוּבַיִךְ אֲשֶׁר שָׁכְנוּ חַדְרֵי חֲדָרָיִךְ!
אָגֹז וְאַשְׁלִיךְ פְּאֵר נִזְרִי וְאֶקֹּב זְמָן, חִלֵּל בְּאֶרֶץ טְמֵאָה אֶת-נְזִירָיִךְ–
אֵיךְ יֶעֱרַב לִי אֲכֹל וּשְׁתוֹת בְּעֵת אֶחֱזֶה, כִּי יִּסְחֲבוּ הַכְּלָבִים אֶת-כְּפִירָיִךְ?
אוֹ אֵיךְ מְאוֹר יוֹם יְהִי מָתוֹק לְעֵינַי בְּעוֹד אֶרְאֶה בְּפִי עֹרְבִים פִּגְרֵי נְשָׁרָיִךְ?
כּוֹס הַיְגוֹנִים, לְאַט! הַרְפִּי מְעַט, כִּי כְבָר מָלְאוּ כְסָלַי וְנַפְשִׁי מַמְּרוֹרָיִךְ.
עֵת אֶזְכְּרָה אָהֳלָה – אֶשְׁתֶּה חֲמָתֵךְ, וְאֶזְכֹּר אָהֳלִיבָה – וְאֶמְצֶה אֶת-שְׁמָרָיִךְ!
צִיּוֹן כְּלִילַת יֳפִי, אַהְבָה וְחֵן תִּקְשְׁרִי מֵאָז, וּבָךְ נִקְשְׁרוּ נַפְשׁוֹת חֲבֵרָיִךְ–
הֵם הַשְּׂמֵחִים לְשַׁלְוָתֵךְ וְהַכּוֹאֲבִים עַל שׁוֹמֲמוּתֵךְ וּבוֹכִים עַל שְׁבָרָיִךְ.
מִבּוֹר שְׁבִי שׁוֹאֲפִים נֶגְדֵּךְ וּמִשְׁתַּחֲוִים אִישׁ מִמְּקוֹמוֹ אֱלֵי נֹכַח שְׁעָרָיִךְ,
עֶדְרֵי הֲמוֹנֵךְ, אֲשֶׁר גָּלוּ וְהִתְפַּזְּרוּ מֵהַר לְגִבְעָה וְלֹא שָׁכְחוּ גְדֵרָיִךְ,
הַמַּחֲזִיקִים בְּשׁוּלַיִךְ וּמִתְאַמְּצִים לַעְלוֹת וְלֶאְחֹז בְּסַנְסִנֵּי תְּמָרָיִךְ.
שִׁנְעָר וּפַתְרוֹס הֲיַעַרְכוּךְ בְּגָדְלָם, וְאִם הֶבְלָם יְדַמּוּ לְתֻמַּיִךְ וְאוּרָיִךְ?
אֶל מִי יְדַמּוּ מְשִׁיחַיִךְ וְאֶל מִי נְבִיאַיִךְ וְאֶל מִי לְוִיַּיִךְ וְשָׁרָיִךְ?
יִשְׁנֶה וְיַחְלֹף כְּלִיל כָּל-מַמְלְכוֹת הָאֱלִיל.חָסְנֵךְ לְעוֹלָם, לְדוֹר וָדוֹר נְזָרָיִךְ.
אִוָּךְ לְמוֹשָׁב אֱלֹהַיִךְ, וְאַשְׁרֵי אֱנוֹשׁ יִבְחַר יְקָרֵב וְיִשְׁכֹּן בַּחֲצֵרָיִךְ!
אַשְׁרֵי מְחַכֶּה וְיַגִּיעַ וְיִרְאֶה עֲלוֹת אוֹרֵךְ וְיִבָּקְעוּ עָלָיו שְׁחָרָיִךְ,
לִרְאוֹת בְּטוֹבַת בְּחִירַיִךְ וְלַעְלֹז בְּשִׂמְחָתֵךְ בְּשׁוּבֵךְ אֱלֵי קַדְמַת נְעוּרָיִךְ!

Vergisst Du, Zion, der Deinen, die sklavisch in Fesseln jetzt schmachten?
Des Überrestes jener unschuldigen Herde, die vormals in deinen ruhigen Tälern geweidet? Nimmst du den Frieden nicht an, mit welchem sie dich von allen Seiten begrüßen, wohin sie ihre Treiber zerstreuet?
Den Gruß des nach dir sich sehnenden Sklaven, dem wimmernd die Tränen, wie Tropfen des nächtlichen Taues auf Chermon, niederrollen?
Zufrieden, könnte sein Tränenbad nur deine verlassene Hügel befeuchten.
O, seine Hoffnung sinkt noch nicht. Jetzt, da ich dein Elend beweine, gleich‘ ich der nächtlichen Eule; und wenn mir von deiner Erlösung geträumt, wird mein frohes Gemüt die Harfe deiner freudigen Danklieder, Beth-El!
O diese Erinnerung bricht mein Herz! dein Heiligtum, deine unentweihten Hallen, wo deine Unschuldigen jetzt leiden, und wo vormals die Majestät Gottes sich sichtbarlich zeigte, wo des Himmels azurne Tore sich niemals verschlossen, wo der Glanz der verherrlichten Gottheit leuchtete und Sonne, Mond und Gestirne verdunkelte.
O, könnte ich mein banges Herz da ausgießen, wo Gottes Geist sich einst auf Israels Jünglinge ergoss!
Seliger Ort! der, irdischen Thronen zu heilig, dem Thron der Herrlichkeit Gottes nur geweiht war — ach! jetzt haben verwegene Knechte dein Heiligtum entweihet.
O könnte meine Seele in trauriger Stille da einsam umherschwärmen, wo Gott sich deinen Sehern offenbart.
Wäre ich mit schnellen Fittichen versehen, wie weil wollte ich in der Irre herumschweifen und mein von Jammer zerknirschtes Herz dort zwischen den Trümmern deiner Paläste herumtragen.
Dann würde ich mit meinem Angesichte aus deine Erde dahinsinken, mich fest an deine Steine anschließen und deinen Staub noch brünstig segnen.
Könnte ich dann aus den Gräben meiner Väter stehen, jenes herrliche Grab in Chebron staunend sehen;
könnte ich durchstreifen deine Wälder und Fluren, staunend die Höhen Gileads, Abarims Gebirge erklimmen;
könnte ich erblicken jene Berge, welche jene zwei großen Lichter, deine Lehrer bedecken: o, so zöge ich die Luft deines Landes dem Äther vor, den die Geister atmen, dein Staub wäre mir herrlicher als alle Gewürze, und deine Flüsse süßer als Ströme von Honig.
Mit welchem Entzücken würde ich, nackt und entstellt, den öden Ort besuchen, wo deine Paläste prangten, wo die Erde sich auftat, um die Lade des Bundes, Dein Allerbeiligstes in dunklem Schoß aufzunehmen, dass sie kein Ruchloser entheilige. Dort wollte ich meines Hauptes Schmuck auf Deine Gräber streuen, und jede Verwünschung, womit ich den Tag Deiner Entweihung beliebe, wäre mir Verzweifeltem ein wildes Vergnügen.-
Nur ein wildes Vergnügen kann ich Verzweifelter noch fühlen; sonst ist jede Luft mir schnöbe, so lange ich Löwen von Hunden, Deine Fürsten von Sklaven zerfleischen sehe. Ich scheue das Tageslicht, das mir grässliche Bilder zeigt, dass mich Raben erblicken lässt, die sich um Die Leichname Deiner Adler sammeln.
Der Du den Kelch der Leiden mischest, halt ein!
Schon ist Alles voll von deinem bitteren Tranke. Nur eine kleine Erholung! Ich will all meinen Jammer erst noch einmal fühlen, ich will an Ahola (Schomron), ich will an Aholiba (Jerusalem) denken; — dann gieße auch den Rest noch über mich aus!
Ermuntere dich Zion! Krone der Schönheit! Gedenke der Liebe, gedenke der Huld, die deiner Gespielinnen Herzen mit mächtigem Reize gelockt. Sie sind es, die dein Wohl entzückt; sie sind es die deine Verwüstung betrübt, die über dein Elend in Tränen zerstießen.
Aus der Gefangenschaft finsterer Gruft sehnt sich ihr Herz zu dir hin, und wenn sie vor Gott andächtig sich beugen, so neigt sich ihr Haupt nach deinen Toren zu. Sie, deine zahlreichen Herden, auf alle Berge und Hügel verscheucht, sie haben deine Hürden noch nicht vergessen; sie hängen noch immer an deinen Gefilden, schmachten nach der Ruhe unter deinen Palmen.
O, heilige Stadt! Kann Schinear (Babel) kann Pathros (Ägypten) mit seiner stolzen Größe dir beikommen?
Soll ich jenes Lügenorakel mit deinen Urim und Tumim vergleichen?
Können sie gesalbte Häupter, können sie Propheten, Leviten und heilige Sänger aufweisen?
Die Reiche der Abgötterei sind wandelbar, und werden im Rauche vergehen; nur deine Herrlichkeit währt für und für, denn der Herr hat dich zu seinem Aufenthalt erkoren.
Heil dem Manne, der einst in deinen Mauern wird rasten!
Heil dem Manne, der jetzt harret, und dann dein Licht im Aufgange jauchzend erblickt!
Dann bricht dein Morgen auch über ihn aus, dann sieht er das Wohl, die Freude der munteren Jünglinge und die deine zugleich, dass du dich wieder verjüngest!

Zion! Aller Balsam Gileads heilt deine Wunden nicht ציון קחי כל צרי

צִיּוֹן קְחִי כָּל צֳרִי גִלְעָד לְצִירָיִךְ אֵין דַּי לְמַעַן כְּיָם גָּדְלוּ שְׁבָרָיִךְ: אֶרֶץ צְבִי אַתְּ בְּתוֹךְ גּוֹיִם נְתוּנָה וּמִן עֵדֶן מְקוֹם כָּל יְקָר יָצְאוּ נְהָרָיִךְ: וַיְהִי לְאוֹת נַעֲמָן רָחַץ בְּשָׂרוֹ בְּמֵי יַרְדֵּן אֲזַי נֶאֶסַף אַף כִּי טְהוֹרָיִךְ: אַף לֹא יְסֻלֶּה עֲפַר אַרְצֵךְ בְּזָהָב וּפָז יָקָר כְּמוֹ יַהֲלוֹם מַחְצַב הֲרָרָיִךְ: כָּל תַּעֲנוּגִים בְּבֺא בָסְרֵךְ וְלֹא קָהֲתָה הַשֵּׁן וְאוּלָם כְּצוּף מָתְקוּ מְרוֹרָיִךְ: פִּרְיֵךְ לְמַרְפֵּא וְכָל עָלֶה תְּעָלֶה הֲלֹא וּכְיַעֲרַת הַדְּבָשׁ הָיוּ יְעָרָיִךְ: עִם הַפְּתָנִים בְּרִית כָּרְתוּ מְתַיִךְ וְאֵין שָׂטָן אֲבָל הָשְׁלְמוּ לָהֶם כְּפִירָיִךְ: בָּךְ כָּל בְּהֵמָה וְעוֹף חָכְמוּ עֲדֵי כַּחֲמוֹר הָיָה לְפָנִים לְבֶן יָאִיר חֲמוֹרָיִךְ: בָּךְ אֵל לְבַדּוֹ וְאֵין בִּלְתּוֹ וְיָצָא שְׁמֵךְ כִּי שֵׁם אֱלֹהֵי אֱמֶת נוֹדַע בְּשִׁירָיִךְ: מַה טּוֹב וְנָעִים בְּבֺא שִׁבְטֵי בְנֵי יַעֲקֺב שׁלָשׁ פְּעָמִים בְּכָל שָנָה שְׁעָרָיִךְ: בָּךְ סוֹד תְּעוּדָה וְסוֹד חָכְמוֹת וּבָאוּ בְנֵי קֶדֶם וְחַכְמֵי שְׁבָא לִכְתּוֹב סְפָרָיִךְ: מֶלֶךְ בְּקִרבֵּךְ וּבָךְ שָׂרֵי חֲיָלִים בְּכָל נֶשֶׁק וְעַל כָּל לְאֺם גָּבְרוּ גְבִירָיִךְ: שׁוֹטְרִים בְּכָל הַגְּבוּל שׁוֹפְטִים בְּכָל עִיר וְעִיר זִקְנֵי אֱמֶת הֵם וְאֵין מוֹרַה כְּמוֹרָיִךְ: בִּימֵי בְחוּרוֹת הֱיוֹת קֺדֶשׁ לְאֵל נִבְחֲרוּ וּבְנֵי נְבִיאִים בְּנֵי אֵל חַי נְעָרָיִךְ: בָּךְ הַתְּקוּפָה עֲלֵי קַו הָאֱמֶת נִשְׁקֳלָה תֺּכֶן שְׁנוֹת דּוֹר וְדוֹר בִּשְׁנֵי אֲדָרָיִךְ: מוֹלַד לְבָנָה כְּפִי אָרְכֵּךְ וְהַמַּחֲזֶה שׂוּמָה לְרָחְבֵּךְ וּבָהּ הֶרְאֵית סְתָרָיִךְ: נִראָה בְתַמּוּז כְּסִיל בָּךְ יַעֲלֶה כִּי שְׁאָר כָּל הֶחֳדָשִׁים לְבַד זֶה בַּחֲדָרָיִךְ: אַיֵּה דְבִירֵךְ מְקוֹם אָרוֹן וְאַיֵּה הֲדַר הֵיכָל וְהַמִּזְבְּחוֹת אַיֵּה חֲצֵרָיִךְ: אַיֵּה מְשִׁיחֵךְ בְּעַד עַמֵּךְ יְכַפֵּר וּמֶה הָיָה לְיַלְדֵי קְהָת אַיֵּה נְזִירָיִךְ: אֵיפֺה נְבִיאִים בְּנֵי עֶלְיוֹן וְכָל יוֹעֲצֵךְ אָבְדוּ וְהָלְכוּ שְׁבִי מַלְכִּיךְ וְשָׂרָיִךְ: הָיִיתָ יְפֵה נוֹף לְרֺאשׁ תֵּבֵל בְּרוֹשֵׁךְ לְנֵס חֶטְאֵךְ לְבַד סֵעֲפֵךְ קָצַר קְצִירָיִךְ: אֶרֶץ מְאָסֵךְ וּמֵי זָרִים שְׁטָפוּךְ וְכָל רוּחַ הֱפִיצֵךְ וְאֵשׁ בָּעֲרָה בְּעָרָיִךְ: מָרִית בְּצוּרֵךְ אֲשֶׁר מִצַּר נְצָרֵךְ וְאָז זָרִים עֲכָרוּךְ וְאַתְּ הָיִית בְּעוֹכְרָיִךְ: אֵל הֶאֱמִירֵךְ עֲדֵי נִקְרֵאת אֲרִיאֵל וְאֵיךְ עָבַר בְּנָוָךְ אֲרִי טוֹרֵף עֲדָרָיִךְ שׁוּבִי לְאֵל בוֹעֲלֵךְ אַל תִּתְּנִי לוֹ דֳּמִי עַד שׁוּב כְּבוֹדוֹ וְעַד יִבְנֶה גְּדֵרָיִךְ: נַפְשִׁי מְאֺד נִכְסְפָה לִרְאוֹת בְּזִיו זָהֳרֵךְ שָׁלוֹם יְהִי לָךְ ורֺב שָׁלוֹם לְעֺזְרָיִךְ:

Zion! Aller Balsam Gileads heilt deine Wunden nicht, denn unendlich, wie das Weltmeer, ist die Größe deines Falles!
Als das herrlichste Land warst selbst von Heiden du anerkannt, aus Eden, dem lieblichen Orte, entströmten deine Flüsse.
Davon kann Naeman zeugen, der sich im Jarden badete und als rein ihn verließ, um wie viel mehr deine Reinen.
Dein trefflicher Boden war geschätzter als Gold, kostbar wie Edelgestein war das Gestein deiner Berge.
Aller Annehmlichkeiten warst du voll!
Selbst unreif schadeten deine Früchte nicht, Bitteres sonst war bei dir Honig süß; heilsam war jede Pflanze, jedes Blatt Genesung, Zuckerrohr deine Waldungen. Nattern hatten Friedensbund mit deinen Einwohnern, beschädigten sie nicht; Löwen waren ihnen friedlich zugeneigt; selbst dein Vieh und Geflügel war klug, gleich jenem Esel der Ben-Jair;
Zion! In dir thronte der einzige Gott, kein anderer; überall hin verbreitete sich dein Ruf, der Name des wahren Gottes wurde durch deine Gesänge bekannt.
O wie schön und lieblich war es, als Jakobs Stämme alljährlich dreimal in deinen Toren sich versammelten! Da wurden des Gesetzes, der Wissenschaften Geheimnisse ergründet, da kamen des Morgenlandes Söhne, die Weisen aus Scheba, um sich die Lehren abzuschreiben. Mächtige Könige hattest du, erfahrene Feldherren bewaffneter Heere, die alle Nationen überwanden.
Beamte hattest du in allen Bezirken, Richter in jeder Stadt, Senatoren, ganz für die Wahrheit begeistert, unvergleichliche Lehrer. In der Jugend schon wurden sie als heilig Gott geweiht, als Knaben schon zu Propheten des lebendigen Gottes erzogen.
Nach deinen Jahreszeiten wurde der Kalender genau berechnet und die Schaltjahre mit doppeltem Adar festgestellt. Des Mondes Erneuerung wurde nach deiner Länge, seines Lichtes Erscheinungen nach deiner Breite berechnet, die Geheimnisse der Sterne bei dir aufgedeckt. Im Tamus stieg das Oriongestirn bei dir auf, das, obwohl auch in andern Monaten sichtbar, besonders in diesem Monat kühlenden Einfluss auf deine Gegenden hatte.
Und nun, wo ist dein Allerheiligstes, der Ort der Bundeslade?
Wo des Tempels, der Altäre Herrlichkeit?
Wo die heiligen Vorhöfe?
Wo ist der gesalbte Priester, der das Volk versöhnte?
Was ist aus den gottgeweihten Söhnen Kehaths (Leviten) geworden?
Wo sind deine hohen Propheten?
Ach, sie sind dahin! deine Räte, Könige und Fürsten sind in die Gefangenschaft gewandert! Du warst des Erdballs schönster Teil, hoch ragten deine Zypressen empor — deine Sünde war es, die dich entzweigte und deine Pflanzungen verheerte.
Das Land hat dich verworfen, das Wasser dich weggeströmt, der Wind hat dich zerstreut, das Feuer deine Städte verbrannt.
Dem Schöpfer, der vor Feinden dich bewahrte, warst du widerspenstig, darum beugten dich Barbaren; du selbst bist schuld an deinem Unglück!
Der Allmächtige hatte dich lieb, nannte dich »Gottesstadt;« doch bald überfiel der Löwe deine Wohnung und zerriss deine Herde.
O kehre um zu Gott, deinem Herrn! flehe zu ihm unaufhörlich, dass seine Herrlichkeit sich wieder zu dir wende und wieder baue deine Mauern.
O wie sehnt sich meine Seele, dich wieder in deinem Glanz zu sehen!
Friede werde dir, Friede deinen Freunden allen!

Zion, schöne Krone ציון עטרת צבי

צִיּוֹן עֲטֶרֶת צְבִי שִׂמְחַת הֲמוֹנַיִךְ שָׁלוֹם כְּנָהָר קְחִי מֵאֵת אֲדוֹנָיִךְ:
אֵלֵי שְׁחָקִים אֲשֶׁר שׁוֹמְרִים לְחוֹמוֹת וְחֵל לַיְלָה וְיוֹם יִדְרְשׁוּן שָׁלוֹם לְמַחֲנָיִךְ:
גָּם הַנְּפוֹצִים בְּכָל אַרְבַּע קְצָווֹת וְהֵם דּוֹרְשֵׁי שְׁלוֹמֵךְ בְּנוֹתַיִךְ וּבָנָיִךְ:
שׁוֹכְנֵי קְבָרִים מְחַכִּים וּמְצַפִּים לְיוֹם יִשְׁעֵךְ וְאָז יִצְמְחוּ יִחְיוּ יְשֵׁנָיִךְ:
וַאֲנִי בְּשָׁאֳלִי שְׁלוֹמֵךְ אֶקְרָא קוֹל בְּרֺאשׁ הָרִים וְאֶדְמֶה לְעוֹף עַל רַעֲנַנָּיִךְ:
שָׁלוֹם לְצִיּוֹן נְוֵה צֶדֶק וְשָׁלוֹם עֲלֵי חֵלֵךְ וְחוֹמוֹת יְקָר אַבְנֵי פְנִינָיִךְ:
שָׁלוֹם לְאֶרֶץ צְבִי שָׁלוֹם לְכָל הַגְּבוּל גִּלְעָד וְשׁוֹמְרוֹן וְכָל יֶתֶר שְׁכֵנָיִךְ:
צִיּוֹן לְפָנִים הֲלֹא הָיִית יְפַת מַרְאֶה אֵיךְ נֶהְפְּכוּ לִשְׁחוֹר תָּאֳרֵךְ וּפָנָיִךְ:
כִּבְנוֹת מְלָכִים יְקָר עָטִית תְּהִלָּה וְאֵיךְ שַׂק תַּחְגְּרִי עַל חֲלָצַיִךְ וּמָתְנָיִךְ:
לַחְמִּי אֲנָחָה בְּעֵת תַּעְדִּי לְתַחַת פְּאֵר אֵפֶר וְאֶשְׁתֶּה יְגוֹנִי עַל יְגוֹנָיִךְ:
קוּמִי וְנִשָֺּא נְהִי נִבְכֶּה דְמָעוֹת כְּיָם יִזְּלוּ נְהָרוֹת לְמִן עֵינַי לְעֵינָיִךְ:
עַל אַלְמְנוּתֵךְ אֲשֶׁר הָלַךְ יְדִידֵךְ וְהוּא הֶחֱרִיב דְּבִירוֹ וְכָל סִתְרֵי צְפוּנָיִךְ:
עֵת אֶרְאֶה יָפְיֵךְ אֶקְרָא מְשׁוְֹרַרִים בְּשִׁיר עֵת אֶחֱזֶה עָנְיֵךְ אֶקְרָא מְקוְֹנַנָיִךְ:
אֶבְחַר לְקָאָת וְקִפֺּד יִשְׁכְּנוּ בָךְ וְאוֹי לִי אִם אֱדוֹם וַעֲרָב קִנְנוּ בְּקִנָּיִךְ:
עִיר הַמְּלוּכָה לְדָוִד וּשְׁלֹמֺה בְּנוֹ הָיִית בְּנוּיָה וְהֵם קֶדֶם מְכוֹנֲנָּיִךְ:
אַתְּ הִיא לְמִקְדָּשׁ לְאֵל אַתְּ הִיא מְנוּחָה לְצוּר אַתְּ הִיא אֲשֶׁר יוֹם בְּיוֹם יָרַד לְגַנָּיִךְ:
שָׁם שֻׁלְחָן וּמְנוֹרָה וְאֲרוֹן הַבְּרִית אֵל בֵּין שְׁדֵי אַהֲבָה לָן בִּמְלוֹנָיִךְ:
עַל מִזְבְּחֵךְ כֺּהֲנִים עָמְדוּ מְשָׁרְתִים בְּמוֹ זֶבַח וְעוֹלָה לְכַפֵּר עַל עֲוֺנָיִךְ:
רֺאשׁ הַכְּהֻנָּה אֲשֶׁר אָפוּד לְבוּשֵׁי יְקָר נִשְׁמַע בְּשׁוּלֵי מְעִיל קוֹל פַּעֲמוֹנָיִךְ:
אַחַת בְּשָׁנָה פְּנִים הָלַךְ לְחַדְרֵי דְבִיר הֵבִיא קְטֺרֶת מְלֹא קֻמְצוֹ וְחָפְנָיִךְ:
קִדָּה וְקָנֶה וְכָל רָאשֵׁי בְשָׂמִים עֲדֵי עִיר הַתְּמָרִים בְּבוֹא רֵיחַ שְׁמָנָיִךְ:
אַף הַלְוִיִּם אֲשֶׁר שׁוֹמְרִים שְׁעָרִים וְגַם הַמְשׁוְֹרַרִים שִׁיר בְּפֶה עִם כָּל רְנָנָיִךְ:
נֶגְדָּם בְּנֵי מַעֲמָד עוֹרְכִים תְּפִלָּה וְלָךְ יַעֲלֶה הֲמוֹנֵךְ בְּכָל פַּעֲמֵי זְמַנָּיִךְ:
בָּךְ הַנְּבִיאִים הֲלֹא הָיוּ בְּסוֹד אֵל וּבָךְ חַכְמֵי תְכוּנָה וּבָךְ שִׁבְעִים זְקֵנָיִךְ:
אַרְצֵךְ מְלֵאָה בְּמוֹ עֶשֶׂר קְדֻשּׁוֹת וְכָל מַעְשַֺׂר תְּרוּמָה וְגַם מִבְחַר דְּגָנָיִךְ:
עַתָּה שְׁמָמָה בְּלִי בָנִים וּבָנוֹת וְאָן מַלְכֵּךְ נְבִיאֵךְ לְוִיַּיִךְ וְכֺהֲנָיִךְ:
מָתַי יְשׁוּבוּן וְיָבוֹאוּ בְּתוֹךְ אָהֳלֵךְ הֵם הַתְּאֵבִים שְׁכוֹן תַּחַת עֲנָנָיִךְ:
מִי יִתְּנֵנִי לְעֵת תֵּלְדִי יְלָדִים כְּמוֹ שִׁפְרָה וּפוּעָה מְיַלֶּדֶת בְּאָבְנָיִךְ:
מִי יִתְּנֵנִי לְעֵת אֶתְאַו לְיוֹם חוֹתְנֵךְ יָבוֹא וְאַתְּ תַּעְדִי כַּלָּה עֲדָנָיִךְ:
לִבִּי יְאַוֶּה לְחַבֵּק בִּזְרוֹעוֹת עֲפַר אַרְצֵךְ וְאֶחְשׁוֹק בְּפִי נַשֵּׁק אֲבָנָיִךְ:
עֵת אֶרְאֵךְ בִּהְיוֹת נִבְנֵית בְּנֺפֶךְ וּפוּךְ יֵרָא לְצָפוֹן וְיָם גֺּבַהּ קְרָנָיךְ:
אֶכְסוֹף וְאֶחְמֺּד לְנֶחָמָה וְתִשְׁמַעְנָה דִּבְרֵי מְבַשֵֺּר בְּקוֹל אָזְנַי וְאָזְנָיִךְ:
הִתְעוְֹרַרִי לִקְרַאת דּוֹדֵךְ וְהִתְנַעֲרִי מִן הָאֲדָמָה בְּשׁוּבוֹ אֶל מְעוֹנָיִךְ:

Zion, schöne Krone, deines Volkes Wonne, o dass Gottes Friede wieder dir zuströme!
Die himmlischen Engel, die einst deine Mauern bewachten, bitten Tag und Nacht um den Frieden deiner Schaare. Auch deine in alle Weltteile zerstreuten Söhne und Töchter wünschen den Frieden dir. Und selbst die Ruhenden im Grabe harren und hoffen dem Tag deines Heils entgegen, der auch sie vom Totenschlaf auserstehen lässt.
Und ich, den Gruß dir entbietend, rufe laut auf den Bergesspitzen, einem von Zweig zu Zweig flatternden Vogel gleich: »Friede für Zion, die gerechte Wohnung, Friede deinen Mauern, deinem kostbaren Gestein! Friede dem herrlichen Lande, Friede dem Kreise Gileads und Schomrons und allen Nachbargrenzen!« — Zion, wie warst du einst so schön gestaltet; und jetzt — wie hat sich dein Anblick, dein Gesicht entstellt!
Gleich Königstöchtern warst du einst mit Pracht umhüllt; und jetzt — sind deine Lenden in Sack gehüllt!
O mit Seufzer verzehre ich mein Brot, da, statt der Krone, Asche dein Haupt bedecket; kummervoll ist mein Trank, wenn ich deinen Kummer sehe. Komme, lass ‚uns Klage erheben, lass uns weinen!
Flut von Tränen, gleich dem Meer entströme unfern Augen. ob deines Witwenstandes; da dein Freund sich entfernt, fein Heiligtum der Zerstörung, deine Schätze der Plünderung übergeben hat. Denke ich deiner Schönheit, so möchte ich fröhliche Sänger rufen; betrachte ich dein Elend jetzt, so rufe ich die Kläger herbei.
Zufrieden wäre ich, wenn Pelikane und Eulen nur in dir hausten; aber Wehe mir! dass es Edomiter und Araber sind, die in dir sich eingenistet. — Königliche Residenz warst du, von David und Schlomoh gebaut und gegründet; du warst Gottes Heiligtum, des Schöpfers Ruhestätte, zu der Er tagtäglich herab sich ließ.
Da stand der heilige Tisch, der Leuchter und die Bundeslade, über welcher Gottes Liebe weilte. Um deinen Altar standen die dienenden Priester, um mit Schlacht- und Ganzopfern zu sühnen deine Sünden. Und der Hohepriester, angetan mit kostbaren Kleidern — man hörte ihn schon von ferne durch die klingenden Glocken an seinem Talar — er ging einmal im Jahre ins Innerste des Allerheiligsten und brachte dort zwei Hände voll Räucherwerk dar. Aus Kapsia, Zimt und andern edlen Gewürzen bestehend, davon der Wohlgeruch bis zur Palmenstadt (Jericho) sich verbreitete. Leviten bewachten die Tempeltore, Sänger sangen und spielten heilige Lieder, und ihnen gegenüber standen die andächtig Betenden.
So zogen Deine Scharen an allen Festzeiten hinaus zum herrlichen Tempel.
In dir wohnten die Propheten, die mit Gott Vertrauten, die weisen Künstler, die 70 Ältesten.
O zehnfach war dein Land geheiligt mir Zehnten, Hebe und Erstlingsgaben seiner Früchte! Und jetzt liegt es verheert, ist menschenleer!
Wo sind nun die Könige, Propheten, Leviten und Priester?
Wann werden sie zurück in deine Zelte kehren, sie, die so innig nach deiner Lust sich sehnen?
O könnte ich jene Zeit erleben, da du wieder Kinder erziehest in solcher Menge, wie einst Schifra und Pua in Ägypten!
O könnte ich jene Zeit erleben, nach der ich mich so sehne, den Tag, wo dein Gott sich wieder zu dir wendet liebevoll, und du dich ergötzest in bräutlichem Schmucke!
Wie gelüstet mein Herz, den Boden deines Landes zu berühren, wie sehne ich mich darnach, deine Steine zu küssen!
O dass ich dich wieder erbauet erblicke aus Smaragd und Rubinen, deine Zinnen hoch emporragend nach allen Seiten hin!
O dass ich zu diesem Tröste gelange, und ich wie du den Ruf des Erlösungsboten vernehmen: »Ermuntre dich, ziehe deinem Freund entgegen! schüttle ab den Staub, denn Er kehrt zurück in deine Wohnungen!«

Liebliches Zion ציון ידידות ידיד

צִיּוֹן יְדִידוּת יְדִיד צָעִיר לְשָׂרַיִךְ שֶׁכְנַת כְּתֵבָיו בְרֺב עַנְוַת הֲדָרָיִךְ:
צִיּוֹן הֲדַר כֺּל חֲדַר מִטּוֹת וְכָל מִשְׁכַּב דֺּדִים יְדִידֵךְ בְּבֺא חַדְרֵי חֲדָרָיִךְ:
צִיּוֹן בְּרָכָה עֶלְיוֹנָה עֲלֵי רֺאשֶׁךְ לְמוּלֵךְ מְחֻטָּבִים שְׁעָרָיִךְ:
צִיּוֹן יְרֻשַּׁת זְאֵב עֶרֶב שְׁבִי פַּאֲרֵךְ בַּעֲדִי עֲדָיִים עֲדֵי עָלוּ כְּתָרָיִך:
יָפִיתְ בְּרֺב הוֹן וְחֵן רָבִיתְ בְדֵעוֹת וְהֵן מִזִּקְנֵי צֺעֲנִים חָכְמוּ נְעָרָיִךְ:
הָיִיתְ יְפִי מִכְלָל נָאוָה בְּכָל מַהֲלָל עָלִיתְ וְשָׁבִיתְ שְׁלַל מַלְכֵי מְגוּרָיִךְ:
בָּךְ בִּרְוָחָה אֱנוֹשׁ לָן מִבְלִי חֵטְא בְּהִתְכַּפֵּר בְּקָרְבַּן תְּמִידַיִךְ מְכַפְּרָיִךְ:
יֻסַּדְתְּ בְּזִיו לַפְּאֵר חָרַבְתְּ בְּתוֹךְ אָב בְּאַף אֶשְׁאַף לְזֺאת אֶשְׁאַב מֵי תַמְרוּרָיִך:
נִרְאוּ בְּעִירֵךְ פְּנֵי קוֹנֶה בְּנֵי מַחֲנֶה רָצוֹן לְשׁכְנִי סְנֶה בִּשְׁנֵי חֲצֵרָיִךְ:
עוֹשֵׂי מְלַאכְתֵּךְ בְּחוּט הִתְעַשְּׁרוּ בִּרְכוּשׁ כָּל הוֹן יְקָר נִמְצָא לִקְהַל עֲשִׁירָיִךְ:
נִבְחַר מְקוֹמֵךְ לְצוּר בָּחַר בְּאֺם בֺחֲרָיו בָּחַר בְּמוֹצְאֵךְ וּבַכֺּהֲנִים בְּחִירָיִךְ:
בָּךְ דָּר בְּגִיל נֶהֱדָר אַדְּרֵךְ בְּכָל דֺּר וְדֺר עֶרְכֵּךְ בְּבֺא לַעֲדוֹר עֶדְרֵי חֲבֵרָיִךְ:
עָלָה גְבוּלֵךְ דְּבִר צֵלַע יְבוּס לֹא לְעֵין עֵיטָם לְבִלְתּי שְׂאֵת כִּתְפוֹת דְּבִירָיִךְ:
קָרָא יְיָ שְׁמֵךְ עַל שֵׁם שְׁנֵי כֺהֲנִים דָּוִד מְצֵָךְ בְּחֵיל בִּשְׂדֵה יְעָרָיִךְ:
בָּנָה מְעוֹנֵךְ בְּנוֹ וַיְחַנְּכֵךְ שֵׁם בְּשֵׁם אָבִיו אֲשֶׁר קִדְּמוֹ נֶחְתַּם בְּשִׁירָיִךְ:
וּבְמַחְשְׁבוֹת בּוֹרְאֵךְ עָלִיתְ בְּטֶרֶם בְּרֺא תֵבֵל וְשַׁחַק וְעוֹלָם עַל עֲפָרָיִךְ:
וּבְמֵי מְרִיבָה בְּיוֹם זַעַם אֲזַי טָהֳרָה אַרְצֵךְ וְלֹא גֻשְּׁמָה בִּכְלוֹת יְצוּרָיִךְ:
יָרַד בְּעִתּוֹ מְטַר אַרְצֵךְ זְמַן לַיְלָה בָּא לִבְרָכָה וְטַל לָן בִּקְצִירָיִךְ:
הָיִיתְ לְשִׁית חוּג יְסוֹד מִמֵּךְ תְּעוּדָה וְסוֹד קִדּוּשׁ יְרֵחֵךְ לְפִי עֵדִים מְעַבְּרָיִךְ:
בָּנִים וּבָנוֹת תְּשׁוּקָה שׁוֹקֲקוּ שָׂחֲקוּ בַשּׁוּק וְהִשְׁתַּקְשְׁקוּ בַּסָּךְ עֲבָרָיִךְ:
בֶּחָג בְּפַז נִפְלְאוּ בַּפַּשׁ בְּפַס פֻּלְּאוּ טַל אוֹר וְחֵן נִמְלְאוּ זַכּוּ נְזִירָיִךְ:
אֵיךְ אֶשְׂמְחָה עוֹד בְּחַג אֵיךְ אֶעֳלוֹז עוֹד בְּפוּר עַד כִּי יְבוֹאוּן יְמֵי שָׂשׂוֹן לְפוּרָיִךְ:
אַרְצֵךְ חֲמוּדָה מְאֺד לֹא נֶחְמְדָה בַּעֲלוֹת בָּנִים חֲמוּדִים לְבֵית מַחְמַד מְגוּרָיִךְ:
נַעְלָה עֲנַן הַקְּטֺרֶת מִמְּקוֹם מִקְדְּשֵׁךְ יָצָא מְקוֹמוֹ עֲשַׁן אֵשׁ מִנְּחִרָיִךְ:
בִּקְרוֹב מְרֵעִים בְּעִיר שִׁלְחוּ בְּכַרְמֵךְ בְּעִיר עָרוּ וְעוֹרְרוּ בְּעִיר קַדִּישׁ בְּעָרָיִךְ:
בַּרְזֶל בְּלִי נִשְׁמַע קֺלוֹ בְּעֵת נִבְנֵיתְ אֵיךְ חַרְבוֹת צוּר בְּךָ תָקְעוּ מְצֵרָיִךְ:
עַל זֺאת בְּשַׂק עוֹבְרִים עִבְרִים אֲבָל בּוֹטְחִים כִּי יִשְׂמְחוּ אַחֲרֵי הַתּוֹר בְּתוֹרָיִךְ:
בִּילֵל לְקוֹלִי אֱלִי אֵיךְ תִּתְאַפְּקִי הֲלֹא קָרָא לְשַׂק וּבְכִי אַלּוּף נְעוּרָיִךְ:
לֵב מַדְוֶה יֶחֱלֶה לַתַּאֲוָה יִכְלֶה יִישָׁן עֲדֵי יַעֲלֶה עֶמּוּד שְׁחָרָיִךְ:
אָקוּם חֲצוֹת לַיְלָה עַל מִשְׁמְרוֹת מַאֲפֵל לִשְׁמוֹ לְאוֹר יֶאֱתֶה בֺּקֶר לְשׁוֹמְרָיִךְ:
אָז תִּמְצְאִי צוּף דְּבַשׁ אָז לֹא תְקוֹנֲנִי בְּרֺאשׁ כִּי תִתְכּוֹנֲנִי בְּרֺאשׁ הָרֵי הֲרָרָיִךְ:
יָבֺא כְּבוֹד הַלְּבָנוֹן לָךְ וְתִתְלַבְּנִי כִּבְנֵי עֲדָרִים בְּנֵי אֶדֶר גְּדֶרָיִךְ:
עוּרִי וְהִתְנַעֲרִי עִרַךְ יְעַר נוְֹעֲרִים נַעַר יְתָו אוֹת לְעֵץ יַעַר חֲזִירָיִךְ:
קוּמִי וְאוֹרִי לְכָל חוֹשְׁקֵי מְאוֹרֵךְ וְהֵם הוֹלְכֵי בְחֺשֶׁךְ עֲדֵי אוֹרוּ מְאוֹרָיִךְ:
צִיּוֹן לְצִיּוּן וְאוֹת עֺז עוֹד תְּהִי וּלְנֵס עַמִּים וְתִגְבַּהְנָה רַגְלֵי מְבַשְֺּרָיִךְ:
נַצְּלִי עֲדִי הָעֳנִי וּתְנִי לְבוּשֵׁךְ שְׁנִי תוֹלָע כְּכַלָּה עֲדִי לִקְשׁוֹר קְשָׁרָיִךְ:
אַל תֺּאמְרִי לִי אֲשֶׁר זָקַנְתְּ הֱיוֹתֵךְ לְאִישׁ עוֹד תִּתְעַדְּנִי חֲלוֹץ הַשַּׁד לְגוּרָיִךְ:
תֶּלְדִי בְּנֵי שַׁעֲשׁוּעַיִךְ בְּעֵת עֶדְנָה תִּתְחַדְּשִׁי בִּנְעוּרִים כִּנְשָׁרָיִךְ:
יַטֶּה לְטוֹב יִצְרֵךְ צוּר יוֹצְרֵךְ יִצְּרֵךְ תִּהְיִ נצוּרָה כְּעִיר חֻבְּרָה לְמוֹרָיִךְ:
יִגְאַל בְּעֺז מִשְּׁבִי מִיַּד חֲזִיר חַצְּבי וִיהִי עֲטֶרֶת צְבִי לִשְׁאָר עֲדָרָיִךְ:

Liebliches Zion, im Gebiete des Lieblichen, des jüngsten der Stämme (Binjamin), auf seinen Schultern in bescheidener Anmut ruhend!
Zion, du herrliches Ruhegemach, in dessen Innerstem ein Freund sich niederließ!
Zion, mit dem höchsten Segen gesegnet, mit deinen prachtvoll verzierten Toren!
Zion, du Erbteil des dem Wolf verglichenen Stammes, mit prächtigem Zierrat, mit vielen Kronen geschmückt — Reichtum und Wissenschaft verherrlichten dich, klüger als Ägyptens Weisen waren deine Jünglinge. Du warst die vollendete Krone, mit allem Ruhm geziert, Herrin der benachbarten Reiche. Glücklich lebten deine Bürger, sündenfrei; denn versöhnt wurden sie durch deine täglichen Opfer.
Im Monate Siv (Ijar) wurdest du herrlich gegründet, im Monat Ab zerstörte dich der göttliche Zorn — darum stöhne ich noch jetzt und trinke bittere Wasser!
In deiner Stadt sah man Priester und Leviten, die in des Tempels Vorhöfen dem Ewigen zu gefallen strebten. Handel und Gewerbe bereicherte dein Volk, Vermögen und Güter häuften sich Du wurdest von Gott zum Aufenthalt gewählt; Er erwählte sich deine Nation, die Er treu befunden, erwählte deine Priester. In dir residierte Er mit wonnevoller Herrlichkeit, machte dich groß für alle Zeiten, und hält dich wert, einst seine Herde wieder in dir zu versammeln. Für dein Allerheiligstes wurde die Seite gewählt, auf dass nicht allzu hoch es läge.
Zwei Priester hatten dir zwei verschiedene Namen gegeben, und der Ewige benannte dich nach beiden.
In einer Ebene in waldiger Gegend fand David deiner Begründung Stelle; Schlomoh, sein Sohn, erbaute dann deine Wohnung und weihte sie in des Vaters (David) Namen ein, wie solches ausgezeichnet ist in den (Psalm-) Gesängen.
Du lagst schon in des Schöpfers Ratschluss, bevor Er noch den Erb- und Himmelsbau gegründet
Und als an jenem Zornestage die Sintflut herabströmte, da blieb dein Land verschont und die verderbenden Regengüsse trafen es nichts.
Dein Regen aber fiel zur rechten Zeit, des Nachts zum gedeihlichen Segen; milder Tau lag auf deinen Gewächsen.
Der Grundpfeiler der Welk warst du; aus deiner Mitte verbreitete sich die Lehre, die Berechnung und Ordnung der Monate und Jahre.
Welch freudiges Getümmel der Knaben und Mädchen, welch drängendes Gewimmel in deinen Straßen, wenn sie am Pessachfest, nicht Tau und Regen scheuend, geschmückt und froh in frommen Eifer hinauf zum Heiligtum wallten!
Ach, wie könnte ich nun noch fröhlich sein an den Festen? wie noch jubeln am Purim-Tage, ehe denn wieder erschienen find die dir verheißenen Wonnetage?
Dein liebliches Land, Niemand wagte es anzugreisen, wann deine geliebte Nation hinauf zum lieblichen Tempel gezogen war.
Ach! die Wolke des Räucherwerks zog ab vom Heiligtume, an deren Stelle kam der Dampf des göttlichen Zornes.
Frevler kamen in die Stadt, drangen wie reißendes Gewild in den Weinberg Gottes, verwüsteten das Heiligtum. Kein eisernes Werkzeug wurde beim Bau des Tempels gehört; doch jetzt, wie wüteten da die scharfen Schwerter der Feinde in seinem Innersten!
Ach, darum hüllen alle Ibrim [Juden] sich in Säcke! Doch sie verlieren nicht die Hoffnung, dass einst sie sich wieder freuen, wann der Erlöser ihnen kommt.
Wer könnte auch an sich halten mit dem Klagen und dem Jammern?
Gott selbst, dein Jugendfreund, rief zur Trauer und zum Weinen!
Mein Herz ist siech und krank, sehnt sich und schmachtet deinem einstigen Glücke entgegen. Aufstehen will ich um Mitternacht, will in dunkler Nachtwache das Licht erflehen, das den Morgen bringen soll für die Harrenden.
Dann, o Zion! wirst du wieder süße Wonne finden, dann wirst du nicht mehr klagen; denn festgegründet siehst du wieder auf den Höhen deiner Berge. Des Libanons Herrlichkeit kehrt wieder bei dir ein; du strahlest wieder in Reinheit, alle deine Grenzen strahlen in Pracht. Ermuntere dich, schüttele ab den Staub!
Die wilden Feinde, die deine Stadt so arg verheert, sie nehmen ab, so dass ein Kind sie zählen kann.
Du aber leuchtest Allen, die nach deinem Licht sich sehnen; die jetzt im Finstern wandeln, werden in deinen Strahlen verklärt!

Rührt dich flammenentloderte Torah שאלי שרופה באש

שַׁאֲלִי שְׂרוּפָה בָּאֵשׁ לִשְׁלוֹם אֲבֵלַיִךְ הַמִּתְאַוִּים שְׁכֹן בַּחֲצַר זְבֻלָיִךְ:
הַשּׁוֹאֲפִים עַל עָפָר אֶרֶץ וְהַכּוֹאֲבִים הָמִּשְׁתּוֹמְמִים עָלֵי מוֹקֵד גְּלִילַיִךְ:
הוֹלְכִים חֲשֵׁכִים וְאֵין נֹגַהּ, וְקַוִּים לְאוֹר יוֹמָם, עֲלֵיהֶם אֲשֶׁר יִזְרַח וְעָלֶיךְ:
וְשָׁלוֹם אֱנוֹשׁ נֶאֱנָח, בּוֹכֶה בְּלֵב נִשְׁבָּר תָּמִיד מְקוֹנֵן עָלי צירֵי חֲבָלָיִךְ:
וַיִּתְאוֹנֵן כְּתַנִּים וּבְנוֹת יַעֲנָה וַיִּקְרָא מִסְפֵּד מַר בִּגְלָלָיִךְ:
אֵיכָה נְתוּנָה בְּאֵשׁ אוֹכְלָה תְּאֻכַּל בְּאֵשׁ בָּשָׂר וְלֹא נִכְווּ זָרִים בְּגַחֲלָיִךְ:
עַד אָן עֲדִינָה תְּהִי שׁוֹכְנָה בְּרֺב הַשְׁקֵט וּפְנֵי פְרָחַי הֲלֹא כָסּוּ חֲרֻלָּיִךְ:
תֵּשֵׁב בְּרֺב גַּאֲוָה לִּשְׁפּוֹט בְּנֵי אֵל בְּכָל הַמִּשְׁפָּטִים וְתָבִיא בִּפְלִילָיִךְ:
עוֹד תִּגְזוֹר לִשְּׂרוֹף דָּת אֵשׁ וְחֻקִּים וְלָכֵן אַשְׁרֵי שֶׁיְּשַׁלֶּם לָךְ גְּמוּלָיִךְ:
צוּרִי בְּלַפִּיד וְאֵשׁ הַלְבַעֲבוּר זֶה נְתָנֵךְ כִּי בְּאַחֲרִית תְּלַהֵט אֵשׁ בְּשׁוּלָיִךְ:
סִינַי הֲלָכֵן בְּךָ בָּחַר אֱלֹהִים וּמָאַס בִּגְדוֹלִים וְזָרַח בִּגְבוּלָיִךְ:
לִהְיוֹת לְמוֹפֵת לְדָת כִּי תִתְמַעֵט וְתֵרֵד מִכְּבוֹדָהּ וְהֵן אֶמְשׁוֹל מְשָׁלָיִךְ:
מָשָׁל לְמֶלֶךְ אֲשֶׁר בָּכָה לְמִשְׁתֵּה בְנוֹ צָפָה אֲשֶׁר יִגְוַע כֵּן אַתְּ בְּמִלָּיִךְ:
תַּחַת מְעִיל תִּתְכַּס סִינַי לְבוּשֵׁךְ בְּשַׂק תַּעְטֶה לְבוּשׁ אַלְמְנוּת תַּחֲלִיף שְׂמָלָיִךְ:
אוֹרִיד דְּמָעוֹת עֲדֵי יִהְיוּ כְנַחַל וְיַגִּיעוּ לְקִבְרוֹת שְׁנֵי שָׂרֵי אֲצִילָיִךְ:
משֶׁה וְאַהֲרֺן בְּהֺר הָהָר וְאֶשְׁאַל הֲיֵשׁ תּוֹרָה חֲדָשָׁה בְּכֵן נִשְׂרְפוּ גְלִילָיִךְ:
חֺדֶשׁ שְׁלִישִׁי וְהֻקְשַׁר הָרְבִיעִי לְהַשְׁחִית חַמְדָּתֵךְ וְכָל יֺפִי כְּלִילָיִךְ:
גָּדַע לְלוּחוֹת וְעוֹד שָׁנָה בְּאֵוַּלְתּוֹ לִשְׂרוֹף בְּאֵשׁ דָּת הֲזֶה תַּשְׁלוּם כְּפֵלָיִךְ:
אֶתְמַהּ לְנַפְשִׁי וְאֵיךְ יֶעֱרַב לְחִכִּי אֲכוֹל אחֲרֵי רְאוֹתִי אֲשֶׁר אָסְפוּ שְׁלָלָיִךְ:
אֶל תּוֹךְ רְחוֹבָהּ כְּנִדַּחַת וְשָׂרְפוּ שְׁלַל עַלְיוֹן אֲשֶׁר תִּמְאַס לָבוֹא קְהָלָיִךְ:
לֹא אֵדְעָה לִמְצוֹא דֶּרֶךְ סְלוּלָּיִךְ הָיוּ אֲבֵלוֹת נְתִיב ישֶׁר מְסִלָּיִךְ:
יֻמְתַּק בְּפִי מִדְּבַשׁ לִמְסוֹךְ בְּמַשְׁקֶה דְּמָעוֹת וּלְרַגְלִי הֱיוֹת כָּבוּל כְּבָלָיִךְ:
יֶעֶרַב לְעֵינַי שְׁאוֹב מֵימֵי דְּמָעַי עֲדֵי כִלּוּ לְכָל מַחֲזִיק בִּכְנַף מְעִילָיִךְ:
אַךְ יֶחֱרָבוּ בַּרִדְתָּם עַל לְחָיַי עֲבוּר כִּי נִכְמְרוּ רַחֲמַי לִנְדוֹד בְּעָלָיִךְ:
לָקַח צְרוֹר כַּסְפּוֹ הָלַךְ בְּדֶרַךְ לְמֵרָחוֹק וְעִמּוֹ הֲלֹא נָסוּ צְלָלָיִךְ:
וַאֲנִי כְּשָׁכוּל וְגַלְמוּד נִשְׁאַרְתִּי לְבַד מֵהֶם כְּתֺרֶן בְּרֺאשׁ הַר מִגְדָּלָיִךְ:
לֹא אֶשְׁמַע עוֹד לְקוֹל שָׁרִים וְשָׁרוֹת עֲלֵי כִּי נִתְּקוּ מֵיתְרֵי תֻפֵּי חֲלִילָיִךְ:
אֶלְבַּשׁ וְאתְכַּס בְּשַׂק כִּי לִי מְאֺד יָקְרוּ עָצְמוּ כְּחוֹל יִרְבְּיוּן נַפְשׁוֹת חֲלָלָיִךְ:
אֶתְמַהּ מְאֺד עַל מְאוֹר הַיּוֹם אֲשֶׁר יִזְרַח אַל כֺּל אֲבָל יַחֲשִׁיִךְ אֵלַי וְאֵלָיִךְ:
זַעֲקִי בְּקוֹל מַר לְצוּר עַל שִׁבְרוֹנֵךְ וְעַל חָלְיֵךְ וְלוּ יִזְכּוֹר אַהֲבַת כְּלוּלָיִךְ:
חִגְרִי לְבוּשׁ שַׂק עֲלֵי הַהַבְעָרָה אֲשֶׁר יָצְתָה לְחַלֵּק וְסַפְתָה אֶת תְּלוּלָיִךְ:
כִּימוֹת עֱנוּתֵךְ יְנַחְמֵךְ צוּר וְיָשִׁיב שְׁבוּת שִׁבְטֵי יְשֻׁרוּן וְיָרִים אֶת שְׁפָלָיִךְ:
עוֹד תַּעֲדִי בַּעֲדִי שָׁנִי וְתֺף תִּקְחִי תֵּלְכִי בְּמָחוֹל וְצַהֲלִי בִּמְחוֹלָיִךְ:
יָרוּם לְבָבִי בְּעֵת יָאִיר לְךָ צוּר וְיַגִּיהַּ לְחָשְׁכֵּךְ וְיָאִירוּ אֲפֵלָיִךְ:

Rührt dich, flammenentloderte Torah, nicht der Trauernden Schicksal, die so sehnlich die Ruhe in deiner heiligen Wohnung sich wünschen?
Die im Staube der Erde sich wälzen, schmerzlich verstört, ob der Verbrennung deiner Rollen?
Sie wandeln in grausiger Finsternis, und harren doch des Tageslichtes, das sie und dich bestrahlen soll!
Rührt dich der Jammernde nicht, der gebrochenen Herzens unaufhörlich deinen Schmerz beklaget?
Der gleich den Eulen und den Straußen, tief aufächzenden Rufs um dich Entweihte, weint? Wie? du in himmlischem Feuer Verkündete, dich konnte irdisches Feuer verzehren, und die Kecken, die sich an dich gewagt, blieben unversehrt?
Wollüstige! wie lange noch schwelgst du im Überfluss, und meine Kinder bedecket Dorngesträuch? wie lange hebst du stolz das Haupt und bringst des Höchsten Söhne vor dein grausames Gericht, und verdammst auch noch zum Feuer das göttliche Feuergesetz?
Wehe, wann die Vergeltung dich trifft!
Heilige Torah! Hat darum dich der Schöpfer unter Feuer und Flamme gegeben, dass einst dich selbst das Feuer verzehre?
Hat darum Gott, hohe Berge übergehend, den kleinen Sinaj erkoren, dass es dir ein Zeichen deiner später», Erniedrigung sei?
So passt auf dich das Gleichnis von jenem König, der bei dem Geburtsfest seines Sohnes weinte, weil dessen Tod er voraussah.
O, so bekleide statt deines Prachtgewandes, Sinaj, mit einem Sack dich, wechsle dein Gewand und hülle dich gleich Witwen ein!
Trauern werde auch ich und weinen bis die Tränen zum Strom anschwellen, dass er ströme fort und fort bis zu den Gräbern deiner zwei Verherrlichten. Dort aufragender Höhe, wo Moscheh schlummert und Ahron, dort will ich fragen, ob eine neue Lehre denn entstanden, dass deine Volk drum verbrannt geworden?
O, dass deinem Offenbarungsmonat, dem Dritten (Sivan) so schnell dein Unglücksmonat, der Vierte (Tamus) sich anreihen musste, um dich deiner Schönheit, deiner Herrlichkeit Krone zu berauben!
Ehedem schon wurden die Gesetztafeln in diesem Monat zerbrochen, und nun wurde in ihm das Gesetz selbst verbrannt. Ist dies dein verheißener Doppellohn?
Ha, wie ekeln mir selbst einfache Genüsse des Lebens, sehe ich, wie deine Schätze, gleich Auswurf verpesteter Stadt, auf die Straße hingeworfen, wie das höchste Gut den Flammen übergeben wird von Solchen, die du verachtet, sie in deinen Bund aufzunehmen.
Nie mehr betrete ich der Freuden Bahn, sehe ich die deine — des Rechts — öde und verwüstet vor mir.
O, wie süß ist es für mich, mit dir zu weinen, deine Fesseln zu teilen, Tränen zu vergießen, die für all deine Getreuen hinreichten. Doch wehe, sie trocknen an meiner Wangen Glut, an meinem Schmerze, dass deinen Freund ich muss vermissen.
Er ist in weiter Ferne gezogen und mit Ihm zog dein Friedensschatten weg, und ich, ich stehe einsam und verlassen da, wie eine Stange auf hoher Bergesspitze, und mag nicht hören der Sänger Stimme, seitdem gesprungen sind deiner Harfen Saiten; in Trauergewand schleiche ich um her, ob der Menge der Teuren, die für dich gefallen sind O schrecklich, Allen leuchtet die Sonne; nur mir und dir ist ihr Strahl verdüstert!
O, so erhebe zum Schöpfer die Stimme, dass ihn erbarme dein Wehe und deiner Entwürdigung Schmach, dass die Liebe deiner Jugend er dir gedenke.
Sackumgürtet erscheine, ob des Brandes der dich getroffen und deine Großen alle mitverzehrte! Möge Gott dich trösten nach deinen Leidenstagen, dich wieder erheben aus deiner Erniedrigung und deine Stämme.
Jeschuruns Söhne, zurück aus der Verbannung fuhren. Strahlend in Purpurgewand, rührend die Pauke, ziehest du dann jauchzend voran den fröhlichen Reigen. Dann jauchzet auch mein Herz, wann Gott dir wieder erstrahlet und deine Dunkelheit erleuchtet.

Jammre, Stadt und Burg von Zion

אֱלִי צִיּוֹן וְעָרֶיהָ, כְּמוֹ אִשָּׁה בְּצִירֶיהָ, וְכִבְתוּלָה חֲגוּרַת שַׂק, עַל בַּעַל נְעוּרֶיהָ
עֲלֵי אַרְמוֹן אֲשֶׁר נֻטַּשׁ, בְּאַשְׁמַת צֹאן עֲדָרֶיהָ,
וְעַל בִּיאַת מְחָרְפֵי אֵל, בְּתוֹךְ מִקְדַּשׁ חֲדָרֶיהָ.
עֲלֵי גָלוּת מְשָׁרְתֵי אֵל, נְעִימֵי שִׁיר זְמָרֶיהָ,
וְעַל דָּמָם אֲשֶׁר שֻׁפַּךְ כְּמוֹ מֵימֵי יְאוֹרֶיהָ.
עֲלֵי הֶגְיוֹן מְחוֹלֶיהָ, אֲשֶׁר דָּמַם בְּעָרֶיהָ,
וְעַל וַעַד אֲשֶׁר שָׁמַם וּבִטּוּל סַנְהֶדְרֶיהָ.
עֲלֵי זִבְחֵי תְמִידֶיהָ וּפִדְיוֹנֵי בְּכוֹרֶיהָ,
וְעַל חִלּוּל כְּלֵי הֵיכָל וּמִזְבֵּחַ קְטוֹרֶיהָ.
עֲלֵי טַפֵּי מְלָכֶיהָ בְּנֵי דָוִד גְּבִירֶיהָ,
וְעַל יָפְיָם אֲשֶׁר חָשַׁךְ בְּעֵת סָרוּ כְּתָרֶיהָ.
עֲלֵי כָבוֹד אֲשֶׁר גָּלָה בְּעֵת חָרְבַּן דְּבִירֶיהָ,
וְעַל לוֹחֵץ אֲשֶׁר לָחַץ וְשָׂם שַׂקִּים חֲגוֹרֶיהָ:
עֲלֵי מַחַץ וְרֹב מַכּוֹת אֲשֶׁר הֻכּוּ נְזִירֶיהָ,
וְעַל נִפּוּץ אֱלֵי סֶלַע עֲוִילֶיהָ נְעָרֶיהָ.
עֲלֵי שִׂמְחַת מְשַׂנְאֶיהָ בְּשָׂחְקָם עַל שְׁבָרֶיהָ,
וְעַל עִנּוּי בְּנֵי חוֹרִין נְדִיבֶיהָ טְהוֹרֶיהָ.
עֲלֵי פֶשַׁע אֲשֶׁר עָוְתָה סְלוֹל דֶּרֶךְ אֲשׁוּרֶיהָ,
וְעַל צִבְאוֹת קְהָלֶיהָ שְׁזוּפֶיהָ שְׁחוֹרֶיהָ.
עֲלֵי קוֹלוֹת מְחָרְפֶיהָ בְּעֵת רַבּוּ פְגָרֶיהָ,
וְעַל רִגְשַׁת מְגַדְפֶיהָ בְּתוֹך מִשְׁכַּן חֲצֵרֶיהָ.
עֲלֵי שִׁמְךָ אֲשֶׁר חֻלַּל בְּפִי קָמֵי מְצֵרֶיהָ,
וְעַל תַּחַן יְצַוְּחוּ לָךְ קְשׁוֹב וּשְׁמַע אֲמָרֶיהָ.
אֱלִי צִיּוֹן וְעָרֶיהָ, כְּמוֹ אִשָּׁה בְּצִירֶיהָ, וְכִבְתוּלָה חֲגוּרַת שַׂק, עַל בַּעַל נְעוּרֶיהָ:

Jammre, Stadt und Burg von Zion, gleich der Frau in ihren Wehen,
gleich der sackumhüllten Jungfrau um den Trauten ihrer Jugend,
um den Tempel der verheert ward, um des Volkes Laster willen;
weil gedrungen Gotteslästerer in das Heiligtum des Tempels —
Um den Tod der Diener Gottes, andachtsvoller Psalmensänger;
um ihr Blut, das wurde vergossen und in Strömen ist geflossen —
Um den Jubel ihrer Reigen, der verstummt in ihren Städten;
weil der Sammelplatz verödet, aufgehoben der Sanhedrin —
Um das täglich sühnende Opfer,
um die Sühne der Erstgeborenen; weil des Heiligtums Gefäße, der Altar entweihet worden —
um der königlichen Prinzen, Davids herrliche Familie,
weil ihr Glanz verdunkelt worden,
weil gefallen ihre Kronen
Um der Ehre die dahinging bei dem Untergang der Tempel;
weil der Zwingherr sie bezwungen und mit Trauer sie umgürtet —
Um der Wunden und der Schläge, die erduldet ihre Frommen;
um der Blüte ihrer Jugend, die zerschmettert wurde am Felsen —
Um des Jubels ihrer Feinde, die da lachten ihres Unglücks;
um der Knechtschaft ihrer Freien, ihrer Edlen, ihrer Reinen —
Um der Schuld, da sie verfehlte ihres Weges Bahn zu ebnen;
um der Schaaren ihres Volkes, die verschmachtet, schwarz geworden —
Um des Lärmens ihrer Lästrer, da die Leichen sich getürmt,
weil gewütet ihre Schänder in dem Hof ihres Tempels. —
Gott! Dein Name ist entweiht in dem Mund ihrer Dränger; flehend, rufen die Bedrückten, ihr Gebet vernimm, erhöre!
Jammre, Stadt und Burg von Zion, gleich der Frau in ihren Wehen.

West-Aschkenasische Kinnot

Weitere Kinnot, welche die ost-aschkenasischen ergänzen.

Lasst mich in Erwähnung bringen אזכיר רהב ובבל

Lasst mich in Erwähnung bringen, wie sehr das leidgewohnte Israel in Ägypten wie in Babel litt; mehr als alle Erdbewohner ward ich gezüchtigt in Babylons Gefangenschaft — darüber verglühet mein Herz!
Wie ein Schatten entfloh uns die Majestät Gottes, der Vater wandte von Osten (dem Tempel) sich weg und dem gläubigen Volke ward der Wahrheit Prophezeiung genommen — darüber verglühet mein Herz!
Unter vier Reichen sollte Israel in Bedrückung kommen, das fünfte ungerechnet, die Sklaverei in Zoans (Ägyptens) Landen — darüber verglühet mein Herz!
Die vielen Wege der Wanderung, welche die Gläubigen zu betreten hatten, waren ihnen schon längst bestimmt; ehe noch die Heiligtümer erbauet waren war schon ihre Zerstörung beschlossen — darüber verglühet mein Herz!
Ja schon bei jenem Ausspruche: »du sollst es wissen« (1. M. 15, 13.) wurden dem Patriarchen Abraham die 4 Bedrückungen offenbaret, aber er flehte nicht» dass seinen Nachkommen des Leidens Ende kundgetan werde — darüber verglühet mein Herz!
So wurde dem Stammvater die Zeitdauer des ersten Exils offenbart, und Israel hatte die Hälfte davon in Ägypten zu erdulden — darüber verglühet mein Herz‘ Auch der dritte der Patriarchen sah das Exil als er an jenem ehr- furchtbaren Orte schlief, er sah der Stufen Zahl im Traumgesichte und bebte vor Angst und Furcht — darüber erglühet mein Herz!
Er schaute in jenem Gesichte das vierte Reich immer höher hinauf die Leiter ersteigen und Entsetzen ergriff des Staunenden Geist — darüber verglühet mein Herz!
Die dem Bär verglichenen Perser breiteten ihre Netze aus, spannten ihre Bogen und entwarfen tückische Pläne, um des Tempels Bau wieder öde zu machen — darüber verglühet mein Herz!
Und als die Tiger (Griechen) zur Herrschaft kamen, fassten sie den Anschlag, mich vollends niederzutreten in ihren Fallen, mein Leben zu verbittern war ihr Streben, zu blenden mich mit ihrem Unsinn – darüber verglühet mein Herz.
Schwer legten sie das Joch mir auf — ach, es geschah meiner Sünden halber! — sie beabsichtigten, mich zu verunreinigen, dass ich meinen Gott verleugnen sollte — darüber verglühet mein Herz!
Nur eines taten sie nicht, sie streckten die Hand nicht gegen mein Heiligtum aus; wohl haben sie es entweihet, jedoch nicht ganz zu Grunde gerichtet — darüber verglühet mein Herz!
Aber gewaltig hauste der Löwe in Scheschach (Babel), er griff wütend an und zerstörte das Heiligtum mit allen Palästen, und mein Licht verlosch — darüber verglühet mein Herz.
Jung und Alt trieb er weg, König und Priester ins Exil, all meine Tapferen trat er nieder, vertilgte ohne Schonung — darüber verglühet mein Herz.
Die Opfergefäße, die räuchernden Priester samt dem Räucherwerk,
Alles zertrümmerte und vernichtete er, nichts davon blieb übrig — darüber verglühet mein Herz.
Stolz stand er da der Wühler, da die Liebe Gottes uns verließ, zündete das Haus meiner Stiftung an, verbrannte den goldenen Palast — darüber verglühet mein Herz.
Ach, vorher bestimmt war jener Jammertag, längst beschlossen die zwiefache Ahndung; am 9ten des 5ten Monats erhob sich die Klage mit dem Ausgang des Erlassjahres und des Ruhetages — darüber verglühet mein Herz.
Die Priester versahen ihren Dienst, die Sänger sangen ihr Lied, sie standen noch in ihrem Amte, da kamen die Feinde und überwältigten sie — darüber verglühet mein Herz.
Die beiden Widersacher Ägypten und Babel brachten den vollen Fluch, sie verderbten und vertilgten schonungslos — darüber verglühet mein Herz.
Siehe, Ewiger! o schaue, wie mein Leben sinkt; des Ebers Wut (die Römer) hat es vollends geschwächt, es sinket immer mehr — darüber verglühet mein Herz.
Wehe! ich schmachte unter Feinden, die mit List mich auszurotten suchen. Um Deinetwillen, Herr! werden wir getötet — darüber verglühet mein Herz.
O, kehre zurück zu uns,
O räche das vergossene Blut Deiner Diener, die Deinetwegen. Schöpfer, im Stiftungshaus sich schlachten ließen!
O es verglühet mein Herz!
O gründe in Deinem Wohlgefallen den kostbaren Tempel wieder, setze wieder ein die anmutigen Balken und Pfeiler!
O dass ich wieder erneuert sehe Deine Residenz und mein Herz und meine Zunge voll der Dankeslieder werden!

Ich stöhne vor Herzensangst אשאג מנהמת לבי

Ich stöhne vor Herzensangst und klage, mein Blut erstarrt, ob der Erschlagenen meines Volkes; mein Herz wallt auf, es sticht in meinen Nieren! Die Wölfe der Wüste brachen ein in meine Herde mit Äxten und Keilen und Mordgefäßen mancherlei und schlugen und verwundeten und zerhieben sie mit ihren Schwertern. Nackt und entblößt wurden sie in den Gassenkot geschleift, die harmlos im Heiligtum wohnten, ihre Kleider wurden zerfetzt, die sorglosen Frauen lagen gefangen in den Netzen. Meine Augen thronen ob der herrlichen Torah, die — weil Gott sein Angesicht weggewandt — von den Wildtobenden mit dem Schermesser zerrissen wurde. Und die sich darin stets aufrichtig und treu beschäftigt hatten sie wurden dem Verderben, der Verheerung überliefert; sie, deren ganzes Streben die Torah war, mussten darüber sterben.
Jene Frommen, die mit dem ersten Sonnenstrahle Gottes Einheit priesen, selbst mit dem letzten Athmzug noch erkannten sie freudig Gott als einzig an jenem Tage des großen Würgens.
Die Ladern, geprüft und geläutert im Ofen des Elends, ließen willig sich verbrennen und brachten als Opfergabe ihre gemarterten Seelen. Standhaft ertrugen sie die Geiselschläge, ihrem Schöpfer treu gingen sie freudig zur Todesmarter; das zweischneidige Schwert lag ihnen auf dem Hals und sie — sie stimmten ‚Lobeserhebungen Gottes an. Die schuldlosen Kleinen wurden zerstampft, zerschmettert an Felsen und Steinen; die Eltern sahen es zu und sangen beim Tode der Kinder. Die Dränger fällten das Bluturteil über die liebliche Nation, sie mordeten und beraubten die Glaubensfesten, zerstörten meine ganze Gemeinde. Plötzlich kam das Verderben, schreckliche Finsternis!
Jisraels Jünglinge wurden niedergeworfen, geschlagen mit Beulen. Wunden und Striemen. Blutgierig wie das Wild umringten die Unreinen die Reinen, um sie grausam zu vernichten; Feuerbrände warfen sie unter die Zerhauenen. Unsere Hasser, niedriges Gesindel, heben das Haupt empor und Deine auserkorenen Diener, Gott, sind bis zum Staub erniedrigt, vor Nichtwürdigen gefallen.
Gegen Dich, Höchster! erheben sie frech die Stirne, ermorden Deine Söhne vor Deinen Augen; und Du, o Gott, wie lange noch? willst Du aus immer sie verlassen? Die den Götzen dienen sind glücklich; Dein erschöpftes Erbe aber fährt unter dem Schwert dahin. Ach-, es seufzet das Volk vor Deiner gewaltigen Strenge.
Als hätte ich die Hinrichtung verschuldet so verfuhren die Dränger mit mir; sie drangen in meine Häuser, betraten meine Gehöfe und beriefen Zusammenkünfte, um meine Jünglinge zu vernichten. Du zerstreutest Dein Volk in alle Winkel der Erde, warfst sie unter die Füße des zerwühlenden und zertretenden Gewilds, und immer noch sind die ibrischen [jüdischen] Sklaven nicht freigelassen.
Gerecht sind Deine Urteile! Unserer Sünden wegen werden wir verfolgt, mit Wasser, Schwert und Feuer heimgesucht, und noch ruht nicht der Dränger, ruht nicht die Gelderpressung. Die berühmte Gemeinde, die Mutterstadt (Jerusalem) ging unter sie vergingen vor Entsetzen von übermütigen Frevlern bereitet, darüber zerrinnen meine Augen in Tränen. Groß ist das Seufzen des Restes Deines Volkes. O eile, Rache zu üben an den Vertilgern Deiner Erkorenen, gieße Deinen Zorn über sie aus!
Der Du in Ewigkeit thronest, zu Dir erheben wir die Hände — o dass unser Blut, unsere Tränen nicht unbeachtet bleiben! o schweige nicht, der Du im Himmel wohnest!
Bringe schnell Deine Rache über sie, stoße sie, wie Schafe, zur Schlachtung hin, und der Gerechte wird sich freuen, so er Vergeltung schaut. Lass mich das Strafgericht erblicken, Höchster, wann Du die Widerspenstigen aufreibest, wann Du in Unglück zerfließen lassest die, so Dein gesunkenes Volk aufzehrten! Bringe die Schmach über die Barbaren, und Deine Frommen jubeln!

Nebukadnezar נבוכדנאצר אכלני

Nebukadnezar hat mich aufgerieben, mich zerrüttet; wie ein Drache kam er daher und verschlang und zermalmte mich, bis er mich ganz vernichtet.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian sprang wie ein Löwe an mich heran, brach wie ein Dieb im Finstern ein, zerstörte den Tempel Noch vollends.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar zog doppeltbeflügelt heran, bestieg mit seinen Schaaren die Felsen und alsbald schleuderten die wütenden Heere ihre Pfeile ab.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian flog mit seinen vier Heeresflügeln herbei, wie Vespasian und Titus überfiel er das vierpanierige Israel; nach den vier Weltgegenden zerstreuten sie uns.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar brachte alle gefangenen Jünglinge um, er schonte nicht Jüngling noch Jungfrau, ermordete ehrwürdige Greise.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian zerschmetterte die Kinder an einem Stein und machte sie dem Staub gleich, der getreten wird; in einem Garten wurden Mütter samt den Kindern erschlagen.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar schlachtete die Priester bei ihrem Dienst, die Leviten bei ihrem Gesänge; rot färbte den Tempel der 12 Geopferten Blut.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian entweihte Priester und Priesterin und alle Edlen, er machte sie zum Gespötte, zu Nichts, er gab die Knaben hin für Buhlerinnen, die Mädchen für Wein.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar richtete die königlichen Prinzen vor des Königs (Zidkiahs) Augen hin und nachdem si geendeter, blendete er noch feine Augen. Über ihn trauern wir, über Zions Pracht und feine Söhne!
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian triumphierte über eine Mutter von sieben Kindern, er ließ vor ihren Augen die sieben Kinder niedermähen; kurz nachher hauchte auch sie ihre Seele aus.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar wütete in der Ebene Dura, füllte mildes uralten Volkes Leichen sie an; zornig rief er : »Werfet sie in den geheizten Kalkofen!«
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian hingegen übte doppelt die Grausamkeit, er fällte zwiefaches Todesurteil, ließ ersäufen im Wasser und verbrennen in glühendem Erze.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar wählte die Zeit aus wie hie Wahrsager, ahnte wie die Zauberer, schüttelte die Pfeile, fragte die Terafim?).
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian ersann grausame Anschläge, suchte ausgedehnte Plagen aus, er kam herauf und verbrannte 480 Bethäuser.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar schloss den göttlichen Thron, den Tempel der Andacht lange ein, die herrliche Stätte prangend in Hoheit wandelte er in Ackerfeld um.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian hauste doppelt grausam; er kehrte völlig das Heiligtum um, befahl: »Zer^ störet» zerstöret bis auf den Grund!«
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar zerstückelte die im Blute sich Wälzenden, zersplitterte den großen Tempel.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian befahl, ihn ganz zum Trümmerhaufen zu machen; er zerschlug den kleinen Tempel (die Bethäuser), dass die Späne weit weg fuhren.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Nebukadnezar sprang wie ein Löwe heran, schlug tiefe Wunden und verjagte die Helden aus ihrer Wohnung.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian rannte wie der Tiger, lauerte vor den Städten, er bestieg die höchsten Berge, und selbst die Tapfersten verbargen sich vor ihm.
Gedenke, Herr, was uns geschehen! Nebukadnezar suchte das heilige Volk in Vergessenheit zu bringen, er raubte selbst die heiligsten Tempelgesäße aus dem Allerheiligsten.
Gedenke, Herr, was uns geschehen!
Hadrian mächtig durch seine viele Legionen, nahm die heiligen Kleinodien weg. Er schrie: »Schonet nicht ihr Silber und Gold, nehmet ihnen ihr Kostbarstes weg!«

Zion, empfange den Friedensgruß ציון מנת שלום

Zion, empfange den Friedensgruß der um dich Trauernden, und gib du Kunde ihnen von deines Landes Schicksal! Denn ach! die Tage deines Unglücks ziehen sich gar lang hinaus; wie lange noch hält der Allmächtige dein dir versprochenes Heil zurück?
Du vollkommene Schönheit, Anmut der Könige!
Räuber überfielen dich, zerrissen deine Gewänder; du, gottgetreues Zion, die Dränger haben deinen herrlichen Wohnsitz verbrannt!
Wann, o Zion, werden deine Leviten mit ihrem Gesang, wann deine Priester wieder in deiner Mitte sich versammeln?
Deine Erwählten, deine gekrönten Frommen wurden als Gefangene weggeführt, deine Schätze als Beute verteilt, deine Kinder wurden gegeißelt und gepeinigt von einem Barbarenvolk; mit Wermut und Galle wurden sie getränkt, aus das Kinn geschlagen.
Ach deines Zeltes Stricke sind zerrissen!
O der Unglücklichen!
In steter Angst vor den vielen Missgeschicken ziehen sie den Tod dem Leben vor.
Die, wie duftendes Speiseopfer weithin berühmten Frommen, sie wurden erschlagen, die Erde trank ihr Blut.
Und der noch lebende Überrest ist von Leiden umschlossen, bis zum einstigen Tage, da der Friedensbote ihm sich naht.
O Zion, wie harret meine Seele jenem Heil entgegen, das deine Seher prophezeit, dass ich wieder in deinem Schatten wohne!
Zion, singe Freudenlieder!
Erhebe deine Hand und rühre dein liebliches Harfenspiel! Deine Zerstreuten werden herhei gerufen, dein leidender Überrest wieder eingesammelt.
Zion, Gottesberg! du brauchst dich dann nicht länger zu verbergen; dein früherer Glanz wird wieder strahlen, Hochgesang wieder in dir tönen.
Zion, vernimm mein Wort! nicht einen Tag schweige ich; unaufhörlich flehe ich um Abwendung des Unglücks, das sich an deinen Saum geheftet.
Ja, Zion, du bist dem Allmächtigen teuer! Er wird dich einst wieder bedenken und Wächter bestellen, die deine Mauern und Grenzen bewachen.
Einem Myrrhenstrauße wirst du dann gleichen, Gewürze durchduften deine Gärten von sanften Bächen bewässert.
Geebnet wird der Weg zum Tempelberg, und deine Nation wallet sicher hin und feiert die heiligen Feste des Herrn; auf deinen Pfaden, schönes Zion! wandeln sie alljährlich dreimal, um vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen.
Doch jetzt, o Zion, die du so sehr umgeben warst mit den Liebesbanden Gottes, warum bist du jetzt in den Händen entweihender Feinde?
Mein Herz ist trostlos betrübt, ob der Zerstörungen, die deine Verderber bereitet.
Darum, o Zion, wende dich zum Allmächtigen!
Er ist dein Herr; flehe du zu ihm,
Er wird wieder feststellen Deine Grenzen.

Zion, heilige Wohnung ציון קדוש

Zion, heilige Wohnung des Höchsten, von Ihm, deinem Gotte zum Sitz erkoren, du herrliches, allen Völkern teures Erbe!
Dein Name war einst weit berühmt, deine Angst lag auf entfernten Ländern.
Du fester Wachturm, Davids Stadt! in deiner Mitte ruhte die heilige Majestät.
Gilgals, Gibeons, Nobs und Schilos Heiligtum — über alle ragte dein Tempel empor, erbaut aus den Zedern des Libanons Wald!
Zu dir hinauf wallten sie in dichter Schaar unter Jubel und Dank« gelängen und feierten deine Feste.
Ja, dein Schöpfer stand dir bei, Er war dein Schutz.
Aber, ach! Die Frevler kamen und schnitten deine Reben ab.
Der grünenden Zypresse warst du gleich da kam das Wild und trat alles nieder und niemand rettete.
Dein geliebter Freund, der zwischen den Stangen deiner Cherubim wohnte, er ist dir entwichen. Du warst das Leben aller Länder, das Tal der weissagenden Propheten; selbst deine Kinder auf der Straße waren von hohem Geiste erfüllt. Wie soll ich noch Leckerbissen genießen, wie kann da mein Gaumen Süßigkeit schmecken, wenn deine traurigen Zerstörungen ich sehe?
Klagen wie das Krokodil will ich, trauern wie die Strauße und deinen Untergang beweinen. Nackt und barfuß, wie einst Jesaia zum Zeichen und Vorbild ging, möchte ich schleichen auf deinen öden Pfaden.
O es zittert mein Herz, dass der Herr wie mit Löwengebrüll deine Wohnung niedergedonnert!
O, selbst im Himmel werden Tränen vergossen, werden die Hände zusammengeschlagen und fortwährend tönt die klagende Stimme: »Wehe, dass der Vater seine Kinder in das Exil treiben musste zwischen die feindlichen Richter!«
Die herrlichen Myriaden des göttlichen Gefolges verstummten, die beflügelten Engel waren gebeugt, die Himmel verloren ihren reinen Glanz, ihre Behälter versagten den Tau. Deines Landes süßen Früchte, sie wurden geraubt und über die Grenze geschleppt, und deiner Weide Schafe irren auf allen Bergen umher.
Ach, wie lange noch lässt dich dein Schöpfer und Herr in solcher Verwilderung?
Du, einst wonnevolle Stadt, ich gedenke dein bei allen meinen Freuden, vergesse nie deine gekrönte Liebe. Deine Liebe ist mir ins Herz gegraben, meine Seele hängt ganz an dir und schmachtet nach deinem Erbe.
Könnte ich die Ecken deines Gewandes ergreifen, du ehedem in Purpur und Goldgeschmeide Strahlende!
Die nach Süd und Ost, nach Nord und West in alle Weltenden Entfernten sehnen sich nach deinem Boden; Jehudas und Josephs Haus.
Alle lechzen sie nach dem Staub deines Landes, neigen ehrfurchtsvoll das Haupt dir zu und wünschen sich die Zeit herbei, wo sie alljährlich dreimal wieder in festlichem Zuge hin zu deinem Tempel wallen.
Sie hoffen getrost auf das wundervolle Erlösungsziel, da die Herrlichkeit wieder ihnen und dir erstrahlt. Hoch verherrlicht erscheint alsdann der Allmächtige.
Dann verschwinden alle Götzen, werden wie vom Wurm zernagt; deine Finsternis aber erleuchtet Er.
Dann füllt wieder Freude den Mund deiner Nation, sie blüht wieder auf wie Gras auf bewässerter Wiese.
Dann erneuert sich, wie Adler, deine Jugend, du findest wieder dein Haus und kannst in seinem Schatten weilen.
Der Mächtige und Große, der Heilige Jakobs residiert in deiner Mitte;
Ruhe ist dann in deinen Palästen, Friede in deinen Mauern!

Zion, von deinen Feinden ציון אשר יאמרו

Zion! von deinen Feinden selbst »Krone der Schönheit, Inhaberin edler Bewohner« genannt,
Zion! wenn ich dein gedenke, seufzt mein Herz; es tobt in meinem Innern, wenn ich der großen Liebe gedenke, die dein Herr dir ehedem erzeigt.
Zion! deine fruchtbaren Regen haben sich dir zum Nebel verwandelt, seitdem kein Gießopfer mehr aus deinen Quellen Ihm, dem Schöpfer, geweiht wurde.
Zion! Neunmal größer als die Schönheit aller Welt war ehedem dein Pracht — und nun, o Jammer, statt des süßen Honigtranks und der fetten Speisen ist Galle und Wermut dir geworden Prächtig war dein Bau, du Anmutigste aller Städte; kein Stein und Balken stand in deinen Straßenreihen hervor.
Und ebenso lieblich war des Gesetzes Glanz in deiner Mitte; voll von Gerechtigkeit warst du, groß war die Ehre deiner Schriftgelehrten. Alle Vergehen wuschest du rein, Sünde übernachtete nicht in dir; doch später — ach, wie nahmen da deine Missetaten zu!
Ein herrlicher Rosengarten zierte dich von alters her, kein Kothaufen, kein Hahn wurde in dir angetroffen.
Wahrheit und Recht verherrlichten dich, Leichen blieben nicht über Nacht in deiner Mitte, verunreinigten nicht deine Wohnungen. Ja zehnfach warst du bevorzugt!
Kein Kalk- und Töpferofen stand unter deinen Gebäuden, kein Aussatz zeigte sich an deinen Häusern.
In deinem Tal wurde kein Kalb geknickt, es fand sich kein Ermordeter. Doch später — ach! da brach der Sünden Menge deinen Nettesten das Genick, da wurdest du »Irrende« benannt, fielst Feinden in die Hand, wurdest wie Sedoms Erde verstoßen, verkehrt durch Gottes Strafgericht.
Ein Haus in deiner Mitte konnte nicht auf immer verkauft werden; doch du — die Sünde war die Ursache, dass du den Drängern auf immer verkauft wurdest.
Flöten tönten einst an deinem Freudenfest des Wasserschöpfens; eine Wonne war es, wenn man die Erstlingsfrüchte des Weinstocks zu deinem Tempel trug.
Dort in des Tempels Halle saßen die weisen Lehrer, die reine Lehre verkündend — das Wort der Lippen jener Entschlafenen ist noch jetzt mir teuer! Und deine Straßen, wie -sorgten deine Vorgesetzten, dass sie zur Verherrlichung Gottes stets heilig reingehalten wurden!
Das Pflaster des heiligen Tempelhofs, wie wunderbar nahm es der Opfer Asche weg!
Dahin ist nun die schöne Waldung, von Schlomoh in die heilige Halle gepflanzt, die voll goldener Früchte strotzte; dahin ist jenes wundervolle Pförtchen, das den südlichen Eingang verschloss, den geheimnisvollen Einzug des Schöpfers andeutend; dahin sind die pflichteifrigen Beamten, welche die vom Schlafe überwältigten Priester zu ihrem Dienst ermunterten!
Gebet und Flehen nimmt Gott nicht wohlgefällig auf, seit jenem Unglückstag, da dein Bethaus niedergerissen wurde; die Gnade des Allmächtigen entzog sich der Gemeinde Jakobs, Glück und Freude haben sich von ihr entfernt. — Vieh und Vögel wurden mit weggescheucht damals, als deine Bewohner vertrieben wurden; jene sind wieder zurückgekommen, — die aus deiner Wohnung Verstoßenen aber, sie wurden noch nicht gesucht.
Die Eiferwasser sind weggeschafft, bestrafen nicht mehr die Buhlerei, seitdem du dem Herrn so untreu geworden; das Fleisch der Rinder und Schafe, es ist uns kraft- und saftlos geworden mit jenem Tage, da die Opfergaben aufgehört.
O, ich muss bitterlich weinen und klagen, wenn an die melodischen Gesänge deiner würdigen Leviten ich denke; denke ich der in dem Tempeldienst so erfahrenen Söhne Aharons, o dann muss ich Wehe schreien, ob dieser Geschmähten, gegen welche der Glanz von Sonne, Mond und aller Sterne als nichts zu achten war, wann sie in ihrem Ornat erschienen!
Das Erblassen des roten Fadens am Versöhnungstage, es zeigte ehedem deiner Nation die Reinsprechung von aller Sunde an; kein unreiner Zufall befleckte da den sühnenden Hohenpriester.
Herrlich schön lagst du und hochgeschätzt!
Kein Sturm bestürmte dich, kein Wind verwehte die aufsteigende Räucherwolke; nie wurde eine Schmeißfliege im Schlachthause deines Tempels gesehen, nie wurde dein Opferfleisch stinkend.
Alles in dir geschah auf wunderbare Weise!
Gedrängt stand das Volk in deinem Heiligtum und halte doch Raum genug, um sich vor dem Herrn anbetend niederzuwerfen.
Nie fand sich etwas Entheiligendes an den Schaubroten, rein blieben immer die zwei Opferbrote am Wochenfest, das Omer-Opfer am Pessach; kein Regen verlöschte das Feuer des Altars.
Du hattest Raum genug für jeden, der in dir weilen wollte; deine Luft machte weise, du Anmutsvolle!
Angenehm wohnte es sich in dir, keinen deiner Bewohner beschädigte ein giftiges Tier. Langsam hat das Fleisch deiner heiligen Opfer gebraten, doch schadete der Geruch keiner Frau in deiner Nachbarschaft.
Aber ach! es kam der barbarische Krieg, und verbannt wurde die griechische Weisheit, abgeschafft der bräutliche Kopfschmuck; das Synedrium hörte auf, wanderte aus, und der liebliche Gesang der Nachkommen Kehaths wandelte sich in Trauerton.
»Die treue Stadt« hießest du einst, »die herrliche des wahren Gottes«; der dicke Wein von Eenir und Chermon war dein Trank. Scharfsinnige Gelehrsamkeit, klare Weisheit hatten in dir ihren Sitz; doch jetzt sind ihre Quellen getrübt und versiegt.
Die Treuen, ach, sie haben aufgehört; die Töchter lehnen sich gegen die Mutter auf, das Ansehen des Zeitalters ist hündisch — wer soll die Redlichkeit aufrecht halten?
Der zarten Frauen Haut ist wie Holz verdorrt, die blühenden Töchter sind erschlagen, deine ganze Schönheit, ach, ist ofenschwarz geworden!
Halte standhaft aus, bewahre rein dein Herz, und du wirst dich wieder aus dem Staub erheben, wirst die Strafe schauen, die jene trifft, die deine Macht gebrochen!
Erhebe dich!
Denn schrecklicher Sturz erwartet deine Gegner, die so wütend über dich hergefallen. Sie werden verfolgt die lästernden Feinde, ihre Pracht verschwindet.
Du Betrübte aber wirst wieder mit Freude erfüllt; du kehrst zurück aus der Gefangenschaft. verzehrst die Beute deiner Räuber, schmückest dich mit alter Pracht, wirst wieder reich an Gütern!
Deine erleuchteten Kinder, sie ruhen im Schatten eines dauernden Friedens!

Ach, die Krone ist uns entfallen איך נפלה ממנו

Ach, die Krone ist uns entfallen! Strafgerichte, Kränkung und Leiden kamen über uns, das auserwählte Haus ist uns genommen
— Wehe, unsre Wohnung ist verheert!
Der Tempel unserer Wonne ist weg, unser Heiligtum liegt verödet, Gottes Gnade wich von der Opferstätte
— Wehe, unsere Wohnung ist verheert!
Dieser Tag wurde uns zur Trauer und zur Ahndung, dichte Finsternis brachte er über uns; lobenswerte Taten hatten wir keine mehr, darum wurde das Bethaus uns geraubt
— Wehe, unsre Wohnung ist verheert!
Mehr als sonst haben wir an diesem Tage zu trauern, denn an ihm wurden uns die Urim und Tumim entzogen, wurden die Witwen bedrängt, die Waisen ins Exil geführt und das Haus der Ewigkeit (Tempel) zerstört
— Wehe, unsre Wohnung ist verheert!
Da fiel die Priesterkrone, da wurde unsere Missetat geahndet, da wurde der heilige Wohnsitz geschlossen und verbrannt, das Haus der Andacht vernichtet
— Wehe, unsere Wohnung ist verheert!
Unsere Augen sahen das Heiligtum. Das Netz wurde über es geworfen, es wurde belagert und wie Dill zusammengeschlagen; dahin ist das Heilige, das Heiligtum
— Wehe, unsre Wohnung ist verheert!
Kummer und Seufzen ist über uns gekommen, tief sind wir gesunken und finden keine Ruhe; Klageschrei ist unser Los, denn weg ist das erwählte Haus, der Ruheort
— Wehe, unsre Wohnung ist verheert!
Wir haben uns verschuldet, find von Deinen Geboten gewichen, darum trafen uns schwer Deine angedrohten Strafen.
— O erbarme Dich wieder der Schafe Deiner Weide, sie sind ja Dein Volk und Dein Erbe!
O sende ihn bald, der meine Wohnung wieder aufrichten und mit der alten Pracht verzieren wird! –

Ach, wie einsam, wie verlassen איכה ישבה בדד עגונה

Ach, wie einsam, wie verlassen liegt sie da, die Stadt, die einst so volkreich war! Sie klagt ihr Klagelied: Wehe, Tempelstadt, Residenz der Könige!
Selbst der Erhabene rief zur Trauer ob seines Heiligtums, wie jenes Schriftwort es bezeugt: Es rief der Herr, der Gott der Heere an jenem Tag zum Weinen. Im Klageton sprach er zu Jirmia: »Aus! Rufe die Väter! Rufe Bithjahs Sohn (Moscheh)! Gehe zum Berg Moriah hin!«
Und der treue Hirte eilte schnell hin zu den Engeln, um zu erfahren, was dies bedeute; diese Weinten sehr, ja, die Mächtigen sie schrien. »Die Söhne sind vom Tische ihres Vaters verjagt; er beachtet es nicht, dass des Feindes Fuß sie zertritt, dass Nichtswürdige wie Dornen sie umgeben.«
Weinend erhoben Väter und Kinder die Stimme, zogen klagend von Tor zu Tor, kamen weinend und flehend daher. Der in der Höhe Thronende erhob die Klage: »Wehe dem Könige, der nur in der Vorzeit und nicht auf immer das Heil spenden konnte! Ein Ächzen, gleich den Drachen, stelle ich darob an, ein Trauern, wie die jungen Strauße!« Er sprach: »Ich bin nun einem betrübten Vater gleich, dem sein geliebter Sohn am Hochzeitstage starb; denn ich, ich bin der Vater Israels!«
Der Demutsvolle (Moscheh) verwünschte die Himmelsleuchte weil sie ihr Licht nicht entzog jenem Leidenstage; kein Licht sollte sein an jenem Tage.
Und die Sonne erwiderte: »Was habe ich verbrochen? mir wurde zu leuchten befohlen, des Weltbaues Gesetze zwangen mich dazu.«
Die drei Hirten schrien auf: »So haben wir uns vergeblich bemühet, unser Volk zu leiten mit der Wolkensäule! Heulet ihr Hirten, denn verwüstet ist die Herrlichkeit!«
Der Ahne des Volkes (Abraham) flehte jammernd den Dränger an »Der Du wie ich aus Chaldäa stammest, richte doch meine Nachkommen nicht völlig zu Grunde!«
Aber die Übermütigen aus Scheschach (Babel) hörten nicht auf ihn, sie schlachteten die Kinder im Schoß der Eltern, sie drangen ein und erreichten den Zidkiah in der Ebene Jericho und zerstreuten sein ganzes Heer. Die Dränger Titus und Vespasianus vertrieben mich aus meinem Lande, Hadrians
Sein Gebein werde zermalmt
hieb mich in Bethar zusammen. So umringten mich die Hunde, so schloss die Rotte der Frevler mich ein. Von einem Verräter aufgehetzt knirschte Trajanus und flog schnell wie ein Adler herbei; er legte einen Weg von zehn Tagereisen in fünfen zurück. Hart war dies, unbegreiflich Deinen Verehrern; sie hatten zur Ehre Deines Namens Lichter angezündet und wurden darüber ermordet! Warum, o Ewiger, ist so Dein Zorn über Dein Volk entbrannt?
Aus drei Schiffen stürzte sich die Mannschaft um Deines Namens willen, Ehrfurchtbarer! in das Meer. Sie wollten der Schande sich nicht ergeben und suchten drum Erlösung bei Dir und gingen Dich verherrlichend in den Tod.
Ägypten drückte und, die Chaldäer zerschlugen uns, die Griechen verwirrten uns. die Römer zehrten uns auf
so umringten mich stets die Wogen des Todes und erschreckten mich des Verderbens Ströme. Der Herr hat meine Wohnungen alle verheert, alle Lehrhäuser des Gesetzstudiums 480 an der Zahl; dahin ist mein Friede, mein Gluck, meine Ruhe! Meine Nachbaren sündigen mit allen Lastern und Schandtaten:
warum also bin ich ausgezeichnet unter allen Völkern und Sprachen, ich Arme, Bestürmte, Trostlose!? Denn sie leben in Frieden und ich bin verachtet, ihren Weg hat Gott beglückt und meinen Pfad hat Er verschüttet, mich machte er irre, immer leidend.
Immerfort trachten meine Feinde den Bund zu trennen, der mit dem Ewigen uns verbindet; sie sprechen um mich zu verderben: »Aus. lasset uns sie vertilgen bis auf den letzten Erben!« so möchten sie mir auslöschen den Funken.
Zehn Gereckte, Grundpfeiler der Erde, der Schrifterklärer (Rabbi Akiba) und seine Genossen wurden grausam ermordet; es waren die Heiligsten im Lande. Doch im Jahre 4856 wurden wir alle zum Tod bestimmt und ganze Gemeinden Deiner Heiligen opferten sich für Deinen Namen; wir wurden geschwächt und kamen nicht zur Ruhe. Sie gaben ihren Hals dem Schwert hin und riefen dabei »Gott ist einzig!« Vater und Sohn wurden vereint niedergestoßen und beider Blut floss zusammen.
In Deinem lauten» Worte gabst Du das Gebot, die Mutter nebst ihrem Jungen nicht zusammen zu schlachten; und diese Frevler verfuhren mit mir, Deiner Lehre zuwider. Wie kannst Du schweigen und an Dich halten, wenn die Treulosen Deine Gemeinde verschlingen, wenn sie ihr Blut vergießen weil sie Deiner Einheit huldigen? Alles dies hat uns getroffen, doch haben wir Deine Lehre nicht vergessen. Dein Gericht ist gerade, unser König! Dir, Ewiger, ist die Gerechtigkeit! aber unser ist die Scham wegen unsrer bösen Taten, unsrer Verbrechen. Du handeltest noch schonend mit uns! Du brachtest uns 2 Jahre vor der bestimmten Frist von 852 Jahren ins Exil, auf dass wir nicht ganz zu Grunde gingen; darum beschleunigtest Du das Elend über uns, weil Du huldvoll bist, Du, Ewiger unser Gott.
Und nun, o Ewiger, ist Uriahs Prophezeiung erfüllt.
Wann wirst Du Secharias Prophezeiungen erfüllen? wann wirst Du uns wieder krönen?
O so lasst den frommen Sprössling bald uns kommen, dass er, der Tröster, uns wieder tröste, er dessen Name sein wird.
»Heil unsres Gottes«. Dem Friedensfürst, dem Erleuchteten, spende Deine Huld, Du selbst aber in Deiner Herrlichkeit tröste Deine Gläubigen, dass die von Gott Befreiten zurückkehren und einziehen in Zion mit Jubel. Ja, Dein Zorn legt sich und Du wirst uns trösten, Dein Erbarmen, Gott, wird uns zu Teil; der Ewige ist unser König, er wird uns helfen!

Bitter will ich klagen ואתאונן

Bitter will ich klagen, heulen und Wehe schreien, ob der verheerenden Gewalttätigkeit, die in jener finstern Zeit in der Stadt Frankfurt verübt wurde. Mit dem Anfang des sechsten Jahrtausends der Schöpfung am dreizehnten des Gesetzmonates (Sivan) an einem Freitag kam das Unglück und die heilige Synagoge wurde zerstört.
Bösewichter drangen ein, raubten und plünderten und zerrissen in ihrer Wut unser schönes Anteil, die herrlichen Gesetzrollen.
Ach warum wurden die Gottgetreuen so in Trauer eingehüllt? Zwei Lehrhäuser bestimmt zur beständigen Gesetzespflege, wurden vernichtet, ihre Rabbinen und deren Genossen forderte der Herr. Darüber ruft zum Himmel »Ach« und »Wehe«!
Wehe, dass unser Elend so lange dauert! O ich beweine sie, die vom Glücke weg zum Feuer kamen und zum Schwert.
Mehr als 173 der armen Bestürmten wurden ermordet und verbrannt, fromme Männer und Frauen wurden ein Fraß der wilden Tiere, Kinder und Säuglinge von Wölfen verzehrt, Neugeborene den Raubvögeln hingeworfen, Lehrer und Schreiber den Geiern preisgegeben, Bräutigam nebst ihren Bräuten martervoll gepeinigt.
Gürtet Säcke um, ihr Priester, und trauert! trauert im Lande, levitische Geschlechter! seufzet aus innerstem Herzen, Israels Stämme, über das Haus Israel, über das Volk Gottes, das durch das Schwert gefallen ist!
— Meiner Augen Tränenströme könnten Berge bewässern, denn fort und fort fließen sie ob des Todes der würdigen Männer und Frauen. Die Bogen wurden auf sie gerichtet, die Schwerter gegen sie gezückt, es schossen die Schützen auf die Gelehrten und ihre zwei Schulen Und Du, in der Höhe thronend, wie konntest Dein Antlitz Du verbergen und Deines Namens Verehrer verlassen? Ach, die anmutigen Jünglinge, die zärtlichen Ehegatten überließest Du den reißenden Wölfen, greise Männer und Frauen wurden wie Unrat auf die Gassen geschleudert, gelähmter Arme, geschwollenen Leibes lagen sie da, aller Kleidung entblößt! Ach, viele Nebel und Drangsale haben uns betroffen und ohne Unterschied hinweggerafft! Wie einst das Blut der Opfer — die doch längst aufgehört — wurde hier das Blut der gemordeten Kinder mit dem ihrer Eltern vermischt. Dennoch verkündeten sie in heiligster Ergebenheit die Einheit ihres Schöpfers.
Und wurden auch die Häuser der Gerechten zerstört, die Bet- und Lehrhäuser verödet und verheert, so hielten aber doch unsre anmutigen Töchter in Liebe zusammen und die Frauen verbanden sich mit einander und Nachbaren und Freunde waren eines Sinnes und einerlei Herzens, so dass sie Alle fest verbunden und einig waren, treu zu bleiben ihrem Gotte, der auch im Lande der Drangsale sie beachtet, und zu heiligen Ihn, den Allgewaltigen und Ehrfurchtbaren. — Eifernder und rächender Gott, der Du des Rechtes Dich annimmst, sende doch bald den Erlösungsboten den in der Verbannung Büßenden!
O lass baldigst den Tröster kommen, dass Trost er bringe den Geschmähten, dem öde liegenden Berge Zion, dem Haus Israel, dem Volke Gottes, das durch das Schwert gefallen ist!

Kategorie: Creative Commons, Siddur - Gebetbuch, Tischa beAw

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Seligmann Baer, oder Jitzchak ben Arjeh Josef Dow (1825 – 1897), galt als Experte für die Masora und übersetzte auch einige Texte in die deutsche Sprache. Seine Texte auf talmud.de sind sprachlich leicht überarbeitet und an die neue Orthografie angepasst.