Tehillim

Psalm 10 mit Kommentar

Für Miguel und Damaris

1. Warum, Ewiger, [zeigst du dich, als ob] stehst du fern [und kommst dem Armen und Schwachen nicht zu Hilfe], [als ob du] verbirgst [deine Augen vor dem Armen] in der Zeit der Not?

2. [Weil du dich abwendest vor dem Armen in seiner Not] in Hochmut verfolgt der Gesetzlose den Armen. Sie [die Armen und Schwachen] verfangen sich in den Ränken, die sie [die Gesetzlosen] sich ersonnen haben.

3. [Warum, Ewiger, stehst du fern und verbirgst dich in der Zeit der Not] wenn der Gesetzlose seine Gier lobpreist [dass er alles erreichen kann und dass niemand ihn aufhalten kann], und [wenn] der Habsüchtige lästert, verachtet den Ewigen [dass es ihm wohl ergehe, obwohl er dem Ewigen lästert].

4. Ein Gesetzloser, wenn er die Nase hoch trägt [wegen seines Hochmuts und seiner Arroganz, spricht in seinem Herzen]: Er [Gott] sucht nie heim [die bösen Taten und straft sie nicht, denn], es gibt keinen Gott [keinen Richter und kein Gericht]. Das ist all sein Denken.

5. [Der Grund für seinen Hochmut ist:] seine [des Gesetzlosen] Wege gelingen jederzeit. Fern von ihm sind deine Gerichte [du strafst seine Sünden nicht], alle seine Gegner, er bläst sie weg [mit Leichtigkeit besiegt der Gesetzlose seine Feinde].

6. [Weil der Gesetzlose nicht bestraft wird] Er [der Gesetzlose] spricht in seinem Herzen: Ich werde nicht wanken [nie werde ich von meiner Höhe erniedrigt werden], von Generation zu Generation bin ich vom Unglück verschont [das Glück wird mich nie verlassen].

7. [So ist seine Weise, wenn er andere betrügen will:] Mit Schwur ist voll sein Mund [er schwört mit vollem Munde, als ob er mit ganzem Herzen schwöre, doch sein Herz ist] voll Trug und Gewalttat, [wenn er schwört ist] unter seiner Zunge [verborgen in seinem Herzen] ist Lüge und Unheil [aber nach außen zeigt er sich fromm].

8. Er [der Böse] sitzt in Höfen auf der Lauer [nah an Wegen, um den Fußgängern aufzulauern], im Verborgenen bringt er den Unschuldigen um [obwohl er ihm nichts getan hatte]. Seine Augen spähen [im Versteck] nach dem Wehrlosen [ihn zu überfallen].

9. Er [der Böse] lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht [zu überfallen jeden, der nah an ihm vorübergeht]. Er lauert darauf, den Armen zu schnappen, er fängt den Armen, schleppt ihn fort in seinem Netz [wie ein Jäger, der sein Netz ausbreitet und weitab steht, damit der Vogel seiner nicht gewahr wird]

10. [So wie der Löwe sein Opfer plötzlich angreift, so] duckt er sich, bückt sich [wie der Löwe zum Angriff sich duckt], die Schwachen fallen durch seine Gewalt.

11. Er [der Böse] spricht in seinem Herzen: Gott hat es vergessen [die Taten der Menschen und auch wenn er sie nicht vergessen hat] er hat sein Angesicht [vor ihnen] verborgen, sieht nie her [und will nichts sehen] bis in Ewigkeit.

12. [Weil der Gesetzlose spricht, Gott sieht auf die Taten der Menschen nicht, bettet David]: Steh auf, Gott [errette den Gebeugten], Allmächtiger, erhebe deine Hand [wider den Bösen, strafe und schlage ihn, zeige ihm deine Kraft, damit er weiß, dass es einen Richter und Herrscher auf der Welt gibt], vergiss nicht die Gebeugten [die in die Hände der Bösen gefallen sind].

13. Warum verhöhnt der Gesetzlose [dich] Gott? Er spricht in seinem Herzen, du kümmerst dich um Nichts.

14. [Aber in Wahrheit] Du siehst ja doch [die bösen Taten], auf Unheil und Kummer schaust du, es ist in deiner Hand [in deiner Kraft] zu geben [Vergeltung den Bösen]. Dir überlässt es der Elende, [dass du den Bösen richtest, der ihn verfolgt und auch] dem Waisen bist du Helfer.

15. [Deshalb] zerbrich den Arm des Gesetzlosen [und seine Kraft] suche heim den Bösen, dass man nichts mehr findet von ihm [auf der Erde, wenn du ihn zerbrichst, werden die Gesetzlosen deine Kraft sehen, dich fürchten und ihren bösen Weg verlassen].

16. Der Ewige ist König für immer und ewig, selbst Völker gehen von seiner Erde verloren [die böse handeln].

17. Das Begehren der Gebeugten [ihr Gebet und Flehen] hast du vernommen [bevor es ihren Mund verlässt], Ewiger, [und was ist ihr Gebet und Flehen? dass] fest machst du ihr Herz [das belastet ist durch Not und Armut. Wenn sie beten] du neigst dein Ohr.

18. [Sie beten zu dir] zu rechten für die Waise, den Bedrückten, [und dass] keiner wird mehr gewalttätig sein auf Erden [die Kranken, Waisen, Armen und Bedrückten zu unterdrücken].