Es ist ein sehr alter Brauch, der anscheinend auf dem Buch der Sprüche basiert, bei der Namensnennung eines Verstorbenen, sein Andenken zu segnen (Bereschit Rabba 49,1).
Dies geht zurück bis in die Zeit der jüngeren Midraschim. Durch das Mittelalter hindurch, bis in die heutige Zeit, bestehen diese Segensformeln aus Kombinationen eines Verses aus dem Buch der Sprüche (10,7).
Secher zaddik livracha זכר צדיק לברכה abgekürzt SeZaL »das Andenken des Gerechten ist (sei) zum Segen«, gebraucht in Wort und Schrift bei der Nennung ausgezeichneter Frommer und Gelehrter.
Sichrono lechaje ha’olam haba זכרונו לחיי העולם הבא, abgekürzt זכה’ה »sein Andenken ist (sei) im Leben der zukünftigen Welt.«. Wird meist nur schriftlich verwendet.
Secher zaddik wekadosch liwracha זכר צדיק וקדוש לברכה abgekürzt זצק’ל oder זצוק’ל »das Andenken des Gerechten und Heiligen ist (sei) zum Segen.«; wird meist nur schriftlich verwendet und ganz besonders bei Märtyrern, aber auch bei besonderen kabbalistischen Rabbinern wie Jitzchak Luria, Jeschajahu Hurwitz und einigen chassidischen Zaddikim.
Secher zaddik liwracha lechaje ha’aolam haba זכר צדיק לברכה לחיי העולם הבא abgekürzt זצללה’ה, »das Andenken des Gerechten ist (sei) zum Segen im Leben der zukünftigen Welt« Wird nur schriftlich verwendet.
Sichrono liwracha זכרונו לברכה abgekürzt ז’ל »SaL« »sein Andenken ist (sei) zum Segen«. Diese Wendung ist üblich in Wort und Schrift, es die vorgeschriebene Formel bei der Nennung des Vaters (Jore Dea, 240,9), wie überhaupt bei Verstorbenen. Bei summarischer Erwähnung der talmudischen Weisen ohne Namensnennung wird zum Wort chachamejnu חכמינו »unsere Weisen« stets das SaL hinzugefügt, ChaSaL (חז’ל) oder RaSaL (רז’ל) rabbotejnu »unsere Lehrer, ihr Andenken ist (sei) zum Segen« רבותינו זכרונם לברכה bzw. חכמינו.
Alaw haschalom, bei einer Frau aleha, bei mehreren Männern alehem, bei mehreren Frauen alehen haschalom, עליו השלום – עליה השלום – עליהם השלום – עליהן השלום abgekürzt ע’ה, »über ihn (sie) der Friede«. Diese Formel wird häufig bei der Erwähnung von Eltern und anderen Verstorbenen verwendet.
Sechuto jagen alenu, bei Frauen sechuta, bei mehreren Männern sechutam, bei mehreren Frauen sechutan jagen alenu זכותו יגן עלינו – זכותה יגן עלינו – זכותם יגן עלינו – זכותן יגן עלינו »sein (ihr) Verdienst möge uns beistehen.« abgekürzt זי’ע, schriftlich und mündlich verwendet bei der Nennung besonders verdienstvoller Verstorbener.
Auf Grabsteine setzt man als Schlusszeile תנצבה, als Abkürzung von תהי נפשו צרורה בצרור החיים tehi nafascho zerura bizror hachajim »möge seine Seele eingebunden sein in den Bund des Lebens« (nach 1. Schmuel 25,29)