1. Buch Moscheh: Bereschit
Noach
Lech Lechah
Wajera
Chaje Sarah
Toldot
Wajeze
WaJischlach
WaJeschew
Miketz
WaJigasch
WaJechi
2. Buch Moscheh: Schemot
Wa‘era
Bo
Beschallach
Jitro
Mischpatim
Trumah
Tetzawe
Ki Tissa
WaJakhel
Pekude
3. Buch Moscheh: WaJikra Tzaw Schemini Tazria Metzora Acharei Mot Kedoschim Emor Behar Bechukotaj
4. Buch Moscheh: BaMidbar Nasso Beha‘alotcha Schlach Lecha Korach Chukat Balak Pinchas Matot Mase
5. Buch Moscheh: Dewarim Wa‘etchanan Ekew Re‘eh Schoftim Ki Tetze Ki Tawo Nitzawim Wa‘Jelech Ha‘asinu Wezot habrachah
Paraschah Miketz
Kapitel 41
1.Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren, als Pharao träumte, und siehe, er stand am Fluss. 2.Und siehe, aus dem Fluss stiegen sieben Kühe, schön von Ansehen und dick von Fleisch, und weideten im Schilf. 3.Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Fluss, hässlich von Ansehen und mager an Fleisch, und standen neben jenen Kühen am Ufer des Flusses.
der pharao träumt
4.Und die Kühe, welche schlecht von Ansehen und mager an Fleisch waren, fraßen jene sieben Kühe, die schön von Ansehen und feist waren. Und Pharao erwachte.
5.Und schlief ein und träumte zum zweiten Mal, und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halme, gesund und gut. 6.Und siehe, sieben Ähren, dünn und verbrannt vom Ostwind, sprossten nach ihnen.
7.Und es verschlangen die dünnen Ähren die sieben gesunden und vollen Ähren. Und Pharao erwachte, und siehe, ein Traum war es!
8.Und es geschah in der Frühe, da schlug ihm das Herz. Und er sandte hin und ließ rufen alle Zeichendeuter Mizrajims und all dessen Weisen, und Pharao erzählte ihnen seinen Traum, aber keiner war, der sie deute dem Pharao.
9.Da redete der Oberschenk zu Pharao also: Meiner Verschuldungen gedenke ich heute. 10.Pharao zürnte seinen Dienern und tat mich in Gewahrsam, in das Haus des Obersten der Leibwächter, mich und den Oberbäcker.
11.Und wir träumten einen Traum in einer Nacht, ich und er, ein jeder träumten wir wie die Deutung seines Traumes. 12.Und dort war bei uns ein Ibrischer Jüngling, ein Knecht des Obersten der Leibwächter, dem erzählten wir, und er deutete unsere Träume, jedem nach seinem Traum deutete er. 13.Und es geschah, so wie er uns deutete, so war es; mich setzte man wieder in mein Amt und ihn hängte man.
14.Da sandte Pharao hin, dass man Josef rufe; sie ließen ihn eilen aus dem Kerker, und er schor sich ab und wechselte die Kleider und kam vor Pharao. 15.Und Pharao sprach zu Josef:
Einen Traum habe ich geträumt, und keiner ist, der ihn deute; nun höre ich von dir sagen, du verstehest einen Traum zu deuten.
16.Da antwortete Josef dem Pharao: Das steht nicht bei mir; Gott wird eröffnen, was dem Pharao geschieht.
17.Da redete Pharao zu Josef:
josef deutet pharaos traum
In meinem Traum, siehe, da stand ich am Ufer des Flusses.
18.Und siehe, aus dem Fluss stiegen sieben Kühe, dick von Fleisch und schön von Gestalt, und weideten im Schilf.
19.Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen herauf, dürftig und sehr schlecht an Gestalt und mager an Fleisch; nie sah ich wie diese, im ganzen Land Mizrajim an Hässlichkeit.
20.Und es fraßen diese Kühe, die mageren und hässlichen, die vorigen sieben Kühe, die dicken.
21.Und als sie in ihren Bauch gekommen waren, da merkte man nicht, dass sie in ihren Bauch gekommen waren, denn ihr Ansehen blieb schlecht wie zuvor. Da erwachte ich.
22.Und ich sah in meinem Traum, und siehe, sieben Ähren schossen auf an einem Halme, voll und gut.
23.Und siehe, sieben Ähren, verdorrt, dünn, verbrannt vom Ostwind, sprossten nach ihnen.
24.Und es verschlangen die dünnen Ähren die sieben guten Ähren. Und ich sagte es den Zeichendeutern, aber keiner gab mir Kunde.
25.Und Josef sprach zu Pharao:
Der Traum Pharaos ist einer: was Gott tun will, hat er dem Pharao angekündigt.
26.Die sieben guten Kühe sind sieben Jahre, und die sieben guten Ähren sind sieben Jahre. Es ist derselbe Traum.
27.Und die sieben Kühe, die mageren und schlechten, die nach ihnen herauf gestiegen, sind sieben Jahre, so auch die sieben hohlen, vom Ostwind verbrannten Ähren: es werden sieben Jahre des Hungers sein.
28.Das ist das Wort, das ich zu Pharao geredet: Was Gott tun will, hat er den Pharao sehen lassen.
29.Siehe, es kommen sieben Jahre großen Überflusses im ganzen Land Mizrajim.
30.Und nach ihnen werden eintreten sieben Jahre des Hungers, dass aller Überfluss im Land Mizrajim vergessen sein und die Hungersnot das Land aufreiben wird. 31.Und nicht wird verspürt werden der Überfluss im Land, wegen jener Hungersnot nachher; denn sehr schwer wird sie sein.
32.Und wegen der Wiederholung des Traumes an Pharao zum zweiten Mal: das ist, dass die Sache fest beschlossen ist von Gott, und Gott eilen will sie zu vollführen. 33.Und nun ersehe Pharao einen einsichtigen und weisen Mann, und setze ihn über das Land Mizrajim. 34.Das tue Pharao, dass er Aufseher bestelle über das Land und erhebe ein Fünftel vom Land Mizrajim, in den sieben Jahren des Überflusses. 35.Dass sie sammeln alle Speise dieser kommenden guten Jahre, und aufschütten Getreide unter Pharaos Hand als Speisevorrat in den Städten und aufbewahren. 36.Und der Speisevorrat sei zur Aufbewahrung für das Land für die sieben Jahre der Hungersnot, die sein werden im Land Mizrajim, auf dass das Land nicht vertilgt werde durch die Hungersnot.
37.Und es gefiel die Rede in den Augen Pharaos und in den Augen all seiner Diener. 38.Und Pharao sprach zu seinen Dienern: Wird wohl gefunden werden, wie dieser, ein Mann, in dem der Geist Gottes?
39.Und Pharao sprach zu Josef: Nachdem Gott dir kund getan all dieses, ist kein so Einsichtiger und Weiser wie du. 40.Du sei über meinem Hause, und durch deinen Mund werde mein ganzes Volk gepflegt; nur um den Thron will ich größer sein denn du.
41.Und Pharao sprach zu Josef:
Siehe, ich setze dich über das ganze Land Mizrajim.
42.Und Pharao nahm seinen Ring von seiner Hand, und tat ihn an die Hand Josefs, und bekleidete ihn mit Gewändern von Byssus, und legte eine goldene Kette um seinen Hals.
43.Und ließ ihn fahren in seinem zweiten Wagen und man rief vor ihm her: Abrech! – Und er setzte ihn über das ganze Land Mizrajim.
44.Und Pharao sprach zu Josef: Ich bin Pharao, aber ohne dich soll keiner seine Hand und seinen Fuß heben im ganzen Land Mizrajim. 45.Und Pharao gab Josef den Namen Zafenat-Paneach. Und gab ihm die Asnat, Tochter des Poti-Fera, Priesters von On, zur Frau. Und Josef zog durch das Land Mizrajim.
zafenat paneach
46.Und Josef war dreißig Jahre alt, als er trat vor Pharao, König von Mizrajim; und Josef ging weg von Pharao und durchzog das ganze Land Mizrajim.
47.Und das Land trug in den sieben Jahren des Überflusses Händevoll (Korn). 48.Und er sammelte allen Speisevorrat der sieben Jahre, die im Land Mizrajim waren, und legte den Speisevorrat in die Städte; den Speisevorrat von den Feldern jeglicher Stadt, die rings um sie, legte er hinein.
49.Und Josef schüttete auf Getreide, wie Sand am Meer, sehr viel; bis dass man unterließ zu zählen, denn es hatte keine Zahl.
50.Und dem Josef wurden geboren zwei Söhne, bevor das Jahr der Hungersnot kam; die ihm gebar Asnat, Tochter Poti-Feras Priesters von On.
51.Und Josef nannte den Namen des Erstgeborenen Menascheh, denn: vergessen ließ mich Gott mein Mühsal und das ganze Haus meines Vaters.
52.Und den Namen des zweiten nannte er Ephrajim, denn: – fruchtbar machte mich Gott im Land meines Elends.
53.Und es gingen zu Ende die sieben Jahre des Überflusses, der im Land Mizrajim war; 54.Und es begannen die sieben Jahre der Hungersnot zu kommen, so wie Josef gesprochen, und es war Hungersnot in allen Ländern, aber im ganzen Land Mizrajim war Brot. 55.Und das ganze Land Mizrajim hungerte. Da schrie das Volk zu Pharao nach Brot; und Pharao sprach zu ganz Mizrajim: Geht zu Josef, was er euch sagt, tut!
hungersnot
56.Und die Hungersnot war über dem ganzen Land; da öffnete Josef alles, worin Vorrat war, und verkaufte Nahrung an die Mizrajim, denn die Hungersnot nahm überhand im Land Mizrajim. 57.Und alles Land kam nach Mizrajim Nahrung zu kaufen bei Josef, denn die Hungersnot nahm überhand in allem Land.
Kapitel 42
1.Als Jaakow sah, dass Getreide sei in Mizrajim, da sprach Jaakow zu seinen Söhnen: Was seht ihr einander an? 2.Und sprach: Siehe, ich habe gehört, dass Nahrung sei in Mizrajim, zieht dahinab, und kaufet uns Nahrung von dort, dass wir leben und nicht sterben. 3.Da zogen hinab zehn Brüder Josefs, Getreidevorrat zu kaufen aus Mizrajim.
josefs brüder ziehen nach mizrajim
4.Aber den Binjamin, den Bruder Josefs, schickte Jaakow nicht mit seinen Brüdern, denn er sprach:
Dass ihm nicht ein Unfall begegne!
5.So kamen die Söhne Jisraels Nahrung zu kaufen unter den Ankommenden; denn es war die Hungersnot im Land Kenaan. 6.Und Josef, der war der Gebieter über das Land, er verkaufte Nahrung an alles Volk des Landes. Und es kamen die Brüder Josefs und beugten sich vor ihm, das Antlitz zur Erde. 7.Als Josef seine Brüder sah, da erkannte er sie; aber er stellte sich fremd gegen sie und redete sie hart an und sprach zu ihnen: Woher kommt ihr? Und sie sprachen: Aus dem Land Kenaan, um Speisevorrat zu kaufen. 8.Also erkannte Josef seine Brüder – aber sie erkannten ihn nicht. 9.Und Josef gedachte der Träume, die er von ihnen geträumt, und sprach zu ihnen: Spione seid ihr, zu sehen die Blöße des Landes, seid ihr gekommen. 10.Und sie sprachen zu ihm: Nein, mein Herr; sondern deine Knechte sind gekommen, Speisevorrat zu kaufen. 11.Wir alle, Söhne eines Mannes sind wir; aufrichtig sind wir, nie waren deine Knechte Spione.
12.Und er sprach zu ihnen: Nein, gewiss die Blöße des Landes zu sehen, seid ihr gekommen. 13.Und sie sprachen: Ihrer zwölf Brüder sind wir deine Knechte, Söhne eines Mannes im Land Kenaan, und siehe, der jüngste ist bei unserem Vater heute, und der eine ist nicht mehr. 14.Und Josef sprach zu ihnen: Es ist, wie ich zu euch geredet, und gesprochen: Spione seid ihr. 15.Dadurch sollt ihr euch bewähren. Beim Leben Pharaos! ihr dürft nicht wegziehen, es sei denn, es kommt euer jüngster Bruder hierher!
16.Sendet von euch einen, dass er hole euren Bruder; und ihr bleibt gefangen, damit eure Reden sich bewähren, ob Wahrheit bei euch ist. Und wo nicht, beim Leben Pharaos! dass ihr Spione seid.
17.Und er tat sie in Gewahrsam drei Tage.
18.Und Josef sprach zu ihnen am dritten Tag: Das tut, dass ihr lebt; ich fürchte Gott: 19.Wenn ihr aufrichtig seid, so bleibe ein Bruder von euch eingesperrt in eurem Gewahrsam, ihr aber geht, bringt Nahrung für die Notdurft eurer Häuser. 20.Und euren jüngsten Bruder bringt zu mir, dass eure Reden für wahr befunden werden und ihr nicht sterbet. Und sie taten dies.
josef verlangt nach
benjamin
21.Da sprachen sie, einer zum anderen: Fürwahr, wir büßen um unseren Bruder, dessen Seelenangst wir sahen, indem er zu uns flehte, und wir hörten nicht; darum kommt über uns diese Not. 22.Da antwortete Reuben ihnen, und sprach: Habe ich nicht zu euch gesprochen also: Versündigt euch nicht an dem Knaben; aber ihr hörtet nicht, und sein Blut wird nun auch gefordert. 23.Aber sie wussten nicht, dass Josef sie verstand, denn der Übersetzer war zwischen ihnen. 24.Und er wandte sich weg von ihnen, und weinte, und kehrte sich wieder zu ihnen, und redete zu ihnen, und nahm von ihnen den Schimeon, und band ihn vor ihren Augen.
25.Und Josef gebot, dass man fülle ihre Gefäße mit Getreide und zurücklege ihr Geld, jedem in seinen Sack, und ihnen gebe Zehrung auf den Weg; und man tat ihnen also. 26.Und sie luden ihre Nahrung auf ihre Esel und zogen von dannen. 27.Da öffnete einer seinen Sack in der Herberge, um seinem Esel Futter zu geben, und erblickte sein Geld, und siehe, es lag oben im Sack.
28.Und er sprach zu seinen Brüdern: Zurückgegeben ist mein Geld, und siehe, es ist gar in meinem Sack. Da entfiel ihnen das Herz und sie sprachen zitternd einer zum anderen: Was hat uns da Gott getan!
29.Und sie kamen zu ihrem Vater Jaakow in das Land Kenaan und berichteten ihm alles, was ihnen begegnet war, also: 30.Der Mann, der Herr des Landes, redete uns hart an, und hielt uns für Spione des Landes.
31.Und wir sprachen zu ihm: Ehrlich sind wir, wir waren nie Spione.
32.Zwölf sind wir, Brüder, Söhne unseres Vaters; der eine ist nicht mehr, und der jüngste ist heute bei unserem Vater, im Land Kenaan. 33.Da sprach zu uns der Mann, der Herr des Landes: Daran will ich erfahren, dass ihr aufrichtig seid: Einen Bruder lasst bei mir und die Notdurft für eure Häuser nehmt mit und zieht. 34.Und bringt euren jüngsten Bruder zu mir, und dann werde ich wissen, dass ihr keine Spione, sondern aufrichtig seid; euren Bruder gebe ich euch, und im Land könnt ihr euch bewegen.
35.Und es geschah, als sie ihre Säcke leerten, und siehe, eines jeglichen Geldbündel war in seinem Sack; und sie und ihr Vater sahen ihre Geldbündel, und sie bekamen Furcht. 36.Und Jaakow, ihr Vater, sprach zu ihnen: Mich habt ihr kinderlos gemacht; Josef ist nicht mehr, und Schimeon ist nicht mehr, und Binjamin wollt ihr nehmen; über mich ergeht alles! 37.Und Reuben sprach zu seinem Vater also: Meine beiden Söhne sollst du töten, wenn ich ihn dir nicht bringe; gib ihn in meine Hand, und ich werde ihn dir zurückbringen. 38.Aber er sprach: Nicht soll mein Sohn hinab ziehen mit euch; denn sein Bruder ist tot, und er ist allein übrig, wenn ihm ein Unfall begegnet auf dem Weg, auf welchem ihr zieht, so werdet ihr mein graues Haupt mit Kummer in die Gruft senken.
Kapitel 43
1.Und die Hungersnot war schwer im Land.
eine weitere hungersnot
2.Und es geschah, als sie aufgezehrt hatten die Nahrung, die sie von Mizrajim gebracht, sprach zu ihnen ihr Vater: Zieht wiederum hin, kauft uns ein wenig Speisevorrat.
3.Und Jehudah sprach zu ihm also:
Wieder und wieder verwarnt hat uns der Mann mit den Worten: Nicht sollt ihr mein Angesicht schauen, ohne euren Bruder mit euch. 4.Wenn du schicken willst unseren Bruder mit uns, so ziehen wir hinab und kaufen dir Speise.
5.Wo du ihn aber nicht schickst, ziehen wir nicht hinab; denn der Mann hat zu uns gesprochen: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, ohne euren Bruder mit euch. 6.Und Jisrael sprach: Warum habt ihr mir das zu Leide getan, dem Manne zu berichten, dass ihr noch einen Bruder habt?
7.Und sie sprachen:
Gefragt hat der Mann nach uns und unserer Verwandtschaft, mit den Worten:
Lebt euer Vater noch?
Habt ihr einen Bruder?
Und wir berichteten ihm diesen Reden gemäß; konnten wir denn wissen, dass er sagen werde: Bringt euren Bruder herab? 8.Und Jehudah sprach zu Jisrael, seinem Vater: Schicke den Knaben mit mir, und wir wollen uns aufmachen und ziehen, dass wir leben und nicht sterben, so wir, so du, so unsere Kinder. 9.Ich will für ihn bürgen, aus meiner Hand sollst du ihn fordern; wenn ich ihn nicht zu dir bringe und vor dich hinstelle, so will ich gesündigt haben vor dir alle Tage. 10.Denn hätten wir nicht gezaudert, gewiss, nun wären wir schon zweimal zurückgekehrt. 11.Da sprach zu ihnen ihr Vater Jisrael: Wenn es denn also ist, tut das: nehmt von dem Gepriesensten des Landes in eure Gefäße und bringt dem Manne ein Geschenk hinab: ein wenig Balsam und ein wenig Honig, Gewürz und Lotus, Pistazien und Mandeln. 12.Und zweifaches Geld nehmt in euren Händen mit; auch das Silber, das zurückgelegt worden oben in eure Säcke, bringt zurück in euren Händen; vielleicht war es ein Versehen. 13.Auch euren Bruder nehmt, und macht euch auf, kehret zurück zu dem Manne. 14.Und der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, dass er euch entlasse euren anderen Bruder samt Binjamin; ich aber, sei ich denn kinderlos, wenn ich es sein soll. 15.Und die Männer nahmen dieses Geschenk und zweifaches Geld nahmen sie in ihren Händen mit, und auch Binjamin, und machten sich auf und zogen hinab nach Mizrajim, und traten vor Josef. 16.Als Josef bei ihnen den Binjamin erblickte, da sprach er zu dem über sein Haus Gesetzten: Führe die Männer in das Haus und schlachte und richte zu, denn mit mir sollen die Männer essen zu Mittag. 17.Und der Mann tat, wie Josef gesprochen, und der Mann führte die Männer in das Haus Josefs.
18.Da fürchteten sich die Männer, dass sie gebracht wurden in das Haus Josefs und sprachen: Wegen des Silbers, das in unsere Säcke wieder gekommen ist das vorige Mal, werden wir hineingeführt, sich zu wälzen über uns und herzufallen über uns, und uns zu nehmen als Sklaven, samt unseren Eseln.
19.Und sie traten zu dem Manne, der über das Haus Josefs gesetzt war, und redeten zu ihm am Eingange des Hauses, 20.Und sprachen: O mein Herr, herabgekommen sind wir das vorige Mal, Nahrung zu kaufen. 21.Und es geschah, als wir kamen in die Herberge und unsere Säcke öffneten, siehe, da war das Geld eines jeglichen oben in seinem Sack, unser eigenes Geld nach seinem Gewicht; und wir bringen es zurück in unseren Händen. 22.Auch anderes Geld haben wir mitgebracht in unseren Händen, Speise zu kaufen; wir wissen nicht, wer unser Geld getan in unsere Säcke. 23.Und er sprach: Friede mit euch! Fürchtet nichts! Euer Gott und der Gott eurer Väter hat euch einen Schatz beschert in eure Säcke; euer Geld ist an mich gekommen. Und er führte zu ihnen heraus den Schimeon. 24.Und der Mann führte die Männer in das Haus Josefs, und gab Wasser, und sie wuschen ihre Füße, und er gab Futter ihren Eseln.
25.Und sie legten das Geschenk zurecht, bevor Josef kam zu Mittag; denn sie hörten, dass sie dort essen sollten. 26.Als Josef nach Hause kam, da brachten sie ihm das Geschenk, das in ihren Händen, ins Haus, und bückten sich vor ihm zur Erde.
27.Und er fragte nach ihrem Wohlbefinden und sprach: Ist wohlauf euer alter Vater, von dem ihr gesprochen habt? Lebt er noch? 28.Und sie sprachen: Wohlauf ist dein Knecht, unser Vater, noch lebt er. Und sie neigten und verbeugten sich.
29.Und er erhob seine Augen, und sah Binjamin, seinen Bruder, den Sohn seiner Mutter und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir gesagt? Und sprach: Gott begnade dich, mein Sohn! 30.Und Josef ging eilends – denn es erglühte seine Zärtlichkeit für seinen Bruder und er wollte weinen – in das innere Gemach und weinte dort. 31.Und wusch sein Angesicht, und kam heraus, und überwand sich und sprach: Traget das Essen auf! 32.Und man trug auf für ihn besonders, und für sie besonders, und für die Mizrim, die bei ihm aßen, besonders; denn die Mizrim können nicht mit den Ibrim Speise essen, weil diese ein Gräuel ist für Mizrajim. 33.Und sie saßen vor ihm, der Erstgeborene nach seiner Erstgeburt, und der Jüngere nach seiner Jugend; und die Männer verwunderten sich untereinander.
34.Und er ließ Gastgeschenke tragen von sich zu ihnen, und es übertraf das Gastgeschenk Binjamins die Gastgeschenke aller um das Fünffache; und sie zechten mit ihm und wurden betrunken.
Kapitel 44
1.Und er gebot dem über sein Haus Gesetzten also:
Fülle die Säcke der Männer mit Speisevorrat, so viel sie tragen können, und tue das Geld eines jeglichen oben in seinen Sack. 2.Und meinen Kelch, den silbernen Kelch, tust du oben in den Sack des jüngsten samt dem Gelde für seine Nahrung. Und er tat nach dem Worte Josefs, das er geredet. 3.Der Morgen leuchtete, und die Männer wurden entlassen, sie mit ihren Eseln. 4.Sie waren eben aus der Stadt gezogen, noch nicht fern; da sprach Josef zu dem über sein Haus Gesetzten:
Auf, jage den Männern nach, und wenn du sie erreicht hast, sage ihnen: Warum habt ihr vergolten Böses für Gutes? 5.Ist es nicht dieser, aus dem mein Herr trinkt, und aus dem er wahrsagt? Böse habt ihr gehandelt! 6.Als er sie erreichte, redete er zu ihnen diese Worte. 7.Und sie sprachen zu ihm: Warum redet mein Herr solcherlei Reden? Fern sei von deinen Dienern, desgleichen zu tun!
8.Siehe, das Geld, das wir gefunden oben in unseren Säcken, haben wir dir wieder gebracht aus dem Land Kenaan, und wie sollten wir stehlen aus dem Hause deines Herrn Silber oder Gold? 9.Bei wem von deinen Dienern er sich findet, der sterbe! Und auch wir wollen Sklaven werden bei meinem Herrn. 10.Und er sprach: Nun, so sei es denn, wie ihr geredet! Bei wem er gefunden wird, der soll mir Sklave sein, ihr aber seid dann schuldfrei. 11.Und sie ließen eilends herab jeglicher seinen Sack auf die Erde, und öffneten jeglicher seinen Sack. 12.Und er durchsuchte, beim Größten fing er an, und beim Kleinsten hörte er auf; und der Kelch wurde gefunden im Sack Binjamins. 13.Da zerrissen sie ihre Kleider, und jeglicher bepackte seinen Esel, und kehrte in die Stadt zurück.
14.Und es kamen Jehudah und seine Brüder in das Haus Josefs, und er war noch dort, und fielen vor ihm nieder zur Erde. 15.Und Josef sprach zu ihnen: Was für eine Tat ist das, die ihr getan? Wusstet ihr nicht, dass ein Mann wie ich wahrzusagen versteht?
16.Und Jehudah sprach: Was sollen wir sagen meinem Herrn, was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen? Gott hat gefunden die Schuld deiner Knechte; wir sind Sklaven meines Herrn, so wir, so der, in dessen Hand der Becher gefunden worden.
17.Da sprach er:
Fern sei von mir, solches zu tun; der Mann, in dessen Hand der Kelch gefunden worden, der sei mir Sklave: aber ihr zieht hinauf in Frieden zu eurem Vater.
Diese Übersetzung der Torah stammt aus »Die Torah – Eine deutsche Übersetzung«. Die gedruckte, sowie elektronische Ausgabe für die meisten E-Reader, enthält einen ausführlichen Kommentar. Dieser erklärt Begriffe oder etwa das »Auge für Auge«-Prinzip, den Turmbau zu Babel. Zudem erlaubt der Kommentar einen Blick in den Torahkommentar von Raschi.
Weitere Informationen dazu gibt es hier.
Zum Copyright: Die Originalbearbeitung von Zunz wurde stark überarbeitet. Lerngruppen dürfen die Texte ausdrucken und nutzen – sofern die entgeltlos geschieht. Dies gilt nicht für die Übertragung in elektronische Medien – diese bleibt talmud.de vorbehalten.