Die Torah – Wajeze

1. Buch Moscheh: Bereschit Noach Lech Lechah Wajera Chaje Sarah
Toldot Wajeze WaJischlach WaJeschew
Miketz WaJigasch WaJechi

2. Buch Moscheh: Schemot Wa‘era Bo Beschallach Jitro
Mischpatim Trumah Tetzawe Ki Tissa WaJakhel Pekude

3. Buch Moscheh: WaJikra Tzaw Schemini Tazria Metzora Acharei Mot Kedoschim Emor Behar Bechukotaj

4. Buch Moscheh: BaMidbar Nasso Beha‘alotcha Schlach Lecha Korach Chukat Balak Pinchas Matot Mase

5. Buch Moscheh: Dewarim Wa‘etchanan Ekew Re‘eh Schoftim Ki Tetze Ki Tawo Nitzawim Wa‘Jelech Ha‘asinu Wezot habrachah

Paraschah Wajeze

10.Und Jaakow zog aus Beerscheba und ging Richtung Charan. 11.Und traf auf einen Ort und übernachtete dort, weil die Sonne untergegangen war, und nahm einen von den Steinen des Ortes und machte ihn zu seiner Kopfstütze und legte sich hin an diesem Ort.

12.Da träumte er und siehe, eine Leiter war gestellt auf die Erde und die Spitze reichte an den Himmel und siehe, Engel Gottes stiegen auf und ab an ihr.

13.Und siehe, HaSchem stand über ihr, und sprach: Ich bin HaSchem, Gott Awrahams, deines Vaters, und Gott Jizchaks; das Land, auf dem du liegst, dir werde ich es geben und deinen Nachkommen.

14.Und dein Same wird sein wie Staub der Erde, und du wirst dich ausbreiten nach Abend und Morgen, und Mitternacht und Mittag; und mit dir werden sich segnen alle Familien der Erde, und mit deinen Nachkommen.

15.Und siehe, ich bin mit dir, und werde dich behüten, wo du auch immer gehest, und dich zurückführen in dieses Land; denn ich werde dich nicht verlassen, bis dass ich getan, was ich geredet habe zu dir.

16.Und Jaakow erwachte aus seinem Schlaf und sprach: Wahrlich, HaSchem ist gegenwärtig an diesem Orte, und ich wusste es nicht.

17.Und er fürchtete sich und sprach: Wie furchtbar ist dieser Ort. Dieser ist nichts andres, denn ein Gotteshaus, und hier ist die Pforte des Himmels.

18.Und Jaakow stand auf in der Frühe, und nahm den Stein, den er zu seiner Kopfstütze gemacht, und richtete ihn auf zur Säule, und goss Öl auf seine Spitze.

19.Er nannte diesen Ort Bet-El, da zuvor der Name der Stadt Lus war.

20.Und Jaakow tat ein Gelübde und sprach: Wenn Gott mit mir sein wird, und mich behütet auf diesem Wege, den ich gehe, und gibt mir Brot zu essen und ein Kleid anzuziehen,

21.Und ich kehre zurück in Frieden in das Haus meines Vaters, so soll HaSchem mein Gott sein.

22.Und dieser Stein, den ich aufgerichtet zur Säule, soll sein ein Gotteshaus, und alles, was du mir gibst, will ich dir verzehnten.

1.Und Jaakow erhob seine Füße und ging in das Land der Söhne des Morgens. 2.Und er schaute hin und siehe, ein Brunnen war auf dem Feld, und siehe, daselbst waren drei Schafherden, gelagert neben demselben; denn aus diesem Brunnen tränkten sie die Herden; und der Stein auf der Mündung des Brunnens war groß. 3.Und wenn dort alle Herden versammelt waren, so wälzten sie den Stein von der Mündung des Brunnens, und tränkten die Schafe, und brachten wieder den Stein auf die Mündung des Brunnens an seine Stelle.

Kapitel 29

 

 

4.Und Jaakow sprach zu ihnen: Meine Brüder, woher seid ihr? Und sie sprachen: Von Charan sind wir.

5.Und er sprach zu ihnen: Kennt ihr Laban, den Sohn Nachors? Und sie sprachen: Wir kennen ihn.

6.Und er sprach zu ihnen: Geht es ihm gut? Und sie sprachen: Es geht ihm gut; und siehe, Rachel, seine Tochter, kommt da mit den Schafen.

7.Und er sprach: Siehe, noch ist der Tag lang, es ist nicht Zeit, das Vieh einzutreiben; tränket die Schafe und geht hin, weidet. 8.Und sie sprachen: Wir können nicht, bis versammelt sind alle Herden, dann wälzen sie den Stein von der Mündung des Brunnens und wir tränken die Schafe. 9.Noch redete er mit ihnen, da kam Rachel mit den Schafen ihres Vaters, denn sie war eine Hirtin.

10.Und es geschah, so wie Jaakow sah die Rachel, Tochter Labans, des Bruders seiner Mutter, und die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter, da trat Jaakow hinzu, und wälzte den Stein von der Mündung des Brunnens, und tränkte die Schafe Labans, des Bruders seiner Mutter.

11.Und Jaakow küsste die Rachel und erhob seine Stimme und weinte. 12.Und Jaakow erzählte der Rachel, dass er der Bruder ihres Vaters, und dass er der Sohn der Riwkah sei; und sie lief und meldete es ihrem Vater.

13.Und es geschah, wie Laban hörte die Kunde von Jaakow, seinem Schwestersohn, da lief er ihm entgegen und umarmte ihn und küsste ihn und führte ihn in sein Haus; und er erzählte Laban all seine Begebenheiten.

14.Und Laban sprach zu ihm: Ja, du bist mein Bein und mein Fleisch. Und er blieb bei ihm einen Monat an Zeit.

15.Und Laban sprach zu Jaakow: Solltest du, weil du mein Bruder bist, mir umsonst dienen? Sage mir, was soll dein Lohn sein?

16.Und Laban hatte zwei Töchter; der Name der älteren war Leah und der Name der jüngeren Rachel.

rachel und leah

 

 

17.Und die Augen der Leah waren matt, aber Rachel war schön von Bildung und schön von Ansehen. 18.Und Jaakow liebte die Rachel, und sprach:

Ich will dir dienen sieben Jahre um Rachel, deine jüngere Tochter. 19.Und Laban sprach: Besser, ich gebe sie dir, denn dass ich sie einem anderen Mann gebe; bleibe bei mir. 20.Jaakow diente um Rachel sieben Jahre; und sie waren in seinen Augen wie einige Tage, weil er sie liebte.

21.Und Jaakow sprach zu Laban: Gib mir meine Frau, denn meine Zeit ist voll, dass ich zu ihr komme. 22.Und Laban versammelte alle Männer des Ortes, und machte ein Mahl.

23.Und es geschah am Abend, da nahm er Leah, seine Tochter, und brachte sie zu ihm, und er kam zu ihr. 24.Und Laban gab Silpah, seine Magd, seiner Tochter Leah zur Magd.

25.Und es war am Morgen, siehe, da war es Leah! Und er sprach zu Laban: Was hast du mir da getan? Habe ich nicht um Rachel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen?

26.Und Laban sprach: Es geschieht nicht also an unserem Orte, die jüngere auszugeben vor der älteren.

27.Halte aus diese Woche mit dieser, so wollen wir dir auch diese geben, um den Dienst, den du bei mir dienen sollst noch weitere sieben Jahre. 28.Und Jaakow tat dies, und hielt die Woche mit dieser aus, und er gab Rachel, seine Tochter, ihm zur Frau. 29.Und Laban gab der Rachel, seiner Tochter, die Bilhah, seine Magd, ihr zur Magd.

30.Und er kam auch zu Rachel, und liebte Rachel noch mehr als Leah, und diente bei ihm noch weitere sieben Jahre.

31.Als HaSchem sah, dass Leah gehasst wurde, da öffnete er ihren Mutterschoß, aber Rachel war unfruchtbar.

32.Und Leah wurde schwanger und gebar einen Sohn und nannte seinen Namen Reuben; denn sie sprach: Ja, HaSchem hat mein Elend angesehen, denn nun wird mich mein Mann liebgewinnen.

33.Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Weil HaSchem hörte, dass ich gehasst werde, darum hat er mir auch diesen gegeben; und sie nannte seinen Namen Schimeon.

34.Und sie wurde abermals schwanger und gebar einen Sohn, und sprach: Nun, diesmal wird sich mein Mann anschließen an mich, denn ich habe ihm geboren drei Söhne; daher nannte man seinen Namen Lewi.

35.Und sie wurde nochmals schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Diesmal will ich HaSchem preisen. Daher nannte sie seinen Namen Jehudah. Und sie hörte auf zu gebären.

1.Als Rachel sah, dass sie dem Jaakow nicht gebar, da beneidete Rachel ihre Schwester und sprach zu Jaakow: Schaffe mir Kinder; wenn nicht, so sterbe ich. 2.Da entbrannte der Zorn Jaakows gegen Rachel und er sprach: Bin ich anstatt Gottes, der dir versagt hat Leibesfrucht! 3.Und sie sprach: Siehe, da ist meine Magd Bilhah, komme zu ihr, dass sie gebäre auf meinen Knien, und auch ich zu Kindern komme durch sie. 4.Und sie gab ihm die Bilhah, ihre Magd, zur Frau, und Jaakow kam zu ihr.

Kapitel 30

 

 

5.Und Bilhah wurde schwanger und gebar dem Jaakow einen Sohn. 6.Und Rachel sprach: Gott hat mich gerichtet und hat auch auf meine Stimme gehört, und mir einen Sohn gegeben; daher nannte sie seinen Namen Dan. 7.Und Bilhah, die Magd Rachels, wurde abermals schwanger, und gebar einen zweiten Sohn dem Jaakow.

8.Und Rachel sprach: Wettkämpfe Gottes habe ich gekämpft mit meiner Schwester, habe dennoch gesiegt; und sie nannte seinen Namen Naftali.

9.Da nun Leah sah, dass sie aufgehört zu gebären, so nahm sie Silpah, ihre Magd, und gab sie dem Jaakow zur Frau. 10.Und es gebar Silpah, die Magd Leahs, dem Jaakow einen Sohn. 11.Und Leah sprach: Glück ist gekommen! und nannte seinen Namen Gad.

12.Und es gebar Silpah, die Magd Leahs, einen zweiten Sohn dem Jaakow.

13.Da sprach Leah: Zu meiner Seligkeit! denn selig preisen mich die Töchter. Und sie nannte seinen Namen Ascher.

14.Und Reuben ging in der Zeit der Weizenernte und fand Dudaim auf dem Feld, und brachte sie zu Leah, seiner Mutter.

Und Rachel sprach zu Leah:

Gib mir doch von den Dudaim deines Sohnes.

15.Da sprach sie zu ihr:

Ist es zu wenig, dass du meinen Mann genommen, um mir auch zu nehmen die Dudaim meines Sohnes?

Und Rachel sprach:

So möge er denn bei dir liegen diese Nacht für die Dudaim deines Sohnes.

16.Als nun Jaakow vom Feld heimkam am Abend, da ging Leah ihm entgegen und sprach:

Zu mir kommst du, denn ich habe dich geliehen für die Dudaim meines Sohnes.

Und so lag er bei ihr in derselben Nacht.

17.Und Gott hörte auf Leah und sie wurde schwanger und gebar dem Jaakow einen fünften Sohn.

18.Und Leah sprach:

Gott hat mir meinen Lohn gegeben, dass ich meine Magd gegeben meinem Mann. Und sie nannte seinen Namen Jisachar.

19.Und Leah wurde abermals schwanger und gebar einen sechsten Sohn dem Jaakow.

20.Und Leah sprach: Beschenkt hat Gott mich mit schönem Geschenk; diesmal wird mein Mann bei mir seine Wohnung nehmen, denn ich habe ihm geboren sechs Söhne. Und sie nannte seinen Namen Sebulun. 21.Danach gebar sie eine Tochter und nannte ihren Namen Dinah.

22.Und Gott gedachte der Rachel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterschoß. 23.Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Weggenommen hat Gott meine Schmach.

24.Und nannte seinen Namen Josef; das heißt: Hinzufügen wird HaSchem mir einen anderen Sohn.

25.Und es geschah, sowie Rachel den Josef geboren, sprach Jaakow zu Laban: Entlasse mich, dass ich ziehe nach meinem Orte und meinem Land.

26.Gib mir meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient, dass ich ziehe; denn du kennst meinen Dienst, den ich dir gedient. 27.Da sprach Laban zu ihm: Wenn ich doch Gunst fände in deinen Augen, ich ahne, dass HaSchem mich gesegnet um deinetwillen.

28.Bestimme doch, sprach er, deinen Lohn von mir, und ich will ihn geben. 29.Und er sprach zu ihm: Du weißt, wie ich dir gedient, und was deine Herde geworden bei mir. 30.Denn ein Weniges, das du hattest vor mir, ist ausgebreitet zu einer Menge, und HaSchem hat dich gesegnet bei meinem Eintritt. Nun aber, wann soll auch ich schaffen für mein Haus?

31.Und er sprach: Was soll ich dir geben? Und Jaakow sprach: Du sollst mir nicht das Geringste geben; wenn du mir das gewährst, will ich wiederum weiden deine Schafe und hüten.

32.Ich will gehen durch all deine Schafe heute; weggeschafft werde daraus jedes gesprenkelte und gefleckte Lamm und jedes dunkelfarbene Lamm unter den Schafen, und gefleckte und gesprenkelte unter den Ziegen; und das möge mein Lohn werden.

33.Und zeugen wird für mich meine Rechtlichkeit vor dir am morgigen Tage, wenn du herkommst über meinen Lohn: alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt unter den Ziegen, und dunkelfarben unter den Schafen, das sei gestohlen bei mir.

34.Und Laban sprach: Wohl, es geschehe nach deinem Wort. 35.Und schaffte heraus an demselben Tage die Schafböcke, die bunten und gefleckten, und alle Ziegen, die gesprenkelten und gefleckten, alle, woran Weißes war, und alles dunkle unter den Schafen, und übergab sie in die Hand seiner Söhne,

36.Und legte einen Weg von drei Tagreisen zwischen sich und Jaakow; und Jaakow weidete die Schafe Labans, die übrig gebliebenen.

37.Und Jaakow nahm sich frische Stäbe von Weißpappel, Mandelbaum und Platane und schälte darein weiße Streifen, entblößend das Weiße, das an den Stäben. 38.Und stellte die Stäbe, die er geschält, an die Tröge der Wassertränken, wohin die Herden kamen zum Trinken, gerade vor die Herden, und wo sie brünstig wurden, wenn sie kamen zu trinken.

39.Als nun die Herden brünstig wurden an den Stäben, da gebaren die Herden bunte, gesprenkelte und gefleckte. 40.Und die Schafe trennte Jaakow und machte zum Vorderzug der Herde buntes und alles Dunkelfarbene in der Herde Labans; auch machte er sich Herden besonders, die er nicht tat zur Herde Labans. 41.Und es geschah bei jeglicher Brunst der kräftigen Schafe, da setzte Jaakow die Stäbe vor die Augen der Schafe an die Tröge, damit sie brünstig würden an den Stäben. 42.Aber wenn die Schafe schwach wurden, setzte er sie nicht; so kamen die Schwachen an Laban und die Kräftigen an Jaakow. 43.Und der Mann breitete sich gar sehr aus und hatte viele Herden und Mägde und Knechte und Kamele und Esel.

Kapitel 31

 

 

1.Und er vernahm die Worte der Söhne Labans, also:

Jaakow hat genommen alles, was unseres Vaters war, und von dem, was unseres Vaters, hat er geschafft all diesen Reichtum. 2.Und Jaakow sah das Gesicht Labans, und siehe, er war nicht gegen ihn wie gestern und vorgestern.

3.Und HaSchem sprach zu Jaakow:

Kehre zurück in das Land deiner Väter und nach deinem Geburtsort, und ich werde mit dir sein.

4.Da schickte Jaakow hin, zu rufen Rachel und Leah, auf das Feld zu seinen Schafen,

5.Und er sprach zu ihnen: Ich sehe das Gesicht eures Vaters, dass er nicht zu mir ist, wie gestern und vorgestern; doch der Gott meines Vaters war mit mir. 6.Und ihr wisst, dass mit meiner ganzen Kraft ich bei eurem Vater gedient. 7.Aber euer Vater hat mich getäuscht und hat meinen Lohn geändert zehnmal; doch Gott hat ihm nicht gestattet, mit mir übel zu verfahren.

8.Wenn er so sprach: Gesprenkelte seien dein Lohn, da gebaren alle Schafe Gesprenkelte; und wenn er so sprach: Bunte seien dein Lohn, da gebaren alle Schafe Bunte. 9.Und Gott nahm von der Herde eures Vaters und gab mir. 10.Denn es geschah zur Brunstzeit der Schafe, da hob ich meine Augen auf und schaute im Traum und siehe, die Böcke, welche die Schafe besprangen, waren bunt, gesprenkelt und getupft.

11.Da sprach zu mir ein Engel Gottes im Traum: Jaakow! Und ich sprach: Hier bin ich.

12.Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und schaue, alle die Böcke, welche die Schafe bespringen, sind bunt, gesprenkelt und getupft; denn ich habe gesehen alles, was dir Laban tut.

13.Ich bin der Gott von Bet-El, woselbst du eine Säule gesalbt, woselbst du mir ein Gelübde getan, nun, auf, ziehe aus diesem Land und kehre zurück in das Land deiner Geburt.

14.Da antworteten Rachel und Leah und sprachen zu ihm: Haben wir denn noch Teil und Erbe im Haus unseres Vaters? 15.Sind wir nicht als Fremde für ihn geachtet, da er uns verkauft hat? Und verzehrt hat er auch unser Geld. 16.Ja, aller Reichtum, den Gott genommen von unserem Vater, uns gehört er und unseren Kindern; und nun, alles was Gott zu dir gesagt, tue.

17.Da machte sich Jaakow auf und hob seine Söhne und seine Frauen auf die Kamele. 18.Und führte weg seine ganze Herde, und all seinen Erwerb, den er erworben, die Herde, sein Eigentum, das er erworben in Padan-Aram, um zu gehen zu Jizchak, seinem Vater, in das Land Kenaan. 19.Und Laban war ausgegangen, seine Schafe zu scheren, und Rachel stahl die Terafim ihres Vaters. 20.Und Jaakow stahl das Herz Labans, des Aramiten, indem er ihn nicht merken ließ, dass er fliehen werde.

21.Und er floh mit all dem Seinen, und machte sich auf und setzte über den Strom, und richtete seinen Blick nach dem Berge Gilead. 22.Und es wurde dem Laban berichtet am dritten Tage, dass Jaakow geflohen. 23.Da nahm er seine Brüder mit sich und jagte ihm nach, sieben Tagreisen und holte ihn ein am Berge Gilead.

24.Da kam Gott zu Laban, dem Aramiten, im Traum der Nacht und sprach zu ihm: Hüte dich, dass du nicht redest mit Jaakow, weder Gutes noch Böses. 25.Als nun Laban den Jaakow erreichte: aber Jaakow hatte sein Zelt aufgeschlagen am Berge, und auch Laban schlug auf mit seinen Brüdern am Berge Gilead;

26.dann sprach Laban zu Jaakow: Was hast du getan, dass du mein Herz gestohlen, und weggeführt meine Töchter, wie Kriegsgefangene? 27.Warum flohst du heimlich und entzogst dich mir? Und warum zeigtest du mir es nicht an, dass ich dich entlassen hätte mit Freuden und Liedern, mit Pauke und Zither? 28.Und hast mir nicht gestattet, zu küssen meine Söhne und meine Töchter. Nun, du hast töricht gehandelt.

29.Es steht in der Kraft meiner Hand, euch Übles zu tun; aber der Gott eurer Väter hat gestern zu mir gesagt: Hüte dich zu reden mit Jaakow, weder Gutes noch Böses. 30.Und nun bist du gegangen, weil du dich sehntest nach dem Hause deines Vaters; warum stahlst du meine Götter?

31.Da antwortete Jaakow und sprach zu Laban:

Weil ich mich fürchtete, denn ich dachte, du könntest deine Töchter mir rauben.

32.Bei wem du deine Götter findest, der lebe nicht. Vor unseren Brüdern erkunde als das Deinige, das bei mir ist, und nimm es dir. Jaakow aber wusste nicht, dass Rachel sie gestohlen hatte.

33.Da ging Laban hinein in das Zelt Jaakows und in das Zelt Leahs und in das Zelt der beiden Mägde und fand nichts; und ging heraus aus dem Zelt Leahs und ging hinein in das Zelt Rachels.

34.Aber Rachel hatte die Terafim genommen und sie getan unter den Sattel des Kameles und sich darauf gesetzt, und Laban durchsuchte das ganze Zelt, er fand nichts.

35.Und sie sprach zu ihrem Vater: Es entbrenne nicht in den Augen meines Herrn. Denn ich kann nicht aufstehen vor dir, weil mir nach der Weise der Frauen ist. Und er durchsuchte und fand nicht die Terafim. 36.Da entbrannte Jaakow und zankte mit Laban. Und Jaakow hob an und sprach zu Laban: Was ist mein Verbrechen, was meine Schuld, dass du mir nachgesetzt?

37.Obwohl du alle meine Geräte durchsucht hast, was hast du gefunden von allen Geräten deines Hauses? Lege es her vor meine Brüder und deine Brüder, und die mögen schlichten zwischen uns beiden.

38.Diese zwanzig Jahre, die ich bei dir war, haben deine Mutterschafe und deine Ziegen nicht fehlgeboren; und die Widder deiner Schafe habe ich nicht gegessen. 39.Zerrissenes brachte ich dir nicht heim, ich musste es büßen, von meiner Hand fordertest du es, das Gestohlene am Tag und das Gestohlene in der Nacht. 40.Wo ich war am Tag, verzehrte mich die Glut, und der Frost in der Nacht: und es floh der Schlaf meine Augen. 41.Schon bin ich die zwanzig Jahre in deinem Haus; ich habe dir gedient vierzehn Jahre um deine beiden Töchter und sechs Jahre um deine Schafe, und du hast meinen Lohn geändert zehn Mal.

42.Wenn nicht der Gott meines Vaters, der Gott Awrahams und der, den Jizchak fürchtet, mit mir war, wahrlich jetzt hättest du mich leer entlassen. Mein Elend und die Mühe meiner Hände hat Gott angesehen und entschied gestern.

43.Und Laban antwortete und sprach zu Jaakow:

Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Schafe sind meine Schafe, und alles, was du da siehst, ist mein. Aber meinen Töchtern, was kann ich diesen nunmehr tun? Oder ihren Kindern, die sie geboren? 44.Und nun, komm, wir wollen einen Bund schließen, ich und du, und er sei zum Zeugen zwischen mir und dir.

45.Und Jaakow nahm einen Stein und richtete ihn auf zur Säule.

46.Und Jaakow sprach zu seinen Brüdern:

Sammelt Steine! Und sie sammelten Steine und machten einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. 47.Und Laban nannte ihn Jegar Sahaduta, und Jaakow nannte ihn Gal-Ed.

48.Denn Laban sprach: Dieser Haufen sei Zeuge zwischen mir und dir heute; daher nannte er ihn Gal-Ed,

49.Und auch Mizpah (Schaue), weil er sprach: Es schaue HaSchem zwischen mir und dir, wenn wir einander aus dem Gesichte sind, 50.Ob du kränkest meine Töchter und ob du nimmst Frauen zu meinen Töchtern. Da kein Mensch bei uns ist, siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. 51.Da sprach Laban zu Jaakow: Siehe, dieser Haufen, und siehe, diese Säule, die ich aufgeworfen zwischen mir und dir:

52.Zeuge sei dieser Haufen und Zeugnis diese Säule, dass weder ich über diesen Haufen hinausgehe zu dir, noch du hinausgehest zu mir über diesen Haufen und diese Säule – zum Bösen.

53.Der Gott Awrahams und der Gott Nachors richten zwischen uns, der Gott ihres Vaters.

Aber Jaakow schwur bei dem von Jizchak, seinem Vater, Gefürchteten.

54.Und Jaakow schlachtete ein Schlachtvieh auf dem Berg, und lud seine Brüder ein zu essen die Speise, und sie aßen die Speise, und übernachteten auf dem Berge.

Kapitel 32

 

 

1.Da machte sich Laban auf in der Frühe, und küsste seine Söhne und seine Töchter und segnete sie; dann ging Laban und kehrte zurück an seinen Ort.

2.Auch Jaakow ging seines Weges und ihm begegneten Engel Gottes.

3.Und Jaakow sprach, so wie er sie sah: Ein Lager Gottes ist das. Und nannte den Namen desselben Ortes Machanajim.

tobuch Diese Übersetzung der Torah stammt aus »Die Torah – Eine deutsche Übersetzung«. Die gedruckte, sowie elektronische Ausgabe für die meisten E-Reader, enthält einen ausführlichen Kommentar. Dieser erklärt Begriffe oder etwa das »Auge für Auge«-Prinzip, den Turmbau zu Babel. Zudem erlaubt der Kommentar einen Blick in den Torahkommentar von Raschi.
Weitere Informationen dazu gibt es hier.
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